Visionen und Symbole - Sri Aurobindo - E-Book

Visionen und Symbole E-Book

Sri Aurobindo

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Beschreibung

Sri Aurobindo über Visionen und Symbole und ihre Wahrheit und Bedeutung.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Omsriaurobindomira

ALLES

LEBEN

IST

YOGA

All life is Yoga. – Sri Aurobindo

Visionen und Symbole

Sri Aurobindo

SRI AUROBINDO

DIGITAL EDITION

SRI AUROBINDO BHAVAN

BERCHTESGADENER LAND

www.sriaurobindo.center

© Copyright 2025

Herausgeber

AURO MEDIA

Verlag und Fachbuchhandel

Wilfried Schuh

Deutschland

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION

Deutschland, Berchtesgaden

Visionen und Symbole

Auszüge aus den Werken von

Sri Aurobindo

Zweite Auflage 2025

ISBN 978-3-96387-090-3

© Fotos und Textauszüge

Sri Aurobindos und der Mutter:

Sri Aurobindo Ashram Trust

Puducherry, Indien

Blume auf dem Cover:

Acacia farnesiana. Dunkelgelb.

Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:

Supramentales Wissen

Eine unfehlbare Vision von Problemen.

Vorwort

Überall auf der Welt wächst das Interesse an Spiritualität und Yoga. Man kann eine zunehmende Suche nach dem wahren Sinn und Zweck des Lebens erkennen, eine Suche nach tieferen Lösungen für die Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, und man kann eine zunehmende Bemühung beobachten, am evolutionären Wandel und Fortschritt der Menschheit beitragen zu wollen.

Bei dieser Suche und Bemühung wenden sich immer mehr Menschen an Sri Aurobindo und die Mutter, um Führung und Kraft zu finden. Aber in den umfangreichen Werken Sri Aurobindos und der Mutter wissen wir oft nicht, wo wir Antworten auf unsere Fragen finden können. Aus diesem Grund haben wir zu bestimmten Themen des alltäglichen Lebens einfache Auszüge aus ihren Werken zusammengetragen, die für die Sadhana eine praktische Orientierung im Alltag geben sollen, denn wahre Spiritualität bedeutet nicht, sich vom Leben abzukehren, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.

Diesbezüglich sagte die Mutter:

„Sri Aurobindo sollte nicht nach Büchern studiert werden, sondern nach Themen – was er über das Göttliche, die Einheit, die Religion, die Evolution, die Erziehung, die Selbstvervollkommnung, das Supramental, usw. gesagt hat.“ (CWM Vol. 12, p. 206)

Bei einer anderen Gelegenheit sagte sie:

„Wenn du wissen willst, was Sri Aurobindo zu einem bestimmten Thema gesagt hat, musst du zumindest alles lesen, was er zu diesem Thema geschrieben hat. Man wird dann sehen, dass er die widersprüchlichsten Dinge gesagt zu haben scheint. Aber wenn man alles gelesen und ein wenig verstanden hat, sieht man, dass all die Widersprüche sich ergänzen und in einer integralen Synthese geordnet und geeint sind.“ (CWM Vol. 16, pp. 309-10)

Unsere Titel aus der Reihe ALLES LEBEN IST YOGA sind ein Versuch, etwas mehr Klarheit über ein bestimmtes Thema zu gewinnen und so vielleicht unsere persönlichen Bemühungen in die richtige Richtung zu lenken. Denn Sri Aurobindo sagt:

„Es ist stets wünschenswert, sich in die richtige Richtung zu bemühen; selbst wenn man scheitert, bringt das Bemühen ein bestimmtes Ergebnis und ist niemals verloren.“ (CWSA Vol. 29, p. 87)

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Impressum

Anmerkung des Herausgebers

Zitat

1. VISIONEN, KLÄNGE, DÜFTE UND AROMEN

1. Der Wert von Visionen

2. Die verschiedenen Arten von Visionen

3. Subtile Bilder, Töne, Düfte und Geschmacksnuancen

2. LICHTER UND FARBEN

1. Licht

2. Farben

3. SYMBOLE

1. Symbole und symbolische Visionen

2. Sonne, Mond, Stern und Feuer

3. Himmel, Wetter, Nacht und Morgenröte

4. Wasser und Gewässer

5. Erde

6. Götter, Göttinnen und halbgöttliche Wesen

7. Die Welt der Menschen

8. Die Welt der Tiere

9. Die Welt der Pflanzen

10. Konstruktionen

11. Objekte

12. Zahlen und Buchstaben

Bibliographie

Orientierungsmarken

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Copyright

Vorwort

Quellenangaben

Vision ist nicht ausreichend; man muss das werden, was man im Innern sieht.

– Sri Aurobindo

Teil 1 VISIONEN, KLÄNGE, DÜFTE UND AROMEN

Kapitel 1

Der Wert von Visionen

Vision, Erfahrung und Verwirklichung

Wenn du Licht siehst, dann ist es eine Vision; wenn du fühlst, dass Licht in dich eintritt, ist es eine Erfahrung; wenn Licht sich in dir festigt und Erleuchtung und Wissen bringt, ist es eine Verwirklichung. Im Allgemeinen aber werden auch Visionen Erfahrungen genannt.

Manchmal wird eine Erfahrung von einer Vision begleitet und ist gleichsam ihre visuelle Wiedergabe oder Begleiterscheinung, die Erfahrung selbst jedoch ist eine Sache für sich.

Vision ist etwas, das im bewussten Zustand gesehen wird (ob mit geschlossenen oder offenen Augen) und das nicht der physischen Ebene angehört. Im „bewussten Zustand“ schließe ich das Bewusstsein von Samadhi ein, wenn man sich der äußeren Dinge nicht bewusst ist, aber der Dinge, die im Inneren vor sich gehen.

Erfahrung ist ein weit gefasster Begriff, der fast alles umfasst, was sich im inneren Bewusstsein abspielt – in der Regel bezeichnet er entweder ein spirituelles Geschehen, z.B. das Herabsteigen des Friedens, das Gefühl der Gegenwart der Mutter, oder eine okkulte Erfahrung, z.B. ein Hinübergehen in die anderen Welten im Traum und das Sehen und Tun von Dingen dort. Es gibt Tausende von verschiedenen Arten von Erfahrungen. Visionen sind eine besondere Art von Erfahrung, bei der das innere Auge aktiv ist.

Visionen kommen nicht von der spirituellen Ebene – sie kommen vom feinstofflichen Physischen, vom Vital, vom Mental, von der Seele oder den Ebenen über dem Mental. Was von der spirituellen Ebene kommt, sind Erfahrungen des Göttlichen, zum Beispiel des Selbstes allenthalben, des Göttlichen in allen, und so weiter.

Der Unendliche ist in allen Dingen und kann durch sie hindurch gesehen werden, wenn sich die Vision öffnet.

Wenn sich jemand tief nach innen wendet, kann er Visionen haben, ein anderer kann ein tieferes Bewusstsein erlangen und keine Visionen sehen und so weiter. Das Ergebnis ist verschieden, wie die menschliche Natur.

Ja, das höhere Bewusstsein kann auf die Mental-Ebene herabkommen und Frieden bringen, Weite, das kosmische Bewusstsein sowie die Verwirklichung des Göttlichen, den Sinn für die kosmischen Kräfte und andere Dinge, ohne dass irgendein Aufreißen des Schleiers durch die innere Schau stattfindet. Bei den meisten Menschen aber kommt im Allgemeinen die innere Schau zuerst.

Ich sprach von der Verwirklichung des Göttlichen im Mental. Wenn die volle Verwirklichung stattfinden soll, ist das Zerreißen des Schleiers unerlässlich.

Im Allgemeinen gehen Visionen den Verwirklichungen voran, in gewisser Weise bereiten sie sie vor.

Visionen und Stimmen haben ihren Platz, wenn es echte Visionen und wahre Stimmen sind. Selbstverständlich sind sie keine Verwirklichungen, sondern nur Schritte auf dem Weg, und man darf sich von ihnen nicht einschließen lassen oder alle als wertvoll betrachten.

Die Vision höherer Ebenen oder die Vorstellung von dem, was sie darstellen, kann man lange vor der Umwandlung haben. Wenn das nicht möglich wäre, wie sollte die Umwandlung stattfinden – die niedere Natur kann sich nicht selbst wandeln, sie wandelt sich durch die wachsende Schau, die Wahrnehmung, die Herabkunft des höheren Bewusstseins, das den höheren Ebenen angehört. Durch Aspiration, durch ein zunehmendes Sich-Öffnen können diese Visionen und Wahrnehmungen zu kommen beginnen – die Verwirklichung kommt später.

Die Wahrnehmung überphysischer Dinge

Nein, es war weder optische Illusion noch Halluzination, weder Zufall noch Autosuggestion, noch sonst einer der schwerfälligen und inhaltslosen vielsilbigen Begriffe, mit deren Hilfe die Naturwissenschaft das wissenschaftlich Unerklärbare wegzuerklären versucht oder, besser gesagt, eine Erklärung umgeht. In diesen Dingen tut der Naturwissenschaftler stets das, wofür er den Nichtfachmann tadelt, wenn letzterer ohne Untersuchung, Experiment oder gesichertes Wissen das Gesetz von Dingen festlegt, über die er sich zutiefst in Unwissenheit befindet, einfach indem er eine Theorie oder a priori-Idee seines eigenen Mentals entwickelt und sie als Etikett auf die unerklärte Sache klebt.

Es gibt, wie ich dir sagte, einen ganzen Bereich oder viele unerschöpfliche Bereiche von Sinnen-Phänomenen, die sich von den äußeren physischen unterscheiden und deren man sich bewusst werden, die man sehen, hören, fühlen, riechen, berühren und „geistig kontakten“ kann – um den neu eingeführten Amerikanismus zu gebrauchen –, sei es in der Trance oder im Schlaf oder in einem inneren, fälschlicherweise als Schlaf bezeichneten Zustand oder einfach und leicht im Wachzustand. Diese Fähigkeit, überphysische Dinge innerlich zu fühlen oder sie sozusagen nach außen zu übertragen, damit sie für das äußere Auge und Ohr, sogar die äußere Berührung sichtbar, hörbar und fühlbar werden, genauso wie grobe physische Objekte – diese Veranlagung oder Gabe ist keine Grille oder Abnormität; es ist eine universale Veranlagung, die in allen menschlichen Wesen vorhanden ist, in den meisten jedoch latent, in einigen nur selten oder mit Unterbrechungen wirksam, in anderen wie durch Zufall vorkommend, aber nur in wenigen häufig oder normal wirksam. Doch so wie jeder mit einiger Übung die Naturwissenschaft erlernen und Dinge tun kann, die seinen Vorvätern wie Wunder erschienen wären, ebenso kann beinahe jeder, wenn er will, mit ein wenig Konzentration und Übung die Veranlagung der überphysischen Schau entwickeln. Wenn man den Yoga beginnt, ist sie oft, wenn auch nicht ausnahmslos – bei manchen ist es schwierig –, eine der ersten Veranlagungen, die aus ihrem latenten Zustand heraustritt und sich offenbart, meist ohne jede Bemühung, Absicht oder vorherige Kenntnis von seiten des Sadhaks. Sie kommt leichter bei geschlossenen als bei geöffneten Augen, kann aber auf beide Arten kommen. Das erste Anzeichen ihres Sich-Öffnens in der äußerlichen Form besteht oft darin, dass man Funken oder kleine leuchtende Punkte, Formen usw. sieht, was auch deine erste Berührung mit der Sache war; ein zweites ist, recht häufig und völlig mühelos runde, leuchtende Objekte zu sehen, die einem Stern gleichen; Farben zu sehen, ist eine dritte anfängliche Erfahrung, die aber nicht immer in dieser Reihenfolge stattfinden. Die indischen Yogis wenden zur Entwicklung dieser Fähigkeit sehr oft die Methode des tratak an, das heißt, die innere Schau auf einen einzelnen Punkt oder ein Objekt zu konzentrieren, vorzugsweise ein leuchtendes Objekt. Dein Betrachten eines Sterns war genaugenommen eine Übung in tratak und hatte die Auswirkung, die jeder indische Yogi dir als normal beschrieben hätte. Denn all dies ist keine Einbildung oder Täuschung, sondern Teil einer okkulten Wissenschaft, wie sie in historischen und prähistorischen Zeitaltern in allen Ländern praktiziert wurde; es war immer bekannt, dass sie in ihren Ergebnissen nicht etwa autosuggestiv oder halluzinatorisch ist, sondern nachweisbar und glaubwürdig, wenn man den Schlüssel zu finden vermag. Dein Skeptizismus mag für einen „modernen“ Menschen, der sich in diese Dinge der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vertieft, natürlich sein, er ist aber nicht gerechtfertigt, da er ganz offensichtlich den beobachteten Tatsachen nicht angemessen ist; wenn du aber einmal die innere Schau hattest, solltest du dich als erstes von dieser völlig schalen Pseudo-Wissenschaft freimachen, diesem nutzlosen Versuch, überphysische Dinge mit physikalischen Erklärungen zu versehen, und den einzig vernünftigen Weg einschlagen. Entwickle die Macht, sammle mehr und mehr Erfahrung, entwickle das Bewusstsein, durch das diese Dinge kommen; in dem Maß, wie sich das Bewusstsein entwickelt, wirst du zu verstehen beginnen und intuitiv die Bedeutung begreifen. Wenn du dich aber auch wissenschaftlich damit befassen willst, dann lerne und wende die okkulte Wissenschaft an, die sich allein mit überphysischen Phänomenen auseinandersetzen kann. Was sich dir zeigte, waren nicht bloß merkwürdige Phänomene, nicht nur ein symbolischer Ausdruck, sondern Dinge, die von beträchtlicher Wichtigkeit sind.

Entwickle diese Veranlagung des inneren Sinns und alles, was sie mit sich bringt. Diese ersten Visionen berühren nur einen Grenzbereich – dahinter liegen ganze Welten der Erfahrung, die das ausfüllen, was dem durchschnittlichen Menschen der Zwischenraum (die innere Leere deines Russell) zwischen dem Erdbewusstsein und dem Ewigen und Unendlichen zu sein scheint.

Die Bedeutung von Visionen

Alle Visionen haben eine Bedeutung der einen oder anderen Art. Diese Fähigkeit der inneren Schau ist für den Yoga sehr wichtig und sollte nicht zurückgewiesen werden, wenngleich sie nicht das Wichtigste ist – denn das Wichtigste ist die Wandlung des Bewusstseins. Alle anderen Fähigkeiten, wie die der inneren Schau, sollten ohne Verhaftetsein als zum Yoga gehörig und für ihn förderlich entwickelt werden.

Die einzelnen Dinge, die man sieht, mögen unwichtig sein, aber die Kraft des Sehens ist von Bedeutung und kann eine große Hilfe im Yoga sein. Sie ermöglicht es, Dinge zu sehen, die zu anderen Ebenen gehören (andere als die physische) und Wissen zu erlangen, das für Sadhana nützlich ist - auch um konkreten Kontakt mit der Mutter in diesen Ebenen (mentale, vitale, seelische Welten) usw. zu haben.

Visionen kommen von allen Ebenen, sind von aller Art und haben unterschiedlichen Wert. Manche sind sehr wertvoll und wichtig, andere sind ein Spiel des Mentals oder Vitals und taugen nur für ihren eigenen bestimmen Zweck, wiederum andere sind Gestaltungen des Mentals und der vitalen Ebene, von denen einige eine Wahrheit enthalten können, während andere falsch und irreführend sind, oder aber etwas Künstliches dieser Ebene darstellen. Sie können von beträchtlicher Wichtigkeit in der Entwicklung des anfänglichen yogischen Bewusstseins sein, jener [Entwicklung] des inneren Mentals, des inneren Vitals, des inneren Physischen, oder auch für ein okkultes Verstehen des Universums. Wirkliche Visionen – ich meine solche, die uns innere Wirklichkeiten aufzeigen – können den spirituellen Fortschritt fördern: man kann zum Beispiel Krishna treffen, mit ihm sprechen und seine Stimme in einer inneren „wirklichen“ Vision hören, die durchaus genauso wirklich ist wie irgend etwas der äußeren Ebene. Nur sein Bild zu sehen, ist nicht das gleiche, genauso wenig wie es das gleiche ist, sein Bild an der Wand zu betrachten und ihn in persona zu treffen. Aber das Bild an der Wand braucht für das spirituelle Leben nicht nutzlos zu sein. Alles, was man dazu sagen kann ist, sich nicht zu sehr an diese Gabe und was sie uns vermittelt zu klammem; es ist aber ebensowenig notwendig, sie herabzusetzen. Sie hat ihren Wert und manchmal einen beträchtlichen spirituellen Nutzen. Aber natürlich ist sie nicht das Höchste – das Höchste ist die Verwirklichung, die Fühlungnahme, die Einung mit dem Göttlichen, bhakti, die Wandlung der Wesensart usw..

Visionen und Erfahrungen (besonders Erfahrungen) sind schon recht; du kannst aber nicht erwarten, dass sich jede Vision in eine entsprechende physische Tatsache umsetzt. Einige tun es, die Mehrzahl tut es nicht, andere gehören gänzlich dem überphysischen an und weisen auf Wirklichkeiten, Möglichkeiten oder Neigungen hin, die von dorther stammen. Inwieweit diese das Leben beeinflussen oder sich in ihm verwirklichen werden oder ob sie es überhaupt tun, hängt von der Art der Vision ab, von der Macht in ihr, manchmal auch von dem Willen oder der gestaltenden Fähigkeit des Schauenden.

Die Menschen halten Visionen für die eine wichtige Sache, da sie ein Schlüssel sind (es gibt andere), um mit anderen Welten, inneren Welten und allem, was es dort gibt, Kontakt aufzunehmen; diese Welten sind Bereiche von ungeheurer Fülle, die jene der gegenwärtigen physischen Ebene weit überschreitet. Man tritt in ein größeres, freieres Selbst und eine größere, plastischere Welt ein; natürlich vermitteln individuelle Visionen nur einen Kontakt und nicht einen wirklichen Eintritt; die Fähigkeit der Vision aber, begleitet von der Fähigkeit anderer feinstofflicher Sinne (Hören, Berührung, usw.), verschafft in dem Maße, wie sie sich entfaltet, tatsächlich diesen Eintritt. Diese Dinge haben nicht die Wirkung einer bloßen Fantasie (wie die eines Dichters oder Künstlers, obwohl auch diese durchaus stark sein kann), sondern bringen, wenn man sie voll auswertet, ein beständiges Wachsen des Wesens und Bewusstseins sowie seiner Fülle der Erfahrung und seines Gesichtskreises mit sich.

Die Menschen schätzen die Fähigkeit der inneren Schau auch aus einem wichtigeren Grund als diesem: sie kann eine erste Fühlungnahme mit dem Göttlichen in seinen Formen und Mächten verschaffen; sie kann der Beginn einer Gemeinschaft mit dem Göttlichen sein, eines Wahrnehmens jener Stimme, die lenkt, der Göttlichen Gegenwart und des Bildnisses im Herzen und von vielen anderen Dingen, die das herbeiführen, was der Mensch über die Religion oder den Yoga zu erreichen sucht.

Weiterhin ist die innere Schau deshalb von Wert, weil sie oft ein erster Schlüssel zu den inneren Ebenen des eigenen Wesens und eigenen Bewusstseins ist, zum Unterschied von den Welten oder Ebenen des kosmischen Bewusstseins. Yoga-Erfahrung beginnt häufig mit einer Art öffnen des dritten Auges in der Stirn (das Zentrum der inneren Schau zwischen den Brauen) oder damit, dass das feinstoffliche Sehen sich auftut und erweitert, was zunächst unwichtig erscheinen mag, aber der Vorhof zur tieferen Erfahrung ist. Und selbst wenn es nicht so ist – denn man kann auf direktem Weg zur Erfahrung gelangen – kann es später zur machtvollen Unterstützung der Erfahrung werden; es kann voller Hinweise sein, die zur Selbsterkenntnis verhelfen oder zur Kenntnis von Dingen oder Menschen; es kann mit der Wirklichkeit übereinstimmen und zu einer Vorahnung, Vorwarnung und anderen Möglichkeiten von geringerer Bedeutung führen, die aber für einen Yogi durchaus nützlich sind.

Kurz gesagt, die innere Schau ist ein großes Instrument, aber nicht absolut unerlässlich.

Wie ich jedoch bereits andeutete, ist Vision und Vision nicht das gleiche, genauso wie Träume und Träume nicht das gleiche sind, und man muss Unterscheidungsvermögen entwickeln, ein Gefühl für Werte und Dinge, und wissen, wie man von diesen Mächten Gebrauch machen kann. Das aber ist eine zu große und verwickelte Sache, um hier behandelt zu werden.

Seine Visionen zwischen den Augenbrauen sind keine Einbildungen – das könnte nur der Fall sein, wenn er sich diese zuerst ausdenken würde und seine Gedanken Form annähmen; da sie aber unabhängig von seinen Gedanken kamen, sind sie keine visuelle Einbildung, sondern Vision. Diese Veranlagung ist im Yoga nützlich, und man kann ihre Entwicklung zulassen; sie sollte nicht verhindert werden. Ich weiß nicht, was er damit meint, dass die Visionen kein sraddha enthalten. Was er jetzt sieht, sind vermutlich nur Bilder von feinstofflichen (suksma) Szenen und Gegenständen; dies aber kann, wenn es entwickelt wird, eine Fähigkeit der symbolischen, bildlichen oder wirklichen Vision werden, die die Wahrheit der Dinge oder Wirklichkeiten dieser oder anderer Welten oder Darstellungen der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft aufzeigt.

Wenn sich die Konzentration auf natürliche Weise in das Zentrum zwischen den Augenbrauen verlagert, dem Zentrum des inneren Mentals und seines Denkens, Willens und seiner Schau, schadet das nichts.

Diese Lichter und Visionen sind keine Halluzinationen. Sie zeigen an, dass sich die innere Schau öffnet, deren Zentrum sich in der Stirn zwischen den Brauen befindet. Lichter sind sehr oft das erste, was man sieht. Lichter zeigen die Tätigkeit oder Bewegung von feinstofflichen Kräften an, die den verschiedenen Seins-Ebenen angehören – wobei die Art der Kraft von der Farbe und Schattierung des Lichtes abhängt. Die Sonne ist das Symbol und die Macht der inneren oder höheren Wahrheit; sie in der Meditation zu sehen, ist ein gutes Zeichen. Das Meer ist ebenfalls oft symbolisch und zeigt meist die vitale Natur an, manchmal die Bewusstseins-Ausweitung in ihrer Bewegung. Man muss der Entwicklung der sich öffnenden inneren Schau stattgeben, allzu viel Wichtigkeit aber braucht individuellen Visionen nicht beigemessen zu werden, solange oder bevor sie nicht ganz offensichtlich symbolisch oder bedeutsam geworden sind oder bestimmte Dinge in der Sadhana erhellen.

Was sich in dir entwickelt hat, ist eine Fähigkeit der wahren inneren Schau – sie wird dir helfen, die Fühlung mit dem Göttlichen aufzunehmen; du musst diese Entwicklung nur zulassen. Zwei weitere Dinge müssen sich entfalten – das Gefühl, dass die Göttliche Gegenwart, Macht und Inspiration hinter deinem Tun stehen, sowie der innere Kontakt mit mir und der Mutter. Strebe mit Glauben und Aufrichtigkeit, dann wird es kommen. Weitere genaue Anweisungen möchte ich erst dann erteilen, wenn ich sehe, was während deines Aufenthaltes hier in dir geschieht; denn obwohl der Pfad allen gemeinsam ist, so hat doch jeder Mensch seine eigene Art, ihm zu folgen.

Die häufige Vision von Lichtern, die er in seinem Brief beschreibt, ist meist ein Zeichen dafür, dass der Betreffende nicht durch sein äußeres Oberflächen- oder Wach-Bewusstsein begrenzt ist, sondern eine latente Fähigkeit hat (die durch Training und Übung vervollständigt werden kann), in die Erfahrungen des inneren Bewusstseins einzutreten, das von den meisten Menschen nicht wahrgenommen wird, sich aber durch die Ausübung des Yoga öffnet. Durch dieses Sich-Öffnen des Bewusstseins wird man sich der feinstofflichen Ebenen der Erfahrung und der Daseinswelten, die von der stofflichen verschieden sind, bewusst. Für das spirituelle Leben ist ein noch weiteres Sich-Öffnen gegenüber einem innersten Bewusstsein erforderlich, durch das man das Selbst und den Geist gewahrt, das Ewige und Göttliche.

Aus dem, was er schreibt, geht hervor, dass er eine Fähigkeit [für Yoga] hat, und es ist wahrscheinlich, dass er mehr Fortschritte gemacht hätte, wenn er die Tür, die sich öffnete, nicht geschlossen hätte. Die auftretenden Visionen zu unterbrechen, war ein Fehler. Visionen und Halluzinationen sind nicht das gleiche. Die innere Schau ist eine offene Tür auf höheren Ebenen des Bewusstseins jenseits des physischen Mentals, die einer umfassenderen Wahrheit und Erfahrung die Möglichkeit gibt, in das Mental zu gelangen und auf es einzuwirken. Es ist nicht die einzige oder wichtigste Tür, sie ist aber jene, die sich am leichtesten für sehr viele öffnet und eine durchaus machtvolle Hilfe sein kann. Sie [die Vision] kommt nicht so leicht zu den Intellektuellen wie zu Menschen mit starker Lebenskraft oder zu den Gefühlsbetonten oder Fantasievollen. Es ist richtig, dass der Bereich der Vision, wie jedes andere Wirkungsfeld des menschlichen Mentals, eine konfuse Welt ist, und es gibt in ihr nicht nur Wahrheit, sondern auch viel Halb-Wahrheit und Irren. Es ist ebenfalls richtig, dass für die Voreiligen und Unbedachten das Eintreten in sie Verworrenheit, irreführende Inspirationen und falsche Stimmen mit sich bringen kann und dass es gefahrloser ist, sich einer sicheren Führung durch jene anzuvertrauen, die das Wissen und die spirituelle und seelische Erfahrung haben. Man muss dieses Gebiet ruhig und mit Unterscheidungsvermögen betrachten, aber die Tore zu schließen und diese oder andere überphysische Erfahrungen zurückzuweisen, würde bedeuten, sich selbst zu begrenzen und die innere Entwicklung zum Stillstand zu bringen.

Visionen und Stimmen dienen nicht dazu, Glauben zu schaffen; sie sind nur dann wirksam, wenn man bereits Glauben hat.

Visionen sind nicht das Wichtigste

Visionen sind nicht unerlässlich; sie sind eine Hilfe, wenn sie von der rechten Art sind – das ist alles.

Jeder, der die Veranlagung hat, kann die Kraft entwickeln, solche Visionen zu sehen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass dies ein Zeichen von großer Yoga-Shakti ist. Geeignete und wirksame Visionen, solche, die Bewegungen in den okkulten Abläufen der Natur offenbaren oder das spirituelle Wachstum fördern, sind eine andere Sache.

Nun, es ist schwierig zu erklären [welche Art von Visionen dem spirituellen Wachstum dienen]. Ich könnte das Beispiel der Vision des Heiligen Paulus auf dem Weg nach Damaskus als Beispiel für eine Vision anführen, die wirklich von Bedeutung war. Du selbst hast das Beispiel von Kurukshetra genannt. Aber nicht alle Visionen müssen so gewaltig sein, auch kleine Visionen können nützlich sein.

Aber die Veranlagung, von der ich sprach, war für visionäre Darstellung, nicht für spirituelles Wachstum. Es gibt Menschen, die hunderte von Visionen sehen können, und solche, die das nicht können. Daraus folgt aber nicht, dass der Nicht-Visionär keine entscheidenden spirituellen Erfahrungen oder die Verwirklichung haben kann.

Die Art von Vision, die du dir wünschst, entsteht nur, wenn sich die allgemeine visuelle Kraft öffnet und entwickelt. Es ist nicht die wunderbarste Form der Erfahrung; viele kommen sehr weit und haben hohe Erfahrungen und Bewusstseinsveränderungen ohne sie. Das Wichtigste ist, die Gegenwart der Mutter bei sich und in sich zu spüren, ihr Licht, ihre wirkende Kraft, ihr Ananda. Die Form kann da sein, wenn sich die Vision entwickelt, aber nur als ein Element der Erfahrung.

Ich habe aus deinem Brief nicht ganz verstanden, von welcher diese Anblicke und Objekte sind, die wie ein Kinofilm an dir vorbeiziehen. Wenn es Dinge sind, die durch die innere Vision gesehen werden, dann gibt es keine Notwendigkeit, sie zu vertreiben – man muss sie nur vorbeiziehen lassen. Wenn man Sadhana macht, erwacht ein inneres Mental, das in uns ist, und sieht durch eine innere Vision Bilder von allen Dingen in dieser Welt und in anderen Welten – diese Kraft des Sehens hat ihren Nutzen, obwohl man nicht an ihr hängen muss; man kann sie mit einem ruhigen Mental vorbeiziehen lassen, ohne sich auf sie zu fixieren oder sie zu vertreiben.

Diese Art von Vision [Wasser, eine Rose, einen Tiger zu sehen] kann fast jeder haben, außer denen, die zu sehr im Verstand leben. Für andere ist diese Fähigkeit des Sehens sehr nahe an der Oberfläche. Viele haben sie auf diese elementare Weise, ohne überhaupt Yoga zu praktizieren.

Die Kraft des okkulten Sehens ist in jedem vorhanden, meist latent, oft nahe der Oberfläche, manchmal, aber viel seltener, schon an der Oberfläche. Wenn man sich im tratak übt, ist es ziemlich sicher, dass sie früher oder später zum Vorschein kommt, – obwohl es einigen schwer fällt und bei ihnen Zeit braucht; diejenigen, bei denen sie sofort zum Vorschein kommt, hatten die ganze Zeit diese Kraft des okkulten Sehens nahe der Oberfläche und sie taucht beim ersten direkten Druck auf.

Kein Grund, Visionen zu fürchten

Solche Visionen von menschlichen Gestalten geschehen oft, wenn das innere Auge geöffnet ist. Das waren offensichtlich zwei Kräfte aus der überphysischen Welt. Man muss ruhig sehen, was auch immer von dieser Art kommt – es gibt keinen Grund, sich davor zu fürchten, genauso wenig wie wenn man ein Bild oder bewegte Figuren im Kino sieht.

Falsche Visionen und Stimmen

Wenn die Sadhana fortschreitet, bekommt man fast immer die Kraft der Vision; was man sieht, ist wahr, wenn man im richtigen Bewusstsein bleibt. Es gibt auch falsche Stimmen und Erfahrungen. Die Menschen, die verrückt geworden sind, wurden verrückt, weil sie egoistisch waren, sich für große Sadhaks hielten und sich und ihren Erfahrungen eine übertriebene Bedeutung beimaßen; dadurch bekamen sie ein falsches Bewusstsein und falsche Stimmen, Visionen und Inspirationen. Sie maßen ihnen so viel Bedeutung bei, dass sie sich weigerten, auf die Mutter zu hören. Schließlich standen sie ihr feindlich gegenüber, weil sie ihnen sagte, dass sie im Irrtum seien und ihre Wahnvorstellungen durchschaute. Deine Visionen und Erfahrungen sind sehr wahr und gut, und ich habe dir erklärt, was sie bedeuten – die Falschen haben versucht zu kommen, aber du hast sie weggeworfen, weil du nicht an ihnen hängst und auf das wahre Ziel der Sadhana fixiert bist. Man darf sich nicht an diese Dinge hängen, sondern muss sie einfach beobachten und weitergehen; dann werden sie zu einer Hilfe und können keine Gefahr sein.

Kapitel 2

Die verschiedenen Arten von Visionen

Kapitel 3

Subtile Bilder, Töne, Düfte und Geschmacksnuancen

Teil 2 LICHTER UND FARBEN

Kapitel 1

Licht

Licht sehen

Licht wird im Yoga immer mit dem inneren Auge und sogar mit dem äußeren Auge gesehen, aber es gibt viele Lichter; nicht alle sind und stammen aus dem param jyotih.

Lichter in verschiedenen Farben sind eines der ersten Dinge, die Menschen sehen, wenn sie meditieren.

Es ist keine Einbildung, wenn man diese Lichter sieht – erst wenn die innere Vision offen oder aktiv ist, sieht man sie – denn sie selbst sind subtile und keine physischen Lichter.

Um Licht zu sehen, ist nicht immer ein konzentriertes Mental notwendig – hierfür reicht ein Öffnen irgendwo im Bewusstsein aus.

Um Lichter zu sehen, ist es nicht notwendig, ein ruhiges Mental zu haben; das hängt allein ab vom Sich-Öffnen der feinstofflichen Schau im Stirn-Zentrum zwischen den Augenbrauen. Bei vielen Menschen findet dies zu Beginn der Sadhana statt. Mit Bemühung und Konzentration kann es sogar von jenen, die es in kleinem Umfang als angeborene Fähigkeit besitzen, ohne Sadhana entwickelt werden. Die Ruhe des Mentals wird für andere Dinge gebraucht, zum Beispiel für das Gefühl der Gegenwart der Mutter usw..

Licht zwischen den Augenbrauen deutet auf eine Öffnung des Ajna-Chakras hin, das sich dort befindet – es ist das Zentrum des inneren Mentals, des inneren Willens und der okkulten Vision.

Das äußere Licht bedeutet eine Berührung oder einen Einfluss durch die Kraft, die durch das Licht [die Farbe des Lichtes] näher bezeichnet wird (Gold ist das Licht der Wahrheit, Blau eine spirituelle Kraft von der höheren Ebene), während das innere Licht bedeutet, dass es die [menschliche] Natur als solche durchdrungen hat oder in ihr gefestigt oder häufig tätig ist. Das Licht über uns bedeutet eine Kraft, die auf das Mental herabkommt, das Licht um uns einen allgemein umgebenden Einfluss.

Das goldene und das blaue Licht sind beides Krishnas Lichter. Dadurch, dass du sie einmal gesehen hast, wurde dir angedeutet, dass sie in dir sind und darauf warten, sich zu manifestieren. Aber es muss durch einen seelischen und spirituellen, nicht durch einen physischen Druck geschehen. Wenn der mentale Geist still wird und sich nicht einmischt und wenn die Natur reiner wird und sich für das öffnet, was über dem Mental ist, steigen diese Lichter in den Körper herab und mit ihnen der göttliche Einfluss.

Licht und die Erleuchtung des Bewusstseins

Licht oder Lichtstrahlen sind immer Licht des höheren Bewusstseins, das im Wesen wirkt, um es zu erleuchten oder zu läutern oder um das Bewusstsein zu erwecken oder es auf die Wahrheit einzustimmen.

Es [Licht] ist die Kraft, die alles erleuchtet, worauf es trifft – das Ergebnis kann Vision, Erinnerung, Wissen, rechter Wille, rechter Impuls usw. sein.

Es gibt viele Lichter auf verschiedenen Ebenen – es gibt auch das Göttliche Licht, das von den höheren Ebenen herabkommt und den Körper, Adhar, erleuchtet.

Es ist nicht notwendig oder möglich, das Göttliche Licht zu definieren. Licht ist Licht, genau wie das Licht, das man sieht, nur subtiler – es klärt das Bewusstsein, wirkt als Kraft und ermöglicht Wissen.

Das Göttliche Licht hat keine Funktion – es ist einfach das Licht des Göttlichen Bewusstseins. Wenn du das Ergebnis meinst, so soll es erleuchten, die Dunkelheit und Obskurität beseitigen, die Wesensart für das wahre Bewusstsein, das Wissen usw. vorbereiten.

Licht ist ein allgemeiner Begriff. Licht ist nicht Wissen, sondern die Erleuchtung, die von oben kommt und das Wesen aus der Obskurität und Dunkelheit befreit. Aber dieses Licht nimmt auch unterschiedliche Formen an, wie das weiße Licht der Mutter, das blassblaue Licht von Sri Aurobindo, das goldene Licht der Wahrheit, das seelische Licht ( rosa und rosarot) usw.

Licht, Farben, Blumen werden immer dann gesehen, wenn in einem bestimmten Stadium der Sadhana ein inneres Wirken der Kräfte stattfindet. Das Licht zeigt bekanntlich eine Erleuchtung des Bewusstseins an, die Farbe das Spiel von mentalen (gelb), vitalen und physischen Kräften, wobei es nur solche Kräfte sind, die zur Erleuchtung dieser Wesensteile beitragen. Blumen zeigen meist eine seelische Tätigkeit an.

Verschiedene Formen von Licht

Manchmal sieht man eine Fülle von Licht, manchmal Licht in Formen; die häufigsten Formen sind Sonne, Mond, Stern oder Feuer.

Licht wird häufig vor dem Zentrum der inneren Schau, des inneren Mentals und Willens gesehen, das sich zwischen den Augenbrauen hinter der Stirn befindet. Die Sonne bedeutet das geformte Licht der Göttlichen Wahrheit; das Sternenlicht ist das gleiche Licht, das wie eine überflutende Macht auf das gewöhnliche Bewusstsein wirkt, welches die Nacht der Unwissenheit darstellt. Der Ruf bewirkte das Herabströmen des Lichtes in das innere Wesen.

Es sind keine Kugeln oder Lichtblitze [die man um die Mutter herum sieht], sondern ein Strom oder ein Meer von Licht, das in den Körper eindringt, ihn umgibt und das gesamte Bewusstseinsfeld erhellt. Es kann auch ein lebhaftes Gefühl von Licht und Erleuchtung ohne die Vision geben. Es kann gewöhnlich als ein intensives weißes, diamantenes oder goldnes Licht gesehen oder gefühlt werden oder wie Sonnenlicht oder, für viele, ein blaues oder bläulich-weißes Licht.

Was du gesehen hast, war die Prozession der Streitwagen der Götter (Göttliche Mächte), die Lichtblitze in die Luft warfen, und das andere war die entsprechende Bewegung der Blitze der Wahrheit im Herzen, die das Bewusstsein erhellten. Diese Blitze bringen noch keine Erkenntnis – wie es das Sonnenlicht von oben auf das Mental tut –, aber sie bereiten das Bewusstsein auf Verwirklichung und Erkenntnis vor.

Funken oder Lichtströmungen zeigen das Spiel der Kräfte im oder um das Bewusstsein an.

Jeder wohlgeformte, erleuchtete Gedanke kann als ein Funke des Lichtes gesehen werden.

Ein Glühen bedeutet ein unterdrücktes, aber reiches Licht oder auch eine gewisse warme, leuchtende Heiterkeit.

Die Erklärung von zwei Visionen

1. Wenn sich das Lid über dem Schädel öffnet, bedeutet es, dass sich das mentale Wesen dem Göttlichen Licht geöffnet hat; die Flammen zeigen ein mit Licht erfülltes Streben an, das aufsteigt, um den mentalen Teil mit dem zu verbinden, was über dem Mental ist.

2. Das Göttliche Licht über uns hat verschiedene Farben. Weiß ist die Göttliche Macht der Reinheit, Blau das Licht des spirituellen Bewusstseins, Gold die Tönung des supramentalen Wissens oder des Wissens von den dazwischenliegenden Ebenen.

3. OM (goldfarben), das in den Himmel steigt, bedeutet das supramentalisierte kosmische Bewusstsein, das sich zum Transzendenten Bewusstsein erhebt.

Unter (1) und (2) wird etwas angezeigt, das gegenwärtig geschieht, oder eine Möglichkeit, die sich zu verwirklichen sucht. (3) symbolisiert den Vorgang des Yoga, der, wenn diese Möglichkeit verwirklicht ist, aufgenommen und bis zu seinem natürlichen Ziel verfolgt wird.

Zu deiner Vision. Sie kam als Antwort auf deinen Ruf nach der Ausmerzung aller hässlichen Dinge in deiner Natur, und es wurde dir gezeigt, wie dies effektiv geschehen könnte.

Zuerst wurde dir anschaulich vor Augen geführt, was die niedere Natur ist, ihre schreckliche Dunkelheit und Hässlichkeit, in der die Menschen zufrieden leben. Aber nachdem du ihre wahre Beschaffenheit erkannt hattest, kam von deiner niederen Natur selbst ein Schrei nach Wandlung.

Dann wurde dir das Licht der höheren Natur gezeigt, durch dessen Herabkunft die Wandlung kommen konnte – das weiße Licht des Bewusstseins der Mutter, und eine Flamme davon stieg auf dem gewohnten Weg in dich hinab und erfüllte dich mit Licht. Von dort stieg es in das Unterbewusste hinab und brachte das Licht dorthin. Daraufhin wurde das Bewusstsein (es war das innere Bewusstsein) wie eine Kristallsäule, die die Höhen mit den Tiefen, das Überbewusstsein mit dem Unterbewusstsein verband. In ihm hat sich das Bild der Mutter mit dem Licht in ihr gefüllt.

Dann wurde dir ein Symbol des rupantar gezeigt, die Wandlung der universellen Natur. Diese Wandlung war jedoch nur keimhaft und symbolisch. Danach verschwand dieser Teil der Vision, und du hast wieder die Dunkelheit der niederen Natur gesehen. Aber in dir war das Licht noch immer da und die Gewissheit, die es bringt. Denn die Wandlung muss zuerst im Individuum stattfinden, und nur mit dem Licht und dem Glauben im Einzelnen als Stütze kann die umfassendere Wandlung vollzogen werden.

Kapitel 2

Farben

Teil 3 SYMBOLE

Kapitel 1

Symbole und symbolische Visionen

Die verschiedenen Symboltypen

Ein Symbol, wie ich es auffasse, ist eine Form, die zu einer [bestimmten] Ebene gehört und die Wahrheit einer anderen [Ebene] darstellt. Zum Beispiel ist die Fahne das Symbol einer Nation... Im Allgemeinen aber sind alle Formen Symbole. Dieser unser Körper ist ein Symbol unseres wirklichen Wesens und alles ist Symbol einer höheren Wirklichkeit. Es gibt jedoch verschiedene Arten von Symbolen:

1. Die traditionellen Symbole, wie sie die vedischen Rishis mit Dingen aus ihrem Lebensbereich schufen. Die Kuh symbolisierte das Licht, weil das gleiche Wort go sowohl Strahl als auch Kuh bedeutete, und weil die Kuh ihr wertvollster Besitz war, der ihr Leben aufrechterhielt und dabei ständig in Gefahr war, geraubt und verborgen zu werden. Ist solch ein Symbol jedoch einmal erschaffen, dann wird es lebendig. Die Rishis erfüllten es mit Leben, und es wurde ein Teil ihrer Verwirklichung. In ihren Visionen erschien es als Ebenbild des spirituellen Lichtes. Auch das Pferd war eines ihrer bevorzugten Symbole und ein leichter anwendbares, da seine Kraft und Energie durchaus einleuchtend waren.

2. Solche, die wir Lebens-Symbole nennen könnten, die nicht künstlich ausgewählt oder mental auf bewusst überlegte Weise gedeutet werden, sondern ganz natürlich unserem tagtäglichen Leben entstammen und aus der Umwelt erwachsen, die unseren normalen Lebensweg bedingt. Für die Vorväter war der Berg ein Symbol des Yoga-Pfades, Ebene über Ebene, Gipfel auf Gipfel. Eine Reise, die das überqueren von Flüssen und die Begegnung mit lauernden Feinden, sowohl tierischen als auch menschlichen, mit sich bringt, löste eine ähnliche Vorstellung aus. Allerdings würden wir heutzutage den Yoga eher mit einer Reise auf dem Motorrad oder mit der Eisenbahn vergleichen.

3. Symbole, die in sich selbst angemessen und machtvoll sind. Akasha oder der ätherische Raum ist Symbol des unendlichen, alles durchdringenden, ewigen Brahman. Unabhängig von Nationalität wäre die Bedeutung überall die gleiche. Ebenso steht die Sonne universal für das supramentale Licht, die göttliche Gnosis.

4. Mentale Symbole, wie zum Beispiel Zahlen oder Alphabete. Wenn sie einmal akzeptiert sind, werden auch sie wirksam und können nützlich sein. So werden geometrische Figuren auf verschiedene Weise erklärt. Nach meiner Erfahrung symbolisiert das Quadrat das Supramental Ich kann nicht sagen warum. Jemand oder irgendeine Kraft kann es geformt haben, bevor es in mein Mental eintrat. Auch für das Dreieck gibt es verschiedene Erklärungen. In der einen Stellung kann es die drei niederen Ebenen symbolisieren, in der anderen die drei höheren: daher können beide miteinander zu einem einzigen Zeichen verbunden werden. Die Vorväter liebten es, sich ähnlichen Spekulationen mit Zahlen hinzugeben, ihre Systeme aber waren hauptsächlich mental. Zweifellos ist es richtig, dass es supramentale Wirklichkeiten gibt, die wir in mentale Begriffe, wie Karma, seelische Evolution usw., übersetzen. Es sind aber gleichsam unendliche Wirklichkeiten, die durch diese symbolischen Formen nicht begrenzt, aber irgendwie ausgedrückt werden können; sie könnten ebenso gut durch andere Symbole ausgedrückt werden, so wie ein und dasselbe Symbol auch viele verschiedene Ideen zum Ausdruck bringen kann. In der einen oder anderen Form haben all diese Ideen in der Vergangenheit bestanden. Die Bedeutung von Zahlen war eines der hauptsächlichen Elemente der Lehre des Pythagoras, fünfhundert Jahre vor Christus.

Die Wirkung der symbolischen Visionen

Es ist dasselbe mit den Symbolen im Yoga [wie mit den Bildern in der mystischen Dichtung]. Man gibt dem „Weißen Licht“ ein intellektuelles Etikett und der Verstand ist zufrieden und sagt: „Jetzt weiß ich alles darüber; es ist das reine göttliche Bewusstseinslicht“, und in Wirklichkeit weiß er nichts. Aber wenn man dem Göttlichen Weißen Licht erlaubt, sich zu offenbaren und durch das Wesen zu strömen, dann lernt man es kennen und erhält alle seine Auswirkungen. Selbst wenn es kein etikettiertes Wissen gibt, gibt es die leuchtende Erfahrung seiner ganzen Bedeutung.

Die Vision des Mondes und des Blumenregens bedeutet immer den Einfall des Lichtes der Spiritualität auf das Bewusstsein (Mond) und das Herabkommen eines seelischen Einflusses (Blumen). Für das Mental sind diese Dinge Symbole, aber in der inneren Erfahrung haben sie eine Realität und können eine spürbare Auswirkung haben.

Einige symbolische Visionen und Traumdeutungen

Die Tiefe des Schlafes in deiner Erfahrung sollte dich weit nach innen führen, und als dies geschehen war, bist du in den psychischen und spirituellen Zustand eingetreten, der die Form eines schönen Feldes und des Fließens von weißem Licht, von Kühle und Frieden annahm. Die Treppe war ein Symbol des Aufstiegs von diesem seelischen und spirituellen Zustand in höhere und immer höhere Ebenen spirituellen Bewusstseins, wo sich die Quelle des Lichtes befindet. Die Hand der Mutter war das Symbol ihrer Gegenwart und Hilfe, die dich emporziehen und zum obersten Ende der Leiter führen wird.

Die einzelnen Bilder sind sehr häufig Symbole der inneren Erfahrung, sie wurden hier aber auf ziemlich komplizierte Weise miteinander verbunden. Das Feuer ist natürlich das seelische Feuer, das aus der verhüllten seelischen Quelle auflodert. Der Vogel ist die Seele, und die Blume ist die Rose der Liebe und Hingabe. Der Mond ist das Symbol der Spiritualität. Da der Stern im Inneren ist, bedeutet es, dass er die Knoten der inneren Finsternis durchschneidet und das Wuchern im Vital zum Stillstand bringt, das ihn wie Wolken umhüllt. Auch das Boot ist ein übliches Symbol in inneren Visionen. Der Elefant bedeutet spirituelle Stärke, welche die Hindernisse beseitigt, und das Pferd die Kraft der tapasya, das zu den Gipfeln der spirituellen Verwirklichung galoppiert. Die Sonne ist das Symbol der höheren Wahrheit. Der Lotos ist das Symbol des inneren Bewusstseins.

Die Vision, die du sahst, war ein Symbol des nach außen gerichteten physischen Bewusstseins, das durch die gewöhnlichen Bewegungen (Wolken) verdunkelt ist, wobei die Spiritualität (der Mond) hinter der gewöhnlichen menschlichen Unwissenheit ihr Licht von dort überallhin aussendet. Der Hund zeigt etwas im Physischen an (der Teil, der treu, gehorsam usw. ist), das vertrauensvoll auf das kommende Licht wartet.

Das Feuer, das du fühltest, war das Feuer der Läuterung, und die Hitze entstand, weil es einen gewissen Widerstand verbrannte – nachdem dieser verbrannt war, traten Kühle, Friede und Ruhe ein. Die Stimmen, Klänge und Eindrücke... deuten auf eine verworrene Tätigkeit des okkulten Sinnes im Vital hin, der außerphysische Dinge hört. Wenn sich etwas Derartiges ereignet, muss im Wesen eine ruhige Zurückweisung stattfinden, und die Sache wird vorübergehen. Einige Menschen aber finden Gefallen daran und haben dann viel Kummer, weil es ihnen zur Gewohnheit wird, Stimmen zu hören und Dinge zu sehen und zu fühlen, die nur teilweise oder nur manchmal wahr und sonst mit vielerlei vermischt sind, was falsch und irreführend ist. Es ist gut, dass etwas in deinem vitalen Wesen dies zurückwies.

Der Traum weist offensichtlich auf die Schwierigkeit hin, mit der du dich auseinanderzusetzen hast. Das Meer ist das Meer der vitalen Natur, dessen Fluten dich auf dem Weg deiner Sadhana verfolgen (die Wünsche sind das Meerwasser). Die Mutter ist dort in deinem Herzen, schläft aber – das heißt ihre Macht ist in deinem inneren Bewusstsein noch nicht bewusst geworden, weil sie von einem hautdünnen Vorhang umgeben ist (die Finsternis der physischen Natur). Dieser ist es (er ist nicht mehr dick, aber noch wirksam genug, um sie vor dir zu verdecken), der verschwinden muss, damit sie erwachen möge. Es ist eine Frage der Beharrlichkeit des Willens und der Bemühung – die Erwiderung von innen, das Erwachen der Mutter im Herzen werden kommen.

Vermutlich ist es ein Symbol der drei Stadien oder Entwicklungen oder Ebenen des spirituellen Lebens. Ein Stern bedeutet Schöpfung, das Dreieck ein dreifaches Prinzip. Der Baum bedeutet Leben in einer neuen Schöpfung. Grün ist die Farbe des emotionalen Vitals, der Mond herrscht über ein spiritualisiertes emotionales Leben; Blau ist die Farbe des höheren Mentals, der Mond regiert dort ein spiritualisiertes, höheres Mental-Leben; die goldene Farbe ist die der Göttlichen Wahrheit, ob intuitiv oder obermental, der Mond hier ist das spiritualisierte Wahrheits-Leben. Die sphatika [Säule] hat die Farbe des Kristalls, weshalb das Dreieck das Sachchidananda-Prinzip bedeuten kann. Die Schmetterlinge und Vögel symbolisieren natürlich Lebens-Kräfte und Seelen-Kräfte, Mächte oder Wesen. Vermutlich werden hier drei Stadien der Umwandlung angezeigt, bevor das Supramental insgesamt herrschen kann, oder aber drei Stadien, die als Stufen zum Supramental führen.

Deine Träume waren sehr schön und in symbolischer Hinsicht sehr wahr. Übrigens, ich wiederhole, es waren keine wirklichen Träume; der Zustand zwischen Schlaf und Wachsein oder der Zustand, der weder Schlaf noch Wachsein ist, ist kein Dösen, sondern ein innerlich gesammeltes Bewusstsein, das genauso wach ist wie der wache mentale Geist, allerdings wach auf einer anderen Erfahrungsebene.

Was den Traum von den Kobras betrifft, so könnte man ihn als Antwort auf deine Klagen darüber verstehen, dass das Göttliche düster und streng ist und sich weigert, zu spielen, sowie auf deine Äußerung, dass du dich wohler fühlen würdest, wenn du den Glauben haben könntest, dass die Schwierigkeiten Teil des Göttlichen Plans sind, der dich durch sie zum Göttlichen führt. Die Antwort der symbolischen Erfahrung war, dass das Göttliche zu spielen vermag, wenn du es verstehst, mit ihm zu spielen – und sein Spiel auf deinen Schultern zu tragen; die Kobras und der Biss weisen darauf hin, dass das, was dir im Leben schmerzhaft und gefährlich erscheint, genau das Mittel sein mag, das dir die Ekstase der Göttlichen Gegenwart bringt.

Weniger typisch ist, dass die Kobras die Kräfte der Entwicklung sind, der Entwicklung hin zum Göttlichen. Dass sie den Platz der Beine einnehmen, bedeutet, dass ihr Wirken hier im physischen oder äußeren Bewusstsein stattfindet, in der Entwicklung des äußeren Mentals, des Vitals, des Physischen hin zur Erfahrung des Göttlichen und der Göttlichen Natur. Der Biss der Kobras (Shivas Kobras!) tötet nicht, oder er tötet nur den „alten Adam“ im Wesen; ihr Biss bringt die Ekstase der Gegenwart des Göttlichen - das, was du als Trance-Wellen über deinen Kopf kommen spürtest. Es ist diese Trance-Ekstase, die jedes Mal über dich gekommen ist, wenn du nach innen gegangen bist oder sogar kurz davor warst, in der Meditation nach innen zu gehen. Es ist die allgemeine Erfahrung von Sadhaks, dass eine solche Kraft oder ein solches Bewusstsein oder Ananda zuerst von oben - oder von außen – kommt und auf den Kopf drückt oder ihn umgibt, dann durchdringt es sozusagen den Schädel und füllt zuerst das Gehirn und die Stirn, dann den ganzen Kopf und steigt herab und nimmt jedes Zentrum ein, bis das ganze System voll und erfüllt ist. (Natürlich gibt es oder kann es vorherige Schübe geben, die eine Zeit lang den ganzen Körper besetzen oder einen anderen Teil des Systems, der am offensten und am wenigsten Widerstand gegen den Einfluss leistet.)

Kapitel 3

Himmel, Wetter, Nacht und Morgenröte

Kapitel 4

Wasser und Gewässer

Kapitel 5

Erde

Kapitel 6

Götter, Göttinnen und halbgöttliche Wesen

Kapitel 7

Die Welt der Menschen

Kapitel 8

Die Welt der Tiere

Kapitel 9

Die Welt der Pflanzen

Kapitel 10

Konstruktionen

Kapitel 11

Objekte

Kapitel 12

Zahlen und Buchstaben

ANHANG

Bibliographie

Zitat

CWSA Vol. 17, p. 36

Alle Texte

CWSA Vol. 30, pp. 87-188

CWSA: Complete Works of Sri Aurobindo, 2012, Vols. 1-37