Karmische Bindungen - Günter Skwara - E-Book

Karmische Bindungen E-Book

Günter Skwara

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Beschreibung

Karma - Lasst Euch durch die unterschiedlichen Konzepte nicht in Verwirrung bringen. In Hinduismus, Buddhismus und Jainismus bezeichnet der Begriff zumeist die Folge jeder Tat (sowie auch jeder Unterlassung) und ihre Rückwirkungen auf den Akteur selbst. Entsteht Karma demnach durch eine übergeordnete Gesetzmäßigkeit? Erzeugt dadurch nicht nur schlechtes Karma den Kreislauf der Wiedergeburten, sondern gleichermaßen das Gute? Besteht das letzte Ziel tatsächlich darin: Überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen? In den mitteleuropäischen, spirituellen Lehren kommt der Begriff Karma in der Theosophie und zudem in der Anthroposophie von Rudolf Steiner vor. Eine von mir modifizierte Definition, entsprechend der Erkenntnisse, die sich mir aus hunderten von Spirituellen Rückführungen erschlossen haben, lässt uns recht gut wahr-nehmen, worauf Karma wirklich beruht.

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„Alles was wir tun hat eine Folge. Aber das Kluge und Rechte bringt nicht immer Günstiges und das Verkehrte nicht immer Ungünstiges hervor.“

Johann Wolfgang von Goethe

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Karmische Bindungen

1.1

Hinduismus

1.2

Buddhismus

1.3

Jainismus

1.4

Taoismus

1.5

Anthroposophie

1.6

Theosophie

1.7

Eigene Erfahrungen

Kapitel 2 – Ursache und Wirkung

2.1

Postulate

2.2

Umkehr ist angesagt

Kapitel 3 – Imagination

3.1

Vorstellungskraft

3.2

Hoffnung + Glaube + Liebe

Kapitel 4 – Wir machen Zukunft

Karmische Bindungen

Das so genannte Karma ist dazu geeignet uns miteinander, füreinander oder gegeneinander zu verflechten. Es gibt ein gutes und ein schlechtes Karma, wie man so sagt. Was aber ist gut, was schlecht?

Kann das eine Gute nicht für den anderen zum Schlechten gedeihen? Hat das Schlechte immer auch etwas mit dem Bösen zu tun? Wer öffnet das Tor zum Geheimnis? Wie können wir den Sinn des Karma kennenlernen, ihn wahrnehmen?

Spirituelle Rückführungen ermöglichen jedermann den Blick hinter die Kulissen und lassen sogar Veränderungen zu. Karmisches Erleben hat in jedem Falle mit Gemeinsamkeit zu tun. Damit ist nicht nur das Miteinander bei Lebewesen gemeint.

Auch Einzelgänger oder Eremiten müssen sich nämlich dennoch mit den Verhältnissen ihrer Umgebung, mit der Natur und dergleichen auseinandersetzen. So ist immer die Konfrontation, als das bequeme Gegenüberstehen, beim Karma entscheidend.

Im weiten Sinne äußert sich karmisches Dasein in Form von Kommunikation sowohl mit den Mitwesen, als auch mit dem eigenen Sein und schließlich mit der ganzen Welt, den kosmischen Gegebenheiten.

Die Wörterbücher lassen uns nicht im Unklaren über den Begriff und dessen Funktion. So steht beispielsweise in Wikipedia in etwa zu lesen:

„Karma (Sanskrit: karman, Pali: kamma „Wirken, Tat“) Das Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung oder Unterlassung – sowohl physisch als auch psychisch – unweigerlich eine Folge hat.

Diese Folge muss nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben sofort wirksam werden. Sie kann sich ebenso erst in zukünftigen Leben manifestieren.

In den indischen Religionen ist die Lehre des Karma eng mit dem Glauben an Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten, verbunden.

Damit wirkt diese Bindung, die Gültigkeit des Ursache-Wirkungs-Prinzips, auf geistiger Ebene auch über mehrere Lebensspannen hinweg.

In Hinduismus, Buddhismus und Jainismus bezeichnet der Begriff zumeist die Folge jeder Tat (sowie auch jeder Unterlassung) die Rückwirkungen auf den Akteur selbst.

Handlungen, Unterlassungen und entsprechende Gedanken wirken in jeder Hinsicht.

Karma entsteht demnach durch eine übergeordnete Gesetzmäßigkeit, nicht etwa wegen einer Beurteilung durch einen Göttlichen Weltenrichter oder einen Gott: Es geht hier nicht um Göttliche „Gnade“ oder um eine „Strafe“.

So erzeugt nicht nur „schlechtes“ Karma den Kreislauf der Wiedergeburten, sondern gleichermaßen das „Gute“. Letztes Ziel besteht schließlich darin: Überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen.

In den mitteleuropäischen, spirituellen Lehren kommt der Begriff „Karma“ auch in der Anthroposophie von Rudolf Steiner vor. Dort ebenfalls in Verbindung mit der Reinkarnation.

Eine von mir modifizierte Definition, entsprechend der Erkenntnisse, die sich mir aus hunderten von Spirituellen Rückführungen erschlossen haben, lässt uns recht gut wahrnehmen, worauf Karma wirklich beruht.

Was aber haben die großen Religionen und Philosophien zum Thema Karma zu sagen?

Hinduismus

Die Vorstellungen von Karma und Samsara bilden eine wichtige Basis für den Hinduismus.

Letztlich soll der ewige Kreislauf der Wiedergeburten, Samsara, überwunden werden.

Entsprechend der Upanishaden gelingt dies speziell über die spirituelle Erkenntnis, dass die Individualseele Atman mit der Weltseele Brahman in ihrem Wesenskern identisch ist.

Jeder Mensch hat demnach seinen eigenen Dharma, den es zu erfüllen gilt.

Dharma sind einerseits kosmische Gesetze und andererseits soziale Gesetzestexte. Die Erfüllung ist in jedem Falle ausschlaggebend dafür, ob gutes oder schlechtes Karma bewirkt wird.

So gibt es im Hinduismus den allgemein gültigen Sadharana-Dharma, der die Pflichten eines jeden Individuums beinhaltet.

Dort sind Tugenden wie etwa die Gewaltlosigkeit (ahimsa), die Wahrhaftigkeit (satya), Selbstkontrolle (dama), Geduld (ksanti), Mildtätigkeit (danam) und die allgemeine Gastfreundschaft (ahithi) beschrieben.

Diese Tugenden gelten für alle Menschen gleichermaßen, jedoch gibt es keinen einheitlichen Kodex dafür.

Der Svah-Dharma dagegen, schreibt die Pflichten der verschiedenen Schichten der Gesellschaft vor. Er ist für jeweils eine bestimmte Gruppe maßgeblich.

Demnach etwa ist der Dharma eines Kriegers (Kshatriya-Kaste), im Falle eines Krieges notfalls auch zu töten.

Muss ein Krieger einen Feind töten, bewirkt dies möglicherweise kein schlechtes Karma, da er seinen Dharma erfüllt hat, die ihm auferlegte Aufgabe.

Tötet jedoch jemand ausschließlich aus egoistischen Beweggründen, hat dies sehr sicher schlechtes Karma zur Folge.

Die Verknüpfung von Karma mit der Vorstellung im Dharma beinhaltet sehr starke moralische Komponenten sowie darüber hinaus ethische Aspekte.

Diese hinduistische Karma-Theorie erklärt unter anderem auch das Rätsel von anscheinend unverschuldetem Leid und gesellschaftlicher Ungleichheit.

Im Mahabharata, „Der großen Geschichte der Bharatas (indischer Held und König, Ahnherr der Bharatas)“, gibt es mehrere Erklärungen zu der Frage, in welchem Zusammenhang die ursächlichen Taten zu dessen Wirkung stehen.

Eine weit verbreitete Überzeugung, nicht nur im Hinduismus, besteht darin, dass die Werke ihre Wirkung automatisch erzeugen.

Es gibt jedoch auch differenzierte Darlegungen. Zwei Ursachen für die Bindung der Seele, nämlich: Nichtwissen (avidya) und Begierde (lobha).

Diese bewirken, dass die Tätigkeit der Sinnesorgane Unruhe verursacht und damit die Trübung der Erkenntnis einhergeht.

Dies verhindert die erlösende Einsicht. Die jeweiligen Taten oder Werke heften sich an das Denkorgan, den inneren Sinn: manas (meine Ansicht: Nicht das Gehirn. Eher vergleichbar mit dem Verstand.).

Sie stören den Menschen bei seiner erlösenden Erkenntnis. Dadurch bedingen sie die Beschaffenheit der Verkörperungen (Mahabharata 12).

Zu der Frage, wie sich die Auswirkungen, die Früchte der Taten realisieren, gibt es im hinduistischen Weltbild mehrere Auffassungen:

die Seele verlässt nach dem Tod den Körper und wird in einem neuen, durch Karma bedingten Leib neu geboren.

Die Vergeltung findet teils im Jenseits, teils in der neuen Existenz statt.

Gutes Karma kann eine zeitlich begrenzte Seligkeit im „Himmel“ erwirken, schlechtes Karma dagegen einen Aufenthalt in der „Hölle“, jedoch nicht als endgültiger Zustand, sondern zum Beispiel im Wechsel mit der Tiergeburt.

Alle guten Werke können religiöse Verdienste (punya) schaffen, die schlechtes Karma abbauen.

Solche besonderen Verdienste erwarten sich Gläubige etwa von religiösen Riten, vom Fasten, von Wallfahrten oder von Geschenken an Brahmanen.

Ebenso hoffen sie durch eine allgemeine Mildtätigkeit (danam) und aus Tempelbauten Karmaabbau zu erfahren.

Der Mensch ist bei den guten Werken frei und für sein Karma unbedingt selbst verantwortlich.

Doch obwohl Karma ein Gesetz von „Ursache und Wirkung“ bedeutet, vertrauen besonders Gläubige der Bhakti-Richtungen auch auf die bedingungslose Gnade Gottes.

Diese Gnade kann die Wirkung von Karma vernichten und den Menschen erretten.

Wichtig ist, sowohl in der hinduistischen Betrachtung als auch aus meinem eigenen Erkennen im Umgang mit Spirituellen Rückführungen: Eine vordergründig „schlechte“ Tat kann eine gute Wirkung zur Folge haben, wenn die Beweggründe im Nachhinein rein und ohne Eigennutz waren.

Die geschilderten Standpunkte sind die der „Werktätigkeit“ (pravritti): Man tut etwas, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Die gegensätzliche Strömung besteht in der „Nichttätigkeit“ (nivritti): Hierbei besteht der Weg darin, sich aus der Welt zurückzuziehen.

Durch Werk würde man gebunden, durch Wissen (vidya) und Nichttätigkeit (nivritti) dagegen erlöst.

Auf dem Verzicht aller auf Erfolg gerichteten Handlungen beruht demzufolge das Ideal des Gleichmuts.

Denn als Ursache des leidvollen Zustands im Leben gilt der „Lebensdurst“, der Wille zum Leben und zum Überleben.

Schließlich bringt die Wiedergeburt nur eine neue, wiederum vergängliche Existenz.

Beide Strömungen, pravritti (Werktätigkeit) und nivritti (Nichttätigkeit), sind im Mahabharata vertreten und werden in der Bhagavad Gita genannt.

Dabei gibt Krishna in der Gita dem Yoga der Tat den Vorzug.

So lautet die Antwort Krishnas auf die dementsprechende Frage von Arjuna (Bhagavad Gita 3.8 – 9):

„Vollzieh das notwend'ge Werk, denn Tun ist besser als nichts tun; selbst die Verrichtungen des Leibs auf einer Tätigkeit beruhn.

Ans Dasein bindet jedes Tun, das nicht geschieht aus Opferpflicht; vollbringe darum zwar ein Werk, doch hänge an demselben nicht.“

Buddhismus

Meine Ansicht:

„Die buddhistische Karmalehre unterscheidet sich an einigen Stellen gravierend von der, für mich leichter nachvollziehbaren, des Hinduismus.

Ich selbst kann dieser Form und den Inhalten der Betrachtung wenig abgewinnen, wenn ich meine Erfahrungen aus den Spirituellen Rückführungen dagegen halte.“

Zu ihrem Verständnis sind die Begriffe „Nicht-Selbst“ (Anatta oder Anātman) und „Bedingtes Entstehen“ ( oder Pratītyasamutpāda) von Bedeutung.

Gemäß der buddhistischen Lehre (Dharma) ist die Vorstellung, es gäbe ein „Ich“, eine abgegrenzte Person, also ein Selbst beziehungsweise eine Seele, bereits eine grundlegende Täuschung über das Wesen der Wirklichkeit.

Was Menschen, aus dieser Sicht, als ihr Selbst oder ihre Seele bezeichnen, ist vielmehr ein ständig im Wandel begriffenes Zusammenspiel der fünf Daseins- oder Aneignungsgruppen (Skandhas):

des materiellen Körpers mit seinen Sinnesorganen,

der Empfindungen,

der Wahrnehmung der Welt,

der Geistesformationen (Interessen, Willensregungen, Sehnsüchte und Tatabsichten) und letztlich

des Bewusstseins.

Aus diesem ständigen Wandel ergibt sich die Gesetzmäßigkeit des „bedingten Entstehens“:

Jede Handlung gestaltet demnach die Welt neu, sowohl auf der materiellen als auch auf der geistigen Ebene.

Karma bezieht sich in diesem Sinne speziell auf das Begehren sinnlicher Art. Daraus entsteht das Anhaften an den Erscheinungen der Welt und die daraus folgenden Gedanken und Taten. An der Stelle von Karma verwenden buddhistische Autoren auch die Begriffe „Prägungen“ und/oder „Samen“.

Jegliches Handeln und Denken bewirkt Karma und führt somit zu weiteren Verstrickungen in der Welt.

Auch in der buddhistischen Praxis ist das Ziel: Kein Karma mehr zu erzeugen und somit den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) hinter sich zu lassen, dem Nirwana zuzustreben.

Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara.

Folglich könnte die entsprechende mentale und oder spirituelle Entwicklung schon im jetzigen Leben erreicht werden (Zustand des Arhat).

Nirwana ist gleichbedeutend mit innerer Ruhe und besteht im Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen.

Nirwana bezeichnet damit einen spezifischen, jedoch ungewöhnlichen und im Samsara weitgehend unbekannten Geisteszustand.

Dieser Zustand wird auch beschrieben als: Bildlos (animitta) sowie richtungslos (apranihita) und sogar unterscheidungslos (ekalakshana).

Der erste Schritt dazu ist die Erkenntnis, dass die Ursache dieses Anhaftens in den drei Geistesgiften liegt:

Anhaftung oder Gier (Lobha)

Zorn oder Hass (Dosa) und

Unwissenheit oder Verwirrung (Moha).

Die drei Wege zu so genanntem positiven Karma sind demnach:

Bescheidenheit (Nicht-Anhaften)

Güte und

Einsicht.

Entscheidend für die bei einer Handlung (meine Frage: Nicht auch einer Unterlassung?) erzeugte karmische Prägung ist die der Handlung zugrunde liegende Absicht (Cetana).

Gemäß der buddhistischen Lehre ist hierbei das Denken, bereits als eine Form des Handelns den körperlichen Handlungen und der Rede übergeordnet.