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Ein verwaister Elfenjunge sitzt in einem schottischen Tal fest. Als der Herbst kommt, weiß er nicht wohin. Seine Rettung scheint ein Kobold zu sein, der ihn bei sich aufnimmt, aber dann als hinterlistiger Geselle entpuppt. Mit Hilfe einer Wölfin, die er barmherzig heilt, entkommt der Elf und erwirbt die Zauberkraft, mit der er in die weite Welt fliegen kann.
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Marion Wolf
K'Elwyn, der Kobolds-Elf
Magie der Barmherzigkeit
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Inhaltsverzeichnis
Titel
K-Elwyn, der Kobolds-Elf
Schicksalstage
Einsamkeit
Wendezeit
Ein neuer Kamerad
In Korbinians Reich
Der listige Kobold
Notlager
Mäusebesuch
Flohfütterung
Die Untat
Heimliche Erkenntnis
Ein mutiger Entschluss
Wiedergutmachung
Mitgefühl
Ein Wunder geschieht
Aufbruch
Abschied
Impressum neobooks
In grauer Vorzeit lebten in den Heidemooren der Britischen Inseln zierliche Wesen, die in den Blüten großer Blumen lebten. Sie sahen aus, wie Menschen, hatten Flügel wie Schmetterlinge und Zauberkräfte, mit denen sie die Natur beschützten. Sobald ein Elflein ausgewachsen war, begann seine wunderbare Verwandlung – wenn, ja wenn es den Schlüssel zu seinem Herzen fand. Als Vorbilder dienten ihm die großen Elfen, welche gepeinigten Wesen ihre Heilkraft spendeten.
Ein Elfenkind hatte es weit weg in die Fremde verschlagen und dort wäre es beinahe zum Kobold geworden. Hier ist seine Geschichte:
Eines Tages erhob sich ein mächtiger Sturm. Er brauste übers Land und wirbelte alles herum, was ihm in die Quere kam. So wurde auch die Elfe Eilyn von wilden Windböen überrascht und meilenweit durch die Lüfte getragen. Irgendwann sank sie erschöpft zur Erde und landete in einer Schlucht, in der ein tiefer See lag. An seinen Gestaden standen einige Birken, Erlen, Eiben, Holunder- und Haselbüsche. Und in deren Schutz wuchs eine große Fingerhutstaude mit drei Stängeln voller Blüten.
Dorthin verzog sich Eilyn erschöpft und brachte ihren Sohn Elwyn zur Welt. Die beiden schliefen in den wunderschönen Blütenglocken und tranken deren Nektar. Der trauliche Ort hatte nur einen Nachteil: Es lebten sonst keine Elfen weit und breit.
Um aus der einsamen Schlucht heraus zu finden, flog Eilyn oft an den Sonnenstrahlen hoch in die Lüfte und hielt Ausschau. Doch außer Hügeln mit mageren Wiesen sah sie weit und breit nichts. Eines Tages erfasste sie eine Windhose und blies sie erneut weit fort übers Meer. Dabei landete sie auf einer Insel und ihr halbwüchsiger Sohn Elwyn blieb allein in dem düsteren Tal zurück.
Der junge Elf konnte auch allein auf der Wiese herumflattern und von den Blumen Nektar naschen, doch wer würde ihm nun zeigen, wie man ein Zauberelf wird? Nur Elfenzauber ermöglicht es ihnen, entlang der Sonnenstrahlen aufzusteigen, um in ferne Länder zu reisen. Ohne dieses Geheimnis blieb er ein Gefangener in der düsteren Schlucht.
Doch das bekümmerte Elwyn vorläufig wenig. Er wartete ab im festen Glauben, dass seine Mutter irgendwann zurück käme. Fröhlich tanzte er mit den Schmetterlingen in den Tag hinein und wenn es regnete, spielte er mit den Hummeln Verstecken unter den großen Huflattichblättern.
Das Elfenkind kannte nichts anderes, als die schöne Sommerszeit, in der das Leben leicht und voller Freude ist, und glaubte, das sorglose Leben ginge immer so weiter. So war Elwyn mit seiner kleinen Welt zufrieden – es blieb ihm ja auch nichts anderes übrig…
Doch nach und nach wurden die Nächte kühler, die Bäume färbten ihr Laub rot und gelb und bald segelten vertrocknete braune Blätter zur Erde. Die Blüten des Fingerhuts verwelkten, seine Stängel verholzten – nur ein paar Herbstzeitlose prangten noch in der Wiese und boten dem kleinen Elfenjungen Nektar und Schutz in der Nacht.
Doch die Tage wurden immer kürzer, Nebelschleier stiegen vom Wasser auf und oft verbarg sich die Sonne hinter dichten Wolkenschleiern. Wie sollte es für ihn nur weitergehen?