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New-Berlin, 2088. Oben das Licht, unten der Dreck. Sie haben mich als Kind aus dem Schatten der Unterstadt gerissen und mich zu einer lebenden Waffe geschmiedet. Mein Körper ist Stahl, mein Geist pures Gift. Jetzt bin ich ihr Star. Ihr moderner Gladiator, der für das blutige Vergnügen der Oberstadt tötet. Sie stellen mich zur Schau, brüllen meinen Namen, doch sie sehen nicht den Hass, der mich antreibt. Jeder Kampf ist nur Training. Jede Tötung ein Schritt näher an die, die mir alles nahmen. Ich bin beseelt von einem einzigen brennenden Gedanken: Rache.
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Seitenzahl: 40
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sabine und Thomas Benda
Leon, der Schlitzer von New-Berlin
Die gnadenlosen Gedanken eines Mannes, geschmiedet in Leid, Blut und Gewalt.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Leon, der Schlitzer von New-Berlin
1. Das Erbe der Hölle
2. Das Ritual des Eisens und des Blutes
3. Das Echo der Vergangenheit
4. Der Schatten der Stadt
5. Die Arena der Titanen
6. Der Tanz des Todes
7. Der Preis der Freiheit
8. Der Aufstand der Narben-Gemeinschaft: Wie der Friede nach New-Berlin kam
Über die Autoren:
Impressum neobooks
Action/Dystopie
Sabine & Thomas Benda
IMPRESSUM
© 2025 Sabine Benda, Thomas Benda
Korrektorat und Lektorat: Sabine Benda
Coverdesign: Sabine Benda
Sabine und Thomas Benda
Josef-Schemmerl-Gasse 16
A-2353 Guntramsdorf
E-Mail: [email protected]
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Hinweis der Autoren: Unsere Bücher sind nur für Erwachsene geeignet!
21.10.2025
Es gab diese Zeit in meinem Leben, da habe ich mich immer nur gefragt, warum. Warum tue ich das? Warum bin ich hier? Warum, zum Teufel, hat das alles angefangen? Aber heute, im Jahr 2088 in den schmutzigen und von den Reichen verlassenen Abwasserkanälen von New-Berlin, stelle ich mir diese Fragen nicht mehr. Die Warum-Fragen sind verschwunden und haben Platz gemacht für die Wie-Fragen. Wie ist es möglich, so zu überleben? Wie ist es möglich, dazu zu werden? Wie kann es sein, dass meine Seele noch nicht zu faulendem, verwesendem Abfall zerflossen ist?
Die Stadt, die sie New-Berlin nennen, ist ein stinkendes Ungeheuer, das die Seelen seiner Bewohner frisst. Es ist ein riesiger, dampfender Schlund aus Stahl, Glas und Holo-Werbung. Die Lichter der Oberstadt sind wie funkelnde Giftzähne, die in den grauen Himmel ragen und ihren Bewohnern alles versprechen, was diese sich erträumen. Doch hier unten, wo ich lebe, stinkt die Luft nach fauligem Fisch, verwelkenden Blüten und dem stählernen Geruch von Blut, das in den unterirdischen Wasserläufen zirkuliert.
Ich bin Leon, aber sie nennen mich »Schlitzer«. Das ist die einzige Identität, die mir geblieben ist. Eine Identität, die mir aufgezwungen wurde. Ich bin ein Gladiator, ein Relikt aus einer anderen Zeit. Ein Produkt, das nur zum Töten entworfen wurde.
Mein Tag beginnt mit dem Aufheulen einer Sirene. Es ist kein sanfter Weckruf. Es ist ein schriller, ohrenbetäubender Schrei, der durch die kalten, grauen Betonwände dringt und meine Knochen zum Zittern bringt. Es ist der Weckruf, der uns an unser Schicksal erinnert.
Ich stehe auf, mein Körper ist eine einzige Landkarte aus Narben, von denen jede einzelne die Geschichte der Schmerzen erzählt, die ich durchlebt habe. Ich reibe mir die Augen, die noch von den Geistern der Albträume geplagt werden. Geister, die mich in den ruhigen Stunden der Nacht heimsuchen. Eine Flut von Bildern, die mich an mein früheres Leben erinnern, das so weit entfernt scheint wie eine andere Galaxie.
Ich erinnere mich an das Lachen meiner Mutter, an die kraftvolle Stimme meines Vaters, an die Sonne, die auf meiner Haut brannte. Alles ist so unwirklich, so weit entfernt.
Ich schleppe mich zum Esstisch, der aus einem einzigen Betonblock besteht. Mein Frühstück ist ein grauer Protein-Riegel. Er ist so geschmacklos, dass ich das Gefühl habe, ich esse Pappe. Aber das ist alles, was ich brauche, um am Leben zu bleiben. Um weiterzumachen. Um weiter zu töten.
Nach dem Frühstück ist es Zeit für das Training. Unser »Trainer«, ein durchtrainierter Hüne, der den Großteil seines Körpers mit kybernetischen Implantaten aufgerüstet hat, begrüßt uns mit seinem üblichen, kalten Blick. »Los jetzt, ihr verdammten Bastarde! Zeit, eure Fähigkeiten auf den neuesten Stand zu bringen!«
Wir sind eine Gruppe von 30 Männern und Frauen, alle in den besten Jahren unseres Lebens, aber mit der Seele von alten Greisen. Wir kämpfen mit Kurzschwertern, die so scharf sind, dass sie durch die Knochen gehen wie durch Butter. Ich sehe meine Mitstreiter, ihre Gesichter sind leer, ihre Augen sind tot. Sie sind alle wie ich. Verzweifelte Überlebende.
Jeden Tag ist es das Gleiche. Ein grauenhafter Tanz des Todes. Wir üben, bis unsere Muskeln brennen, bis unsere Lungen nach Luft schreien und unsere Körper in den Dreck fallen. Aber es gibt keine Gnade. Wenn wir versagen, werden wir bestraft. Körperlich und mental.
Die Regel ist einfach: Töte oder werde getötet. Es gibt keine Fairness, keine Gnade, keine Moral. Es ist das Überleben des Stärkeren. Ich bin der Beste in dem, was ich tue. Und das ist mein Fluch.
Die Arena der Titanen. Das ist der Ort, an den wir gebracht werden, um zu kämpfen. Ein riesiges, dampfendes Mausoleum aus Stahl und Glas, in dem das Blut der Verlierer auf den Boden spritzt und von den Zuschauern bejubelt wird. Tausende von Gesichtern, verschwommen in der flackernden Lichterflut, die nach Blut schreien.
