Fanni und der Fidelfritz - Marion Wolf - E-Book

Fanni und der Fidelfritz E-Book

Marion Wolf

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Beschreibung

Depressionen nehmen heutzutage zu - in diesem mittelalterlichen Märchen wird erzählt, womit man sie verscheuchen kann: Die drei Tricks des fahrenden Musikanten Fidelfritz sind zeitlos und nicht nur dazu geeignet, nach einem Trauerfall ins Leben zurückzufinden, sondern auch, erfolgreiche Geschäfte zu machen und neues Glück zu finden. Besinnen wir uns also auf alte Lieder und ewig gültige Werte.

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Seitenzahl: 31

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Marion Wolf

Fanni und der Fidelfritz

Wie man die Traurigkeit besiegt.

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die furchtlose Fanni

Trauerzeit

Vatersuche

Hoffnung in Holzdorf

Der Fidelfritz ist da

Drei Geheimnisse

In der Düsterschlucht

Gerettet

Der Mühen Lohn

Impressum neobooks

Die furchtlose Fanni

Vor über tausend Jahren lebte ein Mädchen namens Fanni in einem Dorf inmitten der endlosen Wälder Nordeuropas. Kaum ein Mensch wagte sich damals allzu weit ins Reich der Fichten und Tannen, denn Trolle bevölkerten das Dickicht und diese Unholde waren den Menschen selten wohlgesonnen. Auch Bären und Wölfe stromerten durch den Wald auf der Suche nach Beute...

Fanni war eine Frohnatur und hatte stets ein lustiges Lied auf den Lippen. Fröhlich trällernd folgte sie den Wildwechseln der Rehe und wagte sich dabei weiter in den tiefen dunklen Wald hinein, als jeder andre. Der heimische Garten gab während des kurzen nordischen Sommers nicht viel her. Da waren die Früchte des Waldes eine willkommene Bereicherung. Was davon nicht gleich gegessen wurde, konnte für den Winter getrocknet werden.

Waren ihre Körbe mit Pilzen und Beeren gefüllt, besuchte das Mädchen eine Lichtung und machte Rast unter einer dicken Eiche. Vergnügt saß sie auf dem Moospolster zwischen den hölzernen Wurzeln, betrachtete die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach der Krone und erzählte dem heiligen Baum von all den Hoffnungen und Träumen, die in ihrem 15. Lenz erwachten.

Doch nun plagten Fanni große Sorgen: Die Mutter war gestorben und nach der ersten Zeit, in der die Nachbarin geholfen hatte, betreute sie allein die jüngeren Geschwister und kochte für die Familie.

Der Vater war ein herzensguter Mann und ein vorzüglicher Schuster dazu. Die Leute im Dorf konnten sich zwar nur selten lederne Schuhe leisten, doch im Frühjahr und Herbst kam ein Händler mit drei bepackten Rentieren vorbei und bot seine Waren feil. Der kaufte dem Vater Halbschuhe und Stiefel für den Markt in der Stadt ab und brachte auch Bestellungen aus den umliegenden Dörfern mit. So hatte die Familie immer ein gutes Auskommen gehabt.

Trauerzeit

Der Kummer um den Tod der Mutter jedoch hatte den Vater zu einem schweigsamen Mann gemacht – die Trauer klebte wie Pech in seinem Kopf. Holte er tagsüber Wasser vom Dorfbrunnen, ging er mit gesenktem Kopf und kein Nachbar wagte ihn anzusprechen. Wenn abends die Kinder im Bett lagen, saß er im Eck seiner Stube vor den Leisten und starrte wie gelähmt aufs Leder, anstatt es zügig zu vernähen. Ach wie fehlten ihm doch das fröhliche Geplauder seiner Frau und ihre lieben Umarmungen. Er blies nur noch Trübsal und dabei wurde kaum ein Schuh fertig.

Doch wo das Schweigen regiert, guckt bald die Düsterhex zum Fenster hinein und belegt die Trauernden mit einem bösen Fluch. Dem Witwer war bald nur noch zum Sterben zumute.

Mit der Zeit wurde das Geld rar. Hätte Fanni nicht die Kleider der Mutter geerbt und hätten die kleinen Geschwister nicht die Sachen der großen aufgetragen, wären sie in Lumpen herumgelaufen.

Das Schlimmste aber für die Kinder war, dass der Vater kaum noch ein Wort mit ihnen sprach. Sein lustiges Lachen schien für immer versiegt. Das war bitter, doch es sollte noch schlimmer kommen:

Eines Morgens war der Vater verschwunden. Fanni suchte ihn überall im Dorf und fragte jeden, den sie traf, doch keiner wusste, wo er abgeblieben war. Der Vater schien wie vom Erdboden verschluckt.

„Den hat bestimmt die Düsterhex geholt!“, meinte eine Alte, „die holt alle, die immer nur an den Tod und nicht ans Leben denken!“



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