Jetzt! Meinen eigenen Rhythmus leben - Heike Fabry - E-Book

Jetzt! Meinen eigenen Rhythmus leben E-Book

Heike Fabry

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Beschreibung

Leben Sie Ihren eigenen Rhythmus oder werden Sie gelebt? Nur zwei Beine, kein flauschiges Fell, aber das Hamsterrad ist Ihnen wohlbekannt? Im Außen, aber ganz besonders in Ihrem Innern? Ein Alltag, der sich anfühlt, als würden Sie im Mixer des Lebens wild herumgewirbelt? Gedanken, die Karussell fahren und Sie nicht zur Ruhe kommen lassen? Zuwenig Rhythmus, Balance, Atmen, Pausen und Selbstfürsorge, dafür von allem anderen viel zu viel? Jetzt! Schenkt Ihnen Impulse zum Nachdenken, Innehalten, ausprobieren und mitmachen. Bilder, Gedanken und Übungen zu diesen Themen sowie naturheilkundliche Mittel und Rezepte mit ätherischen Ölen helfen Ihnen, aus dem Hamsterrad heraus und wieder Ihre eigene Mitte zu finden. So bekommt Ihr Leben Flügel, die sie dann in Ihrem eigenen Rhythmus leicht und beschwingt tragen!

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Seitenzahl: 137

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Danke!

An dieser Stelle möchte ich den Menschen in meinem Leben danken, die dieses Buch haben mitentstehen lassen.

Meine Freundin Sabine, mit der ich in endlosen Telefonaten diskutiert habe und die mit mir das Faible für Rhythmus in jeder Form teilt.

Meine Freundin Steffi, die mich immer wieder in eine andere Richtung geschubst hat, so dass die Gedanken fliegen konnten. Und die mir zu diesem wunderbaren Titelbild verholfen hat.

Meine Interviewpartner, die mich und damit auch meine Leser an Ihren Leben und Erkenntnissen teilhaben ließen.

Josh, der das Bild fotografiert und zu einem Cover designt hat.

Und nicht zuletzt allen lieben Menschen, die mir jeden Tag begegnen und selbst Impuls für mich sind.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Rhythmen und Rhythmus

Wen oder was lieben Sie?

Die Wechseljahre der Frau

Die Wechseljahre des Mannes

Mein Körper

Nein sagen ist erlaubt!

Immer schön positiv?

NEIN!

Was habe ich heute eigentlich alles geleistet?

Pause

Körperschlagzeug

Atem/Atmen

Übungen

Die lange Ausatmung - Loslassen

Atem spüren – Ruhe finden

Stilles Atmen – Energie und Konzentration stärken

Bauchatmung – Massage für die inneren Organe

Langsamer Ausatmen - Entschleunigen

Geduld-aber bitte sofort!

Balance

Übung 1 Auf einem Bein stehen

Übung 2 Beinübungen im Alltag

Übung 3 Knieheber

Übung 4 Fersenheber

Übung 5 Kreisel

Übung 6 Seiltanzen für Anfänger

Übung 7 Der Laufsteg

Übung 8 Flaschenkreisen

Übung 9 Standwaage

Übung 10 Die liegende 8

12 Schritte zur Selbstachtung

Genießen und Genuss

Darf es ein bisschen mehr sein?

Interviews

Aromaanwendungen und ätherische Öle

Allgemeines

Ätherische Öle

Dosierung der Öle

Raumbeduftung

Äußerliche Anwendung

Düfte für die Aromalampe (Auswahl)

Einteilung von ätherischen Ölen nach Zweck

Anleitung zu einer erholsamen Fußmassage

Rezepte für Massageöle & CO.

Öle

Massageöl „Stark“

Massageöl „Sinnlich“

Massageöl „Power“

Massageöl „Entspannung“

Massageöl „Rose“

Massageöl „Abwehrstark“

Massageöl „ich bleib gesund“

Massageöl „Schlaf gut

Massageöl „Schöne Träume“

Massageöl „Ruhe“

Massageöl „Balance“

Massageöl „Stimmungsaufhellend“

Massageöl „Umarmung“

Bäder

Duftbad mit Orange

Duftbad mit Benzoe „Umsorgtsein“

Duftbad „Abendruhe“

Duftbad „Geborgenheit“

Duftbad „schneller süßer träumen“

Duftbad „alles ist zuviel“

Duftbad „innere Unruhe“

Beruhigendes Fussbad mit Narde

Schlafen

Es geht mir gut, wenn……

Naturheilkundliche Unterstützung bei Beschwerden in der zweiten Lebenshälfte

Die diversen „Zipperlein“ – eine Übersicht

1. Bewegungsapparat

Gicht

Muskelkrämpfe oder – verspannungen

Osteoporose

Rheuma/Arthrose

Schmerzen

Kopfschmerzen

Nervenschmerzen

2. Gehirn/Nervensystem/Psyche

Abschiednehmen

Angst

Artherosklerose / Durchblutungsstörungen

Demenzielle Prozesse, Gedächtnisleistung

Depressive Verstimmungen

Erschöpfung und Schwäche

Schlafstörungen

Schwindel, Verwirrtheit

Tinnitus

Unruhe

3. Hauterscheinungen

Ekzeme

Hämorrhoiden

Hautjucken

trockene Haut und Schleimhäute

Ulcus cruris

Varikosen/Krampfadern

Verletzungen

4.Herz-Kreislauf

5. Magen-Darm-Trakt

mangelnder Appetit und mangelnder Durst

Blähungen

Durchfall

Verstopfung

6. Atemwege

Chronische Atemwegserkrankungen

7. Urogenitalsystem

Blasenentzündung

Inkontinenz

Nervöse Reizblase

Stressinkontinenz

Prostatabeschwerden

Prostatitis (nur unterstützend)

Wechseljahrsbeschwerden

Und nun?

Autorenportrait

Vorwort

Veränderungen geschehen permanent, egal, ob wir das möchten oder nicht. Nicht erst ab 40 verändert sich unser Körper, unser Denken und Fühlen, unsere Wahrnehmung. Aber rund um diese Zahl nehmen wir verstärkt Veränderung wahr. Bei Frauen sind es die Wechseljahre, das Klimakterium, bei Männern die Midlife Crisis, die versteckten Wechseljahre.

Oft ist es anfangs unser Körper, der uns aufmerksam macht: Die Figur verändert sich, wir sind sowohl körperlich als auch nervlich nicht mehr so belastbar. Wir spüren Knochen und Muskeln, die sonst nie gemuckt haben, die Haare werden grau und/oder spärlicher. Wir werden körperlich und seelisch vielleicht unflexibler und hängen stärker an Gewohntem.

Ja, und es gibt Tage, an denen wir uns ganz ohne Anlass älter fühlen als unser Ausweis das sagt.

Mir ist es ein Anliegen, Ihnen Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, die Veränderungen in Körper und Geist gelassen zu begrüßen und anzunehmen. Ja sich sogar vielleicht darüber zu freuen.

Ich möchte, dass wir nicht mehr so sehr auf andere Menschen und das Außen schauen, sondern vielmehr wieder mehr in uns hineinspüren und auf unser Bauchgefühl hören. Das ist etwas, was leider im Alltag bei all der Hektik und dem Getriebensein oftmals untergeht und zu kurz kommt.

Lassen Sie sich darauf ein, Körperrhythmen und auch die Rhythmen der Natur wieder aufmerksam wahrzunehmen und sie in Ihren Alltag zu integrieren. Versuchen Sie immer ein bisschen weniger Ihr Leben den äußeren Bedingungen und den Verpflichtungen anderer anzupassen.

Dieser Geist findet sich auch in dem nachdenklich stimmenden Gedicht von Hermann Hesse:

„Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen; Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.“

Hermann Hesse, Stufen

Warum nicht diese Veränderungen als Möglichkeit zu innerem Wachstum sehen?

Ich denke da immer an einen Ausspruch einer anthroposophischen Ärztin zum Thema Wechseljahre. Sinngemäß meinte sie:

„Unser Körper hat Jahrzehnte eine wahnsinnige Kraft und Energie in die Aufrechterhaltung eines Rhythmus(=Zyklus) gesteckt. Jetzt versiegt dieser Rhythmus und die Energie und Kraft wird frei.“

Ja, wir sind in dieser Zeit körperlich manchmal erschöpft, aber der Geist, die Kreativität, die Spiritualität kann wachsen und tut das auch.

Leben ist eben kein statischer Zustand, sondern eine Wanderung zu uns selbst, alles ist immer im Wandel. Wehren wir uns gegen den Wandel, kommt es zum Stillstand, merken wir diesen auch auf körperlicher Ebene in Form von Erstarrungsprozessen: Verklebte Faszien, Steinerkrankungen, Arthrose u.v.m.

Nehmen Sie dieses Buch wie ein Buffet: nicht alles auf einmal und nicht alles in festgelegter Menüfolge, sondern nippen Sie hier ein bisschen und probieren dann ein anderes Häppchen.

Sie dürfen auch den Nachtisch vor der Suppe essen, wenn das Kapitel ganz hinten gerade jetzt Ihr Thema ist. Jedes Kapitel ist ein Impuls, der Denken und Geist stupsen kann.

Und es ist ein Buch für Frauen und Männer. Sie können es gemeinsam lesen, sich vorlesen und darüber diskutieren. Sie können es alleine für sich lesen und anderen davon erzählen und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Mahlzeit und freue mich über Fragen und Kontakte unter:

[email protected]

Rhythmen und Rhythmus

Grundsätzlich gesehen sind wir Menschen ein Rhythmusinstrument, oder nein, eher ein ganzes Orchester. Und wer ist der Dirigent? Wenn wir es medizinisch betrachten, unser Gehirn. Aber ganzheitlich betrachtet, sind wir es selbst. Unser bewusstes Wahrnehmen ist der Steuermann.

Sie kennen das sicher auch: es gibt einen Unterschied, ob Sie sich von Musik berieseln lassen oder Musik spüren: den Takt im Bauch mithören, spüren, wie Hände und Füße oder der ganze Körper mitschwingt und die Musik lebendig werden lässt. So werden auch wir lebendig und leben bewusst, wenn wir den Takt und Rhythmus in uns und um uns herum wahrnehmen.

Sehr viele Körpervorgänge folgen rhythmischen Wiederholungen: Die Atmung, der Blutdruck, der Herzschlag, die Hormonproduktion und -freisetzung, die Körpertemperatur, das Immunsystem, die Aktivität der inneren Organe (Stichwort: „Chinesische Organuhr“), der Stoffwechsel und der Wechsel im Schlaf-Wach-Zustand.

Alles in unserem Körper ist eine stete Abfolge von Aktion-Ruhe-Aktion. Manchmal ist die Ruhephase so klein und verborgen, dass ich schon genau hinschauen oder hinhören muss, um sie zu bemerken. Das ist so beim Herzschlag oder unserer Atmung.

Die Atmung ist ein ganz besonderer Prozess, weil sie uns durch Einatmen von Sauerstoff und Abatmen von Kohlendioxid mit der Natur verbindet. Wir können ohne den von den Pflanzen produzierten Sauerstoff nicht leben und die Pflanzen brauchen unser Kohlendioxid für ihren Stoffwechsel - ein Kreislauf zum Nutzen aller.

Unser Stoffwechsel hat auf den 2. Blick auch eine Pause, nämlich die Verdauung zwischen der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung von nicht benötigtem Material. Der vielen Menschen auch nicht bewusste weitere Rhythmusprozess ist das Kauen. Auch dieses kann ich mit Aufmerksamkeit und bewusst gestalten, um meinen Körper zu unterstützen. Und was wir oft vergessen: Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme für den Körper, sondern nährt auch die Seele: das aufmerksame Schmecken und Spüren, liebe Gesellschaft, gute Gespräche und Gefühle - all dies ist miteinander verbunden und tut uns in der richtigen Mischung gut.

Diese natürlichen Rhythmen des Körpers werden durch den Wechsel von Tag und Nacht, den Mondzyklen und dem Wechsel der Jahreszeiten im Außen gestützt.

Doch auch hier betreiben wir oftmals Raubbau! Durch Arbeiten in Innenräumen ist uns oftmals der Bezug zu den Jahreszeiten völlig verloren gegangen. Einen großen Teil des Jahres verlassen wir das Haus im Dunklen und kommen im Dunklen heim. In den Arbeitsräumen werden wir umgeben von Kunstlicht, was für unser Gehirn Dunkelheit ist. Also kein Wunder, wenn uns der Tag-Nacht-Rhythmus verloren geht, Stoffwechsel- und Hormonkreisläufe durcheinandergeraten und wir belastet sind oder sogar krank werden.

Und durch fehlende Wahrnehmung der Jahreszeiten geht uns auch der Bezug zu unseren eigenen „Jahreszeiten“ verloren. Unser Leben ist ja schließlich auch durch Phasen geprägt: Das Frühjahr entspricht Kindheit und Jugend. Es steht für Aufbruch, Entwicklung, Wachstum und Neubeginn. Der Sommer dann ist der Höhepunkt des Jahres und des Wachstums. Er steht für die Auseinandersetzung mit vielen Dingen. Im Herbst sehen wir Reifeprozesse und schließlich die Ernte. Darauf folgt der Winter mit Rückzug und Ruhe, im Menschenleben ist dies der Tod.

Die ruhige und bedachte Naturbeobachtung mit dem Erkennen der Zyklen führt dazu, dass ich ganz wach und bei mir bin und spirituell wachsen kann.

Der Alltag sieht leider ganz anders aus: Wir machen Weihnachten Urlaub in der Karibik, lassen Jahresfeste und Rituale zugunsten Urlaub und Job unter den Tisch fallen. Wir ernähren uns nicht saisonal und regional, was dazu führt, dass Struktur und Sicherheit in Körper und Seele verloren gehen.

Unser Arbeitsleben mit dauerndem Zeitdruck ist leider nicht darauf ausgerichtet, diese Rhythmen zu stabilisieren und zu unterstützen. Nein, es bringt die Rhythmen aus dem Gleichgewicht (mehr dazu im Impuls „Balance“). Das harmonische Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aktivität und Ruhe und damit auch Abbau- und Aufbauprozessen ist durch die derzeit übliche Arbeitsroutine fast nicht möglich.

Und auch Freizeit hat nicht mehr ihren ursprünglichen Sinn: Sie soll frei von inneren und äußeren Zwängen sein. Sie soll uns die Möglichkeit der Gestaltung bieten und Ruhepause (mehr dazu im Impuls „Pause“) sein und eine im spirituellen Sinn erfüllte Zeit sein. Wir aber packen unsere nicht durch Arbeit besetzte Zeit so voll, dass wir uns selbst und unsere Rhythmen oder Bedürfnisse gar nicht mehr spüren.

Es ist aber so: Gesund ist oder werden kann ich nur, wenn ich es schaffe, nach einer Anstrengung auch Regeneration zu erlauben. Wenn ich meinen biologisch vorgegebenen Rhythmen ausreichend Aufmerksamkeit und Wichtigkeit einräume. Oftmals sind Krankheiten die Folge von Rhythmuslosigkeit, wo kein Arzt ein organisches Problem finden kann.

Ursachen, um aus dem Takt zu fallen gibt es viele: Umbruchsituationen, auf persönlicher Ebene oder im Job oder gesundheitlich oder sogar wie aktuell grad gesellschaftlich Corona-bedingt. Diese Umbruchsituationen haben einige Menschen in Interviews mit uns geteilt (mehr dazu im Impuls „Interviews“).

Das bedeutet: Wenn ich rechtzeitig meinen aus dem Ruder laufenden Rhythmen Aufmerksamkeit schenke, kann ich diese Rhythmen mit natürlichen Mitteln und Handlungen ausgleichen oder wiederherstellen.

An dieser Stelle haben wir dann die Schnittstellen zu den Impulsen Pause, Nein-Sagen und Naturheilkunde.

Wir sollten gerade auch mit steigendem Alter, wenn unsere Körperkräfte und ja, auch die Stabilität unseres Nervenkostüms abnehmen, die Rhythmen und damit die Regenerationsfähigkeit unseres Organismus stärken, indem wir

auf Pausen achten

uns nicht überfordern

natürliche Heilmittel nutzen

ausreichend schlafen

gesunde Nahrungsmittel regional und saisonal verarbeiten und genießen

Rituale (Jahresfeste, Schlafritual, Familienrituale u.a.) feiern und einhalten

Werte benennen und beachten, die meinem Leben Struktur geben

rhythmische Bewegung ausführen wie z.B. Laufen, Schwimmen, Radfahren

Sie sehen, Rhythmus finden wir immer und überall, ohne ihn ist alles nichts wert!

Der Rhythmus ist die zentrale Schnittstelle, in Körper, Geist und Seele.

Damit es uns gut geht, sollten wir auf ihn achtgeben und ihn hegen und pflegen.

Wen oder was lieben Sie?

Schreiben Sie eine Liste mit Menschen, Dingen, Tätigkeiten, die Sie lieben.

Und? Wo stehen Sie in dieser Liste?

Oder stehen Sie überhaupt darauf?

Die Wechseljahre der Frau

Hormone-Körperliche Situation

Die so genannten Wechseljahre erstrecken sich im Leben einer Frau meist über 7 bis 10 Jahre. Sie beginnen zwischen 42 und 49 Jahren und finden ihr Ende um das 55. Lebensjahr. Dies sind aber nur Durchschnittswerte, 40- oder 60-Jährige sind durchaus auch betroffen.

Im Gegensatz zur Pubertät ist hier der Ausgangspunkt ein anderer: Die Pubertät ist der Aufbruch in ein reiferes Leben, die körperlichen und geistigen Kräfte sind im Wachsen begriffen. In den Wechseljahren schwinden die strukturierenden Kräfte, es ist aber schon eine Reife vorhanden. Betrachten wir unser Leben wie den Jahresverlauf, ist der Beginn der Wechseljahre mit einem wunderschönen Spätsommer bzw. beginnendem Herbst vergleichbar.

Das junge Mädchen weiß noch gar nicht, wie es ihm geschieht, die reife Frau kann ihren Wechsel selbst bestimmen und „selbst-bewusst“ mitgestalten. Sie kann diesen Umbruch als Chance sehen. So kann sie die freiwerdenden Kräfte, die bisher für die Fortpflanzung reserviert waren, in ihre geistige und seelische Entwicklung stecken. Das macht den langsamen Abbau der schwindenden körperlichen Kräfte leichter zu tolerieren. An diesem Punkt sind wir auf dem Weg zur „Weisen Frau“, wie es in den alten Kulturen immer schon Usus war.

Mit dem Beginn der Wechseljahre löst sich der relativ konstante Rhythmus der Hormone auf, oft findet schon kein Eisprung mehr statt. Dies hat natürlich vielfältige Auswirkungen auf den Zyklus jeder Frau - bei jeder Frau individuell. Dadurch, dass die Sexualhormone nicht nur eine Wirkung auf den Zyklus haben, sondern auch Stoffwechsel, Blut, Schilddrüse und Wasserhaushalt, sprich den ganzen Organismus beeinflussen, sind die Symptome der Wechseljahresbeschwerden so vielfältig.

Um die Beschwerden während der Wechseljahre bewerten zu können, gibt es eine so genannte „Menopause Rating Scale MRSII“. Hier wird der klimakterische Beschwerdekomplex auf einer Skala bewertet, so dass z.B. auch bei Anwendung einer Therapie eine Aussage gemacht werden kann, ob Verbesserungen eingetreten sind.

Hierbei werden folgende Symptome bewertet:

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Herzbeschwerden

Schlafstörungen

Depressive Verstimmungen

Reizbarkeit

Ängstlichkeit / Ruhelosigkeit

Körperliche und geistige Erschöpfung

Sexualprobleme

Harnwegsbeschwerden

Trockenheit der Scheide

Gelenk- und Muskelbeschwerden

Gegen Ende des 4. Lebensjahrzehnts beginnen dann die Blutungen unregelmäßiger zu werden und auch mal auszusetzen. Meist tritt ein Jahr später dann die letzte Blutung auf. Hat ein Jahr lang keine Blutung mehr stattgefunden, kann man die Menstruation als beendet betrachten. Die letzte Blutung wird als Menopause bezeichnet. Danach sucht sich der Körper ein neues hormonelles Gleichgewicht bei niedrigerer Östrogenkonzentration. Die Ursachen der Wechseljahresbeschwerden sind nicht unbedingt ausschließlich in der geringeren Hormonkonzentration zu sehen, sondern eher in recht starken Hormonschwankungen, deren Ausgleich dem gebeutelten Körper schwerfällt.

Leseempfehlung:

Flowerpower – Zyklus in Balance von Dr. med. Anja Maria Engelsing

Wenn die Welt plötzlich Kopf steht – Gefühle in der Lebensmitte von Caroline Bohn

Midlife Care – Wie wir die Lebensmitte meistern und die Kraft unserer Hormone nutzen von Drs.med. S. Esche-Belke und S. Kirschner-Brouns

Tipp

Es ist sinnvoll, mal den Vitamin-D-Spiegel zu überprüfen. Durch das Absinken der weiblichen Hormone steigt die Gefahr der Osteoporose, was durch Vitamin D-Gabe aufgefangen werden kann. Ferner weiß man mittlerweile, das Vitamin D auch im Zusammenhang mit depressiven Verstimmungen, Erschöpfung, Hormonaufbau u.v.m. eine Rolle spielt.

Die Wechseljahre des Mannes

Analog zu der Menopause oder den Wechseljahren bei der Frau gibt es diesen Prozess auch bei Männern.

Genau wie bei den Frauen ist auch dies ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses und keine Krankheit. Je nach Stärke der Symptome kann diese Phase aber auch beim Mann Krankheitswert erlangen.