Saubere Luft mit Zimmerpflanzen - Ursula Kopp - E-Book

Saubere Luft mit Zimmerpflanzen E-Book

Ursula Kopp

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Beschreibung

Drinnen ist´s oft dreckiger als draußen

Gerbera, Gummibaum und Palmen sind mehr als dekorative Hingucker. Bereits in den 80er Jahren wurde durch die Clean Air Study der NASA bekannt, dass viele Pflanzen Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern und dadurch das Raumklima verbessern. Entdecken Sie die 50 besten luftreinigenden und -erfrischenden Pflanzen und erfahren Sie, wogegen sie wirken und wie sich das frische Grün ohne großen Aufwand in alle Wohnbereiche integrieren lässt.

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Seitenzahl: 80

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INHALT

Vorwort

GESUNDES RAUMKLIMA MIT ZIMMERPFLANZEN

Die »grüne Leber«

Sauerstoffspender und Luftbefeuchter

Bio-Schadstofffilter

Ein grundsätzlicher Rat

DEN RICHTIGEN STANDORT FINDEN

Der passende Platz

Wohnräume

Wintergarten

Küche

Bad

Flure und Treppenhäuser

Lichtbedürfnisse

Welches Fenster?

Temperaturbedingungen

Pflanzenauswahl und -kauf

Wie erkennt man eine gesunde Pflanze?

Mit Zimmerpflanzen gestalten

PFLANZEN ERFOLGREICH PFLEGEN UND VERMEHREN

Der Weg zum grünen Daumen

Das Substrat

Die Bewässerung

Richtig gießen

Luftfeuchtigkeit

Nährstoffversorgung

Umtopfen

Überwinterung

Vermehrung

Pflanzenschutz

Pflegefehler

Schädlinge und Pilzkrankheiten

Erste Hilfe

LUFTREINIGENDE PFLANZEN IM PORTRÄT

Blütenpflanzen

Blattpflanzen

Palmen

Sukkulenten und Kakteen

Impressum

VORWORT

Kaum etwas ist so erfrischend und entspannend wie ein Waldspaziergang. Lässt sich diese Empfindung auch auf Zimmerpflanzen, unsere grünen Mitbewohner übertragen? Kann man sich mit ihnen ein kleines Stück Natur ins Haus holen und damit sein Wohlbefinden steigern?

Den größten Teil unserer Lebenszeit verbringen wir abseits der Natur in geschlossenen Räumen. Dabei atmet ein Mensch täglich zehn bis zwanzig Kubikmeter Luft ein. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig ein gutes Raumklima für uns ist. Denn die Atemluft ist längst nicht so rein, wie es zu wünschen wäre. In Teppichböden, Anstrichen und Polstermöbeln können giftige Stoffe enthalten sein, die nach und nach an die Umgebung abgegeben werden. Um gegen diese Schadstoffe in der Raumluft vorzugehen, brauchen Sie keine teuren Klimageräte oder chemischen Luftbefeuchter. Am einfachsten und vor allem am gesündesten wirken Zimmerpflanzen. Denn sie sehen nicht nur schön aus, eine Reihe von ihnen verbessert auch das Raumklima, da sie Schadstoffe absorbieren und somit in der Lage sind, gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Und das ohne Aufwand, denn lebendiges Grün lässt sich in alle Wohnbereiche integrieren. Selbst wenn die meisten Zimmerpflanzen keine »Schadstoffkiller« sind, so erfrischen sie die Raumluft, denn sie geben 97 Prozent des Gießwassers wieder an sie ab. Experten empfehlen eine mittelgroße Pflanze pro zwölf Quadratmeter. Es dürfen aber auch ruhig mehr sein – vor allem in Büros.

Durch begrünte Räume erzielen Sie aber nicht nur spürbare Veränderungen. Nicht zu unterschätzen sind die psychologischen Auswirkungen: Zimmerpflanzen müssen umsorgt werden; das ist eine sinnerfüllte Tätigkeit, die belohnt wird. Gedeihen sie gut, erzeugen sie auch eine Atmosphäre der Entspannung und Geborgenheit. Sich mit ihnen zu beschäftigen, gibt einem das Gefühl, mit der Umwelt in Einklang zu sein. Dies gelingt allerdings nur, wenn man ihre Bedürfnisse hinsichtlich Standort und Pflege sorgfältig erfüllt.

Detaillierte Informationen hierzu finden Sie im Kapitel »Pflanzen erfolgreich pflegen und vermehren« (siehe hier). Spezielle Standort- und Pflegeansprüche enthalten die Pflanzen-Steckbriefe im Kapitel »Luftreinigende Pflanzen im Porträt (siehe hier).

GESUNDES RAUMKLIMA

MIT ZIMMERPFLANZEN

Die Raumluft in unseren Häusern und Wohnungen ist oft stärker verunreinigt, als wir es für möglich halten. Haushaltsprodukte, synthetische Stoffe in Baumaterialien und Farben oder Möbeln geben unbemerkt flüchtige organische Verbindungen an die Umgebung ab, die der Gesundheit schaden können. Durch regelmäßiges Lüften lässt sich die Raumluft austauschen. Pflanzen mit luftreinigender Wirkung können zusätzlich den Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit erhöhen sowie Schadstoffe aus der Raumluft filtern.

DIE »GRÜNE LEBER«

Warum der Mensch von lebendigem Grün angezogen wird und sich damit umgeben will, ist Wissenschaftlern noch weitgehend ein Rätsel. Tatsache aber ist, dass Pflanzen ihm gut tun. Der amerikanische Forscher Dr. Bill Wolverton sollte 1984 im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA nach Wegen suchen, wie sich die Luft in Raumstationen verbessern lässt. Er setzte unterschiedliche Zimmerpflanzen in gasdichten Kammern verschiedenen Schadstoffen, zum Beispiel Formaldehyd, in hoher Konzentration aus. Im Ergebnis zeigte sich, dass bestimmte Pflanzen bestimmte Schadstoffe effektiv filtern können. Mit Messungen wies er nach, wie schnell die Schadstoffbelastung in den Kammern abnahm. In ihrer »Clean Air Study« stellte dann 1989 die NASA eine erste Liste von luftreinigenden Pflanzen zusammen (siehe Kapitel »Luftreinigende Pflanzen im Porträt«). Diese wandeln nicht nur Kohlendioxid in Sauerstoff um, sondern können auch die Konzentration von Formaldehyd, Benzol, Xylol, Trichlorethylen und anderen Schadgasen in geschlossenen Räumen verringern. In den vergangenen 20 Jahren haben international Arbeitsgruppen sich verstärkt diesem Thema gewidmet. Von den unterschiedlichsten Forschungseinrichtungen weltweit wurden die physikalisch-chemischen Wirkungen von Pflanzen auf das Raumklima untersucht. Heute ist man sich einig, dass Zimmerpflanzen das Raumklima verbessern, indem sie vor allem die Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffkonzentration erhöhen und somit den Anteil der schwebenden Staubpartikel verringern. Diese bilden nicht nur eine Staubschicht auf den Möbeln, sondern transportieren auch verschiedene Schadstoffe, die von Bodenbelägen, Teppichen oder Tapeten freigegeben werden. Enthält die Raumluft ausreichend Feuchtigkeit (über 40 Prozent) werden die Schadpartikel schwerer und setzen sich auf den Pflanzenblättern ab. Samtige Blätter wie beim Usambaraveilchen oder der Gerbera, aber auch mit Wachs überzogene Blätter wie beim Gummibaum oder Philodendron sind besonders effizient. Auch kleinblättrige Arten wie Birkenfeige und Zierspargel wirken als grüne Staubfilter. Studien zeigen, dass Zimmerpflanzen den Staubanteil in der Raumluft um bis zu 20 Prozent verringern können. Darüber hinaus sind sie in der Lage, toxische Stoffe aufzunehmen und umzuwandeln. Diese sind praktisch überall in unseren Wohnungen vorhanden und verursachen Beschwerden, u.a. Reizungen der Atemwege und Nasenschleimhäute. Untersuchungen ergaben, dass Menschen in begrünten Räumen seltener krank werden und weniger Stress empfinden, auch ihre Motivation ist erhöht, kurz: Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit lassen sich durch ein »grünes« Umfeld steigern.

Grünweiße Fenstergestaltung mit Phalaenopsis, Drachenbaum, Dieffenbachie, Flamingoblume, Efeu und Kalanchoe

SAUERSTOFFSPENDER UND LUFTBEFEUCHTER

Grünpflanzen wandeln über das Blattgrün (Chlorophyll) in ihren Blättern mithilfe von Sonnenlicht Kohlendioxid in Sauerstoff um. Zimmerpflanzen absorbieren in der Raumluft enthaltene Schadstoffe durch winzig kleine Öffnungen in den Blättern. Dort werden sie entweder aufgespalten oder über die Wurzeln ins Erdreich abgegeben, wo sie als Nährstoffe für symbiotische Mikroben dienen.

Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffkonzentration trägt insbesondere die Dieffenbachie bei.

Durch den sogenannten Transpirationssog gibt eine Pflanze über ihre Blätter ständig Wasserdampf ab, wodurch rund um die Pflanze eine Luftströmung entsteht. Der Dampf steigt nach oben, die Zimmerluft wird nach unten in die Erde gezogen. Dort werden die in ihr enthaltenen Schadstoffe durch die Mikroben unschädlich gemacht. Diese Effekte lassen sich optimieren, indem man Pflanzen mit dichtem oder großem Blätterwerk wählt. Je mehr Blattoberfläche vorhanden ist, umso mehr Giftstoffe werden gefiltert. Zusätzlich sollte die Erdoberfläche des Blumentopfes von Blättern frei sein, damit die Luft gut zirkulieren kann. Darüber hinaus tragen Zimmerpflanzen zur natürlichen Luftbefeuchtung bei, denn mehr als 90 Prozent des Gießwassers werden von ihnen wieder an die Umgebung abgegeben. Abhängig von den Gießintervallen lässt sich mit Pflanzen die Luftfeuchtigkeit in Räumen um etwa 5 Prozent erhöhen. Bei trockener Heizungsluft im Winter ist das eine Wohltat für die Nasenschleimhäute und damit eine wirksame Vorbeugung gegen Erkältungen. Bei hohen Temperaturen im Sommer sorgt die Feuchtigkeitszufuhr für angenehme Kühle. Grundsätzlich lässt sich festhalten: je mehr Pflanzen, desto größer die Sauerstoff- und Befeuchtungsleistung. Pflanzen mit großer Blattoberfläche haben einen höheren Stoffwechsel und führen dementsprechend zu einer höheren Luftfeuchte.

Ein Beispiel dafür ist das Fensterblatt mit seinen großen, gelappten Blättern.

BIO-SCHADSTOFFFILTER

Pflanzen nehmen Gase über ihre Blätter auf. Sie werden von ihnen verarbeitet oder in ihre Wurzeln transportiert, wo sie den dort lebenden Mikroorganismen, sogenannten Wurzelmikroben, als Nahrung dienen. Auf diesem Weg werden auch schädliche Gase wie Formaldehyd oder Benzol über die Wurzelmikroben aufgenommen, zerlegt und damit unschädlich gemacht. Des Weiteren besitzen Pflanzen in ihren Blättern Enzyme, die Schadstoffe abbauen. Mit Pflanzen allein lässt sich schadstoffbelastete Raumluft allerdings nicht völlig reinigen. Um Schadstoffausgasungen aus Einrichtungsgegenständen, Materialien des Innenausbaus, Reinigungsmitteln oder Körperpflegeprodukten in der Raumluft zu verringern, ist vor allem ausreichendes und richtiges Lüften wichtig. Während der Heizperiode im Winter sollte man mehrmals täglich kurz und gründlich (maximal 10 Minuten) mit weit geöffneten Fenstern lüften. Es ist falsch, in der kalten Jahreszeit das Fenster nur zu kippen, weil dadurch ein vollständiger Luftaustausch viel zu lange dauert. Manchmal atmen wir in geschlossenen Räumen mehr Schadstoffe ein als draußen auf der Straße. Ein Grund dafür sind die modernen Fenster und Türen, die nahezu luftdicht schließen und somit Energie einsparen. Allerdings gelangt dadurch weniger Frischluft in die Innenräume. Deshalb ist es wichtig, das Lüftungsverhalten den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Über eine hohe Entgiftungskapazität verfügen Bogenhanf (l.) und Gerbera (u.).

Um welche Schadstoffe geht es?

Manche Stoffe wirken erst ab einer bestimmten Konzentration schädlich (zum Beispiel Formaldehyd), andere sind bei langer Einwirkung schon in geringsten Mengen gefährlich (zum Beispiel Benzol). Die Schadstoffbelastung der Luft ist vielfach die Ursache von Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Appetitlosigkeit, kann darüber hinaus aber auch zu ernsthaften Erkrankungen führen. Durch einen hohen Gehalt an Kohlendioxid in der Luft wird die Atmung beeinträchtig, was auch einen gesunden Nachtschlaf unmöglich macht. Der Körper geht in einen »Sparflammen-Modus« und man wacht morgens gerädert auf.

Die Empfindlichkeit von Menschen gegenüber Luftschadstoffen ist individuell verschieden. Manche reagieren bereits auf geringste Mengen mit Schlafstörungen, Atembeschwerden und verringerter Leistungsfähigkeit. Diese Symptome können aber auch Warnsignale für eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung sein.

Formaldehyd entweicht unter anderem aus Pressholz­ produkten, Papierwaren und Bodenversiegelungen sowie bei Verbrennungsvorgängen. In Innenräumen ist es in viel höherer Konzentration vorhanden als draußen. Es reizt die Rachen­ und Nasenschleimhäute und kann zu Hustenreiz und Atembeschwerden führen.

Benzol ist Bestandteil von Benzin, Öl, vielen Farben, Plastik­ und Gummiartikeln. Vergiftungssymptome sind Reizungen von Haut und Schleimhäuten, Schwindel, Kopf­ schmerzen und Übelkeit. Es gilt auch als krebserregend.

Trichlorethylen ist häufig auch ein Bestandteil von Druck­ farben, chemischen Reinigungsmitteln und Lacken. Es reizt die Schleimhäute und gilt ebenfalls als krebserregend.

Xylol ist eine organisch-chemische Kohlenwasserstoffverbindung. Man findet es als Lösungsmittelbestandteil von Lacken sowie als wichtigen Rohstoff für spezielle Anwendungen im Maler­ und Lackiererhandwerk. Zudem ist es an der Herstellung von Kunst- und Klebstoffen beteiligt.

Toluol ist wie Benzol Bestandteil von Klebstoffen und Farben.

Ammoniak ist eine gasförmige Verbindung von Stickstoff und entsteht hauptsächlich durch landwirtschaftliche Prozesse und intensive Tierhaltung. Es kann auch in Abbeizmitteln und Dichtungsmassen auf Silikonbasis enthalten sein.

EIN GRUNDSÄTZLICHER RAT