Layout mit Papyrus Autor - Berthold Wendt - E-Book

Layout mit Papyrus Autor E-Book

Berthold Wendt

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Beschreibung

Sie haben sich als Autor der Erstellung und Veröffentlichung von Texten verschrieben, sind aber kein Computerfreak? Mit Papyrus Autor müssen Sie sich zum Veröffentlichen nicht zwingend in weitere Computer-Programme einarbeiten. Diese Autoren-Software bietet Schriftstellern aller Fachgebiete neben vielfältigen Möglichkeiten und sinnvollen Hilfen ausdrücklich, das so entstandene Werk auch zu publizieren. Das trifft für Romane ebenso zu, wie für wissenschaftliche Arbeiten und zeitlich wiederkehrenden Editionen. Die Layout-Möglichkeiten von Buchblock und Cover auszuschöpfen, ist das Ziel dieses Praxisbuches. Papyrus hat dazu Werkzeuge an Bord, die das Arbeiten eindrucksvoll erleichtern. Ein wenig Grundwissen unterstützt das Verständnis der Anleitungen. Tipps und Tricks zeigen Ansätze zum Weiterdenken auf. Alle Teilbereiche werden in mehr als 60 Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Einsteiger und Fortgeschrittene Schritt für Schritt erklärt. Für den Sachkundigen kann das es auch als Nachschlagewerk dienen.

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Seitenzahl: 329

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

1. Auftakt

Menschliche Wertschätzung

Zu diesem Buch

Wie wird der Inhalt dargeboten?

2. Nützliche Voreinstellungen

Rationell Arbeiten

Konventionen und Kennzeichen

Symbolleiste mit Icons ergänzen

Originalgröße auf dem Bildschirm

Senkrechtes Lineal

Hilfszeichen-Farbe verändern

Textmakros

Tabellen einrichten

Textmakros definieren

3. Fehler vermeiden

Verwaiste Zeilen

Überlegungen und Möglichkeiten

Die Praxis

Die letzte Rettung

Überschriften

Einzug und Tabulatoren

Tabulatorpraxis

Tipp

Heraushebungen im Text

Die verschiedenen Leerzeichen

Dicke und dünne Schriften

Wertebereich der Sperrung

Zeichen und Spalten

Silbentrennung

Der Zeichenabstand

Gassen

Kapillare

Zu geringe Zeichenzwischenräume

Kapitälchen

Die obere und die untere Hälfte

Weiß auf Schwarz

Das richtige Gefühl

Volle Breitseite

Bilder und Fotos

JPEG

Artefakte bei JPEG

GIF

PNG

TIFF

RAW

4. Wissenswertes

Farbdarstellung auf dem Monitor

Rot, Grün und Blau

Digitale Farben

Der Monitor-Farbraum

Druck-Farbdarstellung

Magenta, Gelb und Cyan

Die Art zu drucken

Wie Farben beim Drucken entstehen

Augenblickliches

Die Arbeitsplatzbeleuchtung

Augensprünge, Sakkaden

Schärfe bei Bildschirm und Druck

Wie wir lesen

Das Extreme nutzen

Fremde Texte und Formate

Ex- und Import von Texten

MS-Word und Co.

Der Trick mit dem Kopieren

Kommentare

Eine Buchreihe mit gleichen Figuren

Sichere Texte

5. Maße und Regeln

Maße im Buchdruck

Das Punkt-Maß

Das Geviert

Maße beim Schriftsatz

Der Grauwert

Schriftgröße und Zeilenabstand

Der Wortabstand

Optimaler Zeilenabstand

Zeilenlänge

Spaltenabstand

Schreibregeln

Abkürzungen

Der Apostroph

Auslassungspunkte

Datum

Formeln

Gänsefüßchen, Zitatzeichen

Geviertstrich

Halbgeviertstrich

Minus, Bindestrich, Viertelgeviert

Klammern

Kontonummern

Maßeinheiten

Grad

Postfach

Preise

Satzzeichen

Satzende

Komma, Semikolon, Gedankenstrich

Schrägstrich

Telefon-Nummern

Uhrzeit

Zahlen

ISBN

Absätze

6. Überschrift und Inhaltsverzeichnis

Registerhaltiger Fließtext

Eigener Textstandard

Einfaches Inhaltsverzeichnis

Überschrift als Überschrift formatieren

Inhaltsverzeichnis erzeugen

Stolpersteine

Registerhaltigkeit

Individuelles Inhaltsverzeichnis

Die Methode

Inhaltsverzeichnis-Einträ gegestalten

Aussehen der Überschriften

Verbindung von Überschrift und Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis erzeugen und aktualisieren

Die Besonderheiten

Querverweise

Stichwortverzeichnis

Stichwort Aufnehmen

Stichwortliste ins Dokument einfügen

Editieren des Stichwortverzeichnisses

Nummerierung und Auflistung

Einfache Nummerierung

Stellengenaue Ordnungszahlen

Auflistungen

Sortieren

Texte sortieren

Tabellen sortieren

7. Das Layout

Stammseiten einrichten

Zur Funktion

Grundsätzliches

Übung: Stammseiten-Set

Buchformat einrichten

Die Stammseite

Dokument erweitern

Schmutztitel

Magnetische Hilfslinien benutzen

Schmutztitel einrichten

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Die Frontispiz-Stammseite

Seitennummern löschen

Die Titel-Stammseite

Die Impressum-Stammseite

Die Inhaltsverzeichnis-Stammseite

Einzelteile zusammensetzen

Stammseite mehrfach verwenden

Stammseitensatz benutzen

Globale Stammseiten

Gestaltung

Formsatz

Bild verankern

Lage des Bildes

Bild mit einer Linie umranden

Umrandungsfarbe des Bildes ändern

Buchformat

Randabfallende Elemente

Satzspiegel

Goldener Schnitt

Haupttext und Marginalien

Die Art, den Text zu setzen

Raumaufteilung

Lebende Kopf- und Fußzeilen

Ordnung und Unordnung

Gestaltungsraster

Um

fluss

Initialbuchstaben

Überragende Initiale

Eingebettete Initiale

Initiale als Grafik oder Bild

Hängende Initiale

Fuß- und Endnoten

Endnoten

Das Cover

Covermaße

Hilfslinien einrichten

Dem Cover eine Grundfarbe geben

Jede Gestaltungsebene erreichen

Das Gesicht des Buches

Text-Schatten simulieren

Teildurchsichtige Schatten

Rückseite des Buches

Der Buchrücken

Bindearten

Buchbindungen

Fadenbindung

Lumbecken

Heißbinden

Spiralbindung

Klammerbindung

E-Books

E-Pub und Mobi erstellen

PDF-E-Books

Die optimierte E-Reader-PDF

8. Erweiterungen

Papyrus Autor auf Linux

Papyrus-Installation mit Wine 8.02

Seinen Text anhören

Andere Stimmen

Text von Balabolka vorlesen lassen

9. Anhang

Weitere Tricks

Buchstaben verschieben

Welche Schriftart für welchen Text

Einen Farbverlauf im Layout verwenden

PDF-Dateien in Bilder verwandeln

Leerzeile trifftauf Seitenumbruch

Ganzen Satz markieren

Duden-Korrektor und Gedichte

Korrekturübertragungen auf die Textdatei

Stammseiten in diesem Buch

Musterzeilen

Weiterführende Literatur

Stichwortverzeichnis

Geheimnisse des Autors

Bildnachweis

Danksagung

1. Auftakt

Menschliche Wertschätzung

Die Zukunft wird zeigen, ob die sprachlichen Veränderungen, die zurzeit diskutiert werden, von Dauer sind. Einerseits soll die Wertschätzung aller Menschen durch das Gendern für Menschen jedweden Geschlechts, besonders des weiblichen und diversen, angeglichen werden, mit der Folge, dass das generische Maskulinum1 verpönt und Wortkonstruktionen mit großem Binnen-I, mit Stern*chen oder einem Doppel:punkt inmitten eines Wortes, beworben werden.

Andererseits ist es in unheilvolle Mode gekommen, jede x-beliebige Person für sie unerwartet mit dem potenziell abwertend empfundenen Duanzusprechen, auch wenn es anders gemeint ist. Mit dieser Unsicherheit ist das Duzen aus meiner Sichtunbedachteralsdas generische Maskulinum.

Beide Ausdrucksweisen schließen sich aus meiner Sicht gegenseitig aus. Deshalb wird in diesem Buch nicht gegendert und alle Leser mit dem höflicheren, persönlichkeitsachtenden Sieangesprochen.

Es kann aber auch sein, dass ich in einer anderen Zeit großgeworden bin.

Zu diesem Buch

Kürzlich entdeckte ich Papyrus Autor in einer Aufstellung von DTP-Programmen neben Scribus, QuarkX Press, Adobe Indesign und anderen mit einer vergleichsweise guten Bewertung. Und tatsächlich gibt es im Autorenprogramm Papyrus Autor wichtige zusätzliche Funktionen, die sonst nur zum Publizieren von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern notwendig sind. Es ist die gelungene Kombination für das Erstellen, Lektorieren und Veröffentlichen von Texten aller Art bis hin zur Druckvorstufe, also den PDF-Dateien für die Druckerei für den Textblock und den Buchdeckel, auch Cover genannt.

Alle Desktop-Publishing-Programme haben ihre eigenen und speziellen Ansatzpunkte, das erstrebte Druckwerk am Ende perfekt zu gestalten. Da Papyrus Autor für Schriftsteller geschaffen wurde, liegt das Hauptaugenmerk logischerweise auf gebundenen Büchern. Aber auch Zeitschriften, Broschüren und großflächige Plakate sind damit in Reichweite gerückt, zumal dieses Programm von Haus aus die Möglichkeit bietet, von der Broschüre bis zum Plakat aus mehreren DIN-A4-Blättern, alles zur probeweisen Ansicht ohne weitere Zusatzprogramme am heimischen PC auszudrucken.

Vorausgesetzt werden hier nur die erfolgreiche Installation und Inbetriebnahme von Papyrus Autor auf Windows und Mac-OS. In den verschiedenen Linux-Distributionen kann die Windows-Version mithilfe von Play On Linux und Wine ebenfalls erfolgreich installiert werden. Nur unwesentliche Abstriche in der Funktion müssen gemacht werden. In den Erweiterungen wird diese oft erprobte Installation genauer beschrieben.

Sicher ist Papyrus Autor nicht mit speziellen Design-Programmen vergleichbar, mit denen fast alles gedruckt werden kann, ist aber zum Selfpublishing für angehende Schriftsteller dennoch bestens geeignet. Den Ergebnissen sieht bei entsprechenden Ideen niemand deren Herkunft an, wenn alle Möglichkeiten ausgereizt sind. Dies zu erreichen ist das Ziel dieser Veröffentlichung, indem die Stellschrauben benannt werden, wie und wo das Ergebnis mit dem Werkzeug Papyrus Autor erfolgreich erreicht werden kann.

Besonderes Augenmerk wird in der vorliegenden Fassung auf eine menügenaue Beschreibung der Arbeiten am Layout gelegt. Deswegen beziehen sich alle Angaben auf die Version 11.x Win. Mit geringen Verschiebungen treffen die Menüpunkte auch auf die Versionen 10.x zu. Wer noch die Version 9.x benutzt, kann nach dieser Anleitung zwar ebenfalls erfolgreich arbeiten, aber zwischenzeitlich ist die Aufteilung der Menüs sowie deren Benennung teilweise geändert worden. Nutzer müssen sich dann auf ein Suchen der richtigen Menüs einstellen. Prinzipiell sind aber auch in der Version 9.x alle benötigten Funktionen vorhanden.

Lassen Sie mich noch ein Wort zum verwendeten Monitor und zum Computer erklären. Ein Layout auf einem zu kleinen Bildschirm zu entwickeln, gleicht dem Versuch, eine Werft statt an der Elbe an der Wupper zu errichten. Vielfach ist es notwendig, Details zu betrachten, um daraufhin gleich wieder den Gesamteindruck zu bewerten. Das heißt, dass die Auflösung des Bildschirms in der Senkrechten über 1000 Bildpunkte betragen sollte. Die Breite richtet sich dann nach dem Seitenverhältnis. Allgemein werden derzeit kaum noch Bildschirme mit dem Verhältnis von 4 : 3 bzw. 5 : 4 (Breite zu Höhe) angeboten. Die meisten bewegen sie sich bei Seitenverhältnissen von 16 : 10, 16 : 9. oder mehr. Eine größere Diagonale ist zwar besser, aber nicht jeder hat den Platz dazu. Mit diesen Breitbildschirmen ist es möglich, zwei hochformatige DIN-A4-Seiten gut lesbar nebeneinander anzuzeigen. Um wenigstens DIN-A5-Seiten in ihrer Originalgröße darzustellen, empfehle ich einen Breitbildschirm von wenigstens 56 cm Bildschirmdiagonale (22 Inch). Bei ihm lässt sich durch die knapp 30 cm Bildschirmhöhe die Coverdatei von DIN-A5-Büchern noch in Originalgröße abzubilden. Die Menüs von Papyrus Autor benötigen ja auch noch etwas Bildschirmfläche.

Für Papyrus Autor benötigen Sie keinen Hochleistungscomputer. Dieses Programm funktioniert auf allen Geräten, die mit einem 64-Bit-Prozessor, nur einem Rechenkern und Internet ausgestattet sind. Eine zusätzliche Grafikkarte ist nicht notwendig. Dies kann sich aber ändern, wenn Sie für Ihre Aufgaben noch ein Bildbearbeitungsprogramm, beispielsweise GIMP oder Adobe Photoshop, verwenden möchten. Manche Prozesse benötigen da etwas mehr Zeit oder Rechenpower.

Wie wird der Inhalt dargeboten?

Es kommt mir dar auf an, in einem durchgehenden Text den Papyrus-Autor-Neuling ebenso anzusprechen, wie den Geübten und den, der sich schon ein wenig in Papyrus eingearbeitet hat. Erfahrungsgemäß benötigen die Nutzer mit der Zeit immer weniger Hilfe.Welche und in welchem Umfang, ist individuell verschieden und hängt unter anderem mit den immer wieder benutzten Funktionen unseres Lieblings-Schreibprogramms zusammen.Das kann verständlicherweise äußerst unterschiedlich sein.

Sich immer wieder auf neue Texte oder sogar Bücher einzustellen, ist sehr ineffektiv. Besser ist es da schon, wenn der Nutzer weiß, wo er dieses oder jenes ’mal schnell nachlesen kann – ganz gleich, welchen Wissensstand er zu diesem Problem im Einzelnen hat. Erklärende Grafiken und Einstelldialoge werden in allen Stufen angeboten.

Der folgende Textabschnitt kennzeichnet die einzelnen Wissensstufen, die das spezielle Layout das kenntlich macht:

Während der Geübte möglicherweise mit den Überschriften und dem ersten erklärenden Text auskommt und nur das zuständige Menü und/ oder die Tastenkombination (z.B. für alles markieren) wissen möchte…

Schnell mal nachgucken …

1. benötigt der wenig Erfahrene dazu noch einige Erklärungen

2. und eine grobe Abfolge der Bedienung, die wie hier mit 1., 2., 3., usw. beschrieben werden.

Hin und wieder bestehen Probleme aus mehreren Teilen, bevor sie ein Ganzes ergeben. Meistens wird dann der Algorithmus, die Handlungsanweisung, unterbrochen, bis alle Wissensstufen ungefähr auf demselben Niveau der Abarbeitung angelangt sind. Dies gibt auch dem schon etwas Erfahrenen die Möglichkeit, es noch einmal zu durchdenken oder doch noch im Detail nachzulesen.

Weiter nachgucken …

1. Hier geht die Bedienreihenfolge Geübter für das Problem weiter

2. und beginntwieder mit 1., um bei kleinen Nummern zu bleiben.

Der Anfänger und Einsteiger findet unter dem Logo…

Und nun im Detail:

…und bei umfangreichen Erklärungen…

Weiter im Detail:

a) … den detaillierten Bedien-Vorgang mit Angabe des Menüs und dessen Unterpunkte und den einzustellenden Buttons

b) … den Hintergründen und die darauf folgende Bildschirmausgabe sowie Reaktionen von Papyrus Autor.

c) Alles wird hier Schritt für Schritt beschrieben. Zur weitern Kennzeichnung dieser detailgenauen Darstellung wird hier ein kleinerer Schriftgrad benutzt, damit diese Erklärungen nicht wie eine unüberwindliche Mauer wirken und Sie den Mut verlieren.

d) Nur wer es ganz genau wissen will, oder wenig Erfahrung mit Papyrus Autor hat, braucht in diesen Aufzählungen mit den Kleinbuchstaben a), b), c) usw. die Details nachzulesen.

e) Diese haarkleine Beschreibung unterbricht mit:

Bis hierher erstmal.

Ist die Erklärung der Details eines Problems vollständig, wird stattdessen als Abschluss darauf hingewiesen:

Das war es schon!

Insgesamt wurde diese Form gewählt, um ein häufiges Hin-und Herblättern zu vermeiden, wenn eine kleinteiligere Anleitung benötigt wird. Dass dadurch Informationen möglicherweise mehrfach gegeben werden, wurde im Interesse einer einfachen und entspannten Informationsbeschaffung gern hingenommen und kann für den Anfänger durch die Wiederholung leichter verinnerlicht werden.

1 Wenn alle Geschlechter gemeint sind, wird die männliche Form verwendet.

3. Fehler vermeiden

Verwaiste Zeilen

Im Schriftsetzerjargon werden einige Umbruchfehler als Schusterjunge und Hurenkind bezeichnet. Papyrus Autor bezeichnet den beginnenden Absatz in der letzten Zeile der Seite oder Spalte (Schusterjunge) und die letzte Zeile eines Absatzes auf der Folgeseite oder Folgespalte (Hurenkind) kultiviert als Verwaiste Zeilen.

Da wir alle mitfühlend sind, versuchen wir an diesen unhaltbaren Zuständen etwas zu ändern. In Papyrus Autor finden Sie im Menü Dokument → Seitenlayout… → Rubrik Verwaiste Zeilen nur die grundlegenden Eigenschaften zum Absatz-Seitenumbruch. Sie können hier die Am Seitenanfang und Am Seitenende zusammengehaltenen Zeilen einstellen. Der voreingestellte Wert ist bei beiden Möglichkeiten immer die 2.

Einstellung zur Vermeidung von verwaisten Zeilen

Das Ergebnis dieser Automatik ist, dass, sollte es zu den verwaisten Zeilen kommen, bei diesen einsamen Zeilen der Seitenumbruch einfach an früherer Stelle eingefügt wird. Haben Sie bei beiden Werten die Voreinstellung von 2 übernommen, wird der Seitenumbruch einfach eine Zeile früher vorgenommen. Schusterjungen und Hurenkinder werden dadurch vermieden.

Immer öfter ist allerdings in neueren Büchern zu beobachten, dass auf die verwaisten Zeilen überhaupt keine Rücksicht mehr genommen wird. Allerdings brauchen Sie auch nicht befürchten, dass die verwaisten Zeilen auf jeder Seite vorkommen. Sie sind meiner Erfahrung nach auch auf diese Weise einigermaßen selten.

Eine andere Sache ist, dass weder der frühere Seitenumbruch noch das Ignorieren von verwaisten Zeilen ein ansprechendes Layout ergibt. Abgesehen davon hat diese Arbeitsweise ein paar entscheidende Schönheitsfehler, da Papier immer etwas transparent ist, also die bedruckte Kehrseite immer etwas durchschimmert.

Mit ein wenig Arbeit können das mangelhafte Layout und das auffällige Durchschimmern der Kehrseite oder sogar des Folgeblatts versteckt werden. Wenn Sie die Automatik mit den verwaisten Zeilen akzeptieren, dann brauchen Sie auch nicht auf die Registerhaltigkeit achten, auch ein auffälliger Layoutfehler.

Überlegungen und Möglichkeiten

Im Folgenden wird nun gezeigt, wie Sie verwaiste Zeilen vermeiden und trotzdem Ihre Seiten bis zur letzten Zeile bedrucken können. Wie Sie die Registerhaltigkeit erreichen, habe ich unter Optimaler Zeilenabstand auf Seite → prinzipiell angedeutet. Es sind praktisch die letzten Arbeiten an einem Druckwerk, die verwaisten Zeilen zu eliminieren. Vorher sollten Sie das Buchformat festgelegt haben, alle Bilder und Grafiken eingefügt und den gesamten Text korrigiert haben. Das sind alles Manipulationen, die den Text mehr oder weniger auf den Zeilen und Seiten verschieben können.

Wenn Sie Autor des Textes sind, haben Sie die Möglichkeit, durch weglassen oder hinzufügen von weniger wichtigen Wörtern auch ohne den Eingriff in den Zeichenabstand schon einiges bewirken. Das würde ich als den elegantesten Weg ansehen.

Wenn Sie also fast vollständig zufrieden sind, stecken Sie als i-Tüpfelchen noch diese Arbeit hinein, bevor Sie den Text in eine PDF-Datei umformen und zur Druckerei schicken. Öffnen Sie dazu neben Ihren fast fertigen Text das Menü Text → Sperrung…

Dialog zum Einstellen der Laufweite

Der Einstelldialog, wie er nebenstehend zu sehen ist, öffnet sich. Da die Einheit Druckerpixel von ihrem installierten Drucker abhängig ist, wählen Sie die feste Einheit Punkt (1/72 Zoll) aus.

Zum Glück gibt es den Parameter Extra für Leerzeichen. Da durch den meist üblichen Blocksatz die Breite der Leerzeichen in einem relativ großen Bereich schwanken, fällt es im Text auch weniger auf wenn diese Werte zusätzlich um 20 bis 30 Prozent der nominellen Schrifthöhe schwanken. Bei unserer 11-Punkt-Schrift liegen die Grenzen bei –2,2 Punkt bis +3,3 Punkt. Darüber hinaus wird diese Mogelei sehr auffällig.

Dieser Part wird vielfach noch nicht vollständig ausreichen, eine Zeile mehr oder weniger in einem Absatz zu erzeugen. Wie bereits bekannt, kann der Zeichenzwischenraum um – 2,0 Prozent, bis +2,5 Prozent der nominellen Schrifthöhe verändert werden, ohne dass es dem menschlichen Auge unverzüglich auffällt. Legen Sie also die Grenzen in Abhängigkeit von der konkreten Schrifthöhe fest. Bei einer 11-Punkt-Schrift darf also der Zeichenzwischenraum –0,22 Punkt bis +0,28 Punkt abweichen. Dieser Wert wird hinter dem Begriff Sperrung eingetragen.

Bevor Sie mit der Bearbeitung beginnen, kontrollieren Sie bitte, ob die beiden Checkbox-Häkchen im Einstelldialog Sperrung gesetzt sind. Anderenfalls tun Sie dies.

Weiterhin ist es notwendig, dass Sie im Menü Dokument → Seitenlayout → Rubrik Verwaiste Zeilen beide Werte auf 1 setzen und dann auf Übernehmen klicken. Ansonsten löst Papyrus Autor das Problem der verwaisten Zeilen kategorisch auf die eigene Art und Weise.

Die Praxis

Beginnen Sie immer am Anfang des Textes mit Ihrer Arbeit und gehen Sie Seite für Seite vor, denn jedes Verändern der Länge eines Absatzes wird mindestens bis zum nächsten festen Seitenende durchgereicht, bei entsprechenden Verhältnissen ungünstigstenfalls durch Ihr gesamtes Werk.

Wenn Sie am Ende einer Seite oder Spalte einen ›Schusterjungen‹ haben, brauchen Sie in den Absätzen davor eine Zeile mehr.

Nebenstehend finden Sie ein Beispiel für einen ›Schusterjungen‹ am Ende der ersten

Text mir verwaisten Zeilen

Korrigierte Umbruchfehler

Spalte und ein ›Hurenkind‹ am Anfang der zweiten Spalte in der sehr seltenen Kombination beider, wie sie nur bei zweizeiligen Absätzen vorkommen kann. Einzeilige Absätze, wie sie meistens in Romanen und Erzählungen beziehungsweise Dialogen vorkommen, können keine verwaisten Zeilen bilden. Wenn ein Absatz zu Ende ist, ist er zu Ende und muss auch in der letzten Zeile einer Seite nicht die Zeile bis zum Schluss füllen. Einstellbar ist dies aber auch im Menü Absatz → Menüpunkt erweiterte Absatzformatierung… → mit einem Checkboxhäkchen vor Blocksatz auch in letzter Zeile. Sie sollten es zur Abschreckung ’mal ausprobieren…

Im Beispiel gibt es noch einen weiteren Layoutfehler, den sogenannten Sturzbach, auch Gasse



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