Ringelblume - Dr. med. Hanspeter Hemgesberg - E-Book

Ringelblume E-Book

Dr. med Hanspeter Hemgesberg

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Beschreibung

Die Ringelblume – wegen ihrer leuchtend-gelben Blüten auch genannt "Goldblume" und mit lateinisch botanischem Doppelnamen "Calendula officinalis L." – zählt inzwischen (wieder) bei uns in Mitteleuropa nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch mit am meisten zu gesundheitlichen Zwecken angewendeten Heilpflanzen. Erfreulicherweise zeichnet sich seit rund eineinhalb Jahrzehnten ein Trend ab, hin in Richtung einer Anwendung von Heilpflanzen & Heilkräutern zur Stabilisierung der Gesundheit, zur Anwendung als – wie ich es nenne – "Basis-Therapeutika" bei den verschiedensten Befindlichkeitsstörungen und/oder leichtgradigen Erkrankungen und auch in Kombination mit schulmedizinischen chemisch-definierten Arzneimitteln bei manifesten Erkrankungen.

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Seitenzahl: 45

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Ringelblume 

 eine uralte 

Heilpflanze, ein „Symbol 

für Lebenskraft“ 

 

Die  Ringelblume  –  wegen  ihrer  leuchtend-gelben  Blüten  auch  genannt 

„Goldblume“  und  mit  lateinisch  botanischem  Doppelnamen  „Calendula 

officinalis L.“ – zählt inzwischen (wieder) bei uns in Mitteleuropa nicht 

nur  zu  den  bekanntesten,  sondern  auch  mit  am  meisten  zu 

gesundheitlichen Zwecken angewendeten Heilpflanzen. 

 

Erfreulicherweise zeichnet sich seit rund eineinhalb Jahrzehnten ein 

Trend  ab,  hin  in  Richtung  einer  Anwendung  von  Heilpflanzen  & 

Heilkräutern zur Stabilisierung der Gesundheit, zur Anwendung als – 

wie  ich  es  nenne  –  „Basis-Therapeutika“  bei  den  verschiedensten 

Befindlichkeitsstörungen  und/oder  leichtgradigen  Erkrankungen  und 

auch  in  Kombination  mit  schulmedizinischen  chemisch-definierten 

Arzneimitteln bei manifesten Erkrankungen. 

Dieser  Griff  zu  den  „Wirkstoffen  aus  Mutter  Natur“  würde  sicherlich 

nicht  erfolgen,  wenn  diese  natürlichen  Heilmittel  nicht  wirksam  und 

hilfreich wären. 

 

Wenngleich  einige  Heilpflanzen  inzwischen  so  etwas  wie  einen 

festen  Platz  &  Stellenwert  in  der  Medizin  gefunden  haben  und  nicht 

nur  in  der  naturheilkundlichen,  sondern  zunehmend  auch  in  der 

wissenschaftlichen  (Schul-)Medizin,  so  reichen  die  Kenntnisse  – 

insbesondere,  wenn  es  um  Wirkungen  &  Anwendungsmöglichkeiten  zur 

Selbstbehandlung geht – vielmals nicht aus. 

 

Ich halte es dafür für wichtig, richtig und angebracht, einer breiteren 

Öffentlichkeit das Wissen über die  „Kraft, die in Heilpflanzen steckt“, 

näher zu bringen. 

 

„Ringelblume – Heilpflanze des Jahres 2009“! 

Dieses Buch Natürlich gesund mit 

 Ringelblume  mit dem Untertitel „Symbol 

für  Lebenskraft“  will  Sie  –  als  aktiven  Menschen,  allgemein  an  der  eigenen 

Gesundheit  Interessierten  und  ganz  besonders  aber  auch  alle  biologisch-

naturheilkundlich (insbesondere ganzheitlich) orientierte Therapeuten – informieren 

und beraten. 

Alle  Angaben  sind  nach  bestem  Wissen  zusammengestellt.  Jedoch  kann  eine 

Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.  

 

Natürlich gesund mit 

 Ringelblume 

Verfasser: 

   

 

 

 

 

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg 

Wissenschaftliche Recherche, Redaktionelle Mitarbeit & Lektorat 

 

 

Rosemarie Hemgesberg 

 

 

 

 

 

© Copyright 2019 

für das Buch Natürlich gesund mit 

 Ringelblume liegt ausschließlich bei  

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg. 

Nutzung  -  auch  auszugs-  und  teilweise  -  in Wort,  Schrift  und  allen  elektronischen 

(auch  den  zukünftigen)  Kommunikationssystemen  und  in  irgendeiner  sonstigen 

Form  (Fotokopie,  Mikrofilm  und  andere  Dokumentations-  &  Archivierungs-

Verfahren,  auch  zukünftigen)  sowie  die  Weitergabe  an  Dritte  und/oder  die 

Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt! 

Gerichtsstand: Jeweiliger Wohnort Dr. med. Hanspeter Hemgesberg 

 

© Copyright 2019 

für die Gestaltung des Covers und das Layout liegt bei M.Schlosser 

 

 

Ringelblume – in der Lyrik  

 

Ringelblume  

  

Wie leuchten Blütenkorb und Krone 

der Ringelblume uns entgegen. 

und hausgebräuchlich wär man ohne 

die Pflanze dann und wann verlegen. 

Sie färbt den Kuchen, gilbt die Torten, 

ersetzt den Safran mühelos. 

 

Man schätzt sie, kennt sie allerorten 

und zieht sie meist im Garten groß. 

Als Balsam wirkt sie, in Tinkturen, 

in Form der Salbe mildert sie 

die Folge von Verletzungsspuren. 

 

Ein aeskulapisches Genie! 

Die Blume klebt auch, soll man wissen, 

sie stellt sich dauerhaft zur Schau. 

Vom Ringelstrauß nicht hingerissen 

ist ob der Haftkraft deine Frau.  

 

(© Ingo Baumgartrner – 24.12.1944-5.8.2015 – Lehrer an Pflichtschulen im 

Salzburger Land – hatte die größte Tiergeschichten-Sammling) 

(entnommen „Gedichte-Sammlung.net) 

 

 

Ringelblume 

 

Jeden Tag, seit die Sonne für mich scheint, 

jede Nacht, seit ich Sterne sehen kann. 

Jede Minute, in der ich hab geweint, 

jede Sekunde, in der ich wusste wann. 

 

Meine Ringelblume, du bist da. 

 

Keinen Tag ohne Gedanken an dich, 

keine Nacht ohne mein Herz bei dir zu wissen. 

Keine Minute warst du nicht da für mich, 

keine Sekunde müsste ich dich missen. 

 

Immer wenn ich eine sehe erinnere ich mich an den Satz: 

Und wenn ich einmal sterbe, will ich eine Ringelblume werden. 

Und in meinem Herzen ist dein Platz, 

noch größer als er ist auf Erden. 

 

(von Gebärdelied – entnommen keinVerlag.de) 

 

Zu  Letzt  soll  noch  ein  Gedicht  des  umstrittenen   ‚Heide-Dichters‘ 

Hermann  Löns  (1866-1914  –  deutscher  Journalist  &  Dichter  +  Schriftsteller  – 

schon  zu  Lebzeiten  ist  Löns,  dessen  Landschaftsideal  die  Heide  war,  als  Jäger, 

Natur-  und  Heimatdichter  sowie  als  Naturforscher  und  -schützer  zum  Mythos 

geworden)  zu  Papier  gebracht  werden,  ein  traurig-melancholisches 

zumal:  

 

Totenblumen 

 

Es blühten Tulpen und Narzissen, 

sie blühten dir, sie blühten mir, 

sie sind verwelkt, sie sind verdorret, 

denn heute muss ich fort von dir. 

 

Der blaue und der weiße Flieder, 

der hat verloren seine Zier;  

er wird uns niemals wieder blühen, 

denn heute muss ich fort von dir.  

 

Die roten und die weißen Rosen, 

die blühen weder dir noch mir; 

sie müssen ungepflückt verwelken, 

denn heute muss ich fort von dir. 

 

Die Astern und Reseden blühen, 

was hilft es dir, was hilft es mir;  

ein andrer wird sie beide brechen, 

denn heute muss ich fort von dir. 

 

Die allerletzten gelben Blumen, 

die  Ringelblumen, pflück ich mir; 

sie blühen auf dem Grab der Liebe, 

denn heute muss ich fort von dir. 

 

Noch ein letztes Gedicht: 

 

Calendula 

 

Calendula, du Blumenschöne, 

jetzt bist du wieder hell erblüht; 

dein Sonnenantlitz sendet Töne 

mir golden strahlend ins Gemüt. 

  

Erfreutest mich schon nach dem Kriege, 

als ich war Kind, im Trümmermeer 

war mir dein Anblick Lebenswiege, 

du wuchst, wo alles schien so leer. 

  

Ich war noch klein, und deinen Namen, 

den hab’ ich damals nicht gekannt 

wohl sammelte ich deinen Samen, 

hab’ dich „mein Sonnenkind“ genannt. 

  

Das bist du mir bis heut’ geblieben. 

Nun schau ich schon nostalgisch hin. 

So vieles, was als Kind wir lieben, 

erfreut im Alter noch den Sinn. 

 

(Ingrid Herta Drewing – geb. 12.12.1943 – Lehrerin für Deutsch, Ethik, Erdkunde in 

Mainz –) 

(Quelle: e-Stories.de) 

 

 

Hinweis 

 

Die Erklärung zu allgemeinen medizinischen und besonders auch zu 

biologisch-naturheilkundlichen Begriffen und Behandlungs-Verfahren 

–  gekennzeichnet  mit  einem  ( )  –  finden  Sie  im  Glossar  unter 

Lexikon:  „Begriffe verständlich gemacht!“  

 

Ihr 

 

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg 

 

 

Kräuter & Pflanzen: 

„Gestern & Heute“ 

 

Es ist weiß Gott keine „Errungenschaft“ der Gegenwart, sondern die 

Nutzung  von  Pflanzen  &  Kräutern  war  schon  immer  –  eigentlich 

seitdem  die  Menschen  [Homo  sapiens]  auf  unserem  Planeten  in 

Erscheinung  getreten  waren  und  sich  ernähren  mussten  und  besonders 

auch  für  ihre  Gesundheit  Sorge  zu  tragen  hatten  –  eine  sehr  wichtige 

Quelle für die Ernährung und das leibliche Wohlergehen (= Gesundheit 

& Leistungsvermögen) somit die Sicherung ihrer „Art“. 

 

Diese  –  als  Wissen  der  Heilkundigen  der  frühen  „Medizin-Geschichte“– 

Kenntnisse,  insbesondere  die  heilkundlichen  Wirkungen,  um  die 

Bedeutung  von  Pflanzen  &  Kräutern  wurde  von  Person  zu  Person 

weitergegeben; in der Folge dann zu festem Wissen der Medizin der 

Naturvölker,  der  Erfahrensheilkunde  ( )  und  der  Volksmedizin  ( ), 

überall dort, wo die einzelnen Pflanzen & Kräuter heimisch waren.  

 

Von  der  Volksmedizin  gingen  die  Kenntnisse  dann  über  in  die 

Medizin  der  Antike  –  die  Medizin  in  Arabien,  in  Ägypten,  Nordafrika, 

Griechenland,  im  Römischen  Reich  –  und  dann  in  die  Medizin  im 

Mittelalter und von dort in die naturheilkundliche Medizin der Neuzeit. 

 

In  der  Neuzeit  –  insbesondere  mit  der  zunehmenden  Industrialisierung, 

also  in  den  sogen.  ‚Industrie-Nationen‘    –    wurde  die  Bedeutung  und 

somit  die  Anwendung  von  (Heil-)Pflanzen  und  von  (Heil-)Kräutern 

immer  geringer  und  ganz  besonders  mit  den  Möglichkeiten  der 

Herstellung chemisch-synthetischer Arzneimittel.  

Über  eine  lange  Wegstrecke  wurden  Heilpflanzen  nur  noch  von 

Natur-Heilkundlern zur Behandlung hergenommen. 

Übrigens:  

Auch die Anwendung von Pflanzen und Kräutern zur Ernährung ging 

immer  mehr  und  weiter  zurück;  das  ist  sicherlich  in  hohem  Maße 

dem  Umstand  geschuldet,  dass  in  unserer  hektischen  Zeit  sich  nur 

noch  wenige  Menschen  die  Zeit  nehmen  &  lassen,  um  mit 

Heilpflanzen & Heilkräutern die Nahrungs-Zubereitung zu bereichern. 

Was  die  Ringelblume(n)  angeht,  so  wird  deren  Verwendung  in  der 

Küche  zumeist  reduziert  als  schmückendes  Beiwerk  –  als  „Dekor“, 

insbesondere in den „Sterne-Küchen“ – auf Salaten usw. 

Dass es Gerichte, fest wie flüssig, mit Ringelblumen gibt, das dürfte 

heutzutage weitgehend in Vergessenheit geraten sein.  

 

In  den  letzten  Jahren  –  eigentlich  seit  1-2  Jahrzehnten  –  ist  es 

erfreulicherweise in der Nutzung von Heil-Pflanzen & -Kräutern, das 

gilt insbesondere für die Anwendung zu medizinischen Zwecken, zu 

einer – aus meiner Sicht ‚erfreulichen‘ – „Trendwende“ gekommen.  

Nicht einzig bei naturheilkundlichen Therapeuten, sondern für einige 

Heilpflanzen auch in der wissenschaftlichen (Schul-)Medizin. So z.B. 

Johanniskraut,  Baldrian,  Arnika,  Ginkgo  und  Ginseng,  Weißdorn, 

Hopfen u.a. 

 

Die  Ringelblume  (Calendula  officinalis  L.)  –  oder   Goldblume  –  galt  zu frühen  und  sehr  frühen  Epochen  als  wichtige  Pflanze  für  Mensch  & 

Vieh, damals als „echte Wildpflanze“.  

Diesen hohen Stellenwert hat die Pflanze –  wie  etliche  andere  auch  – 

leider  mit  Beginn  der  Ära  der  chemisch-synthetischen  Wirkstoffe/ 

Arzneimittel  nach  und  nach  und  besonders  in  den  sogen.  Industrie-

Nationen verloren. 

Seit  einiger  Zeit  ist  aber  auch  in der  gesundheitlichen  Nutzung  eine 

Zunahme der Anwendung von Ringelblume – bei Wunden, auch sogen. 

‚offenen  Beinen‘  &  Wundheilungsstörungen,  Blutergüssen,  Quetschungen, 

Muskelzerrungen,  Geschwürsleiden  u.a.m.  –  in  der  naturheilkundlichen 

Medizin und zunehmend auch in der Schulmedizin zu verzeichnen. 

In  der  Gesamtwirkung  der  Ringelblume  wird  sie  völlig  zu  Recht 

vielmals auch genannt  „die kleine Schwester der Arnika“. 

 

Zuletzt noch: 

Der  berühmte  Komponist   Franz  Peter  Schubert  (1797-1828  –  österr. 

Komponist)  als  „Vertoner“  und  der  weltberühmte  Dichter   William 

Shakespeare  als  „Verfasser“  (1564-1616  –  englischer  Dramatiker,  Lyriker 

und  Schauspieler  –  seine  Komödien  &  Tragödien  zählen  zu  den  bedeutendsten 

Bühnenstücken  der Weltliteratur)  setzten  der  Ringelblume  ein  Denkmal  in 

der ersten Strophe ihres Gedichtes bzw. Liedes: 

 

Ständchen 

 

Und Phöbus, neu erweckt, 

Tränkt seine Rosse mit dem Tau, 

Der Blumenkelche deckt. 

 

„Der  Ringelblume Knospe schleußt 

Die goldnen Äuglein auf, 

Mit allem, was da reizend ist, 

Du süße Maid, steh auf, 

Steh auf, steh auf! 

 

(aus William Shakespeares Theaterstück: 

„The Tragedie of Cymbeline” oder   „Cymbeline, King of Britain”) 

[Imogen, die Tochter von König Cymbeline, heiratet heimlich und gegen den Willen 

ihrer  Stiefmutter  den  niedrig  geborenen  Posthumus.  Vom  Hof  verbannt  gelangt 

dieser  nach  Rom,  wettet  auf  die  Untreue  seiner  Frau  und  strebt,  nachdem  er 

getäuscht wurde, danach, Imogen ermorden zu lassen. In den Wirren militärischer 

Konflikte  zwischen  Rom  und  Britannien  trifft  Imogen  ihre  verloren  geglaubten 

Brüder wieder, die böse Stiefmutter gesteht auf dem Sterbebett ihre Intrigen gegen 

die  Tochter  des  Königs,  Posthumus  vergibt  seinem  verräterischen  Freund  und 

Imogen  verzeiht  ihrem  Mann  den  Mordanschlag.  Das  Stück  spielt  in  der  Zeit  der 

römischen Antike, wurde vermutlich 1610 verfasst und erschien erstmals 1623] 

 

Übrigens: 

Einer  der  vielen  Namen  für  die  Ringelblume  lautet  irrigerweise 

„Totenblume“. 

Irrigerweise, weil der Name übernommen wurde – soweit mir bekannt 

–  aus  Mexiko.  Dort  war  der  Glaube,  dass  die  leuchtend  organge-

gelben Totenblumen (Flor de Muertos)  den Verstorbenen – die Farbe für 

die  Toten  ist  orange-gelb  –  am  mexikanischen  Tag  der  Toten,   Día  de 

los  Muertos  am  01./02.  November  eines  jeden  Jahres,  den  Weg 

weisen  (an  diesem  Tag  werden  in  Mexiko  Städte,  Dörfer  und  vor  allem  die 

Friedhöfe  in  ein  orange-gelbes  Blumenmeer  getaucht).  Gemeint  waren  aber 

die  ebenfalls  orange-gelb  blühenden   „Tagetes  erecta“,  auf  Deutsch 

„Studentenblumen“!  

Übrigens:  eine  regionale  Bezeichnung  der  Tagetes  ist  ebenfalls  bei 

uns „Totenblume“. 

Wie  es  bei  uns  zu  dieser  Fehldeutung  gekommen  ist,  ist  nicht  

eindeutig nachvollziehbar und nicht zweifelsfrei belegt.  

 

 

Ringelblume: Pflanzen-

Stammbaum 

 

Die  Vertreter  der  Spezies  „Ringelblume“  (Calendula  officinalis  Linné) 

[Linné:  Kürzel  „L.“  –  s.  Lexikon  ( )]  gehören  zur  Pflanzen-Ordnung  der 

‚Asternartigen Pflanzen‘ (Asterales). 

 

Dröseln wir die botanische Ahnenreihe Schritt-für Schritt auf: 

 

Wie  schon  gesagt,  die  Ringelblume  zählt  zur  Pflanzenfamilie  der 

Asternartigen (Asterales).  

Sämtliche  Asterales  werden  eingegliedert  in  die  übergeordnete 

Ordnung 

der 

„Bedecktsamer“ 

– 

Bedecktsamigen 

Pflanzen 

(Magnolipsida)  –.  Diese  ist  eine  der  artenreichsten  Ordnungen  der 

Bedecktsamigen  Pflanzen.  Fossilfunde  sind  bekannt  seit  dem 

Oligozän,  etwa  29  Millionen  Jahre  vor  heute;  es  ist  also  eine  noch 

relativ  junge  Ordnung.  Bei  den  Asterales  bestehen  49  Unter-

Kategorien oder Familien. 

Eine  dieser  Familien  sind  die  „Korbblütler“  –  Korbblüten-Gewächse 

bzw.  Astern-Gewächse  oder  auch  Köpfchenblütler  und  mit  Fachnamen 

„Asteraceae“ [früherer Name: Compositae] –.  

Außer den Ringelblumen gehören noch zu dieser Familie Pflanzen wie z.B. 

Arnika,  Artischocke,  Gänseblümchen,  Goldrute,  Huflattich,  Kamille, 

Löwenzahn, Margerite, Mariendistel, Pestwurz, Schafgarbe, Sonnenblume , 

Roter Sonnenhut und auch Wermut.  

Die  Unter-Familie  bilden  die  Asteroideae.  Sie  enthält  ca.  1.135 

Gattungen mir rund 16.200 Arten mit weltweiter Verbreitung. 

Neben  den  Hagebutten  gehören  dieser  Unterfamilien  u.a.  an:  die 

verschiedenen  Arten  der  Schafgarbe,  sowie  der  verschiedenen  Arten  des 

Berufskrauts,  der  Katzenpfötchen  und  der  Kamillen  sowie  die  Arten  des 

Ruhrkrauts  und  der  Pestwurz  wie  auch  der  Goldruten,  Arnika 

(Bergwohlverleih), Sonnenblume, Margeriten [ und auch der Huflattich.  

 

Die  nächste  Stufe  in  der  botanischen  Systematik  stellt  der  Tribus 

(deutsch:  „Stamm“  oder  „Gattung“)  dar.  Hier  wird  die  Ringelblume  dem 

Tribus Calendulae – der Gattung ‚Ringelblumen‘ –  zugeordnet. 

 

Die  Gattung  Calendulae  wurde  1753  von  Carl  von  Linné  in  seinem 

Werk  ‚Species Plantarum‘ (deutsche Übersetzung ‚Arten der Pflanzen‘) zum 

ersten Mal veröffentlicht. 

Es gibt etwa 11  Calendula-Arten:  

Acker-Ringelblume ( Calendula arvensis (Vaill.) L.) // Calendula eckerleinii Ohle – 

sie  kommt  in  Marokko  vor  //    Calendula  lanzae  Maire  –  sie  kommt  in 

Marokko  vor  //    Calendula  maroccana  (Ball)  B.D.Jacks.  –  sie  kommt  in 

Marokko  vor  //    Calendula  meuselii  Ohle  –  sie  kommt  in  Marokko  vor  // 

Calendula  pachysperma  Zohary  –  sie  kommt  im  Gebiet  von  Israel  und 

Jordanien  vor  //    Calendula  palaestina  Boiss.  –  sie  kommt  in  Syrien,  im 

Libanon  und  im Gebiet von  Israel  und  Jordanien  vor  //    Calendula  stellata 

Cav. – sie kommt in Sizilien, Tunesien, Algerien, Marokko und den Kanaren 

vor  //    Calendula  suffruticosa  Vahl  –  sie  kommt  in  Madeira,  Portugal, 

Spanien,  Italien,  Sizilien,  Sardinien,  Tunesien,  Algerien  und  Marokko  vor. 

Es  gibt  von  dieser  Spezies  etwa  13  Unterarten  //    Calendula  tripterocarpa 

Rupr.  –  sie  kommt  auf  den  Kanaren,  in  Nordafrika,  Vorderasien  und 

Südeuropa vor // und [ 

Gewöhnliche Ringelblume ( Calendula officinalis L.). 

 

Die nächste und letzte Stammbaum-Stufe stellen die Pflanzen-Arten 

dar.  

Es  handelt  sich  dabei  um  die  Art  „Ringelblume“  oder  mit 

wissenschaftlich-botanischem Namen  Calendula officinalis Linné. 

 

Mit  dieser  Pflanzen  wollen  und  werden  wir  uns  nunmehr  näher 

befassen. 

 

 

Ringelblume: Pflanzen-

Portrait 

 

Die  bei  uns  im  allgemeinen  Sprachgebrauch  als   Gemeine 

Ringelblume  bezeichnete   Calendula  officinalis  L.   –  auch  bekannt  als  

Ringelrose – ist eine sehr alte Wild-Pflanze.  

 

Bevor wir uns mit der Pflanzen-Botanik auseinandersetzen, zuerst zu 

den  vielen  –  vielmals  nur  regional  gebräuchlichen  –  Namen  für  die 

Ringelblume. Das sind u.a.: 

Butterblume  –  Dotterblume  –  Fallblume  –  Feminell  –  Garten-

Dotterblume – Gartenringelblume –  Goldblume – Goldrose – 

Holligold  –  Ingelblum  –  Liebesblume  –  Mariegold  –  Marienrose  – 

Monatsblume  –  Morgenröte  –  Regenblume  –  Rinderblume  – 

Ringelken  –  Ringeln  –  Ringelrose  –  Sonnenbraut  –  Sonnenwende 

bzw. Sonnenwendblume – Stinkerli – Studentenblume –  Totenblume 

– Weckbröseln  und  Weckbröselchen –   Weinblume  – Wucherblume 

– 6  

 

Die  Ringelblume  war  in  alten  Zeiten  bekannt  unter  dem  Namen 

„Niewelkblume“  und  sollte  dafür  sorgen,  dass  die  Liebe  unter  den 

Menschen immer neu erblühe, so wie die Blüten dieser Blume.  

Übrigens: 

Nach  den  Farben  ihrer  Blüten  wird  sie  auch  noch  genannt 

„Morgenrot“ und  „Abendrot“. 

 

In Frankreich heißt sie  Fleur de tous les mois und  Fleur des souci. 

Der  anglo-amerikanische  Sprachraum  kennt  sie  als   Marigold   und 

Goldbloom  ferner  als   Pot  marigold,  ruddles,  common  marigold, 

garden marigold, English marigold, Scottish marigold.  

Dort,  wo  holländisch/niederländisch  gesprochen  wird,  heißt  sie 

goudsbloem. 

In Italien nennt man sie einfach  calendula. 

In  Spanien und allen spanisch sprechenden Ländern wird sie wie in 

Italien ebenfalls  caléndula  genannt. 

Dort,  wo  die  portugiesische  Sprache  üblich  ist,  nennt  man  sie 

malmequer. 

Bei  unseren  dänischen  Nachbarn  heißt  sie   Marigold,  in  Schweden 

kennt  man  sie  ebenfalls  unter  diesem  Namen.  In  Finnland  heißt  sie 

Kehäkukka. 

Auf kroatisch heißt sie  neven. 

Bei den Polen nennt ist sie bekannt als  nogietek; und in Tschechien 

měsíček;  bei allen russisch sprechenden Nationen kennt man sie als 

ноготки – in lateinischen Buchstaben:  nogotki –.  

Zuletzt noch ein Ausflug auf die arabische Halbinsel und in die Türkei 

und nach Asien: 

In der arabischen Sprache heißt sie  f

  ür uns  lesbar und aussprechbar  

aladhiriun naba'at und in der Türkei  kadife çiçeği. 

In  Japan  ist  ihr  Name  マリーゴールド  –  für  aus  les-  und  sprechbar 

als  Marīgōrudo –. 

In China heißt sie 万寿菊 – in lateinischen Buchstaben: Wànshòu jú –. 

 

Der  deutsche  Name  „Ringelblume“  hat  zweifelsfrei  unmittelbaren 

Bezug  auf  die   ‚inneren  ringförmig  gewundenen  Früchte  der 

Pflanzen‘. 

Eine andere Theorie für die Namensherkunft ist, dass sich die Strahl-

Blüten der Calendula-Arten mit dem Aufgehen der Sonne öffnen und 

mit dem Untergehen schließen. Sie verfolgen also die Bewegung der 

Sonne. 

 

Der  (lateinische)  botanische  Name   „Calendula“   ist  abgeleitet  vom 

lateinischen   „calendae“,  d.h.  den  ersten  Tagen  eines  Monats;  dies, 

weil  die  Pflanzen  während  vieler  Monate,  lateinisch   ‚calendis‘, 

blühen.  

Auch  ist  dieser  Name   ‚calendulae‘  verwandt  mit  dem  uns 

gebräuchlichen Namen  ‚Kalender‘, denn die Ringelblume blüht ja den 

„Kalender“ hindurch bis zu den ersten Frösten.  

Übrigens:  

Der französische Name  „Fleur de tous moins“ – auf Deutsch in etwa zu 

übersetzen  mit  ‚Blüte/Blume  für  alle  Monate‘  –  trägt  dieser  lateinischen 

Herkunft Rechnung. 

 

Kommen wir zur ursprünglichen Herkunft der Ringelblume(n): 

Die  genaue  und  ursprüngliche  Herkunft  der  Ringelblume  ist 

unbekannt,  sie  wird  jedoch  im  gesamten  Mittelmeerraum  –  auf  der 

europäischen wie der nordafrikanischen Seite – vermutet.  

Sie  wird  weit  verbreitet  kultiviert  und  kommt  verwildert  in  ganz 

Europa vor.  

In  Mitteleuropa  ist  sie  eine   Adventiv-Pflanze  ( ),  ebenso  auf  dem 

gesamten Balkan, in Ost-Europa und Vorderasien und zuletzt auch in 

Japan, China, Malaysia, Indonesien. 

Die Ringelblume verwildert leicht. 

Die Ringelblumen als Drogen (als Pflanze zur Verwendung als Arzneimittel) 

kommen heute vielmals auch aus Ägypten, Ungarn und Polen. 

 

Nun endlich zur  Botanik der Pflanze „Ringelblume“: 

Die Goldblume ist überwiegend einjährig, selten auch zweijährig. Der 

Pflanzenstängel wird 60-70 cm hoch; er steht aufrecht, er ist verästelt 

und  filzig  behaart.  Er  trägt  wechselständig  angeordnete  fleischige 

Blätter, die in den Stiel verlaufen. Die Blätter sind ebenfalls behaart; 

sie  sind  breit-lanzettlich,  ganzrandig  und  sitzend.  Die  leuchtend 

gelben  bis  orange-gelben  Blütenköpfe  haben  einen  Durchmesser 

von  ca.  3-9  cm  und  sie  stehen  auf  den  Enden  der  Stängel.  Die 

zahlreichen Zungenblüten sind zuallermeist orange-gelb. Die Früchte 

sind kahnförmig einwärts gekrümmt, die inneren sogar eingerollt und 

haben einen kurz-stacheligen und quergestreiften Rücken. 

Die Ringelblumen-Wurzeln sind spindelförmig, fast faserig verzweigt. 

Hinweis: 

Die Ringelblume gilt als „Regenanzeiger“: Ist sie morgens nach 7 Uhr 

noch geschlossen, kommt noch am gleichen Tag Regen! 

 

Geruch und Geschmack: 

Charakteristisch,  aromatisch  und  eigenartig  süßlich-würzig,  stark 

duftend. 

Blütezeit: 

Von Juni bis Ende Oktober. 

Standorte/Vorkommen: 

Die  ursprünglich  aus  Südeuropa  stammende  Pflanze  ist  bei  uns 

heimisch geworden. Sie gedeiht allerdings nur in geschützten Gärten 

– abgesehen von Ringelblumen-Kulturen –. 

 

Seit dem 12. Jahrhundert wird sie bei uns viel als Zier- und auch als 

Heilpflanze  angepflanzt;  auch  heute  ist  sie  noch  oft  in  sogen. 

‚Bauerngärten‘ anzutreffen. 

Wenngleich die Ringelblume besonders prächtig in guter Gartenerde 

gedeiht, so findet sie sich aber auch mit mehr oder minder dürftigen 

Böden ab. 

Sie ist leicht zu kultivieren – und entfaltet sich sogar im Blumentopf. 

 

An dieser Stelle wird es nun Zeit, über die Gewinnung (das Ernten) der 

„heilkräftigen Pflanzenteile“ zur Drogengewinnung zu sprechen: 

Die voll entfalteten Blütenköpfchen der Ringelblumen werden in den 

Monaten  Juni  bis  August  ohne  Stiel  abgeschnitten;  sie  werden 

hierzulande  nur  bei  ‚strahlendem  Sonnenschein-Wetter‘  –  es  sollte 

schon einige Tage bereits Schönwetter geherrscht haben – ‚geerntet‘. Die 

Blütenköpfe werden dann bei Temperaturen bis 35°C an schattigen, 

gut belüfteten Plätzen getrocknet – in Ringelblumen-Kulturen erfolgt die 

Trocknung in speziellen Trockenöfen –. 

In der Volksheilkunde werden außer den Blüten/Blütenköpfen,  Flores 

calendulae,  auch noch die Blätter,  Folia calendulae, gesammelt. 

Nach  der  Trocknung  werden  die  gelben  Randblüten  abgezupft;  sie 

werden nun vorsichtig nachgetrocknet – die Nachtrocknung sollte rasch 

erfolgen, es sollte keine künstliche Wärme verwendet werden –. 

In  der  Volksmedizin  werden  die  ganzen  Blüten  getrocknet  und  zur 

Gänze verwendet, desgleichen die Blätter. 

 

Zuvor soll aber noch ein kurzes Wort verloren werden – insbesondere, 

auch  weil  ich  immer  wieder  dazu  und  darüber  gefragt  wurde  –  über  evtl. 

bestehende   „Verwechslungsmöglichkeiten  der  Ringelblume“  mit 

anderen Pflanzen. 

Ja,  eine  Verwechslungsmöglichkeit  gibt  es  und  zwar  mit  der  unter 

Naturschutz  stehenden   „Acker-Ringelblume“  (s.  nächstes  Kapitel: 

„Zwischenspiel“). 

Auch öfters gefragt:  

Sind Ringelblumen giftig? 

Da kann ich beruhigen. Ringelblumen sind absolut nicht-giftig! 

Sie zählen zu den  „ungiftigen, kinderfreundlichen Pflanzen in Garten 

& Natur!“  

Dazu zählen weitere Pflanzen im Garten wie u.a. Begonien, Dahlien, 

Gänseblümchen,  Herbstaster,  Holunder,  Petunien,  Sonnenblumen, 

Kapuzinerkresse,  Kornblumen,  Löwenzahn,  Magnolien,  Tränendes 

Herz, Vergissmeinnicht.  

Toxikologische Untersuchungen haben ergeben:  

Ringelblumen  und  somit  auch  die  Ringelblumen-Zubereitungen  sind 

bei  fachgemäßer  Dosierung  nicht  toxisch  und  weitgehend  frei  von 

Nebenwirkungen wie Hautreizung und allergische Reaktionen.  

Mit  dem  Ames-Test  konnte  keine  mutagene  Wirkung  ( Mutagene  sind 

biologische,  chemische  oder  physikalische  Einflussfaktoren,  die  Veränderungen 

des  Erbguts  [Mutationen,  Chromosomenaberrationen]  hervorrufen)  festgestellt 

werden. 

 

Was  die  Inhaltsstoffe  angeht,  so  besprechen  wir  dies  an  späterer 

Stelle.  

 

Abschließen  will  ich  die  Beschreibung  der  Botanik  über  die 

Ringelblume  mit  einem  Zitat  aus  dem   „Botanischen  Bilderbuch  für 

Jung und Alt“ aus dem Jahre 1897 von  Franz Bleu: 

 

„Der  Ringelblume  Knospe  schließt  die  goldnen  Äuglein  auf;  mit 

allem,  was  da  reizend  ist,  du  süße  Maid,  steh  auf!"  singt  der  große 

Dichter,  der  aller  Geheimnisse  des  menschlichen  Herzens  wie  der 

Natur in gleichem Maße kundig war, und der sich sagte, dass junge 

Damen  zwischen  9  und  10  Uhr  morgens  eigentlich  schon  auf  den 

Beinen  sein  sollten.  Denn  erst  um  diese  Zeit  erwacht,  wenigstens 

gegen  Ende  des  Sommers,  die  Ringelblume,  und  gegen  5  Uhr 

nachmittags schließt sie das Blütenköpfchen schon wieder, und zwar 

durch  Aufrichten  der  randständigen  Zungenblüten,  die  in  dieser 

Stellung das Mittelfeld mit den Röhrenblüten dachförmig decken.“ 

 

 

Ringelblume: 

Zwischenspiel 

 

Damit  es  nur  ja  nicht  zu  Verwechslungen  beim  Blüten-  &  Pflanzen-

Sammeln kommt, kommen kann, ein kleiner Seitenschwenk zur 

 

Acker-Ringelblume  

(Calendula arvensis L.). 

 

Sie hat mit der Ringelblume (Calendula officinalis L.) einen gemeinsamen 

Pflanzen-Stammbaum.  Die  Gemeinsamkeit  reicht  bis  zur  Pflanzen-

Gattung der  Calendulae.  

Dann aber trennen sich die Entwicklungswege.  

Die  Acker-Ringelblume ist eine eigenständige Art – ebenso wie es die 

Ringelblume ihrerseits auch ist –.  

Die  Acker-Ringelblume  wächst  als  einjährige  krautige  Pflanze  und 

erreicht   Wuchshöhen  von  5-30  Zentimetern.  Die  niederliegenden 

oder  bogig  aufsteigenden,  verzweigten  Stängel  sind  bis  zu  den 

Blütenkörben  beblättert.  Die  unteren  Laubblätter  sind  spatel-förmig, 

kurz  gestielt,  ganzrandig  oder  entfernt  stumpf  gezähnt,  die  oberen 

sind  lanzettlich  mit  seicht  herzförmigem,  Stängel-umfassendem 

Grund. 

Die Körbchen weisen einen Durchmesser von meist 1-2 (selten bis zu 

3,5)  Zentimetern  auf.  Die  weit  glockige  Hülle  besteht  aus  grünen 

Hüllblättern,  die  an  der  Spitze  oft  rötlich  überlaufen  und  weißhäutig 

berandet  sind.  Die   Blüten  sind  meist  zitronen-gelb,  seltener  gold-

gelb. Die Zungenblüten sind 7 bis 12 mm lang und meist weniger als 

doppelt  so  lang  wie  die  Hüllblätter.  Die  stark  gekrümmten,  am 

Rücken  dornigen  Schließfrüchte  sind  innerhalb  eines  Korbes  meist 

von  dreierlei  Gestalt.  Die  äußeren,  Hakenfrüchte  genannten,  enden 

in einem zweischneidigen Schnabel und sind ungeflügelt und doppelt 

so  lang  wie  die  Hülle,  die  mittleren,  Kahnfrüchte  genannten,  sind 

schwach  kahnförmig,  die  inneren,  Larvenfrüchte  genannten,  sind 

ringförmig eingerollt und am Rücken quer gerieft. 

Die  Acker-Ringelblume  blüht  in  Mitteleuropa  zwischen  April  und 

Oktober,  im  Mittelmeerraum  meist  von  November  bis  Mai,  selten 

auch ganzjährig.  

Vorkommen: 

Die 

Acker-Ringelblume 

hat 

ihr 

Hauptverbreitungsgebiet 

im 

Mittelmeer-Gebiet einschließlich der Kanarischen Inseln und Madeira 

und  kommt  dort  weit  verbreitet  und  häufig  in  allen  floristischen 

Territorien vor.  

In  Deutschland   kommt  die  Acker-Ringelblume  als   Archäophyt  (d.s. 

hemerochore  =  veredelte/kultivierte  Pflanzenarten,  die  vor  1492,  als  Christoph 

Kolumbus  Amerika  erreichte,  aber  noch  in  im  weiteren  Sinne  historischer  Zeit, 

durch  direkten  oder  indirekten  menschlichen  Einfluss  in  ein  neues  Gebiet 

eingeführt  wurden  und  sich  dort  selbständig  ohne  fremde  Hilfe  fortgepflanzt 

(etabliert)  haben.  Im  Gegensatz  dazu  bezeichnet  man  Pflanzen,  die  nach  1492 

eingeführt wurden, als Neophyten. Archäophyten gelten zwar nicht als einheimisch 

(indigen), werden aber  insbesondere im Naturschutz  im Gegensatz  zu Neophyten 

als heimisch betrachtet)  in Weinbaugebieten vor und tritt darüber hinaus 

gelegentlich unbeständig auf.  

Sie  gilt  in  Mitteleuropa  als  Wärme-liebende  Art  und  wächst  in 

Weinbergen,  in  Hackfrucht-Äckern,  an  Ackerrändern  und  Ruderal-

Flächen  (d.i.  eine  zumeist  brachliegende  Rohbodenfläche)  auf  Nährstoff-

reichen, lockeren, kalkhaltigen, lehmigen Böden.  

Sie  gilt  bundesweit  als  stark  gefährdet,  kommt  aber  regelmäßig  nur 

noch  in  Baden-Württemberg  vor;  in  Nordrhein-Westfalen,  in 

Mecklenburg-Vorpommern  und  in  Niedersachsen  finden  sich  nur 

noch  geringe  Bestände;  vom  Aussterben  bedroht  ist  sie  in 

Rheinland-Pfalz;  in  Bayern  ist  sie  vom  Aussterben  stark  gefährdet 

und  sowohl  in  Sachsen  –  wohl  auch  in  Sachsen-Anhalt  und 

Thüringen  –  und  im  Saarland  gilt  die  Acker-Ringelblume  sogar  als 

ausgestorben. 

 

Die  Acker-Ringelblume  ist  in  Südafrika,  Argentinien,  Chile  und 

Uruguay, in Kalifornien selten, in Neuseeland lokal eingebürgert. 

 

Das sollte genügen, um einer Verwechslungsgefahr vorzubeugen. 

 

Nach der Botanik zu den Inhaltsstoffen in der Ringelblume. 

 

 

Ringelblume: „Inhalts-

Stoffe“ 

 

Richtiger muss es heißen „Heil- und Inhalts-Stoffe“. 

 

Die  pflanzliche  Droge  ( )   „Calendula  officinalis  L.“  enthält  in  ihren 

heilkräftigen  Pflanzenteilen  zahlreiche  wichtige  Inhaltsstoffe,  die  für 

die  Gesundheit  und  auch  das  Wohlbefinden  bedeutend  sind.  

Festzuhalten  ist,  dass  in  der  wissenschaftlichen  Medizin  arzneilich 

verwendet  nur  die  Ringelblumen-Blüten  verwendet  werden;  in  der 

naturheilkundlichen  Medizin  hingegen  zusätzlich  gelegentlich  auch 

das Kraut, sprich die Blätter 

Die wichtigsten Inhalts- & Wirkstoffe sind: 

-  ätherisches Öl ( ) [in den Zungenblüten + Blütenständen] 

[es enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, s.u.] 

-   Flavonoide ( ) 

-   Triterpene ( ) bzw. Triterpen-Alkohole 

-   Sesquiterpene ( ) 

-   Saponine ( ) und Saponiside  

-   Pflanzenschleim ( ) und sonstige Schleimstoffe ( ) 

-   wasserlösliche Zuckerstoffe  ( ) z.B. Polysaccharide 

-   Vitamine ( ) 

-   Bitterstoffe  ( ) 

-   Glycoside ( ) 

-   Sekundäre Pflanzenstoffe (SPS) ( ) 

-   Pflanzen-Gummi ( ) 

-   Harze ( ) 

-   Antioxidantien ( ) 

-  Mineralstoffe und Spurenelemente ( ) 

-  Phenolische Säuren ( )  

-  mehrfach ungesättigte Fettsäuren ( ) 

-  Tannine ( ) 

-  Phenolcarbonsäuren ( ) 

-  Enzyme ( ) 

-  Cumarine ( ) 

-  Paraffin-Kohlenwasserstoffe ( ) 

-  Albumin ( ) 

-  Fruchtsäuren ( ) 

-  weitere und sonstige Wirkstoffe 

 

Nach  aktuellen  Untersuchungen  enthält  die  Ringelblume  außerdem 

an weiteren wichtigen Inhalts- & Wirkstoffen: 

-  Salicylsäure 

-  Violaxanthin 

 

Ich denke, nein, ich bin sicher: 

Eine ganz schön lange Liste an Wirkstoffen in dieser Heilpflanze! 

 

Jetzt etwas detailliertes, sprich: genauer. 

 

01.  Fruchtsäuren 

In  den  Ringelblumen-Blütenköpfchen  ist  die  Äpfelsäure  enthalten.  Sie  ist 

ein  Zwischenprodukt  im   „Energie-Stoffwechsel“,  dem  „Zitronensäure-

Zyklus“.  Äpfelsäure unterstützt die Wirkung der Antioxidantien ( ).  

Die  Fruchtsäuren  in  Pflanzen  spielen  eine  bedeutende  Rolle  bei 

Krankheiten  der  Nieren  und  Blase.  Sie  verhindern  die  Entstehung  von 

Nieren- und Blasensteinen und regulieren die Verdauung auf die natürliche 

Weise.  Die  in  den  Früchten  enthaltenen  Enzyme  (s.u.)  &  die  Fruchtsäuren 

(s.o.)  bilden eine Schutzwirkung. 

 

02.  Salicylsäure 

Salicylsäure  (chem.  Bezeichnung:  2.Hydroxy-Benzoesäure)  gehört  zur  Klasse 

der  nicht-steroidalen  Antirheumatika  (NSAR)  und  wirkt  bei  innerer 

Anwendung analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch. [Anmerkung: bei 

pflanzlicher  Herkunft  als  Phytotherapeutikum  und  als  Homöopathikum  sind  diese 

Nebenwirkungen  nur  selten  zu  verzeichnen;  vielmals  treten  sie  überhaupt  nicht 

auf!].  In  der  Dermatologie  wird  Salicylsäure  hingegen  noch  sehr  häufig 

eingesetzt.  Bei  externer  Anwendung  wirkt  sie  bakterizid  und  keratolytisch. 

In niedrigen Konzentration (< 2%) wird die Substanz in Kosmetikprodukten 

gegen Akne eingesetzt. In höheren Konzentrationen (> 5%) nutzt man die 

keratolytische  Wirkung  zur  Komedolyse  bei  Akne  und  zur  Therapie  von 

Warzen  (Verruca  vulgaris).  Die  Auflösung  der  Hornschicht  erfolgt  über  eine 

Zerstörung  der  interzellulären  Kohäsion  im  Stratum  corneum.  Durch  die 

lokale  Reizung  wird  darüber  hinaus  wahrscheinlich  eine  Immunantwort