Outlander - Wie ein Blatt im Wind - Diana Gabaldon - E-Book

Outlander - Wie ein Blatt im Wind E-Book

Diana Gabaldon

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Stürzen Sie mit dem Weltkriegsflieger Jerry MacKenzie durch den Steinkreis ins achtzehnte Jahrhundert und entdecken Sie »Wie ein Blatt im Wind«, einen packenden Kurzroman von Bestseller-Autorin Diana Gabaldon. Großbritannien 1941. Jerry MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot der Royal Air Force, der seine Frau Marjorie und seinen Sohn Roger über alles liebt. Doch während einer geheimen Mission stürzt er mit seiner Maschine in der Nähe eines Steinkreises in Northumbrien ab. Er landet im Jahr 1739, wo er sogleich der feindseligen Landbevölkerung in die Hände fällt. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wiedersehen? Der Kurzroman »Wie ein Blatt im Wind« ist mit Diana Gabaldons epischer »Outlander«-Saga verbunden, die 1946 in Schottland beginnt, als Claire Randall in den magischen Steinkreis tritt und im Jahre 1743 erwacht. Er spielt nach dem achten »Outlander«-Band »Ein Schatten von Verrat und Liebe«; Sie können ihn aber auch unabhängig davon lesen. »Wie ein Blatt im Wind« und noch sechs weitere Kurzromane von Bestseller-Autorin Diana Gabaldon finden Sie auch im Sammelband »Outlander – Im Bann der Steine«.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 92

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Diana Gabaldon

Outlander – Wie ein Blatt im Wind

Kurzroman

Aus dem Englischen von Barbara Schnell

Knaur e-books

Über dieses Buch

Großbritannien 1941. Jerry MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot der Royal Air Force, der seine Frau Marjorie und seinen Sohn Roger über alles liebt. Doch während einer geheimen Mission stürzt er mit seiner Maschine in der Nähe eines Steinkreises in Northumbrien ab. Er landet im Jahr 1739, wo er sogleich der feindseligen Landbevölkerung in die Hände fällt. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wiedersehen?

Der Kurzroman »Wie ein Blatt im Wind« ist mit Diana Gabaldons epischer Outlander-Saga verbunden, die 1946 in Schottland beginnt, als Claire Randall in den magischen Steinkreis tritt und im Jahre 1743 erwacht. Er spielt nach dem achten Outlander-Band »Ein Schatten von Verrat und Liebe«; Sie können ihn aber auch unabhängig davon lesen.

[home]

 

 

 

Dieses Buch widme ich Karen Henry, Rita Meistrell, Vicki Pack, Sandy Parker und Mandy Tidwell (die ich mit allem Respekt und der größten Dankbarkeit auch meine persönliche Erbsenzählertruppe nenne) für ihre unschätzbare Hilfe beim Aufspüren von Irrtümern, Anschlussfehlern und Kleinkram aller Art.

 

(Für etwaige verbleibende Fehler ist allein die Autorin verantwortlich, die nicht nur hin und wieder fröhlich die Chronologie ignoriert, sondern sich bisweilen auch ganz bewusst auf Abwege begibt.)

[home]

Wie ein Blatt im Wind

Einführung

ZU DEN INTERESSANTEN DINGEN, die man mit einer »Beule« anfangen kann, gehört es, Rätsel, Hinweise und lose Fäden aus den Büchern der eigentlichen Serie aufzugreifen. Eine solche Spur folgt der Geschichte von Roger MacKenzies Eltern. In Feuer und Stein erfahren wir, dass Roger im Zweiten Weltkrieg beide Eltern verloren hat und dann von seinem Großonkel, Reverend Wakefield, adoptiert wurde. Dieser erzählt Claire und Frank, dass Rogers Mutter im Bombenhagel umgekommen ist und sein Vater ein Spitfirepilot war, der »über dem Kanal abgeschossen wurde«.

In Der Ruf der Trommel erzählt Roger Brianna die rührende Geschichte vom Tod seiner Mutter beim Einsturz einer U-Bahn-Station während der Bombardierung Londons.

Doch in Echo der Hoffnung gibt es eine fesselnde Unterhaltung im Mondschein zwischen Claire und Roger, die diese kleine Gemeinheit enthält:

»Ich weiß nicht, was deinem Vater zugestoßen ist«, sagte sie. »Aber es war nicht das, was man dir erzählt hat.«

Ein wenig später:

»Natürlich gibt es Zufälle«, sagte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen. »Oder Irrtümer und Verwechslungen. Derjenige, der es deiner Mutter gesagt hat, könnte etwas missverstanden haben, oder sie hat dir etwas erzählt, was der Reverend nicht richtig mitbekommen hat. Das ist alles möglich. Aber ich habe im Lauf des Krieges viele Briefe von Frank erhalten – er hat mir geschrieben, wann immer er dazu die Gelegenheit hatte, bis er vom MI6 rekrutiert wurde. Danach habe ich oft monatelang nichts von ihm gehört. Aber ganz kurz vorher hat er mir geschrieben und dabei – nur als allgemeines Geplauder – erwähnt, dass ihm in den Berichten, mit denen er zu tun hatte, etwas Merkwürdiges aufgefallen war. Eine Spitfire war in Northumbrien zu Boden gegangen, abgestürzt – nicht abgeschossen; es wurde angenommen, dass der Motor versagt hat. Wie durch ein Wunder war sie zwar nicht ausgebrannt – doch von ihrem Piloten war keine Spur zu finden. Nichts. Und er hat den Namen des Piloten erwähnt, weil er fand, dass Jeremiah so ein passender, unheilvoller Name war.«

»Jerry«, sagte Roger, und seine Lippen fühlten sich taub an. »Meine Mutter hat ihn immer Jerry genannt.«

»Ja«, sagte sie leise. »Und überall in Northumbrien gibt es Steinkreise.«

Was ist also wirklich aus Jerry MacKenzie und seiner Frau Dolly geworden? Lesen Sie weiter.

Für die Flieger der Royal Air France
»Noch nie haben so viele so wenigen so viel verdankt.«

ES WAREN NOCH ZWEI WOCHEN BIS HALLOWEEN, doch die Kobolde waren jetzt schon am Werk.

Jerry MacKenzie lenkte Dolly II auf die Startbahn – Vollgas, den Kopf eingezogen, Blutdruck auf zweihundert, dem Geschwaderführer schon fast auf den Fersen –, zog am Knüppel, und statt des berauschenden Sogs beim Abheben war seine Antwort ein Rütteln, das ihm den Atem verschlug. Alarmiert nahm er das Gas zurück, doch bevor er es noch einmal versuchen konnte, knallte es, sodass er instinktiv auffuhr und mit dem Kopf gegen das Plexiglas stieß. Doch es war kein Projektil gewesen; ihm war ein Reifen geplatzt, und die Maschine torkelte schwindelerregend von der Startbahn und rumpelte ins Gras.

Es roch durchdringend nach Benzin, und Jerry ließ das Cockpit der Spitfire aufspringen und sprang in Panik hinaus, den Flammentod vor Augen, just als die letzte Maschine des Geschwaders Grün an ihm vorbeibrauste und abhob. Ihr Motorengeräusch war in Sekunden zu einem Summen abgeschwollen.

Ein Mechaniker kam vom Hangar herbeigerannt, um zu sehen, was das Problem war. Doch Jerry hatte Dollys Motorraum schon selbst geöffnet, und es war nicht zu übersehen: Die Benzinleitung hatte ein Loch. Nun, Gott sei Dank war er damit nicht abgehoben, das war schon einmal etwas. Er packte die Leitung, um zu sehen, wie groß das Leck war, und sie zerriss in seinen Händen und durchtränkte ihm den Ärmel fast bis zur Schulter mit hoch entzündlichem Benzin. Gut, dass der Mechaniker nicht mit einer brennenden Zigarette im Mund aufgetaucht war.

Jerry wälzte sich unter der Maschine hervor, nieste, und Gregory, der Mechaniker, stellte sich über ihn.

»Die fliegst du heute nicht mehr, Kumpel«, sagte Greg und hockte sich hin, um in den Motorraum zu schauen. Er schüttelte den Kopf über den Anblick, der sich ihm bot.

»Aye, erzähl mir lieber etwas Neues.« Er hielt den benzingetränkten Arm vorsichtig von seinem Körper ab. »Wie lange dauert die Reparatur?«

Greg zuckte mit den Achseln und kniff zum Schutz vor dem kalten Wind die Augen zusammen, während er Dollys Innenleben betrachtete.

»Eine halbe Stunde für den Reifen. Vielleicht kannst du morgen wieder mit ihr los, wenn die Benzinleitung der einzige Motorschaden ist. Sonst noch etwas, worauf wir einen Blick werfen sollten?«

»Aye, am linken Flügel klemmt manchmal der Gewehrabzug. Vielleicht ein bisschen schmieren?«

»Ich sehe mal, was die Kantine an Fett übrig hat. Du solltest lieber duschen gehen, Mac. Du wirst schon ganz blau.«

Tatsächlich, er zitterte, denn das rapide verdunstende Benzin ließ seine Körperwärme verfliegen wie Kerzenrauch. Dennoch wartete er noch einen Moment und sah zu, wie der Mechaniker die Maschine abtastete und dabei durch die Zähne pfiff.

»Nun geh schon«, sagte Greg und stellte sich entnervt, als er den Kopf aus dem Motorraum zog und Jerry immer noch wie angewurzelt stehen sah. »Ich passe schon gut auf sie auf.«

»Aye, ich weiß. Ich wollte nur – aye, danke.« Das Adrenalin des abgebrochenen Flugs rauschte ihm noch durch den Körper, und die Reflexe, die er nun nicht mehr brauchte, machten ihn nervös. Er ging davon und musste es sich mühsam verkneifen, sich nach seinem verwundeten Flugzeug umzusehen.

 

EINE HALBE STUNDE SPÄTER kam Jerry aus dem Waschraum der Piloten. Seine Augen brannten von Seife und Benzin, sein Rücken bestand aus einem einzigen Krampf. In Gedanken war er halb bei Dolly, halb bei seinen Kameraden. Blau und Grün waren heute Morgen in der Luft; Rot und Gelb hatten frei. Geschwader Grün würde inzwischen über Flamborough Head auf der Jagd sein.

Er schluckte, nach wie vor ruhelos; sein Mund war trocken, obwohl es keinen Grund dafür gab, und er ging in die Kantine, um sich eine Tasse Tee zu holen. Das war ein Fehler; er hörte die Kobolde kichern, sobald er eintrat und Sailor Malan sah.

Malan war Oberst und eigentlich ein anständiger Kerl. Er war Südafrikaner, ein großartiger Taktiker – und der tollkühnste, hartnäckigste Luftkämpfer, den Jerry je erlebt hatte. Ein Jack Russell war nichts dagegen. Was der Grund dafür war, dass er es in seinem Rücken kribbeln spürte, als sich Malans tief liegende Augen auf ihn richteten.

»Leutnant!« Malan erhob sich von seinem Stuhl und lächelte. »Genau der Mann, den ich im Sinn hatte!«

Den Teufel hatte er, dachte Jerry und setzte eine Miene respektvoller Erwartung auf. Malan konnte noch nichts von Dollys kleinem Problem gehört haben, und wenn das nicht gewesen wäre, wäre Jerry jetzt mit dem A-Geschwader in der Luft, um über Flamborough Head Jagd auf 109er zu machen. Malan war nicht auf der Suche nach Jerry gewesen; er fand ihn nur geeignet für irgendeine anstehende Aufgabe. Und die Tatsache, dass ihn der Oberst mit seinem Rang angesprochen hatte, nicht mit seinem Namen, bedeutete, dass es wahrscheinlich um etwas ging, wozu sich niemand freiwillig melden würde.

Ihm blieb allerdings keine Zeit, sich Sorgen zu machen, was das sein könnte; schon stellte ihm Malan seinen Begleiter vor, einen hochgewachsenen, dunkelhaarigen Kerl in Armeeuniform mit einer angenehmen und dazu blitzintelligenten Ausstrahlung. Augen wie ein guter Schäferhund, dachte er, während er Hauptmann Randalls Begrüßung mit einem Kopfnicken erwiderte. Freundlich vielleicht, aber viel entging ihnen nicht.

»Randall kommt aus der Kommandozentrale in Ealing«, sagte Sailor über seine Schulter hinweg. Er hatte nicht darauf gewartet, dass sie Höflichkeiten austauschten, sondern führte sie bereits über das Rollfeld auf die Amtsräume des Flugkommandos zu. Jerry verzog das Gesicht und folgte ihm mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf Dolly, die gerade den schmählichen Umstand über sich ergehen lassen musste, in den Hangar geschleppt zu werden. Das Bild eines Stoffpüppchens auf ihrer Nase war verlaufen, ein Teil der schwarzen Locken von Wetter und Benzin verwischt. Nun, er würde es später nachbessern, wenn er Näheres über den Auftrag erfahren hatte, den der Fremde im Gepäck hatte.

Seine Augen ruhten entnervt auf Randalls Nacken, und der Mann wandte sich plötzlich um und erwiderte seinen Blick, als hätte er Jerrys Groll gespürt. Jerry spürte ein dumpfes Gefühl in der Magengegend, weil der Blick des Fremden sein halb geformtes Bild weiter festigte – die fehlenden Rangabzeichen an seiner Uniform; dieses Selbstbewusstsein, das man oft bei Geheimnisträgern erlebte.

Kommandozentrale in Ealing, haha, dachte er. Es überraschte ihn nicht, dass sich Sailor, während er Randall durch die Tür winkte, zu ihm hinüberbeugte und ihm zumurmelte: »Vorsicht – das ist ein Spürhund.«

Jerry nickte, und sein Magen ballte sich zusammen. Spürhund konnte in diesem Zusammenhang nur eines bedeuten. MI6.

 

HAUPTMANN RANDALL KAM vom britischen Geheimdienst. Er machte keinen Hehl daraus, nachdem Malan sie in ein leeres Büro gesetzt und sie allein gelassen hatte.

»Wir brauchen einen Piloten. Einen guten Piloten«, fügte er mit einem schwachen Lächeln hinzu, »der allein Kundschafterflüge durchführt. Ein neues Projekt. Sehr wichtig.«

»Allein? Wo denn?«, fragte Jerry argwöhnisch. Spitfire-Maschinen flogen normalerweise zu viert oder in größeren Verbänden bis hin zu kompletten Schwadronen von sechzehn Maschinen. Im Formationsflug konnten sie sich gegenseitig ein gewisses Maß an Feuerschutz gegen die schwereren Henkels und Messerschmitts geben. Aber sie flogen nur selten freiwillig allein.

»Das erzähle ich Ihnen später. Erst einmal – glauben Sie, Sie sind einsatzfähig?«

Diese Frage ließ Jerry beleidigt zurückfahren. Was glaubte dieser Mensch aus dem Wolkenkuckucksheim denn, wer er … Da fiel sein Blick auf sein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Rote Augen wie ein wild gewordener Eber, das feuchte Haar stand in alle Himmelsrichtungen ab, auf seiner Stirn breitete sich eine frische Prellung aus, und die Bomberjacke klebte stellenweise an ihm fest, weil er sich nicht die Mühe gemacht hatte, sich vernünftig abzutrocknen.

»Überaus einsatzfähig«, kläffte er. »Sir.«

Randall hob die Hand einen halben Zentimeter, um sich jedes »Sir« zu verbitten.