Nicht mit mir, Patrik Dampton! - Christine Stutz - E-Book

Nicht mit mir, Patrik Dampton! E-Book

Christine Stutz

4,8

Beschreibung

Lisa Cartny lebt seit dem Tod ihres Mannes Kevin, allein im großen Haus am Rande des Waldgebiets. Das war immer ihre Welt. Doch dann soll ihr geleibtes Haus wegen einem Neubau weichen! Der Bauunternehmer Patrik Dampton setzt Lisa mächtig zu. Doch nicht mit ihr, denkt Lisa wütend. Nicht umsonst ist ihr Spitzname Kugelblitz! Als der Mann ihr das Gas abdrehen lässt, stürmt sie einfach unangemeldet in sein Büro. Sie wird dem Mann gehörig die Meinung sagen! Doch dann eskaliert alles.Denn Patrik verwechselt Lisa mit seiner neuen Sub,die sich ebenfalls heute vorstellen wollte. Nicht mit Lisa Cartny! Sie wäscht dem Mann gehörig den Kopf und rauscht davon. Doch Patrik gibt nicht auf. Er will zwei Dinge: Lisa Cartny und ihr Grundstück. Die Frau kann stur sein? Nun, er auch! Die ganze Sache nimmt ungeahnte Formen an. Mit unvorhersehbaren Folgen. Patrik wird gezwungen, sich seiner dunklen Vergangenheit zu stellen. damit bringt er Lisa in Lebensgefahr.

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Nicht mit mir, Patrik Dampton!

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 Kapitel11 Kapitel12 Kapitel13 Kapitel14 KapitelEpilogImpressum

Nicht mit mir

Patrik Dampton!

Prolog

Prolog

„Hör zu, Lisa! Es ist aus und vorbei! Ich habe es dir von Anfang an gesagt und es dir schriftlich gegeben! Keine Treffen mit anderen Männern in der Zeit unseres Arrangements! Du hast dich nicht daran gehalten! Und du kannst mir hundertmal erzählen, es sei nur ein alter Freund! Ich hasse Lügen, mehr als Untreue! Ich habe meine Quellen und weiß über deinen „Alten Freund“ bescheid! Er war mein Vorgänger. Hast du ihm noch eine letzte Nacht gegen Bonus gegönnt? Hast geglaubt, ich würde nicht dahinterkommen? Du hast zu hoch gepokert! Ich habe immer meine Augen auf meine Subs. Ich werde dir einen Abschlag schicken. Obwohl du den nicht verdient hast“ sagte Patrick Dampton hart. Er sah sich die eindeutigen Fotos auf seinem Tisch an und fluchte. Fotos logen nicht. Seine derzeitige Sub hatte ihn also wirklich betrogen. Nun, nicht gerade schade um die Frau, dachte er. So sehr hatte die Frau ihn auch nicht erregt. Dazu fehlte ihr eindeutig das Temperament. Sie war zu stoisch und teilnahmslos gewesen, um ihn richtig zu befriedigen. Doch jetzt musste er sich erneut umschauen. Und das ausgerechnet jetzt in der brenzligen Zeit. Hatte er nicht genug mit dem neuen Bauprojekt zu tun? Machte das ihm nicht genug Ärger? Er hatte keine Zeit, sich großartig umzusehen. Vielleicht sollte er wieder mal Valerie anrufen. Die Frau hatte doch immer „Gute Freundinnen“ für ihn gehabt. Die Frau kannte seine Vorlieben. Sie sollte ihm eine Datei senden, dachte er finster. Dann konnte er in Ruhe nach einer neuen Gespielin suchen.

Verdammt, gerade heute hätte er Entspannung gut brauchen können! Diese sture Frau, die ihm ihr Haus nicht verkaufen wollte, machte ihm verdammt viel Ärger. Er brauchte das Grundstück für das neue Einkaufszentrum! Es lag günstig am Rand des Geländes, welches ihm bereits gehörte. Dahinter begann der riesige Naturpark mit dem Waldgebiet. Er wollte auf dem Gelände dieser dämlichen Frau eine Eishalle errichten. Das würde gut passen, dachte er wieder. Die Eltern gingen einkaufen, die Kinder konnten Schlittschuhlaufen. Das brachte gutes Geld. Die Sponsoren waren begeistert gewesen, als sie seine Planung gesehen hatten.

Doch die Frau weigerte sich stur, ihm das Gelände zu verkaufen! Egal, wie oft er sein Angebot erhöht hatte. Sein Telefon klingelte. Oh Mann, er hasste diesen Weihnachts-Klingelton wie die Pest. Er musste das unbedingt ändern. Musste schon wieder Weihnachten vor der Tür stehen? Das Fest war nie ein Grund zur Freude für ihn gewesen, dachte er und verscheuchte die schlechten Erinnerungen daran.

Er nahm das Telefon und meldete sich unwirsch. „Hallo, hier ist Lisa“ hörte er eine dunkle Frauenstimme sagen. „Habe ich mich gerade nicht deutlich ausgedrückt? Ich sagte doch, es wird nicht weiterverhandelt! Das Thema ist erledigt! Du hast es übertrieben! Ich habe kein Interesse mehr!“ schrie er unbeherrscht in den Hörer. Hatte die Frau Nerven. Jetzt schon wieder anzurufen! „Hallo? Haben sie schlecht geschlafen? Oder nicht gut verdaut? Ich weiß nicht, was.. sie sagten, ich solle sie ..!“ Weiter kam die Frau nicht. „Halte deinen Mund! Ich habe eine Menge anderer Dinge um die Ohren, als mich mit einem untreuen Weib herum zu schlagen, Lisa! Ruf mich nie wieder an, oder es wird dir sehr leidtun!“ schrie Patrik weiter. So was von unverschämt, dachte er. „Mir leidtun? Mir? Sie eingebildeter, blöder Arsch! Ich wollte mich vernünftig mit ihnen unterhalten, um zu einer Klärung zu kommen! Sie sagten, ich solle sie anrufen, damit wir in Ruhe reden können! Doch so nicht, Mister! Sie wollen nicht, dass sie noch einmal anrufe? Gut, ihre Entscheidung! Dann spricht ab sofort nur noch mein Anwalt!“ schrie die Frau zurück. „Du drohst mir mit dem Anwalt? Ich habe einen unterschriebenen Vertrag von dir, der mir Verschwiegenheit garantiert, Lisa. Ich mache dich fertig“ sagte Patrik drohend. „Sie drohen mir, Mister Dampton? Ich lasse mir nicht drohen. Sie reden mit mir, als sei ich eine unterwürfige Sub! Den groben Ton können sie sich bei ihren Freundinnen leisten. Nicht bei jemanden, der ihnen jetzt ihr Haus nie verkaufen wird! Jetzt auf keinen Fall mehr! Ich verhandele nicht mit einem Arsch! Leben sie wohl!“ sagte die Frau wütend und legte auf. Verwirrt starrte Patrik den Telefonhörer an. Dann ließ er seinen Kopf auf den Tisch sinken, als er registrierte, wem er gerade am Telefon gehabt hatte.

Sein Bauprojekt rückte immer weiter in die Ferne.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

1 Kapitel

1 Kapitel

Ich schob mich an den breiten Männern vorbei und quetschte mich in den Fahrstuhl. Zum Glück fiel ich nicht auf, denn die Männer waren zu sehr mit ihren Gesprächen beschäftigt. Es ging, wie sollte es anders sein, um Geld. Ich schob mich an den Männern vorbei in die hintere Ecke und seufzte. Jetzt wurde die dicke Jacke zu warm. Doch heute Morgen hatten sie Minus Neun Grad angekündigt. Das schaffte die Heizung meines alten Wagens nicht mehr. Ich konnte froh sein, wenn mir die Scheiben nicht zufroren, dachte ich bitter. Ich sollte mir mal ein neues Auto kaufen, dachte ich. Doch jetzt hatte ich ein größeres Problem. Ich musste versuchen, den ganz großen Boss dieses Unternehmens zu sprechen. Sprechen war gut, dachte ich und erinnerte mich an unser letztes Telefonat. Der Mann war widerlich, arrogant, egoistisch und voller Vorurteile. Nicht eines meiner Argumente, die ich mir vorher schon zurecht gelegt hatte, war bei dem Mann auf fruchtbaren Boden gefallen. Er hatte mich regelrecht am Telefon verarscht und sich auch noch lustig über mich gemacht!

Aber nicht mit mir! Dazu war meine Aufgabe zu wichtig. Dieser Kerl, der Geld wie Heu hatte, konnte sein Einkaufszentrum überall in der Stadt bauen! Er brauchte nicht den Platz meines alten Hauses dafür. Mein Haus würde der Mistkerl nicht bekommen. Und jetzt war ich auf dem Weg, es dem Kerl persönlich zu sagen. Ich hatte natürlich keinen Termin, doch das war mir auch egal. Ich brauchte keinen Termin! Ich war so geladen, dass ich mich zu dem Mann durchschlagen würde.

Der Fahrstuhl hielt und ich wurde aus dem Fahrstuhl geschoben. Sofort beschlugen meine Brillengläser und ich nahm sie genervt ab. Ärgerlich wischte ich mir die Gläser in meinem Hemdsärmel. Dann sah ich mich suchend um.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Patrik saß an seinem Schreibtisch und starrte sein Telefon an. Dann warf er das kleine Teil wütend auf seinen Schreibtisch. Das durfte doch nicht wahr sein. Wie kamen die Reporter nur immer wieder an solche Informationen! Jetzt hatten sie ihn den Eisblock genannt! Den eiskalten CEO, der Weihnachten verderben wollte! Was für eine negative Schlagzeile, dachte er finster. Und das alles nur, weil er sich weigerte, am diesjährigen Weihnachts- Spendenball teilzunehmen. Dabei hatte er wichtigeres zu tun. Er hasste solche Menschenaufläufe wie die Pest.

Sein Telefon klingelte erneut. Die Melodie musste er unbedingt ändern, dachte er finster. Wer immer ihm diesen Weihnachtssong als Klingelton eingespeist hatte, war einer Kündigung sehr nahe. Frustriert nahm er das Gespräch an.

„Ich habe dir eine Datei geschickt, mein Lieber. Und außerdem ist eine meiner Freundinnen auf dem Weg zu dir. Schau sie dir an. Sie entspricht eindeutig deinem Beuteschema.“ Hörte er die erotische Stimme von Valerie sagen. Patrik schmunzelte, als er nun aus dem kleinen Fenster seines Büros sah. Er sah die kleine, schmale Frau mit dem sehr langen, dunkelblonden Haarzopf unsicher im Vorraum stehen. Sie hatte ihre Brille abgenommen und sah sich suchend um. Doch, eine interessante Frau, keine Frage, musste Patrik sich sagen. „Ich denke, deiner Freundin ist gerade eingetroffen. Sie interessant aus, die Frau. Ich werde sie mir ansehen. Ich melde mich dann morgen bei dir“ sagte Patrik und legte auf.

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Ich ging zielstrebig auf die imposante Tür zu und griff nach dem Türgriff. „Halt, sie können da doch nicht einfach reinmarschieren! Sie haben keinen Termin“ sagte die Sekretärin energisch und wollte sich mir in den Weg stellen. „Gehen sie mir aus dem Weg, Lady. Ich scherze nicht. Ich werde mich einen Augenblick mit ihrem Boss unterhalten. Ob es ihnen passt oder nicht! Und ihr egoistischer, arroganter Gebieter wird mir zuhören. Das garantiere ich ihnen!“ sagte ich bitter. Es reichte mir. Ich hatte die Schnauze voll. Aber so was von voll! Die Frau wollte sich mir in den Weg stellen. Doch als Tochter eines Footballspielers hatte ich mir genug Tricks abgeschaut. Ich bückte mich unter ihren Arm, öffnete die Tür und stand Augenblicke später dem großen Boss dieser Firma gegenüber. Das war also Patrik Dampton!

Ich schluckte, als ich den Man zum ersten Mal in Natura sah. Er sah gut aus, keine Frage und sein breites Grinsen ließ meine Beine leicht weich werden. Doch dann riss ich mich zusammen. Ich war nicht zum flirten hier! Ich hob meine Schultern und ging zum Schreibtisch. „Sie sind also Patrik Dampton. Der Eisblock“ sagte ich finster. „Na, nie war ein Name passender“ setzte ich hinzu. Dann holte ich tief Luft, um meinem Ärger Luft zu machen. Doch der Mann hob seine Hand und unterbrach mich damit. Tatsächlich schwieg ich. Wie hatte er das gemacht, dachte ich. Ich gehorchte doch sonst nicht so brav! Er Mann erhob sich und kam um den Tisch herum. Ohne mich zu fragen, nahm er mir die Brille ab und schälte mich aus der Jacke. „Du bist ziemlich dünn, aber das ist in Ordnung. Ich denke, du bist trainiert?“ fragte er mich dann. „Du weißt, was ich bevorzuge?“ Er griff meinen Haarzopf und ließ sich die Haare voller Genuss durch die Finger gleiten. Überaus wütend war ich erstarrt und rührte mich nicht. Das kannte ich nicht von mir. Ich ließ mich doch sonst nicht anfassen!

Jetzt hob der Mann meinen Kopf und lachte leise. „Sommersprossen zu Weihnachten. Niedlich. Sehr niedlich. Nicht gerade schön, aber sehr interessant!“ sagte er zufrieden. „Du gefällst mir.“ Hauchte er erregt. Das reichte! Jetzt kam endlich Leben in mich. Ich riss mich los und ging einen Schritt zurück. Ich musste meinen Kopf heben, um den Mann ins Gesicht sehen zu können. „Geht’s noch? Haben sie irgendwelchen Hirnschädigungen? Oder nehmen sie Drogen? Das einzig, würde ihr merkwürdiges Verhalten erklären!“ sagte ich wütend. Ich riss ihm meinen Haarzopf aus der Hand und stemmte meine Arme energisch in die Hüften. „Sie dämlicher Arsch haben mir das Gas abdrehen lasse! Seit heute Nacht habe ich keine Heizung mehr! Es ist saukalt in meinem Haus!“ schrie ich den Mann nun voller Zorn an. Er hob nur seine Augenbrauen und sah mich verwirrt an. Anscheinend wusste er nicht, wovon ich sprach! Das war ja die Höhe, dachte ich finster. Ich wurde richtiggehend laut.

„Wir haben drei grad Minus und sie stellen mir einfach das Gas ab! Das sie mit solch miesen Waffen kämpfen, Mister CEO passt zu ihnen“ schrie ich finster. „Aber das sage ich ihnen! Ich werde mich nie ergeben. Sie werden das Haus nicht bekommen.“ Sagte ich. „Sie glauben, mit ihrem Geld alles kaufen zu können? Nun, mein Haus nicht! Das mit dem Gas ist eine Frechheit!“ schnauzte ich weiter und schubste den großen Mann gegen seinen Schreibtisch.

„Was für ein Temperament“ sagte er nur erstaunt. Er fuhr sich durch die Haare und grinste breit. So, als erheiterte ihn mein Ausbruch. „Ja, ja, ich habe Temperament. Das sagt Vater auch immer. Ist das alles, was ihnen dazu einfällt? Sie waren doch neulich am Telefon wesentlich redeseliger!“ schnauzte ich den Mann weiter an.

„Sie kommen nicht von Valerie?“ fragte mich der Mann jetzt verblüfft. „Er hörte endlich auf zu grinsen und sah mich ernst an. Jetzt zog er besorgt seine Augen zusammen. Valerie? Wem hatte der Mann denn erwartet! Fragte ich mich. „Ich kenne keine Valerie, Mister Dampton. Ich kam her, weil sie Schweinehund mir das Gas haben abdrehen lassen. Ich erwachte heute Morgen bei zwölf Gard im Haus. Kein warmes Wasser zum Duschen! Kein Gas, um Kekse für meine Kinder zu backen! Ich wollte mich dafür nur bedanken! Doch glauben sie nicht, dass ich mich geschlagen gebe! Ich werde weiterkämpfen. Erst wollen sie mein Gelände! Danach muss der Wald weichen? Es leben Tiere im Wald. Tiere, die nicht wissen, wohin, wenn sie alles abholzen lassen!“ schrie ich den Mann laut an. „Denken sie auch mal an was anderes, als um ihren Umsatz?“

Die Sekretärin steckte besorgt ihren Kopf zur Tür herein. „Keine Angst, ich werde den Kerl nicht ermorden. Sie müssen sie um ihr Weihnachtsgeld keine Sorgen machen!“ schnauzte ich die überraschte Frau an. Der Mann vor mir grinste wieder. Dann lachte er plötzlich auf. „Vielleicht nennen sie mir erst einmal ihren Namen, Lady. Bevor sie meine Angestellten in Angst versetzen“ sagte Patrik Dampton nun ruhig. Er setzte sich wieder an seinen Tisch und sah mich gespannt an.

„Den sollten sie eigentlich wissen! Oder versuchen sie noch anderen Frauen, ihre Häuser mit miesen Tricks wegzunehmen? Ist das vielleicht ein Hobby von ihnen? Ledige Frauen obdachlos machen? Haben sie einen Spline, so wie Howard Hugs?“ fragte ich weiter.

„Reden sie immer so viel?“ fragte mich Patrik Dampton nun heiser. „Das ist mein Beruf! Ich bin Grundschullehrern“ sagte ich finster. „Stellen sie mir das Gas wieder an! Ich will nicht frieren. Und verkaufen werde an sie nie!“ sagte ich weiter. „Alles andere wird ihnen mein Anwalt zukommen lassen!“ schnauzte ich voller Wut. Dann wandte ich mich ab und verließ das Büro hocherhobenen Hauptes.

Eine junge, gut, wenn auch freizügig gekleidete, Frau stand im Vorraum. Ihre großen Brüste quollen fast aus dem knappen Oberteil. Sie sah mich neugierig an, als ich aus dem Büro kam. Ihre langen, dunkelblonden Haare waren ebenfalls zu einem züchtigen Zopf gebunden. Auch sie war klein und schmal. Sie hätte eine Schwester von mir sein können, dachte ich schmunzelnd.

Plötzlich erstarrte ich. Jetzt wusste ich, für wem der dämliche Mann im Büro mich gehalten hatte. Ich wurde feuerrot und sah mich wutentbrannt um. Der Mann stand am kleinen Fenster und sah mich wissend an. Ich hob meine Hand und zeigte ihm den Mittelfinger. „Kleine, der Kerl steht auf widerliche Dinge.“ sagte ich laut. Dann beugte ich mich zu der Frau und flüsterte ihr ins Ohr. Jetzt wurde auch sie feuerrot und hob ihren Mittelfinger. Wir verließen das Gebäude zusammen.

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Patrik stand lächelnd am Fenster und sah der kleinen, unmöglichen Frau hinterher. Verdammt, was für eine Frau, dachte er überwältigt. Selten hatte eine Frau solch einen Eindruck bei ihm hinterlassen.

Das also war die Frau, die sich weigerte, ihm das benötigte Grundstück zu verkaufen, dachte er amüsiert. Was für ein Temperament. Was für eine energische , kleine Person. Kopfschüttelnd setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und suchte in seinen Unterlagen. Dann rief er seinen Stellvertreter an. Gerry betrat das Büro umgehend. „Hast du Mrs. Cartny das Gas abstellen lassen?“ fragte Patrik seinen Stellvertreter, kaum das dieser den Raum betreten hatte.

„Wir mussten das Gas in der ganzen Gegend abstellen. Die Bauarbeiten haben begonnen. Wir müssen voran kommen. Der Bau hat einen Zeitplan. Die Frau hat kein Gas mehr? Pech, wenn sie mit an der Leitung hängt.“ Sagte Gerry grinsend. „Vielleicht ändert etwas frieren ihre Meinung“ setzte er frech hinzu. Der Man fühlte sich geradezu gut dabei. Patrik seufzte. Sein Stellvertreter war ein guter Geschäftsmann, keine Frage, aber vom Zwischenmenschlichen hielt der Mann nicht viel. Das hatte er schon öfter feststellen müssen. Der Mann ging gerne über Leichen, wenn es ihm zum Ziel brachte.

„Du stellst das Gas wieder an, Gerry. Mrs. Cartny hat Haare auf den Zähnen. Ich will keinen Stress mit der Frau.“ sagte Patrik lachend. Er musste wieder an das Gespräch eben denken. „Sie lassen sich von einer Frau einschüchtern?“ fragte Gerry verwundert. Das war ihm etwas Neues. Patrik lachte leise. „Von dieser Frau schon. Ich werde das Problem anders angehen müssen. Die Frau wird nicht freiwillig nachgeben. Was wissen wir über die Frau?“ fragte er seinem Stellvertreter nun nachdenklich. Wieder sah er die kleine, schmale Frau vor sich. Ihren langen, schweren Haarzopf, der sich so weich angefühlt hatte. Er liebte lange Haare, dachte Patrik. Und vor allem mit dieser interessanten Haarfarbe Dunkelblond mit einem Tick rot darin. Was für ein Temperament sie hatte, dachte er wieder.

„Ihr Name ist Lisa Cartny. Sie ist Grundschullehrerin und lebt seit ihrer Hochzeit in diesem Haus. Ihr Mann war der berühmte Footballspieler Kevin Cartny. Er starb während eines Spieles. Es war groß in den Medien. Erinnern sie sich?“ fragte Gerry jetzt und senkte seinen Kopf über einen Ordner. Patrik seufzte. Er wusste, wem Gerry meinte. „Er starb an einem Hirnaneurysma. Ich erinnere mich. Er starb auf dem Feld, oder?“ fragte Patrik nachdenklich. Das war ihr Mann gewesen? Dieser große, breite und starke, durchtrainierte Mann war mit der kleinen Frau verheiratet gewesen? Da brauchte er sein Glück nicht versuchen. Sie würde ihm keines weiteren Blickes würdigen. Da hatte er keine Chance, dachte Patrik amüsiert. Und doch gleichzeitig traurig. Das wunderte ihn. Er war doch noch nie traurig wegen einer Frau gewesen.

„Stimmt. Das war vor einem guten Jahr. Die beiden waren gerade mal einige Monate verheiratet gewesen. Traurige Geschichte. Aber der Mann war Millionen schwer. Die Frau könnte sich locker etwas anderes, wesentlich besseres kaufen. Doch sie will das Haus nicht aufgeben. Sie hängt an dem Haus. Keine Ahnung warum“ sagte Gerry.

„Das müssen wir herausfinden“ sagte Patrik schwer. Doch, das würde er herausfinden, schwor er sich. Die kleine Frau interessierte ihn wirklich sehr. Zeit, sich der Herausforderung zu stellen.

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Ich lief durch das ausgekühlte Haus und fluchte verzweifelt. Verdammte Kälte. Jetzt war ich extra bei dem Mistkerl gewesen und hatte ihn sprechen wollen. Doch ohne ein Ergebnis! Verdammtes Temperament, verdammte eingebildeter Kerl! Warum hatte er mich so wütend machen können? Keine Ahnung, aber ich war ohne Erfolg verschwunden. Das einzige, was ich erhielt war ein weiterer Einblick in die perverse Welt des reichen Kerls, der nicht wusste, was er mit seinem Geld anfangen sollte!

Verdammt. Er glaubte, er könne sich alles mit seinem Geld kaufen! Sogar Frauen. Nur weil er gut aussah und reich war! Und er sah wirklich gut aus, dachte ich finster. Ich hasste solche Typen. Ich wischte mir verärgert die Tränen aus dem Gesicht. Kevin war anders gewesen. Mein geliebter Mann war auch gut aussehend gewesen und hatte einen umwerfenden Charme gehabt. Doch ihm hatten keine anderen Frauen interessiert. Für Kevin hatte es nur mich gegeben. Und das schon seit der Schulzeit. Wie vermisste ich ihn in diesem Moment. „Warum hast du dich so früh aus dem Staub gemacht, Idiot“ flüsterte ich und erhob mich, um nach der Decke zu greifen. Es war saukalt im ganzen Haus. Und ohne Gas konnte ich nicht einmal kochen. Hoffentlich wurde ich jetzt nicht krank.

Mein Telefon klingelte und frustriert nahm ich ab. „Gas ist wieder eingeschaltet, Lisa“ hörte ich eine dunkle Männerstimme sagen. „Patrik Dampton?“ fragte ich vorsichtig. „Sind sie das etwa?“ Ich griff zum Heizkörper. Tatsächlich er wurde wieder warm. Gab es tatsächlich noch Wunder? Nun, wir hatten Dezember. Zeit der Weihnachtswunder. Ich lief durch das Haus und drehte die Heizkörper ganz auf. „Mrs. Cartny? Sind sie noch am Telefon?“ fragte mich der Mann nun lachend, als ich mich nicht mehr meldete. Er hatte Angst, ich würde auflegen? Warum das denn, überlegte ich. „Ja, ja natürlich. Ich war nur damit beschäftigt, meinen Eispalast zu erwärmen. Ich bin nicht Elsa von Avendale“ sagte ich trocken. Der Mann lachte noch immer über mich. „Sie sind also nicht die Eiskönigin? Trotz ihres harten Tons heute Mittag? Schade, sie wäre die ideale Partnerin für einen Eisblock.“ fragte er mich dann charmant. Ich war auf der Hut. Ich war mit einer Menge Testosteron geschwängerten Männern aufgewachsen. Meine Kindheit und Jugend hatten sich auf dem Footballfeld abgespielt. Zu Anfang hatten mir die Jungs Lesen und Schreiben gelehrt, später gab ich vielen von ihnen Nachhilfe. Immer bemüht, dass keiner von ihnen durchfiel und Spielverbot erhielt. Vater hatte sich da immer auf mich verlassen.

„Sparen sie sich ihren Charme, Mister Dampton und kommen sie auf den Punkt! Ich kenne die Spielregeln in ihrem Geschäft. Keine Leistung ohne Gegenleistung! Was wollen sie dafür!“ sagte ich hart. Der Mann schwieg verblüfft einen Moment. „Sind sie immer so direkt?“ fragte er mich dann etwas ruhiger. „Ich bin mit einer Menge Männer aufgewachsen. Wenn ich eins gelernt habe dann, dass es nichts bringt, um das Thema herum zu reden! Die meisten Männer verstehen nur Klartext.“ sagte ich streng. „ Also, was wollen sie“ sagte ich erneut. Ich hörte diesen Patrik lachen. Man konnte der Mann sinnlich lachen, ging es mir durch den Kopf. Mir wurde warm. „Gehen sie mit mir aus!“ sagte Patrik Dampton jetzt lachend. „Nein Danke“ sagte ich nur. „Nur auf einen Kaffee, Lisa. Sie schulden mir eine gutaussehende Sub! Was haben wie denn der armen Frau gesagt. Valerie hat sich fürchterlich beschwert bei mir“ sagte der Mann nun grinsend. Ich hustete pikiert. „Sie gehen mit ihren Vorlieben ja sehr freizügig um“ sagte ich trocken und schluckte tief. Wann war ich denn so prüde geworden, dachte ich plötzlich. Ich war doch gerade mal fünfundzwanzig. Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal Sex gehabt? Ich seufzte. Viel zu lange her, dachte ich frustriert. Kevin war schon ein Jahr tot. Über ein Jahr, überlegte ich traurig. Und seitdem hatte kein anderer Mann den Weg in mein Bett gefunden. Ich seufzte leise. Doch ich musste mich auf das Gespräch konzentrieren, dachte ich wieder. „Nun, sie sind sehr klug. Sie haben leider so viel davon mitbekommen, dass es jetzt dumm wäre, es zu verheimlichen, meinen sie nicht?“ fragte er mich jetzt. Laut seufzend. Ich lachte amüsiert. „Vielleicht sollten sie ihre Telefonpartner das nächste Mal ausreden lassen, bevor sie sie beleidigen“ sagte ich grinsend. „Entschuldigen sie. Sie haben recht. Aber zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass kurz vor ihnen meine ehemalige Freundin anrief, Lisa ist ihr Name, und darum bettelte, mich zurückzubekommen. Ich dachte sie seien es erneut.“ Sagte Patrik Dampton. Ich lachte noch mehr. „Die arme Frau wollte zu ihnen zurück? So krank ist die Frau? Ich könnte ihr einen guten Arzt vermitteln“ sagte ich heiser lachend. Der Mann schwieg eine Sekunde. „Sehr lustig, wirklich. Die Damen sind immer höchst zufrieden mit mir.“ sagte er dann fast beleidigt. „Also, gehen sie mit mir etwas trinken?“ fragte er mich dann hartnäckig. „Ich sagte Nein!“ sagte ich streng. Der Mann legte auf und ich warf den Hörer auf das Sofa.