Labyrinth der Leichen - Roderic Jeffries - E-Book

Labyrinth der Leichen E-Book

Roderic Jeffries

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Beschreibung

Ein Mallorca-Krimi von Roderic Jeffries Es sollte eine Vergnügungsfahrt an Mallorcas Küste werden. Doch von den vier jungen Leuten, die das Motorboot bestiegen, kehrt einer nicht zurück. Als weitere Leichen auftauchen, schaltet sich Inspektor Alvarez ein und gerät in ein tödliches Gespinst aus Liebe, Verrat und Gier. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Roderic Jeffries

Labyrinth der Leichen

Aus dem Englischen von Anneli von Könemann

FISCHER E-Books

Inhalt

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1

Als langsam wieder das Leben in ihn zurückkehrte, kam es Sheard so vor, als habe man ihm nicht nur den Kopf gespalten, sondern außerdem den verfaulten Inhalt eines Mülleimers in seinen Mund entleert. Er öffnete die Augen, nur um an eine Decke zu starren, die so niedrig hing, daß er schon glaubte, sie wolle ihn zerquetschen. Er wimmerte, als er sich verzweifelt bemühte, sich von dem Ort, an dem er sich befand – wo immer das auch sein mochte –, dorthin zu bewegen, wo er hinwollte – wo immer das auch sein mochte. Sein Kopf stieß gegen etwas Nachgiebiges. Trotz der zusätzlichen Schmerzen, die er sich dadurch zuzog, drehte er seinen Kopf so weit, daß er sehen konnte, was er da berührt hatte.

Ein Paar Füße.

Nach einer Weile gelang es ihm, sich auf einen Ellbogen aufzustützen. Die Füße gehörten zu einer jungen Frau, die ein Paar limonengrüne Hosen trug und kaum die Hälfte der Sitzbank einnahm. Weil sie auf dem Rücken lag, konnte er das Muttermal unter ihrer linken Brust genau sehen. Das Muttermal erinnerte ihn an irgend etwas, doch er war noch zu benommen.

Er blickte nach rechts. Auf dem Boden lag noch eine junge Frau. Sie hatte gar nichts an. Er konnte sich nicht länger halten und brach zusammen. Es sah vielleicht wie der Himmel aus, doch es war die Hölle. Er schloß die Augen und schlief ein. Er kam wieder zu Bewußtsein, und trotz des anhaltenden unerträglichen Schmerzes in seinem Kopf und trotz des abscheulichen Geschmacks im Mund, spürte er eine ungewöhnliche Wärme an den Beinen. Er schob sich hoch und sah an seinem nackten Körper hinunter. Von den Hüften abwärts lag er in hellem Sonnenlicht. Mit den Augen folgte er dem Lichtstrahl durch eine Tür und sah Handläufe, einen Fahnenmast und strahlend blauen Himmel.

Der Fahnenmast gab seiner Erinnerung einen Schubs.

Lewis hatte Kirsty und Cara als erster entdeckt. Er war mit Neil über die Promenade spaziert, als sie die Mädchen sahen, die einer Pantomime zusahen. Lewis hatte ein Gespräch mit ihnen angefangen, und nach einer Weile vorgeschlagen, in einem Café etwas zu trinken. Dabei hatte er Caras lässige Art ganz richtig als das gedeutet, was sie war: als einleitende Ichbin-nicht-die-Art-Mädchen-für-die-ihr-mich-haltet-Pose.

Kirsty war freundlich gewesen, Cara hatte sich weiter gespielter Langeweile befleißigt, bis Lewis vorschlug, noch ein Glas zu trinken und dann mit seinem Motorboot über die Bucht zu fahren. Cara hatte ihn höhnisch einen Lügner genannt, der noch nicht mal ein Ruderboot besitze, dennoch hatte sie sie auf den Ostanleger begleitet, und als Lewis die Aventura als sein Boot auswies, war sie als erste an Bord gegangen.

Sie hatten abgelegt und waren mit Lewis am Ruder aus dem Hafen in die Bucht gefahren. Eine Zeitlang waren sie herumgefahren, hatten sich näher kennengelernt, und schließlich vor dem Hotel Parelona Anker geworfen. Im Salon öffnete Lewis einen Schrank und brachte zwei Flaschen Whisky zum Vorschein – eine fast leer, die andere voll – sowie vier Gläser und eine Packung Zigaretten. Cara warf jegliche Miene der Langeweile über Bord, und der Abend entwickelte sich nach den üblichen Regeln. Anfängliche Zurückweisung, symbolischer Widerstand, viel Gekicher. Doch dann verlief die Sache nicht mehr nach Plan …

Plötzlich wußte Sheard, daß ihm sehr schlecht werden würde. Er glitt zu schnell von der Sitzbank und mußte nach Halt tasten. Als sein Magen sich umdrehte, wurde ihm klar, daß er keine Ahnung hatte, wo die Toiletten waren. Da Not erfinderisch macht, taumelte er aus dem Salon an Deck und lehnte sich über die Reling, und ihm war viel schlechter, als er je für möglich gehalten hatte. Es dauerte eine Weile, bis er sein Elend einigermaßen überwunden hatte und die vor Anker liegende Jacht dreißig Meter weiter auf dem funkelnden Meer bemerkte, auf der zwei Männer und eine Frau lachten. Ihm fiel wieder ein, daß er nackt war.

Als er in den Salon zurückkam und sich auf das Ende der Sitzbank fallen ließ, rührte sich Cara und setzte sich auf. Sie starrte ihn an, mit blutunterlaufenen Augen und abgehärmtem Gesichtsausdruck, und sah älter aus, als sie zu sein vorgab. »Gott, fühle ich mich mies.«

»Nicht schlimmer als ich.«

»Woher zum Teufel willst du das wissen?« Sie legte eine Hand auf ihren Magen und bemerkte überrascht, daß sie nackt war. »Mir wird schlecht. Wo ist das Klo?«

»Ich weiß es nicht.«

Sie rappelte sich hoch, verlor das Gleichgewicht und griff Halt suchend nach Kirstys Hüfte. Kirsty stieß ein Geräusch irgendwo zwischen Grunzen und Weinen aus. Cara schaffte es bis zur Kajütentür.

Sheard lehnte sich zurück und schloß die Augen.

Cara kam zurück. »Das Klo ist am Ende des Flurs, aber ich krieg das verfluchte Ding nicht in Gang. Was soll ich machen?«

Er zuckte die Achseln.

»Ich kenne tote Hunde, die nützlicher sind als du.« Sie durchsuchte langsam die Kleider, die überall auf dem Deck verstreut lagen, und fand ihre Sachen. Sie zog Unterhosen, T-Shirt und hautenge Jeans an. »Meine Kehle fühlt sich an wie zugeschnürt.« Sie stolperte an Deck, griff nach den Handläufen und keuchte schwer.

»Was ist los?«

Kirstys Stimme erschreckte ihn so, daß er sich ruckartig umdrehte. Ein stechender Schmerz fuhr in seinen Kopf. »Sie braucht ein bißchen mehr Luft.«

»Das könnte dir auch nicht schaden, so wie du aussiehst. Ich sagte doch, wir sollten nicht so viel trinken.«

»Das habe ich auch nicht«, murmelte er.

»Wenn es nicht das Zeugs war, das es unmöglich gemacht hat, was war es dann?«

»Was war was?«

Sie kicherte.

Nur das Gefühl intensivster Lethargie hielt ihn davon ab, ihr zu sagen, wie dumm ihr Kichern klang.

Cara kam in den Salon zurück, tapste hinüber zu der Sitzbank an Steuerbord und ließ sich fallen. »Ich schwöre zu Gott, kein Tropfen mehr, und wenn ich hundertfünfzig werde.«

»Ich habe doch gesagt, ihr trinkt alle zuviel«, sagte Kirsty scheinheilig.

»Du nicht, oder wie?«

»Ich nehme an, Neil geht es noch schlechter als euch beiden?«

»Das hoffe ich doch verdammt noch mal.«

»Wo ist er?«

»Wen kümmert das?«

»Wir sollten ihn besser suchen, damit er uns zurückfahren kann.«

»Dann such du ihn, wenn du es so eilig hast.«

Kirsty kletterte von der Sitzbank, hob ihre Kleider vom Boden auf und zog sich an. Sie ging nach vorne, kam jedoch bald wieder. »Er ist nicht drinnen, also muß er draußen sein.«

Keiner sagte was dazu.

Sie ging an Deck, und sie konnten hören, wie sie zur Laufbrücke hinaufkletterte. Als sie zurückkam, klang sie besorgt. »Er ist nirgendwo zu finden.«

Sheard öffnete die Augen. »Das kann nicht sein.«

»Dann such du ihn.« Sie kam zur Sitzbank hinüber. »Los.«

»Warum?«

Sie packte ihn und zog ihn hoch. Fluchend setzte er die Füße auf den Boden und stand auf. Diese Mühe drohte eine neue Katastrophe nach sich zu ziehen, doch nachdem er mehrmals schwer geschluckt hatte, konnte er seinen Magen dazu überreden, nicht ein zweites Mal zu rebellieren. Er zog sich an.

Er überprüfte Ruderhaus, Abtritt, Vorderschapp und Laufbrücke. Als er wieder in den Salon kam, sagte er: »Du hast recht.« Er setzte sich.

»Was ist dann mit ihm passiert?«

»Nun hör auf, dich aufzuregen«, fuhr Cara sie an. »Er ist an Land gegangen.«

»Warum?«

»Weil er es wollte.«

»Wie ist er dorthin gekommen?« fragte Kirsty.

»Wenn er nur halb so toll ist, wie er glaubt, ist er zu Fuß gegangen.«

»Ohne Klamotten, und das, während alle Leute aus diesem piekfeinen Hotel und von den anderen Booten zugucken?«

»Das würde ihm gefallen … Und überhaupt, woher willst du wissen, daß er splitternackt war?«

»Seine Kleider liegen noch da.« Kirsty zeigte mit dem Finger auf die Sachen.

Auf dem Boden verstreut lagen ein Hemd, Slip, Jeans und Sandalen.

»Ohne seine Kleider kann er nicht an Land gegangen sein«, sagte Kirsty.

»Wenn er nicht auf dem Boot ist, muß er gegangen sein.«

»Warum sollte er so was machen?«

»Woher soll ich das wissen? Mann, du machst meine Kopfschmerzen zehnmal schlimmer. Kannst du nicht den Mund halten?«

»Angenommen, er ist über Bord gefallen? Das könnte sehr gefährlich sein. Verstehst du denn nicht?« insistierte Kirsty.

»Doch. Du gehst mir verdammt auf die Nerven.«

»Wenn er verschwunden ist, müssen wir es melden.«

»Ich halte dich nicht zurück.«

Kirsty wandte sich an Sheard. »Bring uns zurück.«

»Sieh mal, falls wir –«

»Los«, rief sie.

Alles, was sie wollte, damit er nur seine Ruhe hatte. Er stand auf und wünschte, er hätte es nicht getan.

2

Das Hotel war eines der wenigen im Hafen, das noch in Familienbesitz war. Die Angestellten waren angenehm und hilfsbereit.

»Sein Schlüssel hängt am Brett«, sagte der Empfangschef mit schwerem Akzent auf englisch. »Er ist nicht in seinem Zimmer.«

»Würden Sie wissen, wenn er in der Nacht zurückgekehrt wäre?« fragte Kirsty.

Er schüttelte den Kopf. »Da müßten Sie mit dem Nachtportier sprechen. Er wird um sieben Uhr heute abend hier sein.«

»Das nützt uns nichts.« Vor lauter Sorge klang sie wütend. »Wir müssen mit der Person sprechen, die letzte Nacht Dienst hatte.«

»Er schläft. Vielleicht nach drei heute nachmittag –«

»Sofort!«

»Señorita, wenn ein Mann die ganze Nacht gearbeitet hat …«

»Es könnte sein, daß Neil etwas Schreckliches zugestoßen ist. Wir müssen wissen, ob er letzte Nacht hierher zurückgekommen ist und ob es ihm gutgeht.«

»Das ist etwas anderes. Ich rufe Miguel an und sage, warum ich ihn wecke. Einen Augenblick, bitte.« Der Empfangschef griff zum nächsten Telefon, hob den Hörer ab und wählte. Als die Verbindung stand, sprach er, hörte zu, sprach schneller und gestikulierte mit seiner freien Hand. Er sah auf. »Seine Frau weckt ihn auf. Das wollte sie nicht, aber ich erklärte, daß es nötig ist.«

Sie warteten. Als der Empfangschef wieder ins Telefon sprach, fragte Kirsty: »Was sagt er?«

»Ich weiß es nicht«, antwortete Sheard.

»Ich dachte, du sprichst Spanisch?«

»Er spricht Mallorquinisch.«

»O Gott! Ich hoffe, Neil kommt zurück.«

Er stimmte ihr zu, doch er hoffte es aus anderen Gründen. Seit sie im Hafen lebten, hatte er alle möglichen Vorkehrungen getroffen, um den Hafenbehörden aus dem Weg zu gehen. Falls Lewis wirklich vermißt wurde, würde er sich bei ihnen melden müssen.

Der Empfangschef legte den Hörer auf. »Miguel sagt, der Señor ist nicht zurückgekommen. Er ist sicher.«

»Vielleicht …«

Die beiden Männer sahen sie an und warteten.

»Er könnte einfach wiedergekommen und nicht in sein Zimmer gegangen sein, sondern zum Frühstück.«

Falls Lewis nur halb soviel gelitten hatte wie er selbst, dachte Sheard, dann war das Frühstück ausgefallen.

»Könnten Sie mal fragen, ob er hier gefrühstückt hat?« fragte sie.

Der Empfangschef nahm das zweite Telefon und sprach mit einem anderen Angestellten. Als der kurze Anruf erledigt war, sagte er: »Der Kellner kommt. Jetzt entschuldigen Sie mich bitte.« Er wandte sich an eine Frau, die an die Rezeption getreten war.

Sie warteten. Ein Kellner im »Look« des Hotels, mit am Kragen offenem weißem Hemd, schwarzen Hosen und rotem Kummerbund, kam zum Empfang und nach einem Zeichen des Empfangschefs auf sie zu. »Sie wünschen?« Er sprach nur sehr mühsam Englisch.

Sheard antwortete auf spanisch. Obwohl die Antwort offensichtlich war, bedrängte ihn Kirsty. »Und?«

»Er hat nicht gefrühstückt.«

»O Gott! Aber vielleicht ist er dann zu dem Hotel auf der anderen Seite der Bucht gefahren und spielt uns einfach einen Streich. Das wäre doch möglich, oder?«

Er war überrascht, daß sie nach so kurzer Bekanntschaft emotional derart aufgewühlt war und nach einem Strohhalm griff. »Das ist nicht gerade ein Hotel, wo man lässig gekleidet auftaucht. Und da seine Kleider noch an Bord waren …«

»Du mußt es herausfinden. Du mußt anrufen und fragen.«

»Ich glaube nicht –«

»Es spielt keine Rolle, was du glaubst. Wo gibt es hier ein Telefon?«

»Am besten suchen wir ein öffentliches.«

»Dann mach endlich und steh hier nicht rum.«

Als er ihr aus dem Hotel hinaus folgte, verschlimmerte der Kontrast zwischen dem kühlen Inneren und der Hitze und dem blendenden Licht draußen seine Kopfschmerzen. Er blieb abrupt stehen.

»Was ist?«

»Mein Kopf platzt gleich.«

»Vergiß das jetzt mal. Wohin?«

»Nach rechts«, murmelte er ärgerlich. Er folgte ihr über die breite Fußgängerzone, die einmal eine Straße gewesen und heute für die meisten ein Sinnbild des Mittelmeers war: gesäumt von Palmen, direkt an Sand und Meer, gespickt mit Tischen, an denen Menschen aßen und tranken, die von bunten Sonnenschirmen geschützt wurden.

Sie kamen zu zwei nebeneinanderstehenden öffentlichen Telefonzellen. Sheard hob den Hörer in der Zelle ab, die in die Richtung zeigte, aus der sie gekommen waren, warf eine Münze ein, wählte. Es kam keine Verbindung zustande, sondern die Münze verschwand im Inneren des Apparates, anstatt wieder ins Rückgabefach zu fallen. Er hatte nicht genug Energie, um zu fluchen. Er ging um die Zelle herum zur zweiten, und dieses Mal hatte er mehr Erfolg. Die Frau, mit der er sprach, sagte, kein Señor Lewis habe im Hotel eingecheckt und sie kenne niemanden dieses Namens.

Als er den Hörer auflegte, klang Kirsty bis aufs äußerste angespannt: »Was machen wir jetzt?«

»Ich weiß es nicht.«

»Das mußt du aber. Du lebst hier.«

»Sicher. Nur –« Er brach ab.

»Wir müssen zur Polizei.«

»Vielleicht sollten wir noch ein wenig warten …«

»Wo ist das Revier?«

»Ein paar Straßen weiter runter.«

»Dann setz dich um Himmels willen in Bewegung.«

Sie gingen an zahlreichen kleinen Läden vorbei, die alle mit Tourismus zu tun hatten, zu einem Gebäude, das erst vor kurzem das Büro der Policia Local des Hafens geworden war – so nannte man die Polizei heute. Im vorderen Büro las ein übergewichtiger Polizist mit einem Zapata-Schnurrbart in der Zeitung. Er sah auf und las weiter.

»Bring ihn mal auf Touren«, sagte sie.

»Er wird schon reagieren, wenn er soweit ist. Wir sind hier in Spanien.«

»Und ich bin Engländerin. Hey, Rip Van Winkle!«

Endlich legte der Polizist die Zeitung hin und starrte sie mit offensichtlichem Widerwillen an.

»Guten Morgen«, sagte Sheard auf spanisch und mit schleimiger Stimme. »Ich hoffe, wir stören nicht?«

»Was gibt es?«

»Wir sind sehr besorgt. Ein Freund von uns wird vielleicht vermißt und –«

»Was meinen Sie mit ›vielleicht‹?«

»Wir sind nicht sicher.«

»Dann kommen Sie wieder, wenn Sie sicher sind.«

»Was sagt er?« fragte sie.

Sheard wiederholte die Worte.

Sie sah den Polizisten wütend an. »Es ist Ihr Job herauszufinden, ob ihm etwas passiert ist. Also tun Sie was.«

Der Polizist hatte die Dringlichkeit ihrer Worte verstanden, vielleicht sogar die Worte selbst. Er bürstete mit einem gebogenen Zeigefinger durch seinen Schnurrbart und nahm einen Bleistift zur Hand. Die Spitze war abgebrochen, und er legte ihn wieder hin. Er suchte und fand schließlich einen Kugelschreiber. Dieser verweigerte den Dienst. Der Polizist warf ihn unter heftigen Bemerkungen über die Mütter von Stiftherstellern in den Papierkorb. Er ächzte, als er sich hochhievte und das Zimmer verließ. Als er zurückkam, hielt er einen anderen Kugelschreiber in der Hand. Er setzte sich, öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und fand sie leer vor. Er knallte sie wieder zu und prüfte auch die anderen Schubladen, ohne Erfolg. Er verließ erneut das Zimmer, um mit einem Blatt Papier zurückzukommen. Er setzte sich. »Und? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«

»Wir vier sind gestern abend mit dem Boot über die Bucht gefahren und haben eine kleine Party gefeiert …« sagte Sheard.

»Wo ist Ihr Wohnsitz?«

»Ich wohne nicht hier.«

»Wo ist Ihr Paß?«

»In meinem Zimmer.«

»Holen Sie ihn. Und sagen Sie ihr, sie soll ihren auch mitbringen.« Er zeigte mit dem Stift auf Kirsty und knallte ihn dann auf den Schreibtisch. Er nahm wieder die Zeitung zur Hand und las mit offenkundiger Befriedigung weiter.

»Was ist jetzt los?« rief sie aufgebracht.

»Wir müssen unsere Pässe holen«, erwiderte Sheard.

»Wozu zum Teufel? Was ist mit Neil?«

»Er wird uns nicht zuhören, bis er unsere Pässe gesehen hat.«

»Dann braucht er einen ordentlichen Tritt in den Hintern.«

»Komm schon«, sagte er eilig. »Holen wir sie.«

Als sie an der Tür waren, sagte der Polizist: »Hombre, suchen Sie sich eine spanische Freundin, die hat bessere Manieren.«

3

Alvarez erwachte. Er starrte zur Zimmerdecke hinauf und spürte tiefe innere Zufriedenheit. Das Leben war mit einem goldenen Hauch überzogen. Am Tag zuvor hatte ihn ein entfernter und fast vergessener Verwandter von Jaime besucht. Er hatte nicht nur vier Flaschen Vega Sicilia mitgebracht, sondern das Essen als eines der besten gelobt, die er je gegessen hatte. Nachdem er gegangen war, hatte Dolores ihn für gutaussehend und intelligent befunden – und für einen Mann mit kultiviertem Geschmack. Wie immer hatte sich ihre Stimmung an ihren Kochkünsten gezeigt. Das Abendessen war ein wahres Festmahl geworden.

Konnte so viel Glückseligkeit anhalten? Ob es heute zu Mittag wohl Pollastre farcit amb magrana gab? Selbst eine nur mittelmäßige Köchin konnte aus diesem Gericht aus Hühnchen, Schweinefleisch, Lamm, Granatäpfeln, Wein und Gewürzen etwas machen, Dolores jedoch konnte daraus ein lukullisches Festessen bereiten …

Sie rief von unten, es sei Viertel nach. Diese Tatsache mußte er anerkennen. Nach einer Weile setzte er sich auf, schwang herum und stellte die Füße auf den Boden, und er genoß die Kühle der Fliesen. Es war bereits heiß draußen. Schon bald würde es sehr heiß sein. Hitze war der Arbeit gar nicht zuträglich …

»Es ist halb. Du wirst richtig zu spät kommen.«

»Spät« war ein Wort, das man auf vielerlei Weise interpretieren konnte. Er sah es so, daß er so gut wie nie zu spät zur Arbeit kam. Er schwang sich auf die Beine und ging ins Badezimmer. Zehn Minuten später betrat er die Küche und setzte sich an den Tisch.

»Ich habe dir eine Coca gemacht«, sagte sie. »Mit deiner Schokolade habe ich erst angefangen, als ich dich gehört habe, aber sie ist fast fertig.«

»Keine Eile. Im Augenblick gibt’s nicht viel zu tun, und der Chef ist irgendwo auf einer Konferenz, da kann er uns eine Weile nicht lästig werden.«

»Warum ist er immer so schwierig?«

»Er kommt aus Madrid.«

»Das hatte ich vergessen.« Sie war eine elegante Frau, deren Auftreten manchmal ans Rechthaberische grenzte. Mit ihrem rabenschwarzen Haar, den dunkelbraunen Augen, den kräftigen Gesichtszügen und der aufrechten Haltung schien es angebracht, sie sich mit Mantilla und Schildpatthaarkamm mit Goldintarsien vorzustellen, mit Damensattel und Schabracke auf einem Pferd, das genauso stolz war wie sie. Tatsächlich hatte sie keinen Tropfen andalusisches Blut in sich. Sie rührte mit einem Holzlöffel die heiße Schokolade um.

»Gestern abend habe ich Diego gesehen«, sagte er. »Er läßt dich grüßen.«

»Dieser Lump!«

»Ich dachte, du hättest eine Schwäche für ihn?«

»Trotzdem bleibt er ein Lump.«

»Womit hat er das verdient?«

»Eulalia war so sicher, daß er sie heiraten würde, daß sie schon angefangen hatte, einen Überwurf fürs Ehebett zu häkeln. Doch er hat niemals irgendwas gesagt oder getan, daß sie oder ihre Eltern eine Heirat von ihm verlangen könnten. Als dann Rosa mit ihren Millionen von Peseten auftauchte – wenn man gehässig wäre, würde man sich fragen, wie sie die während ihrer Zeit in Barcelona verdient hat –, war er so schnell, wie es ging, hinter ihr her.«

»Er war schon immer Realist.«

»Nur ein Mann kann so etwas Herzloses sagen!« Doch sie sprach bekümmert und nicht aggressiv wie sonst. »Eulalias Herz war gebrochen, und ihre Aussteuer, an der sie gearbeitet hat, seit sie eine Nadel halten konnte, ist zu Lumpen geworden.«

»Die Sachen kamen ihr doch sicher ganz gelegen, als sie Narciso heiratete?«

»Glaubst du etwa, das war dasselbe?«

Er konnte das schon glauben, sie aber ganz offenbar nicht.

Sie nahm die Pfanne vom Herd und goß die Schokolade in einen Becher. Sie stellte Becher, Coca und ein wenig Quittengelee auf den Tisch. »Ich hoffe, die Coca ist gut so?«

Es war sehr ungewöhnlich, daß sie sich ihrer Küche nicht sicher war. Er schnitt eine Scheibe ab, bestrich sie mit Quittengelee und aß.

»Und?«

»Es gibt keine Pastelería zwischen hier und La Coruña, die da mithalten könnte.«

Sie war zufrieden. »Ich muß los und fürs Mittagessen einkaufen.«

»Pollastre farcit amb magrana?«

Sie schüttelte den Kopf.

Seine Enttäuschung währte nur kurz. Das Mittagessen würde dennoch ein Fest werden.

Sie nahm eine Einkaufstasche und ihr Portemonnaie und ging los. Er aß die Coca von seinem Teller und wollte noch eine Scheibe nehmen, doch er beherrschte sich. Erst vor kurzem hatte sein Arzt ihm gesagt, er müsse weniger rauchen, trinken und essen, wenn er noch viele Geburtstage erleben wollte. Angesichts solch einer strengen Warnung hatte er geschworen, sich diesen Rat zu Herzen zu nehmen. Doch diese Coca war so leicht wie die Brustfeder einer Drossel, und Ärzte übertrieben stets, um sich wichtig zu machen.

Er hatte gerade sowohl die Coca als auch die schwere Schokolade verspeist, als das Telefon klingelte. Er verließ die Küche und ging durch das Wohn- und Eßzimmer hinaus ins Vorderzimmer.

»Hier ist die Policia Local am Hafen. Ist dort Inspektor Alvarez?«

»Am Apparat.«

»Das wird auch Zeit! War verdammt schwierig, Sie zu fassen zu kriegen – der Posten sagte, Sie wären um halb neun bei der Arbeit, aber ich habe seitdem jede Viertelstunde in Ihrem Büro angerufen, um Sie zu erwischen. Schließlich hat er mir Ihre Privatnummer gegeben.«

»Ich wurde unerwartet rausgerufen und bin gerade erst zum Frühstück zurückgekommen.«

»Hier gibt es ganz schön Ärger. Zwei Engländer kamen gestern rein, um einen Freund vermißt zu melden; er war von einem Boot verschwunden, und sie wußten nicht, was mit ihm passiert war. Heute morgen waren sie wieder hier. Er ist immer noch nicht aufgetaucht.«

»Vermißte sind Aufgabe der Guardia.«

»Aber die sagen, das wäre nicht ihr Bier, bis sicher wäre, daß der Mann vermißt wird, und es wäre Ihre Sache, das herauszufinden.«

»Ein Haufen fauler Bastarde!«

»Wem sagen Sie das?«

»Warum sind sie nicht sicher?«

»Es gibt keine Leiche.«

»Natürlich nicht. Es dauert eine Weile, bis man angeschwemmt wird.«

»Machen Sie das mit denen aus. Ich bin nur der Bote. Señor Sheard, Señor Lewis, Señorita Fenn und Señorita Glass sind Donnerstag am späten Abend aus dem Hafen gesegelt. Sie sind über die Bucht gefahren und vor dem Hotel Parelona vor Anker gegangen, haben etwas getrunken und sind eingeschlafen. Als sie aufwachten, war Señor Lewis nicht an Bord, und seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.«

 

Die einstöckigen Häuserreihen entlang der Carer Joan Sitjar – bis vor kurzem Calle General Ortega – waren ursprünglich Fischerhütten gewesen, die nur ein Minimum an Schutz boten. Doch hatte jedes Haus einen Garten im Hof gehabt, wo man Gemüse und Obst ziehen und Schweine und Hühner halten konnte. Der wachsende Wohlstand, ausgelöst durch den Tourismus, hatte dafür gesorgt, daß die Häuschen jetzt in gutem Zustand waren und nach der Modernisierung beträchtlichen Komfort boten, doch da der Fortschritt stets ein zweischneidiges Schwert ist, war es den Besitzern jetzt verboten, Schweine oder Hühner im Garten zu halten.

Alvarez bremste vor dem Haus Nr. 14, dessen Wände hellrosa und Türen und Fensterläden grün gestrichen waren. Er holte ein Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich das Gesicht ab. Es war glühend heiß. Er stieg aus dem Auto, überquerte den Bürgersteig und trat durch den Perlenvorhang in einen tadellos sauberen Vorraum. Er rief etwas.

Eine Frau in mittleren Jahren mit Schürze eilte durch die innere Tür. Sie betrachtete ihn. »Enrique!«

Er kannte ihr Gesicht, doch an ihren Namen konnte er sich nicht erinnern.

»Ich habe Dolores erst letzte Woche gesehen, oben im Dorf, wo ich mein Gemüse kaufe, weil es dort so viel besser ist als hier unten, wo die Leute nur an Fremde verkaufen wollen. Sie hat gesagt, daß …«

Während er zuhörte, durchsuchte er sein Gedächtnis, und schließlich fiel ihm wieder ein, wer sie war. Als sie innehielt, sagte er: »Wie geht es Joaquin?«

Es folgte ein weiterer Wortschwall. Ihr Mann war schwer gestürzt, als er ein Haus für einen Deutschen baute. Was für ein Haus! Mehr als vierzig Millionen Peseten! Ihr Vater hatte dieses Haus für sechshundert gekauft! Joaquin ging es schon viel besser, und er würde bald wieder arbeiten. Sie wäre dann sehr froh. Den ganzen Tag einen Mann im Haus zu haben, konnte eine Frau verrückt machen. Sie hatten noch Glück, daß sie das Zimmer an einen Engländer vermietet hatten – ohne eigene Kinder – weil Gott nicht so großzügig gewesen war – hatten sie ein Schlafzimmer übrig, und es wäre dumm gewesen, jemanden, der bereitwillig gute Peseten dafür zahlte, nicht dort schlafen zu lassen. Der Engländer spielte Schach und half ihr Joaquin einige Zeit zu beschäftigen …

»Der Grund meines Besuches ist, daß ich mit Señor Sheard sprechen muß.«

Süße Maria, man konnte doch nie sicher sein, wenn man morgens aufstand, ob man abends noch lebendig ins Bett finden würde. Wenn man sich vorstellte, daß der Engländer noch vor wenigen Tagen in ihrem Haus geschlafen hatte, und jetzt war er tot …

»Aber Señor Sheard lebt doch sicher noch?«

»Was für eine Frage! Habe ich ihm nicht heute morgen erst Frühstück gemacht, bevor er aus dem Haus ging?«

»Warum haben Sie dann gesagt, er sei tot?«

»Hat Dolores nicht zu mir gesagt, daß die Männer einfach nie zuhören? Es war vielleicht vor vierzehn Tagen, da kam Bert zu mir –«

»Wer ist Bert?«

»Was glauben Sie? Señor Sheard. Fremde haben Vornamen, auch wenn sie so häßlich klingen, daß kein Heiliger ihn haben möchte.« Sie redete noch schneller und hob die Stimme wie jemand, der mit einem leicht Minderbemittelten sprach. Bert traf einen Freund, der nicht wußte, wo er wohnen sollte, und hatte daraufhin gefragt, ob er mit ihm das Zimmer teilen dürfe. Natürlich hatte sie schon ablehnen wollen – in der Welt geschahen manchmal Sachen, von denen eine anständige Frau lieber nichts wissen wollte –, als Bert hinzufügte, sein Freund würde natürlich dieselbe Miete zahlen wie er. Egal, was man über solche Sachen dachte, nur ein völliger Idiot spuckte auf eine Pesete. Also hatte sie ja gesagt. Leider hatte der Freund nach ein paar Tagen das Haus verlassen, um im Hotel Vista Bella zu wohnen. Jetzt war er tot! Oje, das Leben war nur ein kurzes Vorspiel des Todes!

»Wir wissen noch nicht, ob er tot ist.«

»Vier Menschen legen sich auf einem Boot in der Bucht schlafen, und am Morgen sind es nur noch drei. Glauben Sie, ihm wären Flügel gewachsen und er ist davongeflogen?«

Er dachte, daß Frauen lausige Detektive waren.

4

Das Hotel Alhambra, eine Straße hinter der Promenade, versorgte die Pauschaltouristen der unteren Kategorie. Die Zimmer waren klein, in die Duschen paßte gerade eben eine Person, das Essen war schlecht und mußte am Buffet selbst geholt werden, und die Angestellten waren wenig motiviert, denn die Gäste glaubten offenbar, ein Trinkgeld von hundert Peseten sei großzügig.

Alvarez ging um einen Haufen Gepäck herum, das zu einer abreisenden Gruppe von Gästen gehörte, zur Rezeption, hinter der ein junger Mann stand. »Sind die Señoritas Fenn und Glass im Haus?«

»Woher soll ich das wissen?« erwiderte der Empfangschef und konzentrierte sich auf eine junge Frau im Bikini, die gerade das Foyer durchquerte, um an den Strand zu gehen.

»Indem Sie es nachprüfen.«

»Zu beschäftigt.«

»Cuerpo General de Policia.«

Widerwillig sah er ins Gästebuch, dann zum Schlüsselbrett. »Ihre Schlüssel sind nicht da, also sind sie wohl irgendwo im Haus.«

»Dann bitten Sie jemanden herauszufinden, wo.«

Der Empfangschef murmelte verdrossen etwas vor sich hin, öffnete eine Tür hinter der Rezeption und rief etwas. Ein Teenager tauchte auf und nahm den Befehl entgegen.

»Gibt es hier eine Lounge, wo ich mit ihnen sprechen kann?« fragte Alvarez.

Der Empfangschef zeigte auf die andere Seite der Halle.

Alvarez durchquerte das Foyer und ging in einen kleinen Raum, der deprimierend eingerichtet war. Sollte das erklärte Ziel, alle Hotels auf der Insel qualitativ zu verbessern, tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, dann war dieses hier der allererste Kandidat für ein sofortiges Vorgehen. Er setzte sich auf eine schäbige Sitzbank und wartete mit der unendlichen Geduld eines Kleinbauern.

Eine Frau trat ein und sah ihn unsicher an. Ihr Haar war blond, ihr Make-up großzügig und ihr Kleid eng. »Ich bin Inspektor Alvarez. Sie sind Señorita Glass oder Fenn?«

»Cara. Ich meine, Cara Fenn. Kirsty ist mit Bert noch einmal zur Polizei gegangen. Ich konnte nicht, weil … weil mir das alles zuviel wird.«

Hatte keine Lust, sich darüber Gedanken zu machen, urteilte er hart. Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte. »Ich muß Ihnen einige Fragen stellen, aber ich werde es so kurz wie möglich machen.«

»Dann haben Sie Neil nicht gefunden?«

»Ich fürchte nicht.«

»Er … er ist tot?«

»Das wissen wir noch nicht sicher, und deshalb bin ich hier.«

»Aber ich weiß nicht, wo er ist.«

»Natürlich nicht, aber vielleicht können Sie mir helfen zu ermitteln, wo er sich aufhalten könnte, falls er noch lebt. Kennen Sie den Señor schon lange?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Wann haben Sie ihn kennengelernt?«

»An jenem Abend.«

»Sie meinen Donnerstag?«

»Ja.«

»Bitte erzählen Sie mir, wie Sie ihn kennengelernt haben.«

Sie und Kirsty hatten zu Abend gegessen – wie immer schmeckte es etwas komisch und war nicht das, was sie von zu Hause gewohnt waren –, und dann hatten sie das Hotel verlassen, um auf die Promenade zu gehen. Sie waren so dahinspaziert und waren stehengeblieben, um einer Frau in einem langen weißen Kleid und mit weißem Gesicht und Handschuhen zuzusehen, die eine Statue imitierte und sich nur bewegte, wenn jemand Geld in ihre Sammelbüchse steckte. Neil versuchte, die Frau zum Lachen zu bringen und hatte Cara und Kirsty angesprochen. Er hatte vorgeschlagen, in einer Bar etwas trinken zu gehen. Nach einer Weile sagte er, es sei so ein schöner Abend, sie sollten mit seinem Boot einen Ausflug machen …

»Das Boot gehörte ihm?«

»Sah jedenfalls so aus. Ich meine, er hatte den Schlüssel, mit dem er die Kabine aufschloß und den Motor starten konnte.«