Julia und der vergessliche Ex - Christine Stutz - E-Book

Julia und der vergessliche Ex E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Julia ist 16 Jahre, als sie auf der Flucht vor ihren brutalen Pflegeeltern, durch Zufall Zack Vanderholt kennen lernt. Zack nimmt Julia mit sich nach Hause. Dort wächst Julia auf und heiratet Zack an ihrem 18. Geburtstag. Doch ihr Glück ist getrübt. Zacks langjährige Jugendfreundin ist eifersüchtig und neidisch. Sie bringt Zack dazu, Julia zu betrügen. Tief gekränkt verlässt Julia Zack. Vier Jahre später hat Zack einen schweren Unfall und verliert sein Gedächtnis. Er glaubt, noch immer mit Julia verheiratet zu sein! Ihr Schwiegervater bittet Julia, bis zu Zack Genesung, wieder seine Ehefrau zu spielen. Doch Julia zögert. Denn sie hat ein Geheimnis- ihre und Zacks kleine, gemeinsame Tochter, von der Zack keine Ahnung hat! Wie soll sie dem Mann das Kind erklären?

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Julia und der vergessliche Ex

Titelseite3 Kapitel4 Kapitel5 KapitelImpressum

Julia und der vergessliche Ex

Prolog

„Verfluchter Regen“, dachte Julia weinend. Sie lief durch die dunkel werdende Stadt und wusste keinen Ausweg. Wo sollte sie nur schlafen heute Nacht? Und dann ihr Hunger. Ihr Magen knurrte erbärmlich. Doch zurück zu ihrer Pflegefamilie würde sie auf keinen Fall gehen. Ihr Pflegevater hatte sie vorgestern so geschlagen, dass sie nicht mehr hatte laufen können. In der Nacht hatte sie sich davongeschlichen. Egal wie sie durchkam. Alles war besser, als bei dieser brutalen Familie. Endlich wurde die verdammte Ampel grün. Warum ging sie eigentlich über die Straße? Sie wusste es nicht.

Wohin ging sie? Auch dass wusste sie nicht. Es war doch alles egal. Ihr Leben hatte keinen Sinn mehr.

Julia schrie auf. Ein Auto kam um die Ecke, übersah die Ampel und riss sie um. Schreiend landete sie auf dem nassen Asphalt. Erschöpft blieb sie liegen.

„Oh mein Gott!“ hörte sie eine dunkle Männerstimme rufen. Die Wagentür öffnete sich und ein junger Mann kam eilig zu ihr. Der Mann hob Julia vom nassen Boden. Fast eine Minute lang starrte er sie verblüfft an. „Geht es dir gut, Mädchen?“ fragte der Mann Julia dann. Sie konnte nur nicken. „Du kommst mit zu mir. Meine Eltern werden sich freuen, dich kennenzulernen.“ Sagte der junge Mann. Julia zögerte. Sollte sie mit dem Mann gehen? Durfte sie ihm trauen?

„Ich bin Zacharias Vanderholt. Aber alle nennen mich nur Zack. Vertraust du mir?“ fragte der Mann sie. Julia nickte und stieg zu Zack Vanderholt in den Wagen.

1 Kapitel

6 Jahre später

Julia fluchte laut. Seit sie das lange Telefongespräch beendet hatte, saß sie am Küchentisch und fluchte laut. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Im Fernsehen, auf allen Kanälen, wurde nur über das eine Thema berichtet. Reporter standen vor dem Krankenhaus und jeder wusste etwas zu berichten. Julia verzweifelte fast. Warum. Warum musste es soweit kommen?

Zack war schwer verunglückt. Ihr Ex-Mann lag schwerverletzt im Krankenhaus und niemand konnte sagen, ob er die Nacht überleben würde. Vielleicht würde Zack sterben. Und vielleicht war es allein ihre Schuld. Tränen liefen ihr erneut übers Gesicht. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn er wirklich sterben würde, ohne dass sie ihm noch einmal gesehen hatte.

„Er verlangt unentwegt nach ihnen, Mrs. Vanderholt“ hörte sie immer noch die Stimme seines Sekretärs. Der Mann hatte fast eine Stunde auf Julia eingeredet. Er hatte ihr vor Augen gehalten, wie schlecht es Zack ging. Schließlich hatte sie aufgelegt, ohne dem Mann eine Antwort zu geben.

Verdammt, sie liebte den Mistkerl immer noch. Nach all der ganzen Zeit hatte es sich nicht geändert. Wann immer irgendwo sein Name gefallen war, hatte ihr Herz gerast. Das wurde ihr heute besonders klar. Obwohl er sie betrogen hatte. Obwohl er ihr so wehgetan hatte, liebte sie ihn immer noch, und würde es auch noch in 10 Jahren tun. Daran würde sich wahrscheinlich nie etwas ändern.

Eine kleine Hand legte sich auf ihr Knie. Fragend sah ihre kleine Tochter zu ihr auf. „Mama weint?“ fragte sie. Seufzend nahm Julia das Kind auf dem Schoß und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie musste grinsen. Die Haarfarbe hatte ihre Tochter eindeutig von ihrem Vater. Und auch den Sturkopf. Jetzt glitt ein Lächeln über Julias Gesicht. Sie hatte einen Entschluss gefasst.

„Wir beide müssen einige Tage verreisen. Mama muss jemanden besuchen. Jemand sehr wichtigen für Mama. Du musst ganz lieb sein, ja?“ fragte Julia das dreijährige Kind. Es nickte ernst . Doch der Schalk lachte aus ihren Augen. Die Kleine steckte voller Überraschungen. Wieder seufzte Julia auf. Zarah war ihrem Vater wirklich sehr ähnlich. Wie sollte sie da ihren Ex-Mann je vergessen können? Das würde sie nie können. Das wusste Julia.

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Julia wandte sich an das Kindermädchen des Hotels und sah diese ernst an. „Meine Tochter ist sehr, sehr lebhaft. Bitte achten sie bitte besonders auf sie. Lassen sie die Kleine nicht aus den Augen, solange ich weg bin. Selbst wenn glauben, sie schläft. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung.“ Sagte sie zu dem Kindermädchen und zwinkerte dem jungen Mädchen zu. Das Mädchen nickte gewissenhaft. Dann gab Julia ihrer Tochter einen Kuss und verließ das Hotel. Sie hoffte, Zahra würde in der Zeit keinen Blödsinn anstellen. Doch wissen konnte man das bei dem Wirbelwind nie.

Julia rief sich ein Taxi und ließ sich ins Krankenhaus bringen. Dort lag ihr Ex-Mann schwer verletzt und sie wollte ihn sehen. Immer wieder hatte Zack nach ihr gefragt, keine Minute, in der nicht ihr Name gefallen war, so hatte ihr Schwiegervater ihr berichtet. Zack vermisste sie also. Jetzt würde sie ihn also wieder gegenübertreten. Julia zitterte und dass, trotz sommerlicher Temperatur draußen.

Julia hatte den Sekretär ihres Ex- Mannes angerufen. „Ich werde kommen, aber ich möchte nicht auf Ramona treffen. Sorgen sie dafür, dass sie nicht anwesend ist, solange ich im Krankenhaus bin. Ein Schatten von der Frau und ich bin wieder weg. Diesmal für immer!“ war ihre Bedingung gewesen, bevor sie das Telefongespräch vor wenigen Stunden beendet hatte. Der Sekretär hatte es versprochen. Julia atmete tief durch und betrat das Krankenhaus. Ihr Zittern verstärkte sich. Hoffentlich hielten ihre Nerven durch, dachte sie müde. Sie hatte seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen. Sie hoffte sehnlichst, dass der Sekretär sein Versprechen wahr gemacht hatte. Sie konnte nicht Zack gegenübertreten und sich dann auch noch mit Ramona auseinandersetzen. Das würde sie nicht durchhalten.

„Julia, endlich. Gut, dass du kommst, Schatz.“ wurde sie im Gang begrüßt. Julia atmete auf. Wenigstens eine wohlwollende Stimme, die ihr etwas Mut machte. Zacks Vater kam ihr entgegen und nahm sie liebevoll in den Arm. Sie liebte den alten Herren sehr und erwiderte den Druck. Er hatte zu ihr gehalten. All die Jahre. Nie war ein böses Wort über seine Lippen gekommen. Auch nicht, als sie sich von Zack getrennt hatte.

Julia holte tief Luft. „Wie geht es Zack?“ fragte sie ihn dann leise. Ihre Angst wuchs, als ihr ehemaliger Schwiegervater kurz schwieg und sie den Flur herunterzog. „Bitte Rufert. Wie geht es ihm!“ fragte sie angsterfüllt nach. Doch der Mann schwieg.

Rufert Vanderholt führte Julia in ein kleines Zimmer und schloss die Tür. „Es gibt da ein großes Problem, Julia.“ Er sah seine ehemalige Schwiegertochter ernst an. „Ein Problem, mit dem wir alle nicht gerechnet haben.“ Sagte er schwer.

„Welches Problem, Dad?“ Julia nannte ihn immer noch Dad, trotz Zacks Verrat und ihre Scheidung. Sie sprang auf und lief durch den Raum. „Geht es ihm so schlecht, dass er sterben könnte?“ fragte sie heiser. Ihr Ex- Schwiegervater schüttelte bedächtig seinen Kopf.

„Das schlimmste ist überstanden. Zack ist wieder aufgewacht, Gott sei Dank. Aber er leidet unter Gedächtnisverlust. Die gesamten letzten drei Jahre fehlen ihm. er denkt immer noch, dass ihr verheiratet seid., Liebes“ Rufert sah Julia traurig an. Er wusste, was in seiner geliebten Ex- Schwiegertochter vorging. „Es hat sich ein ziemlich großes Hämatom in seiner Gehirnrinde gebildet und drückt auf die rechte Hirnhälfte. Jede Aufregung kann für ihn gefährlich werden. Es muss langsam abschwellen. Solange dies nicht geschehen ist, müssen wir ihm in dem Glauben lassen, eure Ehe ist in Ordnung.“ Rufert seufzte. „Jede Aufregung könnte bei Zack zu einem Schlaganfall führen und ihn töten.“

„Nein, Dad, nein das kannst du nicht verlangen. Auf keinen Fall werde ich dabei mitmachen. Ich bin damals durch die Hölle gegangen. Das tue ich mir nie wieder an. Ich kann das nicht!“ Julia griff ihre Tasche und wandte sich zur Tür. Sie hatte es gewusst. Es war ein Fehler gewesen, herzukommen. Ein Fehler, den sie schnellmöglich bereinigen musste. Julia würde wieder gehen, so schnell sie konnte. Sie würde Zarah holen und abreisen. Zurück in ihr kleines, bescheidenes Leben, als Lehrerin und Mutter. Was hatte sie sich nur gedacht, wieder her zu kommen. Warum hatte sie ihrer unendlichen Sehnsucht zu dem Mann nur nachgegeben. Warum hatte sie nicht widerstanden.

„Eine halbe Million, Julia. Ich biete dir eine halbe Million Dollar. Zack braucht deine Hilfe. Ohne dich wird er wahrscheinlich sterben. Willst du das? Willst du sein Leben auf dem Gewissen haben? Er denkt wirklich , dass ihr immer noch verheiratet seid. Und die Ärzte sagen, es würde seine Genesung schwer zurückwerfen, wenn wir ihm die Wahrheit sagen würden. Er braucht dich, um gesund zu werden, Liebes.“ Rufert raufte sich die Haare. Er kannte Julia gut genug, um zu wissen, dass er sie mit Geld nicht ködern konnte. Geld hatte sie noch nie interessiert. Doch er war verzweifelt. Es ging um das Leben seines Sohns. Er sah sag Julias abweisendes Gesicht und seufzte. Ja, Geld interessierte Julia nicht. Das hatte es noch nie. Es lag der Frau nichts daran. Sie war damals gegangen und hatte nichts, außer ihrem persönlichen Eigentum mitgenommen. Kein Geld keinen Schmuck, den Zack ihr mal geschenkt hatte, nichts. Dann war sie fast ein Jahr verschwunden, danach kamen die Scheidungspapiere. Julia war verschwunden gewesen. Er hatte sie suchen lassen. Heimlich, ohne Zacks Wissen. Danach hatte Rufert sich zwar regelmäßig mit Julia getroffen, doch sie hatte das Thema Zack stets ausgeschwiegen. Rufert war wirklich verzweifelt.

Er hatte Julia so oft aufgesucht und versucht den Grund herauszufinden. Seinem Sohn hatte er diese Besuche immer verschwiegen. Julia hatte sich mit ihm getroffen und irgendwann von Zacks Betrug berichtet. Rufer war damals tief betroffen gewesen. Das sollte er glauben? Sein Sohn hatte Julia also betrogen? Doch Julia hatte es mit eigenen Augen gesehen damals.

„Dad ich liebe dich, allein dafür, dass du mich nicht verurteilt hast damals. Das du immer noch zu mir hältst und mich oft besuchst, ohne es Zack gegenüber zu erwähnen. Das fiel dir garantiert nicht leicht. Aber was du hier verlangst, ist unmöglich!“ wieder liefen ihr die Tränen übers Gesicht. „Das wird nie funktionieren.“

„Schatz du musst doch nur eine Weile die Ehefrau spielen. Nur so lange, bis es Zack besser geht. Dann sagen wir ihm die Wahrheit, und du bist um eine halbe Million reicher.“ Bat Rufert wieder. Seine Hand lag schwer auf der Schulter der kleinen Frau. Julia begann nun zu weinen.

Julia suchte ihr Taschentuch. Sie musste Rufert die Wahrheit sagen es wurde Zeit dafür, dachte sie müde. Er hatte das Recht darauf. Sie kramte in ihrer Handtasche und zog das Tuch heraus. Mit einem lauten Knall flog ihr Schlüsselbund heraus. Sie hob ihn auf und öffnete das kleine Etui.

„Deshalb kann ich nicht, Dad“ Sie hielt den perplexen Rufert ein Foto von Zarah unter die Nase. „Oder, soll ich lieber Großvater sagen?“ fragte sie und versuchte ein schiefes Lächeln.

Rufert nahm das Foto und betrachtete das lachende Kindergesicht. Rotblonde Haare, eine freche Stupsnase und ein unwiderstehliches Lachen. Unverkennbar Zacks Tochter. Er schluckte schwer. Dann suchte er einen Stuhl und ließ sich schwer darauf fallen. Luft. Er musste tief durchatmen. Ihm blieb die Luft weg.

„Du willst mir sagen, dass ich eine Enkeltochter habe?“ fragte er sie schließlich, als er wieder atmen konnte. „Ein Kind von Zack?“ Er wischte sich eine Träne weg. Julia nickte lächelnd.

„Und was für ein Kind. Stur, eigensinnig und voller Elan. Das ist Zarah. Sie ist jetzt gut drei Jahre alt. Selbst, wenn ich dir helfen würde. Wie soll ich Zack eine Tochter erklären?“ fragte sie den alten Mann. Rufert antwortete nicht. Er starrte auf das Bild und schwieg. Es war eindeutig seine Enkeltochter. Die grünen Augen, das rotblonde Haar. Das kleine, freche Grinsen. Eindeutig eine Vanderholt. Er war Großvater! Verdammt, er hatte ein Enkelkind!