Mecklenburgische Seenplatte Reiseführer Michael Müller Verlag - Sabine Becht - E-Book

Mecklenburgische Seenplatte Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Sabine Becht

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Weite Natur und bezaubernde Landschaft, schönes Land und stilles Wasser: entdecken Sie das "Land der Tausend Seen" mit dem Reiseführer "Mecklenburgische Seenplatte" aus unserem Verlag in der sechsten Auflage. 336 Seiten mit 185 Farbfotos zeigen Ihnen die Schönheit der manchmal auch "Mecklenburger Seenplatte" genannten Region und machen Lust auf Urlaub im Mecklenburger Land. Dank 49 Karten und Plänen behalten Sie immer die Orientierung. Ob Natur- oder Nationalpark: in unserem Reiseführer "Mecklenburgische Seenplatte" finden Sie alle zehn Parks der Region ausführlich beschrieben, etwa den Müritz-Nationalpark. Kommen Sie mit uns auf Entdeckungsreise ins Mecklenburgische! Die Mecklenburgische Seenplatte - Urlaub voller Möglichkeiten Unser Reiseführer hält zahlreiche Aktivitäten bereit. Erkunden Sie die mecklenburgischen Seen mit Kanu oder Hausboot: die Mecklenburgische Seenplatte ist von einer Vielzahl an Kanälen durchzogen. Es ist das größte zusammenhängende Seengebiet Europas. Erfahren Sie die prächtige Landschaft und Natur mit dem Rad oder wandern Sie von See zu See. Dank der detailliert beschriebenen Touren und zahlreichen Geheimtipps der Autoren erleben Sie bezaubernde Mecklenburger Natur beim Radfahren und Wandern hautnah. Die ausführlich beschriebenen Radtouren im Reiseführer "Mecklenburgische Seenplatte" führen Sie unter anderem wie auf einem Seen-Radweg auf großer Tour durch die unberührte Natur rund um die Müritz. Im Wald östlich der Müritz kann man Adler, Kranich, Reh und Hase beobachten. Kanu-Touren erschließen die Mecklenburgische Kleinseenplatte samt Zwischenstopp in Mirow mit seiner Schlossinsel und dem Drei-Königinnen-Palais. Familien mit Kindern, Naturfreunde und Individualurlauber werden begeistert sein von der Weite und Unberührtheit der Seenlandschaft. Geschichtsinteressierte finden jede Menge Museen, Schlösser und anderprächtige Zeugnisse der - nicht nur barocken - Vergangenheit. Für alle ist unser Reiseführer "Mecklenburgische Seenplatte" bewährter Begleiter mit zahlreichen Geheimtipps, von denen Sie sicher nicht enttäuscht sein werden. Urlaub mit der ganzen Familie - und mit Hund? Die Region der Seenplatte ist ideal für Urlaub mit dem Vierbeiner. Große Teile sind für Hunde frei zugänglich. Hotel, Ferienwohnung oder Ferienhaus: Für jeden Anspruch und Geldbeutel gibt es das passende Angebot, alles für Sie ausprobiert.

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Seitenzahl: 581

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Sabine Becht und Sven TalaronOrientiert in der Mecklenburgischen SeenplatteDie Region im ProfilErlebnis NaturErlebnis KulturDie Seenplatte mit KindernUnterwegs in der Mecklenburgischen SeenplatteSchwerin und UmgebungStadtgeschichte SchwerinSehenswertes in SchwerinPraktische Infos zu SchwerinUm den Schweriner SeeAm Südufer des Schweriner SeesAm Ostufer des Schweriner SeesWestufer und Schloss WiligradAbstecher nach LudwigslustIm Westen der SeenplatteSternberger SeenlandNeuklosterWarinSchloss KaarzSternbergWarnowdurchbruchstalGroß Raden (Freilichtmuseum)GüstrowKrakower SeeKrakow am See​Durch das NebeldurchbruchstalLinstowGoldberger SeeGoldbergKloster DobbertinIm Norden des Plauer SeesKultur- und Informationszentrum Karower MeilerAlt Schwerin und das AgroneumPlauer WerderPlau am SeeIm Süden des Plauer SeesStuer und der BärenwaldAm Ostufer des Plauer SeesMalchowUm Fleesensee und KölpinseeGöhren-Lebbin/UntergöhrenNossentin, Jabel und DamerowUm die Müritz und im NationalparkRöbelSüdlich von RöbelBollewickLudorfZielow und SolzowZwischen Röbel und WarenWaren an der MüritzNördlich und nordöstlich von WarenMüritz-NationalparkIm Norden des NationalparksFederowSchwarzenhofSpeck und der KäflingsbergIm Osten des NationalparksAnkershagenKratzeburgGranzin und KrienkeIm Süden des NationalparksBlankenförde-KakeldüttSchillersdorfBoekBoeker Mühle und Bolter SchleuseSüdlich der MüritzRechlinVipperowUm Müritzsee und NebelseeDie KleinseenplatteMirowDie Kleinseenplatte südlich von MirowAbstecher nach RheinsbergDie Kleinseenplatte südlich von WesenbergWesenbergNördlich von Wesenberg: Rund um den Großen LabusseeNeustrelitz und die Feldberger SeenlandschaftNeustrelitzSüdöstlich von NeustrelitzAbstecher nach Brandenburg: Fürstenberg und Großer StechlinseeDie Feldberger SeenlandschaftFeldbergCarwitzUm den Carwitzer SeeNeubrandenburg und der TollenseseeNeubrandenburgRund um den TollenseseeBurg StargardHohenzieritzPenzlin und die Alte BurgAlt RehseReuterstadt StavenhagenIvenack und die Ivenacker EichenDie Mecklenburgische SchweizMalchinUm den Kummerower SeeDargunUm den Malchiner SeeBasedowSchloss UlrichshusenBlücherhof und UmgebungBurg Schlitz und RöthelbergAm Westufer des Malchiner SeesTeterowUmgebung von Teterow: Thünen-Museum TellowNachlesen & NachschlagenGeografie und LandschaftFlora und FaunaGeschichte MecklenburgsArchitekturMecklenburgische Seenplatte aktivAngelnBadenFahrradfahrenGolfReitenSegeln/SurfenTauchenWandernWasserwandernReisepraktisches in StichwortenBadenBarrierefreiErmäßigungenEssen und TrinkenFeste und VeranstaltungenHundeInformationenKartenKinderKlima und ReisezeitKurtaxeLiteraturtippsMückenSportÜbernachtenVerkehrsmittel vor OrtWellness und KurenWandern in der Mecklenburgischen SeenplatteÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungMecklenburgische SeenplatteIndex
Alles im Kasten
Mehr als nur der Architekt Schwerins – Georg Adolph DemmlerEin guter Geist – das PetermännchenLudwigsluster Carton – sparen und klotzenNaturpark Sternberger SeenlandDer Unbeugsame – Ernst Barlach (1870–1938)Naturpark Nossentiner/Schwinzer HeideWerner SchinkoKraniche im Müritz-NationalparkRegeln im NationalparkHeinrich Schliemann – Kaufmann und Selfmade-ArchäologeFusion Festival: Fünf Tage im ParalleluniversumAdolf Friedrich VI. Spion für die Briten oder einfach unglücklich verliebt?Die Rätzseerunde (3-Seen-Rundfahrt)Der Kronprinz in RheinsbergSeewalde – gelebte Anthroposophie am SeeDie Blume von NeustrelitzNationalpark Müritz – Teilgebiet SerrahnNaturpark Feldberger SeenlandschaftHans Fallada (1893–1947)Mudder Schulten – Reuters resolute Bäckersfrau aus NeubrandenburgKönigin Luise von Preußen (1776–1810)Fritz Reuter – Mecklenburgs DichterDer Teterower HechtSteckbrief Mecklenburgische SeenplatteDer Sternberger KuchenDie „Alte Fahrt“ – die einstige Müritz-Havel-WasserstraßeAdler über MecklenburgNaturschutz in MecklenburgVon Mecklenburg und den BuddenbrooksEin Herrscher namens HeinrichGebrannte Pracht: die Norddeutsche BacksteingotikRadwandern in der Mecklenburgischen SeenplatteWeiterführende InformationenDer Crivitzer FischregenKlimadaten
Kartenverzeichnis
Schwerin und UmgebungSchwerinIm Westen der SeenplatteGüstrowPlau am SeeMalchowWaren an der MüritzRöbelWaren an der MüritzDie Kleinseenplatte, Mirow und WesenbergRheinsbergNeustrelitz und die Feldberger SeelandschaftNeustrelitzFeldbergNeubrandenburg und der TollenseseeNeubrandenburgMecklenburgische SchweizÜbersicht der WanderungenTour 1: Radwanderung rund um den Krakower SeeTour 2: Wanderung von Waren zum Müritzhof, Tour 3: Wanderung rund um die FeisneckTour 4: Große Radwanderung rund um die MüritzTour 5: Rundwanderung von Ankershagen zum Havel-QuellgebietTour 6: Rundwanderung bei KratzeburgTour 7: Mit dem Kanu auf der Oberen HavelTour 8: Drei-Tages-Wasserwanderung auf der kleinen Zehn-Seen-RundeTour 9: Im Serrahner WaldTour 10: Rundwanderung von Feldberg nach CarwitzZeichenerklärungMecklenburgische Seenplatte
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Radwanderung rund um den Krakower SeeSehr schöne, kaum anstrengende Fahrradtour auf durchgehend asphaltierten Wegen und wenig befahrenen Seitenstraßen, keine nennenswerten Steigungen, es empfiehlt sich ein Abstecher durch das Nebeldurchbruchstal nach Kuchelmiß.GPS-Wanderung 2: Von Waren zum Müritzhof und zurückSehr schöne, kaum anstrengende Wanderung entlang der kleineren Moorseen im Müritz-Nationalpark – ideal zur Vogelbeobachtung, die von mehreren Ständen aus möglich ist.GPS-Wanderung 3: Rundwanderung um die FeisneckSchöne und wenig anstrengende Rundwanderung, in deren Verlauf immer wieder kleine Badestellen zu einem Sprung in den See einladen.GPS-Wanderung 4: Große Radwanderung rund um die MüritzDer Klassiker unter den Radtouren auf der Mecklenburgischen Seenplatte: einmal rund um das „Kleine Meer“.GPS-Wanderung 5: Rundwanderung von Ankershagen zum Havel-QuellgebietLeichte Wald- und Wiesenwanderung, meist auf guten Wegen, keine nennenswerten Steigungen.GPS-Wanderung 6: Rundwanderung bei Kratzeburg Schöne Waldwanderung durch den Müritz-Nationalpark östlich von Kratzeburg, bei der man an einigen Waldseen vorbeikommt.GPS-Wanderung 7: Mit dem Kanu auf der Oberen HavelTraumhafte Kanutour im ständigen Wechsel von Seequerung und Fahrt auf der jungen Havel durch den Nationalpark.GPS-Wanderung 8: Drei-Tages-Wasserwanderung auf der kleinen Zehn-Seen-RundeHerrliche Rundtour mit dem Kanu, keine nennenswerte Strömung, bei starkem Wind allerdings Wellengang auf den Seen.GPS-Wanderung 9: Wanderung im Serrahner WaldHerrliche Wanderung durch den Serrahner Teil des Müritz-Nationalparks und zum Weltnaturerbe Alte Deutsche Buchenwälder , wenig anstrengend und sehr abwechslungsreich.GPS-Wanderung 10: Rundtour von Feldberg nach Carwitz Eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung, die auch als Ganztagestour geeignet ist: Zahlreiche Picknick- und Badestellen liegen auf dem Weg.
Unterwegs mit
Sabine Becht und Sven Talaron
Sabine Becht studierte Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft und war schon in den Semesterferien für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs. Sven Talaron begann nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) beim Michael Müller Verlag zu arbeiten.
Sie sind Autoren zahlreicher Reiseführer zu Italien, Mecklenburg-Vorpommern, Griechenland und Österreich. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2015 mit dem Premio Enit und dem ITB BuchAward 2016 (Rügen und Usedom) und 2018 (Mecklenburg-Vorpommern).
Mecklenburgs Wegverhältnisse - zuweilen eine Zumutung. Ist man mit dem Auto unterwegs, entpuppt sich die breite Landstraße als schlaglöchrige Buckelpiste. Mit dem Fahrrad dagegen schüttelt man sich kilometerlang auf einer romantischen Allee, dank des reliefreichen Kopfsteinpflasters. Und auf dem Wanderpfad quält man sich wahlweise durch knöcheltiefen Sand oder zähen Matsch. Aber wenn man dann genug geflucht und sich seinem Schicksal und der Verfasstheit abgelegener mecklenburgischer Verkehrswege ergeben hat, dann drängt sich ein Gedanke auf, und der bleibt hängen: Na und?
Dann muss man eben mal einen Gang runterschalten. Welcher Termin kann im Urlaub so wichtig sein, dass man sich den Tag verdirbt? Das Schönste an Mecklenburg ist schließlich die herrliche Natur. Im Vorbeihetzen wird man aber keine blühenden Orchideen, brütende Fischadler oder versteckten Badebuchten entdecken. So gesehen wird der Weg zur Chance, sich zu entschleunigen - und sprichwörtlich zum Ziel.
Wir haben aber noch einen Tipp zur stressfreien Fortbewegung, wie sie in Mecklenburg nicht schöner sein könnte: auf dem Wasser. Man bewegt sich mitten in der herrlichen Landschaft - auf garantiert vollkommen ebenem, glasklarem Untergrund.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum, ein nettes Hotel oder einen schönen Wanderweg entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an:
Sabine Becht und Sven Talaron | Stichwort „Mecklenburgische Seenplatte“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in der Mecklenburgischen Seenplatte
Die Region im Profil
Die Mecklenburgische Seenplatte ist ...
... vor allem ein ungemein abwechslungsreiches Urlaubsparadies!
Das Land der 1000 Seen
Genau genommen über 1110 sollen es sein (und ein kleines Meer), die verbunden durch Flussläufe und Kanäle das größte vernetzte Wasserwanderrevier Europas ergeben. Gezählt haben wir sie aber nicht ...
... wasserreich
Vom Schweriner See im Westen bis zur Feldberger Seenlandschaft, von der gewundenen Warnow bis zur verzweigten Havel, vom weitläufigen Kummerower See am Rand der Mecklenburgischen Schweiz bis zur vielgestaltigen Kleinseenplatte an der Grenze zu Brandenburg - zahllose Flüsse und Kanäle verbinden die mecklenburgischen Seen zu einem dichten, vielgestaltigen Netz von Wasserwegen. In dessen Mitte erstreckt sich die Müritz, „das Kleine Meer“, Deutschlands größter Binnensee, mit dem herrlichen Müritz-Nationalpark. Entlang der gewundenen Flussläufe und der zergliederten Seen verstecken sich lauschige Badebuchten und unberührte Natur, lebhafte kleine Häfen und idyllische Anlegestellen, tiefe Wälder und sanfte Hügel, prächtige Schlösser und malerische Dörfer ... Kurzum: In Mecklenburg findet man eine Seenlandschaft von faszinierender Schönheit, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Vor allem für Paddler ist die Mecklenburgische Seenplatte ein Paradies, es locken verschiedenste Touren - ob für ein paar Stunden oder mehrere Tage. Jede Menge Kanuverleiher versorgen die Kanuten mit Canadier, Kajak und Ausrüstung.
... geschützt
Weite Landschaften Mecklenburgs stehen unter Schutz: der Nationalpark Müritz mit seinem von uraltem Buchenwald bestandenen Teilgebiet Serrahn, die Naturparks Sternberger Seenland, Nossentiner/Schwinzer Heide, Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See, die im Westen einen nahezu geschlossenen, geschützten Korridor bilden, sowie der wunderbare Naturpark Feldberger Seenlandschaftim Osten und nicht zu vergessen die zahlreichen Naturschutzgebiete, wie beispielsweise das NSG Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz im Westen oder das NSG Heilige Hallen im Osten.
... artenreich
Die Natur dankt den Schutz mit erstaunlicher Artenvielfalt. Als Beispiel sei hier nur die Vogelwelt genannt: Die Kraniche machen in Mecklenburg Rast von ihren langen Flügen, See- und Fischadler beherrschen den Luftraum, Waldschnepfen und Rohrdommeln tapsen zeternd durch Unterholz und Schilf, Störche staksen über Felder und Untiefen, bunte Eisvögel und die seltenen Schreiadler, Schwarzstörche und Silberreiher finden Orte zum Brüten ... Wo sonst sollte man sie noch zu Gesicht bekommen, wenn nicht in den zauberhaften Landschaften Mecklenburgs?
Und was man in freier Wildbahn nicht zu sehen bekommt, da unter Wasser, zu scheu oder hierzulande eigentlich ausgestorben: Im Müritzeum beherbergen zahlreiche große Aquarien die heimische Unterwasserfauna und im überaus besuchenswerten Wildpark-MVin Güstrow kann man Bären, Wölfe, Dam- und Rehwild, Greifvögel und Eulen und viele Wildtiere mehr beobachten. Auf dem Damerower Werder erstreckt sich ein Reservat für Wisente und am Südufer des Plauer See haben zurzeit 13 Bären im Bärenwald ein artgerechtes Refugium gefunden.
... prachtvoll
Viele Landesteilungen ergeben viele Residenzstädte. Was den Mecklenburgischen Herzögen vielleicht irgendwann zu kleinteilig wurde, erweist sich für den mecklenburgischen Tourismus als Glücksfall: Es gibt jede Menge zu besichtigen! Allen voran natürlich die Landeshauptstadt Schwerin mit ihrem strahlenden Schloss samt gepflegtem Schlossgarten, die Residenzstadt Ludwigslust (auch liebevoll und kurz „Lulu“ genannt) mit dem prachtvollen Schloss und dem herrlichen Schlosspark, aber auch Neustrelitz, Güstrow und Mirow lohnen mindestens einen Abstecher.
Doch man muss nicht unbedingt in die Residenzstädte reisen, um prächtige, gutsherrliche Behausungen zu besichtigen. Die Dichte an Schlössern und Gutshäusern auf dem Land und vor allem in der Mecklenburgischen Schweiz ist bemerkenswert. Das Spektrum reicht vom eher schlichten Gutshaus über den klassizistisch erhabenen Herrensitz bis zum verspielt tudorgotischen Schloss. Viele der Schlösser beherbergen heute Hotels, in denen es sich komfortabel und ein wenig wie anno dazumal logieren lässt. Zumeist verfügen die noblen Herbergen auch über eine angemessen noble Küche, volle Weinkeller und großzügige Wellnessbereiche. Und wie es sich gehört, umgibt so manches Schloss ein herrlicher Landschaftspark, oft so alt wie das Gemäuer selbst und nach englischem Vorbild als romantisches Idyll gestaltet.
... kunstvoll
Zur Vielfalt an Museen, literarischen Orten und Künstlerrefugien, Konzerten, Festspielen und Festivals.
Geschützte Paradiese
Erlebnis Natur
An der Seenplatte erholt man sich unterwegs: ob beim Wandern, auf dem Rad oder im Kanu.
Der Müritz-Nationalpark im Profil
1990 gegründet, erstreckt sich der Nationalpark über 260 km2 östlich der Müritz und 62 km2 im Teilgebiet Serrahn. Drei Viertel des Gebiets bestehen aus Wald, der Rest verteilt sich auf landwirtschaftlich genutzte Flächen, Moore, Seen und einen 500 m breiten Abschnitt der Müritz entlang des Ostufers.
Naturräume
Es gibt vor allem einen Grund, seinen Urlaub in Mecklenburg zu verbringen - und das ist die herrliche Natur. Dem Schutz der wunderbaren Landschaften wird in Mecklenburg ein hoher Stellenwert eingeräumt - sei es an Land, am Ufer oder im Wasser, in unzugänglichen Mooren oder Bruchwäldern, im urwüchsigen Nationalpark Müritz, in den raumgreifenden Naturparks und den zahlreichen Naturschutzgebieten, in den landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaften oder auch in den gepflegten Landschaftsgärten.
Nationalpark Müritz: Das weitläufige Naturparadies ist das grüne Herz Mecklenburgs. Der Buchenwald im Teilgebiet Serrahn gehört gar zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Naturparks Sternberger SeenlandundNossentiner/Schwinzer Heide: Stilles Land im Westen. Die Naturparks gehen nahtlos ineinander über.
Naturpark Feldberger Seenlandschaft: Eine abwechslungsreiche Endmorärenlandschaft rund um Feldberg und Carwitz.
Ivenacker Eichen: Die bis zu 1000-jährigen Eichen bei Stavenhagen sind als erstes in die Liste der Nationalen Naturmonumenteaufgenommen worden. Mit spektakulärem Baumkronenpfad.
Museen und Infozentren
Müritzeum: Das Müritzeum in Waren ein naturkundliches Museum zu nennen, wäre eine grobe Untertreibung. Spektakulär und anschaulich werden die Naturräume im „Land der 1000 Seen“ präsentiert, auch dank einer reichen Aquarienlandschaft, darunter das größte Süßwasseraquarium des Landes.
Nationalpark-Information Federow:Die wichtigste Anlaufstelle im Nationalpark, von hier starten zahlreiche geführte Touren
Kultur- und Informationszentrum Karower Meiler: Ansprechend gestaltetes Infozentrum des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide nördlich des Plauer Sees.
Unterwegs
Im Nationalpark und vielerorts auch in den Naturparks und Naturschutzgebieten kommt man mit dem Auto nicht weit. Radlern und Wanderern dagegen bietet sich ein weitläufiges Rad- bzw. Wanderwegenetz mit überwiegend guten Wegen und überwindbaren Steigungen. Weitere Infos
Radwanderung rund um die Müritz: Die große Tour einmal quer durch den Nationalpark und um die Müritz. Tour 4
Von Waren zum Müritzhof: Schöner Einstieg für Wanderer in den Nationalpark. Tour 2
Rundwanderung bei Ankershagen: Zur Havel-Quelle, mit Bademöglichkeit unterwegs. Tour 5
Rundwanderung im Serrahner Wald: Kleine Tour zum UNESCO-Weltnaturerbe. Tour 9
Rundtour von Feldberg nach Carwitz: Herrliche Tour durch die Feldberger Seenlandschaft. Tour 10
... auf dem Wasser
Wunderbar entschleunigend wirkt die Fortbewegung auf dem Wasser. Mit dem Hausboot macht man zwar sicher nur bescheiden Strecke, aber man kommt voran und erlebt die herrliche Natur entspannt mit Komfort und Langsamkeit. Segler können auf den weiten Flächen der großen Seen auf günstige Winde und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel hoffen. Und wer sich ohne eigenes Boot mal aufs Wasser wagen will, steigt auf eines der Fahrgastschiffe, die Touren von der einstündigen Seenrundfahrt bis zur ganztägigen Viel-Seen-Runde anbieten.
Wasserwandern: Am schönsten lassen sich Natur und Ruhe der herrlichen Seenlandschaften mit dem Kanu erleben. Paddelnd sind auch schmale Flussabschnitte und versteckte Seen erreichbar, die jedem motorisierten Boot verwehrt bleiben, da sie unter strengem Naturschutz stehen. Ein abwechslungsreicheres und landschaftlich schöneres Wasserwanderrevier wird man hierzulande schwerlich finden.
Warnowdurchbruchstal: Beliebte Tour durch ein idyllisches Tal auf der noch jungen Warnow im Naturpark Sternberger Seenland.
Naturpark Feldberger Seenlandschaft: Herrliches kleines Paddelrevier ganz im Osten bei Feldberg, beliebt beispielsweise die Tour über den Breiten und Schmalen Luzin.
Alte Fahrt: Die Natur hat sich den alten Wasserweg zwischen Mirow und Bolter Schleuse längst zurückgeholt.
Auf der Oberen Havel: Herrliches Wasserwanderrevier im Nationalpark Müritz. Ab dem Käbelicksee bei Kratzeburg ist die junge Havel für Kanuten befahrbar. Detaillierte Beschreibung bei Tour 7
Die kleine Zehn-Seen-Runde: Traumhafte Drei-Tages-Wasserwanderung durch die Kleinseenplatte. Start bei Wesenberg. Detaillierte Beschreibung bei Tour 8
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Die dünn besiedelte Mecklenburgische Seenplatte bringt es auf eine beachtliche Dichte an kulturellem Angebot, besonders in Sachen Open-Air jagt ein Event das nächste.
Schloss Güstrow geschlossen!
Achtung: Das prachtvolle Schloss Güstrow wird nach wie vor komplett saniert. Die Fassade soll 2024 in altem Glanz erstrahlen, innen geht es dann weiter bis voraussichtlich 2030.
Künstlerrefugien und literarische Orte
Die wunderschöne Landschaft der Seenplatte war nicht nur Inspiration für Künstler, so mancher zog sich auch hierher zurück von der Welt - und schuf dennoch ein beeindruckendes Werk in der Provinz. Eine Auswahl:
Hans-Fallada-Museum: Rudolf Ditzen alias Hans Fallada war einer, der sich zurückgezogen hat von der Welt, von 1933 bis 1945. Sein Haus in Carwitz mit herrlichem Seegrundstück wurde originalgetreu wieder hergerichtet und beherbergt nicht nur das nach ihm benannte Museum, sondern bietet auch Raum für diverse Veranstaltungen.
Tucholsky-Literaturmuseum: Sorglose Ferientage verbrachte Kurt Tucholsky hier und hat Schloss Rheinsberg in seinem gleichnamigen „Bilderbuch für Verliebte“ ein literarisches Denkmal gesetzt, die Stadt Rheinsberg hat dem großen Schriftsteller ein eigenes Museum gewidmet.
Fritz-Reuter-Literaturmuseum: Er war der Dichter Mecklenburgs, so bedeutend, dass man nicht nur ein Museum, sondern eine ganze Stadt nach ihm benannte: die Reuterstadt Stavenhagen. Da sollte ein Museum zu Ehren des gebürtigen Stavenhageners Reuter nicht fehlen, zumal er genau hier, im ehemaligen Rathaus am Marktplatz der Stadt, 1810 das Licht der Welt erblickte.
Atelierhaus am Inselsee: Ein weiterer Künstler, der sich in die beschauliche Ländlichkeit Mecklenburgs zurückzog. Ernst Barlach, der überzeugte Pazifist, lebte hier bis zu seinem Tod 1938. Heute sind hier zahlreiche seiner Skulpturen ausgestellt. Noch mehr Barlach gibt es in der Gertrudenkapelle am Rand der Altstadt. Beides in Güstrow, das sich nach seinem berühmten Bewohner heute stolz „Barlachstadt“ nennt.
Bunte Museumslandschaft
Der ländliche Raum gibt naturgemäß nicht ganz so viel her in Sachen Ausstellungen, möchte man meinen, doch weit gefehlt. Eine Auswahl:
Schloss Schwerin: Fast schon unwirklich schön erhebt sich das prachtvolle Schloss über den Schweriner See. Die Beletage im Innern steht dem äußeren Eindruck in nichts nach. Flanierenswert auch der Schlossgarten.
Staatliches Museum Schwerin: Das vielleicht bedeutendste Kunstmuseum Mecklenburgs - mit einer imposanten Sammlung Alter und Neuer Meister - wird derzeit saniert und soll 2025 seine Pforten wieder öffnen.
Schloss Ludwigslust: Noch eine prachtvolle Residenz der Mecklenburger Herzöge, umgeben von einem herrlichen Park. Zwar erst zur Hälfte renoviert, diese ist aber sehr sehenswert.
Schloss Kummerow: Eine der bedeutendsten fotografischen Privatsammlungen Deutschlands wird hier im Schloss am Kummerower See gezeigt. Unbedingt einen Besuch wert!
Schloss Wiligrad: Wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler werden in toller Lage am Westufer des Schweriner Sees und nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt gezeigt.
Kunstsammlung Neubrandenburg: Eine umfangreiche Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, darüber hinaus gibt es auch wechselnde Ausstellungen.
Kultursommer MV
Der Kalender ist prall gefüllt, vor allem in der Sommersaison, und hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten - vom hochklassigen Konzert bis hin zum bodenständigen Stadtfest ist ziemlich viel geboten.
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Seit 1990 gibt es die Festspiele schon und diverse Weltstars der Klassik sind in diesem Rahmen bereits aufgetreten. Wichtigste Festspielorte an der Seenplatte sind Schloss Ulrichshusen und die Konzertkirche Neubrandenburg. Alle Informationen und Termine zu den hochkarätigen Musik-Events, die mittlerweile auch ganzjährig stattfinden, unter festspiele-mv.de.
Festspiele modern: Mecklenburg ist nicht nur Eldorado der klassischen Musik, auch Zeitgenössisches ist breit vertreten - am prominentesten sicherlich mit dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Fusion Festival in Lärz. Darüber hinaus gibt es das 3000-Grad-Festival in Feldberg oder aber das Immergut-Festival in Neustrelitz.
Noch mehr Festspiele: Alljährlich im Juli zieht es die Freunde der Operetten in den Schlossgarten Neustrelitz zu den Festspielen im Schlossgarten, großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Schlossfestspiele Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters im Juni und Juli. Klassikfreunde werden auch an den Veranstaltungen der Rheinsberger Musikakademie ihre Freude haben.
Familienurlaub
Die Seenplatte mit Kindern
Die Mecklenburgische Seenplatte ist wie geschaffen für einen Urlaub mit Kindern in jedem Alter, bei schönem Wetter an den unzähligen Seen oder auf Kanutour in der Wildnis. Doch auch an Land gibt es jede Menge zu unternehmen.
Mehr als nur Infos
Die Informationszentren der Naturparks oder des Nationalparks sind mehr als nur Info-Anlaufstellen. In Kratzeburg beispielsweise widmet sich das Flatterhus der Fledermaus und in Federow kann man einen Blick in die Kinderstube der Fischadler werfen, einen Besuch wert ist auch der Karower Meiler.
Am und im Wasser
Baden kann man im Land der 1000 Seen natürlich an allen Ecken und Enden, sei es im bestens organisierten Strandbad mit Pommesbude und Bademeister oder aber „wild“ an einer der vielen abgelegenen Badestellen im ganzen Land.
Wen es eher auf das Wasser zieht, kann natürlich erstmal mit dem Ausflugsdampfer über die Seen schippern. Darüber hinaus hat man die Wahl zwischen Tretboot und SUP, Luftmatratze und Kanu. Mit Letzterem kann man als Familie wirklich herrliche Touren unternehmen - ein 3er- bzw. 4er-Canadier ist relativ einfach zu steuern, Gepäck passt auch noch dazu, und so steht der ein- oder auch mehrtägigen Kanutour mit Biwakieren am Wasserwanderrastplatz nichts im Wege - ein echtes Abenteuer in der Natur. Vor allem die Wasserwege im Müritz-Nationalpark sind herrlich, da auch motorbootfrei. Schwimmwesten für Kinder wie auch für Erwachsene werden von allen Anbietern zur Verfügung gestellt und sind im Preis enthalten.
Tiere beobachten
Neben dem Zoo in Schwerin lohnt unbedingt auch ein Ausflug in den weitläufigen Bärenwald bei Bad Stuer am Südufer des Plauer Sees, in dem zurzeit 13 Bären leben, die aus teils katastrophalen Lebensbedingungen hierher gebracht wurden. Auch das Wisentreservat auf der Halbinsel Damerower Werder zwischen Waren und Malchow ist groß und bietet seinen hier lebenden Wisentherden ausreichend Auslauf. Ein ganz besonderer Tipp in Sachen Tierbeobachtung ist der Wildpark-MV in Güstrow: In diesem modernen Tierpark sieht man Bären, Wölfe, Damwild und viele andere Tiere, die in Mecklenburg-Vorpommern auch in freier Wildbahn anzutreffen sind.
Apropos freie Wildbahn: Die sicherlich aufregendsten Tierbeobachtungen macht man, wenn man mit den Rangern des Nationalparks unterwegs ist, besonders am frühen Morgen oder in der Abenddämmerung: Sie wissen genau, wann und wo der Fischadler auf Jagd geht oder das Damwild auf die Lichtung kommt.
Burgen, Schlösser und Museen
Das Freilichtmuseum Groß Raden eröffnet nicht nur Kindern einen neuen Blick auf die Welt der Slawen, hier kann man sich auch selbst in alter Handwerkskunst probieren. Ein ähnliches Angebot hat das Slawendorf am Zierker See in Neustrelitz, hier kann man sogar mit dem Slawenboot über den See fahren.
Die sicherlich sehenswertesten Burgen der Seenplatte sind Burg Penzlin mit ihren gruseligen Hexenverliesen und Burg Stargard bei Neubrandenburg, Letztere übrigens mit Sommerrodelbahn in der Nähe.
Eine Besichtigung wert sind unbedingt auch die Schlösser der Seenplatte: Schwerins imposantes Schloss, das Schloss von Ludwigslust und vielleicht besonders lohnend, da kindgerecht aufbereitet, das 3-Königinnen-Palais in Mirow.
Ein besonders anschauliches und kinderfreundlich gestaltetes Museum in Sachen Naturkunde (und Biologie) ist das Müritzeum in Waren, in dem man an einem verregneten Tag locker ein paar Stunden verbringen kann.
Sportlich unterwegs
Wander-, Rad- und Kanutouren gibt es an der Seenplatte zuhauf und sie sind vielfach auch mit Kindern gut zu bewältigen. Seenplatte und Mecklenburgische Schweiz sind von einem dichten Radwegenetz durchzogen; die meisten Fahrradvermieter bieten auch Kinderräder, Nachläufer und Anhänger an. Eine Auswahl an Touren finden Sie im Wanderteil am Ende dieses Buches.
Wer neben der sportlichen Herausforderung auch ein wenig Nervenkitzel spüren möchte, kann sich in einem der Kletterparks mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden ausprobieren - vom Zwergenparcours bis zum schwindelerregenden „K 2“. Kinder müssen für bestimmte Parcours oftmals eine Mindestgröße haben. Kletterwälder gibt es u. a. in Schwerin, Plau am See und Waren an der Müritz, darüber hinaus bei einigen Campingplätzen. Höhe ohne Klettern, aber dennoch mit beeindruckendem Blick auf die Baumwipfel, kann man bei den Ivenacker Eichen erleben. Der Baumkronenpfad in schwindelerregender Höhe ist sogar barrierefrei.
Eine besondere Herausforderung für die Beinmuskulatur stellen die drei Draisinenstrecken an der Seenplatte dar: Selbst strampelnd ist man auf stillgelegten Bahnstrecken unterwegs, ein schönes Naturerlebnis! Gibt es bei Karow, in Waren und bei Dargun.
Und wer am Ende auch noch den Kopf trainieren will, kann es vielleicht mal im Labyrinth versuchen: Bei der Scheune Bollewick mit an sich schon riesigem Freizeitprogramm wartet auch ein Irrgarten auf Entdeckung.
Unterwegs in der Mecklenburgischen Seenplatte
Schwerin und Umgebung
Blau und Grün sind die dominierenden Farben der faszinierenden Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Idyllisch liegt Schwerin zwischen sieben von Wald und Parklandschaften gesäumten Seen.
Mit gerade einmal 98.600 Einwohnern ist Schwerin die mit Abstand kleinste Landeshauptstadt der Republik.
Eine malerische Altstadt, ein eindrucksvoller Dom und nicht zuletzt das berühmte, prächtige Schloss auf einer Insel samt hübschem Schlossgarten machen Schwerin zu einer der schönsten Städte des Landes.
Das städtische Leben Schwerins ist von ihrem Status als kleinste Landeshauptstadt Deutschlands geprägt. Großstädtische Hektik kommt hier kaum auf, selbst im Regierungsviertel geht es recht beschaulich zu, die Ministerpräsidentin ist auch mal zu Fuß in der Innenstadt unterwegs. Nichtsdestotrotz präsentiert sich die Stadt geradezu weltläufig, nicht nur wegen der repräsentativen Gebäude aus herzoglicher Zeit, sondern auch wegen der allgegenwärtigen Betriebsamkeit der aktuellen Landespolitik.
Schwerins ganzer Stolz ist das prachtvolle, von Wasser umgebene Schloss, u. a. auch Sitz des Landtags. Südlich davon erstreckt sich der weitläufige, von Kanälen durchzogene Schlosspark. Zwischen Schloss, Marienplatz und Pfaffenteich verläuft das kleine Gassengewirr der Altstadt, in dessen Mitte der sehenswerte Markt. Etwas zurückversetzt erhebt sich der prächtige Dom, ein markantes Beispiel norddeutscher Backsteinarchitektur, über die Dächer der Stadt. Nördlich der Altstadt säumt ein repräsentatives Gebäudeensemble den Pfaffenteich, die „Binnenalster“ Schwerins.
Der Schweriner See, an dessen südwestlichem Ufer die Landeshauptstadt liegt, ist der viertgrößte See Deutschlands. Ein echter Badesee ist er allerdings nicht, zudem wird er etwa in der Mitte von einem Damm in zwei Hälften geteilt.
Wer sich für barocken Städtebau und ebensolche Prachtarchitektur interessiert, wird vom rund 40 km südlich von Schwerin gelegenen Ludwigslust mit seinem Schloss und dem herrlichen Park begeistert sein.
Was anschauen?
Schloss Schwerin: Dieses wohl berühmteste Bauwerk Schwerins sollte man unbedingt auch von innen anschauen auf einem Rundgang durch die imposanten Gemächer mecklenburgischer Herzöge.
Staatliches Museum Schwerin: Eine beachtliche Sammlung - Alte Meister, Oudrys Tierporträts, Skulpturen von Barlach und Zeitgenössisches ... Eine der wichtigsten Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommerns.
Schweriner Dom: Ein großartiges Zeugnis Norddeutscher Backsteingotik. Die imposante Basilika stammt aus dem Jahr 1270.
Schelfstadt: Eine der schönsten Ecken von Schwerin. Ruhige Gassen mit niedrigen Fachwerkbauten des Barock, ein wenig alternativ und studentisch.
Schloss Wiligrad: In Bestlage am Westufer des Schweriner Sees, Galerie mit zeitgenössischer Kunst, nebenan ein wunderhübsches Gartencafé.
Freilichtmuseum Mueß: Die Traditionen bäuerlichen Lebens in Mecklenburg werden hier in rund 20 Gebäuden unterschiedlichster Bestimmung anschaulich gemacht.
Schloss Ludwiglust: Noch eine mecklenburgische Residenz, diese jedoch zur Zerstreuung auf dem Lande und mit jeder Menge Illusion aus Papier, Mehl und Leim.
Was unternehmen?
Spaziergang durch den Schweriner Schlossgarten: Lustwandeln auf den Spuren der Herzöge - der Garten wurde von Joseph Lenné im englischen Stil angelegt.
Spaziergang durch den Schlosspark Ludwigslust: An das Residenzschloss grenzt ein wunderschöner Park mit zahlreichen Brunnen und Kanälen, in dem man auch größere Spaziergänge unternehmen kann.
Wo baden?
Zippendorfer Strand: Der sandige Hausstrand der Landeshauptstadt ist auf einem schönen Spaziergang, mit dem Fahrgastschiff oder aber mit Tram und Bus zu erreichen.
Wo essen?
Weinhaus Uhle: Traditionsreiche Weinhandlung in der Schusterstraße, in der man auch vorzüglich essen kann.
Lukas: Bekannt für seine hervorragenden Fischgerichte, regional und saisonal.
Weinhaus Wöhler: Das zweite traditionsreiche Weinhaus - innen verwinkelt mit mehreren historischen Gasträumen, im Sommer mit Gastgarten im schönen Innenhof. Am Rand der Schelfstadt.
Gartencafé bei Schloss Wiligrad: In die Schlossgärtnerei ist ein besonders nettes Café eingezogen, in dessen Garten es sich stundenlang aushalten lässt.
Alte Wache Ludwigslust: Gegenüber von Schloss Ludwigslust, das alte Wachgebäude von 1853 beherbergt heute ein stilvoll ausgestattetes Restaurant mit nettem Garten.
Stadtgeschichte Schwerin
Die Geschichte Schwerins beginnt auf der kleinen Burginsel, die mindestens ab 600 n. Chr. von den slawischen Obotriten bewohnt war. Erste verlässliche Daten über die Gegend stammen von 973, in einer Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg ist im Jahr 1018 erstmals konkret von „Zuarin“ (vielleicht slawisch für „tierreiche Gegend“ oder „Wildgehege“) die Rede.
Als Stadtgründer jedoch ging Heinrich der Löwe(1129-1195) in die Geschichte ein, sein Reitersiegel ziert heute nicht nur das Stadtwappen, man begegnet dem Welfenfürsten auch in der Stadt selbst: z. B. als Löwe auf dem Marktplatz oder als kleine goldene Reiterfigur auf dem Rathaus. Heinrich besiegte im Jahr 1160 den Obotritenfürsten Niklot (1125-1160) und nahm ganz Mecklenburg ein. Als Statthalter der neuen Stadt ernannte er Gunzelin von Hagen (gest. 1185), bald darauf errichtete der Welfenfürst das Bistum Schwerin, 1171 wurde der Dom geweiht. Zwar blieb die Stadt über die Jahrhunderte ein bedeutender Bischofssitz, wirtschaftlich aber stand sie bald im Schatten der neuen Hansestädte Wismar und Rostock.
Nachdem die Linie Gunzelins 1358 ausgestorben war, kaufte Albrecht II. (1318-1379), ein Nachfahre Niklots, die Stadt zurück, die damit wieder in den Besitz der mecklenburgischen Fürsten fiel. Eine erste Blüte erlebte Schwerin unter Herzog Johann Albrecht I. (1525-1576), der - ganz im Stil eines Renaissancefürsten - Kunst, Kultur und Wissenschaft um sich scharte. Johann Albrecht ließ das Schloss, damals kaum mehr als eine einfache Burg, zu einem repräsentativen Renaissancebau umgestalten und führte Schwerin dem lutherischen Glauben zu. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ in ganz Mecklenburg tiefe Spuren, hinzu kamen eine Pestepidemie und in Schwerin im Jahr 1651 ein verheerender Großbrand, der die wenigen vom Krieg verschonten Häuser der Stadt vollends zerstörte. Einen weiteren Rückschlag erlebte Schwerin Mitte des 18. Jh., als die Residenz Stück für Stück nach Ludwigslust verlegt wurde.
Erst 1837 kehrte die Macht an den Schweriner See zurück. Im Gepäck hatte Großherzog Paul Friedrich (1800-1842) ambitionierte städtebauliche Pläne und einen Mann, der sie realisieren sollte: Georg Adolph Demmler, Schüler des berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel und seit 1835 Hofbaumeister des Herzogtums. Unter seiner Ägide entstand eine Vielzahl repräsentativer öffentlicher Gebäude, die noch immer das Stadtbild prägen, darunter der Marstall und das Kollegienhaus, heute Sitz der Staatskanzlei. Sein Meisterwerk war der Umbau des alten Schlosses, den er ab 1843 in Angriff nahm.
Zuvor waren bereits städtebauliche Erweiterungen erfolgt, v. a. mit dem Anschluss der Schelfstadt, dem Gebiet nördlich der Altstadt, im Jahr 1832. Hier gab es bereits ab dem 11. Jh. eine Fischersiedlung, die Anfang des 18. Jh. auf herzogliche Anweisung zur eigenen Stadt ausgebaut wurde. Im 19. Jh. wurde Schwerin mit der Paulsstadt nach Nordwesten erweitert, ebenso wurde das Pfaffenteichufer bebaut. Von der Reichsgründung 1871 bis zum Ersten Weltkrieg erlebte die Stadt einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Schwerins Zeit als Residenzhauptstadt endete 1918, als der letzte Großherzog, Friedrich Franz IV., im Zuge der Novemberrevolution abdanken musste.
Mehr als nur der Architekt Schwerins - Georg Adolph Demmler
Der 1804 in Berlin geborene spätere Hofbaumeister Mecklenburgs machte nicht nur als Architekt von sich reden. Seit seinen Studientagen war er Freimaurer. Demmler engagierte sich schon früh in den liberal-demokratischen Zirkeln Schwerins und forderte eine Verfassung für das Fürstentum, die aber bis 1919 auf sich warten ließ. Ungewöhnlich für einen Liberalen des 19. Jh. war sein Eintreten für die Arbeiterschaft - etwa die Initiative für die Einrichtung einer Kranken- und Unfallversicherung für die Arbeiter des Schlosses oder sein Einsatz für eine Erhöhung der Bezüge von Handwerksgesellen.
Seine politischen Überzeugungen bescherten ihm 1850 jedoch das vorzeitige Ende der Karriere. Der Hof verbat sich seine Einflussnahme und beschied Demmler, er habe „sich fortan von politischem Treiben fern zu halten und sich zu freuen (...), dass der Betrieb der Politik zu seinem Berufe nicht gehöre“. Den Knebel ließ sich Demmler nicht anlegen, er trat von seinem Amt zurück. Nach ein paar Jahren im Ausland kehrte er nach Schwerin und in die Politik zurück. Er wandte sich der Sozialdemokratie zu und wurde 1877 in den Reichstag gewählt, zog sich aber bereits 1878 von der öffentlichen Bühne zurück. Die Sozialdemokratie unterstützte Demmler bis zu seinem Tod am 2. Januar 1886.

Das prächtige Schloss samt Schlosspark

Im Zweiten Weltkrieg blieb die Schweriner Innenstadt von den alliierten Bombardements relativ verschont. Am 2. Mai 1945 wurde die Stadt von amerikanischen Truppen befreit, nur wenige Stunden zuvor war noch ein letztes Opfer des NS-Regimes am Bahnhofsplatz gehängt worden: die Lehrerin Marianne Grunthal, deren Namen der Platz heute trägt. Innerhalb weniger Wochen wurden die Amerikaner von englischen Truppen und diese bald von sowjetischen Truppen abgelöst. Als Bezirkshauptstadt in der DDR erlebte Schwerin erneut eine rege Bautätigkeit; so ließen der Ausbau der Weststadt und der Neubau der Stadtteile Lankow und Großer Dreesch die Einwohnerzahl erstmals auf über 100.000 steigen. 1990 einigte man sich auf Schwerin als Hauptstadt des neuen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Heute ist Schwerin die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands.
Derzeit bewirbt sich Schwerin um eine Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe. Genauer gesagt soll die einzigartige romantische Kulturlandschaft rund um das Märchenschloss auf der Insel Weltkulturerbe werden, einschließlich des Gebäudeensembles Alter Garten mit Staatstheater und des Staatlichen Museums vis-à-vis und natürlich des herrlichen Schlossparks (u. a.). Das „Residenzensemble Schwerin - Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ ist bereits nominiert, eine Entscheidung wird 2024 erwartet.
Sehenswertes in Schwerin
Hauptanziehungspunkt ist natürlich das prächtige Schweriner Schloss mit seinen repräsentativen Räumlichkeiten - ohne Schlossbesichtigung bleibt ein Schwerin-Besuch unvollständig. Über die Schlossbrücke kommt man zum wenige Meter entfernten Alten Garten, der von Staatstheater, Galerie Alte & Neue Meister und Kollegienhaus umrahmt wird. Auf der Schlossstraße gelangt man von hier - entlang diverser klassizistischer Repräsentativbauten, in denen heute die Landesregierung logiert - zum hektisch-modernen Marienplatzim Herzen der Innenstadt. Auf halbem Weg rechts ab geht es über die Puschkinstraße zum Marktplatz, hinter dem der Dom der Stadt unmittelbar aufragt. Von dieser beschaulichen Ecke Schwerins erreicht man in wenigen Minuten (z. B. weiter über die Puschkinstraße) die Schelfstadt. Nur einen Katzensprung weiter westlich liegt der Pfaffenteich,Schwerins „Binnenalster“. Auch hier am städtischen See reihen sich zahlreiche historische Repräsentativbauten, an seinem Südufer laden eine riesige Freitreppe und diverse Cafés zur Rast ein.
Schloss und Schlossgarten
Schloss: Ein imposantes Bauwerk, das sich auf einer winzigen Insel wie aus dem Wasser zu erheben scheint. Unzählige Türmchen und Aufbauten lassen an die Schlösser an der Loire denken, und in der Tat fühlte sich GeorgAdolphDemmler (1804-1886), der wichtigste Baumeister des Schweriner Schlosses, vom Château Chambord im Loire-Tal inspiriert, wenn auch einige Jahrhunderte nach der Erbauung des prächtigen französischen Renaissanceschlosses.
Über eine Befestigung der heutigen Burginsel berichtete bereits im Jahr 973 ein arabischer Kaufmann namens Ibrahim ibn Jacub. Anfang des 11. Jh. ist von der Burg „Zuarin“ des Obotritenfürsten Niklot die Rede, die 1160 durch den Sachsen Heinrich den Löwen (1129-1195) eingenommen und zur ersten Residenz der Grafschaft Schwerin erkoren wurde. Es folgten erste Ausbauten auf der Burginsel, bis Herzog Johann Albrecht I.(1525-1576) im 16. Jh. das Bauwerk anlässlich seiner Hochzeit in weiten Teilen im Renaissancestil umgestalten ließ. 1560-1563 wurde die Schlosskirche angebaut, seinerzeit der erste protestantische Kirchenneubau in Mecklenburg. Dann aber ging es abwärts: 1756 verließen die Fürsten Schwerin und errichteten sich eine Residenz im etwa 40 km südlich gelegenen Ludwigslust. Als sie 1837 wieder zurückkehrten, war das ehemals prächtige Schloss heruntergekommen und kaum noch bewohnbar. Sechs Jahre später schlug die Stunde von Hofbaurat Demmler. Großherzog Paul Friedrich (1800-1842) hatte noch einen kompletten Residenz-Neubau am heutigen Alten Garten im Sinn, sein Nachfolger Friedrich Franz II. (1823-1883) hingegen entschloss sich, das Schloss stattdessen großzügig umzubauen und zu diesem Zweck Teile des alten Gebäudes abreißen zu lassen - nur zur Seeseite hin blieben Elemente des typisch mecklenburgischen Renaissancebaus aus dem 16. Jh. erhalten. Hofbaurat Demmler und sein Architektenkollege HermannWillebrand (1816-1899) bauten zwischen 1843 und 1851 weite Teile der Anlage im Stil der Neorenaissance um. Der spätere Baumeister Friedrich August Stüler (1800-1865) veränderte die Fassade zur Stadtseite hin und fügte hier das Reiterstandbild des Obotritenfürsten Niklot wie auch die prachtvolle Goldkuppel an. Die feierliche Eröffnung des neuen Schlosses fand 1857 statt.

Am Schloss

1913 zerstörte ein Brand weite Teile des Schlosses, das 1919 zum Staatseigentum erklärt wurde. Nach langen Restaurierungsarbeiten wurde hier 1921 ein erstes Schlossmuseum eröffnet (bis 1945), von 1952 bis 1981 diente das Gebäude als Pädagogische Schule, an der Kindergärtnerinnen ausgebildet wurden. 1974 begann man erneut mit Restaurierungsarbeiten, die noch immer nicht abgeschlossen sind. Seit Herbst 1990 hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns hier seinen Sitz.
Der Rundgang durch das Schloss führt zunächst hinauf in die Beletage (zweiter Stock), wo sich die Wohngemächer der Herzogin befanden. „Beletage“ verspricht nicht zu viel: Es folgen in der Tat recht schmucke Räumlichkeiten, darunter das Speisezimmer mit kunstvoll gefertigtem Parkettboden und kostbarer Wandvertäfelung, die „Rote Audienz“ mit handgewebter roter Tapete, das Teezimmer (ursprünglich der älteste Raum des Schlosses), das runde Blumenzimmer mit Stuckdecke und Deckenmalerei sowie der „Blaue Salon“, das überaus gemütliche Wohnzimmer der Herzogin mit blauer Seiden-/Damasttapete und handgeschnitzten Wandkonsolen.
Im dritten Stock gelangt man in die Festetage mit den Repräsentationsräumen und den Gemächern des Herzogs: Letztere sind nur teilweise zugänglich, darunter das Adjutantenzimmer, das Rauchzimmer (für die Regierungspause) und die Bibliothek. Hinter dem Bücherregal befindet sich übrigens ein Geheimgang, der es dem Herzog ermöglichte, sich auch mal ohne Wissen seines Adjutanten (respektive der Herzogin ...) zu absentieren. Schließlich gelangt man in den Thronsaal, den prachtvollsten Raum des Schlosses, mit kunstvollem Intarsienparkett, einem vergoldeten Thronsessel mit Baldachin (dahinter das Wappen von Mecklenburg) und Säulen aus Carrara-Marmor, dem original erhaltenen Kronleuchter, einem aufwändigen Deckengemälde nebst Stuckarbeiten - und einer geradezu modernen Heizung. Die im Rundgang anschließende Ahnengalerie hatte der Untertan auf dem Weg zur Audienz abzuschreiten und bekam nebenbei die Legitimation des Fürsten in Erinnerung gerufen. Zu sehen sind mehr oder minder schmeichelhafte Porträts aller mecklenburgischen Fürsten von 1348 bis 1800.
Wer die Besichtigung des Schlossmuseums vervollständigen will, findet im ersten Stock eine umfangreiche Porzellansammlung sowie eine Waffensammlung (Aufgang gegenüber der Kasse im Erdgeschoss).
Wieder draußen, lohnt es sich, einmal komplett um das Schloss herumzugehen: Der Burggarten wurde von Joseph Lenné (1789-1866) im englischen Stil konzipiert, wobei auch die Dachterrassen der Orangerie (heute Café) gartenarchitektonisch mit einbezogen wurden.
♦ Schlossmuseum: Mitte April bis Mitte Okt. Di-So 10-18 Uhr, im Winter Di-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Einlass bis eine halbe Stunde vor Schließung (die Porzellan- und Waffensammlung wird gerne auch einmal deutlich früher geschlossen). Eintritt 8,50 €, erm. 6,50 €, Kinder und Jugendl. unter 18 J. frei. Führungen durch Beletage und Festetage im Sommerhalbjahr Di-So 11 und 13.30 Uhr, Mai/Juni auch Sa/So 15 Uhr, Ende Juli bis Aug. Di-So 11, 12 und 14 Uhr, in den Wintermonaten nur Di-So 11.30 Uhr, Sa/So auch 13.30 Uhr, Dauer 1 Std. 3 €/Pers., erm. 2 €. Audioguide 2 €. Lennéstr. 1, 19053 Schwerin, Tel. 0385-58841572, mv-schloesser.de.

Exklusive Sitzgelegenheit: im Thronsaal des Schweriner Schlosses

Schlossgarten: Über die alte Drehbrücke erreicht man vom Schloss aus in südlicher Richtung den Schlossgarten, der um 1670 als barocker Lustgarten angelegt wurde. Knapp ein Jahrhundert später wurde gemäß der Mode der Zeit der von 14 Skulpturen (u. a. antike Götter, Allegorien der Jahreszeiten) und zwei Laubengängen gesäumte Kreuzkanal angelegt. Auffälligstes Monument ist allerdings das Reiterdenkmal von Großherzog Friedrich Franz II. (1823-1883) von 1893. Links vom oberen Ende des Kreuzkanals gelangt man nach wenigen Schritten zum Grünhausgarten, einer Verlängerung des Schlossparks. Der Grünhausgarten stammt aus der Zeit um 1840 und wurde unter der Leitung des Landschaftsarchitekten Joseph Lenné (1789-1866) im so genannten englischen Stil realisiert. Lenné hatte auch den Burggarten rund um das Schloss gestaltet.
Schleifmühle: Südlich des Grünhausgartens, am „Faulen See“, steht die Schweriner Schleifmühle, ein altes Fachwerkhaus mit großem Mühlrad. 1705 ursprünglich als Pulvermühle gebaut, später eine Graupenmühle, nutzte man die Kraft des Wasserrads ab 1757 für eine Steinschleiferei, die u. a. auch die Bauherren des Schweriner Schlosses belieferte. 1862 erfolgte der Umbau zur Wollspinnerei, 1904 wurde das An wesen wegen Baufälligkeit stillgelegt und 1985 schließlich als Schauanlage und Museum wiedereröffnet. Der Rundgang durch das Mühlengebäude (im Obergeschoss zwei kleine Ausstellungsräume mit historischen Dokumenten, Schaubildern, alten Fotografien, geschliffenen Steinen und Halbedelsteinen) mündet in ein wirklich ohrenbetäubendes Erlebnis, wenn die Mühlenanlage zu Demonstrationszwecken angeworfen wird und der „Müller“ in einer etwa 10-minütigen Vorführung die durch Wasserkraft betriebene Steinsäge bedient. Sehenswert!
♦ Tägl. 9-17 Uhr (Sa/So ab 10 Uhr), im Winter nur Mo-Fr. Eintritt 4 €, erm. 3 €. Schleifmühlweg 1, Tel. 0385-562751, schleifmuehle-schwerin.de.
Ein guter Geist - das Petermännchen
Ein kleines, altes Männchen mit grauem Bart und Federhut, einer Laterne in der Hand und einem Schwert, dazu einem Schlüsselbund - so ist er auf Bildern zu sehen: der Schweriner Schlossgeist, der hier seit Jahrhunderten wohnt und das Böse aus der Stadt vertreibt.
Der Sage nach ist das Petermännchen der einzige übrig gebliebene Diener eines heidnischen Gottes der Tempelburg an der Stelle des heutigen Schlosses. Seine Dienerkollegen zogen sich - nachdem die Gottheit vor den nahenden Christen geflohen war - nach Petersberg bei Pinnow (östlich von Schwerin) zurück, daher auch der Name des Kobolds. Das Petermännchen aber blieb und bewachte fortan die Burg, verjagte unrechtmäßige Eindringlinge und belohnte die Guten. Seinen Schlossherren war es dabei stets treu ergeben.
Bekanntestes Opfer des umtriebigen Kobolds war Wallenstein, kaiserlicher Generalissimus während des Dreißigjährigen Krieges. Der hatte Gefallen am Schweriner Schloss gefunden und beabsichtigte, sich hier niederzulassen. Doch schon in der ersten Nacht im neuen Zuhause setzte ihm das Petermännchen ordentlich zu, machte mächtig Lärm, zog ihm die Bettdecke weg und zwickte und boxte den Feldherrn die ganze Nacht hindurch, sodass dieser am nächsten Tag entnervt in einen anderen Flügel des Schlosses umzog. Doch auch dort erging es ihm nicht besser, im Gegenteil, der Schlossgeist ließ Wallenstein nächtens sogar noch ein Ahnenbild auf den Kopf fallen - der Feldherr reiste am nächsten Morgen ab und kam nie wieder.
Der Schlossgeist wird in Schwerin in Ehren gehalten. Seit Kurzem regelt er sogar den Fußgängerverkehr: als Ampelmännchen vor dem Schloss.
Alter Garten
Um den weiten Platz auf der Stadtseite des Schlosses gruppieren sich Staatskanzlei, Altes Palais, Staatstheater, Staatliches Museum und das Schloss. Um 1630 wurde hier ein Garten angelegt, der mit dem Bau des eigentlichen Schlossgartens um 1670 aber an Bedeutung verlor, zum „Alten Garten“ umbenannt wurde und bald verwahrloste; später befand sich hier ein Exerzierplatz. Heute ist der Alte Garten mit seinem gelungenen Ensemble klassizistischer Bauten der angemessene Rahmen für das Schweriner Regierungsviertel.

Der Alte Garten mit Theater und Staatlichem Museum

Ältestes Gebäude am Platz ist ein vergleichsweise bescheiden wirkender Fachwerkbau, das Alte Palais aus dem 18. Jh., das Großherzog Paul Friedrich (1800-1842) nebst Gattin Alexandrine als Wohnsitz diente. Deutlich mehr Eindruck hinterlässt das Mecklenburgische Staatstheater gleich rechts nebenan - ein prachtvolles Gebäude mit Säulen und Giebel, das 1883-1886 unter der Leitung von Baurat Georg Daniel (1829-1913) entstand. Ein von Demmler entworfener Vorgängerbau war kurz zuvor abgebrannt. An der Nordostseite des Alten Gartens blickt man nun auf die Staatsgalerie (→ Staatliches Museum Schwerin) von 1882, das vielleicht bedeutendste Kunstmuseum Mecklenburg-Vorpommerns; auch hier wird die Vorderfront von Säulen und einem Giebel im neoklassizistischen Stil dominiert. Das Museum wurde bereits 1837 von Demmler als neues Palais für Großherzog Paul Friedrich geplant, blieb aber unvollendet. Dem Museum gegenüber, am anderen Ende des Alten Gartens und direkt am Ufer des Burgsees, steht die 32 m hohe Siegessäule (1874), die an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert. Oberhalb davon, am Beginn der Schlossstraße mit ihren repräsentativen Bauten, steht linker Hand schließlich das Kollegienhaus, die heutige Staatskanzlei, das zwischen 1825 und 1834 gebaut wurde. Die streng klassizistische Fassade entstand nach Plänen Demmlers: drei Flügel mit einem ionischen Säulenportikus in der Mitte, die Giebel gekrönt von Darstellungen antiker Götter. Rechts an die Staatskanzlei schließt die 1892 von Georg Daniel konzipierte Neue Regierung an. Verbunden sind beide Gebäude durch einen über Arkaden verlaufenden Übergang, den der Volksmund spöttisch „Höhere Beamtenlaufbahn“ nennt - oder auch „Seufzerbrücke“ nach den Klagelauten der Beamten und Politiker, die angesichts leerer Kassen auf dem Rückweg vom Büro der Ministerpräsidentin ausgestoßen werden.
Staatliches Museum Schwerin: Ein Tempel für die Kunst. Schon von außen beeindruckt die mächtige Freitreppe. Durch eine von hohen Säulen getragene Vorhalle gelangt man in die Staatsgalerie mit ihrer beachtlichen Kunstsammlung hochrangiger Werke aus vier Jahrhunderten. Die Staatsgalerie zählt - neben den Schlössern Schwerin und Ludwigslust - zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Mecklenburgs.
Im Obergeschoss befindet sich die beeindruckende Sammlung Alter Meister mit Werken der deutschen Spätgotik und Renaissance sowie einer umfangreichen Sammlung holländischer und flämischer Malerei des 17. Jh., darunter die Torwache von Carel Fabritius und Lot und seine Töchter von Peter Paul Rubens. Ein weiteres Highlight ist der Saal mit den großformatigen Tierporträts des französischen Hofmalers Jean-Baptiste Oudry rund um das Rhinozeros mit dem schönen Namen Clara.
In einem Nebenraum schließlich stehen zwölf Bronzen von Ernst Barlach, die auf die nicht minder sehenswerten NeuenMeister im Erdgeschoss einstimmen. Hier sind u. a. Werke von Max Liebermann, Lyonel Feininger, Lovis Corinth und Vertretern der Künstlerkolonien Schwaan und Ahrenshoop wie Rudolf Barthels und Paul-Müller-Kaempff zu sehen. Überaus eindrucksvoll sind die Sammlungen von Werken Marcel Duchamps sowie des gebürtigen Mecklenburgers Günther Uecker, darunter auch die für Uecker typischen Nagelreliefs. Seit 2016 ergänzt ein großzügiger Neubau die Ausstellungsfläche, in dem zeitgenössische Kunst und Werke der Sammlung Neue Medien gezeigt werden.
♦ Museumsshop und Café im Erdgeschoss. Das Museum war zuletzt wegen Renovierung geschlossen und soll 2025 wiedereröffnet werden. Infos zu Öffnungszeiten, Preisen und Führungen dann unter Tel. 0385-58841222 oder museum-schwerin.de. Alter Garten 3.
Marstall: Das sorgfältig restaurierte, von zwei Kastanienbäumen flankierte, gelbe Gebäude - einst die herzogliche Reithalle - entstand 1838-1842 und stammt wie so vieles in der Stadt von Hofbaumeister Demmler. Heute befindet sich hier das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Von hier führt die Straße mit dem einprägsamen Namen „Großer Moor“ zur Puschkinstraße: ein breiter Straßenzug mit einigen schönen Fachwerkhäusern aus dem 18. Jh., aber auch zahlreichen Neubauten aus den 1970er-Jahren.
Altstädtischer Markt
Der Altstädtische Markt ist das Herz der Stadt, ein lebendiger Platz, zwar ohne Marktgeschehen, aber mit einigen architektonischen Sehenswürdigkeiten. Auffälligster Bau ist zweifelsohne das Neue Gebäude oder auch „Säulengebäude“ an der Nordseite des Platzes. Ursprünglich wurde das Gebäude unter Herzog Friedrich dem Frommen (1717-1785) in den Jahren 1783-1785 als Markthalle gebaut, diente später aber verschiedenen anderen Zwecken (u. a. auch als Polizeiwache). Nach Leerstand und Sanierung ist mittlerweile ein Lokal eingezogen (auch Veranstaltungen).
Zweiter optischer Blickfang des Platzes ist das Alte Rathaus mit der 1835aufgesetzten Fassade im (neugotischen) Tudorstil, hinter der sich vier alte Giebelhäuser verbergen. Bereits im Jahr 1351 ist hier ein erstes Rathaus dokumentiert. Auf der mittleren Zinne des Rathauses thront die kleine, aber strahlend goldene Reiterstatue des Stadtgründers Heinrichs des Löwen (1129-1195), dem auch das zweite Denkmal am Platz, eine Löwenplastik vor dem Neuen Gebäude, gewidmet ist. Letztere wurde 1995 anlässlich des 800. Todestags des Stadtgründers hier aufgestellt.
Ein Durchgang am Rathaus führt vom Altstädtischen Markt zum Schlachtermarkt. Mit seinen alten Fachwerkhäusern, hohen Bäumen und dem modernen Brunnen „Von Herrn Pastor sien Kauh“ (1978) zählt er zu den schönsten Plätzen der Stadt. Bis 1938 befand sich hier im Haus Nr. 3 die Schweriner Synagoge (bei der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstört), deren Neubau sich heute im Innenhof des Gebäudes befindet.
Dom
Die imposante dreischiffige Basilika mit mächtigem, ebenfalls dreischiffigem Querhaus entstand ab 1270 anstelle eines romanischen Vorgängerbaus. Da sich die Arbeiten bis ins 15. Jh. hineinzogen, weist das Gewölbe bereits spätgotische Einflüsse auf. So ist das ältere Langhaus mit einem Kreuzrippengewölbe versehen, das Querhaus dagegen aufwändiger mit einem Netz-, die Vierung mit einem Sterngewölbe. Der Raumeindruck der Basilika ist majestätisch und licht. Anders als beispielsweise in der zeitgleich entstandenen Zisterzienserkirche von Bad Doberan dominiert hier nicht das warme Rot des Backsteins, sondern ein strahlendes Weiß, das von grauen Diensten (kleine, vorgestellte Säulen) sowie roten und grünen Gewölberippen durchbrochen wird. Der 1327 fertig gestellte Chorumgang wird von einem so genannten Kapellenkranz abgeschlossen.

Löwe, Dom und Neues Gebäude: am Altstädtischen Markt

Von der gotischen Innenausstattung ist, nachdem die einstige Bischofs- und Klosterkirche zu einer evangelischen Pfarrkirche geworden war, nicht mehr viel erhalten. Das auffälligste Kunstwerk, das um 1420 entstandene und als Lebensbaum gestaltete Triumphkreuz, stammt aus der 1945 zerstörten Marienkirche in Wismar. Das bedeutendste Kunstwerk ist der gotische Flügelaltar (um 1490), in dessen Mitteltafel ein detailreiches Sandsteinrelief (ebenfalls um 1420) eingearbeitet wurde. Diese Mitteltafel zeigt eine Kreuzigungsszene, links davon St. Georg, rechts über einem drastisch ausgearbeiteten Höllenschlund die Auferstehung Christi. Am ältesten ist das achteckige eiserne Taufbecken (1325), das noch aus dem Vorgängerbau stammt. Die übrige Ausstattung ist v. a. neugotisch geprägt und wurde während einer Restaurierung des Doms Mitte des 19. Jh. hinzugefügt. Das Bild der Kreuzigung am Altar malte GastonLenthe, von dem auch das Altarbild der Schelfkirche stammt.

Licht und elegant: der Dom

Neugotisch ist auch der Kirchturm, der anstelle des niedrigeren gotischen Turms Ende des 19. Jh. errichtet wurde. Abgeschlossen von einem spitzen, kupfergedeckten Helm, erhebt sich der Turm 117,5 m in die Höhe und prägt die Silhouette der Stadt. Wer sich die 220 Stufen hinaufquält, wird mit einem grandiosen Blick über die Stadt und die umliegenden Seen belohnt. An die Nordflanke schließen sich noch die Reste des ehemaligen Klosters an, die Thomaskapelle und der hübsche Kreuzgang.
♦ Im Sommerhalbjahr Mo-Sa 10-17 Uhr, So 12-17 Uhr, im Winterhalbjahr etwas eingeschränkt. Turmbesteigung bis 45 Min. vor Schließung. Es werden auch Domführungen angeboten (zuletzt Di, Do und Sa 14 Uhr).
Schelfstadt
Die „Schelfe“, was so viel bedeutet wie „Land zwischen den Wassern“, erstreckt sich etwa zwischen Pfaffenteich, Ziegelinnensee, Werderstraße sowie Friedrich- bzw. Burgstraße. Bereits 1284 befand sich das Gebiet im Besitz der Bischöfe, damals ein einfaches kleines Fischerdorf mit einer Pfarrkirche. 1705 ernannte Herzog FriedrichWilhelm (1675-1713) die Schelfe zu einer selbstständigen Stadt mit eigener Verwaltung, der „Schelfstadt“ (oder „Neustadt“), und ließ diese auch städtebaulich umgestalten: Es entstanden geradwinklige Straßenzüge mit ein- bis zweigeschossigen Fachwerkbauten, deren Zentrum der Schelfmarkt mit der gleichnamigen Kirche bildet. Heute zählt die Schelfstadt zu den schönsten und beschaulichsten Ecken Schwerins.
Schelfkirche (St. Nikolai): Der barocke Backsteinbau mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes entstand in den Jahren 1708-1713 ebenfalls im Auftrag von Friedrich Wilhelm nach Plänen des Ingenieurs JacobReutz. Ein früherer gotischer Kirchenbau (St. Nikolai von 1238) erschien für die neue Stadt zu klein und wurde für den Neubau abgerissen. Als einziger echter barocker Kirchenbau und erste große nachreformatorische Kirche ganz Mecklenburgs hat die Schelfkirche heute besondere Bedeutung. Das Kircheninnere stammt von einer Renovierung aus dem Jahr 1858, sehenswert ist das Altarbild von GastonLenthe (1805-1860), dem Hofmaler von Großherzog Paul Friedrich. Die Fürstengruft unter dem Altar kann besichtigt werden (Licht kostet 1 €, Vorsicht, steile Treppe). Die Fassade der Schelfkirche wurde zwischen 1983 und 1995 umfassend saniert.
♦ Tägl. mind. 11-16 Uhr.
Schleswig-Holstein-Haus: In dem Barockhaus von 1737 befindet sich seit 1995 ein wichtiges kulturelles Zentrum Schwerins: Wechselnde Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und vieles mehr füllen den Veranstaltungskalender. Eine ständige Ausstellung der Stiftung Mecklenburg ist der mecklenburgischen Landesgeschichte gewidmet.
♦ Di-So 11-18 Uhr und zu Veranstaltungen. Eintritt (Dauerausstellung) 3 €, erm. 2 €. Puschkinstr. 12, Tel. 0385-555527.
Um den Pfaffenteich
In einer natürlichen Senke wurde der Pfaffenteich („Papendiek“, so genannt, weil er sich im Besitz der Kirche befand) bereits im 12. Jh. als künstlicher See aufgestaut. Damals markierte der kleinste See Schwerins noch die nördliche Grenze der Stadt. Wiederum ist es dem Stadtarchitekten Demmler zu verdanken, dass sich der See heute so harmonisch in das Stadtbild einfügt: Im Zuge der innerstädtischen Ausdehnung um 1840 ließ er die Ufer befestigen und einen repräsentativen Rundweg mit Lindenallee um den See herum anlegen.
Repräsentativ sind auch die noblen Bürgerhäuser, die hier bald darauf entstanden: am Südufer des Sees zunächst das gelbe Wohnhaus Demmlers (Arsenalstraße, Ecke Mecklenburger Straße), an der Ecke zur Friedrichstraße das Kückenhaus von 1868 (heute Restaurant-Café Friedrich’s) des Komponisten und Hofkapellmeisters Friedrich Kücken (1810-1882). Blickfang am Südufer des Sees ist allerdings das Arsenal schräg gegenüber: Der ockerfarbene Bau im Stil der englischen Tudorgotik entstand zwischen 1840 und 1844 ebenfalls nach Plänen von Demmler und beherbergte neben Kaserne, Zeughaus, Stallungen und Werkstätten auch das Militärgericht und das Gefängnis der Stadt. Nach umfangreicher Restaurierung befindet sich hier heute das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern.
Die kleine Pfaffenteichfähre pendelt regelmäßig zwischen dem Ost- und Westufer des Sees und erlaubt schöne Ausblicke auf das Südufer mitsamt den Wasserkaskaden. Auf dem Pfaffenteich finden alljährlich im August die bekannten Drachenbootrennen statt.
Dokumentationszentrum Schwerin
Das „Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland“ befindet sich in einem schmucklosen, 1916 errichteten Gebäude hinter der Schweriner Justiz am Demmlerplatz, die auch heute noch einen Teil des Gefängniskomplexes nutzt. Die Ausstellung im Zellentrakt erinnert dreifach an die Opfer politischen Unrechts - begangen zur Zeit des Nationalsozialismus (1. Stock), während der sowjetischen Besatzung (2. Stock) und in der DDR (3. Stock). Hintergründe und Einzelschicksale, Haftbedingungen und Verhörmethoden und nicht zuletzt die bestürzend engen Zellen („grüne Hölle“) selbst ergeben ein eindrückliches Bild davon, was die Menschen in der Haft erleiden mussten.
♦ Di-Fr nach telefonischer Anmeldung, Eintritt frei. Eingang vom Obotritenring 106, Tel. 0385-74529911, dokumentationszentrum-schwerin.de.
Praktische Infos zu Schwerin
InformationTouristinformation, am Markt mitten im Zentrum; vielfältige Informationen und Zimmervermittlung, Stadtführungen (→ unten), Kartenvorverkauf, Souvenirs etc. Mo-Fr 10-18 Uhr (im Winter bis 17 Uhr), Sa/So 10-16 Uhr. Am Markt 14, 19055 Schwerin, Tel. 0385-5925212, schwerin.de.
Schwerin-Ticket
Zahlreiche Vergünstigungen in Museen und bei Stadtführungen sowie freie Fahrt mit Stadtbussen und Straßenbahn: Das Schwerin-Ticket ist 24 Std. gültig und kostet für Erwachsene 6,20 €. Erhältlich bei der Touristinformation, am Ticketschalter des Schweriner Nahverkehrs am Marienplatz und über die NVS-App (Nahverkehr Schwerin).
VerbindungenBahn: Die Landeshauptstadt ist erstaunlich schlecht an das Netz der DB angeschlossen: Mit dem IC/ICE etwa alle zwei Stunden nach Hamburg und teils weiter bis Frankfurt und in anderer Richtung nach Rostock und weiter bis Stralsund (teils Greifswald), zwar nicht jeden Tag, aber immerhin. Mit dem RE nach Güstrow (etwa stündl.) nur mit Umsteigen in Bützow oder Bad Kleinen, nach Waren nur mit Umsteigen in Rostock, nach Neustrelitz ebenfalls Umstieg in Rostock (ICE) oder zweimal umsteigen (RE) und von und nach Berlin Hauptbahnhof (Fahrtdauer gut 2 Std. 30 Min.) nur mit dem RE. Der Schweriner Hauptbahnhof befindet sich am Grunthalplatz im nördlichen Zentrum.
Bus/Straßenbahn: Verkehrsknotenpunkt für Busse und Straßenbahnen sind der Marienplatz und der Bahnhofsplatz. Bus Nr. 14fährt vom Marienplatz zur Jugendherberge, die Straßenbahnen auch in die Außenbezirke. Näheres unter Tel. 0385-3990222 (Fahrplanauskunft) bzw. nahverkehr-schwerin.de. Tickets auch über die NVS-App (Nahverkehr Schwerin).
Pfaffenteichfähre: pendelt Mai-Sept. tägl. außer Mo 10-18 Uhr zwischen Bahnhof, E-Werk, Gaußstraße/Schelfmarkt und Arsenal, Abfahrten nach Bedarf, einfache Fahrt 2 €, Kinder 3-14 J. 1 €.
Parken: Ein größerer Parkplatz in Altstadtnähe schräg gegenüber dem Marstall und beim Schlossparkcenter am Marienplatz, gegenüber dem Schloss ein kleiner Parkplatz, nahebei aber ein Parkhaus.
Taxis: unter anderem am Hauptbahnhof, Marienplatz und am Alten Garten, Schweriner Taxigenossenschaft Tel. 0385-717171.
Aktivitäten
BootsausflügeWeiße Flotte, von April bis Okt. (und eingeschränkt bis Mitte Dez.) diverse Touren über den Schweriner See und den Ziegelsee. Erw. 21 €, Kinder bis 14 J. 9,50 €, Kinder unter 6 J. frei, „Hund, Katze, Maus“ 4 €. Auch Teilstrecken möglich, z. B. nach Zippendorf. Infos bei der Touristinformation oder beim Anleger der Weißen Flotte (gegenüber vom Schloss). Werderstr. 140, Tel. 0385-557770, weisseflotteschwerin.de.
KletternSchweriner Kletterwald, neben dem Zoo (südlich vom Zentrum, beschildert, Straßenbahn Linie 1 und 2 ab Marienplatz bis Zoo), neun Parcours unterschiedlicher Schwierigkeit, mit Café. Juli bis Anfang Sept. tägl. (meist 10-19 Uhr) sowie in den Schulferien (dann eingeschränkt), in der Nebensaison nur am Wochenende. Erwachsene 24 €, Kinder 19 €, Familienkarte 59-82 € (es gibt auch Kombitickets mit dem Schweriner Zoo). An der Crivitzer Chaussee 15, Tel. 0176-32197326, schweriner-kletterwald.de.
SportWINSTONGolf, ca. 10 km von Schwerin in Vorbeck an der Ostseite des Schweriner Sees. Zwei 18-Loch-Plätze und ein 9-Loch-Platz, auch Golfschule und Verleih, Restaurant. Kranichweg 1, 19065 Gneven, OT Vorbeck, Tel. 03860-5020, winstongolf.de.
StadtführungenÖffentlicher Stadtrundgang tägl. 11 Uhr, Treffpunkt vor der Touristinformation, Dauer ca. 1:30 Std. (mit Markt, Dom, Altem Garten, Theater, Schloss), 10 €/Pers.
Nachtwächterführung von April bis Okt. jeden Fr/Sa 20.30 Uhr, Dauer ca. 1:30 Std., 12 €/Pers.
StadtrundfahrtenPetermännchen, einstündige Rundfahrten mit dem Touristen-Bähnchen, u. a. durch die Altstadt und den Schlossgarten bis zur Schleifmühle, mit Erläuterungen, Abfahrt am Markt, April bis Okt. 4- bis 5-mal tägl., Erw. 12 €, Kinder bis 16 J. 6 €. Tel. 0385-65800, petermaennchen-stadtrundfahrten.de.
Doppeldecker-Bus, ab Anlegestelle der Weißen Flotte tägl. (Nov./Dez. eingeschränkt, Jan./Febr. nicht), durch die Schelfstadt und entlang des Pfaffenteichs, dann zum Ostdorfer See (und Schleifmühle). 14 €/Pers., erm. 6 € (Kinder 6-14 J.). Infos unter Tel. 0385-48592182, schwerinerstadtrundfahrt.de.
Zoo Schwerin Südlich vom Zentrum (ausgeschildert), Leser fanden „wunderbar angelegt“, „vielseitig“ und „sehenswert“. Tram Linie 1 und 2 ab Marienplatz. Ganzjährig geöffnet, im Sommer 9-18 Uhr (Sa/So bis 19 Uhr), im Winterhalbjahr tägl. ab 10 Uhr (Einlass bis 15 Uhr), Erw. 16 € (Nov. bis Febr. 14 €), Kinder (3-17 J.) 12,50 €, Familienkarte 51 € (es gibt auch Kombitickets mit dem Schweriner Kletterwald).Crivitzer Chaussee 1, Tel. 0385-395510, zoo-schwerin.de. ♦ Lesertipp
Einkaufen→ Karte
Die Shoppingmeilen der Stadt erstrecken sich in der Gegend um den Marienplatz (hier auch die Einkaufszentren Schlosspark-Center und Schweriner Höfe) und in der Fußgängerzone bis zur Mecklenburgstraße, vornehmlich mit städtischem Laden-/Ketten-Einerlei. Individueller gestaltete Einkaufsangebote finden sich in den Altstadtgassen um den Markt. Vor allem in der Puschkinstraße haben sich ein paar interessante Geschäfte angesiedelt, die u. a. Wohndesign, Küchen-Accessoires, Schmuck, Kunst etc. im Angebot führen, z. B.:
Das Kontor8, Kunstkaufhaus und Silberschmiede. Allein die Räumlichkeiten des sorgfältig restaurierten Gebäudes von 1571 sind sehenswert, die Kunst ist es freilich auch. Mo geschl. Puschkinstr. 36, kontor-schwerin.de.

Das Mecklenburgische Staatstheater

Keramikwerkstatt Loza Fina9, sympathische Werkstatt und Verkaufsladen in einem, was bedeutet, dass man auch bei der Arbeit an der Töpferscheibe zusehen kann. Sehr hübsche Tassen, Schalen, Kannen etc. Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr. Puschkinstr. 51/53, Tel. 0385-20234122, loza-fina.de.
Eine kleine, aber bemerkenswert gut sortierte Buchhandlung für Regionalia und Belletristik ist die Buchhandlung Benno Schoknecht18 in der Schlossstr. 20, Tel. 0385-565804. Weitere schöne Buchläden sind: Ein guter Tag. Literatur & so in der Buschstraße 16 (Ecke 1. Enge Str., Tel. 0385-39379977) und littera et cetera in der Schliemannstraße 2 (Ecke Puschkinstr., Tel. 0385-5572065).
Veranstaltungen
Theater Das Mecklenburgische Staatstheater erfreut sich weit über die Stadtgrenzen hinaus großer Beliebtheit, der repräsentative Prachtbau gegenüber dem Schloss entstand in den Jahren 1883-1886. Im Großen Haus Schauspiel, Oper und Ballett. Tickets an der Theaterkasse oder unter Tel. 0385-5300123. Alter Garten 2, theater-schwerin.de.
Der Speicher, Konzert-, Comedy- und Kleinkunstbühne in der Schelfstadt. Konzerte, Lesungen, Kabarett, Filmabende usw. Röntgenstr. 22, Tel. 0385-5925214, schwerin.de/speicher.
VeranstaltungenSchlossfestspiele Schwerin, alljährliches Theater und Konzerte im Sommer, vieles open-air, z. B. eindrucksvoll im Innenhof des Schlosses oder auf der Freilichtbühne im Schlosspark. Tel. 0385-5300123 oder schlossfestspiele-schwerin.de.
Fünf-Seen-Lauf, alljährlich am ersten Samstag im Juli, der größte Volkslauf in Mecklenburg- Vorpommern. Strecken zu 5, 10, 15 und 21,1 km sowie 1 Seemeile für die Lütten. Rahmenprogramm mit Kulinarischem, abends Ball. Anmelden kann man sich unter fuenf-seen-lauf.de.
Drachenbootfestival, alljährlich an einem Wochenende im August. An die 100 Drachenboot-Teams treten hier zum Rennen auf dem Pfaffenteich an. Infos: drachenbootfestival.de.
Übernachten→ Karte
Niederländischer Hof3, edles Ambiente in historischem Gebäude am Pfaffenteich, eine der besten Adressen der Stadt. 32 Zimmer (und sechs Suiten) im sog. „englischen“ Stil, die modernen Badezimmer sind mit Marmor ausgekleidet. Hund willkommen (15 €/Tag). Alexandrinenstr. 12-13, 19055 Schwerin, Tel. 0385-591100, niederlaendischer-hof.de. €€€-€€€€
Weinhaus Uhle15, das vor wenigen Jahren komplett renovierte Traditionshaus mitten in der Altstadt bietet neben Weinbistro und Gourmet-Restaurant auch elegante, stilvolle Zimmer und Suiten. Schusterstr. 13-15, Tel. 0385-48939430, weinhaus-uhle.de. €€€€
Pension am Theater19, zentrale Lage neben dem Staatstheater, angenehmes Ambiente, 18 gepflegte Zimmer, freundlicher Service. Besonders schön frühstückt man im kleinen Hinterhofgarten. Wer länger bleiben möchte, kann auch eine 2-Zimmer-Ferienwohnung zum Wochenpreis von 455 € mieten. Theaterstr. 1-2, 19055 Schwerin, Tel. 0385-593680, schwerin-pension.de. €€
Weinhaus Wöhler7, zu dem bekannten Lokal samt Weinstube und -kontor am Rand der Schelfstadt gehören auch zwölf gediegene Zimmer unterschiedlicher Größe und Ausstattung. Hund einmalig 25 €, Parkplatz 4-10 €/Tag. Puschkinstr. 26, 19055 Schwerin, Tel. 0385-555830, weinhaus-woehler.de. €€-€€€€
Zur guten Quelle16,