Mauern bewahren Geschichten - Helmut Moßner - E-Book

Mauern bewahren Geschichten E-Book

Helmut Moßner

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Acht Jahre nach Erscheinen des Bandes: - Ich trage meine Augen durch die Stadt - präsentieren die Autoren einen neuen lyrischen Rundgang durch die historische Fuggerstadt Weißenhorn. Ausgerüstet mit Notizblock und Fotoapparat versuchen die Autoren den Lesern eher ungewöhnliche Einblicke in das historische Ambiente der Altstadt zu ermöglichen. In einem ergänzenden Teil erläutert Monika Göbel den geschichtlichen Hintergrund.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 45

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

1 Oberes Tor (Geschichten)

2 Kirchplatz (Atemlicht)

3 Altes Rathaus (Arkaden)

4 Am Markt (Am Markt)

5 Pfarrkirche (Stadtpfarrkirche)

6 Altes Schloss (Stufen)

7 Fuggerschloss (Das Schloss)

8 Barfüßer (Tagesgedicht)

9 Hauptstraße (Im Schattenstaub)

10 Engel (Das Haus ist erwacht)

11 Schranne (Leierkastenmann)

12 Altes Haus (Abend)

13 Heilig Geist (Jesus Superstar)

14 Unteres Tor (Lesestunde)

15 Prügelturm (Versteckte Geschichten)

16 Stadttheater (Mensch und Maske)

17 Untere Mühle (Stillstand)

18 Bahnhof (Weg zur Arbeit)

19 Busbahnhof (Busbahnhof)

20 Molfenter-Villa (Molfenter-Villa)

21 Deutscher Kaiser (Neugieriger Blick)

22 Herbst Stadtgraben (Sorgen)

23 Störche (Die Störche sind nicht fort))

24 St. Nepomuk-Brunnen (St. Nepomuk-Brunnen)

25 Musikschule (Flöte Kontrabass Trompete)

26 Alter Friedhof (Im Schneelicht)

27 Lourdes Kapelle (Schattenwanderung)

28 Schallerweiher (Schwarzes Wasser)

29 Funkenfeuer (Funkenfeuer)

30 Marcellus Garten (Letztes Feuer)

Stadtplan

Historisches

Quellen

Autoren

Vorwort

Sieben Jahre nach Erscheinen unseres ersten „lyrischen Rundgang durch Weißenhorn“ legen wir nun einen zweiten Band „Mauern bewahren Geschichten“ vor. In dieser Zeit hat sich im „Städtle“ einiges verändert, andere Häuser und Orte, wie z.B. das Bräuhaus, die Spitalkirche oder alte Häuser in der Altstadt waren im ersten Band noch nicht enthalten. Ich versuchte daher, wieder ausgerüstet mit Fotoapparat und Schreibblock, ungewöhnliche Blicke auf den Alltag Weißenhorns zu werfen. In dankenswerter Weise stand mir wieder Monika Göbel mit ihren profunden Kenntnissen zur Stadtgeschichte zur Seite. Sehr zu danken haben wir auch dem ehemaligen Stadtbaumeister Burkhardt Günther, der akribisch die Geschichte der Bauwerke der Stadt Weißenhorn aufgeschrieben hat und auf seiner Webseite für interessierte Leser veröffentlicht.

Dr. Helmut Moßner

Geschichten

An die Türme geklammert

der gemauerte Bogen

Fenster wie Augen eines davon blind

im kalten Atem der Stadt

kippen die Farben in versteinerte Stille

wir leben Geschichten

haben Sommer und Winter gesehen

viele Menschen getroffen

es hat geregnet und geschneit

jedes Mal wenn ich das Tor querte

und der Blick sich öffnete

zur Kirche und den Schlössern

bin ich den Menschen näher gekommen

Schritt für Schritt

Atemlicht

Chronisten des Verlorenen

verfassen täglich neue Folgen

Vorbesichtigungen eines

vergangenen Glücks

hastige Tage schwinden

die Nacht vor dem Fenster

stellt das Rad der Zeit

und uns an den Rand der Welt

Nachgeschmack von Honigbonbons

meine Lippen bedauern nichts

im Schatten von Seufzern

weißt du nicht

was du antworten sollst

wir atmen die Lichter der Straße

in fremden Schuhen reisen

leise Fragen mit

auf dem Pflaster Farbgirlanden

wer hat getanzt heut Nacht

Arkaden

Das Pflaster ist ausgetreten

der Platz sucht die Senkrechte des Turms

im Schatten der Kirche hat

der Brunnen sehnsüchtiges Grau

auf seinen Schlaf gelegt

Arkaden bleiben geöffnet

Zwischenräume lehnen sich an Säulen

die sich anfühlen wie Erinnerungen

an verschwundene Tage

noch spannt der Himmel sein blaues Tuch

über das einstige Rathaus doch

bald wölbt sich die Nacht über den Platz

und das Licht der Laternen bewegt

lange Schatten zwischen den Häusern

ihr Echo prallt an Fassaden

und pocht an verschlossene Türen

Am Markt

In Wannen gebündelt ein bunter Sommer

Blumenduft im Morgenwind

zwei Frauen und ein Lächeln

kurz tupft die Sonne helle Kringel

auf Sonnenbrillen bevor sie sich

hinter der Kirche versteckt

das Leuchten auf den Gesichtern

der Schwestern bewahrt das Licht

einen Strauß im Arm

nehme ich das Lächeln des Sommers mit

Suchende Hand

An verwitterter Fassade

Christophorus mit dem Kind

das sich vergnügt tragen lässt

ausgetretene Stufen

die Kühle der Türklinke

berührt die suchende Hand

der Morgen lehnt sich an

die Stille des Kirchenraums

streift über Figuren die lebendig werden

leise Stimmen auf der Empore

bevor die Steinmeyer-Orgel beginnt

und der Chor sich zögernd zugesellt

Töne finden sich zusammen in

der Traurigkeit eines Klangs

werden zur Anleitung ein Anderer zu sein

Stufen

Mauern bewahren Geschichten

ein Schloss hält Zeiten fest

der Widerhall von Schritten

wirft Leben in die schläfrige Dunkelheit

ächzend antworten oft getretene Stufen

an Wänden betrachten mich Gesichter

mit flackernden Augen

gehe ich in die Tiefe der Vergangenheit

Schatten streifen Fassaden

und verlieren sich hinter Träumen

Stufe um Stufe

Das Schloss

Stunden schlendern über den Platz

die Flügel des Storchs bewegen den Himmel

der sich heiter ans Schloss lehnt

es sonnt sich in seinem Ruhm

Scharlachrote Buchstaben zählen Schritte

Türen öffnen sich von Geisterhand

eine Metalltreppe zeigt den Weg

zu Aktendeckeln und Stimmen

die Tür zum Ratssaal ist angelehnt

lange warte ich auf guten Rat

stattdessen erzählt die Decke von der

Renaissancezeit mit ihrem Stuck

von fulminanten Konzerten und einer

ausgetretenen Treppe im anderen Schloss

Tagesgedicht °

Der Tag nimmt mich an der Hand

und schlendert über den Platz

eine warme Sonne weicht die Barockfassade auf

vom Schloss zum fürstlich fuggerschen Bräuhaus

brauchte es nicht viel Zeit

vom Rathaus zur heutigen Brauerei nicht länger

Sommergestalten in Röcken

Radfahrer mit ausgetrockneten Kehlen

und Gefühle nehmen auf Bierbänken platz

eine Taube patrouilliert zwischen Schuhen

nickt den Gästen zu nicht dem

Hund der eine Frau an der Leine führt

Kinderlachen hellt den Platz auf

Sommerwind beugt sich übers Pflaster

ein Turmfalke atmet Licht

ich bestelle das Tagesgedicht

°In Memoriam Hans Schütz

Im Schattenstaub

Im Schattenstaub der Platane

blättert der Wind

Schnittmuster wirbeln im Licht

Augen verwandeln sich werden Gesichter

ein Lächeln ein Kind das winkt

das leise Plätschern des Brunnens beruhigt

die Aufgeregtheit der Stadt

vom Turm herüber geweht