Klima oder Umwelt ? - Martin Orack - E-Book

Klima oder Umwelt ? E-Book

Martin Orack

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Beschreibung

Globales Klima und lokale Umwelt sind zwei Seiten einer Medaille. Wenn man die eine Seite betrachtet, verliert man die andere aus den Augen und bemerkt nicht, dass man im wahrsten Sinne viele Probleme einseitig betrachtet, Lösungswege zum jeweiligen Ziel stehen oft in Widerspruch zur anderen Seite. Schadstoffminimierung segelt häufig zu Unrecht unter der Klimaflagge. Manchmal hat man den Eindruck, das wird bewusst benutzt, um von der Klimadiskussion abzulenken, den Menschen weis zu machen, wir tun doch was, obwohl ein ganz anderes Problem behandelt wird. Der Autor möchte auf Zusammenhänge und Widersprüche hinweisen, einige Gedanken vortragen. Bei dieser kritischen Betrachtung ergeben sich viele Fragen. aber sehr wenige Antworten. Klima muss streng genommen als Unterbegriff zum Oberbegriff Umwelt behandelt werden. Weil der Umgang mit dem globalen Klima und der lokalen Umwelt oft nicht in die gleiche Richtung läuft, ohne dass die Öffentlichkeit darüber aufgeklärt wird, hat der Autor im Titel das "oder" gewählt.

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Seitenzahl: 83

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Gliederung

Vorwort

Widersprüche und Zielkonflikte

Ökobilanz

Ressourcen und Zeitachse

Gesellschaft

Fragen über Fragen

Schlussfolgerungen

Nachwort

Bei Zahlen- oder Mengenangaben ist immer Deutschland der Bezug, wenn nichts anderes angegeben ist.

Vorwort

Ich möchte auf Zusammenhänge und Widersprüche hinweisen, einige Gedanken beitragen. Bei der kritischen Betrachtung ergeben sich viele Fragen, aber sehr wenig Antworten. Alles hier dargestellte beruht auf eigenen Überlegungen und Formulierungen auf der Grundlage allgemein zugänglicher Informationen und beruflicher Erfahrungen. Dies ist keine Datensammlung, sondern eine Sammlung von Gedanken und Fragen zum Thema.

Klima muss streng genommen als Unterbegriff zum Oberbegriff Umwelt betrachtet werden. Gemeint sind mit der Überschrift die Widersprüche im Umgang mit lokaler und globaler Umwelt. Klima steht hier als ein Synonym für globale Sicht und Umwelt für lokale Sicht (Schadstoffe). Bei der eigentlich richtigen Betrachtung des Klimas als Teil der Umwelt wird leider in der öffentlichen Diskussion meistens nicht sauber unterschieden, worum es jeweils geht. So wird immer wieder Vermeidung von Plastik im Zusammenhang mit Klimaschutzaktionen thematisiert. Das ist nicht richtig. Vermeidung von Schadstoffen oder Vermüllung ist in den meisten Fällen kontraproduktiv zur Klimarettung. Um da aufzurütteln heißt es im Titel eben auch nicht “Klima und Umwelt”, sondern „oder“.

Globaler Klimaschutz und lokaler Umweltschutz widersprechen sich oft, behindern sich. Sicher gäbe es Lösungen, Klima und Umwelt zu schonen, aber beim Klima haben wir keine Zeit mehr zu verlieren, es wird sich wohl oftmals nicht vermeiden lassen, für die Klimarettung zunächst einmal hier und dort eine nicht zu dramatische Verdreckung der Umwelt in Kauf zu nehmen. Wir müssen uns für Klima oder gegen Dreck entscheiden.

“Ökologie zuerst” ist eine leere Aussage, wenn die Widersprüche nicht genannt und beseitigt werden, sich keine Brücke zwischen den beiden Lagern globales Klima und Umweltschutz vor Ort findet. Eine Entweder-oder Entscheidung ist selten eine Lösung, es braucht ein sowohlals-auch, also einen Kompromiss, der beides mindestens ermöglicht.

Die angesprochenen Themen greifen ineinander, widersprechen oder bedingen sich. Die Betrachtungsweise kann wechseln zwischen lokal und global oder beides kann auch mal nicht getrennt werden.

Den Rahmen bilden Mensch und Natur: wer, was, wann, wie?

Die versuchte Gliederung in Kapitel besteht eher aus einem Wechsel der Sichtweisen, grenzt diese aber nicht voneinander ab, denn alles greift vielfältig ineinander.

Schwerpunkt ist dabei die Betrachtung der Energiewandlung, woher, wofür?

Beim Thema Klima befassen wir uns vorrangig mit der Energiewandlung und Nutzung der folgenden Energiearten.

Wärme durch Sonne, Erde, Feuer

für Heizung, Antrieb, Chemie

Bewegung durch Wind, Wasserfluss, Tide

für Antrieb, Strom

Lage durch Regen, Staudamm

für Strom

Elektrizität durch Wandlung

für alles

Alle diese Energiearten entstehen direkt oder indirekt durch die Sonne, außer Geothermie und Kernenergie.

Letztere sind vielleicht klimaschonend aber umweltschädlich. Das Modewort klimaneutral ist im Grunde ein Unwort, weil immer unerreichbar. Ein Material, eine Energiewandlung oder ein Verhalten kann bestenfalls klimaschonend sein.

Energiewandlung ist der entscheidende Faktor für den Klimawandel. Wenn wir uns dafür entscheiden, ihn zu verhindern oder abzumildern, dann sind andere Umweltbetrachtungen in den meisten Fällen zweitrangig.

Das versuche ich hier an Beispielen aufzuzeigen. Dieses Buch stellt also Fragen, zeigt Zusammenhänge auf, warnt vor möglichen Folgen des Handelns, gibt aber eher keine, oder keine abschließenden Antworten. Um Antworten zu finden, müssten die Ziele klar definiert werden. Bei den Zielen müssen wir uns klar entscheiden. Wenn wir die Ziele haben, dann müssen wir nach Wegen suchen, sie zu erreichen, und dann schmerzhafte Entscheidungen treffen. Bei dieser Suche will diese Darstellung helfen.

Die Antworten muss jeder für sich selbst finden.

Diesel/eMobilität ist ein zentrales, besonders klares Beispiel für den Widerspruch zwischen Klima und Umwelt. Der Diesel schont das Klima, schädigt aber die örtliche Umwelt. eMobilität verringert die Schadstoffe in den Städten, verstärkt aber den Klimawandel. Ganz abgesehen von der menschenverachtenden und umweltschädlichen Gewinnung der Grundstoffe und der Entsorgung der Systeme in einigen Jahren.

Wer „Klima zuerst“ ernst nimmt, wie Fridays for Future fordert, der fährt Diesel, nicht eMobil. Es hilft alles nichts, jeder einzelne muss sich zwischen Satan und Belzebub entscheiden.

Wer sich gegen die globale Klimaschonung entscheidet, wird alle Menschen weltweit beeinträchtigen, wer sich gegen die örtliche Umweltschonung entscheidet, wird die Gesundheit der Menschen in Ballungsgebieten gefährden. Die NOx Diskussion ist deshalb ein sehr typisches Beispiel im Widerspruch Klima/Umwelt.

Die eMobilität wie die lokale Schadstoffminderung dürfen fröhlich unter dem Segel Klimaschutz mitsegeln in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion, obwohl sie kontraproduktiv zur Klimarettung sind. Und außerhalb der Nutzungsphase ist die eMobilität dazu noch extrem dreckig, also umweltschädlich. Aber das scheint niemanden zu stören. Bei der Kernenergie haben wir ja auch noch immer kein Endlager, warum sollen wir uns dann um die spätere Entsorgung der eMobile sorgen.

Es ist möglicherweise nur eine Frage der Zeit bis für die Versorgung der eMobilität der Bau von Kernkraftwerken gefordert wird. Wenn man nur die Nutzungsphase betrachtet, schonen sie das Klima. Toll, da haben sich dann doch zwei gefunden, die sich hervorragend ergänzen?

Globales Klima und lokale Umwelt sind zwei Seiten einer Medaille. Wenn man die eine Seite betrachtet, verliert man die andere aus den Augen und bemerkt nicht, dass man viele Probleme im wahrsten Sinne einseitig betrachtet. Lösungswege zum jeweiligen Ziel stehen oft in Widerspruch zur anderen Seite. Manchmal hat man den Eindruck, damit soll von der Klimadiskussion abgelenkt werden nach dem Motto, wir tun doch was, obwohl ein ganz anderes Problem behandelt wird.

Widersprüche und Zielkonflikte

Eine Idee im Labor zur Klimarettung kann sich bei der Umsetzung als umweltschädlich herausstellen. Ein Beispiel ist die Kernenergie. Umgekehrt kann sich eine Idee im Labor zur Schadstoffvermeidung als klimaschädlich erweisen. Beispiel Papier statt Plastik.

Sowohl CO2 (Klima) als auch Schadstoffe (Umwelt) zu vermeiden ist nicht ohne weiteres zu vereinbaren. Es wird aber in der öffentlichen Diskussion meistens so getan, als würde damit jeweils das gleiche Ziel verfolgt. Im Grunde ist jeder Stoff ein Schadstoff, es kommt dabei auf die Menge und die Umgebung an. Um das zu bewerten, muss es nachvollziehbar begründete und belegte Grenzwerte geben, keine beliebigen.

Auch Stoffe, die wir zum Leben brauchen können in der falschen Menge schädlich sein. CO2 ist nicht an sich böse. Schon gar nicht kam mit den Pflanzen das Böse auf die Welt, wie kürzlich jemand meinte. Das CO2 kam zunächst aus dem Erdinneren (Vulkane). Pflanzen verbrauchen CO2 und erzeugen daraus Sauerstoff. Ohne Pflanzen gäbe es keinen Sauerstoff auf der Welt und kein tierisches Leben. Tiere schädigen das Klima, Pflanzen stabilisieren es. Also ohne CO2 gäbe es kein Leben auf der Erde. CO2 und Sauerstoff sind nur außerhalb gewisser Grenzwerte Schadstoffe, innerhalb der Grenzwerte im Gleichgewicht lebenserhaltend.

Mensch und Tier produzieren selbst NOx in ihrem Körper, es ist lebenswichtig. Die Körper können innerhalb bestimmter Grenzwerte gut damit umgeben. Insofern ist die NOx Diskussion ohne belastbare Grenzwerte nur hysterisch. Es ist Unsinn, wenn Schadstoffe wie NOx, Feinstaub, Mikroplastik unter der falschen Flagge “Klima” segeln, denn damit haben diese möglichen Schadstoffe nichts zu tun. Ihre Vermeidung kann sogar gerade klimaschädlich sein. So wird eben oft Klimaschutz gefordert, aber klimaschädlich gehandelt. Vielen Menschen sind die Unterschiede oder Widersprüche gar nicht ausreichend klar. Die Plastikvermüllung der Meere schädigt nicht das Klima, Papier würde verrotten, ist aber in der Herstellung schädlicher für das Klima.

Die Schadstofffreiheit der Städte verhindert nicht den Klimawandel, senkt aber gesundheitliche Belastungen. Feuerwerk vermeiden reduziert Feinstaub, rettet aber nicht das Klima.

Deshalb sollten die Themen Klima, Schadstoffe, Artenschutz möglichst unabhängig betrachtet werden, denn oft stehen sie sogar im Widerspruch. Plastikverbot, Endlager und/oder Recycling für Kernenergie, Windrotoren, Dämmung ist kein Weg zur Klimarettung, weil es oft nur scheinbar CO2 reduziert. Wegen der globalen katastrophalen Folgen des Klimawandels darf lokaler Umweltschutz nicht immer Vorrang haben.

Fast täglich wird in den Medien die falsche Formulierung verbreitet, eMobilität würde das Klima zu retten. Das ist Unsinn, es gibt keinen wirklich relevanten Unterschied zu Verbrennern beim Klima, der Unterschied liegt einzig in der Schadstofffreiheit bei der Nutzung vor Ort. Das Verbot der Verbrenner ist eine der unwirksamsten Forderungen, denn die Verbrennung regenerativer Treibstoffe ist die effektivste Methode gegen den Klimawandel.

Alles hat zwei Seiten. Holzfeuer ist nachhaltig, erzeugt aber Feinstaub. Tierschutz bei Windrädern, ob an Land die Fledermaus oder auf See die Seevögel, schadet dem Klima.

Windparks ändern auch das Klima ein wenig, mindestens das Wetter, weil sie der Luft viel Bewegungsenergie entziehen, was sich durch die große Fläche der Parks landeinwärts auswirken kann. Das spricht dann eher für kleinteilige, dezentral Nutzung. Windenergie offshore ist also schädlicher, aber effektiver als onshore. Soll man mit Verzicht auf Windräder einzelne Tiere retten, dafür aber zigtausende Tierarten durch Klimawandel vernichten, aber woanders?

Örtliche Widerstände verhindern Windräder und Netze, fördern aber Kohle. Es gibt ein Gefälle Nord-Süd in Zustimmung und Betroffenheit. Der Norden ist gut versorgt mit Windkraft, es gibt kaum Widerstand. Die einen opfern ihren Heimatort dem Braunkohleabbau, die anderen opfern die Windräder für den Erhalt ihrer Wohnumgebung. Beide Gruppen schaden dem Klima.

Es wird gejammert über 8000 Arbeitsplätze im Braunkohlenbergbau, aber wenig über die Vernichtung von Landschaft und ganzer Tierarten, um das Plattmachen ganzer Ortschaften und den Verlust damit verbundener Arbeitsplätze, oder um die zigtausend Arbeitsplätze, die in den letzten Jahren in der jungen Windenergie und Solartechnik schon wieder verloren gegangen sind. Die haben ja auch noch keine Tradition, da hat der Großvater ja noch nicht gearbeitet.

Großtechnische Erzeugung und Verteilung regenerativer Energie sind vielleicht entweder unnötig oder bereits unzureichend. Besser wäre dezentrale Erzeugung und eine Verteilung mit regenerativen Treibstoffen.

Die wenigsten interessiert die örtliche Umwelt im Kongo und anderen Ländern bei der Gewinnung von Lithium, Kobalt, Platin und Kupfer. Was ist mit der Entsorgung oder Wiederverwendung giftiger Bestandteile bei uns. Ist das Hoffen auf neue Materialien und Techniken realistisch oder Zeit schinden?

Bei der Kernfusion, dem Brüter, der Supraleitung dauert das Warten schon lange, gab es keinen wirklichen Durchbruch oder die Technik wurde aufgegeben. Wird es neuer Akkutechnik oder BioCaps (Kondensatoren als Akku-Nachfolger) ähnlich ergehen?

Neben Kollateralschäden bei technischen Lösungen gibt es auch oft Kollateralnutzen. Bei steigendem Meeresspiegel bekommt man die Elbvertiefung geschenkt.

Es gibt auch nur vermeintliche, umstrittene Kollateralnutzen im Bereich Geoengineering.