Marie V - Diana Wolfbach - E-Book

Marie V E-Book

Diana Wolfbach

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Beschreibung

Marie und Diana haben als Detektivinnen erst einen Fall in und um Aschaffenburg gelöst. Ein Besuch in Berlin soll eigentlich der Erholung dienen. Allerdings bringt sie ein seltsamer Auftrag mehrfach in höchste Gefahr. Mehrere Morde und Anschläge sorgen für einen brisanten Einsatz in Berlin. Die Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten vier Bände gelesen hat.

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Marie V Einsatz in Berlin

Titel SeiteNeuauflage März 2020Das Geheimnis der BuchstabenhexeDiebe bei der Zahlenhexe

Titel Seite

Diana Wolfbach

Marie V.

Einsatz in Berlin

Diana Wolfbach

Marie V.

Einsatz in Berlin

Neuauflage März 2020

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2017 Diana Wolfbach

Illustration: Diana Wolfbach

Vorwort

Marie und Diana haben gemeinsam bereits eine Menge Abenteuer erlebt. Sie wurden in der Trilogie ‚Marie‘ und im Band Marie IV – Erpressung in Aschaffenburg - beschrieben.

Diese Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten vier Bände gelesen hat. Am Ende des Buches können Sie deren ISBN erfahren und eine kurze Inhaltsangabe dieser Bücher lesen.

„Wir fahren nach Berlin, juchhu, wir fahren nach Berlin!“ jubelte Marie.

Diana lächelte. „Ja, morgen geht es los!“

Die beiden Freundinnen sahen sich nach ein paar Wochen der Trennung wieder. Diana hatte Marie am Flughafen abgeholt.

„Viele Grüße von meinem Vater soll ich dir ausrichten,“ sagte Marie. Sie ergriff Dianas Hand. „Das nächste Mal kommst du aber mit, ich habe dich sehr vermisst!“

Die Freundin nickte. „Du hast mir auch gefehlt! Und ich will Chicago endlich wiedersehen!“

„Gut, dann wäre das geklärt!“ stellte Marie fest. „Jetzt kann ich meine Koffer auspacken und gleich wieder einpacken.“

„Wie geht es deinem Vater?“ fragte Diana.

„Soweit ganz gut. Er hat einen prima Job und wohnt südlich von Chicago mit Gretchen zusammen. Die beiden verstehen sich prima.“

„Mein Koffer ist schon fertig,“ sagte Diana. „Wir fahren mit meinem Auto, denke ich.“

„Ich bin in den USA mit dem Auto von Papa gefahren, nach Kankakee, zum State Park, wo wir damals auch waren. Die Erinnerung an das Treffen mit Ramels und Schmidt kam wieder hoch.“

„Das ist vorbei,“ meinte Diana, „und auch der Aschaffenburger Fall ist abgeschlossen. Jetzt erholen wir uns ein paar Tage in Berlin.“

„Wo werden wir schlafen?“ fragte Marie.

„In der Laube der Freundin von Chrissis Tochter,“ teilte Diana ihr mit.

„Da waren wir auch schon,“ bemerkte Marie. „Ich hoffe, diesmal wird es dort ruhiger sein!“

Diana lachte. „Bestimmt! Jetzt sind wir nicht auf der Flucht!“

Der Abend klang mit Gesprächen über gemeinsam Erlebtes aus.

„Morgen ist um acht Uhr wecken,“ sagte Diana vor dem Schlafengehen.

„Für dich mitten in der Nacht!“ flachste Marie.

*

„Hast du alles?“ fragte Diana.

„Ja, Koffer ist schon im Auto. Und du?“ sagte Marie.

„Ja, alles verstaut. Es kann losgehen!“

Diana gab im Navi das Ziel an und startete den DS 5. „Gegen 15 Uhr werden wir da sein!“

„Fahren wir direkt zur Gartenlaube?“ fragte Marie.

Diana nickte. „Chrissi will uns mit einem Barbecue empfangen. Wie es aussieht, spielt das Wetter ja mit.“

„Du warst gestern doch noch länger auf,“ meinte Marie.

„Ja, ich hatte noch was am PC zu erledigen, Flugtickets buchen!“

Marie blickte erstaunt. „Du fliegst weg?“

Diana grinste. „Ja, im Mitte August.“

„Wohin?“ bohrte Marie nach.

„Chicago.“

Marie senkte den Kopf. „Okay.“

„Zwei Tickets, Mietwagen und Motel für die erste Nacht,“ erklärte Diana.

„Zwei?“

„Ja, für mich und eine gewisse Marie Rasch, wenn du die kennst!“

Das Auto kam leicht aus der Spur, als die junge Frau Diana umarmen wollte.

„Langsam, langsam!“ lachte Diana. „Diesmal komme ich mit, haben wir doch ausgemacht!“

„Ja, das haben wir!“ strahlte Marie. „Ich freue mich!“

„Wir kommen ganz schön rum – Aschaffenburg, Berlin, Chicago,“ stellte Marie fest. „A,B,C … was kommt dann? D?“

„Düsseldorf, Dachau, Detroit … zählte Diana auf.

„Irgendwann brauchen wir mal wieder einen Fall. Berlin und Chicago ist ja mehr oder weniger Urlaub,“ sagte Marie.

„Mal sehen. Und du musst ja auch wieder mal an die Uni!“

„Jetzt sind Semesterferien, und August geht auch,“ stellte Marie fest.

„Hab‘ ich alles mit eingerechnet.“

Die Fahrt verlief ohne jeden Stau. Nach einer Pause kurz vor Leipzig näherten sie sich ihrem Ziel.

„Wir können bis vor die Laube fahren. Chrissi hat den Schlüssel zum Tor besorgt. Ich rufe an, dass wir gleich da sind!“

Über die Freisprechanlage hatten sie bald Verbindung.

„Alles klar, ich schließe das Tor auf,“ meldete sich Chrissi. „Ihr wisst, wo ihr hinmüsst?“

„Natürlich, wir waren ja schon mal dort,“ erklärte Diana. „Bis gleich!“

Über den schmalen Weg fuhren sie wenig später zum Eingang der Kleingartenkolonie. Wie vereinbart wartete Chrissi am offenen Tor. Sie stieg ein und fuhr mit den beiden bis fast vor die Laube. Sie trugen das Gepäck in das kleine Häuschen.

„Jetzt lasst euch erst mal ordentlich begrüßen!“ strahlte die Krankenschwester.

Herzliche Umarmungen folgten der Ankündigung.

„Ich muss den Wagen aber wieder rausfahren!“ sagte Diana.

Das war bald erledigt, und die drei Frauen saßen gemütlich am Tisch. Der Grill sandte bereits leichte Rauchwölkchen in die Luft.

„Willkommen in Berlin!“ prostete Chrissi den Gästen zu. Sie genehmigten sich einen Schluck kühlen Sekt.

„Meine Tochter und ihre Freundin kommen nachher auch vorbei,“ sagte Chrissi.

Ausgiebig erzählten Diana und Marie von ihren letzten Abenteuern.

„Das war ja wieder sehr aufregend, in Aschaffenburg und drum rum,“ stellte Chrissi fest. „Aber jetzt macht euch ein paar erholsame Tage in Berlin!“

„Das haben wir vor,“ entgegnete Diana. „Kein Auftrag, kein Stress, keine Flucht!“

Der Abend verlief sehr harmonisch. Die fünf Frauen – inzwischen waren auch Sanni, die Tochter von Chrissi und ihre Freundin Dani eingetroffen - genossen das herrliche Wetter und das ausgezeichnete Essen.

„Die Bratwürste, die ihr mitgebracht habt, sind wieder oberlecker!“ stellte Chrissi fest.

Es war schon lange dunkel, als sich die anderen verabschiedeten. „Bis morgen dann! Wir treffen uns um 12 Uhr zum Billard!“

„Ich hab‘ noch nie Billard gespielt!“ jammerte Marie.

„Das macht nichts, ich bin auch kein Profi,“ meinte Diana. „Hauptsache wir haben Spaß!“

Marie ergriff wieder mal Dianas Hand. „Ich freu mich, dass du mit mir nach Amerika fliegst.“

Diana lächelte. „Ich auch. Marie!“

*

„Was ist das für ein Krach?“ rief Marie. Sie war gerade aus der Dusche gekommen und wollte sich zu Diana auf die Schlafcouch legen.

„Keine Ahnung,“ antwortete Diana. „Hört sich so an, als wenn sich jemand fürchterlich streiten würde.“

Beide traten vor die Laube. Es war nicht leicht herauszufinden, woher der Lärm kam. Es war ziemlich dunkel. Nur aus einer Laube schräg gegenüber fiel schwacher Lichtschein durch ein Fenster. Schemenhaft waren zwei Gestalten zu erkennen, offensichtlich ein Mann und eine Frau. Dann erlosch das Licht, und es wurde still.

„Komm, lass uns schlafen gehen!“ sagte Diana. „Die haben sich anscheinend beruhigt.“

„Ja, sieht so aus,“ bemerkte Marie.

Trotz der Störung schliefen beide bald ein.

*

„Hast du die Adresse vom Billardsalon?“ fragte Marie.

„Ja, habe ich,“ antwortete Diana.

Die beiden waren nach dem Frühstück auf dem Weg zum Auto, das vor dem Kleingartengelände parkte. Vor ihnen ging eine Frau, die aus der Laube gekommen war, in der am Abend zuvor der Lärm zu hören war.

„Irgendwas stimmt da nicht!“ murmelte Marie. In der Tat wankte die dunkelhaarige Frau, die ein braunes Kleid trug, hin und her. Schließlich blieb sie stehen und hielt sich an einem Zaun fest.

„Ist wohl nicht ganz nüchtern!“ vermutete Diana. Als sie schon an der Frau vorbeigehen wollten, sackte diese zusammen und fiel auf den Weg.

Diana und Marie wollten ihr helfen und traten zu der Gestürzten. Jetzt bemerkten sie ein geschwollenes Auge. Auf der Vorderseite des Kleides war ein Blutfleck zu sehen.

„Was ist passiert?“ fragte Diana. Die Frau presste die Hände auf ihren Bauch und stammelte in gebrochenem Deutsch: „Alles gut, gefallen!“

„Sie brauchen einen Arzt, sie sind verletzt!“ sprach Marie mit Nachdruck.

„Nein, nix schlimm! Kein Arzt, keine Polizei!“

Verwundert schauten sich Marie und Diana an. Von der Polizei hatten sie nichts erwähnt.

Mühsam rappelte sich die Verletzte auf und machte Anstalten weiter zu laufen.

„Ruf einen Krankenwagen!“ rief Diana. „Und am besten auch die Polizei!“

Die Frau schrie: „Nix Polizei! Alles gut!“

Unschlüssig verharrten die beiden Freundinnen einen Moment. Die Fremde hatte sich inzwischen ein paar Schritte entfernt und fast das eiserne Eingangstor zur Kolonie erreicht.

Marie hatte ihr Handy gezückt und wählte die Notrufnummer. Sie erklärte von der Begegnung mit der offensichtlich verletzten Person und gab ihren Standort durch.

Der Frau gelang es nicht, das Tor zu öffnen, sie war augenscheinlich zu schwach dazu. Diana hob den Riegel und schob das schwere Tor auf. Marie versuchte die Verletzte zu stützen, doch diese stieß sie von sich. „Gehen weg!“

Sie ging ein paar Schritte, den Oberkörper weit nach vorne gebeugt. Dann verließen sie die Kräfte und sie taumelte auf ein Rasenstück vor einem Baum zu. Dort sank sie zu Boden. Alle Versuche ihr zu helfen wies sie schreiend zurück.

Notgedrungen hielten Marie und Diana einen Abstand zu der Verletzten ein. Diese versuchte sich wieder zu erheben, doch es gelang ihr nicht.

„Warum lässt die sich nicht helfen?“ rätselte Marie. Diana schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber irgendetwas ist hier faul. Lass uns auch die Polizei informieren!“

Marie wählte die Nummer der Polizei und schilderte die eigenartige Lage.

Diana hatte sich zu ihrem Auto, das nur ein paar Meter entfernt stand, begeben und ihre Handtasche auf den Fahrersitz gelegt.

Immer wieder versuchte die Frau aufzustehen. Schließlich gelang es ihr und sie torkelte ein paar Schritte weiter. Diana und Marie überlegten, ob sie eingreifen sollten, doch die Verletzte machte abwehrende Handbewegungen.

Dabei verlor sie das Gleichgewicht und fiel zu Boden.

Endlich ertönte eine Sirene. Ein Krankenwagen fuhr den engen Weg entlang. Zwei Sanitäter richteten die Frau, die sich heftig wehrte, auf und legten sie auf eine Trage.

„Sie hat eine Wunde am Bauch!“ rief Diana.

„Schon gesehen!“ sagte einer der Männer, der eine Jacke mit der Aufschrift ‚Notarzt‘ trug.

Die Trage wurde in den Krankenwagen geschoben und die Türen geschlossen.

Erneutes Sirenengeheul kündigte das Eintreffen eines Polizeiwagens an. Zwei Beamte steigen aus, einer bewegte sich zu dem Ambulanzfahrzeug, einer kam auf Marie und Diana zu.

„Was ist passiert?“ schnauzte der stämmige Polizist die beiden an.

„Wir haben die Verletzte hier entdeckt,“ sagte Diana. „Sie wollte sich nicht helfen lassen.“

Der Ordnungshüter zeigte auf Marie. „Sie haben Blut an den Händen!“

Marie bemerkte es erst jetzt. „Ich habe versucht sie zu stützen, dabei muss ich sie wohl berührt haben.“

Der Polizist hob die Augenbrauen. „Kennen sie die Verletzte? Hatten Sie einen Streit?“

„Nein!“ rief Marie. „Wir haben die Frau nur zufällig gesehen!“

Inzwischen näherte sich der zweite Beamte. „Sie hat eine Stichwunde und mehrere Hämatome am Körper und im Gesicht.“

„Können Sie sich ausweisen?“ fragte der erste der beiden Beamten.

„Diana Wolfbach ist mein Name, und das ist Frau Marie Rasch,“ erklärte Diana.

„Ausweise!“ brummte der unfreundliche Polizist. Diana ging zu ihrem Auto und holte ihre Handtasche. Sie reichte dem Beamten ihren Ausweis und versehentlich ihre Visitenkarte.

„Privatdetektivin!“ zischte der Polizist. „Die hab‘ ich besonders gern!“

Diana sparte sich eine Antwort. Anscheinend hatten sie es wieder mal mit einer besonderen Art von Polizisten zu tun.

„Schau mal nach, ob da was vorliegt!“ forderte der Beamte seinen Kollegen auf. Dieser nickte und ging mit den Ausweisen zum Streifenwagen.

„Woher kennen Sie die Verletzte?“ fragte der Uniformierte.

„Wir kennen sie gar nicht!“ fauchte Marie. „Was sollen diese Fragen?“

„Immer mit der Ruhe, junge Frau!“ schnarrte der Polizist. „Es ist doch Einiges seltsam hier! Das müssen wir klären!“

Der zweite Beamte kehrte zurück und reichte Marie und Diana ihre Ausweise. „Liegt nichts vor!“ brummte er.

„Dann können wir uns wohl verabschieden!“ stellte Diana fest.

„Nicht so eilig, Madam!“ bellte der Polizist. „Sie begleiten uns jetzt zum Revier, wir haben da noch ein paar Frage!“

Diana musste sich sehr beherrschen um ruhig zu bleiben. „Nein, das werden wir nicht! Sie haben kein Recht dazu, uns mitzunehmen. Wir werden gerne unsere Aussagen machen, wenn es nötig ist, auf dem Revier. Aber nicht jetzt! Komm, Marie!“

Der Polizist schien die Fassung zu verlieren, doch sein Kollege hielt ihn am Arm fest. „Hier ist unsere Karte,“ sagte er. „Kommen Sie bitte demnächst vorbei und machen eine Aussage!“

„Auf Wiedersehen!“ winkte Diana und ging mit Marie zu ihrem DS 5. Sie fuhren davon.

Die beiden Polizisten diskutierten noch eine Weile, bevor sie sich ebenfalls entfernten.

*

„Da seid ihr ja!“ begrüßte Chrissi Marie und Diana.

„Sorry wegen der Verspätung, aber wir wurden aufgehalten,“ entschuldigte sich Diana.

In kurzen Worten erzählte sie von den Ereignissen in der Laubenkolonie.

„Das ist ja schlimm,“ meinte Chrissi. „Und ihr müsst nochmal aufs Revier?“

„Ja, wir wurden darum gebeten.“ Antwortete Diana. „Aber jetzt spielen wir erst mal!“

Sanni stellte die Kugeln mit einem dreieckigen Rahmen auf den Tisch.

„Wir sind fünf, also würde ich vorschlagen, dass wir ein Team zu zwei und eins zu drei bilden,“ sagte sie.

„Okay, ich spiele mit Chrissi, und ihr Jungvolk zusammen!“ bestimmte Diana.

Abwechselnd erklärten die anderen Marie die Regeln des Spiels.

Besonders Diana konnte sich nur schlecht konzentrieren, was zu einigen erfolglosen Stößen führte. Marie, die immer als letzte in ihrer Gruppe an der Reihe war, hatte sich schnell an das Spiel gewöhnt und versenkte eine Kugel nach der anderen. Schließlich lagen nur noch die schwarze und die weiße Kugel auf dem Tisch.

Diana verfehlte die schwarze Kugel und schob die weiße in eine Tasche.

Siegessicher platzierte Sanni die Spielkugel vor die schwarze. Doch diese rollte knapp neben ihr Ziel. Auch Dani gelang es nicht, das Spiel zu beenden. Nun war Marie an der Reihe. Sie musste sich jede Mange Ratschläge ihrer Teamkolleginnen anhören.

Selbstbewusst visierte Marie die schwarze Kugel an. Mit einem entschlossenen Stoß über Bande bugsierte sie die weiße Kugel in Richtung auf die schwarze und versenkte sie. Anerkennend klopften die Mitspielerinnen ihr auf die Schultern.

In der zweiten Runde setzte Dani aus. Marie und Diana bildeten ein Team, Chrissi und Sanni das andere.

Lange ging es hin und her, bis Diana den entscheidenden Stoß ausführen musste. Sie versenkte zwar die schwarze Kugel, doch die weiße lief ebenfalls in eine Tasche.

„Gewonnen!“ jubelte Chrissi.

„Ist nicht mein Tag!“ murmelte Diana.

„Ist doch nur ein Spiel!“ tröstete sie Marie.

Die fünf setzten sich noch eine Weile an einen Tisch im Nebenraum.

„Was habt ihr heute noch vor?“ fragte Chrissi.

„Ich denke, wir werden gleich auf das Polizeirevier fahren und unsere Aussage machen,“ erklärte Diana.

„Das lässt dir wieder keine Ruhe, Frau Detektivin,“ frotzelte Chrissi.

Diana nickte nur geistesabwesend.

„Na dann,“ sagte Chrissi. „Wir sehen uns!“

Mit Umarmungen verabschiedeten sich die Frauen.

*

„Willst du da vorher anrufen?“ fragte Marie, als sie mit Diana ins Auto gestiegen war.

„Nein, wir probieren es einfach,“ antworte ihre Freundin. „Hier ist die Visitenkarte des charmanten Polizisten!“

Diana gab die Adresse ins Navi ein und fuhr los. Bald hatten sie ihr Ziel erreicht.

Am Eingang fragte der Pförtner nach ihren Wünschen.

„Wir möchten zu Herrn Krachtovski, eine Aussage machen,“ erklärte Diana.

Der Mann hinter der Scheibe griff zum Telefon und wählte eine Nummer.

„Tut mir leid, der ist nicht da!“ sagte er nach Beendigung des Gespräches.

„Da kann man nichts machen,“ stellte Marie fest.

„Moment, ich versuche mal etwas,“ sagte der Pförtner. Er wählte wieder eine Nummer.

„Sie können doch noch ihre Aussage machen,“ sprach er und legte den Hörer auf.

„Erster Stock, Zimmer 12, gleich hier die Treppe rauf.“

Marie und Diana bedankten sich und begaben sich zu dem angegeben Raum.

‚Inspektorin Ramona Raabe‘ lasen sie auf dem Schild neben der Tür. Ihr Klopfen wurde mit einem kräftigen ‚Herein!‘ beantwortet.