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Na, eine harte Woche gehabt? Auf dem versifften Fußboden einer Bar oder im Rinnstein gelegen? Nicht? Tja, dann können Sie nicht mitreden! Die 2-Euro-Münze dieser eigenwilligen »Reisebeschreibung« schon! Geld stinkt nicht – sagt man. Richtig, es macht sich seine bitterbösen, schwarzhumorigen und tiefgründigen Gedanken – über uns! WARNUNG der Autoren: Unsere Bücher sind frei erfundene Geschichten und sind nur für Personen ab 18 Jahren geeignet. Sie enthalten explizite sexuelle Darstellungen, körperliche und seelische Gewalt und Themen wie Machtmissbrauch/Nicht-einvernehmliche Sexualität, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Vulgärsprache, die für sensible Leserinnen und Leser NICHT geeignet sind!
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Seitenzahl: 42
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sabine und Thomas Benda
Hartgeld-Blues
Satire über eine 2-Euro-Münze, die den Durchblick hat!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Hartgeld-Blues
Vorwort
1. Ein klebriger Montag
2. Der Dichter, der Automat und die saure Milch
3. Der Professor, sein Ego und der Parkautomat
4. Die Hoffnung und der Klingelbeutel
5. Der Pfarrer, das Lotto und das Dach
6. Der Arbeiter, die Liebe und der Rinnstein
7. Der Rinnstein, das Kind und der verdammte Montag
Über die Autoren:
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Impressum neobooks
Satire
Sabine & Thomas Benda
IMPRESSUM
© 2025 Sabine Benda, Thomas Benda
Korrektorat und Lektorat: Sabine Benda
Coverdesign: Sabine Benda
Sabine und Thomas Benda
Josef-Schemmerl-Gasse 16
A-2353 Guntramsdorf
E-Mail: [email protected]
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
WARNUNG der Autoren:Für Leser ab 18 Jahren. Enthält explizite vulgäre Sprache. Das Werk ist eine krasse und derbe Satire/Parodie und politisch NICHT korrekt. Sensible Leserinnen und Leser müssen unsere Bücher meiden!
08.11.2025
Liebe Leserschaft (m, w, d),
man hat uns vorgeworfen, wir würden unbelebten Objekten eine Stimme geben. Man hat uns gefragt, ob wir noch alle Tassen im Schrank haben. Man hat uns bei der Veröffentlichung unseres letzten Werks, des von Kritikern (und unseren Müttern) verachteten Das Brückengeländer von Amsterdam, als krankhafte Personifizierer bezeichnet. Ein Kritiker – dessen Namen wir aus reiner Nächstenliebe und weil wir seinen Weinkrampf im Foyer des Literaturhauses urkomisch fanden, nicht nennen – schrieb: »Was kommt als Nächstes? Die Memoiren eines Schlaglochs? Die Odyssee eines verwaisten Sockens oder eines benutzten Kondoms?«
Nun, mein lieber, weinerlicher Kritiker: Sie lagen fast richtig. Es ist schlimmer.
Wir präsentieren Ihnen hiermit die Beichte einer 2-Euro-Münze!
Ja, Sie haben richtig gelesen. Keine Gold-Dublone aus einem Piratenschiff. Kein antiker Sesterz, der Cäsars Ermordung bezeugte. Nein. Wir geben Ihnen das schmutzigste und alltäglichste Stück Metall, das die Europäische Union je in Umlauf gebracht hat. Einen echten europäischen Zweier. Das Ding, das in Parkautomaten verschwindet, in klebrigen Hosentaschen von Säufern überwintert und für saure Milch aus Automaten geopfert wird.
Warum? Weil wir es können, ha!
Wir hätten auch einen Kaugummi unter einem Kinositz interviewen können. Oder einen abgelaufenen Joghurt im hinteren Teil des Kühlschranks im Discounter um die Ecke. Aber eine Münze! Eine Münze ist perfekt. Sie ist der Gott, dem alle huldigen. Sie ist der Grund für Krieg, Liebe, Mord und das Elend der vielen Montage im Jahr. Sie sieht alles. Sie ist der ultimative, stille Beichtvater. Und im Gegensatz zu einem Priester oder einem Brückengeländer bewegt sie sich. Sie reist. Sie ist eine Hure und ein Heiligtum, oft am selben Tag.
Die vorliegende Schmähschrift namens Hartgeld-Blues ist das Ergebnis wochenlanger, zermürbender Feldarbeit. Wir mussten unzählige Stunden in Spelunken namens Zum durstigen Elend verbringen (rein beruflich, versteht sich). Wir haben uns als Poeten ausgegeben, nur um die Aura einer sauren Milch-Tragödie einzufangen. Wir haben Professoren in ihren Panzer-SUVs belauscht und Lottoscheine in Ritas Lotto-Eck gekauft, bis wir pleite waren. Alles für die Kunst. Alles, um die Seele dieses kleinen Stücks Bi-Metall zu ergründen.
Es war nicht leicht. Die Münze ist nämlich ein zynischer Bastard. Sie hat einen miesen, zynischen Charakter und eine noch zynischere, miesere Meinung über die Menschheit. Sie hält uns alle für Idioten. (Spoiler: Sie hat wahrscheinlich in vielen Fällen recht.)
Wir müssen an dieser Stelle die übliche, langweilige, aber juristisch leider notwendige Erklärung abgeben: Die folgende Satire-Geschichte ist hemmungslos frei erfunden. Sie dient ausschließlich der Unterhaltung und der totalen moralischen Verwirrung der Leserschaft (m, w, d).
Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen, sei es Schluck-Sepp, Professor Wichtig oder der nervöse Pfarrer, ist rein zufällig und absolut unbeabsichtigt. Und vor allem: Jede Ähnlichkeit mit existierenden 2-Euro-Münzen, ob glänzend oder bereits im Rinnstein liegend, ist völlig absurd. Echte 2-Euro-Münzen können nicht denken. Sie können nicht zynisch sein. Sie verurteilen Sie nicht, wenn Sie sie für ein Rubbellos oder einen billigen Schnaps ausgeben.
Wirklich.
Ganz bestimmt.
Wir wünschen Ihnen nun ein wahnwitziges Lesevergnügen. Und wenn Sie das nächste Mal einem Kind ein Eis kaufen, denken Sie daran: Die Münze, die Sie gerade über die Theke schieben, hat Sie vielleicht gerade nett angelächelt oder spöttisch angegrinst.
Montag.
Kennen Sie den Spruch: Ich könnte gerade kotzen vor Glück? Nein? Ich schon! Wenn ich kotzen könnte, würde ich es tun.
Montage sind der Abschaum der Woche.
Der bittere Bodensatz im Glas.
Ich lag auf dem Boden einer Bar namens Zum durstigen Elend. Passte. Der Boden war ein Schlachtfeld aus verschüttetem Bier, Asche und etwas Dunklem, das verdächtig nach getrocknetem Blut aussah. Ich klebte fest.
Mein Name? Ich habe keinen. Ich bin ein Zweier. Ein 2-Euro-Stück. Messing und Nickel, also bi. Außen glänzend, innen billig. Wie die meisten Leute, die ich kenne.
