Tot ( Un) Glücklich verbissen - Christine Stutz - E-Book

Tot ( Un) Glücklich verbissen E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Hallo Leute! Ich bin es wieder-Mary. Unglaubliche Geschichte: Diesmal treffe ich waschechte Vampire! Adam Mc. Cloud, ein Freund meines Mannes Geoffrey und echter Vampir, kam zu Besuch. Mit dabei hatte er seine Ehefrau Jule. Beide sind seit einem Jahr verheiratet. Adam braucht Geoffreys Hilfe, denn Jule ist menschlich und altert, anders als Adam! Zuerst mochte ich diese Jule ja nicht, dann aber wurden wir doch noch gute Freundinnen. Könnte daran liegen, dass wir beide in einen Banküberfall geraten und entführt werden. Oder daran, dass Jule ein großes Geheimnis hat, welches zu lösen, meine Aufgabe ist! Wie ihr alle wisst: Ich liebe Geheimnisse. Und, als alles geklärt ist, geschieht merkwürdiges mit Geoffrey. Wieder muss ich losziehen und kämpfen!

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Tot ( Un) Glücklich verbissen

TitelseiteEpilog1.Kapitel2. Kapitel3. Kapitel4. Kapitel5. Kapitel6. Kapitel6. Kapitel7. Kapitel8. Kapitel9. KapitelEpilogImpressum

Tot(Un) Glücklich

Verbissen

Mary trifft Jule

Epilog

Geoffrey Mc Laine saß in seinem Büro und seufzte. Wieder ein Fall, der seine umgehende Aufmerksamkeit verlangte. Er würde erneut wegfahren müssen. Seiner Frau würde das ganz und gar nicht gefallen. Er hatte seit kurzen gemerkt, dass Mary immer ruhiger geworden war. Immerhin hatte sie das Kloster seit fast einem Jahr nicht mehr verlassen. Ob sie ihm diesmal zur Rede stellen würde, deshalb? Zu verdenken wäre es ihr nicht.

Aber er konnte sie nicht mitnehmen, so sehr sie dies bestimmt auch wollte. Es war zu gefährlich. Mary musste hierbleiben. Hier im Kloster. Sie war der Defender. Und sie war für die Sicherheit aller verantwortlich. Sein Telefon klingelte und störte seine Gedanken. Frustriert nahm er das Gespräch an.

„Du hast was?“ Geoffrey Mc Laine verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. Einer seiner besten Freunde, Adam Mc Cloud hatte doch tatsächlich geheiratet.

„Geheiratet. Jule ist einfach perfekt. Die ideale Frau für mich!“ schwärmte Adam nun. „Du musst sie kennen lernen! Du wirst begeistert sein.“ Sagte Adam, als Geoffrey einen Augenblick schwieg. „Die Frau muss wirklich etwas Besonderes sein. So viele Worte habe ich noch nie von dir, in einem Dialog gehört“ sagte Geoffrey lachend. Adam Mc Cloud war eher für seine Wortkargheit bekannt. „Mach dich nur lustig, Geoffrey Mc Laine. Ich erinnere mich da an eine junge Frau, die dich ständig aus der Fassung gebracht hat. Ich sage nur- Feuerrote Haare!“ konterte Adam.

„Nun“, war es nun an Geoffrey. „Wenn du das junge Mädchen von der Beerdigung meinst, die bringt mich auch weiterhin um meinen Schlaf. Sie ist inzwischen meine Frau und Mutter meines Sohnes.“ Geoffrey freute sich, als es nun am anderen Ende der Leitung ruhig blieb. „Das trifft sich gut. Ich wollte mit Jule zu euch kommen. Ich brauche dringend deine Hilfe. Und wahrscheinlich auch die, deiner Frau“ sagte Adam nun etwas ernster. Geoffrey schwieg einen Moment. „Du hast mich damals gerettet. Ich sagte dir, wenn du Hilfe brauchst, bin ich für dich da.“ antwortete Geoffrey dann ebenso ernst.

Geoffrey schob seine Papiere beiseite und legte seinen Kopf in die Hände. Er seufzte laut auf. Das hier, der Haufen Papiere, der musste warten. Sein Freund Adam Mc Cloud würde zu Besuch kommen.

Geoffrey war gespannt wie seine Mary auf diese Neuigkeit reagieren würde.

1.Kapitel

Ich hörte Geoffreys Schritte auf der Treppe und lächelte glücklich. Schnell warf ich die benutzte Windel unseres Sohnes in den Eimer neben mir und schloss den Strampler von Lazarus. Auch mein Sohn hatte seinen Vater gehört und quietschte nun vergnügt. Wissend, dass sein Vater gleich mit ihm spielen würde. „Kluges Kerlchen“ sagte ich liebevoll und nahm Lazarus auf den Arm, um Geoffrey entgegen zu gehen. Es war Mittag, eigentlich würde Geoffrey sich noch in seinem Büro eingeschlossen haben. Ich freute mich, dass er seine Arbeit für mich unterbrochen hatte.

„Was hältst du von einem frischen Kaffee, Mary Mc Laine?“ fragte Geoffrey mich, nachdem er mich kurz geküsst hatte und mir Lazarus abnahm. „Kaffee wäre super“ antwortete ich. Lazarus zahnte jetzt und ich hatte die gesamte Nacht kein Auge zu machen können. Tiefe Ränder unter meinen Augen zeugten davon. Liebevoll küsste Geoffrey mich. „Arme Mary“ sagte er, konnte ein Grinsen jedoch nicht unterdrücken. „Toll. Danke! Du schläfst ja auch wie ein Bär im Winterschlaf! Du hörst deinen Sohn nicht jaulen“ sagte ich finster und boxte Geoffrey sanft.

Seit wir aus Russland zurück waren, schlief Geoffrey wesentlich besser. Auch hatte er wieder an Gewicht zugenommen. Was war ich dankbar dafür. Ein Schauer lief über meinen Rücken, als ich an die Zeit in Russland zurückdachte. Nie wieder Russland, schwor ich mir in diesem Moment.

Niemand der Gemeinschaft dort in Russland wusste von Lazarus Geburt. Bislang konnten wir es geheim halten und hofften, es würde noch lange so weiter gehen. Weder Geoffrey noch ich hatten Lust, uns mit dem hohen Rat dort auseinander zusetzten, würden sie erfahren, dass zwei Defender ein gesundes Kind gezeugt hatten! Der Aufruhr wäre phänomenal! Man würde versuchen, uns Lazarus zu entziehen, da war ich mir sicher.

Geoffrey kitzelte Lazarus jetzt unter dem Kinn, das Baby lachte und krallte seine winzigen Hände in Geoffreys Lederjacke. Toll, unser Sohn durfte das, wenn ich das tat, hatte mein lieber Mann Angst um Kratzer!

„Sag, was weißt du über Vampire?“ fragte Geoffrey mich, während wir die kleine Treppe zur Küche herunter gingen. Seit Lazarus Geburt bewohnten Geoffrey und ich den umgebauten Dachboden des Klosters. Eine tolle Wohnung, die liebevoll eingerichtet worden war von Elsa und Mirow, Geoffreys Eltern. Ein guter Rückzugsort, vor dem Gewimmel, welches immer im Kloster herrschte.

„Welch merkwürdige Frage. Meinst du Bram Stookes Dracula, Van Helsing, den Film, Tanz der Vampire das Musical, oder die zahlreichen Twilight Filme?“ fragte ich zurück und erntete ein Seufzen von Geoffrey. Ich unterdrückte ein Kichern. Er wartete bis zur Küche und zog den Hochstuhl für Lazarus an den Tisch, dann setzte er unseren Sohn hinein. Geoffrey reichte mir die ,von Elsa vorbereitete Flasche, und ich fütterte unseren Sohn, während Geoffrey uns Kaffee einschenkte. Dann setzte er sich zu mir an den Tisch.

„Warum fragst du mich nach Fabelwesen?“ fragte ich Geoffrey, der nun nachdenklich in seinen Kaffee pustete und den Becher dann, wie immer, in einem Schluck leerte. „Weißt du noch, wie ich damals mit meinem ersten Cadillac verunglückt bin?“ fragte Geoffrey mich dann. Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, denn davon hast du mir nie erzählt“ antwortete ich ungeduldig. Lazarus schlug unzufrieden um sich. Er war mit seiner Flasche fertig und wollte mehr. Geoffrey zauberte einen harten Keks aus seiner Hand, mein Sohn krähte vor Freude. Dann begann er zufrieden mit seinem ersten Zahn auf dem Keks herum zu kauen. Ich unterdrückte ein Grinsen. Wenn Lazarus sich so konzentrierte, ähnelte er ganz seinem Vater. Von mir hatte mein Sohn nur die rote Haarfarbe geerbt.

„Wie du weißt, war ich damals auf dem Weg hier zum Kloster. Neben mir Kevin. Wir waren beide kurz vorher bei deiner Mutter gewesen, um sie wegen ihrem Verhalten dir gegenüber zur Rede zu stellen. Wir fuhren auf der kleinen Bergstraße, etwa 100 Kilometer von hier, als plötzlich die Bremsen des Wagens versagten“. Erklärte Geoffrey. „Du hast Mutter verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben“ warf ich ein. Geoffrey nickte zustimmend. Dieser Verdacht hatte sich dann auch bestätigt.

„Jedenfalls stürzte der Wagen mit uns darinnen in die Schlucht. Das wäre unser Ende gewesen. Zu unserem Glück war zur gleichen Zeit Adam Mc Cloud mit seiner Mutter und seinem Bruder unterwegs zu einer Versammlung. Sie hielten an, flogen zu uns herunter und retten uns das Leben. Sie zogen uns aus dem Wrack, bevor es explodierte.“ Erklärte Geoffrey weiter.

Ich hob hektisch meine Hände. „Wou, Wou, Wou, mein lieber Mann! Habe ich richtig gehört? Sie flogen zu euch runter? Wie das? Hatten sie rein zufällig Jetbags bei sich?“ fragte ich. Geoffrey raufte sich die Haare, etwas dass er immer tat, wenn er sich mit mir unterhielt. Ich grinste glücklich.

„Was ich dir erklären möchte, Liebling“ sagte Geoffrey nun und hielt meine Hände fest. „Dass Adam und seine Familie Vampire sind! Er und seine Mutter haben mir und Kevin damals das Leben gerettet! Ich war tot, Kevin schwer verletzt. Adams Mutter, die übrigens auch Elsa heißt, erkannte, dass es sich bei uns um Wiedergeborene handelt. Elsa und ihr anderer Sohn, Julius, brachten Kevin in ein Krankenhaus und Adam flog mich hier her zum Kloster. Er blieb die zwei Tage, bis ich wieder aufwachte und wir wurden Freunde.“ Erklärte Geoffrey mir geduldig. Ich erhob mich und holte einen Kalender. Dann wies ich auf den 31. Oktober. „Wenn du mich verarschen willst, geliebter Mann, solltest du bis zu diesem Datum warten!“ sagte ich grinsend. „Vampire! Ich bitte dich!“ setzte ich hinzu. Doch mein Mann verzog keine Miene. „Du verarscht mich doch, oder?“ fragte ich vorsichtig. „Ich meine, Lebewesen, die an Menschen nuckeln? Den Tag fürchten, die Nacht lieben und fliegen können?“ fragte ich, unsicher, ob Geoffrey es wirklich ernst meinte.

„Du weißt um uns Wiedergeborene, deine Ur,Ur, Ururgroßeltern sind quicklebend und über 450 Jahre alt! Du kennst den König der Ghosts und kämpfst gegen sie. Und du glaubst, ich würde dich belügen?“ fragte Geoffrey schmunzelnd. Lazarus war nun mit seinem Keks fertig. Er sah zum niederknien aus. Überall in seinem Babygesicht klebten Krümel. Er hob seinen blick und bat um mehr. Geoffrey schüttelte entschieden seinen Kopf.

„Geoffrey lügt nicht, Liebes“ Sagte Elsa. Sie betrat die Küche und nahm sich einen Waschlappen vom Bord um ihren Enkelsohn das Gesicht zu waschen. Lazarus verzog ärgerlich sein Gesicht, als Elsa sich mit dem Lappen näherte. „Ich habe Adam und seine Mutter kennengelernt. Sehr nette Leute, wirklich. „Und,“ Elsa drehte sich nun zu mir herum. „Wären sie nicht gewesen, würden wir heute nicht hier zusammen Kaffee trinken. Dann wäre Geoffrey wirklich im Auto verbrannt.“ Elsa sah mich untypisch streng an. „Dann wäre es damals eine richtige Beerdigung gewesen.“ Elsa spielte auf die inszenierte Beerdigung an, die ich mit 17 Jahre hatte miterleben müssen.

„Echte Vampire. So richtige Vampire mit Fangzähnen und so weiter. Fliegende Lebewesen, die die Nacht durchstreifen, um sich Opfer zu suchen?“ fragte ich nun. Geoffrey nickte ernst. „Adam hat geheiratet und möchte uns mit seiner Frau besuchen kommen.“ Erklärte Geoffrey nun. „Aber keine Angst, die Vampire beißen niemanden mehr. Die Zeiten sind vorbei.“ Erklärte er mir. „Adam ist CEO eines großen Medizinunternehmens und sie ernähren sich von Blutkonserven.“ Geoffrey nickte seiner Mutter zu. „Sieh an, hat es Adam also auch erwischt“ sagte Elsa lächelnd. „Ich bin gespannt auf seine Frau.“

Ich schüttelte meinen Kopf, immer noch nicht wissend, ob ich gerade Opfer eines Streiches wurde. „Du willst mir erzählen, dass zwei dieser fliegenden Blutsauger in unser Kloster kommen? Was wollen sie! Wollen sie mal auswärts speisen?“ fragte ich und erntete ein lautes Stöhnen meines Mannes.

Elsa wandte sich zum Herd und lachte leise vor sich hin. „Du meinst es also wirklich ernst? Dieser Möchtegern Untote kommt also mit seiner Frau zu uns ins Kloster?“ fragte ich Geoffrey streng. „Hör zu, Mary“ Geoffrey strich mir mein Haar beiseite und küsste mich sanft auf die Wange. „Adam Mc Cloud ist mein Freund, so wie Susan deine Freundin ist. Akzeptiere ihn, wie ich Susan und Nick akzeptiert habe. Mir zu Liebe“ bat er dann.

Was für ein Vergleich! dachte ich. Susan und Nick waren menschlich und würden kein Blutbad anrichten, wenn ihnen der Magen knurrte!

„Adam ist ziemlich reich. Jedes Jahr kommt ein Scheck von ihm, der es uns ermöglicht, den Kindern hier neue Kleidung zu kaufen.“ Erklärte Geoffrey. Mir fiel Jimmis Aussage ein. Er hatte sich bei meinem ersten Weihnachtsfest hier über „Weiche Pakete“ beschwert. Endlich ergab seine Beschwerde Sinn. Jetzt war es an mir, zu seufzen. Geoffrey Mc. Laine meinte es also wirklich todernst.

„Okay“ gab ich nach. „Aber sollte sich einer der beiden sich an uns oder unseren Kindern gütlich tun, werde ich sie vernichten!“ sagte ich finster. Ich ahnte böses auf uns zukommen. Dann schielte ich zu Geoffrey, der sich erhoben hatte und Kaffee nachschenkte. „Was hast du eigentlich noch für merkwürdige Freunde?“ fragte ich ihn. „Irgendwelche Zombies, Kobolde, Hexen oder Zauberer, von denen ich wissen sollte?“ Ein leises Lachen war seine einzige Antwort.

Nervös stand ich neben Geoffrey und sah zum großen Tor. Gleich würde es sich öffnen und Geoffreys Freund, der Vampir Adam Mc Cloud, würde mit seiner Frau unser Kloster betreten. „Mary, benimm dich bitte. Denke daran, es sind meine Freunde!“ sagte Geoffrey noch einmal streng. Ich streckte ihm die Zunge heraus. Geoffrey grunzte. Neben mir standen Lisa und Timothy und lachten. „Hände und Zähne weg von meinen Kindern“ sagte ich finster. Meine Hände strichen über deren Köpfe.

Wieder fuhr Geoffrey sich durch die Haare. „Warum kommen sie eigentlich mit dem Auto? Wäre fliegen nicht einfacher gewesen für sie? Und dann am helllichten Tag?“ fragte ich Geoffrey, der jedoch genervt schwieg. Das Tor öffnete sich nun und ein Jeep fuhr in den Innenhof.

Der Typ sollte ein Vampir sein? fragte ich mich unwillkürlich. Das konnte ich mir absolut nicht vorstellen. Ein junger Mann, ca. 27 Jahre, schätzte ich ihn, sprang aus dem Jeep und umarmte Geoffrey. Beide Männer freuten sich sehr über ihr Wiedersehen, das spürte ich. Leider konnte ich das von mir nicht sagen. Unwillkürlich schüttelte ich mich. Ein Schauer lief über meinem Rücken, als die Frau nun zögernd das Fahrzeug verließ.

„Jule, komm. Begrüße Geoffrey“ sagte der Mann nun und reichte der Frau im Jeep seine Hand. Ich staunte, als aus dem Wagen eine junge Frau stieg, die kaum 160cm groß war. Sie erinnerte mich in ihrer Größe an Susan, meiner besten Freundin. Wie wünschte ich mir sie nun hier her, an meine Seite.

„Geoffrey, das ist meine Jule“ sagte der Mann nun stolz und schob die kleine Frau zu meinem Mann. „Und das ist meine Frau“ sagte Geoffrey und hielt mir seine Hand hin, die ich zögernd ergriff. „Hallo Mary“, sagte dieser Vampir und ergriff meine Hand. „Geoffrey hat mir so viel von dir erzählt, ich habe das Gefühl dich schon lange zu kennen.“ Argwöhnisch sah ich Geoffrey an. Was hatte mein Mann dem Vampir alles erzählt?

Mein Mann begrüßte die kleine Frau, die unsicher von einem Bein aufs andere trat. Sie fühlte sich also ebenso unbehaglich wie ich, stellte ich fest. Anscheinend hatte ihr Mann ihr auch erst jetzt von seiner Freundschaft zu Geoffrey berichtet.

Dann standen wir uns gegenüber. Jule Mc Cloud und ich, Mary Mc Laine.

Wir starrten uns an, keine von uns wusste was sie sagen wollte. Ich schielte zu Geoffrey. Seinen Arm kameradschaftlich um die Schulter dieses Adams, lachten beide nun. Wir Frauen schwiegen uns an. Endlich merkten beide Männer die angespannte Situation und kamen zu uns. Geoffrey nahm mich in den Arm, Adam seine Frau. Schweigend standen wir nun auf dem Hof. „Also gut“ sagte ich und holte tief Luft. „Willkommen im Kloster. Aber sollte einer von euch an uns oder unseren Kindern lutschen, werde ich euch umbringen“ sagte ich.

Geoffrey stöhnte laut und fuhr sich durch die Haare. Adam verzog ärgerlich sein Gesicht. Die Stimmung war geladen, daran hatte ich Schuld, das wusste ich, aber ich musste es loswerden. Ansonsten wäre ich wohl daran erstickt! Schließlich war ich der Defender und für die Sicherheit der Kinder verantwortlich, oder?

Plötzlich brach die kleine Frau in hellem Lachen aus. Sie lachte fröhlich und die Stimmung löste sich schlagartig. Waren wir alle eben noch wütend, so grinsten wir nun, keine Ahnung warum. „Keine Panik, junge Frau. Mein Mann und ich sind Vegetarier. Alles was wir benötigen ist ein gut funktionierender Kühlschrank in unserem Zimmer.“ Sagte Jule. Sie hob ihre kleine Hand und Adam klatschte ab. Auch Geoffrey grinste und versuchte vergeblich ein Lachen zu verstecken. „Trotzdem werde ich jeden Tag die Hälse meiner Kinder kontrollieren“ drohte ich trotzig. Die junge Frau sah sich auf dem gut gefüllten Hof um. „Na, das wäre dann ja eine Lebensaufgabe.“ Sagte sie munter. „Sie sollten allerdings nicht nur die Hälse kontrollieren. Es gibt Vampire, die früher auch gerne mal in die .“ Weiter kam Jule nicht, ihr Mann unterbrach sie mit einem lauten „Jule!“

Lisa kam nun zu mir und zog an meinem Arm. Fragend sah sie unseren Besuch an. „Hallo“ sagte sie untypisch schüchtern. „Selber Hallo“ antwortete Jule. Ich schluckte. Ebenso war meine erste Begegnung mit Lisa damals abgelaufen. Jule kniete sich nun zu Lisa und Timothy herunter. Sie ging auf Augenhöhe zu den beiden, das machte sie beinahe sympathisch.. oder sie besah sich die besten Einstichstellen, überlegte ich. Herkules erschien jetzt hinter Timothy. Er drängte sich zwischen seinen Herrchen und diesem Adam. Dann fletschte er seine Zähne und knurrte gefährlich. Adam wich etwas zurück. Kluger Hund, dachte ich schadenfroh.

„Timothy sagt, dein Mann ist kein Mensch“. Sagte Lisa nun und zog den kleinen Jungen hinter sich zu Jule. Diese Jule legte ihren Kopf schief und verdrehte ihre Augen, um eine Grimasse zu schneiden. Beide Kinder lachten nun. „Das stimmt“ sagte Jule. „Und bei dir ist Timothy sich nicht sicher was du bist.“ Sagte Lisa weiter. „Dich knurrt Herkules nicht an!“ setzte meine kleine Tochter hinzu.

Ich glaubte einen Schatten im Gesicht der Frau mir gegenüber zu erkennen. Doch so schnell wie er dagewesen war, war er auch wieder weg und wich einem freundlichen Lächeln. Sie wandte sich nun an Timothy. Sie sah ihn an und lachte auf. „Ja, Timothy, finde ich auch. Ich denke, es ist heute zu warm um hier draußen weiter zu stehen.“ Timothy lachte auf und nahm vertrauensvoll die Hand dieser Jule. Mein kleiner misstrauischer Adoptivsohn vertraute dieser Vampirin also? Sie konnte seine Gedanken lesen? Fragte ich mich.

„Auch deine, wenn ich will, aber das wäre unhöflich“ hörte ich ihre melodische Stimme in meinem Kopf. Ich schoss herum, wütend dass sie ahnte was ich dachte. „Raus aus meinem Kopf“ sendete ich wütend zurück. Die junge Frau schloss kurz ihre Augen, ich sah wie sie kurz zusammenschreckte.

Jetzt tat mir mein Verhalten leid, und ich wollte mich entschuldigen, doch Jule hatte sich bereits abgewandt, Lisa und Timothy an der Hand und folgte Geoffrey und Adam zur Küche.

„Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass unsere Frauen keine Freundinnen werden“ sagte mein Mann. Dieser Adam nickte und fuhr sich genervt durch die Haare. „War wohl doch keine so gute Idee, herzukommen“ sagte Adam. Ich folgte beiden. Diese Jule mit meinen Kindern immer im Augenwinkel. „Du brauchst meine Hilfe. Es ist in Ordnung, Adam. Du hast Kevin und mir das Leben gerettet“ sagte Geoffrey laut, sein Blick strafte mich fast. „Ich versprach dir damals, wenn ich mich revanchieren kann, werde ich das ohne wenn und aber tun.“ Sagte Geoffrey weiter.

Ich blieb zurück. Dieser Vampir benötigte die Hilfe meines Mannes? Was wollte ein Vampir, ein Untoter, von meinem Mann? Jetzt fühlte ich mich mies. Ich war doch sonst immer diejenige, die ihre Hilfe anbot. Deprimiert trottete ich hinter den Männern hinterher in die Küche. Vielleicht konnten Elsas Kaffee und ihr berühmter Kuchen die Situation retten.

„Mutter hat schon Kaffee fertig. Sie weiß ja, wieviel du davon verträgst“ sagte Geoffrey. „Danach werden wir ins Büro gehen und alles besprechen was dich bedrückt. Mutter freut sich, dass du eine Frau gefunden hast.“ Er klopfte Adam aufmunternd auf die Schulter.

2. Kapitel

In der Küche saßen Carola und Benedikt. Neben ihnen saßen Jule und meine beiden Kleinen. Elsa hatte Lazarus auf dem Arm, der laut krähte, als ich den Raum betrat. Jule sah kaum auf. Sie war in ein Gespräch mit Carola vertieft. Adam nickte seiner Frau aufmunternd zu. Anscheinend hatten sie ihm gedanklich etwas gesagt, vermutete ich. Mich wunderte, wie schnell Carola zu der jungen Frau Kontakt gefunden hatte. Als ich ihr neulich von deren Besuch berichtet hatte, war sie mehr als skeptisch gewesen.

„Hallo Adam Wie schön dich zu sehen. Wie geht es deiner Mutter und deinem Bruder?“ Elsa kam um den großen Tisch herum und nahm den großen Mann liebevoll in den Arm. Dann reichte sie mir mit bösem Blick Lazarus. „Nimm bitte den kleinen Liebling. Ich wollte ihn Jule geben, doch sie meinte, dass sähest du nicht so gern“ sagte Elsa trocken. „Keine Ahnung, was mit dir los ist!“ Dann teilte sie Becher aus und goss jedem Kaffee ein. „Hast eine sehr nette Frau, Adam“ sagte Elsa wieder.

„Mutter lässt dich grüßen, Elsa. Und Julius hat sein Studium fast begonnen. Er kann sich nur noch nicht für eine Uni entscheiden.“ Sagte Adam nun. Dann reichte er lächelnd Carola seine Hand. „Du musst Kevins Frau sein“ mutmaßte er. Carola nickte schweigend, verblüfft. Wahrscheinlich hatte sie sich die Vampire auch ganz anders vorgestellt, mutmaßte ich.