Rettet die Vögel! Lebensraum, Fütterung, Nisthilfen, Vogelschutzprojekte - Ursula Kopp - E-Book

Rettet die Vögel! Lebensraum, Fütterung, Nisthilfen, Vogelschutzprojekte E-Book

Ursula Kopp

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Beschreibung

Jahr für Jahr sinkt die Zahl der Brutpaare, und die Hälfte unserer heimischen Vogelarten gilt als gefährdet. Welche Ursachen dafür verantwortlich sind, was wir gegen das Vogelsterben tun können - z.B. mit der richtigen Fütterung, Nisthilfen oder Aktionen für Vogelschutz - zeigt dieses Buch. Den Schwerpunkt bilden die Porträts von 54 Brutvögeln und wie wir sie in unserer Umgebung beobachten können. Jeder Steckbrief nennt die wesentlichen Kennzeichen und bietet Einblick in den Lebensraum, die Nistbedingungen und die Ernährung der Vogelart. Das Buch für die Freunde von Amsel, Drossel, Fink und Star!

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Seitenzahl: 73

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ISBN 978-3-641-27045-2V001

2021 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Jegliche Verwendung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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Projektleitung: Dr. Iris Hahner

Layout: Angelika Tröger, Claudia Scheike

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

Redaktion und Bildredaktion: Verlagsbüro Kopp, München

Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling

Herstellung: Claudia Scheike

Die Ratschläge und Informationen in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Die Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögenschäden ist ausgeschlossen.

Inhalt

Bedrohte Vogelwelt

Verlust von Lebensraum durch intensive Landwirtschaft

Mit der chemischen Keule gegen die Umwelt

Dramatische Folgen für Insekten und Vögel

Zugvögel reagieren auf den Klimawandel

Zwischenmahlzeiten werden knapp

Vogelsterben durch illegale Jagd

Krankheiten auf Wanderschaft

Natürlicher Feind Katze

Katze im Garten – Alarm für Vögel

Weitere Ursachen

Flächenversiegelung

Vogelschlag an Glasflächen

Vogelschutz im Garten

Lebensraum naturnaher Garten

Eine Vogelschutzhecke pflanzen

Wildblumenwiese statt Einheitsrasen

Unordnung zulassen

Ein Feuchtbiotop anlegen

Pflege im Naturgarten

Für Nisthilfen sorgen

Nistkästen bauen und anbringen

Einen Höhlenbrüterkasten bauen

Nistkasten für Halbhöhlenbrüter

Nisthilfen für freibrütende Vögel

»Verwaiste« Jungvögel nicht aufnehmen

Vögel brauchen Wasser

Vogeltränke reinigen

Vogelfütterung pro und contra

Vögel auch im Sommer füttern?

Futterstellen im Garten einrichten

Der beste Platz

Das richtige Futter

Fettfutter selber machen

Gemeinsam gegen den Artenschwund

Ökologischer Landbau

Sielmanns Naturlandschaften und ­Biotopverbünde

Ein Netz des Lebens für die Natur

Vogelschutz-Aktionen

So wird gemeldet

Heimische VÖGEL im Porträt

© Steinberger

Vorwort

Vögel vernetzen Lebensräume, Ressourcen und biologische Prozesse und gelten als zuverlässige Gradmesser für die globale Gesundheit von Ökosystemen. Denn sie reagieren rasch auf Umweltveränderungen und spielen auf allen Ebenen der Nahrungskette eine Rolle. Der Klimawandel und die gravierenden Veränderungen in der Landschaft in den letzten Jahrzehnten haben den Vogelschutz zur zentralen Aufgabe des internationalen Naturschutzes gemacht. Viele Arten zeigen erhebliche Bestandsrückgänge und schrumpfende Verbreitungsgebiete oder sind vom Aussterben bedroht. Der Weltnaturschutzunion (IUCN) zufolge gehen weltweit bei 40 Prozent der Vogelarten die Bestände zurück und 14 Prozent aller Arten sind vom Aussterben bedroht. Allein in Europa sind in den letzten 24 Jahren die Bestände der Vögel auf Äckern und Wiesen um mehr als 30 Prozent gesunken.

Die Probleme ergeben sich vor allem aus dem vernetzten Zusammenwirken verschiedener Umweltfaktoren und der vielfältigen Zerstörung ihrer Lebensräume. Auf diese mit ihren unterschiedlichsten Bedingungen haben sich bestimmte Vogelarten im Laufe ihrer Entwicklung eingestellt und spezialisiert. So hat jede Art ihren Platz im Naturkreislauf erobert und erfüllt in ihm eine bestimmte Funktion z. B. als Bestäuber von Früchten, Samentransporteur und Schädlingsvertilger. Wenn nun der Verlust der Lebensräume durch den Eingriff des Menschen zu ihrem Aussterben führt, wird das Gleichgewicht in der Natur und somit auch die Lebensgrundlage des Menschen gefährdet.

Viele Ursachen, die zum Rückgang oder Aussterben der Vögel führen, sind nicht zwangsläufig oder unvermeidbar, sondern vielfach auf mangelnde Kenntnis zurückzuführen. Ist aber das Interesse einmal geweckt, können sich nur wenige der Faszination der artenreichen Vogelwelt entziehen. Aber gerade ein emotionales Engagement kann eine tragfähige Basis sein, wirkungsvolle Vogelschutzmaßnahmen zu realisieren. Das vorliegende Buch will Informationen und Ratschläge hierzu vermitteln und darlegen, wie auch jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten kann.

© Wothe

BedrohteVogelwelt

Der Vogelwelt geht es schlecht. Immer häufiger weisen Meldungen und Berichte in den Medien auf die Gefährdung vieler Arten hin. Unsere Vögel zählen zu den am besten untersuchten Gruppen von Lebewesen und die Datenlage zu Beständen und Populationsentwicklungen ist ausgezeichnet. Daher eignen sie sich ganz besonders als Indikatoren für den Zustand unserer Umwelt und Natur. Eine 2020 aktualisierte Rote Liste der bedrohten Sing- und Brutvögel belegt, dass die Hälfte unserer heimischen Vogelarten als gefährdet eingestuft wird. Ursachen und Gründe sind vielfältig.

Verlust von Lebensraum durch intensive Landwirtschaft

Kein anderer Teil der Landschaft ist so schnellen und drastischen Veränderungen unterworfen wie landwirtschaftlich genutzte Flächen auf Feldern und Wiesen. Wo bis vor wenigen Jahren Blumenwiesen und Weiden das Land überzogen und vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum boten, stehen heute so weit das Auge reicht monotone Mais- und Rapsfelder. Wildhecken wurden rigoros abgeholzt, weil sie das Bearbeiten erschwerten. Baumgruppen, Wegraine sind verschwunden und mit ihnen Rückzugs- und Schutzräume. Gülle, Kunstdünger und Pestizide sorgen dafür, dass in den Feldern weniger Wildkräuter wachsen, die der Insektennahrung dienen und den Vögeln wertvolle Sämereien liefern.

Die Hauptursache für den Bestandsrückgang vieler Arten liegt in der stetigen Intensivierung der Landwirtschaft. Größere Ackerschläge und der Rückgang von Brachflächen und Randstreifen fordern ebenso ihren Tribut wie die Monotonisierung der Landschaft durch den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen. Eine immer zeitigere Mahd sowie der Umbruch von feuchtem und artenreichem Grünland lassen der Artenvielfalt keine Chance mehr. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Feldvögel wie die Feldlerche und der Kiebitz, die auf Agrarflächen ihre Lebens- und Nahrungsgrundlage haben und heute Stammgäste auf der Roten Liste der bedrohten Vogelarten sind.

Mit der chemischen Keule gegen die Umwelt

© Steinberger

Besonders der massive Einsatz von Pestiziden zur Vernichtung von »Unkräutern« und »Schädlingen« trägt maßgeblich zum Verlust biologischer Vielfalt bei und bedroht grundlegende ökologische Prozesse. Denn sie töten nicht nur Organismen direkt ab, sondern auch indirekt, indem sie das Nahrungsangebot wildlebender Tiere erheblich reduzieren. Zudem werden Anbauweisen gefördert, die ohne chemische Pflanzenschutzmittel nicht funktionieren würden: Monokulturen, kurze Fruchtfolgen sowie der Anbau überzüchteter Hybriden und genveränderten Sorten.

Als Pflanzenschutzmittel werden vor allem Pestizide eingesetzt (Herbizide und Insektizide). Während Insektizide zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheitsüberträgern eingesetzt werden, verfolgen Herbizide den Zweck, störende Pflanzen (»Unkräuter«) abzutöten. Auf Umwelt und Natur wirken sich vor allem Pflanzenschutzmittel negativ aus. Sie werden auf unterschiedliche Weise eingesetzt: durch Saatgutbeizung, Spritzung oder in Form von Granulat.

Dramatische Folgen für Insekten und Vögel

Insekten kommt eine besondere Bedeutung im Naturhaushalt zu. In intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften sind sie durch den Einsatz von Pestiziden massiv bedroht. Auch durch den Verlust von Lebensräumen lassen sich dramatische Rückgänge sowohl in der Artenvielfalt als auch in Populationsdichten einst häufiger Insektenarten beobachten. Für sie gelten besonders die Neonikotinoide als schädlich, ihre Verwendung führt zum direkten Tod. Durch den Einsatz von Herbiziden gibt es immer weniger Wildkräuter, auf die Insekten und samenfressende Vögel als Nahrungsquelle angewiesen sind. Denn die Nahrungsgrundlage der meisten Vögel sind in den Sommermonaten, in denen sie ihre Brut aufziehen, Insekten, deren Larven, Würmer oder Pflanzensamen.

In dem 1963 erschienenen Sachbuch „Der stumme Frühling« legte die Amerikanerin Rachel Carson an einer Fülle von Tatsachen erstmals die Fragwürdigkeit des chemischen Pflanzenschutzes dar und machte die schädlichen Auswirkungen auf Natur und Menschen deutlich. Das Buch avancierte rasch zur Bibel der damals entstehenden Ökologie-Bewegung. Ihre Warnungen haben seither nichts von ihrer Aktualität verloren.

Zugvögel reagieren auf den Klimawandel

Wenn im zeitigen Frühjahr die Temperaturen langsam steigen, kündigt am Morgen wieder das vertraute Zwitschern der Vögel das Ende des Winters an. Zu den bereits anwesenden Amseln, Meisen und Zaunkönigen kehren nach und nach auch die Zugvögel aus ihren Überwinterungsgebieten zurück. Im Februar sind es Star und Singdrossel, im März Zilpzalp, Haus- und Gartenrotschwanz.

Gartenrotschwanz © Wothe

Mit der globalen Erwärmung zeichnet sich jedoch eine besorgniserregende Veränderung des Zugverhaltens vieler Vogelarten ab. So kehren Mehlschwalben durchschnittlich 10 Tage früher als noch vor 30 Jahren aus ihren Winterquartieren zurück. Die Mönchsgrasmücke hat sich auf eine ganz neue Flugroute festgelegt, die typischen Zugvögel Kiebitz, Star und Singdrossel begeben sich häufig gar nicht mehr auf eine lange Reise nach Südfrankreich, Spanien und Nordafrika, sondern überwintern in Mitteleuropa, zum Beispiel auch in Südengland. Die Zugbewegung hängt in erster Linie von der Ernährungslage ab. Sie ist jedoch nicht der unmittelbare Auslöser des Zugverhaltens, denn meist wird das Brutgebiet schon verlassen, obwohl noch ausreichend Nahrung zur Verfügung steht.

Zugvögel besitzen eine innere Uhr, die im Rhythmus der Jahreszeiten alle wichtigen Lebensvorgänge steuert. Diese »biologische Langzeituhr« löst in ihnen eine Zugunruhe aus und sorgt dafür, dass sie sich rechtzeitig vor ihrer langen und anstrengenden Reise ausreichend Energiereserven anfuttern, um diese überhaupt bewältigen zu können.

Zwischenmahlzeiten werden knapp

Der Trauerschnäpper ist ein Langstreckenzieher, er überwintert südlich der Sahara. Sein Zeitpunkt für die Rückreise in die europäischen Brutgebiete ist genetisch festgelegt und orientiert sich an seiner biologischen Langzeituhr. Deshalb kann er sich sehr viel schlechter an geänderte klimatische Verhältnisse anpassen als Zugvögel, die im Süden Europas überwintern. Diese Kurzstreckenzieher