MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern - Sabine Becht - E-Book

MICHAEL MÜLLER REISEFÜHRER Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern E-Book

Sabine Becht

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Beschreibung

 Reiseführer Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern   Das E-Book aus dem Michael Müller Verlag – umfassend, übersichtlich, unentbehrlich  Entdecken Sie mit der 9. Auflage unseres Reiseführers die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns auf 344 Seiten mit 181 Farbfotos. 34 Detailkarten sorgen für Orientierung und führen Sie in jeden Winkel und zu jeder Sehenswürdigkeit. Das E-Book Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern auf einen Blick - Orientiert an der Ostseeküste: Überblick über die kulturellen Highlights, die besten Strände und die schönsten Aktivitäten und Ziele rund ums Thema Familienurlaub. - Unterwegs an der Ostseeküste: Sabine Becht und Sven Talaron zeigen, was die mecklenburgische Ostseeküste alles zu bieten hat: etwa die Backsteingotik in den Hansestädten, die Bäderarchitektur in den Ostseebädern, die Ankunft der Kraniche auf der Halbinsel Zingst, oder die schroffen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund. Bei jedem Ort geben die Autoren außerdem zahlreiche Empfehlungen für Unterkünfte, sowie Tipps zum Essengehen und Shopping. - Nachlesen & Nachschlagen: Landeskundliche Hintergrundinfos und zahlreiche praktische Tipps rund um die Reise .Authentisch reisen mit den Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag Was ist das Besondere an den Michael-Müller-Reiseführern? Sie sind von Reisenden für Reisende gemacht. Unsere Autorinnen und Autoren recherchieren immer vor Ort, sie schreiben über Dinge, die sie selbst erlebt und getestet haben. Unabhängig, ehrlich, authentisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 588

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Sabine Becht und Sven TalaronOrientiert an der Ostseeküste Mecklenburg-VorpommernsDie Region im ProfilErlebnis KulturStrandlebenDie Ostseeküste mit KindernUnterwegs an der Ostseeküste Mecklenburg-VorpommernsWismar und der WestenWismarKlützer WinkelKlützBoltenhagenInsel PoelUm das SalzhaffNeubukowRerik und die Halbinsel WustrowBastorf und KägsdorfKühlungsbornBad DoberanHeiligendammDie Küste Richtung WarnemündeRostock und Fischland-Darß-ZingstRostockWarnemündeRostocker HeideForst- und Köhlerhof WiethagenJagdschloss GelbensandeFreilichtmuseum KlockenhagenGraal-MüritzFischland-Darß-ZingstDierhagenWustrowAhrenshoopBornWieckPrerowDarßer OrtVon Prerow zum Darßer OrtDarßer WeststrandZingstRadtour zum PramortAn der BoddenküsteRibnitz-DamgartenBarthGroß MohrdorfBarhöftStralsund, Rügen und HiddenseeStralsundDänholm und StrelasundquerungRügenRügens SüdenAltefährRambin und SamtensGarzHalbinsel ZudarBergenRalswiekPutbusLauterbachInsel VilmDie GranitzJagdschloss GranitzBinzSchmale Heide und ProraSellinSüdlich der GranitzDie Halbinsel MönchgutBaabeGöhrenMiddelhagen und Alt ReddevitzGager und Groß ZickerThiessow und Klein ZickerDie Halbinsel JasmundSassnitzDer Nationalpark JasmundAuf dem Hochuferweg am Rand des NationalparksLohmeJasmunds BoddenküsteGlowe und die SchaabeDie Halbinsel WittowBreege-JuliusruhAltenkirchenPutgarten und das Kap ArkonaVittUm den Wieker BoddenRügens WestenGingstHalbinsel LieschowInsel UmmanzSchaprodeHiddenseeKlosterDornbusch, Grieben und EnddornVon Kloster zum Enddorn und über den DornbuschVitteNeuendorfGreifswald und UsedomGreifswaldRichtung UsedomWolgastAnklamDas PeenetalUsedomAhlbeckHeringsdorfBansinUsedomer Schweiz und der SüdenWolgastseeSellinBenzVon Benz nach BansinPudaglaNeppermin und BalmMellenthinMorgenitzLieper WinkelUsedom (Stadt)Die Südküste entlangÜckeritzSüdlich von ÜckeritzLoddin-KölpinseeKoserowLüttenort/​DamerowZinnowitzHalbinsel GnitzKrumminMölschowTrassenheideKarlshagenPeenemündeGreifswalder OieNachlesen & NachschlagenGeografie und LandschaftFlora und FaunaNatur- und UmweltschutzGeschichteArchitekturReisepraktisches in StichwortenAnreiseBadenBarrierefreiErmäßigungenEssen und TrinkenFeste und VeranstaltungenDie Highlights der Saison: Kleiner VeranstaltungskalenderHundeInformationKartenKinderKurtaxe/GästekarteLiteraturtippsMobil vor OrtMöwenMückenÖffnungszeitenSportÜbernachtenWellness und KurenÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Fritz Reuter – Mecklenburgs DichterDie Poeler KoggeVom Geschäft in der Krämerstraße zum Handelsimperium: Rudolph KarstadtSchmalspur 1: Mit dem Lütt Kaffeebrenner durch den Klützer WinkelUwe Johnsons „Jahrestage“Kaufmann und Selfmade-Archäologe: Heinrich SchliemannSchmalspur 2: Der MolliBlücher hinterm Pornobrunnen: Rostocks SkulpturenDie Astronomische UhrModerne Architektur am Strand – Ulrich MütherNationalpark Vorpommersche BoddenlandschaftKünstlerkolonie AhrenshoopVersunken in der Ostsee: VinetaKraniche in Mecklenburg-VorpommernBismarckheringPiraten der Ostsee – Klaus Störtebeker und Gödecke MichelsSchmalspur 3: Unterwegs mit dem Rasenden RolandProjekt: Urlaub total – das „Seebad der Zwanzigtausend“SteilküstenabbrücheUferpredigtenDer Hiddenseer GoldschatzHauptmann auf HiddenseeDer Hiddensoer KünstlerinnenbundHans-Werner Richter: Nachkriegsliteratur aus BansinDie BernsteinhexeOtto Niemeyer-Holstein (1896–1984)Die Enden der Parabel – Wernher von BraunAdler über der OstseeHerrin des Mare Balticum: die HanseLand unter 1872Gebrannte Pracht: die Norddeutsche BacksteingotikMit Badekarren gegen die MelancholieWellness von innen – SanddornLiterarische Orte an der Ostsee
Kartenverzeichnis
Wismar und der WestenWismarKühlungsbornBad DoberanRostock und Fischland-Darß-ZingstRostock und WarnemündeRostockWarnemündeAhrenshoopPrerowZingstStralsund, Rügen, HiddenseeStralsundBinzProraGreifswald und UsedomGreifswaldDie Dreikaiserbäder: Ahlbeck, Heringsdorf, BansinZeichenerklärungOstseeküste Mecklenburg-Vorpommern
Unterwegs mit
Sabine Becht und Sven Talaron
Sabine Becht studierte Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft und war schon in den Semesterferien für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs. Sven Talaron begann nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) beim Michael Müller Verlag zu arbeiten.
Sie sind Autoren zahlreicher Reiseführer zu Italien, Mecklenburg-Vorpommern, Griechenland und Österreich. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet: mit dem Premio Enit (Abruzzen) und den ITB BuchAwards (Piemont, Rügen, Usedom, Mecklenburg-Vorpommern).
Warum es uns immer wieder hierher zieht? Wegen der Ostsee natürlich! Wegen des einsamen, wilden Darßer Weststrandes. Wegen der Nikolaikirche in Stralsund, einer der schönsten Kirchen zwischen Trondheim und Rom. Wegen der Kraniche auf der Halbinsel Zingst und wegen des Farbenspiels, wenn im Nationalpark Jasmund die Sonnenstrahlen in den Buchenwald über den weißen Kreidefelsen fallen. Wegen eines Tags im Strandkorb, wegen der Fischsuppe, wegen Hiddensee und, und, und ...
Neben all den prominenten und weniger bekannten Attraktionen sind es auch die einzigartigen Cafés, die wir mal für mal ansteuern, wenn wir die Küste bereisen. Cafés, in denen man den ganzen Sommer verbringen möchte. Kleine Oasen inmitten traumhafter Landschaften, die Einrichtungen stilvoll, fantasievoll, kunstvoll, der Kaffee handgebrüht, die Kuchen aus Omas Rezeptefundus, die Gärten malerische Refugien.
Das Café Glücklich in Wismar ist ein solcher zauberhafter Ort. Selten verpassen wir es, auf ein Päuschen im Café Zuckerkuss vorbeizuschauen, wenn wir auf Ummanz sind. Ähnliches gilt für das Café Kelm in Stralsund. Und auf Usedom gerät die Wahl zwischen dem Gnitzer Seelchen, den Cafés in Krummin und dem Café Fangel im Süden sehr, sehr schwierig. Denn so viel Kaffeepause hat man eigentlich nie, nicht einmal im Urlaub.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen! Schreiben Sie an:
Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Becht/Talaron, Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern“ | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
oder per Mail an: [email protected] | Betreff „Becht/Talaron, Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern“
Orientiert an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns
Die Region im Profil
Die Ostseeküste ist ...
... in erster Linie abwechslungsreich: voller Badeparadiese und kultureller Highlights, sportlicher Abenteuer und Erholung.
Spitze bei den Sonnenstunden
Wenn es darum geht, an welchem Ort der Republik die Sonne am häufigsten scheint, belegt die Ostseeküste Jahr für Jahr Spitzenplätze. Zu den sonnenscheinreichsten Orten in Deutschland zählen Kap Arkona mit zuletzt 1948,5 Sonnenstunden sowie Warnemünde und Zinnowitz.
... hansestädtische Pracht
Die Hafenstädte entlang der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sind urbane Zentren und kulturelle Knotenpunkte, traditionsreich und lebendig. Und sie sind Metropolen, die in Charakter und Aussehen an eine glorreiche Vergangenheit erinnern: an die Blütezeit der Hanse. Bauchige Koggen bringen tonnenweise Waren in die Städte. Wachs, Teer und Felle aus dem Osten, Hering und Erz aus dem Norden, Wein und Tuche aus dem Westen füllen die Stapelplätze, werden umgeschlagen, machen ihre Händler reich. Mit dem Reichtum wächst die Macht der Kaufleute und Ratsherren. Sie lassen es sich nicht nehmen, ihrem bürgerlichen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen - und der ist backsteinrot.
Die großen architektonischen Würfe dieser Zeit, großartige Monumente der Norddeutschen Backsteingotik, sind an der Ostseeküste aufgereiht wie Perlen an einer Kette - Silhouetten hanseatischer Macht. Bis heute haben sich neben den grandiosen Kirchenbauten und Rathausfassaden auch die Ensembles gotischer Giebelhäuser entlang der mittelalterlichen Straßenzüge in Wismar, Stralsund und Greifswald gestaltreich und eindrucksvoll erhalten.
Rostock: die „Leuchte des Nordens“.
Stralsundund Wismar: gemeinsam UNESCO-Weltkulturerbe
Greifswald: beschauliche Universitätsstadt
... inselreich
An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns liegen die beiden größten deutschen Inseln: Rügen und Usedom, bekanntermaßen überaus beliebte Urlaubsziele. Die vielleicht hübscheste Insel ist Hiddensee. Herrlich urlauben lässt es sich auch auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst. Bei Wismar liegt still die Insel Poel. Und wer mal eine abgelegene Insel besuchen will, macht einen Ausflug zur Greifswalder Oie.
... eine ökologische Schatzkammer
Wenn man morgens ganz früh an einen abgelegenen Küstenabschnitt geht, wird man mit unvergesslichen Eindrücken einer zauberhaften Landschaft überhäuft. Geformt wurde diese Landschaft von Wind und Wasser. Jahr um Jahr zupft der Ostseewind an Kiefern und Weißdorn und modelliert ihren bizarren Wuchs. Über Nacht zeichnet der Wind fotogene Strukturen zwischen das Dünengras in den Sand. Majestätische Seeadler kreisen über Landschaften, die sich nicht entscheiden mögen, ob sie zum Land gehören oder zum Wasser: meerumschlungene Salzwiesen, karge Windwatten, sumpfige Erlenbrüche, von dichten Schilffeldern gesäumte Boddenküste. Wind und Wetter nagen an der schroffen, kreideweißen Steilküste.
Weite Teile dieser ökologischen Schatzkammern stehen unter Schutz: Zwei Nationalparks zieren die Küste: der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft,größter Kranich-Rastplatz Europas, und der Nationalpark Jasmund auf Rügen mit seinem herrlichen Buchenwald vor der schroffen Kreideküste. Rügens Südosten ist als Biosphärenreservat ausgezeichnet, die Insel Usedom als Naturpark, dazwischen finden sich zahlreiche kleinere Naturschutzgebiete.
Deutsches Meeresmuseum und das Ozeaneum: Zwei fantastische Museen zum Thema Weltmeere, auch die Geschichte der Fischerei sowie der Schutz der Ozeane und Küsten werden beleuchtet. Vor allem aber beeindrucken die teils gigantischen Aquarien mit ihren Bewohnern. In Stralsund
Nationalparkzentrum Königsstuhl: Mitten im Nationalpark und über den berühmten Kreidefelsen befindet sich diese sehenswerte, auch interaktive Ausstellung, eine Reise durch die Erdgeschichte. Auf Rügen
Natureum Darßer Ort: Vielleicht nicht so sehr die Ausstellung selbst, sondern vielmehr der Weg dahin und der Blick vom Leuchtturm machen einen Besuch des Darßer Orts zu einem Highlight des Urlaubs
... Kranichland
Jahr für Jahr machen Zehntausende Kraniche hier Rast auf ihren Langstreckenflügen vom Sommer- ins Winterquartier (oder umgekehrt). Ihr Anflug in Formation ist ein imposantes Naturspektakel.
Kranichfahrten: Wenn die Kraniche kommen, starten auch die Ausflugsboote zu Kranichfahrten über die Bodden, z. B. abZingst.Von Zingst aus kann man auch mit dem Fahrrad zum Pramort fahren, um die Vögel des Glücks im Landeanflug zu beobachten, oder man geht zum KRANORAMA bei Groß Mohrdorf.
Kranich-Informationszentrum Groß Mohrdorf: Ein Infozentrum rund um den Kranich. Hier gibt es auch aktuelle Infos.
Sightseeing und mehr
Erlebnis Kultur
Backsteingotik und Hyparschalen, Bäderarchitektur und Schlossanlagen, Orte der Kunst und Literatur, musikalische Highlights und bemerkenswerte Museen - es gibt viel zu erleben an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.
Festspielsommer
Unterschiedlichste Veranstaltungen rahmen das Jahr, ob klassisch oder kulinarisch, maritim, historisch oder sportlich.
♦ Zahlreiche hochklassige Konzerte klassischer Musik werden im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet.
♦ Größte maritime Veranstaltung ist Rostocks Hanse Sail.
♦ Mehrere Open-Air-Theaterspektakel begeistern an der Ostseeküste, allen voran die Störtebeker- und die Vineta-Festspiele.
♦ Einen Überblick vom Anbaden bis zur Zappanale finden Sie unter Reisepraktisches in Stichworten.
Hansestolz
Kirchenbauten, gewaltig und doch voller Eleganz sowie prächtige Staffelgiebel über den Bürgerhäusern zeugen von hanseatischem Selbstbewusstsein. Zur Norddeutschen Backsteingotik.
Alter Markt Stralsund: Das Ensemble aus hoch aufragender Schaufassade des Rathauses und der Nikolaikirche ist ein Juwel der Backsteingotik.
Marienkirche: Das Innere der wuchtigen Kirche beherbergt die faszinierende Astronomische Uhr. In Rostock
Bad Doberans Münster: Das Herz des ehemaligen Klosters hat vielleicht dank der abgeschiedenen Lage seine mittelalterliche Ausstattung nicht verloren. In Bad Doberan
Weiß und herrschaftlich
Natürlich haben sich die Herrscher Mecklenburgs und Pommerns auch prachtvolle Schlösser und Residenzen zwischen Klützer Winkel und Peenetal bauen lassen:
Putbus: Die Residenzstadt von Wilhelm Malte I. ist ein klassizistisches Gesamtkunstwerk. Auf Rügen
Schloss Bothmer: Die bedeutendste barocke Schlossanlage des Landes bei Klütz
Gutshaus Stolpe: Nur eines, allerdings ein prachtvolles Beispiel für herrschaftliche Anlagen, in denen heute Hotelgäste wandeln. Im Peenetal
Weiß und verspielt
Zur Bäderarchitektur.
Zeitlos modern
Auch moderne und postmoderne Architektur findet sich entlang der Ostsee, u. a. hat der aus Binz stammende Bauingenieur Ulrich Müther Sehenswertes hinterlassen.
Teepott: Das berühmte Bauwerk mit seinem kühn geschwungenen Dach ergibt mit dem benachbarten Leuchtturm ein sehenswertes Ensemble. In Warnemünde
Ozeaneum: Strahlend weiße, wie von der Brandung glatt geschliffene Kiesel beherbergen ein faszinierendes Museum zum Thema Ozeane (dabei nicht das Meeresmuseum im Katharinenkloster verpassen!). In Stralsund
Literarische Orte
Zahlreiche namhafte Schriftsteller stammten von der Ostseeküste und verewigten den Landstrich zwischen Klütz, Hiddensee und Greifswald.
Literaturhaus Uwe Johnson: Der Klützer Winkel gilt als Kulisse für Uwe Johnsons „Jahrestage“, das Literaturhaus ehrt den großen Schriftsteller. In Klütz
Gerhart-Hauptmann-Haus: Haus Seedorn, Sommerdomizil des Literaturnobelpreisträgers. Auf Hiddensee.
Koeppenhaus: Im Geburtshaus Wolfgang Koeppens wird an den bedeutenden Schriftsteller erinnert. In Greifswald
Künstlerrefugien
Schon immer inspirierte die zauberhafte Landschaft auch Künstler. Zahllose Galerien finden sich entlang der Küste, hier nur zwei Highlights:
Ahrenshoop: Ehemalige Künstlerkolonie und bis heute Anziehungspunkt für Kunstfreunde. Besonders sehenswert ist das Kunstmuseum. Auf dem Fischland
Atelier Otto Niemeyer-Holstein: Rückzugsort und Atelier (samt wunderschönem Garten) erinnern an den bemerkenswerten Maler. Lüttenort, Usedom
Museumslandschaft
Wer nur die branchenüblichen meernahen Heimatmuseen voller miefiger Fischernetze erwartet, wird sich wundern.
Pommersches Landesmuseum: Spannendes Museum zur Geschichte Pommerns samt bemerkenswerter Gemäldegalerie. In Greifswald
Schabbellhaus: Stadtgeschichte im Zeichen der Hanse. In Wismar
Kulturhistorisches Museum: Nicht nur die Ausstellung ist sehenswert, auch das alte Klostergebäude selbst. In Rostock
Freilichtmuseum Klockenhagen: Ländliche Architektur, zusammengetragen aus dem ganzen Land, ergibt das Bild eines mecklenburgischen Idylls
Otto Lilienthal Museum: In seiner Geburtsstadt: ein Museum für den Flugpionier. In Anklam
Kaffeemühle: Ein sehenswertes Stadtmuseum in einem sehenswerten Gebäude. In Wolgast
Zeugen der Geschichte
Zwei Erinnerungsorte von außerordentlicher, überregionaler Bedeutung erinnern an den NS-Terror.
Prora: Der Koloss von Prora, geplant für gleichgeschalteten Urlaub. Bei Binz, auf Rügen
Historisch-Technisches-Museum: An die Raketenforschungsstation der Nationalsozialisten erinnert ein außergewöhnliches Museum. In Peenemünde
Sommer, Sonne, Sand
Strandleben
Küstenkilometer um Küstenkilometer erstrecken sich Strände zwischen dem Klützer Winkel im Westen und dem schier endlos langen Strand von Usedom. Hier findet jeder sein Badeparadies!
Strandbeflaggung
♦ Weht über einem Rettungsturm eine gelb-rote Flagge, dann ist Baden erlaubt und der Strand überwacht.
♦ Eine gelbe Flagge steht für die Warnung, dass ungeübte Schwimmer, Kinder und ältere Menschen aufgrund der Wetterbedingungen nicht ins Meer gehen sollten.
♦ Die rote Flagge bedeutet Badeverbot aufgrund von Sturm, hohem Wellengang, Strömungen bzw. Rückströmungen, es besteht Lebensgefahr!
♦ Ebenfalls Baden verboten ist bei schwarz-weiß karierten Flaggen, sie markieren den Bereich für Wassersportler.
In den Ostseebädern ...
Wer wollte auch nicht an den Strand, wenn die Sonne scheint und eine milde Brise vom Meer her weht? Weithin berühmt sind die Namen der beliebten Ostseebäder auf Rügen, auf Usedom oder bei Rostock. Sonnenhungrige bevölkern die mehr oder minder geordneten Reihen der Strandkörbe, über denen zuweilen der ein oder andere Lenkdrachen schwebt. Andere liegen auf bunten Badetüchern zwischen kunstvollen Sandburgen. Beachvolleyballer hechten sich in den feinen Sand. Surfer stemmen sich gegen den Wind ...
Die schönsten Strände entlang der Ostseebäder:
Auf Rügen die Strände von Binz, Sellin und Göhren.
Auf Usedom der lange Strand entlang der Kaiserbäder.
Auf Fischland-Darß-Zingst die Strände: Ahrenshoop und Wustrow auf Fischland, Prerow auf dem Darß und Zingst
Bei Rostock der weite Strand von Warnemünde
Und die Strände von Kühlungsborn und Heiligendamm.
... und an einsamen Stränden
Abseits des bäderherrlichen Trubels dagegen liegen noch zahllose ruhigere, oft über weite Strecken naturbelassene Strände. Hier können sich Kinder wie die wüstesten Piraten austoben oder Hunde ihre Stöckchen aus der Ostsee retten. Und es findet sich dennoch immer ein abgelegenes Plätzchen für den eigenen Sonnenschirm und einen geruhsamen Sonnentag. Gemeinsam haben all diese Strände, dass sie kilometerlang sind, oft sehr breit, feinsandig und fast überall flach in die Ostsee abfallen.
Die schönsten Strände abseits der großen Ostseebäder:
Der Darßer Weststrand: Traumstrand am Rand des Nationalparks, für viele der schönste des Landes.
Hiddensee: Die ganze Außenküste des lang gestreckten Inseljuwels ist ein herrlicher Strand.
Die Schaabe: Ruhiges Strandleben im Norden von Rügen.
Der Große Strand: Der kilometerlange Strand des Mönchguts auf Rügen.
Bakenberg: Abgeschiedener Nordstrand der Halbinsel Wittow auf Rügen.
Binz und Prora: Hat man das Stadtgebiet von Binz erst hinter sich gelassen, wird es ruhiger.
Nienhagen: Der Strand unter dem Gespensterwald,zwischen Warnemünde und Heiligendamm.
Usedoms Norden: Hinter Karlshagen wird es einsam in Usedoms Norden.
Kägsdorf: Naturstrand abseits des Trubels, westlich von Kühlungsborn.
Rerik: Im beschaulichen Ostseebad geht es ohnehin ruhiger zu, abseits des Ortes wird es noch ruhiger.
Strahlend weiß und verspielt: die Bäderarchitektur
Im Schatten der Veranda, eine Hand auf dem reich verzierten, gusseisernen Geländer. Der Blick schweift über das Meer. Ein Gläschen Port, eine gute Zigarre. Unten auf der Strandpromenade plappert und flaniert das mondäne Bäderleben entlang, Herren lupfen zum Gruß den weißen Hut, Damen kichern in ihr Spitzentaschentuch ...
So in etwa mag man sich den großbürgerlichen Sommerfrischler vorstellen, den es mit den Anfängen des Tourismus aus Berlin an die Ostsee zog. Die Kulisse für diese am Ende des 19. Jh. aufkommende Mode der Sommerfrische am Meer sind die verspielten Fassaden der blütenweißen, ornamentfreudigen Bäderarchitektur: villengleiche Gästehäuser, geschmückt mit Balkonen, Veranden und Loggien, Ziergiebeln und Schmuckfriesen; Kurmuscheln am Strandabgang für das sonntäglich gepflegte Kurkonzert; Kurhäuser mit weiten, parkettierten Tanzsälen; schickliche, da geschlechtergetrennte Badeanstalten, vor allem aber: Seebrücken. Teils prächtig bebaut, strecken sie sich wagemutig in die Ostsee und verlängern die Strandpromenaden ins Meer hinein.
Sellins Seebrücke: Ein Schmuckstück der Bäderarchitektur: die nach historischem Vorbild bebaute Seebrücke von Sellin, Rügen.
Binz: Das berühmteste Ostseebad auf Rügen.
Heiligendamm: Ein recht exklusives klassizistisches Gesamtkunstwerk. Bei Bad Doberan.
Kaiserbäder: Die längste Strandpromenade Europas, geziert mit zahllosen Villen, erstreckt sich entlang der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Sehenswert ist vor allem Ahlbecks Seebrücke.
Kühlungsborn: Etwas abseits der berühmten Bäder auf den Ostseeinseln, aber zunehmend schick.
Tipps für den Familienurlaub
Die Ostseeküste mit Kindern
Die Ostseeküste ist wie geschaffen für einen Urlaub mit Kindern in jedem Alter, bei schönem Wetter am Strand und mit entsprechend kindgerechter Animation sowieso. Doch auch abseits von Sandburg, Eisdiele und Trampolinspringen ist das Angebot riesig.
Historische Eisenbahnen
Entlang der Ostsee dampfen und schnauben gleich drei historische Eisenbahnen: der Lütt Kaffeebrenner im Klützer Winkel, der Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn und der Rasende Roland auf Rügen. Alle drei sind ein Erlebnis!
Am Meer ...
Flach abfallend und vielerorts feinsandig sind die langen Strände der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern - hier findet jeder sein eigenes Plätzchen, sei es im Strandkorb mit Rundumversorgung durch den Kiosk hinter der Düne oder in der selbstgebauten Piratenburg am einsamen und endlosen Darßer Weststrand.
An den Hauptstränden vieler Ostseebäder werden im Sommer zusätzliche Attraktionen wie etwa Hüpfburgen, Trampoline usw. am Strand aufgebaut. Hinzu kommen diverse Sportangebote auf dem Wasser (z. B. Windsurfen, SUP, Kitesurfen) und im Sand (Beachvolleyball). Die Hauptstrände sind im Sommer von der DLRG überwacht.
Die Ostsee kann man natürlich auch mit dem Boot erkunden, am einfachsten auf einer Tour entlang der Küste von Seebrücke zu Seebrücke, wie sie vielerorts angeboten wird. Eine besonders schöne Tour für die ganze Familie führt von Peenemünde auf Usedom zum Inselchen Greifswalder Oie.
... und an Land
Auch an Land kann man herrliche Ausflüge unternehmen. Fast überall an der Ostseeküste sind kindgerechte Wanderungen und Fahrradtouren möglich, für Letztere steht ein flächendeckendes Angebot an Leihrädern verschiedener Größen bzw. Nachläufer und Anhänger bereit. Wer den Fahrradsattel lieber gegen den Rücken eines Pferdes tauscht, kann dies auf einer Vielzahl von Reiterhöfen entlang der Küste und auf den Inseln tun: Das Angebot reicht vom Ponyreiten zum Sammeln erster Erfahrungen über Wanderritte bis hin zur Dressurausbildung. Einen Überblick bietet auf-nach-mv.de/reiten.
Die Highlights
Ozeaneum: Das moderne Meeresmuseum am Hafen von Stralsund ist voller Attraktionen, die auch Kinder begeistern, z. B. faszinierende Aquarien, ein Heringsschwarm und ein Unterwassertunnel oder auch Walgesänge und Pinguine auf dem Dach.
Wissemara: Selbst Segel setzen und auch ansonsten mit Anpacken kann man auf der „Wissemara“, dem Nachbau einer alten Kogge, die im Hafen von Wismar liegt.
Robbenfahrten: Beobachtungsfahrten zu den putzigen Kegelrobben starten ab Baabe auf Rügen.
Wisente: Deutlich näher ran kommt man an die europäischen Verwandten des Bisons, bis auf wenige Meter nämlich im Wisentgehege Dargen auf Usedom.
Marine Science Center (MSC): Im Robbenforschungszentrum der Uni Rostock können angehende Meeresbiologen den Seehunden, -löwen und -bären beim Training zusehen. In Warnemünde.
U-Boote: Gleich zwei U-Boote - jeweils fast 90 m lang und recht eng - warten an der Ostseeküste auf Erkundung: im Hafen von Sassnitz auf Rügen und in Peenemünde auf Usedom.
Leuchttürme: Ein gutes halbes Dutzend der Leuchtfeuer entlang der Küste können auch bestiegen werden, z. T. wird ein Mindestalter bzw. eine Mindestgröße bei Kindern vorausgesetzt. In Bastorf, Warnemünde, am Darßer Ort/Prerow, gleich drei Leuchttürme am Kap Arkona auf Rügen, außerdem auf Hiddensee und auf der Greifswalder Oie vor Usedom.
Baumwipfelpfade: Hoch hinaus geht es auch auf den Baumwipfelpfaden von Prora auf Rügenund Heringsdorf auf Usedom.
Kremserfahrten: Mit der Kutsche bzw. dem Planwagen geht es mit zwei PS von Prerow durch den Wald zum Darßer Ort oder über die wunderbar autofreie Insel Hiddensee.
Zeesbootfahrten: Auf den alten Fischerbooten mit ihren charakteristischen tiefroten Segeln kann gemütlich über den Bodden schippern, u. a. auf dem Fischland ab den kleinen Häfen von Dierhagen, Wustrow und Ahrenshoop oder auch ab Krummin auf Usedom.
Kletterwälder: Gibt es entlang der Küste in Kühlungsborn, am Darß, in Prora auf Rügen und in Neu Pudagla auf Usedom.
... und bei Schietwetter
Spaßbad: Geht immer und ist auch einigermaßen flächendeckend zu finden: in Wismar, Ribnitz-Damgarten, Stralsund sowie in Zinnowitz und Ahlbeck auf Usedom.
phanTechnikum: Eine spannende Welt der Technik, kindgerecht aufbereitet. In Wismar
Phänomenta: Physik zum Anfassen, hier kann jeder noch was lernen! In Peenemünde/Usedom
Unterwegs an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns
Wismar und der Westen
Stilles Land zwischen Klützer Winkel und Rostock; Wiesen und Weiden - hier eine Windmühle, dort ein Leuchtturm - vor der weiten Kulisse der Ostsee. Touristische Zentren sind Wismar, Rerik, Kühlungsborn, Bad Doberan und Heiligendamm.
Wussten Sie, dass ...
... die historische Altstadt von Wismar gemeinsam mit der Stralsunds in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden?
... in Wismar eine Kogge vor Anker liegt?
... immer im Juli in Bad Doberan der Legende Frank Zappa mit einem Festival gehuldigt wird?
Allein der Name erinnert an die glorreiche Vergangenheit: Wismar, die Hansestadt, das Tor zur Welt, zumindest der damals bekannten. Bier machte die Stadt reich und natürlich der Handel damit, die Zeugnisse dieser wirtschaftlichen Blüte zeigen sich noch heute in einer prachtvollen Altstadt mit zahlreichen baulichen Meisterwerken aus Gotik und Renaissance. Einen Bummel durch die Stadt mit dem größten Marktplatz Norddeutschlands sollte man nicht versäumen, ebenso wenig zum Alten Hafen - dem Tor zur Welt.
Die ländliche Idylle namens Klützer Winkel liegt zwischen Wismar und Priwall - ein ruhiges Hinterland mit kleinen Dörfern und (fast noch) leeren Naturstränden vor niedriger Steilküste. Klütz selbst ist das kleine Zentrum der Gegend, kulturelles Highlight das restaurierte Schloss Bothmer.
Eine liebliche mecklenburgische Landschaft erstreckt sich zwischen Wismar und Rostock: Pferde und Esel grasen auf grünen Koppeln, von Bäumen beschattete Großsteingräber inmitten weiter Felder überstehen alle Zeiten, Kühe weiden mit Blick auf das blaue Meer, beliebte Sandstrände säumen die lange Küstenlinie. Inmitten der ländlichen Idylle verbergen sich einige sehenswerte Attraktionen und sogar Superlative: mit Heiligendamm das älteste Seebad Deutschlands, nahebei die älteste Galopprennbahn in Bad Doberan und ebenda auch der kulturhistorische Höhepunkt der Gegend, das Bad Doberaner Münster - eines der bedeutendsten Monumente Norddeutscher Backsteingotik. Touristisches Zentrum ist das schmucke Ostseebad Kühlungsborn. Und schließlich wartet auch noch das Naturparadies Insel Poel vor den Toren Wismars.
Was anschauen?
Wismars Kirchen: Drei große backsteingotische Stadtkirchen warten auf Besichtigung: St. Georgen wurde rekonstruiert, von St. Marien steht nur noch der Turm, St. Nikolai, prachtvoll und reich ausgestattet, dient auch heute noch als Kirche.
Schabbellhaus: Wismars bewegte Stadtgeschichte wird anschaulich im jüngst restaurierten Museum vis-à-vis der St.-Nikolai-Kirche präsentiert. Überaus sehenswert ist auch das alte Kaufmannshaus selbst.
Schloss Bothmer: Das Prachtschloss mit Park im Klützer Winkel wurde aufwendig renoviert und kann besichtigt werden.
Bad Doberan und Heiligendamm: Hier nahm der deutsche Bädertourismus 1793 seinen Anfang, geblieben sind die strahlend weißen Prachtfassaden.
Das Münster von Bad Doberan: Ein Juwel der Backsteingotik, kostbar ausgestattet! Die ehemalige Klosterkirche ist von einem hübschen kleinen Park samt Klostergebäuden umgeben.
Was unternehmen?
Eine Fahrt mit der Kogge: Mit Anpacken ist gefragt auf der dreistündigen Tour mit der „Wissemara“ ab Wismar Hafen.
Auf die Halbinsel Wustrow: Ein geführter Spaziergang bringt Sie auf das über viele Jahre abgeschottete ehemalige Militärgebiet.
Eine Fahrt mit dem Molli: Auf der Strecke Kühlungsborn über Heiligendamm nach Bad Doberan schnauft die altehrwürdige Dampfeisenbahn entlang der Küste.
Wo baden?
Boltenhagen: Fast 4 km langer, feiner Sandstrand mit im Westen angrenzender Steilküste.
Kühlungsborn: Fast 6 km einladender Sandstrand, flankiert von einem schicken Yachthafen im Osten und riesigem Campingplatz im Westen. Dazwischen: Hotels, Restaurants und Strandimbisse ohne Ende.
Wo essen?
Reuterhaus und Alter Schwede: Die beiden Klassiker am Marktplatz in Wismar. Historisches Ambiente, deftige Mecklenburgische Küche.
Restaurant Oberdeck: Tagsüber wird unten frischer Fisch verkauft, am Abend dagegen öffnet im ersten Stock ein elegante Fischrestaurant vom alten Schlag, am Hafen in Wismar.
Fischgaststätte Steilküste: Beliebtes Gasthaus mit Terrasse und Seeblick über der Steilküste in Rerik.
Café Glücklich: Mit dem Namen ist eigentlich schon alles gesagt. In Wismar
Was sonst noch?
Deck Beach Club & Restaurant: Chillen kann man auch herrlich an der Ostsee, z. B. nach einem langen Tag am Strand. Place to go für einen Aperitif! Bei Heiligendamm.
Hansestadt und Highlight der Backsteingotik
Wismar
Wismars Altstadt, 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erinnert in jeder Straßenflucht an die Blütezeit der Hanse: Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich in dieser Geschlossenheit und auf einer so großen Fläche das Erscheinungsbild einer Hansestadt erhalten.
Angefangen vom Grundriss der Altstadt über zahlreiche Bürgerhäuser, das gotische Viertel und den Alten Hafen bis zu den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Nikolai sowie dem Turm von St. Marien, allesamt bedeutende Bauwerke der Norddeutschen Backsteingotik - überall ist der altehrwürdige Geist einer stolzen Hansestadt gegenwärtig. Aber auch aus den späteren Jahrhunderten sind sehenswerte Bauwerke erhalten: Im 16. Jh. entstanden in Anlehnung an die niederländische Renaissance z. B. die Wasserkunst auf dem Markt, der Fürstenhof und das Schabbellhaus; im 19. Jh. wurde das klassizistische Rathaus errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde im Stil der Zeit auch Bausubstanz verändert, wer es sich leisten konnte, „modernisierte“ sein gotisches Stadthaus. So präsentieren sich die Fassaden wie ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die Architekturgeschichte: im ursprünglichen Backsteinrot mit gotischen Stufengiebeln, verputzt, farbig und die Giebel mit barockem Schwung gesetzt, dominiert von klassizistischer Strenge oder auch verspielt in Jugendstil-Manier verziert.
Zentrum der Altstadt ist der riesige Marktplatz. Hier und in den umliegenden Straßen und Sträßchen spielt sich ein großer Teil des innerstädtischen Lebens ab. Wismar ist auch eine relativ junge Universitätsstadt, rund 7500 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben, hauptsächlich für Wirtschaft und Ingenieurswissenschaften. Wichtiger Arbeitgeber Wismars ist die Werft. 2022 wurde sie von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) übernommen, ab 2026 soll in der riesigen, blau-grünen Dockhalle vor den Toren der Stadt wieder Hochbetrieb herrschen. Daneben besitzt die Stadt einen gut frequentierten Handelshafen und ein Kreuzfahrt-Terminal. Doch trotz der vielen Studenten und Touristen ist Wismar insgesamt eine sehr ruhige Stadt, in manchen Ecken mäuschenstill. Seit 1990 hat Wismar 20 % seiner Einwohner verloren.
Stadtgeschichte
Die Stadt Wismar wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die topografischen Voraussetzungen für eine Stadtgründung waren denkbar günstig. Die Bucht von Wismar, geschützt durch die vorgelagerte Insel Poel, ermöglichte den Ausbau eines versandungsfreien Hafens. Landseits schützten weite Sümpfe die junge Siedlung, und mitten hindurch führte die Handelsstraße von Lübeck nach Rostock und weiter in den Osten. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine geradezu vorbildliche mittelalterliche Stadt: wehrhaft durch einen umschließenden Mauerring (ab 1276), handelsoffen aufgrund des günstigen Hafens und ehrgeizig, um mittels prachtvoller Bauten dem eigenen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen.
Die Basis für die rasante Entwicklung war der Handel. Ein bereits 1259 abgeschlossener Vertrag zwischen Lübeck, Rostock und Wismar sicherte die Handelswege zwischen den aufstrebenden Städten und bildete den Kern eines bald mächtigen Städtebundes, der Hanse. Als 1264/65 das Bündnis u. a. um Stralsund und Greifswald erweitert wurde, tagte der Prototyp des später traditionell in Lübeck stattfindenden Hansetages in Wismar.

Klar zum Segelsetzen! Auf der Wissemara

Der Exportschlager der Stadt war das Bier. Nachdem Wismar von seinen Nachbarstädten aus dem Getreidemarkt gedrängt worden war, folgte man der lukrativen Strategie, den Rohstoff veredelt zu exportieren. 183 Brauereien sind für das Jahr 1464 in Wismar dokumentiert. Verschifft wurde das Wismarer Bier vor allem in die Niederlande und nach Flandern, aber auch nach Skandinavien, England und bis nach Portugal.
1350 war kein gutes Jahr für Wismar. Noch immer wütete die erste schwere Pestepidemie, als ein Stadtbrand zahlreiche Gebäude zerstörte. Doch die Hanse und damit auch Wismar standen in ihrer Blüte, sodass auf die niedergebrannten Ruinen schnell prächtige Backsteinbauten folgten, und es wurde mit dem monumentalen Bau der Kirche St. Nikolai (ab 1380) begonnen.
Mit dem Niedergang des mächtigen Städtebundes im 16. Jh. verlor auch Wismar an kaufmännischer Kraft. Einen (vorläufigen) Tiefpunkt erlebte die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Wismar, das um 1530 die Reformation eingeführt hatte, musste 1627 Albrecht von Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen aufnehmen und versorgen, Abgaben zahlen und die Befestigungsanlagen ausbauen. 1632 belagerten die Schweden die Stadt, nahmen sie ein - und blieben. Bis 1803 (bzw. 1903, → unten) war Wismar schwedisch. Unter der Herrschaft der Drei Kronen wurden der Stadt zahlreiche Privilegien gewährt und ein nicht unerhebliches Maß an kommunaler Selbstverwaltung. Außerdem eröffnete sich Wismar - als Teil der neuen Großmacht - an der Ostsee ein lukrativer Binnenmarkt, sodass der Handel wieder belebt wurde. Andererseits wurde die Stadt natürlich in die Händel des schwedischen Reiches hineingezogen. Und so litt Wismar wie kaum eine andere schwedische Stadt unter dem Großen Nordischen Krieg 1700-1721. Im Jahr 1716 wurde Wismar von den alliierten Truppen (Dänen, Preußen und Kurhannoveraner) beschossen, belagert und schließlich eingenommen. Die Stadt blieb zwar bei Schweden, musste jedoch ihre Festungsanlagen schleifen. Wismar glich um 1718 einem Trümmerfeld, und die gefallene Großmacht Schweden hatte weder die Möglichkeiten noch das Interesse, die unbefestigte Stadt nachhaltig zu stärken. Aber es sollte bis 1803 dauern, bis die schwedische Krone Wismar aufgeben wollte und für hundert Jahre an das Großherzogtum Mecklenburg verpfändete. Nachdem der Vertrag schließlich 1903 auslief, verzichtete Schweden auf die Rückgabe und Wismar war endgültig Teil Mecklenburgs und damit des Deutschen Reiches.
Fritz Reuter - Mecklenburgs Dichter
Der Dichter, der mit seiner volksnahen, humorvollen Erzählweise seine Zeitgenossen einnahm, hat bis heute überall in Mecklenburg Spuren hinterlassen. Kaum ein Ort im Land, den Reuter auch nur flüchtig bereiste und der nicht an den großen niederdeutschen Erzähler erinnert. Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen (nahe Neubrandenburg) geboren. Ab 1824 besuchte er mit mäßigem Erfolg das Gymnasium zunächst in Friedland, dann in Parchim. Es folgte ein lustlos betriebenes Studium der Rechte in Rostock, später in Jena - der Vater wollte den Sohn in seinen Fußstapfen sehen, der Sohn sah lieber in den Krug. Wegen der Mitgliedschaft in einer Burschenschaft wurde Reuter 1833 verhaftet, zum Tode verurteilt und sogleich zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. Es war die Zeit der Reaktion, in der der Ruf nach (nationaler) Einigkeit und Recht und Freiheit als Hochverrat und Majestätsbeleidigung geahndet wurde. Aus den 30 Jahren Festungshaft wurden, dank der Begnadigung durch Friedrich Wilhelm IV., sieben Jahre. Doch die waren hart genug, auch wenn Reuter (auf Betreiben des Vaters) die letzten davon unter erleichterten Haftbedingungen in der Festung Dömitz verbrachte.
Nach der Entlassung fiel es Reuter schwer, sich wieder einzugliedern. Die Wiederaufnahme des Studiums in Heidelberg scheiterte an schweren Alkoholproblemen. Reuter brach das Studium zum Leidwesen des Vaters ab und ging bei seinem Onkel, Pastor in Jabel bei Malchow, gewissermaßen in Reha. Nach einer Weile begann Reuter in Demzin als „Strom“ (Volontär) in der Landwirtschaft zu arbeiten. In dieser Zeit traf er Hoffmann von Fallersleben, der ihm riet, seine humoristischen Anekdoten auch und gerade über die Festungshaft zu Papier zu bringen. Reuter, inzwischen verheiratet, begann nun ernsthaft und mit zunehmendem Erfolg zu schreiben. Mit dem Verleger Dethloff Carl Hinstorff in Wismar begann 1859 eine für beide Seiten lukrative Zusammenarbeit, wenngleich nicht ohne Reibungen. Von nun an lebte Reuter nicht nur vom Schreiben, er avancierte auch zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. 1859 entstand die erste längere Erzählung in niederdeutscher Sprache „Ut de Franzosentid“(„Aus der Franzosenzeit“). 1862 griff Reuter von Fallerslebens Anregung auf und schrieb über seine Festungszeit („Ut mine Festungstid“), kurz darauf folgte der erste Teil des autobiografisch gefärbten Gesellschaftsromans „Ut mine Stromtid“. Diesen Roman schloss er in Eisenach ab, wohin die Reuters 1864 gezogen waren. Mit dem distanzierten Blick von Eisenach nach Mecklenburg schuf er 1866 mit „Dörchläuchting“ eine bissige Satire über seine Heimat.
Reuters Arbeit auf komödiantische Mundartdichtung zu reduzieren hieße jedoch, die politische und soziale Dimension seines Werks zu verkennen. Der volkstümliche Humor Reuters zeigt sich immer wieder durchsetzt von einem scharfsinnigen und kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse des 19. Jh. Fritz Reuter starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.

Nur der Turm steht noch von St. Marien

Im Zweiten Weltkrieg setzten die alliierten Luftangriffe Wismar arg zu. Ziel der Bomber waren vor allem kriegsrelevante Anlagen, wie die Fabrik- und Flugzeughallen der Norddeutschen Dornier-Werke sowie der Hafen. Der schwerste Angriff erfolgte am 24. September 1942, als über 60 Tonnen Bomben auf Wismar abgeworfen wurden. Der letzte Angriff (in der Nacht zum 15. April 1945) traf drei von Wismars bedeutenden Bauwerken mit voller Wucht: Das Archidiakonat wurde stark beschädigt, St. Georgen und St. Marien in Ruinen gelegt. Insgesamt kamen über 300 Menschen bei den Angriffen ums Leben, fast ein Viertel der vorhandenen Wohnungen wurde zerstört.
Nichtsdestotrotz hat sich in Wismar ein enormes Maß an historischer Bausubstanz erhalten, auch dank seiner engagierten Einwohner, die sich oft auch gegen Widerstände der Behörden für die Bewahrung von Wismars Kulturgut einsetzten - auch wenn es in Einzelfällen nicht gelang. Berühmtestes Beispiel ist die Sprengung der Marienkirche 1960. Wismars Altstadt gehört heute zu den besterhaltenen historischen Stadtkernen in Deutschland, 2002 wurde sie gemeinsam mit der Stralsunds in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Mit der Vorabend-Serie „SOKO Wismar“ (2004 erstmals ausgestrahlt) hielt die Stadt Einzug in die deutschen Wohnzimmer, 2024 drehte man die 22. Staffel. Das Polizeigebäude aus der Sendung suchen Sie hier zwar vergebens, es steht in Berlin im Studio Adlershof, doch das Tor zum Präsidium befindet sich bei der Heiligen-Geist-Kirche.
Sightseeing
Folgende Route bietet sich für einen Stadtrundgang an: Ausgehend vom Marktplatz samt Wasserkunst, Rathaus und Altem Schweden nach Westen und vorbei am Archidiakonat zum Turm von St. Marien; weiter am Fürstenhof vorbei zur Kirche St. Georgen; dann die Große Hohe Straße hinunter zur Heilig-Geist-Kirche und zum Welt-Erbe-Haus, weiter oben an der Lübschen Straße links ab in die Krämerstraße und dann über die Breite Straße und den Ziegenmarkt zum Alten Hafen; via Frische Grube schließlich zu St. Nikolai und am Schabbellhaus vorbei zurück zum Marktplatz.
Marktplatz
Mit einer Ausdehnung von 10.000 m2 ist er der größte Marktplatz Norddeutschlands. Prächtige, von Giebeln gekrönte Fassaden flankieren das pulsierende Herz der Stadt. Im südöstlichen Eck des Platzes befindet sich das Wahrzeichen Wismars: die Wasserkunst, ein zwischen 1580 und 1602 entstandenes Brunnenhaus. In Anlehnung an die Architektur der niederländischen Renaissance wölbt sich über zwölf verzierten Säulen ein Kupferdach, das von einem kleinen Türmchen gekrönt wird. Die Wasserkunst wurde mittels Holzrohren von einer 4 km entfernten Quelle gespeist und verteilte das Wasser in die Bürgerhäuser und öffentlichen Schöpfstellen der Stadt. Nicht von ungefähr betrieb der Auftraggeber der Wasserkunst, der Rat Hinrich Schabbell (1531-1600), ein wasserintensives Gewerbe: Er war einer der Braumeister der Stadt. Der beauftragte Baumeister Philipp Brandin stammte aus den Niederlanden und hatte bereits Schabbells prächtiges Wohn- und Brauhaus, das Schabbellhaus, errichtet.

Der Marktplatz mit der Wasserkunst

Unweit der Wasserkunst befindet sich der Alte Schwede mit seinen prächtigen gotischen Stufengiebeln, ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Ende des 14. Jh. erbaut, gehört es zu den ältesten Bürgerhäusern Wismars. Den Namen erhielt das ehemalige Kaufmannshaus, als es Ende des 19. Jh. als Gastwirtschaft genutzt wurde. Auch heute befindet sich in dem historischen Gemäuer ein Restaurant. Seine direkten Nachbarn - links ein mit Jugendstil-Ornamenten verziertes Gebäude, rechts das rekonstruierte Reuterhaus, in dem der Dichter Fritz Reuter residierte und dessen Verleger Dethloff Carl Hinstorff hier seine Karriere begann - geben auf engstem Raum ein Beispiel für die Vielgestaltigkeit der Bürgerhäuser rund um den Marktplatz. Die Nordflanke des Platzes säumt das Wismarer Rathaus. Das klassizistische Gebäude wurde 1819 fertiggestellt, nachdem das alte Rathaus an gleicher Stelle teilweise eingestürzt war.
Gotisches Viertel
Westlich des Marktplatzes liegt das gotische Viertel, dessen historische Gebäude durch die alliierten Luftangriffe in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zwar starken Schaden nahmen, teilweise aber erhalten werden konnten, so z. B. das Archidiakonatam Kirchhof. Das ehemalige Wohnhaus des Archidiakons, erbaut um 1450 im Stil der Norddeutschen Backsteingotik, war bereits im 19. Jh. saniert und neugotisch umgestaltet worden und wurde Anfang der 1960er-Jahre wiederaufgebaut.

Das prachtvolle Portal des Fürstenhofs

Die Kirche St. Marien wurde, gegen alle Widerstände der Bevölkerung, im August 1960 gesprengt. Nur der mächtige, 81 m hohe Turm blieb erhalten, er wurde in den 1990er-Jahren restauriert. In den noch erhaltenen Vorhallen des Turms erinnern Ausstellungen und ein 3-D-Film („Bruno Backstein“) an die ehrwürdige Kirche und veranschaulichen ihre Entstehung. Von den interessanten Turmführungen (samt grandioser Aussicht) zeigten sich auch Leser beeindruckt. Hinter dem Turm vermitteln die Fundamentreste einen Eindruck von den Ausmaßen des Gotteshauses. Um den Kirchturm entsteht gerade ein Skulpturengarten.
♦ St.-Marien-Turm: April bis Sept. tägl. 10-18 Uhr (Turmbesteigung mit Führung stündlich 11-17 Uhr), in den Wintermonaten 10-16 Uhr und Turmführung nur nach Anmeldung. 3-D-Film und Turmführung je 3 €, Ausstellungen frei.
Auch die Kirche St. Georgen wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erheblich beschädigt. Doch statt in die Luft gesprengt zu werden, verfiel sie. Die Versuche Wismarer Bürger, St. Georgen zu retten, scheiterten an Material- und Geldmangel. Nach 1990 wurde die verwahrloste Ruine unter enormem Aufwand Stück für Stück saniert und konnte 2010 wiedereröffnet werden.
St. Georgen erinnert in ihrer Wuchtigkeit an die Marienkirche in Rostock, wirkt aber aufgrund des Fehlens eines hoch aufragenden Turms gleichsam gedrungen. Die komplizierte Baugeschichte des Gotteshauses begann in der Mitte des 13. Jh. Gerade eine Generation später wurde bereits der erste Um- bzw. Ausbau in Angriff genommen, mit derart ambitionierten Plänen, dass sich die Arbeiten gut 200 Jahre hinziehen sollten und dennoch nicht fertig wurden. Letztlich entstanden ist eine bis zu 42 m hohe, ebenso breite und 76 m lange Kirche mit gewaltigen Querschiffen und einem ungewöhnlichen Chor. Denn anstelle des üblichen halbrunden Chorumgangs wurde der alte, flache Chor beibehalten (hier auch der Eingang). Das Fehlen jeglicher Innenausstattung verstärkt den imposanten Raumeindruck der Kirche. Was von der Inneneinrichtung (Triumphkreuz, Tafelaltar) erhalten ist, befindet sich in der Nikolaikirche - und wird dort auch bleiben, denn St. Georgen dient als Konzertkirche. Vielleicht finden in der Kirche zukünftig auch wieder Orgelkonzerte statt, ein Förderkreis (georgenkirche.de) sammelt Spenden für eine neue Orgel.
Auf dem Stumpf des nie vollendeten Turmes befindet sich in 35 m Höhe die Aussichtsplattform. Ein Aufzug bringt Sie hinauf, der Blick von oben ist beeindruckend.
♦ April bis Sept. tägl. 10-18 Uhr, Okt. bis März 10-16 Uhr. Eintritt für Aufzug und Plattform 3 €.

Alter Schwede! ...

Zwischen der Marienkirche und der Georgenkirche wurde Mitte des 16. Jh. der Fürstenhofneu errichtet. Anlässlich seiner Hochzeit ließ Herzog Johann AlbrechtI.vonMecklenburg (1525-1576) an das bestehende ältere Gebäude im spätgotischen Stil (Altes Haus) diesen Stadt-Palazzo (Neues Haus) anbauen und brachte damit ein Stück italienische Renaissance an die Ostsee. Das dreistöckige Gebäude ist durch detailfreudige Friese aus Kalkstein und Terrakotta gegliedert. An der Straßenseite dominieren Szenen aus dem Trojanischen Krieg, zum Hof hin ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt. Aufwendig gestaltet zeigen sich auch die Portale der Hofdurchfahrt. Heute befindet sich das Amtsgericht im Fürstenhof.
Richtung Hafen kann man an der Lübschen Straße Ecke Neustadt ein Stück mittelalterlicher Sozialgeschichte besichtigen. Mitte des 13. Jh. wurde in Wismar ein Armen- und Krankenhaus, das Heiligen-Geist-Hospital, eingerichtet. Dazu entstand später eine schlichte gotische Saalkirche, die Heiligen-Geist-Kirche,an die kurze Zeit später das „Lange Haus“ angeschlossen wurde. Dieses auch „Siechenhaus“ genannte Gebäude war zur Kirche hin offen, sodass die Bettlägerigen den Gottesdienst verfolgen konnten. Ein bemerkenswertes Ausstattungsdetail erhielt die Kirche, nachdem 1699 die gotische Gewölbedecke infolge der Explosion nahe gelegener Pulvertürme eingestürzt war. Anstatt das Kreuzrippengewölbe wieder aufzubauen, wurde eine einfache Holzdecke eingezogen, farbenprächtig mit Ornamenten und Bibelszenen aus dem Ersten Buch Moses verziert. Sehenswert ist auch das gotische Glasfenster, das zwölf Szenen aus den Evangelien und verschiedene Heilige zeigt. Ein bemerkenswertes Fresko befindet sich im Altarraum rechter Hand: das Buchstabenfeld Deo Gracias (Gott sei’s gedankt) aus dem frühen 14. Jh. Ausgehend vom zentralen (und einzigen!) D lassen sich die Worte Deo Gracias - rauf und runter, rechts und links herum und beliebig abknickend - zahllose Male lesen. Es heißt, es seien genau 504 Möglichkeiten. Wir gestehen, dass wir nicht die Geduld hatten, das zu überprüfen ...
♦ Heiligen-Geist-Kirche: Tägl. 10-18 Uhr, im Winter bis 16 Uhr.

... vor dem Baumhaus

Etwas weiter, an der Lübschen Straße 23, steht das sog. Welt-Erbe-Haus, eines der ältesten Kaufmannshäuser der Stadt. Gleich daneben befindet sich die Tourist-Information. Das Haus entstand Mitte des 14. Jh. als typisches Dielenhaus. Ein großer Raum im Erdgeschoss (die Diele) diente dem Umschlag der Waren, die in den Räumen darüber gelagert wurden, im Seitenflügel befanden sich die Wohnräume. Die Geschäftslage war gut, denn das Haus stand direkt am Handelsweg durch Wismar, jener Ost-West-Achse, die gen Osten über die Rostocker Straße nach Rostock führte und im Westen über die Lübsche Straße nach Lübeck. Nach umfassender Restaurierung informiert heute eine sehr informative Ausstellung über das UNESCO-Welterbe, die Geschichte der Stadt Wismar und insbesondere auch die Geschichte des Dielenhauses selbst. Sehenswert ist insbesondere der Tapetensaal von 1828. Das kostbare Panorama aus kunstvollen französischen Papierdrucken stammt aus Paris und erzählt nach einem Roman (um 1700) von François Fénelon von einer Reise Telemachs auf die Insel der Calypso. Ihre eigene, durchaus wechselhafte Geschichte erzählt die Tapete dank eines Audiobänkchens selbst („Aus dem Tagebuch einer Tapete“).
♦ April bis Sept. tägl. 9-17 Uhr, sonst 10-16 Uhr. Eintritt frei.
Alter Hafen
Der Alte Hafen war ehemals Dreh- und Angelpunkt hanseatischer Betriebsamkeit. Heute flanieren Wismarer und Besucher an Schiffen vorbei, die Räucher- und Frischfisch anbieten, oder an den weitgehend sanierten Speichern entlang, die zwischen Altem und Neuem Hafen (heute Überseehafen) stehen. Architektonisch orientieren sich die vor allem im 19. Jh. entstandenen Speicher am Wassertor, der Nahtstelle zwischen Hafen und Altstadt. Es ist das letzte verbliebene von einst fünf Stadttoren. Außer dem Wassertor ist kaum noch etwas von der ehemaligen Stadtbefestigung erhalten, ihrem Verlauf folgt heute die Ringstraße um die Altstadt. In gewisser Weise aber ist auch das Baumhaus am Alten Hafen ein Teil der Stadtbefestigung. In dem barocken Gebäude aus dem 18. Jh. diente der „Baumschließer“. Seine Aufgabe war es, die Hafeneinfahrt mittels eines Langholzes (später einer Kette, nichtsdestotrotz „Baum“ genannt) des Nachts und bei Gefahr zu verschließen. Vor dem Baumhaus stehen fotogen zwei Schwedenköpfe, die einstmals die Fahrrinne des Hafens markierten. Das Baumhaus wurde später u. a. als Hafenmeisterei genutzt, heute ist darin das Maritime Traditionszentrum untergebracht, die darin befindliche Ausstellung befasst sich mit Wismar, der Hanse, dem Hafen und dem Schiffsbau.
♦ Maritimes Traditionszentrum: April bis Okt. tägl. 11-17 Uhr, Nov. bis März nur Sa/So. Eintritt 3 €. Am Alten Hafen 12, poeler-kogge.de.
Die Poeler Kogge
1997 spülte ein Sturm Wrackteile an den Strand von Timmendorf auf der Insel Poel. Bei der daraufhin einsetzenden Suche fanden Unterwasserarchäologen das gut erhaltene Wrack eines Schiffes und datierten es auf das 14. Jh. Der Fund dessen, was man für eine Hansekogge hielt, machte Schlagzeilen. Man vermutet, auf das bis dato größte Frachtschiff des Spätmittelalters gestoßen zu sein. Bei einer Länge von 31,5 m und einer Breite von 8,5 m hatte die so genannte Poeler Kogge ein Fassungsvermögen von über 200 t. Gleichzeitig hatte sie einen relativ geringen Tiefgang, was sie für das Befahren von Bodden und Haff geeignet machte. Das bei Poel geborgene Wrack wurde nach Schwerin gebracht, wo weitere Untersuchungen angestellt wurden und die Konservierung gewährleistet wurde.

Alle müssen mit anpacken

Im Jahr 2000 begann ein faszinierendes Projekt auf dem Feld der experimentellen Archäologie: Im Hafen von Wismar entstand ein originalgetreuer Nachbau der Poeler Kogge unter Zuhilfenahme spätmittelalterlicher Techniken des Bootsbaus. Wie beim Original wurde vornehmlich mit Kiefernholz, teils auch mit Eiche gebaut. Alle 34.000 der eingeschlagenen Eisennägel sind von Hand geschmiedet. Der 32 m hohe Mast besteht aus dem Stamm einer 120 Jahre alten Douglasie. Beteiligt waren neben all den ehrenamtlichen Bootsbauern auch Schiffsbauingenieure und Bootsbaumeister, ein Nautiker und ein Archäologe. Nach sechs Jahren Bau wurde die „Wissemara“ getaufte Kogge vom Stapel gelassen, das bauchige Transportschiff stellte sogleich seine bemerkenswerte Manövrierfähigkeit unter Beweis.
Man kann die „Wissemara“ im Alten Hafen, wenn sie vor Anker liegt, besichtigen und mit ihr auch in See stechen. Im Sommer werden dreistündige Törns zur Insel Poel und zurück angeboten. Und wenn der Kapitän den Befehl gibt: „Klar zum Segelmanöver! Klar zur Halse!“, können auch die Passagiere mit anpacken, während die „Wissemara“ sachte durch den Wind dreht.
Die „Wissemara“ ist eine Attraktion, obgleich sie, nach letzten Erkenntnissen, der Nachbau eines erheblich jüngeren Schiffes ist. Man datierte das Baujahr der Poeler Kogge auf das Jahr 1773. Die Zeit der Koggen war da schon vorbei. In Wismar aber sieht man galant darüber hinweg.
♦ Gesegelt wird etwa von Mitte April bis Mitte Okt. mehrmals in der Woche. Die ehrenamtliche Besatzung des Fördervereins Poeler Kogge gibt während der Fahrt bereitwillig Auskunft über den Bau des bauchigen Seglers, technische Details oder Segelverhalten und spinnt Seemannsgarn. Die etwa dreistündige Fahrt kostet 35 € (früher Nachmittag oder über Mittag und mit Eintopf); im Sommer auch Sonnenuntergangstörns mit Musik (45 €). Infos an Bord (Anleger am Alten Hafen, nahe Baumhaus), Tel. 03841-304310 oder poeler-kogge.de (Buchungen).
Idyllisch zeigt sich der Alte Hafen am Lohberg. Hier stehen Tische und Stühle der Restaurants und Cafés auf dem Kopfsteinpflaster und vor den farbenprächtigen Fassaden der mittelalterlichen Gebäude. In der Nähe mündet die Grube in den Hafen. Im 13. Jh. angelegt, ist sie einer der ältesten Kanäle in Deutschland und verbindet den Mühlensee (und zeitweise via Wallensteingraben sogar den Schweriner See) mit der Ostsee. Die Grube diente nicht nur zur Süßwasserversorgung, sondern auch als Transportweg, auf dem Lastkähne vom Hafen in die Altstadt getreidelt wurden. Unbedingt empfehlenswert ist ein Spaziergang vom entzückend schiefen Fachwerkgebäude, das sich beim Hafen über die Grube spannt und „Gewölbe“ genannt wird, den alten Kanal entlang bis zur Kirche St. Nikolai, der Schweinsbrücke und dem Schabbellhaus. Auf halbem Weg kreuzt die Scheuerstraße, die Richtung Markt zur Bohrstraße wird. Hier hat sich ein einzigartiges Ensemble von Giebeln erhalten, deren Gestaltung von der Gotik über den Barock bis zum Klassizismus reicht.
Mein Tipp St. Nikolai
Die Kirche St. Nikolai ist die dritte große Stadtkirche Wismars und ein bedeutendes Beispiel Norddeutscher Backsteingotik. Wenngleich die älteste Pfarrkirche Wismars, begann der Bau der heutigen Kirche relativ spät. Ab etwa 1380 wurde die Vorgängerkirche aus- und umgebaut. Obwohl zu dieser Zeit bereits neue architektonische Einflüsse spürbar waren, orientierten sich die Baumeister von St. Nikolai am Vorbild hochgotischer französischer Kathedralen. Entstanden ist eine prächtige dreischiffige Basilika mit schlankem Chorumgang und Kapellenkranz. Das Mittelschiff erhebt sich bei einer Breite von gerade einmal 10,5 m eindrucksvoll über 37 m in die Höhe. Der dadurch geschaffene überwältigende Raumeindruck wird von keiner Kirche an der Ostseeküste übertroffen. Ein Kleinod ist der Giebel des Südanbaus (1438/39). Der aus glasierten Backsteinen geformte Schmuckgiebel ist mit figürlichen Terrakottafriesen bestückt, die Fabeltiere, Fratzen, Heilige und Marien darstellen, darüber thront eine schmucke Blendrose. Der Kirchturm erhob sich ursprünglich dank eines enormen spitzen Turmhelmes auf eine Höhe von 120 m. Er wurde von einem schweren Sturm 1703 heruntergerissen und zertrümmerte das Mittelschiff.

An der Grube: das schiefe Gewölbe

Diese Katastrophe hatte zur Folge, dass St. Nikolai heute auch über eine bemerkenswerte barocke Innenausstattung verfügt. Hinzu kommen wertvolle Stücke, die aus den Kirchen St. Marien und St. Georgen gerettet werden konnten. Barock sind u. a. die Kanzel mit ihrer verspielten Haube (1708) und die Taufe schräg dahinter (1719). In der südlichen Vorhalle sind der prächtige Schnitzaltar (um 1430) und das Hochkreuz aus der Kirche St. Georgen untergebracht. Auf dem bronzenen Taufbecken aus St. Marien, um 1335 gegossen, sind Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen. Beeindruckend sind auch die erhaltenen Wandmalereien: allen voran der riesige, bis ans Gewölbe hinaufreichende St. Christopherus, Schutzheiliger der Reisenden (um 1450). Empfehlenswert ist der Aufstieg in das Gewölbe im Rahmen einer kenntnisreichen Führung. Eine unbedingt sehenswerte Kirche!

St. Nikolai

♦ Ostern bis Okt. 10-18/19 Uhr, sonst 11-16 Uhr. Im Sommer täglich Gewölbeführungen (meist zwischen 10 und 15 Uhr). St. Nikolai ist eine besucherfreundliche Kirche, Fotografieren ist ausdrücklich erlaubt (kein Blitzlicht in der Nähe von Wand- oder Altarmalereien). Die ehrenamtlichen Mitarbeiter freuen sich über eine Spende. kirchen-in-wismar.de.
Mein Tipp Schabbellhaus mit Stadtgeschichtlichem Museum
Schräg gegenüber der Kirche St. Nikolai und auf der anderen Seite der Grube liegt das Schabbellhaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Hinrich Schabbell (1531-1600) war angesehener Bierbrauer, Kaufmann, Ratsherr und Bürgermeister der Stadt. Er engagierte zum Bau seines Wohn- und Brauhauses den holländischen Baumeister Philipp Brandin (ca. 1530-1594). Von 1569 bis 1571 ließ dieser das Gebäude im Stil der niederländischen Renaissance entstehen und setzte dabei auf eine Kombination aus Backstein und Sandstein, wie es in seiner Heimat üblich war. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Nordgiebel (zur Grube hin) mit seinen sandsteinernen Gliederungselementen aus Säulen, Figuren, Voluten und Fensterrahmen, der Rest der Fassade besteht aus Backstein. Im Schabbellhaus und dem Gebäude daneben, einem Kaufmannshaus aus dem 14. Jh., ist heute das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht.
Im Erdgeschoss des Schabbellhauses startet die überaus sehenswerte Ausstellung zu 800 Jahren Stadtgeschichte mit der Hanse und Wismar als Hansestadt. Über einen Verbindungsbau gelangt man in die Sektion „Wismar fürstlich“, nunmehr im hanseatischen Kaufmannshaus, bevor es nach der schwedischen Zeit ins Obergeschoss und damit ins 19. Jh. geht. Wieder im Schabbellhaus (OG), befasst sich die Ausstellung mit der Entwicklung der Stadt in der Moderne bis hin zu DDR-Zeit und friedlicher Revolution. Zahlreiche, teils kostbare Exponate - Koggenmodell, Haushaltsgegenstände, Reliquien, Reliefs, Wandteppich, Originalteile der Wasserkunst, Gemälde u. v. m. (hier und da auch zum Mitmachen) - werden flankiert von informativen Tafeln sowie Audio- und Filmstationen. Immer wieder rückt auch das Gebäude selbst in den Blick mit all seinen Schichten und Veränderungen durch die Jahrhunderte. Kurzum: Für das kurzweilige, sehenswerte Museum sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen.
♦ April bis Okt. Di-So 10-18 Uhr (Juli/Aug. tägl.), Nov. bis März Di-So 10-16 Uhr. Eintritt 6 €, öffentliche Führung 12 €. Schweinsbrücke 6/8, Tel. 03841-2243110, wismar.de/schabbell.
phanTechnikum
Das Technische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern präsentiert die spannende Welt der Technikgeschichte mit Ausstellungsbereichen zu „Feuer“, „Wasser“, „Luft“ und „Erde“. In der Abteilung „Luft“ wird u. a. anschaulich und informativ dargestellt, warum der Traum vom Fliegen in besonderem Maße in Mecklenburg-Vorpommern geträumt wurde. Man denke nur an Otto Lilienthal - ein Nachbau seines „Normalsegelapparats“ hängt an der Decke. Das Land war auch ein wichtiger Industrie-Standort: Fokker in Schwerin, die Luftfahrzeug-Gesellschaft in Stralsund, Heinkel in Rostock, Arado in Warnemünde und Dornier in Wismar. Nicht ausgespart wird, wie der Traum durch Luftkrieg und Raketenbau zum Albtraum wurde. In der Sektion „Wasser“ geht es natürlich um Schiffsantriebe - hier findet sich ein alter Schiffsmotor der „Gorch Fock“ -, Werften und Wasserkraft. Des Weiteren werden Erfinder aus Mecklenburg-Vorpommern geehrt („Feuer“), und es gibt eine bemerkenswerte Sammlung historischer Fahrräder zu bestaunen („Erde“). Die sehenswerten Exponate, aber auch diverse Stationen mit „Technik zum Anfassen“ - z. B. ein Propellerkarussell - machen den Besuch auf für Kinder und Jugendliche spannend.
♦ Di-So 10-17 Uhr, im Juli/Aug. tägl. 10-18 Uhr. Erw. 10 €, Familienticket 18 €. Buslinie 12/13 ab ZOB bis Haltestelle „Tierpark“. Zum Festplatz 3 (im Westen Wismars), Tel. 03841-304570, tlm-mv.de.
Basics, Übernachten, Essen ...→ Karte
Die Basics
Einwohner 44.000.
InformationTouristen-Information, Lübsche Str. 23a, 23966 Wismar, Tel. 03841-19433, wismar.de.
Busverbindungen ZOB am nördlichen Rand der Altstadt zwischen Bahnhof und Altem Hafen. Bus240 nach Boltenhagen (via Klütz) und Weißer Wiek, Bus 230 auf die Insel Poel, Stadtbus 12/15 nach Wendorf (Strand).
Zugverbindungen Stündlich nach Schwerin, stündlich über Bad Doberan nach Rostock. Bahnhof am nördlichen Ende der Altstadt.
TaxiTel. 03841-212300.
BadenErlebnisbad Wonnemar, Spaßbad am Stadtrand mit Wasserrutschen, Wellenbecken mit Grotte, Außenbecken, Saunawelt, Dampfbad, Spa usw. Tägl. 10-21 Uhr, die Tageskarten kosten 31,90 € (Erw.), kürzere Aufenthalte preiswerter. Auch Hotel und Restaurants. Stadtbus 12/14. Bürgermeister-Haupt-Str. 38, Tel. 03841-327623, wonnemar.de.
Fahrradverleih Mehrere Anbieter in der Altstadt oder in Altstadtnähe, z. B. am Alten Hafen mit MOBIL Fahrräder und Service, Alter Holzhafen 3, Tel. 03841-2252577.
Durch Stadt & Hafen
Stadtführungen Werden von der Tourist-Information angeboten: tägl. um 10.30 Uhr (im Winter um 14 Uhr), Dauer ca. 2 Std., 10 €/Pers. Ganzjährig Fr Nachtwächterführungen. März bis Okt. Störtebeker-Führungen und SOKO-Wismar-Führungen und weitere thematische Touren. Infos und Anmeldung bei der Tourist-Information, Lübsche Str. 23a.
Schifffahrten Hafenrundfahrten werden von April bis Okt. mehrmals täglich angeboten (im Winter eingeschränkt), Dauer 1 Std., Erw. 19,50 €. Von April bis Okt. geht es außerdem bis zu 3-mal täglich zur Insel Poel und zurück, Erw. 29 €. Anlegestelle am Alten Hafen 7, Tel. 04651-9870888, adler-schiffe.de.
Eine ganz besondere Ausflugsfahrt kann man mit der „Wissemara“, dem Nachbau einer Hansekogge unternehmen (→ Poeler Kogge).
Tierpark Wismar
Im Stadtteil Friedenshof wartet ein netter, kleiner Tierpark mit Dam- und Rothirschen, Wisenten und Mufflons, Wölfen und Luchsen, um nur einige zu nennen, auf Besucher. März bis Okt. tägl. 9-18 Uhr, im Winter nur Sa/So und feiertags 10-16 Uhr. Hunde erlaubt. Erw. 7 €. Mit Bus Nr. 12/13 ab ZOB, Haltestelle „Tierpark“. Zum Festplatz 30, Tel. 03841-707070, tierpark-wismar.de.
Fest im Zeichen der Drei Kronen
Vom Geschäft in der Krämerstraße zum Handelsimperium: Rudolph Karstadt
Am 14. Mai 1881 eröffnete der 25-jährige Kaufmann Rudolph Karstadt aus dem nahe gelegenen Grevesmühlen in der Krämerstraße 4 mit nur einem Angestellten das „Tuch-, Manufactur- und Confections-Geschäft“. Sein Kapital war ein Wagen voller Waren und eine Geschäftsidee. Letztere war denkbar einfach, aber weitgehend unbekannt: Die Waren sollten billig, aber zu festen Preisen verkauft und bar bezahlt werden; der Einkauf sollte also ohne das branchenübliche Gefeilsche und Anschreiben vonstatten gehen. Gegen alle mecklenburgische Skepsis setzte sich Karstadts Idee durch. Bereits drei Jahre später eröffnete er eine Filiale in Lübeck und kaufte in Wismar das Gebäude an der Ecke Krämerstraße/Lübsche Straße. Hier ließ er 1907/1908 das moderne Gebäude errichten, in dem man auch heute noch einkaufen kann. Zu diesem Zeitpunkt betrieb er bereits 24 Kaufhäuser, zum 50. Firmenjubiläum sollten es 89 sein, darunter mit dem Karstadt am Hermannplatz in Berlin eines der größten Warenhäuser der Welt. Rudolph Karstadt starb am 15. Dezember 1944 in Schwerin. Sein Name ist zu einem Synonym für Kaufhäuser geworden. Nach dem Krieg verlor der Karstadtkonzern seine Filialen östlich von Oder und Neiße sowie in den sowjetischen Besatzungszonen. In der Bundesrepublik hingegen stieg Karstadt zum größten Handelsunternehmen auf. Nach 1989 übernahm Karstadt viele der Centrum- und Magnet-Warenhäuser in den neuen Bundesländern, darunter eben auch das alte Stammhaus in Wismar - Karstadt wuchs zu einem der größten europäischen Handelskonzerne mit 116.000 Mitarbeitern. Diverse wirtschaftliche Schieflagen - und Rettungsaktionen - brachten den Konzern in den letzten Jahren immer öfter in die Schlagzeilen, das Stammhaus in Wismar gibt es aber immer noch.
Das Schwedenfest ist zweifelsohne die Nr. 1 unter den Stadtfesten Wismars - alljährlich am dritten oder vierten Wochenende im August herrscht vier Tage lang Ausnahmezustand. Schwedenlauf, historischer Umzug und jede Menge Musik und Kulinarisches locken alljährlich bis zu 100.000 Besucher in die Stadt, viele auch aus dem Land der Drei Kronen. schwedenfest-wismar.de.
Wein & Sekt
Wein- und Feinkost Alte Löwenapotheke9, hübsche Weinhandlung, die auch ein paar regionale Spezialitäten (Feinkost, Spirituosen und Schokolade) verkauft. Gehört zum gleichnamigen Café nebenan. Di-Sa 10-18 Uhr. Bademutterstr. 2.
Hanse Sektkellerei19, die nördlichste Sektkellerei Deutschlands. Führungen mit Sektverkostung im Alten Gewölbe 9,50-12,50 € (beliebt bei Busgruppen). Besichtigung Mo-Fr 14-16 Uhr und Sa 10-13 Uhr, Verkauf ab 10 Uhr. Turnerweg 4, Tel. 03841-48480, hanse-sektkellerei.de.
Schmuck aus Fischleder
Fischleder Store12, Atelier und Manufaktur von Ramona Stelzer. Die gelernte Goldschmiedin und Diplom-Designerin fertigt Schmuck und Accessoires aus Fischleder und Silber oder Gold. Achtung: Fischleder riecht zwar nicht mehr nach Fisch (eher ein wenig nach Leder), mag nach dem Gerben aber keine längeren Bäder mehr, daher nicht damit duschen! Krämerstr. 21, fischlederstore.de.
Übernachten
Wismar Townhouse - Vagabond Club16, hervorragende Lage am Markt, 105 komfortable, moderne Zimmer, z. T. im Rückgebäude (Durchgang), mit Lounge, Spielzimmer und Gym (Blick auf den Marktplatz), der Service ist freundlich und zuvorkommend. Das Restaurant Joseph bietet Wiener Küche zu mittleren Preisen, mit Terrasse vor dem Haus. Parkplatz/Tiefgarage gegen Gebühr. Am Markt 24, Tel. 03841-2390, vagabondclub.com. €€€
Fründts Hotel8, ebenfalls in zentraler, etwas ruhigerer Lage in der Altstadt. Sorgsam renovierte, große Zimmer in gediegener Eleganz, Terrasse nach hinten hinaus, kleiner Spielplatz und ein großer Parkplatz hinter dem Haus (Gebühr). Frühstück im imposanten Saal. Schweinsbrücke 1-3, Tel. 03841-2256982, hotel-stadtwismar.de. €€
Pension Westphal’s14, kleines Haus mit nur vier Zimmern, die nach den Jahreszeiten benannt sind; zeitgemäß und mit Bedacht ausgestattet - zum Wohlfühlen. Tipp: Im Sommer das Zimmer „Frühling“ nehmen, es hat einen herrlichen Balkon. Kein Frühstück (Café gegenüber), keine Haustiere. Neustadt 32, Tel. 03841-211382, wismar-urlaub24.de. €
In der UmgebungSchloss Gamehl, etwa 12 km nordöstlich von Wismar, von der B 105 (Richtung Neubukow) beschildert. Die eleganten, hellen Zimmer in dem neugotischen Schloss garantieren einen stilvollen Aufenthalt. Auch eine Bibliothek sowie ein Wellnessbereich inkl. Sauna stehen den Gästen zur Verfügung. Dazu ein gehobenes Restaurant (Halbpension möglich). Gamehl 26, 23970 Gamehl bei Wismar, Tel. 038426-22000, schloss-gamehl.de. €€€
JugendherbergeJugendherberge Wismar10, etwas außerhalb im Stadtteil Friedenshof (westlich vom Zentrum). Klassische Jugendherberge vom alten Schullandheim-Schlag, 35 Zimmer. Jugendherbergsausweis obligatorisch. Check-in 15-18 Uhr. Etwa 2 km außerhalb des Zentrums, ausgeschildert, zu erreichen ab ZOB mit Bus 12/14, Haltestelle „Philipp-Müller-Straße“. Juri-Gagarin-Ring 30 a, Tel. 03841-32680, wismar.jugendherberge.de.
Camping & Wohnmobilstellplatz
Ostseecamping Ferienpark Zierow13, etwa 10 km nordwestlich von Wismar, über dem recht flachen Sandstrand der Eggers Wiek bei Zierow, eigener Strand. Schöne und gepflegte Anlage mit Mini-Markt und Gaststätte, diverse Sportangebote, Sauna, kleines Hallenbad, Wellness sowie Indoor-Spielplatz für (kleinere) Kinder. Die schönsten Stellplätze sind die vorderen mit Seeblick, allerdings sind diese schattenlos. Stellplatz inkl. 2 Pers. 45-49 € (kleiner „Radler-Platz“ 22 €). Im Angebot auch hübsche, komfortable Hütten und Bungalows, Ferienwohnungen, Ferienhaus (bis 4 Pers.), auch Strandkorb-Übernachtungen. Ganzjährig geöffnet. Anfahrt: Lübsche Str. stadtauswärts, dann rechts nach Zierow, dort Richtung Strand. Strandstr. 19c, 23968 Zierow, Tel. 038428-63820, ostsee-camping.de.
Wohnmobilpark Westhafen7, ca. 600 m westlich der Altstadt. Alles andere als idyllisch, erfüllt aber seinen Zweck. Auch in der Nebensaison bestens gebucht. 15 €/Tag zzgl. 4 € Zugang Sanitär, Dusche extra, Strom 0,60 €/kWh. Schiffbauerdamm 12, Tel. 0172-3884003, wohnmobilpark-wismar.de.
Essen & Trinken
Mein Tipp Oberdeck/Seeperle3, elegantes Fischrestaurant, hell und modern, im 1. OG der Seeperle (Fischimbiss im EG, mit Terrasse, tägl. bis 19.30 Uhr). Sehr gute, raffinierte Fischküche, bester Service, der passende Ort für ein feines Abendessen in schönem Ambiente (auch 4-gängiges Saisonmenü). Di-Sa abends geöffnet. Schiffbauerdamm 3, Tel. 03841-3266810, oberdeck-wismar.de. €€€ (Oberdeck), € (Seeperle)
Alter Schwede17, das spätgotische Backsteinhaus (14. Jh.) mit seiner berühmten und entsprechend häufig abgelichteten Fassade am Marktplatz ist eine Institution! Ein Gasthaus gibt es hier schon seit 1878. Heute bietet der Alte Schwede, in dem auch schon das schwedische Königspaar zu Gast war, deftige und typisch mecklenburgische (Fisch-)Küche in stilvoll-rustikalem Ambiente oder auf der Terrasse am Platz. Tägl. durchgehend geöffnet. Am Markt 22, Tel. 03841-283552, alter-schwede-wismar.de. €€-€€€

Das Gasthaus namens „Alter Schwede“

Restaurant im Reuterhaus18, gleich daneben, ebenfalls historisches Ambiente, seit 1911 Restaurant (zuvor betrieb hier Dethloff Carl Hinstorff seinen Verlag). Man sitzt teils auf Bänken aus dunklem Holz mit handgeschnitzten, hohen Lehnen, auf denen sich schon Fritz Reuter auf sein Abendessen gefreut haben soll. Tische auch draußen am Marktplatz. Traditionelle mecklenburgische Küche, darunter der typische Rippenbraten, einige Fischgerichte und saisonale Angebote. Auch Hotel. Tägl. durchgehend geöffnet. Am Markt 19, Tel. 03841-22230, reuterhaus-wismar.de. €€
Kaminstube11, „Einsame Spitze!“ - gleich mehrere Leser waren begeistert von diesem Kleinod in der Altstadt. Die kreative Crossover-Küche verbindet südländische Aromen mit regionalen Produkten. Die kleine Karte wechselt monatlich, auch an Vegetarier wird gedacht. Reservieren! Nur abends geöffnet, So Ruhetag. Bademutterstr. 19, Tel. 03841-3288340, kaminstube-wismar.de. ♦ Lesertipp€€€
Frische Grube5, feines Restaurant im schwedischen Stil. Kleine, wöchentlich wechselnde Karte und alles frisch, Koch Christian Müller legt Wert auf Regional-Saisonales; es gibt ein dreigängiges Menü. Nur Do-So abends geöffnet, Reservierung ist ratsam! Scheuerstr. 1, Tel. 03841-2440126, frischegrube.de. €€-€€€
Restaurant Pfau4,