P I T E - Peter Mois - E-Book

P I T E E-Book

Peter Mois

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Beschreibung

PITE wird zusammen mit seinen Geschwistern in Spanien geboren. Ihre Mutter ist mit der Erziehung der Jungen völlig überfordert. Zum Glück gibt es Tante Pi. Sie erklärt den Kleinen alles, was sie zum Überleben wissen müssen. Nach acht Wochen werden die Jungen von ihrer Mutter ermuntert, sich ein eigenes Zuhause zu suchen. Sofort macht sich Pite auf den Weg und entdeckt einen wunderschönen Platz. Er fängt an, sich eine Kobel zu bauen. Dann kommen unerwartet die Bewohner eines in der Nähe liegenden Hauses an. Pite erstarrt vor Schreck! In dem Haus wohnen ab jetzt ein Mann und eine Frau zusammen mit einem riesengroßen Hund. Schlagartig hat sich das Leben von Pite verändert.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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1.

„Ich werde dich Pite nennen, denn du siehst ja aus wie ein richtig echter Pite”, sagt die Eichkätzchenmutter Pitruschka und blickt zum ersten Mal auf ihr gerade geborenes erstes Junges. Es ist der erste Wurf von Pitruschka. So anstrengend hatte sie es sich allerdings nicht vorgestellt. Wenn sie es auch nur geahnt hätte, sie hätte sich niemals auf den freundlichen und gut aussehenden Eichkater eingelassen. Auch wenn er noch so charmant war und noch so ein spanisches Temperament an den Tag legte, hätte sie gewusst, wie anstrengend es wird, was jetzt gerade passiert ist, sie hätte niemals etwas mit dem Eichkater angefangen. Stattdessen wäre sie lieber zu Fuß, aus Spanien zurück in die Heimat ihrer Vorfahren gegangen. Aber keiner hat ihr gesagt, dass es schmerzhaft und auch noch so zeitaufwändig werden wird. Nun ist es zu spät. Jetzt muss sie da durch und zwar ganz alleine, denn der Eichkater hat sich bereits verabschiedet und ihr auch noch viel Glück und Freude gewünscht. Instinktiv weiß sie, was jetzt zu tun ist. Sie muss ihr Junges säugen. Doch bevor sie ihr Junges zum ersten Mal säugen kann, müssen noch seine beiden Schwestern auf die Welt gebracht werden. Sie gibt ihnen die Namen Pita und Pitinchen. Jetzt endlich ist Pite an der Reihe und trinkt zum erstmals die Milch seiner Mutter. Völlig erschöpft von der Aktion schläft er ein.

Am nächsten Morgen wird Pite früh wach und spürt, wie die ersten warmen Strahlen der Aprilsonne das Nest langsam erwärmen. Er kann die Behausung nicht sehen, weil seine Augen noch geschlossen sind. Aber er bemerkt das weiche Moos unter sich. Rechts neben sich ertastet er eine Leere. Es ist ein kreisrundes Loch. Durch das Loch, das geradewegs nach unten führt, weht ein leichter frischer Luftzug. Plötzlich bemerkt er die Beine seiner Schwestern, wie sie versuchen, ihn in das Loch zu schieben. „Halt, stopp!”, schreit Pite, „ihr schiebt mich ja aus dem Nest”. „Oh, das wollen wir doch gar nicht”, sagen Pita und Pitinchen gleichzeitig. „Du bist doch schließlich unser Lieblingsbruder”, sagt Pitinchen traurig und mit einem schlechten Gewissen. Dann kommt ihre Mutter von unten durch das Loch ins Nest geklettert. Sie begrüßt ihre Jungen und gibt ihnen zu trinken. „Was für schöne Kinderchen ihr doch seid. Bestimmt werdet ihr schon bald sehr groß werden.” „Wie lange wird das denn dauern?”, fragt Pita. Als hätte Pitruschka das geahnt. „Es werden von den Kleinen immer Fragen gestellt. Wie soll ich die nur beantworten?”, sagt Pitruschka zu sich selbst, „ich habe doch auch von meiner Mutter nie eine Antwort auf meine Fragen erhalten”. Also antwortet sie: „Na, eine Weile, eine kleine Weile.” „Was ist eine Weile?”, fragt Pite. „Schlaf jetzt eine Weile”, sagt sie etwas energischer.

Nach etwa drei Wochen spürt Pite, dass ihm und seinen Schwestern etwas auf der Haut wächst. Es fühlt sich zwar nicht besonders hart an, aber es pickst etwas, wenn man es berührt. Daher fragt er seine Mutter: „Was ist denn das. Ist das was Schlimmes?” „Nein, das sind Haare und schlaf jetzt eine Weile”, erhält er zur Antwort. „Eine gute Antwort auf die vielen überflüssigen Fragen von den Kleinen habe ich mir da einfallen lassen. So muss ich keine der vielen Fragen so richtig gründlich beantworten. Ich weiß es ja eh nicht, wie ich es machen soll”, denkt sich Pitruschka und ist stolz, dass ihr der Spruch eingefallen ist, den sie immer von ihrer Mutter gehört hat. Milch trinken, schlafen und in den kurzen wachen Momenten wird das Nest abgetastet. Und dann ist da noch das Loch im Fußboden. „Wozu ist das Loch denn da?”, fragt Pite seine Mutter. „Das ist der Eingang. Schlaf jetzt eine Weile”, erhält er von seiner Mutter zur Antwort.

Pitruschka hat eine Cousine, sie wollte unbedingt von allen Tante Pi genannt werden. Tante Pi ist ein stattliches Eichkätzchen und bestimmt fünf Zentimeter größer als Pitruschka. Durch ihren großen buschigen Schwanz und die hohe Stirn wirkt sie außerdem noch viel größer, als sie wirklich schon ist. Tante Pi ist der Meinung, dass sie das klügste Eichhörnchen auf der ganzen Welt sei. Und vielleicht ist sie es auch. Sie erklärt Pite und seinen Schwestern, dass ein Nest nicht Nest heißt, sondern Kobel genannt wird. Nebenbei war sie auch sehr neugierig. Sie wollte unbedingt die ersten Jungen ihrer Cousine begutachten. „Die sind dir aber richtig gut gelungen, sie sind total süß”, sagte Tante Pi und nach einer kurzen Pause. „War bestimmt ein sehr gut aussehender Eichkater. Na, habe ich Recht?” „So gut sind sie mir nun auch wieder nicht gelungen”, entgegnete Pitruschka verärgert. Später, als Tante Pi gegangen war, fragt Pita: „Warum denn Kobel? Kobel klingt doch irgendwie doof.” „Schlaf jetzt eine Weile”, erhält sie zur Antwort.

Pitruschka kann die Nacht über nicht schlafen, erst denkt sie, es liegt an ihrer Cousine Pi, ihre Worte liegen ihr wie Mühlsteine auf der Seele. Dann hört sie ganz in der Nähe der Kobel Geräusche. Diese Geräusche bedeuten nichts Gutes. Sie kommen von einem Jäger. Sofort nimmt sie Pite mit dem Maul am Nacken und verlässt den Kobel durch den oberen Ausgang. Sie springt auf den Nachbarbaum, klettert ihn ein Stück hinauf und betritt einen Ersatzkobel. Pite spürt, wie er auf einen mit Moos gepolsterten Boden gelegt wird. Gleich darauf verlässt Pitruschka den Kobel und kommt wenig später mit Pita wieder. Danach holt sie auch noch Pitinchen. Als sie alle vier wieder zusammen sind, fragt Pita: „Was war denn eigentlich los?” „Ein Wiesel. Schlaf jetzt eine Weile”, erhält sie von ihrer Mutter zur Antwort.

2.

Es vergehen rund viereinhalb Wochen und dann öffnet Pite zum ersten Mal in seinem Leben die Augen und ruft voller Freude: „Ich kann sehen! Ich kann wirklich etwas sehen! Wieso kann ich jetzt sehen?” „Schlaf jetzt eine Weile”, erhält er von seiner Mutter zur Antwort. Etwas später hört er, wie Pita sagt: „Ich kann sehen, seht mal, ich habe die Augen offen.” Pitinchen sagt: „Ich traue mich nicht, die Augen aufzumachen. Wer weiß, was ich dann erblicke und was dann passiert.” „Nun mach schon, es tut auch bestimmt nicht weh”, meint Pite. Dann macht Pitinchen die Augen auf und schreit laut: „Oh, ist das schön.” Gleich darauf erkunden Pite und seine Schwestern den Kobel. „Wie gut ist es doch, dass man sehen kann”, meint Pite. So kann er erkennen, dass er sich zusammen mit seinen Schwestern in einem kugelartigen Bau befindet. Der Kobel hat im Inneren einen Durchmesser von ungefähr zwanzig Zentimeter. Am Boden und an den Wänden ist er mit weichem Moos ausgekleidet.

- Ende der Buchvorschau -

Impressum

Texte © Copyright by Peter Mois Barrio Nuevo Alto 40 30400 Caravaca de la Cruz [email protected]

Bildmaterialien © Copyright by Peter Mois

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7393-7680-6