4,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 4,99 €
Stell dir vor, Du wünschst dir etwas so sehr, und übersiehst dabei, was dir wirklich fehlt.
Sina wünscht sich sehnlichst ein Kind, allerdings driften sie und ihre Jugendliebe Nils momentan immer weiter auseinander. Nach einem Streit flüchtet sie in die vorübergehend leerstehende Wohnung ihrer Eltern und trifft im Haus auf die kleine Leila. Das marokkanische Mädchen scheint genauso einsam zu sein wie sie. Erst als sie Leilas Vater Elyas kennenlernt, wird Sina klar, dass sie das Mädchen keineswegs bedauern muss. Nach einer unfreiwilligen Schlittenfahrt würde sie selbst am liebsten jede freie Minute mit dem anziehenden jungen Witwer verbringen. Mitten in dieses Gefühlschaos hinein sendet ihr Körper Signale, dass es mit einem Baby von Nils endlich geklappt haben könnte …
Dies ist der zweite Teil der WINTERknistern-Reihe. Alle Romane können unabhängig voneinander gelesen werden.
Die WINTERknistern-Reihe: Plätzchen, Tee und Winterwünsche; Misteln, Schnee und Winterwunder; Sterne, Zimt und Winterträume; Muscheln, Gold und Winterglück; Vanille, Punsch und Winterzauber; Mondschein, Flan und Winterherzen; Engel, Blues und Winterfunkeln; Pancakes, Samt und Winterherzen
Lesen Sie auch die Insel- und Gipfelfarben-Reihe von Stina Jensen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2018
Impressum
Über die Autorin
Wunsch-eBook
Die Winterknistern-Reihe
Das Buch
Drei Jahre zuvor
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
Heiligabend
Nachwort
Eine persönliche Bitte
Alle Bücher von Stina Jensen
Erstausgabe: Oktober 2018
© Stina Jensen
Bahnhofstraße 11
61118 Bad Vilbel
www.stina-jensen.de
Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung der Verfasserin urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.
Die Autorin behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44b UrhG ausdrücklich vor. Jede unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.
Es gilt das ausdrückliche Verbot, die Textinhalte dieses Buchs zum Training und zur kommerziellen Nutzung von KI zu verwenden.
Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werkes sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten zu existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.
Lektorat und Korrektorat: Ricarda Oertel www.lektorat-oertel.de
Covergestaltung © Traumstoff Buchdesign traumstoff.at
Covermotiv © Masson shutterstock.com
Das gesamte Programm von Stina Jensen findest du hier.
Folge mir, um immer als Erste:r informiert zu sein:
Newsletter
STINA JENSEN schreibt Insel- und Gipfelromane, romantische Wintergeschichten und Krimis.
Sie liebt das Reisen und saugt neue Umgebungen in sich auf wie ein Schwamm. Meist kommen dabei wie von selbst die Figuren in ihren Kopf und ringen dort um die Hauptrolle in ihrem nächsten Roman. Die Autorin hat ein Faible für authentische Figuren und Geschichten, die genau so passiert sein könnten. Sie mag Familiengeheimnisse und auch ein bisschen Drama. Eben genau das, was das Leben für uns alle bereithält!
Wenn sie nicht verreist, lebt die Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.
www.stina-jensen.de
X (Twitter)
Hast du meinen Newsletter schon abonniert?
Als Abonnent:in hast du die Möglichkeit, dir einmalig ein eBook deiner Wahl aus meiner Feder zu wünschen (Ausnahmen: mit „NEU“ oder „als Wunsch-eBook ausgenommen“ gekennzeichnete Titel auf meiner Website).
Zusätzlich erhältst du:
• alle Neuigkeiten rund um meine Veröffentlichungen
• die Möglichkeit der Teilnahme an meinen persönlichen Gewinnspielen
• exklusiven Zugang zu Bonus-Kapiteln, die ausschließlich meinen Abonnent:innen vorbehalten sind.
Interesse? Dann melde dich HIER für meinen Newsletter an.
(Bitte vergiss nicht, deine Anmeldung zu bestätigen. Lass dich von der Absenderadresse „WIX“ nicht irritieren – das ist lediglich der Name meines Providers. )
Sobald du den Begrüßungsnewsletter erhalten hast, kannst du einfach auf die Mail antworten und mir den gewünschten Titel sowie dein bevorzugtes Format (Kindle oder ePub) mitteilen.
Schau dich gern vorab auf meiner Homepage um: www.stina-jensen.de
Vielleicht ist ja schon etwas Passendes für dich dabei.
Ich freue mich darauf, dich bald als Abonnent:in begrüßen zu dürfen!
Bisher erschienen:
1. Plätzchen, Tee und Winterwünsche
2. Misteln, Schnee und Winterwunder
3. Sterne, Zimt und Winterträume
4. Muscheln, Gold und Winterglück
5. Vanille, Punsch und Winterzauber
6. Mondschein, Flan und Winterherzen
7. Engel, Blues und Winterfunkeln
8. Pancakes, Samt und Winterglanz
Alle Titel sind in sich abgeschlossene Romane und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Stell dir vor, Du wünschst dir etwas so sehr, und übersiehst dabei, was dir wirklich fehlt.
Sina wünscht sich sehnlichst ein Kind, allerdings driften sie und ihre Jugendliebe Nils momentan immer weiter auseinander.
Nach einem Streit flüchtet sie in die vorübergehend leerstehende Wohnung ihrer Eltern und trifft im Haus auf die kleine Leila. Das marokkanische Mädchen scheint so kurz vor Weihnachten genauso einsam zu sein wie sie.
Erst als sie Leilas Vater Elyas kennenlernt, wird Sina klar, dass sie das Mädchen keineswegs bedauern muss. Nach einer unfreiwilligen Schlittenfahrt würde sie selbst am liebsten jede freie Minute mit dem anziehenden jungen Witwer verbringen.
Mitten in dieses Gefühlschaos hinein sendet ihr Körper Signale, dass es mit einem Baby von Nils endlich geklappt haben könnte …
In der Mitte der Sahnetorte prangte ein rotes Marzipanherz. Es war von Buchstaben aus Zuckerguss umrahmt. Mit klopfendem Herzen trat ich näher und entzifferte die zierlichen Lettern: Und meine Frau werden? Da vergaß ich zu atmen.
Um mich herum schwebten bunte Luftballons. An ihnen hatte Nils Zettel befestigt und mich auf diese Weise zuvor gefragt, ob ich mit ihm zusammenziehen wollte.
»Du Lump!« Johanna stürzte sich auf Nils und hämmerte auf seine Brust. Lachend fiel sie ihm und gleich danach mir um den Hals. »Er hat mir nichts verraten!«, rief unsere beste Freundin. »Dabei hätte ich es schwören können! Herzlichen Glückwunsch!«
Nils schob Johanna sanft beiseite. »Warten wir doch erst einmal Sinas Antwort ab, was meinst du? Dann kannst du immer noch gratulieren.«
Das Herz schlug mir bis zum Hals. Nach all den Zweifeln der letzten Wochen, in denen ich sogar eine Zeitlang geglaubt hatte, Nils hätte eine andere, kamen dieser Antrag und die Aussicht darauf, dass wir zusammenziehen würden, überraschend. Dabei hatte ich mir das doch sehnlichst gewünscht!
All unsere Freunde, darunter meine Zwillingsschwester Milla und ihr neuer Schwarm Jochen, sahen mich erwartungsvoll an.
Mein Zögern bemerkten sie hoffentlich nicht.
Ich nahm Nils’ Gesicht in meine Hände. »Ja, ich will«, hauchte ich und küsste ihn lang und innig.
Es war an einem nebligen Freitagmorgen Mitte November, fast drei Jahre später. Von unserem Fenster im dritten Stock der Oskar-von-Miller-Straße in Frankfurt sah man direkt auf den Main. Die Nebelschwaden lichteten sich langsam. Durch den Dunst zog die Silhouette eines Kahns auf dem Wasser ihre Bahn.
Ich saß an der ›Bar‹, wie Nils und ich die Abtrennung von der Küche zum Wohnzimmer in unserer Dreizimmerwohnung nannten, und trank eine Tasse Kaffee. Morgens checkte ich E-Mails auf dem Smartphone, surfte ein bisschen im Netz und las die neuesten Nachrichten, bis ich mich für die Arbeit fertigmachte.
Aus dem Badezimmer schallte Nils’ Pfeifen unter der Dusche. Ich scrollte übers Display und klickte auf einen Link zu einem Online-Fragebogen zum Thema Beziehungen.
Wie glücklich bist du mit deinem Herzensmenschen? fragte die Überschrift.
Nachdenklich drehte ich meinen Ehering.
Es gab ein paar Dinge, die mich in meiner Ehe störten. Zum Beispiel ließ Nils mich immer wieder auf Feiern der Baufirma, bei der er als Ingenieur angestellt war, allein herumstehen. Er war damit beschäftigt, ›Kontakte zu pflegen‹. So auch wieder gestern Abend auf der Weihnachtsfeier. Aus Langeweile hatte ich mich an der Gänsekeule mit Knödeln und Rotkraut so überfressen, dass mir immer noch der Magen wehtat.
Gedankenverloren wickelte ich eine Haarsträhne um meinen Finger und machte mich daran, die Felder des Fragebogens auszufüllen.
Bist du in einer festen Beziehung?
Ja | Nein
Falls ja: Verheiratet | zusammen lebend | in getrennten Wohnungen lebend?
Falls verheiratet: Seit wie vielen Jahren?
1-3| 4-10 | 10-20 | mehr
Auf einer Skala von 1-10 (1 schlechteste Note, 10 Bestnote):
Wie zufrieden bist du mit deinem Liebesleben?
1 2 34 5 6 7 8 9 10
Weißt du immer, was in deinem Mann vorgeht?
1 2 345 6 7 8 9 10
Weiß dein Mann, was in dir vorgeht?
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Wann habt ihr euch das letzte Mal gesagt, dass ihr euch liebt?
Noch nie | kann mich nicht genau erinnern | vor ein paar Wochen | gestern | heute
Habt ihr gemeinsame Ziele?
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Ich blies die Wangen auf und starrte die Frage an.
In diesem Moment hörte ich das Klappen der Badezimmertür und legte das Handy ab.
Nils’ feuchte Haare standen ihm wie bei einem Igel zu Berge, als er in seinen anthrazitfarbenen Bademantel gehüllt die Küche betrat und in den Raum hinein sagte: »Alexa, wie wird das Wetter heute?«
Das ›Smarthome‹ rasselte die erwarteten Temperaturen und Regenwahrscheinlichkeiten für Frankfurt herunter, und Nils drückte an unserer Kaffeemaschine den Knopf für zwei Espressi. Morgens trank er immer einen Doppelten.
Milla bezeichnete Nils gern als ›Sunnyboy‹. Er hatte dunkelblondes Haar, das er einen Ton aufhellte, sodass es aussah, als sei er gerade aus einem Urlaub im Süden zurückgekommen. Der Farbton harmonierte perfekt mit seinen blau-grauen Augen – und kontrastierte ebenso perfekt zu meinen dunklen Augen und den überschulterlangen braunen Haaren. Wir waren ein schönes Paar, sagten zumindest all unsere Freunde.
Während der Kaffeeautomat brummte, wandte mein Mann sich zu mir um. »Na?«
»Na?«, gab ich zurück und dachte an die Frage aus dem Psychotest: »Habt ihr gemeinsame Ziele?«
Mein Blick ging zu dem dunklen, antiken Wohnzimmerschrank, der einen bezaubernden Gegensatz zu unserer hellen Einrichtung bildete. Die hellgrauen Wände hoben sich edel von der weiß angelegten Decke ab, dazu die Möbel in Weiß und hellem Holz, unser sandfarbenes Sofa. Als Eyecatcher hatte ich auf einem Bord meine Matroschkas aufgereiht. Das waren traditionelle, russische Püppchen, die ich leidenschaftlich sammelte.
In einer Schublade des Wohnzimmerschranks lagerten die Strampler und Stofftiere für das Kind, das Nils und ich einmal haben würden. Der Gedanke an ein Baby begleitete mich nun seit rund zwei Jahren. Endlich ein kleines Wesen mit Haaren so weich wie Mohair und einem Duft nach Himmel in den Armen zu halten, in seinen Augen zu versinken – ich wünschte mir nichts mehr. Besonders dann, wenn der Eisprung nahte. Und danach noch mehr, da ich in mich hineinhorchte und nach Anzeichen suchte, die für eine Schwangerschaft sprechen könnten. Wie heute zum Beispiel.
Es war der erste Tag meines neuen Zyklus’ und in meinem Unterleib machte sich ein Ziehen bemerkbar. Dies konnte zwei Dinge bedeuten: Ein Ei nistete sich ein. Oder die Periode kündigte sich an. Heute schmerzten auch meine Brüste.
Ein weiteres Ziel war das Haus mit Garten, auf das Nils und ich sparten. Das brauchten wir allerdings nur, wenn sich auch ein Kind ankündigte. Meinte Nils.
Der Espresso war fertig, und ich wartete ab, bis mein Mann zu mir an die Küchenbar trat. Er schob die Schale mit meiner Herbstdeko aus kleinen Zierkürbissen und glänzenden Maiskolben beiseite, und stellte seine Tasse ab.
»Und? Wie ist die Lage?«, fragte er wieder.
Mir war klar, worauf er anspielte. Ob oder ob nicht. Nicht, dass mich das unter Druck gesetzt hätte. Haha. Außerdem war da dieses Gefühl. Möglicherweise hoffte Nils, dass es nicht geklappt hatte. Seit unsere Freundin Johanna vor fünf Monaten einen kleinen Jungen bekommen hatte, war Nils’ Begeisterung für ein Kind abgekühlt.
Oskar raubte Johanna und Rahul den Schlaf, und unsere einstmals unternehmungslustige Freundin lag abends um halb neun im Bett, um zusammen mit dem Kleinen überhaupt ein paar Stunden Ruhe zu bekommen.
»Es wäre durchaus möglich«, antwortete ich.
»Das hast du schon so oft gedacht.« Nils nippte am Espresso.
»Diesmal ist es anders. Also diese Art von Ziehen. So war es noch nie«, widersprach ich leise.
»Meinst du so ein heftiges Ziehen in der Brust? Oder das im Unterleib, das sich so anfühlt, als ob deine Periode käme, von dem du aber gehört hast, dass eine Schwangerschaft sich ganz genauso ankündigt?«
Ich blinzelte. »Mir ist klar, dass es dich nervt, und mich macht es, wie du weißt, ebenfalls völlig fertig. Aber diesmal«, ich nahm seine Hand und sah ihn eindringlich an, »könnte es wirklich sein.«
Ich sagte ihm lieber nicht, dass ich in diesem Zyklus nicht nur den Mondkalender konsultiert, sondern auch Ovulationsstäbchen benutzt hatte, die den Eisprung exakt bestimmten. Von Zucker auf der Fensterbank, damit es ein Mädchen wurde, hatte ich gerade noch Abstand nehmen können.
Nils tätschelte meine Hand. »Aber bitte keine Tränen, wenn das Ziehen wieder einen anderen Ursprung hat.«
Konnte es sein, dass er mit mir sprach wie ein Vater mit seinem Kind, das noch an den Weihnachtsmann glaubte?
Der ewige Sex nach Plan tat unserer Beziehung keineswegs gut. Manchmal befürchtete ich, Nils könnte mich wegen meines unerfüllten Kinderwunsches verlassen. Nicht, weil er mir die Schuld zusprach, sondern weil es zwischen uns kaum noch ein anderes Thema gab. Angeblich. Meiner Meinung nach stimmte das nicht. Unser Hauptthema war und blieb die Arbeit.
Nils arbeitete als Bauingenieur an Großprojekten, war viel auf Baustellen unterwegs und beschäftigte sich auch fast jedes Wochenende mit Planungen, für die er unter der Woche keine Zeit gefunden hatte.
Und auch mein Job war fordernd. Meine Kundinnen waren russische und ukrainische Oligarchen-Gattinnen, die ihre Männer oft monatelang nicht zu Gesicht bekamen. Diese Typen brachten ihre Frauen und Kinder in Frankfurt, Bad Homburg oder Wiesbaden unter, damit sie in der Nähe der Finanzmetropole ein angenehmes Leben führen konnten. Und das taten sie. Mit meiner Hilfe.
Ich war Einrichtungsberaterin. Mein Chef Popow war ein russischer Bauunternehmer, für den Nils als Projektleiter arbeitete. Seine Baufirma lieh ihn quasi an Oleg Popow aus. Oleg hatte vor knapp drei Jahren einen Laden in der Nähe unserer Wohnung gekauft und mich – wir kannten uns über meinen vorherigen Job – gefragt, ob ich für ihn arbeiten und mich der extravaganten Einrichtungswünsche seiner russischen Kundinnen annehmen würde.
Außerdem bin ich ebenfalls gebürtige Russin. Mein Geburtsname lautet Zinaida Jerschowa. Unaussprechlich für deutsche Zungen, deshalb nennen mich alle Sina. Als Kind kam ich mit meiner Familie nach Offenbach. Meine Großeltern waren sogenannte Russlanddeutsche, und meine Oma hatte meine Eltern zu diesem Schritt überredet. Meine Zwillingsschwester Milla (von Ljudmilla) und ich haben uns im Gegensatz zu unseren Eltern rasch integriert. Als Kinder sprachen wir zu Hause Deutsch und Russisch. Die beste Voraussetzung für Popows Geschäft. Im Laufe der Zeit hatte ich schon etliche von Popows anspruchsvollen Kundinnen mit meinen Ideen für ihre Häuser und Wohnungen glücklich gemacht.
Seit knapp einem Jahr war ich nahezu ausschließlich für Tatjana Zhabenko tätig, eine mit einem Russen verheiratete Ukrainerin, deren Muttersprache zwar ukrainisch war, die aber besser Russisch sprach als ich.
Meiner Zwillingsschwester Milla fielen jedes Mal die Augen aus dem Kopf, wenn ich ihr die Fotos von den Messen zeigte, auf denen ich Einrichtungsgegenstände für meine Kundinnen auswählte: Ohrensessel in Tigermuster mit Blattgold überzogenen Füßen. Goldene Wasserhähne in Schwanen- oder Delfinform. Aufwendig verzierte goldene Bilderrahmen, Spiegel und Deckenleuchten: Hauptsache Gold, Gold, Gold.
Natürlich sparte meine dunkelhaarige Kundin auch bei sich selbst nicht mit teurem Schmuck. Ihr Mann hatte ihr zur Geburt ihrer Tochter Sascha einen Brillantring geschenkt, der bei jeder Handbewegung schimmerte.
Zuerst hatte ich ein Haus im Frankfurter Westend für sie und Sascha eingerichtet, das vor Prunk nur so strotzte. Vor ein paar Monaten kam sie dann mit der Nachricht, dass ihre Schwester spätestens an Weihnachten nach Deutschland kommen würde, und sie kaufte eine Vierzimmerwohnung in Bad Homburg, deren Renovierung ich seither begleitete.