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Fast vierzig Jahre war ich im Schuldienst tätig. Zusätzlich habe ich Nachhilfe gegeben, an Volkshochschulen und nicht zuletzt viele Jahre an Flugschulen angehende Piloten in verschiedenen Theoriefächern unterrichtet. In diesem Buch möchte ich einen Einblick in diese abwechslungsreichen Tätigkeiten geben, aber auch von der einen oder anderen lustigen Gegebenheit erzählen. Ein paar kritische Gedanken zum Thema 'Schule' seien mir zudem gestattet.
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Seitenzahl: 53
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Diana Wolfbach
1. Auflage Februar 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Texte: © Copyright by Diana Wolfbach
Korrektorin: Barbara Winkels
Umschlaggestaltung und Illustrationen: Diana Wolfbach
Selbstverlag: Diana Winkels
Schlagwiesenstr. 12
36381 Schlüchtern
Druck und Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Seite
Vorwort06
Inhalt
Vorwort06
Frohe Ostern!10
Mathe ist doof!12
Noten24
April April28
Mia san mia!30
Religion34
Schule und Sport42
Noch mal April April49
Partnerschaften50
Was es alles gibt!54
Schullandheim56
Ein großes Feuer61
Schülerzeitung 64
Meine Dienstorte
Mailing68
Schweitenkirchen 70
Waldkraiburg73
München74
Unterföhring81
Nachwort 88Vorwort
Schule hat in meinem Leben eine sehr bedeutsame Rolle gespielt. Wenn man den Kindergarten dazu zählt, dann begann es in einem kleinen Ort in Hessen namens Altenmittlau, wohin meine Mutter und ich evakuiert wurden, nachdem das Haus in Offenbach, in dem ich geboren wurde, von Bomben zerstört worden war.
Im gleichen Ort wurde ich im Herbst 1947 eingeschult; allerdings war mein Gastspiel nur von kurzer Dauer, denn als mein Vater aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und zurückgekehrt war, übersiedelten wir von Altenmittlau, Hessen, damals amerikanische Zone, nach Brake, Niedersachsen, damals britische Zone. Weil dort die Schule im Frühjahr begann, durfte ich 1948 noch mal den ersten Schultag erleben.
Nach vier Jahren in der Katholischen Volksschule Brake wechselte ich auf das dortige Gymnasium. Das Abitur legte ich 1962 am Gymnasium Nordenham ab.
Zwei Jahre diente ich bei der Luftwaffe, immer als Auszubildender oder als Ausbilder. Drei Monate auf der Offiziersschule der Luftwaffe in Neubiberg bei München war ich ja auch Schüler im weitesten Sinn.
An der Ludwig-Maximilian-Universität München absolvierte ich das Studium der Pädagogik. Danach war ich fast 40 Jahre im Schuldienst des Freistaates Bayern tätig.
An der Bavaria Flugschule in München erwarb ich 1979 den Privatpilotenschein (PPL). Anschließend unterrichtete ich viele Jahre lang angehende Pilotinnen und Piloten in mehreren theoretischen Fächern des PPL und ATPL an dieser und an der AFIT-Flugschule.
Einige Nachhilfestunden und verschiedene Einsätze in Volkshochschulen zählen ebenfalls zu den Erfahrungen mit Unterricht und Schule.
Und zu guter Letzt war ich als Elternteil viele Jahre mit den unterschiedlichsten Schulen und Lehrern in Kontakt. Meine vier Kinder haben alle am Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben das Abitur abgelegt.
Somit habe ich eine ganze Menge an Erziehungseinrichtungen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln kennen gelernt. Die eine oder andere Episode, die erlebt habe, möchte ich in diesem Buch erzählen. Manchmal sind es lustige Plaudereien, aber gelegentlich auch ernsthafte und kritische Anmerkungen zum Thema Schule.
Noch eine Anmerkung zu meiner Person: Ich habe fast 70 Jahre mit einem männlichen Körper leben müssen, ehe ich endlich ganz offiziell die Frau sein durfte, die ich für mich schon immer war. In diesem Buch ist demzufolge gelegentlich von mir als ‚Lehrer‘ die Rede. Auch meine Dienstzeit bei der Bundeswehr - damals gab es noch keine Frauen beim Militär in Deutschland – wird jetzt sicher verständlicher.
Ach ja, Sie rätseln vielleicht wie der etwas seltsam klingende Buchtitel zu Stande gekommen ist ... Die geneigte Leserin und der geneigte Leser wird es im Laufe der hoffentlich unterhaltsamen Lektüre dieses Bandes herausfinden.
So sehe ich heute aus.
Frohe Ostern!
Ein Junge meiner Klasse prahlte ein paar Tage vor den Osterferien, er könne ein gekochtes Ei an seiner Stirn aufschlagen.
Das brachte einige Mädchen meiner Klasse auf eine Idee. Weil ich dachte, dem Großmaul könnte eine kleine Lektion nicht schaden, stimmte ich zu.
Am letzten Schultag vor den Osterferien gab es im Klassenzimmer ein kleines Frühstück. Jeder Schüler hatte etwas dafür mitgebracht. Ein Mädchen reichte dem besagten Angeber ein buntes Ei. ‚So, nun zeig uns wie du das Ei an deiner Stirn aufschlagen kannst!‘
‚Kein Problem‘! war die knappe Antwort. Der Junge nahm das Ei und schlug es gegen seine Stirn. Aber oh weh – der Inhalt eines rohen Eis floss über sein verdutztes Gesicht.
Alle lachten – bis auf den Hereingelegten. Es dauerte aber nicht lange, bis auch er seine gute Laune wieder gefunden hatte, nachdem sie Spuren in seinem Gesicht und auf der Bank von den Mädchen weitgehend beseitigt worden waren.
Der Angeber wurde daraufhin auch etwas vorsichtiger mit seinen Prahlereien.
Mathe ist doof
Ich befürchte, dass sich eine ganze Reihe von Ihnen jetzt aus vollem Herzen diesem Spruch anschließt. Ganz offen geben eigentlich ansonsten gebildete Menschen zu, dass sie eine „mathematische Niete!“ sind oder waren. Kommt diese Äußerung gar aus dem Munde von Eltern oder Lehrerinnen und Lehrern, dann wird es bedenklich. Zu gerne greifen die Schülerinnen und Schülern dies auf und verwenden es als Argument für eigenes Versagen in diesem Fach.
Woher diese weit verbreitete Abneigung kommt, lässt sich hier nicht umfassend und endgültig klären. Nicht unerheblich tragen sicher Schule und damit die Lehrer und Lehrerinnen, die dieses Fach unterrichten, zu diesem schlechten Image bei. Ich selbst habe während meiner Schulzeit zwei dieser Exemplare ertragen müssen, die mir die Freude an diesem Fach gründlich verleitet haben. Dass ich trotzdem später gerne Mathematik unterrichtet habe, wundert mich manchmal selber. Aber vielleicht gerade deshalb, weil ich die Schule gehasst habe, wie ich an anderer Stelle bereits ausführte, konnte ich mich besser in die Lage der Schüler versetzen – nicht nur in Mathematik.
Meine erste Mathematikstunde in der 5. Klasse der Hauptschule – so hieß die früher mal! - habe ich immer mit folgender Aufgabe begonnen:
5 + 5 · 5
Kaum hatte ich die Zahlen an die Tafel geschrieben, meldeten sich fast alle Schüler, je nach Temperament mehr oder weniger aufdringlich. Besonders nervig fand ich immer dieses Fingerschnipsen, das ich selber nicht beherrsche.
„Das ist doch einfach!“ kommentierten einige das Problem. Ich rief wahllos jemanden auf, der dann siegessicher das Ergebnis verkündete: „50!“
Ich schrieb das genannte Resultat an die Tafel und fragte: „Wer hat das auch herausbekommen?“ Alle, aber wirklich alle Schüler, meldeten sich. Ich schwöre, es gab niemals, in all den Jahren, auch nur einen einzigen Schüler, der zu einem anderen Ergebnis gekommen ist.