Mumien - Alfred Riepertinger - E-Book

Mumien E-Book

Alfred Riepertinger

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Beschreibung

Mumien? Gibt’s nicht nur in Ägypten! Auch heute noch werden Menschen nach ihrem Tod einbalsamiert – und gar nicht so selten trocknet ein Körper aus und wird auf diese Weise zur Mumie.
Der Präparator Alfred Riepertinger ist Mumienkenner und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Einbalsamierung. Jetzt berichtet er vom Gänsehautmoment, wenn er einen jahrhundertealten Sarg öffnet: Welche Geheimnisse wird der mumifizierte Leichnam preisgeben, wenn er untersucht wird? Alfred Riepertinger erklärt, wie ein Mensch zur Mumie wird, und schildert, welche Techniken er selbst bei der Einbalsamierung anwendet. Neben fesselnd erzählten Geschichten über berühmte und weniger bekannte Mumien geht er auch Mythen rund um Tod und Verwesung auf den Grund – gibt es beispielsweise so etwas wie Leichengift? Faszinierendes, Verblüffendes und Unerwartetes aus dem Reich der ewig Lebenden!

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Seitenzahl: 238

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Alfred Riepertinger

mit Shirley Michaela Seul

Mumien

Spannende Todesfälle, geheimnisvolle Leichname – mit einem Präparator auf Spurensuche in alten Grüften

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Auszug aus Bill Bass, Jon Jefferson: Der Knochenleser – Der Gründer der legendären Body Farm erzählt, München 2004, auf den Seiten 74 bis 77

abgedruckt mit freundlicher Genehmigung von Baror International, Inc. und Goldmann Verlag, Verlagsgruppe Random House GmbH

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Originalausgabe 2018

Copyright © 2018 by Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Dr. Ulrike Strerath-Bolz

Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design

unter Verwendung eines Fotos von © Random House/Kay Blaschke

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-23034-0V001

www.heyne.de

Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit von Professor Dr. Dr. Andreas Nerlich

Geheimnisvolle Gräber

Der letzte Sargnagel

Wundertüte Sarg

Die Toten lehren die Lebenden

Mumienflut

Tier- und Menschenmumien

Die hohe Kunst der Einbalsamierung

Das Totengericht

Das altägyptische Verfahren

Konservieren oder Einbalsamieren

Die Doppelbestattung

A schene Leich

In der Jordangruft

Särge sind schön

Die Mumie des Generals

Der Tod ist zeitlos

Eine große Überraschung in einem kleinen Sarg

Das Rätsel im letzten Sarg

Mumien im Kasten

Mumien auf dem Tisch

Das geheimnisvolle Gefäß

Carolina in der Abflughalle

Die Eismumien aus der Antarktis

Die Mumien kehren heim

Die Mutter-Mumie

Der Geruch des Todes

Gefährliche Leichen

Der Fluch des Pharao

Der Gruseleffekt

Mrs. Bates im Keller

Der leere Sarg

Die offene Aufbahrung

Vorfahren und Verfahren

Ein Knochenjob

Berühmte Mumien

Rosalia Lombardo

Lenin

Leichenkosmetik

Die Schokoladenseite eines Toten

Schneewittchen

Die Kapuzinergruft in Palermo

Von der Kreuzfahrt in den Kreuzgang

Die Kubakrise

Leichenstarre

Die Einbalsamierung

Spanische Brocken auf dem Seziertisch

Unverweslichkeit

Bernadette Soubirous aus Lourdes

Auch Päpste unterliegen den Naturgesetzen

Der Stigmatisierte

Die Kaisergruft in Wien

Das Herz der Habsburgerin

Ottos letzte Reise

Wer begehrt Einlass?

Die Michaelergruft

Die Schweinemumie

Schwein gehabt

Schweinerei!

Schwein in Kräutern mit Honig

Rampensau

Der Münchner Pharao

Moorleichen

Das Mädchen von Windeby

Geheimnisse im Moor

Mumienkrimi im Dachauer Hinterland

Mord im Moor

Ein 2.650 Jahre alter Fingerabdruck

Die falsche Mumie

Leichen-Export in den Orient

Die Plastination

Schwarz-weiß

Fast schon Zauberei

Die Totenstadt von Kairo

Sieben Särge und acht Tote in Wintzingerode

Grufträuber

Kopflos

Das gruselige Grinsen

Der bayerische Herbsttod

Dickköpfig

Schädelmaler

Kopf ohne Körper

Aktenzeichen XY – gelöst

Beinmumien

Der Mumienfuß

Der Riese vom Tegernsee

In der Knochenküche

Der größte Bayer

Die Mumie des Märchenkönigs

Dank

Literatur zu Grüften, Mumien und Skeletten

Zum Geleit

von Professor Dr. Dr. Andreas Nerlich

Skelette oder Mumien gehören wahrlich nicht zum Untersuchungsgut eines »normalen« Instituts für Pathologie, ebenso wie an dieser Stelle, liebe Leserin und lieber Leser, darauf hingewiesen werden muss, dass die Untersuchung von Leichen aus Tötungsdelikten, Unfällen oder Selbsttötungen ebenfalls nicht Untersuchungsgegenstand des Pathologen, sondern des Rechtsmediziners ist. Der heutige Pathologe beschäftigt sich ohnehin nur noch selten mit Toten – und zwar denjenigen, die im Krankenhaus verstorben sind, und da wird von Jahr zu Jahr auch aus ökonomischen Gründen weniger oft seziert. Wir Pathologen helfen vielmehr täglich den Lebenden, indem wir deren Gewebeproben, seien es kleine Biopsiestückchen einer Magen- oder Darmspiegelung oder ganze Organe oder Organteile von Operationen, auf die zugrunde liegende Krankheit hin analysieren, und zwar mit dem Mikroskop.

Im Fall des Oberpräparators Alfred Riepertinger kommt jedoch mehr als nur das »übliche« Geschäftsfeld eines medizinischen Präparators zusammen: Er beschäftigt sich seit vielen Jahren, ja Jahrzehnten, intensiv mit der Herrichtung und Haltbarmachung von Verstorbenen, eine Kunst im wahren Sinne ihres Begriffes, die heute mehr und mehr von speziell geschulten Bestattern, den Thanatopraktikern, ausgeführt wird. Solche »Leichen-Konservierungen« spielen immer dann eine Rolle, wenn ein Toter aus eigenem oder fremdem Wunsch über eine weite Strecke transportiert oder für längere Zeit erhalten (z.B. aufgebahrt) werden soll. Diese intensive Beschäftigung mit dem Tod führte dazu, dass sich Riepertingers Lebensweg mit dem des Anatomen Gunther von Hagens kreuzte, dem »Vater der Plastination«, und dies war ein glücklicher Zufall. Er wurde nicht nur ein geschätzter Meister dieses Faches, er folgte damit auch gleichsam seinen viel älteren »Vorgängern im Amt« nach – altägyptischen Balsamierern, aber auch den Künstlern aus der Zeit der Renaissance.

In seinem ersten, vor einigen Jahren erschienenen Buch beschreibt Alfred Riepertinger oft ernst, manchmal aber auch launig, in jedem Fall aber sehr unterhaltsam seine Erlebnisse insbesondere mit berühmten oder spektakulären zeitgenössischen Todesfällen. In seinem jetzt vorliegenden zweiten Werk ergänzt er dies mit den Erlebnissen und Geschichten von meist viel »älteren« Toten – und hieran fühle ich mich nicht ganz unschuldig.

Mit der Übernahme der Leitung des Instituts für Pathologie am Klinikum München-Schwabing kreuzten sich unser beider berufliche Wege. Schnell fand ich bei ihm einen günstigen Nährboden, mein »Hobby«, die Paläopathologie – also die wissenschaftliche Beschäftigung und Untersuchung von Toten aus früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden –, mit dem Wissen und Engagement unseres Oberpräparators zu verknüpfen, der schnell bereit war, hierfür auch seine Freizeit zu opfern. Hieraus sind in den letzten Jahren eine Reihe von natur- und populärwissenschaftlichen Untersuchungen und Projekten entstanden, die für nationales und internationales Aufsehen sorgen konnten: das »Mumienschwein«, das wir beharrlich in unserem Institutskeller als Teil der wissenschaftlichen Siegfried-Oberndorfer-Lehrsammlung (dieser war mein Vor-Vor-Vorgänger im Amt) behüten, Untersuchungen an süddeutschen Kloster- und Adelsgrüften, auch die Nachuntersuchung lokaler Berühmtheiten wie dem Riesen vom Tegernsee und einiges mehr belegen die wissenschaftliche Neugier, die Interessierten manchmal überraschend Neues nahe bringen konnte.

So war es für Alfred Riepertinger nur folgerichtig, mit seinem jetzigen zweiten Buch diese seine eigene Neugier und das dabei Erlebte zu Papier zu bringen und in seinem eigenen Stil den Leser daran zu beteiligen. Wenn dies dazu führen sollte, den Umgang mit Tod und Sterben aus einer natürlichen, historischen Sichtweise zu sehen und damit vielleicht ein Stückchen weit unseren zunehmend anonymeren, ja fast feindlichen und verleugnenden Umgang mit Tod und Sterben zu relativieren, dann hat dieses Buch im wahrsten Sinne »Gutes getan«. Denn dem Tod kommen wir alle nicht aus, der Angst vor dem Sterben, die oft gerade aus dem Unwissen über die Biologie des Todes und seiner Folgen herrührt, können wir aber sehr wohl begegnen.

So wünsche ich dieser unterhaltsamen Biografie aus dem Leben des medizinischen Oberpräparators Alfred Riepertinger eine weite Verbreitung und eine interessierte Leserschaft, die den manchmal aufkommenden leisen »Gruseleffekt« als das nimmt, was er ist – einen Teil des Lebens.

München, im Januar 2018

Andreas Nerlich,

Professor für Pathologie und Chefarzt des Instituts für Pathologie an den Kliniken München-Bogenhausen und Schwabing

Die hohe Kunst der Einbalsamierung

Zum Glück sind nicht alle Mumien räuberischen Zerstörern in die Hände gefallen. In ägyptologischen Museen können dreitausend Jahre alte Mumien bewundert werden. Mich erfüllt Ehrfurcht vor den Künsten meiner Kollegen; ihre Technik war hoch entwickelt. Trotz des Fortschritts in unserer heutigen Medizin erinnern mich manche ihrer Materialien und die Einbalsamierungstische aus Granit an meinen Werkzeugkoffer und die Sektionstische an meinem Arbeitsplatz, wenngleich diese auf die Löwenköpfe als Zier verzichten müssen.