Power, Baby! - Jeremy Fragrance - E-Book

Power, Baby! E-Book

Jeremy Fragrance

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Beschreibung

Jeremy Fragrance ist ein YouTube-Phänomen. Der schrille Oldenburger mit dem weißen Anzug begeistert Millionen Fans auf der ganzen Welt mit seinen Tipps zum Thema Parfum. Über zwei Millionen Abonnenten auf YouTube, mehr als 6 Millionen Follower auf TikTok und fast eine Million bei Instagram sprechen eine klare Sprache. Was Jeremy sagt und tut, wird gehört. Aber wer ist dieser Mann? Der 34-Jährige hat auf dem Weg nach oben viele Hürden überspringen müssen, privat und beruflich. Hier gewährt er einen seltenen Blick hinter die Kulissen, spricht offen über die harte Hand in seiner Erziehung und warum es wichtig ist, sich immer auf das Positive zu konzentrieren. Disziplin, Zielstrebigkeit und das Streben nach Signifikanz machen Jeremy Fragrance zu dem, was er heute ist, die absolute Nummer 1 der Parfum-Influencer. Lassen Sie sich von der Begeisterung zur Selbstoptimierung, guten Düften und der POWER von Jeremy Fragrance mitreißen!

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Impressum

PLAZA ist ein Imprint der

HEEL Verlag GmbHGut Pottscheidt 53639 Königswinter

Tel.: 02223 9230-0Fax: 02223 9230-13

E-Mail: [email protected]: www.heel-verlag.de

© 2023 HEEL Verlag GmbH

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

Fotos: privat, mit Ausnahme von: Seite 30 Oliver Reetz, Seite 67 Marc Rehbeck

Coverfoto: Marc RehbeckGestaltung: Christine Mertens, Kevin Scheuren (Titel)

– Alle Rechte vorbehalten –– Alle Angaben ohne Gewähr –

Printed in Croatia

eISBN 978-3-96664-741-0ISBN 978-3-96664-709-0

Jeremy Fragrance

PowerBaby!

Die Jeremy Fragrance Story

Inhalt

Prolog

Vorwort von Kevin Scheuren

Vorwort von Julien Backhaus

Power of Habits – Die Macht der Gewohnheiten

Power of the Mind – Die Kraft des Geistes

Power of Faith – Die Kraft des Glaubens

Power of Money – Die Kraft des Geldes

Power of the People – Die Kraft der Zuschauer

Power of Fragrance – Die Kraft des Duftes

Power of Family – Die Kraft der Familie

10 Power Tipps

Parfüm Tipps – von Jeremy Fragrance

Mama Jolanta

Danksagung

Prolog

Jeremy Fragrance ist die Nummer-eins-Parfümikone. Das ist so. Ich bin der erfolgreichste Parfüm-YouTuber weltweit. Zwei Jahre lang habe ich hobbymäßig YouTube-Videos zum Thema Parfüms gemacht und dabei festgestellt, dass ich die Nummer eins in diesem Feld werden konnte. Ich habe früher „World of Warcraft“ und andere Games gespielt und da war bei Level 60 das Spiel halt vorbei. Bei YouTube war das anders. Es ging immer weiter. Schon früh war es für mich nicht ungewohnt, mich im Fernsehen zu sehen. Mein Vater hat meinem Bruder Kamil und mir früh eine Videokamera hingestellt, mit der wir uns auf dem Fernseher im Wohnzimmer sehen konnten. Parallel dazu habe ich auf demselben Fernseher Michael Jackson tanzen sehen, das hat mich geprägt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, was es heißt, berühmt zu sein, aber wenn du siehst, wie Michael Jackson mit einer für mich komplett neuen Energie auf der Bühne steht und die Massen ihm zujubeln, macht das was mit dir. Das habe ich in der Theodor-Heuss-Straße in Oldenburg, dort, wo ich aufgewachsen bin, nie erlebt vorher.

Es ist wichtig, was und wen du als Kind siehst. Heute sehen Kids teilweise mich, erleben meine Energie und wollen mir nacheifern, was ich extrem genial finde. Bei mir waren es nicht irgendwelche Influencer oder Gamer, sondern gestandene Persönlichkeiten wie eben Michael Jackson, Jean-Claude van Damme oder Arnold Schwarzenegger. So wollte ich sein. Diese POWER wollte ich ausstrahlen. Vielleicht hat das auch den größten Antrieb geliefert so zu werden, wie ich heute bin. Wenn du als Kind diese Power-Persönlichkeiten in Actionfilmen siehst, dann beeindruckt dich das sehr, dann willst du das auch sein. Mein Bestreben war dann schon sehr früh, dass ich diese POWER und KRAFT von diesen drei Menschen verinnerliche und umsetze.

Ich bin Daniel Schütz, Daniel Schütz ist aber auch Jeremy Fragrance. Jeremy Fragrance ist eine Mischung aus vielen Aspekten, die ich mir über meine Lebenszeit angeeignet und die ich erlebt habe. Jeremy Fragrance ist jeden Tag ein bisschen anders. Bei mir im Leben haben die Extreme immer viel Platz gehabt. Bereits in der Kindheit war ich sehr dominant, trotzdem immer auch im Hintergrund. Für viele Menschen wirke ich, als ob ich mir regelmäßig Koks durch die Nase ziehe, aber ich kann hier auch direkt ein für allemal festhalten, dass ich noch nie in meinem Leben Drogen konsumiert habe. Klar, ich habe mal Alkohol getrunken, aber synthetische Drogen habe ich nie zu mir genommen. Ich habe in meinem Leben auch noch nie Kaffee getrunken, für mich gibt’s nur geilen grünen Tee, der gibt mir den richtigen Kick. Oder Matcha, der bringt mich in meinen Zen-Moment, der auch sehr wichtig für mich ist. So bin ich aber jeden Tag auch ein bisschen anders, ein bisschen extremer als der Rest. Mal schaufle ich zügellos Essen in mich hinein, dann faste ich eine Woche. Das Spiel der Extreme macht mir unglaublich viel Spaß. Dabei bemerke ich auch, wie ich von Tag zu Tag Veränderungen durchlaufe. Wenn ich an einem Abend ein Kilo Parmesankäse esse, bin ich am nächsten Tag anders. Wenn ich am Abend darauf ein Kilo Roggenvollkornbrot esse, bin ich am nächsten Tag anders. Es lohnt sich zu experimentieren, immer wieder neue Sachen zu versuchen und sich weiterzuentwickeln.

Du wirst, was du denkst. Unser Leben besteht aus einer Reihe von Erlebnissen, Erkenntnissen und erlerntem Wissen. Wir versuchen unsere Denkweisen jeden Tag neu zu forcieren. Wenn wir aber die wichtigsten Bausteine im Leben, also tägliche Routinen, Gewohnheiten, unsere Ernährung, den Sport und die Familie, in einer guten Balance haben, können wir viel erreichen. In diesem Buch werde ich dir nicht nur meine Erfahrungen schildern, sondern dir auch Empfehlungen geben, wie du effizienter und erfolgreicher sein kannst. Du bekommst einen Eindruck davon, was mir täglich hilft an Gewohnheiten und Routinen. Das ist sehr wichtig für uns, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Die täglichen Gewohnheiten können jedoch dabei helfen, das Ideal zu finden. Genauer gesagt dein Ideal. Je näher wir an unser Ideal herankommen, desto besser fühlen wir uns. Gleichermaßen aber kann es auch in die andere Richtung umschwenken, wenn wir dieses Ideal immer weiter aus den Augen verlieren. Durch die „Power of Habits“, also die Kraft der Gewohnheiten, habe ich gelernt, wie ich mich jeden Tag optimiere. Dazu werde ich dir in diesem Buch den Weg zu meinem Ideal skizzieren und wie ich dieses jeden Tag ein bisschen weiter ausbaue.

Sehr viele Menschen können sich mit mir identifizieren, weil sie genau wie ich die Statussymbole „goldene Rolex“ und „roter Ferrari“ lieben. Ich denke, dass die Kunst darin woanders liegt. Frei müssen wir sein. Es bringt alles wenig, wenn wir zwar Milliarden auf dem Konto haben, aber Papa noch immer die Hand drüber hat und über das Geld entscheidet. Ein Obdachloser oder Geringverdiener mit null Euro oder sogar Dispo auf dem Konto kann frei sein, weil er das Mindset entwickelt hat. In diesem Buch wird es auch um das Mindset der Freiheit gehen. Sich lösen von Vorstellungen anderer, was man sein sollte. In Miami habe ich dem Schauspieler Jordi Mollà meinen Duft geschenkt, in „Bad Boys II“ hat er einen Mafiaboss gespielt. Dieser Gedanke, alles machen zu können, weil ich so frei bin, dass man mir zuhört, zuschaut und folgt, hat mir schon immer sehr gut gefallen.

Jeremy und Schauspieler Jordi Mollà

Das Künstlerische war schon immer ein elementarer Teil von mir. Leute zum Lachen zu bringen, sie zu begeistern mit Tanz und Gesang oder zu berühren mit Parfümtipps, all das war schon immer etwas, was mir viel Spaß gemacht hat. Gleichzeitig habe ich aber ein totales Gespür für bürokratische Aufgaben. Meine Finanzen regle ich selbst, ich beantworte Mails vom Finanzamt, auch das macht mir Spaß. Für mich ist das ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, dass man die Kunst und das bodenständige Leben nicht voneinander trennt, sondern bewusst vereint. Das kann ich sehr gut. Ich war immer der Kleinste und Jüngste. In meiner Familie und in der Schule. Trotzdem hatte ich immer den besonderen Willen und Biss, die Nummer Eins zu sein. Überall. Bei YouTube hat das dann richtig funktioniert, aber auch das habe ich mir hart erarbeitet.

Ich habe schon immer mal Düfte getragen, aber auf Hawaii bei meinem Bruder, da habe ich über ICQ ein Mädchen kennengelernt, das mir sagte, dass ich wie ein „Abercrombie-Boy“ aussehe. Ich bin dann in einen Abercrombie-Laden gegangen, fand die laute Musik und den Geruch da sehr gut. Sie haben ihr Parfüm „Fierce“ dort versprüht. In Deutschland habe ich irgendwann im Internet nach dem Parfüm bei YouTube gesucht. Das erste Video dazu ist mir damals vom mittlerweile verstorbenen Dan „MyMickers“ Mish ins Auge gefallen (https://www.youtube.com/watch?v=QFbdKp2Ui4M). Der hat das so genial gemacht. Seine Energie, die Bewegung dabei, die Lautstärke in seiner Stimme. Da habe ich aber zum ersten Mal bewusst gesehen, dass es Menschen gibt, die mit so viel Hingabe und Leidenschaft über Parfüms reden können. Zudem fand ich die „FragComm“, also die Fragrance-Community, sehr schön. Ich habe mir eine Liste von zehn Düften aus den vielen Videos herausgeschrieben, die ich gerne riechen wollte, das war dann wie Sammelkarten oder ein Spiel für mich. Irgendwann im Jahr 2014 habe ich mich vor die Kamera gesetzt und ein paar Videos aufgenommen. Das vierte oder fünfte Video über „La Nuit de l’Homme“ von Yves Saint Laurent ging dann schon viral. Ich hatte mein grünes Hemd an, war in meinem alten Büro, das hat den Stein ins Rollen gebracht.

In den Kommentaren hat sich dann allerhand Lob gesammelt. Leute haben gefragt, wer dieser Typ sei. Sie haben mich schon da den neuen „King-of-Fragrance-YouTube“ genannt. Meine erste Auszahlung von YouTube hat dann 371,90 Euro betragen. Damals habe ich noch ein Praktikum bei einem Immobilienmakler gemacht und war mittags oft bei einem Griechen essen. Das kostete damals so um die 12 Euro, was für mich schon recht teuer war, auf jeden Fall mehr als ein Döner zum Beispiel. Ich habe also mein erstes Geld von YouTube bekommen und das mal geteilt durch 30 Tage und da kam dann etwas mehr als 12 Euro pro Tag raus. Das bedeutete für mich, dass ich mit diesem spaßigen Hobby jeden Tag gratis essen gehen konnte. Das war der erste Meilenstein für mich.

Der nächste Meilenstein war eine Kooperation mit einem Parfüm-Onlineshop. Die hatten damals schon Interesse an mir, da hatte ich noch nicht mal 30.000 Abonnenten auf meinem englischen YouTube-Kanal. Die wollten, dass ich einmal pro Monat ein Video für sie produziere. Heute kann man sich das mit TikTok nicht wirklich vorstellen, dass damals noch für ein Video im Monat bezahlt wurde. Jedenfalls hatten sie großes Interesse an mir und fragten mich, was ich dafür denn haben will. Ich habe ihnen also eine PDF zusammengestellt mit meinen Vorzügen, was ich bieten kann und eine Summe, die ich haben wollte. Bevor ich diese aber abgeschickt habe, habe ich die Summe einfach nochmal angehoben, weil ich es mir wert war. Es wurde akzeptiert und bescherte mir 12-mal so viel Lohn, wie ich es eigentlich gewohnt war, monatlich zu verdienen. Für ein Video im Monat! Das war mein erster Eindruck davon, was im Internet zu verdienen ist, wenn man seinen Wert einzuschätzen weiß und diesen auch durchdrückt. Das war der zweite Meilenstein.

Nach rund anderthalb Jahren folgte dann der dritte Meilenstein. Die Einnahmen auf YouTube sind immer weiter angestiegen, aber auf einmal habe ich auch eine riesige Summe von Amazon erhalten aufgrund der Affiliate-Links, die ich in der Videobeschreibung genutzt habe und noch immer nutze. Ein Affiliate-Link ist sozusagen eine Provision, die mir Amazon zahlt, wenn Leute über meinen Link dort bestellen. Diese Passiveinnahmen haben mich am Anfang überrascht, weil das natürlich einfach so noch addiert wurde zu den sowieso schon guten Einnahmen auf YouTube. In dieser Zeit kam mir schon das erste Mal der Gedanke in den Sinn, dass ich auch meine eigenen Parfüms verkaufen könnte. Diese drei Meilensteine haben zu einer wegweisenden Entscheidung geführt:

Jeremy Fragrance wird die Nummer eins Parfüm-Ikone! Das wurde privat nochmal dadurch bestärkt, dass ich meine Mutter 2016 aus Norddeutschland zu mir ins Rheinland in die Nähe von Bonn geholt habe. Ich habe ihr gesagt, dass sie ich sie unterstützen werde. Das war für mich sowohl eine Ehrensache, aber auch eine Motivation. Nach zwei Jahren zu sagen, ich ziehe das jetzt durch und meine Mutter zu mir zu holen, die das legendäre „Sacrifice“-Bild aus meinen Videos damals gemalt hat, war ein wichtiger Schritt. Es hat meinem Ziel eine Ernsthaftigkeit und Belastbarkeit gegeben. Ab diesem Moment gab es keinen Weg mehr zurück. Ich habe mich noch intensiver mit der Materie befasst, täglich Duftöle gerochen, um noch tiefer einzusteigen. Du wirst in diesem Buch erfahren, dass ich mich zu 100 Prozent einer Sache commited habe, es ist übrigens nicht die Parfüm-Journey. Ich habe in meinem Leben viel ausprobiert. Ich habe getanzt, Musik gemacht, war in Boybands und bin am Ende der erfolgreichste Parfüminfluencer geworden. Es gibt keinen geraden Weg nach oben, aber wenn man den Weg gehen will, muss man sich dazu bekennen. Das habe ich getan.

Bei meinem Content war es mir von Anfang an wichtig, dass ich die Inhalte knackig und sympathisch rüberbringe. Mir war immer bewusst, dass die Zuschauer eine große Auswahl an Kanälen haben, die sie gucken können. Daher muss man sich schon zwingen, nicht zu lange Videos zu produzieren, damit die Chance größer ist, dass sie auch angeschaut werden. Eine meiner Stärken ist auch eine große Emotionalität. Ich habe immer versucht, direkt Brücken zu bauen in die Gedanken der Zuschauer. Es bringt ja wenig, wenn man Parfüms faktisch erklärt. „Der Duft riecht nach Bergamotte, Sandelholz und Zedernholz.“ Und nun? Wenn ich um die Düfte herum aber eine Geschichte erzähle, mit der sich der Zuschauer identifizieren kann, zum Beispiel, dass eine hübsche Frau mich wegen des Dufts angesprochen hat und der Zuschauer das auch will, dann wird er das feiern und sich den Duft eventuell kaufen und das gleiche Feedback erhalten. Dann kommt er wieder auf meinen Kanal, schreibt das in die Kommentare und so entsteht der ewige Kreislauf, der für YouTuber pures Gold ist. Das hat die Menschen auf einem anderen Level gepackt.

Ende 2017, Anfang 2018 wurde ich dann nach New York eingeladen, habe einen wirklich großen Deal gemacht, meine Community in einer Parfümerie erstmals wirklich getroffen und das ganze Erlebnis aufsaugen können, wenn es sich alleine um mich dreht. Die Leute sind wegen mir gekommen und das war ein gutes Gefühl. Der Kontakt zu den Zuschauern war und ist mir immer wichtig, denn sie sorgen dafür, dass ich relevant und signifikant bleibe. Auch darüber schreibe ich im Verlauf des Buches, weil die Kraft der Menschen um einen herum sehr bedeutsam ist. 2018 habe ich dann auch meinen ersten Award der Fragrance Foundation für den besten Vlog gewonnen. Die Signifikanz in der Community hat es ermöglicht, dass ein Junge aus Oldenburg einen solch bedeutsamen Preis in New York entgegennehmen durfte. Ab diesem Tag war ich dann auch für Unternehmen, die mit mir zusammenarbeiten wollten, nochmal interessanter.

All-White-Look

Die Kraft der Familie hat dann auch nochmal einen wichtigen Part eingenommen, als ich mit meinem Bruder Ende 2018 die Kickstarter-Kampagne für „Office for Men“ gestartet habe. „Fragrance One“, unsere Marke, sollte all das veredeln, was ich die Jahre zuvor aufgebaut hatte. Die Kraft meiner Community war stark genug, die Kampagne ging durch die Decke und die Zusammenarbeit mit meinem Bruder war sehr wertvoll zu der Zeit. Er hatte die Erfahrung mit Kickstarter, ich hatte die Masse hinter mir, es müsste ein Erfolg werden. Dass es so ein Erfolg werden würde, hat uns beide umgehauen, aber auch bestätigt. Familie und Geschäft zu vereinen, birgt aber auch Risiken, über die ich auch noch sprechen werde. Denn die Nähe zueinander und gleichzeitig die Vorstellung, geschäftlich nicht mehr auf dem gleichen Level zu sein, kann zu einem Zerwürfnis führen. Für den ersten Moment war es aber eine wunderbare Symbiose aus den Ideen. Ich erinnere mich aber noch genau daran, wie wir die Kampagne gestartet haben, die am Ende knapp 780.000 Euro eingebracht hat. Ich habe mit meinem Bruder telefoniert, er wollte den Knopf drücken, damit es bei Kickstarter online geht. Ich sagte zu ihm, dass ich dann das Video poste, damit die Leute Bescheid wissen, dass es losgeht. Wir haben beide gepostet und direkt konnten wir das Geld einlaufen sehen. Wir brauchten eigentlich nur 25.000 Euro, aber das ging so schnell, dass wir nach rund fünf Minuten knapp 100.000 Euro zusammenhatten. Die Kraft des Geldes ist in der Tat eine entscheidende, weil wir nicht in Reichtum aufgewachsen sind. Auch dazu wirst du noch einiges in diesem Buch erfahren.

Es hat mich in meiner ganzen YouTube-Zeit fasziniert, wie sehr man der Diktator seines eigenen kleinen Volkes werden kann. Das klingt jetzt sicher erstmal sehr schroff, aber die Möglichkeit, eine gesunde Kultur im eigenen Haus zu erschaffen, kann sehr stimulierend wirken. Vieles stimuliert uns: Gerüche, Koffein, Sex, positive Kommentare. Was aber auch sehr stimulierend sein kann, ist, negative Kommentare zu löschen. Gerade zu Beginn, bei mir war das von 2014 bis Ende 2015, habe ich noch auf die Kommentare geschaut. Oh, den Leuten gefällt es, wenn ich einen Anzug trage. Sie finden meine Drehung cool, die ich zu Beginn des Videos gemacht habe. Sie mögen es, wie ich mit ihnen spreche. Gut! Dann bekommen sie das. Gleichzeitig habe ich aber auch ansatzweise negative Kommentare einfach gelöscht. Das hat unheimlich gutgetan. Irgendwann achtest du aber auch nicht mehr darauf. Mein Fokus lag nur noch darauf, jedes Video noch erfolgreicher zu machen, da blieb dann keine Zeit, um Kommentare zu lesen. Aber gerade zu Beginn haben sie zur Entwicklung meines Kanals und mir selbst sehr geholfen.

Stillstand mag ich nicht. Selbstoptimierung macht Spaß. Ob das in der Jugend verschiedene Sportarten waren, Tanzgruppen, Theater, die Boybands und dann später auch auf YouTube habe ich schon einigen Wandel hinter mich gebracht. Ich habe begonnen in legeren Hemden. Später war dann der Business-Aspekt wichtiger, es kamen Designer-Anzüge dazu. Der Content wurde ernster, dann hatte ich Bock auf weiße Klamotten in meiner All-White-Phase. Dann hatte ich die All-Black-Phase. Mal mit Mädels in den Videos, mal ohne. Neue Impulse haben auch neue Energie freigesetzt. Die jetzige All-White-Phase, der Gipfel von Jeremy Fragrance, wurde auch durch TikTok begünstigt. Die sehr aufgedrehte und zugespitzte Art kommt dort wirklich gut an. Vom Sunny-Boy zum Business-Typen bis zum „Crazy Guy“ habe ich viele Schritte gemacht, die für den Zuschauer manchmal erkennbar waren und manchmal nicht. Aber alles hatte seine Gründe. Ich habe gemerkt, dass mir Hemden sehr gut stehen, also habe ich mir bewusst auch interessante Hemden ausgesucht, die beispielsweise meine Augen betont haben. Als dann die Anzüge hinzukamen, habe ich mich darüber informiert, was man kombinieren kann. Welche Muster sollte die Krawatte haben im Gegensatz zum Hemd oder umgekehrt. Geholfen hat mir dabei auch Antonio „Real Men Real Style“ Centeno, der mich schon angeschrieben hat, als ich noch unter 30.000 Abonnenten hatte. Er fand mich gut und hat mir nützliche Tipps gegeben, was für mich richtig wertvoll war. Denn im Grunde ist das ja der Hintergrund von Parfüms. Du vollendest damit deinen Style. Gute Kleidung, gepflegte Haut, ein schicker Haarstyle und dann eben der perfekte Duft dazu. Also habe ich mir auch in diesem Bereich immer weitere Videos angeschaut, wie man noch mehr Sexappeal ausstrahlen kann durch Kleidung und Düfte und habe das erneut verinnerlicht und eingebunden. Was fehlte aber am Ende? Der Signature Look! Wenn du in den Raum kommst, erkennt man dich am Duft, um es kurz herunterzubrechen. Ich wollte aber noch den Look, mit dem man mich überall erkennen würde, denn bis dahin war ich halt ein gutaussehender Typ im Anzug, aber vielleicht auch austauschbar.

Ich habe also verschiedene Looks ausprobiert und versucht herauszufinden, in was ich mich wohl fühle und was die Signifikanz steigert. Es war dann mal der dunkelblaue Anzug, dann der schwarze Tom Ford Anzug mit schwarzer Krawatte, aber als ich zum ersten Mal den weißen Anzug getragen habe, hat es Klick gemacht. Ich habe nach einem Batman-Anzug gesucht, mit dem ich immer erkannt werde. Weiße Anzüge haben einen ganz besonderen Stil. Erst seit Beginn der zweiten, der maßgeblichen All-White-Jeremy-Fragrance-Phase vor rund zwei Jahren bin ich komplett mit diesem Style verschmolzen und öffentlich gibt es mich nur noch ganz in Weiß zu sehen. Es gibt im Leben einige 10-von-10-Dinge, im Folgenden 10/10 geschrieben: eine schwarze Mercedes-G-Klasse: 10/10. Ein roter Ferrari: 10/10. All-White-Look: 10/10.

Jeremy und sein Duft „Office for Men”

Für mich war die Suche nach dem 10/10-Look sehr wichtig, ich habe lange danach gesucht, was dieser 10/10 am nächsten kommt und in diesem Prozess habe ich mit dem All-White-Look eine echte 10/10 gefunden, bei der ich geblieben bin und mit der man mich immer erkennt. Für dich aber schon mal ein wichtiger Hinweis: Kleider machen Leute. Wenn du in einer Jeans und Poloshirt unterwegs bist, hast du eine andere Haltung als mit einem gut geschnittenen Anzug. Wenn du aber nicht nur einen gut geschnittenen Anzug, sondern auch noch einen von Tom Ford trägst, verändert sich deine Art nochmal. Wenn dieser dann tiefschwarz im Vergleich zu beige ist, wirst du wieder eine Veränderung bemerken. Deine äußerliche Präsenz wird durch gepflegte Haut, gute Kleidung und einen guten Duft bestimmt. Du steigerst deine Signifikanz alleine durch diese drei Dinge: Hygiene, Kleidung, Duft! Auch ich habe das am eigenen Leib gespürt. Als ich im knallengen Tom Ford-Anzug kerzengerade vor der Kamera stand, die Atmung eine ganz andere war und dadurch auch meine Stimmlage viel ernsthafter und stabiler wurde, hat sich meine ganz Art nach außen geändert. TikTok hat dann aber den Ausschlag für den weißen Anzug gegeben und eine letzte Ortsänderung. Ich war in den USA, in New York. Dort hat der dunkelblaue Anzug Tradition. Eine schöne Krawatte und du bist Teil der gehobenen Gesellschaft, wenn du das willst. Im Anschluss bin ich direkt nach Sunny Isles Beach nahe Miami in Florida geflogen, direkt am Strand. Dort ist es nicht so empfehlenswert, den blauen Anzug zu tragen, das wirkt dort am Meer steif und unentspannt. Danach kam ich nach Deutschland zurück, habe einen maßgeschneiderten, weißen Tom-Ford-Anzug für 8.000 Euro gekauft, das war und ist der höchstmögliche Wiederkennungswert für mich und begleitet mich seitdem.

Mein enger Anzug, Slim Fit, mit einem enggeschnallten Gürtel, engen Schuhen und wenig Luftfreiheit lässt mich rasiermesserscharf meine Aufgaben durchziehen. Das ist wie das Korsett einer Frau. Mein Signature Look ist eine Motivation, jeden Tag anzugreifen, Gas zu geben voranzugehen! Die Wahrnehmung der anderen ist ebenso wichtig, denn mein Licht scheint auf sie.

Thema Frauen: Ich fand Frauen schon immer großartig. Der Gedanke, dass ich eine wundervolle Frau finden würde, hat mich immer begeistert. Auch hier kann ich mich nur bei „MyMickers“ bedanken, denn bei ihm habe ich zum ersten Mal gesehen, dass ein Mann eine Frau fragt, wie sie seinen Duft findet. Der hat das immer am Abschluss seiner Videos eingebracht und seine Frau gefragt, was sie dazu sagt. Also habe ich die Mädels mit in die Videos geholt, um ihre Reaktion einzufangen und das hat sich in den Aufrufzahlen direkt gezeigt. Allerdings habe ich das Volumen reduzieren müssen, denn ich wollte am Ende der Star in der Show sein. Es sollte nicht die „Jeremy und die Mädels“-Show werden, sondern die Mädels waren zu Gast bei Jeremy Fragrance und haben ihre Meinung geäußert. In Los Angeles habe ich einen Monat nahe des Strands gelebt und auch immer wieder mit Frauen in Videos gearbeitet, aber während meines Jahres in München habe ich mich persönlich mehr in den Vordergrund gebracht. Im April 2020 begann dann die Corona-Pandemie, ich habe es gerade so wieder nach Deutschland geschafft, Social Distancing ging los und ich war extrem populär durch TikTok. Mir ist aufgefallen, dass kürzerer Content einfach viel besser angenommen wird als ein langes 12-Minuten-YouTube-Video. Auch hier also wieder ein wichtiger Wandel in meinem Content, der den nächsten Schritt eingeleitet hat.

Du fragst dich jetzt sicher, was dich in meinem Buch erwartet? Du erfährst aus erster Hand, wer ich bin. Ich nehme dich in diversen POWER-Kapiteln mit auf die Reise durch mein Leben. Diese Kapitel haben es geprägt. Was machen Familie, Geld, Zuschauer, Gewohnheiten mit mir? Wie hat mich der Glaube auf den richtigen Weg geführt? Warum sind Düfte so besonders und erstrebenswert, nicht nur für YouTube-Content, sondern auch für dich ganz persönlich? Aber ich beantworte nicht nur Fragen zu mir, sondern will auch dich inspirieren, dein Mindset zu ändern. Ich will dir Anstöße geben, dich selbst zu optimieren, besser zu werden und erfolgreich zu sein. Mein Wunsch ist es, dass dieses Buch nicht nur als Meilenstein meines Lebens bis hierhin gelesen wird, sondern auch als Wegweiser für dich funktioniert.

Ein Freund von mir, Kevin Scheuren, und ich haben uns mehrfach getroffen, um dieses Buch zu schreiben. In mehreren Gesprächen über mein Leben hat Kevin meine Geschichte aus erster Hand erfahren. Das Ziel war es, dass Kevin meine Stories so persönlich wie möglich rüberbringt. Kevin kennt mich als YouTuber schon seit vielen Jahren, hat sich intensiv um mich bemüht, wie der ganze HEEL Verlag, und das richtige Gespür für meine Story bewiesen. Dieses Buch habe ich nicht 1:1 geschrieben, aber Kevin hat das, was ich gesagt habe, manchmal etwas geglättet und „buchfein“ gemacht. Diese Transparenz ist mir sehr wichtig.

POWER! LET’S GO!

Jeremy Fragrance im April 2023

Vorwort von Kevin Scheuren

Wer hätte gedacht, dass ich mal das Vorwort für die Biografie vom einzig wahren Jeremy Fragrance schreiben würde? Ich irgendwie schon. Was ich mir von Jeremy schon sehr früh abgeschaut habe, ist die Zielstrebigkeit, mit der man selbst die scheinbar unlösbarsten Aufgaben meistern kann, um was sehr Großes zu erreichen. Ich schaue die Videos von Jeremy bereits seit 2014, also quasi von Beginn an. Damals hat mir der YouTube-Algorithmus diesen coolen Typen in den Feed gespült, und er hat mich seither nicht mehr losgelassen. Seitdem hat er eine extreme Wandlung durchgemacht. Zuerst der smarte Sunny-Boy, dann mal Business-Jeremy und jetzt der All-White-Crazy-Dude. All diese Phasen habe ich als Zuschauer seiner Videos miterlebt. Tatsächlich konnte man mich in den ersten Jahren als Fan bezeichnen, seine Tipps waren gut und er hatte ein Art an sich, die mich echt beeindruckt hat. Über die Jahre hat sich das Fandasein gelegt, es wurde mehr ein ernsthaftes Interesse an der Person, aber die Videos habe ich noch immer gerne geschaut. Vielleicht ist das auch einer der vielen Schlüssel gewesen, die dieses Projekt haben Wirklichkeit werden lassen.