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Lacey hat Ruhm und Reichtum. Das ist alles, was sie immer wollte. Richtig?
Als sich die Boulevardblätter die Mäuler über sie zerreißen, hat sie die Nase voll. Sie flieht zu einer Gästeranch in Bridgewater, dem perfekten Ort, um sich zu verstecken. Doch als zwei heiße Cowboys sie zu der Ihren machen, ist das für fünfzehn Minuten des Ruhms oder weil sie es für die Ewigkeit wollen?
Warnung: Höschen können Feuer fangen! Macht Mich zur Euren ist eine unglaublich heiße Romanze mit einer erfolgreichen Schauspielerin als Heldin, die sich vor der Welt verstecken möchte, und zwei besessenen Alpha Cowboys, die sie fanden. Sie eroberten. Sie zu der Ihren machten. Dieses alleinstehende Happy End dreht sich nur um sie – kein M/M.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Copyright © 2017 von Vanessa Vale
Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.
Umschlaggestaltung: Bridger Media
Umschlaggrafik: Period Images
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
MEHR WOLLEN?
Küsst Mich Verrückt - Kapitel 1
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ÜBER DIE AUTORIN
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LACEY
„Das allerbeste Geräusch“, sagte ich zu meiner Assistentin Tessa und bezog mich dabei auf das automatische Türschloss, dass gerade zugefallen war.
Ich lehnte mich zurück in den Plüschsitz – er war genauso bequem wie ein Sessel in der ersten Klasse im Flugzeug, aber ich befand mich am Boden und fast zu Hause. Was war schon ein mühsamer Weg durch den Verkehr von LA nach einem vierzehn Stunden Flug? Ich seufzte und lehnte meinen Kopf zurück.
„Sogar noch besser als jemand, der deinen Namen für den Gang über den roten Teppich ankündigt?“, stichelte Tessa, während wir es uns bequem machten und darauf warteten, dass eine fünfköpfige Familie damit fertig wurde, ihr Gepäck in einen SUV, der vor uns stand, zu laden.
„Oh ja. So viel besser“, antwortete ich, wobei ich meinen Hals von links nach rechts und zurück drehte, um die Verspannungen zu lösen. „Du weißt, ich liebe meine Fans, aber eine zweiwöchige Pressereise ist genug. Das Gleiche gilt für den Haufen Papparazzi außerhalb der Zollabfertigung. Und für diese fanatischen Fans, die absolut nichts über mich wissen.“ Ich zeigte aus dem Fenster auf eine Gruppe Star-Anhänger.
„Klingt, als hätte jemand eine Massage nötig.“
Während Tessa den Korb voller Zeitschriften, Schokolade und Champagner, den ihr Büro geschickt hatte, untersuchte, beobachtete ich müde die Menge draußen. Unbeeindruckt von den getönten Scheiben, rempelten sich meine Fans mit den Ellbogen an, während sie versuchten mit ihren Handys ein Foto von mir zu machen. Ich war von Natur aus ein Mensch, der es allen recht machen möchte, aber ich zog dennoch geringfügig Befriedigung aus den frustrierten Gesichtsausdrücken der Leute, die realisierten, dass sie durch das Glas nichts erkennen konnten. Sie wollten mehr von mir und ich war nicht gewillt, es ihnen zu geben. Nicht jetzt. Nicht nach dem langen Flug von Süd-Korea, nicht in meinen Leggins und Pullover, meinen Haaren, die zu einem unordentlichen Knoten gebunden waren. Nicht, wenn alles, was ich wollte, war, für zwölf Stunden in mein Bett zu krabbeln.
Die Flugzeugsicherheit tauchte endlich auf, um den Durchgang frei zu machen. Zur gleichen Zeit beendete die Familie vor uns das Einpacken und stieg nacheinander in das Fahrzeug. Unser Auto begann sich in Bewegung zu setzen, was ich als Hinweis verstand, einen tiefen Seufzer auszustoßen und noch tiefer in den Sitz zu sinken. Keine Kameras, keine Fans. Ich konnte ich selbst sein.
Tessa gluckste. „Also, willst du, dass ich dir eine buche?“
Ich rieb mir über die Stirn. „Was? Entschuldige. Ich bin erschöpft.“ Es war taghell draußen, aber ich hatte keine Ahnung, welche Uhrzeit war. Alles, was ich wusste, war, dass ich die internationale Datumsgrenze überquert hatte und einen Tag zurückgegangen war.
„Die Massage. Möchtest du, dass ich eine für dich veranlasse? Ich kann einen Anruf tätigen und anordnen, dass sich der Masseur, den du gernhast, mit uns bei deinem Haus trifft.“
Mein Kopf fing an, sich automatisch auf und ab zu bewegen – die erwartete Antwort. Jeder wusste, dass, von einem großen blonden Wikinger mit wundervollen Händen bearbeitet zu werden, die Wunderheilung für den Los Angeles Stress sein sollte, aber nein. Ich konnte nicht einmal mehr zählen, wie viele Stunden ich damit zugebracht hatte, durchgeknetet und eingerieben zu werden, seit ich mein Kleinstadtleben als Lacey Leesworth aufgegeben hatte, um der aufsteigende Star Lacey Lee zu werden.
Keine dieser Massagen hatte auch nur irgendetwas bewirkt. Statt zu nicken, drehte ich meinen Kopf, um zu Tessa zu schauen, die einen Stapel Boulevardzeitschriften durchblätterte, den sie auf dem Schoß balancierte.
„Nein. Ich brauche keine Massage. Ich brauche…“ Eine der Boulevardzeitschriften lenkte mich ab und ich setzte mich aufrecht, griff nach der Zeitschrift. „Oh mein Gott. Meinen sie das ernst? Eine Junihochzeit?“
Tessa drehte das Schmierblatt schnell um, aber es war zu spät. Ich lachte humorlos auf und schüttelte meinen Kopf.
„Ich würde sagen, dass ich das nicht glauben kann, aber natürlich kann ich das. Ich muss allein in Süd-Korea hundert Interviews gegeben haben und alles, worüber jeder reden wollte, war mein so genanntes Liebesleben.“
Liebe? Hah.
„Du weißt, wie die Medien sind“, entgegnete sie und verdrehte die Augen. Da sie für eine PR-Firma arbeitete, musste sie sich damit vierundzwanzig Stunden am Tag auseinandersetzen. „Sie lechzen nach der nächsten großen Liebesgeschichte. Du bist der aktuelle TV-Liebling und Chris ist – äh, hat das Potential der nächste große Rock Star, für den alle schwärmen, zu sein.“ Ihre Stimme veränderte sich, als sie von Chris sprach. Die Worte waren mit etwas Zweifel gefüllt. „Natürlich will jeder, dass ihr zwei zusammen seid.“
Anstatt mich zu beruhigen, sorgte dieser Satz dafür, dass ich mit den Zähnen knirschte. Jede Erwähnung von Chris verursachte das in diesen Tagen. „Ja, ich verstehe die Medien. Ich…argh!“ Ich wedelte mit den Händen durch die Luft. Die Geste deutete all meinen Frust auf die Medien, die Fans und sogar Chris an.
Tessa zuckte zusammen und tätschelte mein Bein. „Du bist ausgebrannt. Jeder würde das nach all dem Filmen und der Pressereise sein. Niemand hätte gedacht, dass die Hunters Serie so ein Erfolg werden würde. Vampir Romanzen haben immer noch eine riesige Anhängerschaft, nicht nur hier in den USA, sondern auch auf dem asiatischen Markt. Du bist seit fünf Jahren in diesem Tempo gegangen und gegangen und weißt, wie es ist. Lass all diese Sachen hinter dir. Außerdem ist es ja nicht so, als würde jeder glauben, dass du letzten Monat Elvis geheimes Baby bekommen hast.“ Sie verwendete ihren vertrauten, beruhigenden Tonfall, der wahrscheinlich das Erste war, was sie ihr im Prominenten Management Kurs beigebracht hatten.
Das war etwas anders gewesen. Elvis war gestorben, bevor ich geboren wurde. Chris hingegen lebte und na ja – soweit ich wusste – blühte er in den Berichten über unsere kaum-reale Beziehung auf.
„Mit ‘all diesen Sachen‘ meinst du all diese Lügen?“ Ich schnappte mir die Zeitschrift von ihrem Schoß, hob sie hoch, so dass ich mein lächelndes Gesicht auf irgendeinem roten Teppich Event sehen konnte. Ich erkannte das rote Kleid. Paris? Sydney? Ich konnte mich nicht erinnern. Ein kleineres Bild von Chris befand sich in einem Kasten in der rechten Ecke, eine große, fette Überschrift verkündete auf dem oberen Teil „Hochzeitsglocken oder Hochzeithölle?“. Ich warf sie zurück auf Tessas Schoß, dann starrte ich aus dem Fenster und beobachtete, wie LA vorbeizog, dennoch sah ich zur gleichen Zeit überhaupt nichts.
„Das ist Hollywood, Lacey. Du bist ein Fernsehstar. Sehr wenig über dein Leben ist wahr. Wenn die Wahrheit bekannt werden würde…“
Tessas Stimme verlor sich mysteriös, was mir ein echtes Lachen entlockte. Ich warf ihr einen amüsierten Blick zu.
„Du sagst das, als hätte ich irgendein verborgenes, dunkles Geheimnis, wenn doch nichts weiter von der Wahrheit entfernt ist. Wie Elvis Kind der Liebe zum Beispiel.“ Ich konnte das Lächeln, das an meinen Lippen zupfte, nicht verhindern. „Alles, was ich mache, ist arbeiten und schlafen. Ich könnte mir nicht einmal die Hälfte der Dinge ausdenken, von denen sie behaupten, dass ich sie tue. Mein Leben ist seit meinem ersten Vertrag ein offenes Buch und die Paparazzi haben sich alle Informationen zu meinem Leben davor selbst besorgt. Nicht einmal mein echter Name ist ein Geheimnis.“
Sie warf mir einen Blick zu, der alles aussagte. Sie bemitleidete mich. Ja, ich hatte Geld und Ruhm, aber sonst nichts und sie wusste es. Sie wusste, wie es wirklich war, eine berühmte Schauspielerin zu sein und deswegen war sie zufrieden damit, hinter den Kulissen zu bleiben, anonym für die Fans und Stalker. Wenn Tessa mich zu Hause absetzte, würde sie nach Hause gehen, um Tennis zu spielen oder in die Bücherei zu gehen. Vielleicht würde sie sogar ohne Makeup im Lebensmittelgeschäft einkaufen. Normale Dinge eben. Ich hatte seit Jahren nicht das Innere eines Lebensmittelgeschäftes gesehen. Ich konnte nicht meine eigenen Produkte auswählen, ohne dass mir die Paparazzi folgten, schreckliche Fotos knipsten und sie online stellten und behaupteten, ich würde eine Saftdiät machen. Gott bewahre, ich würde meine eigenen Tampons kaufen. Ein Artikel über eine Fehlgeburt oder ein Beitrag darüber, dass der Pickel auf meinem Kinn offensichtlich von meiner Menstruation herrührte, würde am nächsten Tag auftauchen.
„Ich habe es nicht so gemeint“, entgegnete sie. „Aber was glaubst du, wie würden die Fans reagieren, wenn sie wüssten, dass du und Chris nicht ihr Traumpaar sind? Schlagzeilen werden nicht aufgrund von ‘zwanglosem Daten‘ und ‘wir haben uns gut verstanden, aber es ist nichts Ernstes‘ gemacht.“ Tessa machte an all den richtigen Stellen Anführungszeichen in der Luft.
Ich verdrehte meine Augen und seufzte. „Ich weiß nicht. Vielleicht würden sie anfangen, wieder auf meine schauspielerischen Fähigkeiten zu reagieren anstatt all diesem…Quatsch. Was glaubst du, würden die Leute sagen, wenn sie wüssten, dass Chris und ich während der letzten Woche nicht mehr als eine einzige SMS ausgetauscht haben?“
Tessa bekam einen panischen Ausdruck. „Erzähl das niemandem.“
Ich lachte bei ihrem Gesichtsausdruck. „Ja, das habe ich gemeint. Die Wahrheit würde meine Karriere ruinieren, was so lächerlich ist, dass ich nicht einmal auflisten kann, auf wie viele Arten. Ich hasse das, Tessa. Ich will nicht, dass mich die Leute an Chris verheiraten und ich grolle dem PR-Team, dass es mich dazu gedrängt bei hat dieser ganzen, dämlichen Charade mitzumachen, während ich weg war.“
„Okay. Warte mal.“ Tessa legte all die Boulevardzeitschriften zur Seite und setzte sich so hin, dass sie mir ins Gesicht blicken konnte, wobei sie ein Bein unter sich zog. Sie trug enganliegende Jeans mit Sandalen mit Keilabsatz, ein süßes Top mit Rüschen an der Vorderseite. Es war offenkundig, dass sie nicht auf einem Flug von Asien gewesen war. „Was ist wirklich los? Du bist viel mehr neben der Spur als normalerweise. Wenn es ein Burnout ist, können wir ein Retreat zur Selbstpflege veranlassen. Selbstpflege ist im Moment sowieso ein großes Schlagwort. Deine Fans werden vor Bewunderung durchdrehen und die Presse wird dem folgen.“
„Die Presse wird anfangen darüber zu spekulieren, ob ich Chris Baby erwarte. Oder dass ich in einer Entzugsklinik bin.“
Ich konnte mich nicht entscheiden, was schlimmer war – eine Fake-Schwangerschaft oder eine Fake-Magersucht. Vielleicht sollte ich ein paar Tampons kaufen gehen. Das würde zumindest eines der Dinge ausschließen.
Tessa öffnete ihren Mund, aber dann schloss sie ihn mit einem reumütigen Lachen. „Okay, da hast du mich erwischt.“
„Mm-hmm. Aber ein Retreat klingt wundervoll.“ Seufzend ziehe ich meine Haare aus dem schlampigen Pferdeschwanz, glätte es und binde es wieder nach hinten. Ich war überall auf der Welt, dennoch wollte ich weg. Nicht zu einem überfüllten Terminplan voller Meetings, Interviews, Premierenparties und roten Teppichen. Nein, irgendwohin, wo es ruhig war. Keine Kameras. Keine Handys. Kein Netz.
Tessa wirkte aufrichtig besorgt. Wir arbeiteten lang genug zusammen, dass ich wusste, dass sie sich wirklich um mich sorgte, wenn auch nur, weil ihr Job davon abhing, dass meine Karriere stabil blieb. Die professionelle Barriere hielt uns davon ab, Freundinnen zu werden, aber da sie hier in LA das ähnlichste zu einer Freundin war, das ich hatte – und die Tatsache, dass sie eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschrieben hatte, nicht meine Geheimnisse mit anderen zu teilen – entschloss ich mich dazu, mich ihr anzuvertrauen.
„Du hast recht. Es ist mehr als ein Burnout. Ich bin einsam, Tessa. Wenn ich zu Hause bin, gibt es nur mich und es ist noch schlimmer, wenn ich auf Tour bin. Bitte erzähl mir nicht, dass ich all diese ‘bewundernden Fans‘ habe.“ Ich konnte auch in den Schlüsselmomenten Anführungszeichen in der Luft machen. „Ich will nicht – naja, ich will Fans. Offensichtlich. Aber die wankelmütige Liebe von Billionen von Fremden kann mich nicht aufrechthalten, vor allem nicht, da die Person, zu der sie sich hingezogen fühlen, ein fiktiver Charakter ist. Eine Reihe von ihnen.“ Ich seufzte, zog an dem Bändel meines Kapuzenpullovers. „Oh, du weißt schon, was ich meine.“
Tessa nickte langsam, was ihr dunkles Haar zum Schwingen brachte. „Ich denke, das tue ich. Also – was ist mit Chris? Wäre es wirklich so schlimm, mehr als zwanglos mit ihm zusammen zu sein?“ Auf meinen trockenen Blick hin rümpfte sie die Nase und lachte. „Okay, ja, dumme Frage. Er ist ein arroganter, selbstverliebter Idiot.“
Nicht zu vergessen, ein Ausnutzer, aber das musste ich Tessa nicht erzählen. Sie war sich im Klaren darüber, wie positiv sich unsere angebliche Beziehung auf Chris Karriere auswirkte. Auf meine? Nicht so sehr. Ich war bereits der Leinwand-Liebling. Unsere so genannte Verlobung war reine Erfindung, herbeigeträumt von der PR Firma, die sowohl Chris als auch mich repräsentierte.
Ich zuckte mit den Achseln. „Er ist…ich weiß nicht. Chris ist einfach nicht, was ich will.“
Ich wollte Liebe, die süße, einfache, unkomplizierte Art von Liebe, die meine Schwester gefunden hatte. Ich wollte eine sofortige Verbindung. Ich wollte einen Mann, der mich mehr als alles andere wollte. Heißen Sex auch. Ja, ich wollte das mit einem Kerl, der wusste, dass er mit mir im Bett war, der echten Lacey.
Wozu waren Geld und Berühmtheit gut, wenn niemand mein wahres Ich wollte? Die Frau, nicht den Star? Und Chris wusste nicht einmal, wer mein wahres Ich war. Es war ihm egal.
Die arme Tessa verdiente nicht so ein ernstes Gespräch, weshalb ich mit den Schultern zuckte und ihr ein schwaches Lächeln schenkte. „Okay, buche mir ein Retreat. Stell sicher, dass es jede Menge lange, heiße Bäder enthält. Ich habe nur zwei Wochen zwischen jetzt und der nächsten Tour. Ich will sie in vollen Zügen ausnutzen!“
„Ja! Das ist die Lacey Lee, die ich kenne und liebe.“ Tessa klatschte in die Hände, dann zog sie ihr Tablet heraus.
Während sie nach Retreat Möglichkeiten suchte, hob ich den Stapel Boulevardzeitschriften auf. Das Leuchten des Tabletbildschirms ließ die Schlagzeilen reißerisch und zu lächerlich, um noch Worte dafür zu finden, erscheinen.
La-Chris war ein absurder Name für ein Paar. Chr-acey war sogar noch schlimmer, aber immerhin hatten sie das Gefühl richtig erwischt. Crazy – verrückt – war genau das richtige Wort für das Ganze. Für die Fake-Beziehung, die ich mit einem Typen führte, den ich kaum kannte.
Eine Schlagzeile brachte mich zum Lachen. Tessa blickte auf. Ich schwenkte die Zeitschrift vor ihr hin und her. „Rock4Ever? Was ist das, eine Zeitmaschine zurück zu den Neunzigern?“
Tessa bekam keine Möglichkeit, zu antworten. Das Auto wurde vor meinem Haus langsamer, das wie an Weihnachten erleuchtet war. Trucks und Autos parkten gleichermaßen in der Einfahrt und auf dem Rasen.
„Heilige Scheiße.“ Tessa beugte sich über mich, um aus dem Fenster zu schauen. Ihre Augen traten hervor. „Ist das ein Tourbus?“
„Was ist da los?“
Tessa und ich sahen uns an. Zur gleichen Zeit stöhnten wir beide: „Chris.“
Niemand sonst würde die Frechheit besitzen, mein Millionen Dollar Haus in einen verdammten Partypalast zu verwandeln. Besonders, weil bekannt war, dass ich außer Landes war. Oder gewesen war.
Musik drang so laut aus jedem Fenster, dass ich sie im Inneren des Autos hören konnte. Ich beobachtete erschrocken, wie drei Frauen, die ich nicht kannte, splitterfasernackt aus der Eingangstür stolzierten, Weingläser tragend und einen Joint zwischen sich hin und her reichend.
Tessa gab ein empörtes Geräusch von sich. „Ich kann das nicht glauben. Bleib hier. Ich werde dieses Chaos beseitigen und Chris loswerden.“
Ich griff zuerst nach der Tür und hielt sie zurück. „Nein, das tust du nicht. Du gehst nach Hause. Ich werde mich selbst darum kümmern.“
Ich mochte zwar keine Kontrolle darüber haben, wie die Medien mein sogenanntes Liebesleben porträtierten, aber ich konnte auf jeden Fall einer Person die Wahrheit erzählen. Wenn Chris dachte, er hätte das Recht auf irgendetwas, für das ich mir den Arsch aufgerissen hatte, um es zu verdienen, dann lag er absolut falsch. Dies war keine Beziehung, dies war ein egoistisches Arschloch, das meinen Namen benutzte.
Die Tür des Autos aufreißend, schnappte ich mir mein Handgepäck und marschierte genau durch die Gruppe betrunkener Groupies. Meine Eingangstür stand weit offen. Das wäre perfekt für meinen dramatischen Auftritt gewesen, bis auf eine Sache.
Chris war nicht da, um ihn zu sehen.
Die Leute, die hier waren, waren entweder zu besoffen, um mich zu bemerken, oder es war ihnen schlichtweg egal, dass sie dabei erwischt worden waren, wie sie mein Haus demolierten. Sie wussten wahrscheinlich nicht einmal, in wessen Haus sie sich aufhielten. Und warum sollte es sie interessieren? Chris Leute kamen alle aus der Rockszene, Musiker und Groupies. Eine Wahnsinnsfete war für sie die Norm, sogar mitten am Tag – welche Zeit auch immer gerade war. Mein Haus war wahrscheinlich das dritte Haus oder Hotel, das sie in dieser Woche demoliert hatten.
Mein Kopf pochte von der voll aufgedrehten Musik und den schrecklichen Lichtstrahlern, die jemand installiert hatte. Ich wanderte von Zimmer zu Zimmer. Das Haus war für LA Standards nicht groß, aber es hatte Fenster vom Boden bis zur Decke mit einer unglaublichen Aussicht. Als ich Chris nicht im Erdgeschoss fand, begab ich mich in den ersten Stock, wobei ich die leeren Bierdosen und achtlos verteilten Höschen umging.
Ich machte mir nicht einmal die Mühe, die Gästezimmer zu überprüfen. Wenn Chris die Frechheit besaß, in mein Haus einzudringen, würde er sich nicht wie ein Gast benehmen. Der Spur ausgezogener Klamotten und Schuhe folgend, lief ich durch meine offene Schlafzimmertür geradewegs auf einen Anblick zu, der mich mit achtzehn schockiert hätte.
Irgendeine Blondine, die ich nicht kannte, stand auf allen Vieren auf meinem Bett, während Chris von hinten in sie eindrang. Bis zu diesem Moment war ich in einer Art Benommenheit durch das Haus gelaufen, während meine Augen wegen der Lichtershow und dem verrückten Feiern durchgedreht waren. Jetzt verschwand die Benommenheit und eine scharfe Klarheit durchdrang mich.
Ich wollte das nicht. Ich wollte überhaupt nichts davon. Nicht das schicke Haus, das ich gekauft hatte, weil es das war, was LA Stars taten. Nicht die Fans des berühmten Rocker Freundes, die das Bild vervollständigten. Nicht die Drogen, die Partys und das endlose Reisen.
Ich wollte überhaupt nichts davon. Ich war damit fertig. F.E.R.T.I.G.
Ich ließ meine Tasche neben der Tür zurück, lief zum Bett, um mich direkt vor Chris und sein Groupie zu stellen, während das Geräusch seiner Hüften, die gegen einen perfekten, runden Hintern klatschten, den Raum füllte.
Chris zeigte nicht eine Unze Scham, als er mich entdeckte. Tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Er packte die Hüften seines Sex-Spielzeugs und zog ihren Hintern obszön an seine Leiste. Wenn er schon erwischt wurde, wollte er nicht, dass sein Schwanz dabei frei baumelte. Nein, er wollte ihn tief in einer Frau versenkt wissen.
Er grinste, schenkte mir dieses umwerfend schöne Lächeln, das die Kameras liebten. Zerzauste blonde Haare, kantiges Kiefer, perfekter Körper. Sogar sein Schwanz sah gut aus – wenn er nicht gerade irgendeine namenlose, gesichtslose Tussi füllte. Er widerte mich an. Nichts an ihm sprach mich an – sogar bevor ich hier stehen und ihn dabei beobachten musste, wie er jemand anderen fickte. Seine Persönlichkeit war narzisstisch. Er träumte oberflächlich. So war auch sein Verhalten. Nein, er war ein Arschloch und ich hatte keine Ahnung, warum ich den PR-Leuten erlaubt hatte, sich das Ganze auszudenken. Sie mussten begeistert gewesen sein, dass ich in Asien war. Denn mit dem Pazifik zwischen uns konnte ich nicht sehen, wie der wirkliche Chris war.
„Dieser Schwanz ist beschäftigt, Lace“, sagte er, wobei seine Stimme tief und dennoch gefüllt mit spottendem Humor war. „Falls du bei dem Spaß mitmachen möchtest, wirst du meine befreundete Dame hier um ein wenig Zungenspiel bitten müssen.“
„Deine befreundete Dame.“ Meine Augenbrauen konnten sich unmöglich noch höher heben. Sie war keine Dame und ich würde mein Haus darauf verwetten, dass er keine Ahnung hatte, wie der Name seiner Freundin war.
Ja. F.E.R.T.I.G.
„Weißt du was, was auch immer.“ Ich warf meine Hände in die Luft und ließ sie an meinen Seiten runterfallen. „Ich werde dich nicht bitten. Du und deine ‘befreundete Dame‘ müssen aus meinem Bett verschwinden, bevor ich die Bullen rufe.“
Mit einer Hand griff er um die Blondine und umfasste eine offensichtliche Fake-Brust. „Das würdest du nicht.“
Ich verengte meine Augen zu Schlitzen. „Ja, das würde ich.“ Ich hatte nicht bemerkt, dass ich zitterte, bis ich mit dem Finger auf die Tür zeigte. „Raus hier. Alle beide.“
Die Blondine warf ihr Haar zurück und mir einen bösen Blick zu. „Schlampe, hast du jemals davon gehört, zu warten, bis du an der Reihe bist?“
Ich hielt meine Hände hoch und trat einen Schritt zurück. Dann einen weiteren. „Ich werde das nicht tun.“ Und ich bezog mich nicht darauf, oral befriedigt zu werden.
Mich umdrehend, schnappte ich mir das Haustelefon vom Nachttisch.
„Verdammt nochmal, Lacey.“ Chris schob seine Partnerin weg und schaute sich im Zimmer um, mit seinem, von einem glänzenden Kondom bedeckten, Schwanz. Immerhin war er schlau genug zu verhüten. Ich war mir nicht sicher, ob ich wegen des Pornos vor mir würgen sollte oder ob ich beeindruckt sein sollte, dass er verhütete.
„Wenn du versuchst, deine Hose zu finden, sie liegt auf der Treppe.“ Ich deutete über meine Schulter. „Du kannst sie auf deinem Weg aus meinem Leben anziehen.“
Seine Schultern spannten sich an, aber seine Erektion erschlaffte. Ich schaute weg. Ich musste das nicht sehen. „Was hast du gesagt?“
„Du hast mich gehört. Ich mache das nicht mehr. Ich will nicht mit dir in Verbindung gebracht werden, nicht einmal in den Boulevardzeitschriften. Wenn deine PR-Firma wissen möchte, was falsch gelaufen ist, kannst du das erklären.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln. „In Ordnung. Ich brauche dein hochnäsiges Schlampengesicht nicht, um dorthin zu gelangen, wo ich hinmöchte. Ich war nur wegen der Verbindungen an dir interessiert, um die Welt dazu zu bringen, auf meine Band zu schauen. Das habe ich jetzt und ich brauche dich nicht mehr. Es ist ja nicht so, als hättest du mich jemals rangelassen.“
Gott sei Dank. Ich musste mich unbedingt einmal bei meinem ausgelasteten Terminplan bedanken, dass er mich von diesem Arsch ferngehalten hatte. Wir hatten zwar Dinge zusammen gemacht – Events, Abendessen, informelle Partys – aber nie allein und niemals nackt.
Er kletterte von meinem Bett, zog das benutzte Kondom aus und warf es in meinen Mülleimer. „Weißt du was, Lacey? Mach es, ruf die verdammten Bullen. Hol auch noch die Presse her. Lass uns diese Trennung offiziell machen.“
Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung im Türrahmen. Ich drehte meinen Kopf nur, um zu entdecken, dass uns bereits jemand von der Party gefunden hatte. Der Typ trug ein T-Shirt der Bühnenmannschaft über seiner schmalen Brust und hatte ein Handy auf mich, Chris und die Blondine gerichtet, die, anstatt beschämt davon zu krabbeln, auf dem Teppichboden auf die Knie gefallen war und sich der Aufgabe gewidmet hatte, Chris schlaffen Penis wiederzubeleben.
„Steck das weg“, knurrte ich.
„Verdammt nein. Lass es draußen. Lass uns das alles auf Video aufnehmen.“ Chris packte die Haare der Blondine und drückte sich so tief in ihren Mund, bis sie würgte.
Das Telefon nach unten knallend, wandte ich Chris und allem anderen meinen Rücken zu und hielt nur lang genug inne, um meine Handtasche aus meinem Handgepäck zu ziehen. Wenn sie einen Porno filmen wollten, dann sollten sie doch. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben. Ich brauchte die Polizei nicht. Chris und seine Party Leute würden irgendwann verschwinden. Die PR-Firma, die uns überhaupt erst zusammengebracht hatte, würde morgen an dem Haus und meinem öffentlichen Image Schadensbegrenzung betreiben.
Oder sie würden es nicht tun. Ich schob mich an dem Kerl im Türrahmen vorbei, der die Kamera auf die kleine Sexkapade in meinem Schlafzimmer gerichtet hielt. Dann lief ich die Treppen runter und aus der Eingangstür – die nach wie vor offenstand. Die frische Luft half nicht, dass ich mich besser fühlte. Als ich nach einem weiteren Auto rief, das mich abholen sollte, und mich auf dem Bordstein am Ende der Einfahrt zum Warten niederließ, realisierte ich, dass es mir egal war, ob jemand dieses Chaos beseitigte oder nicht.
Es war mir einfach egal. Dies war nicht mein Leben. Dies war nicht ich. Ich musste hier raus. Weg. Ich wusste nur nicht, wohin ich gehen sollte.