Mein Jahr im Kleingarten. Schrebergarten für Anfänger - Ursula Kopp - E-Book

Mein Jahr im Kleingarten. Schrebergarten für Anfänger E-Book

Ursula Kopp

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Beschreibung

Schrebergärten sind gefragt wie nie: Von einem grünen Fleckchen Erde zum Ausspannen und selbst angebautem Obst und Gemüse träumen inzwischen viele junge Menschen und Familien. Für die neuen Hobbygärtner hält dieses Praxisbuch Informationen über den Weg zum Kleingarten bereit und zeigt, wie der Einstieg ins Gärtnern gelingt. Monat für Monat werden die anfallenden Arbeiten im Zier-, Obst- und Gemüsegarten erklärt und eine Pflanze genauer vorgestellt. 40 kurze Pflanzenporträts runden die Monatskapitel ab.

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Ursula Kopp

Mein Jahr im

KLEINGARTEN

Schrebergarten für Anfänger

INHALT

VORWORT

DER WEG ZUM KLEINGÄRTNER

GUT GEPLANT IST HALB GEWONNEN

Was gilt als Kleingarten?

Rechte und Regeln

Checkliste für den Kleingarten

Die Laube

START INS GARTENJAHR

Welche Eintragungen?

Naturnah gärtnern

Nützlinge im Garten fördern

DAS JAHR IM KLEINGARTEN

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

PFLANZEN FÜR DEN KLEINGARTEN IM PORTRÄT

Ziergarten

Gemüsegarten

Obstgarten

Register

Impressum

VORWORT

Kleingärten liegen im Trend und haben in Deutschland eine lange Tradition. Ursprung waren die gewaltigen sozialen Veränderungen, die mit der Urbanisierung und Industrialisierung im 19. Jahrhundert einhergingen. Viele Menschen gaben ihr bäuerliches Leben auf und strömten in die stark wachsenden Städte, wo sie Arbeit in den neuen Fabriken fanden. Die Lebensverhältnisse der schlecht bezahlten Arbeiter waren jedoch erbärmlich. Mangelernährung und ungesunde Wohnverhältnisse wirkten sich verheerend auf die körperliche und geistige Gesundheit der Menschen aus. Um diese Not zu lindern, wurden an vielen Orten Initiativen ins Leben gerufen. So forderte der Leipziger Arzt Moritz Schreber 1860 die Anlage von Spielplätzen, um die Gesundheit der Stadtkinder durch Sport und Spiel zu stärken. Daraus entwickelten sich die heutigen Kleingärten, denen Schreber ihren Namen gab. Da heute viele Städte immer weiter verdichtet und Grünflächen versiegelt werden, spielen kleine, grüne Oasen bei der Verbesserung des städtischen Mikroklimas eine wichtige Rolle.

Lange Zeit galt der Schrebergarten als Freizeitoase für Rentner und Senioren mit Vorliebe für die Einhaltung strikter Regeln. Doch in den letzten Jahren wandelt sich der Blick und mit ihm das Image. Denn immer mehr junge Städter sehnen sich nach einem grünen Fleckchen Erde zum Ausspannen und träumen von frischem, selbst angebautem Obst und Gemüse. Diese Sehnsucht nach kreativer Beschäftigung in und mit der Natur verstärkte sich auch durch die Corona-Pandemie. Kleingärtner, die ihre Parzelle schon seit Jahrzehnten pflegen, haben Erfahrung mit der Gartenpraxis. Doch die Hälfte aller Neuverpachtungen geht mittlerweile an junge Familien mit Kindern. Die neuen Hobbygärtner haben oft noch wenig Erfahrung und brauchen Informationen und Ratschläge, wie sie Zugang zu einem Kleingarten finden und diesen zu einem grünen Paradies, in dem es nach ihren Vorstellungen blüht und fruchtet, anlegen und gestalten können.

DER WEG

ZUM KLEINGÄRTNER

„Ein Garten kann eine Welt für sich werden,ganz gleich ob er groß oder klein ist.“

(Hugo von Hofmannsthal)

Beneidenswert, wer einen eigenen Garten hat, in dem es nicht nur das Jahr über grünt und blüht, sondern auch köstliches Obst, schmackhaftes Gemüse und knackige Salate geerntet werden können. Bevor es jedoch so weit ist, muss man sich fachkundigen Rat einholen, gut planen und einiges an Vorarbeit leisten.

GUT GEPLANT IST HALB GEWONNEN

Nach dem Vorbild alter Bauerngärten ermöglichen Kleingärten Stadtbewohnern, Obst und Gemüse anzubauen. Zudem bieten sie mitten in der Stadt einen ungestörten Zugang zur Natur und dienen als Erholungsort im Grünen. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG) nutzen fünf Millionen Menschen einen Kleingarten – als Pächter, Familienangehörige oder Freunde der Familie. Denn gerade schickt sich eine Generation junger Leute an, allerorten die klassischen Schrebergarten-Kolonien zu unterwandern. Es scheint, dass die alten Klischees über Schrebergärten endgültig auf den Komposthaufen gehören. In heutigen Gartenkolonien treffen Alte auf Junge, Rentnerpaare auf Familien und Akademiker auf Arbeiter. Ihnen allen gemeinsam ist die Freude an der Natur und die Lust am Gärtnern.

WAS GILT ALS KLEINGARTEN?

Die Antwort darauf gibt §1 des Bundeskleingartengesetzes (BkleingG):

Ein Kleingarten dient zur nichterwerbsmäßigen gärtnerischen Nutzung, insbesondere zur Gewinnung von Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf, und zur Erholung.

Er liegt in einer Anlage, in der mehrere Einzelgärten mit gemeinschaftlichen Einrichtungen, zum Beispiel Wegen, Spielflächen und Vereinshäusern, zusammengefasst sind (Kleingartenanlage).

Die Fläche der Parzelle ist generell nicht größer als 400 Quadratmeter.

Eine auf der Parzelle befindliche Laube darf höchstens eine Grundfläche von 24 Quadratmetern einschließlich einem überdachten Freisitz haben und kein dauerhafter Wohnsitz sein.

In einem Kleingarten müssen sowohl Obst- und Gemüseanbau sowie Sträucher, Blumenrabatten und Rasenflächen vorhanden sein. Rasenflächen und Zierbepflanzungen dürfen jedoch nicht überwiegen.

Der Flächenanteil für Laube, Terrasse, Kompostplatz, Obst, Gemüse, Rasen, Blumenbeete etc. ergibt die so genannte ⅓-Teilung:⅓ ergibt sich aus Garten-Laube, Wege, Kompostplatz, Terrasse etc.⅓ sind Obst- und Gemüseanbau.⅓ ist mit Zieranpflanzungen wie Blumenbeeten, Sträuchern, Rasen belegt.

Kleingartenvereine unterliegen einer Selbstverwaltung, die jeweiligen Ämter und anfallenden Aufgaben werden ehrenamtlich durch Mitglieder ausgeübt.

RECHTE UND REGELN

Grund und Boden der Kleingartenanlage und somit der Parzelle gehören der Kommune, dem Land oder privaten Investoren. Er wird an den „Bund Deutscher Gartenfreunde“ (mit 20 Landesverbänden) verpachtet, die wiederum die Parzellen mit Unterpachtverträgen den Pächtern übertragen. Voraussetzung für die Vergabe eines Gartens ist die Mitgliedschaft im gemeinnützigen Kleingartenverein. Einen Kleingarten kann man also nicht mieten, sondern ausschließlich pachten. Mit dem Verein schließt man auch den eigentlichen Pachtvertrag, in dem unter anderem die Höhe der Pacht vereinbart wird. Der Pachtzins wird durch das BKleingG nach oben hin auf das Vierfache der ortsüblichen Pacht im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau begrenzt. Welche Pacht vor Ort üblich ist, kann im Zweifelsfall beim zuständigen Gutachterausschuss für Grundstückswerte erfragt werden. Der Pächter erwirbt die Laube und den „Aufwuchs“ (Bäume, Sträucher, Stauden), einem Vorbesitzer zahlt man eine Ablösesumme. Der Verein legt die genauen Rechte und Pflichten, die für das Zusammenleben in der jeweiligen Anlage gelten, in der Vereinssatzung fest. Wer sich für einen Kleingarten interessiert, sollte deshalb neben der Liebe zur Natur auch gerne am Vereinsleben mit seinen gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen.

Kleingartenanlage

CHECKLISTE FÜR DEN KLEINGARTEN

Ehe man sich für den Erwerb eines Kleingartens entscheidet, sollten folgende Fragen geklärt werden:

Er sollte nicht zu weit vom Wohnort entfernt sein, da man mindestens einbis zweimal in der Woche nach dem Rechten schauen muss (vor allem Bewässerung in Trockenzeiten). Wer kein Auto hat, braucht eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Auch mit dem Fahrrad sollte die Wegstrecke gut zu bewältigen sein.

Es empfiehlt sich unbedingt ein Blick über den Zaun, um zu sehen, mit welchen möglichen Nachbarn man künftig engen Kontakt haben wird. Der Besuch einer Vorstandssprechstunde oder eines Vereinsfestes kann einen Eindruck vom sozialen Klima verschaffen.

Wie ist die Infrastruktur vor Ort? Gibt es Wasser (Stadt- oder Brunnenwasser)? Gibt es Strom? Gibt es eine Toilette?

Inwieweit entspricht die vorhandene Anlage und Bepflanzung des Gartens den eigenen Vorstellungen und Wünschen? Wie viel an Arbeit und Kosten müssten für eine Ergänzung oder Umgestaltung investiert werden?

In welchem Zustand ist die vorhandene Laube? Sind Reparaturen nötig, lässt sie sich beheizen (Herbst und Winter)?

Wie hoch sind die Gesamtkosten (Ablösesumme, Pacht, Vereinsbeitrag, Kosten für Wasser, Strom, Müllabfuhr)?

DIE LAUBE

Wer eine Gartenlaube in seinem Kleingarten einrichten möchte, sollte sich für eine robuste, mit einer speziellen Wetterfarbe gestrichenen Holzart (Lärche, Fichte oder Kiefer) entscheiden. Sie schützt das Holz vor UV-Strahlen und Witterungseinflüssen. Trotzdem muss regelmäßig nachgestrichen werden. Zum Eindecken des Daches eignet sich Trapezblech am besten, es ist leicht und wasserabweisend. Für die Dämmung empfiehlt es sich, natürliche Materialien wie zum Beispiel Zellulosefasern, Hanfwolle oder Holzwolle zu benutzen. Diese Stoffe sind für Gartenlauben, die ja das ganze Jahr über Regen, Schnee und Sonne ausgesetzt sind, besser geeignet als künstliche Dämmmaterialien, da sie Feuchtigkeit gut wieder abgeben.

Ein versierter Heimwerker baut die Laube komplett selbst nach eigenen Vorstellungen. Er kann sich aber auch einen Bauplan aus dem Internet herunterladen und das Baumaterial im Baumarkt besorgen. Für beide Varianten sollte man allerdings unbedingt etwas von Statik, Gewichtsverteilung, Materialeinsatz etc. verstehen. Wer etwas weniger erfahren ist, kann sich im Baumarkt einen Bausatz kaufen. Alle benötigten Teile sind bereits vorgesägt und in der Regel auch mit vorgebohrten Löchern versehen. Man folgt dann einfach der Aufbauanleitung und innerhalb eines Tages kann die Gartenlaube stehen und muss nur noch gestrichen werden.

Bei älteren Lauben kann ein Farbanstrich erneuernd wirken.

START INS GARTENJAHR

Am Anfang steht die Empfehlung, ein Gartentagebuch anzulegen. Notizen zu allen Gartenarbeiten und Ereignissen, Erfolgen und Misserfolgen werden dem Hobbygärtner schon nach wenigen Monaten wertvolle Hinweise liefern, mit deren Hilfe man den Kleingarten erfolgreich bepflanzen und pflegen kann. Ein Gartentagebuch ist zum einen eine hervorragende Gedächtnisstütze, zum anderen vermittelt es Informationen, die Verbesserungen ermöglichen. Und nicht zuletzt erinnert man sich gerne an grauen Herbst- und Wintertagen beim Durchblättern an ein farbenfrohes und abwechslungsreiches Gartenjahr.

Das Tagebuch wird am besten zu Jahresbeginn angelegt, weil man im Januar noch genügend Zeit und Muße hat, wichtige Gartentermine festzulegen und sich an die regelmäßigen Eintragungen zu gewöhnen. Denn noch ist im Garten wenig zu tun, entsprechend hält sich die Zahl der Notizen auch noch in Grenzen. Praktisch ist hier ein spezieller, im Buch- oder Gartenfachhandel erhältlicher Kalender, der neben dem Raum für Notizen noch Tipps und Wissenswertes rund um den Garten enthält. Man sollte sich daran gewöhnen, alle Vorgänge im Garten sorgfältig regelmäßig und zeitnah einzutragen.

WELCHE EINTRAGUNGEN?

Ideen, Wünsche und Vorstellungen

: Hier sollte alles notiert werden, was man sich vom Garten erwartet, für welche Blumen das Herz schlägt und was man vielleicht einmal ändern will. Diese Ideen lassen sich in stillen Stunden ausarbeiten und mit einem Plan wird daraus schnell Wirklichkeit. In Nachbargärten, auf Gartenschauen und Reisen lassen sich viele Anregungen finden.

Wetterdaten

(Maximal- und Minimaltemperatur, Niederschläge, jahreszeitlich bedingte Erscheinungen usw.): Anhand des Witterungsverlaufs kann man in Zusammenhang mit anderen Daten (Erntemengen, Wuchsverhalten, Schädlingsbefall u. ä.) Ursachen für Erfolge und Misserfolge ergründen und Schlussfolgerungen ziehen.

Bodenbearbeitung, Mulchen, Düngen

(Bodenlockerung, Ausbringen von Kompost und Mineraldünger): Nur wer weiß, welche Beete wann wie gedüngt und bearbeitet wurden, kann schonend mit dem Boden umgehen und beste Erträge erwarten.

Aussaat und Pflanzung

(Zeitpunkte, Sorten, spezielle Vorbereitungen): Mit diesen Daten können Wachstum und Entwicklung der Pflanzen besser verfolgt werden. Termingerechtes Umtopfen, Umsetzung oder Verpflanzen werden erleichtert.

Kulturfolgen, Mischkulturen

(Vor-, Zwischen- und Nachfolgefrucht, Stark- und Schwachzehrer): Hierzu skizziert man einen Plan des Gemüsegartens und trägt alle Kulturen an den entsprechenden Stellen ein. So lässt sich jederzeit kontrollieren, ob die Regeln von Fruchtwechsel und Kulturfolge eingehalten werden oder die Mischkultur Erfolg zeigt.

Ernten, Erträge

(Qualität und Quantität von Obst und Gemüse): Erntetermine, Erntemengen und -qualität lassen Rückschlüsse auf die Kulturmethoden und Standortbedingungen zu. Eine genaue Auswertung dieser Daten gibt Aufschluss über eventuell notwendige Änderungen bei Sortenwahl, Kulturverfahren oder Düngung.

Pflanzenschutz