Zytokine, Rantes, Wachstumsfaktoren, Arachidonsäure-Derivate & Antikörper - Dr. med. Hanspeter Hemgesberg - E-Book

Zytokine, Rantes, Wachstumsfaktoren, Arachidonsäure-Derivate & Antikörper E-Book

Dr. med Hanspeter Hemgesberg

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Beschreibung

Zytokine, Rantes, Wachstums-Faktoren, Arachidonsäure-Derivate & Antikörper Bis vor knapp 30 Jahre waren "Proteine" (Eiweißkörper) nur wenigen immunologisch forschenden Wissenschaftlern bekannt; allerdings es waren weltweit nur einige wenige. Die medizinische und speziell die immunologische Forschung war und ist nicht aufzuhalten. So sind in seit das erste Zytokin in den 1980er Jahren entdeckt worden war bis zum heutigen Tage nicht nur immer weitere dieser "helfenden Proteine" (wie ich sie nenne) entdeckt worden – das die eine Seite – und dazu aber – das ist die andere Seite – es ließen sich immer mehr und weitere Funktionen und Aufgaben dieser "Stoffe" nachweisen und aufspüren. Der heutige Stand, so erfreulich er ist, ist noch lange nicht das obere Ende der wissenschaftlichen "Fahnenstange". Fakt ist zweifelsfrei: Zytokine & Co. gewinnen immer mehr und weitere Bedeutung in der medizinischen Therapie, sowohl der wissenschaftlichen Immunologie wie der seriösen und kompetenten Bio-Immun-Medizin. Wenn 'man' weiß, dass insbesondere bei chronischen, chronisch-rezidivierenden und bes. bei einschneidenden Krankheiten nicht einzig ein Organ oder ein Gewebe betroffen ist, sondern eng gekoppelt an die Krankheit das gesamte Immun-System zwar einerseits Höchstleistung erbringen muss, allerdings andererseits durch die Krankheit per se das Immun-System in arge Turbulenzen gerät, dann wird nicht nur dem Fachmann (hier setze ich Wissen voraus), sondern auch dem an der eigenen Gesundheit interessierten Mitmenschen einsichtig, dass gleichzeitig zur Therapie der zugrunde liegenden Krankheit auch das ramponierte Immun-System auf verbessertes Leistungs-Niveau gebracht werden muss/müsste/sollte. Zytokine & Co. sind keine "Wundermittel" – sind aber wichtige und wertvolle Therapeutika und zwar in der gesamten Medizin mit zunehmender Bedeutung. "Zytokine & Co.: Schlüssel zum Erhalt des Immun-Systems!"

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Seitenzahl: 192

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Zytokine, Rantes, Wachstums-Faktoren,

Arachidonsäure-Derivate und Antikörper

Bis vor knapp 30 Jahre waren „Proteine“ (Eiweißkörper)nur wenigen immunologisch forschenden Wissenschaftlern bekannt; allerdings es waren weltweit nur einige wenige.

Die medizinische und speziell die immunologische Forschung war und ist nicht aufzuhalten. So sind in seit das erste Zytokin in den 1980er Jahren entdeckt worden war bis zum heutigen Tage nicht nur immer weitere dieser „helfenden Proteine“ (wie ich sie nenne)entdeckt worden – das die eine Seite – und dazu aber – das ist die andere Seite – es ließen sich immer mehr und weitere Funktionen und Aufgaben dieser „Stoffe“ nachweisen und aufspüren.

Der heutige Stand, so erfreulich er ist, ist noch lange nicht das obere Ende der wissenschaftlichen „Fahnenstange“.

Fakt ist zweifelsfrei:

Zytokine & Co. gewinnen immer mehr und weitere Bedeutung in der medizinischen Therapie, sowohl der wissenschaftlichen Immunologie wie der seriösen und kompetenten Bio-Immunologischen-Medizin.

Wenn ‚man‘ weiß, dass insbesondere bei chronischen, chronisch-rezidivierenden und bes. dazu bei einschneidenden Krankheiten nicht einzig ein Organ oder ein Gewebe betroffen ist, sondern eng gekoppelt an die Krankheit das gesamte Immun-System zwar einerseits aufgrund der ständigen Krankheits-bedingten Be- und Überlastung Höchstleistung erbringen muss, allerdings andererseits durch die Krankheit per se das Immun-System in arge Turbulenzen gerät, dann wird nicht nur dem Fachmann (hier setze ich Wissen voraus), sondern auch dem an der eigenen Gesundheit interessierten Mitmenschen einsichtig, dass gleichzeitig zur Therapie der zugrunde liegenden Krankheit auch das ramponierte Immun-System auf verbessertes Leistungs-Niveau gebracht werden muss/ müsste/sollte.

Zytokine & Co. sind keine „Wundermittel“, geschweige denn „Allheilmittel“, sie sind aber wichtige und wertvolle Therapeutika und zwar in der gesamten Medizin mit zunehmender Bedeutung.

Fazit:

„Zytokine & Co.

Schlüssel zum Erhalt und zur Stärkung des Immun-Systems + Stabilisierung bei Krankheiten!“

Dieses Buch „Zytokine, Rantes, Wachstumsfaktoren, Arachidonsäure-Derivate und Antikörper“ will Sie – als Betroffene/-n, allgemein an der eigenen Gesundheit interessierten Menschen und ganz besonders aber auch alle an der biologischen (insbesondere ganzheitlich bzw. ganzheits-medizinisch) Medizin interessierte und orientierte Therapeuten – informieren und beraten.

Alle Angaben sind nach bestem Wissen zusammengestellt.

Jedoch kann eine Verbindlichkeit aus ihnen nicht hergeleitet werden.

Zytokine, Rantes, Wachstumsfaktoren, Arachidon-Säure-Derivate und Antikörper

Keine „Wunder- und Allheilmittel“ – wichtige + wertvolle „Therapeutika“ mit zunehmender Bedeutung in der gesamten Medizin

Verfasser:

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Wissenschaftliche Recherchen und redaktionelle Mitarbeit:

Rosemarie Hemgesberg

© Copyright 2021

für das im Buchtext „Zytokine & Co.“ vorgestellte/besprochene gesamte Procedere liegt ausschließlich bei Dr. med. Hanspeter Hemgesberg.

Nutzung – auch auszugs- und teilweise – in Wort, Schrift und allen elektronischen (auch zukünftigen) Kommunikationssystemen und in irgendeiner sonstigen Form (Fotokopie, Mikrofilm und andere Dokumentations- und Archivierungsverfahren) sowie die Weitergabe an Dritte und/oder die Vervielfältigung und sonstige Verbreitung ist verboten und strafbewehrt!

Gerichtsstand: Jeweiliger Wohnsitz Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

© Copyright 2021

für die Gestaltung des Covers liegt bei Andrea Hemgesberg, Miesbach.

Die missbräuchliche Verwendung ist strafbewehrt!

Gerichtsstand: jeweiliger Wohnsitz Andrea Hemgesberg.

Hinweis:

Bei der farblichen Gestaltung des Covers und der Übernahme des Äskulap-Stabes sowie aller Abbildungen handelt es sich um „Lizenz-freie“ Bilder.

ISBN 978-3-7485-5870-5

Vorwort zur aktualisierten Neuauflage

Es sind erst knapp unter 3 Jahren seit der Publizierung der Erstauflage „Zytokine & Co.“ vergangen und nun schon – oder doch erst? - eine Aktualisierung.

Sicherlich für Laien und auch für mit der „Materie weniger vertraute und befasste Therapeuten - Ärzte wie insbes. ‚Nicht-ärztliche‘ Behandler - eine sehr kurze Zeitspanne.

Für mit der „Materie vertraute und befasste Behandler“ allerdings keineswegs und keinesfalls.

In diesen knapp 3 Jahren haben sich in der wissenschaftlichen Forschung bezüglich Zytokine & Co. weitere Kenntnisse herauskristallisiert, die auch bereits zum Teil Eingang in der Medizin insbesondere der Biologischen Mikro-Immunologie gefunden haben.

Jetzt komme ich nicht drum herum, laut mein „Mea culpa“ zu bekennen: Trotz mindestens „4-und-6-Augen-Prinzip“ sind in der Erstausgabe einige „Fehler“ untergekommen und übersehen worden.

In und mit der Aktualisierung musste konsequenterweise dem ‚Umstand‘ Rechnung getragen werden.

Miesbach, im Frühherbst 2021

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Zu Beginn: Ein Gedicht

Tränen in schwerer Krankheit

Mir ist ich weis nicht wie, ich seufze für und für.Ich weine Tag und Nacht, ich sitz in tausend Schmerzen;Und tausend fürcht ich noch, die Kraft in meinem HerzenVerschwindt, der Geist verschmacht, die Hände sinken mir.Die Wangen werden bleich, der schönen Augen ZierVergeht, gleich als der Schein der schon verbrannten Kerzen.Die Seele wird bestürmt gleich wie die See im Märzen.Was ist dies Leben doch, was sind wir, ich und ihr?Was bilden wir uns ein! was wündschen wir zu haben?Itzt sind wir hoch und groß, und morgen schon vergraben:Itz Blumen, morgen Kot, wir sind ein Wind, ein Schaum,Ein Nebel, eine Bach, ein Reiff, ein Tau' ein Schatten.Itz was und morgen nichts, und was sind unser Taten?Als ein mit herber Angst durchaus vermischter Traum.

Andreas Gryphius

[11. Oktober 1616 – 16. Juli 1664 // deutscher Dichter und Dramatiker und bedeutender Lyriker der Barock-Zeit]

Eine Einführung

Die Kenntnisse um die Bedeutung und somit deren An- und Verwendungsmöglichkeiten von Zytokinen – d.s. Interleukine (IL), Interferone (IFN), Tumor-Nekrose-Faktoren (TNF), Kolonie-Stimulierende Faktoren (CFS) –, Wachstumsfaktoren –, Derivate (Abkömmlinge) der Arachidonsäure(= vierfach ungesättigte Fettsäure in der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren) und dazu RANTES und nicht zuletzt sind erst seit knapp 3 Jahrzehnten bekannt; und immer weitere Erkenntnisse kommen nahezu ständig dazu.

Obgleich nicht unmittelbar diesen „Faktoren-Gruppen“ angehörig, sollen aber - weil in der Therapie vielmals in Kombination - die humanisierten/humanen monoklonalen Antikörper dennoch zumindest in knapper Form besprochen werden.

Sie sind in der Medizin noch sehr „jung“.

Wenngleich noch „jung“ in der Medizin eingeführt, so haben diese „Zell-und Immun-Regulatoren“ (wie ich sie nenne) eine ständig zunehmende Bedeutung in nahezu allen Fachbereichen der Medizin inzwischen eingenommen; sie sind inzwischen weitgehend „etabliert“.

Stellvertretend sollen an dieser Stelle genannt sein folgende Medizin-Fachrichtungen mit wichtigen Indikationen:

I. Altersmedizin (Geriatrie, Gerontologie)

● altersbedingter nachlassender Gedächtnisleistung

● Alterungszustände, bes. vorzeitige

● vorzeitige Gewebe- und Zell-Alterung

II. Neurologische (chronische) Krankheiten

● Multiple Sklerose (MS / Encephalomyelitis disseminata /ED)

● Motoneuronen-Erkrankungen (u.a. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), spastische Spinal-Paralyse, spinale Muskelatrophie Typen 1-4 (SMA))

● Parkinson-Syndrome

● entzündliche Prozesse des Zentralnervensystems

III. Immunologische Krankheiten

● erworbene Immunsystem-Defizite im Rahmen einer Grund-

Erkrankung (u.a. durch Viren hervorgerufen oder bei/durch eine Krebs-Krankheit)

● Autoimmun-Erkrankungen (u.a. Psoriasis, Neurodermitis, Multiple Sklerose (MS), Amyotrophe Lateral-Sklerose (ALS), Rheumatoide Arthritis (RA), Systemischer Lupus erythematodes (SLE) und andere)

IV. Internistische (akute wie chronische) Krankheiten

● Leberkrankheiten (u.a. Hepatitis, Leberzirrhose)

● Lungenkrankheiten (u.a. Asthma bronchiale, COPD, Lungen-Sarkoidose/M. Boeck)

● Nierenkrankheiten (u.a. chron. Nieren-Insuffizienz (CNI), chron.

Glomerulonephritis, Nephrotisches Syndrom)

● Infektionskrankheiten (Bakterien, Viren, Parasiten)

● Anaemie („Blutarmut“)

V. Hämatologische und onkologische Krankheiten

● Erkrankungen (maligne/benigne) des Lymphatischen Systems

● Erkrankungen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

● Krankheiten der Blutplättchen (Thrombozyten)

● Krankheiten des Knochenmarks (von Minderleistung bis

Leistungsversagen)

● Maligne solide Tumoren

VI. Orthopädische/rheumatologische Krankheiten

● progrediente Erkrankungen im Rheumatischen Formenkreis (u.a. degenerative und entzündliche Rheuma-Formen, Fibromyalgie-Syndrom)

● Osteoporose („Knochenschwund“)

● Osteomyelitis (OM // Knochenmarkentzündung)

● entzündliche Prozesse des Skelettsystems, des Bindegewebes + der Muskeln

● Unfälle (stumpfe und offene Traumen), Frakturen

VII. Psychische/Psychiatrische Krankheiten

● Depressionen

● Psychiatrische Krankheiten

● Schizophrenie

VIII. Sonstige/Weitere Anwendungsgebiete

● Erschöpfungs-/Müdigkeits-Syndrome („Fatigue-Syndrome“)

● Makula-Degeneration (feuchte und trockene)

Dies soll zum „Einstieg“ in dieses wichtige Thema genügen.

Ich gliedere in zwei Teilabschnitten auf:

Zuerst die m.M.n. unbedingt zum Verständnis wichtigen und erforderlichen „Wissenschaftliche Grundlagen“ und dann deren Umsetzung in der „Anwendung in Klinik und Praxis“.

Für die Laien ist insbesondere der ‚theoretische‘ Teil „schwere Kost“. Ich hoffe aber sehr, dass ich nicht zu sehr ‚Fachchinesisch‘ unterwegs war/bin. Zudem darf ich darauf hinweisen, dass ich viele Fachbegriffe markiert habe und diese später dann erkläre.

Für die Fachleute unter der Leserschaft - ich spreche hier insbesondere Heilpraktiker, Apotheker und schon länger in der eigenen Praxis tätigen Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fachrichtungen an - sollte das Verständnis weit(est)gehend vorhanden sein.

Wie auch immer:

Ich wünsche mir sehr, dass Sie alle für Ihre Gesundheit wertvoll Hinweise haben finden können und insbesondere ein verbesserte Verständnis für die Biologische (Mikro-)Immun-Therapie.

Miesbach, im Frühherbst 2021

Ihr

Dr. med. Hanspeter Hemgesberg

Teil 1 Medizinisch-Wissenschaftliche Grundlagen

Hinweis

Wichtige Fachbegriffe bzw. Fremdwörter in diesem Buch sind gekennzeichnet mit einem (●).

Im Glossar werden diese Termini unter

„Lexikon: Fachbegriffe – Diagnostik – Therapie“

in alphabetischer Reihenfolge erklärt/ erläutert.

Ihr

Dr. Hanspeter Hemgesberg

Zytokine

Definition

Mit dem Begriff „Zytokin/Zytokine“ werden in der Medizin eine ungleichmäßige (= ungleich hinsichtlich der Wirkung und der Anwendung)Gruppe von „zucker-haltigen Proteinen“(Eiweißkörper) – korrekt: eine Gruppe von Peptiden(ein Peptid ist eine organische Verbindung, die Peptid-Bindungen zwischen Aminosäuren (●) enthält. Nach deren Anzahl werden Oligopeptide mit wenigen von Polypeptiden mit vielen Aminosäuren unterschieden. Lange Polypeptid-Ketten werden auch als Proteine bezeichnet, insbesondere die durch Protein-Biosynthese gebildeten) bezeichnet, die sowohl das Wachstum als auch die Differenzierung und die Proliferation(d.i. die Bezeichnung für schnelles Wachstum bzw. die Vermehrung von Zellen/Geweben; die Proliferation ist gekennzeichnet durch Zell-Teilung und Zell-Wachstum) wie nicht zuletzt das Leistungsvermögen von sogen. „Ziel-Zellen“(z.B. das „Abwehrvermögen“)regulieren und sicherstellen.

Zytokine wirken durch Signal-Übertragung zwischen einzelnen Zellen.

Sie kommen im menschlichen Organismus – sie sind „körpereigen Substanzen“ – vor und lassen sich bei verschiedenen Krankheiten entweder als bis zu hochgradig erhöht bzw. als bis zu signifikant erniedrigt labor-chemisch nachweisen.

Zytokine stehen als ‚Ober- bzw. Sammelbegriff‘ für zahlreiche im Körper gebildete und vorhandene Substanzen; sie werden u.a. von aktivierten B- und/oder T-Zellen während der natürlichen bzw. der speziellen Immunantwort(= Immunantwort; d.i. die Reaktion des Immun-Systems mit einem fremden und/oder bereits bekannten Antigen) freigesetzt.

Zusammengefasst:

Zytokine sind Botenstoffe, die bei einer Reaktion des Immunsystems gebildet werden. Durch Zytokine können bestimmte Abwehrzellen aktiviert werden.

Zytokine haben Effekte auf Entzündungsprozesse, Bakterien-Vermehrung, Verlauf insbes. chronischer Krankheiten und die Entstehung von Krebs.

Zu den Zytokinen gehören unter anderem Interleukine, Interferone und Tumornekrosefaktoren.

Bildung von Zytokinen

Zytokine sind eine inhomogene Gruppe von regulatorischen Proteinen, die der Signalübertragung zwischen Zellen dienen und deren Proliferation und Differenzierung steuern

Zytokine werden u.a. gebildet von:

1. Makrophagen(●)

(„Riesenfresszelle“; sie zählen zu den Fresszellen (Phagozyten) und sind Leukozyten (weiße Blutkörperchen), gehören also zu den Zellen des Immunsystems)

2. B-Lymphozyten (B-Zellen) (●)

(siegehören zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Sie sind als einzige Zellen in der Lage, Antikörper zu bilden, und machen zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil des adaptiven Immunsystems aus)

3. T-Lymphozyten (T-Zellen)(●)

(sie bilden eine Gruppe von weißen Blutzellen, die der Immunabwehr dient. T-Lymphozyten stellen gemeinsam mit den B-Lymphozyten die erworbene (adaptive) Immun-Antwort (●) dar. Das T im Namen steht für den Thymus, in dem die Zellen ausreifen)

4. Natürlichen Killerzellen(●)

5. Fibroblasten(●)

(d.i. die ortsständige spezifische Zelle des Bindegewebes. Darüber hinaus kommen Fibroblasten auch als bewegliche freie Zellen im Interstitium vor. Fibroblasten sind mesenchymaler (●) Herkunft. Sie spielen eine wichtige Rolle bei dem Auf- und Abbau der Zwischenzellsubstanz, der extrazellulären (●) Matrix(●))

Physiologie von Zytokinen

Ziel der Physiologie ist es, Vorhersagen über das Verhalten eines betrachteten Systems (z.B. Stoffwechsel, Bewegung, Keimung, Wachstum, Fortpflanzung) zu formulieren]

Zytokine entfalten …

a) autokrine Wirkung

(= derjenige Sekretionsmodus von innersekretorischen Drüsenzellen, um ihre Sekrete/Hormone/Gewebshormone(●) unmittelbar in das Interstitium [d.i. der Zwischenraum zwischen Organen, Geweben und Zellen] ihrer unmittelbaren Umgebung abzugeben, so dass sie auf die abgebende Zelle selbst ein- und zurückwirken. Dies wird in der Medizin bezeichnet als

„Ultrashort-Feedback-Mechanismus“)

b) parakrine Wirkung

(= derjenige Sekretionsmodus von Zellen, bei welchem die abgegebenen Hormone, Gewebshormone und/oder hormon-ähnliche Substanzen direkt und unmittelbar auf Zellen in der allernächsten Umgebung einwirken. Dabei gelangen Substanzen nicht über das Blut/die Blutwege zu ihren Ziel-Zellen – dies im Gegensatz zur endokrinen Wirkung –)

c) endokrine Wirkung

(= derjenige Sekretionsmodus von Drüsenzellen, ihre Substanzen über die Blutwege abzugeben und von diesen gelangen sie zu den Ziel-Zellen)

Die Abgrenzung gegenüber Hormonen wird aktuell kontrovers diskutiert; denn es gibt Überschneidungen zwischen den Gruppen. So wird z.B. EPO (Erythropoetin) einmal als Hormon angesehen und dann wiederum als Zytokin.

Funktionen/Wirkungen von Zytokinen

Zytokine verfügen über – hier zuerst in der Summe betrachtet – folgende vielfältigen Funktionen/Wirkungen:

1. pro-inflammatorische (Entzündungen fördernde) Funktionen/

Wirkungen

2. anti-inflammatorische (Entzündungen hemmende) Funktionen/

Wirkungen

3. Immun(system)-regulatorische Funktionen/Wirkungen; bzgl.

dieser Funktion werden die Zytokine bezeichnet als „Mediatoren“ (= Bezeichnung für ‚Botenstoffe‘, die an einer Zielstruktur – in aller Regel eine Zelle – biochemische Reaktionen auslösen // dazu zählen u.a. Neuro-transmitter [d.s. Botenstoffe, die an chemischen Synapsen die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen. Die Transmitterstoffe werden im Zellkörper oder in der Endigung des Axons vom sendenden Neuron produziert, hier in Bläschen vorrätig gehalten und bei Erregung in bestimmten Mengen freigesetzt] und Hormone)

4. die Hämatopoese (= Blutbildung, insbes. der Erythrozyten) steuernde

Funktionen/Wirkungen

5. sie haben steuernde Funktionen/Wirkungen auf die Reparatur-

Mechanismen von Gewebe- und von Zell-Schäden

6. sie wirken für und auf zahlreiche – insbesondere (vor-)geschädigte – Zellen als „Wachstumsfaktoren“.

7. sie haben regulierende und steuernde Funktionen/Wirkungen auf

und für das Wachstum von Zellen und die Differenzierung von Zellen.

8. Hinzu kommt noch die „Zytokin-Spezifität“ eines jeden Zytokins.

Einteilung von Zytokinen

Zytokine werden – aktueller Stand Frühherbst 2021 - eingeteilt in vier ‚Gruppen‘:

01 Interleukine (IL)

02 Interferone (IFN)

03 Tumor-Nekrose-Faktoren (TFN)

04 Kolonie-Stimulierende Faktoren (CSF).

Zugegeben:Was nun folgt, das ist alles andere als ‚leicht-verdauliche Kost‘, das ist zumal für die Laien - und das ist sicherlich die größte Zahl unter der Leserschaft - aber sicherlich auch für Fachleute vielmals nur schwer ‚verständlich‘.

Warum dann die eingehende Beschreibung?

Schlicht und einfach darum, um Ihnen einen „Begriff“ davon und darüber zu geben, warum Zytokine - das gilt übrigens ebenso für Wachstumsfaktoren, Rantes, Arachidonsäure-Derivate und auch für Antikörper – für und in der Medizin eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Interleukine (IL)

Bei den IL handelt es sich um eine Unter-Gruppe von Botenstoffen, den Zytokinen. IL gehen aus von „körpereigenen Abwehrzellen“ (Leukozyten und Makrophagen) hervor und werden von diesen sezerniert; sie dienen der „Regulation des Immunsystems“.

IL vermitteln die Kommunikation zwischen Leukozyten und anderen an der Immun-Reaktion beteiligten Zellen (z.B. Makrophagen).

Die Wirkung der IL ist dabei höchst unterschiedlich.

Während IL-2 von der T-Zelle ausgeschüttet wird und positiv auf das Wachstum dieser Zelle wirkt, hemmt IL-10 die Aktivität der Makrophagen und dämmt die Abwehrreaktion ein.

IL regen also spezifisch bestimmte Zellen des Immunsystems zu Wachstum, Reifung und Teilung an oder verhindern genau diese Prozesse der Aktivierung.

Aktuell sind 33 IL bekannt und isoliert nachgewiesen worden.

Nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung werden sie in mehrere Untergruppen unterteilt, die durch Zahlen gekennzeichnet werden.

Die Interleukine und ihre wichtigsten Wirkungen sind nachstehend in abgekürzter Form aufgeführt:

Interleukin-1 (IL-1)

Sezerniert v.a. von Makrophagen, B-Lymphozyten (B-Zellen), Fibroblasten (●) + Endothelzellen.

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 2 codiert (d.h. das Gen trägt die entsprechenden Informationen für das jeweilige Protein).

Aktuell:

Neuere Untersuchungen/Forschungen weisen darauf hin, dass IL-1 ein „Schlüssel-Mediator“ darstellt, insbesondere bei chronisch-entzündlichen Prozessen.

Unterschieden wird zwischen:

a) Interleukin-1 alpha

b) Interleukin-1 beta.

Interleukin-2 (IL-2)

IL-2 ist der wichtigste „Signalstoff“ für die T-Helferzellen (d.i. eine Subgruppe der T-Lymphozyten): Sie sind für die Erkennung von Antigenen zuständig, die ihnen von den sogen. Antigen-präsentierenden Zellen (●) präsentiert werden. Die T-Helfer-Zellen besitzen keine zytotoxische Aktivität und sind auch nicht zur Phagozytose fähig. Sie leiten jedoch nach Erkennung eines Antigens (●) eine entsprechende Immunantwort ein. Dabei sind sie auf die Zusammenarbeit mit anderen Zellen des Immunsystems angewiesen.

Durch die Erkennung von entsprechenden Antigenen, werden von den T-Helfer-Zellen vor allem Zytokine ausgeschüttet, welche andere Komponenten des Immunsystems (z.B. Makrophagen und zytotoxische T-Zellen) aktivieren.

Gebildet in T-Lymphozyten (T-Zellen).

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 10 codiert.

Sie bewirken eine Aktivierung der T-Helferzellen und deren Teilung. Außerdem verfügen sie über denselben Effekt auf B-Zellen und natürliche Killerzellen sowie zytotoxische Zellen.

Sie werden den „Wachstums-Faktoren“ zugerechnet.

Therapeutisch gesehen, handelt es sich bei IL-2 um eines der wichtigsten Interleukine.

Die wichtigste Aufgabe von IL-2 besteht in der autokrinen Stimulation von T-Zellen. Diese sezernieren es selbst und stimulieren dadurch ihre eigene klonale Expansion. T-Zellen, die ein Antigen gebunden und erkannt haben, werden somit zur Zellvermehrung, zum Wachstum und zur Differenzierung angeregt.

Bei Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) wirkt IL-2 als Wachstumsfaktor und stimuliert deren Proliferation und Differenzierung.

Bei B-Zellen bewirkt Interleukin-2 eine Stimulation der Antikörperbildung.

Regulation der Reifung regulatorischer T-Zellen im Thymus. Diese sind wichtige regulatorische Zellen welche die Bindung körpereigener Antigene durch T-Zellen steuern und unterdrücken und somit eine Toleranz gegenüber dem Selbst schaffen, also Autoimmunität verhindern. Dies geschieht eben durch die Unterdrückung der Bildung von Interleukin-2 durch autoreaktive Zellen.

Hinweis:

Therapeutische Verwendung in der wissenschaftlichen Medizin:

Rekombiniertes/Rekombinantes (●) Interleukin-2 findet unter dem Namen Aldesleukin(Proleukin®) Verwendung in der Krebstherapie (Malignes Melanom, Nierenzellkarzinom) sowie in der Behandlung chronischer Virus-Infektionen.

Interleukin-3 (IL-3)

IL-3 wird sezerniert von T-Zellen.

IL-3 wirkt auf die Stammzellen im roten Knochenmark und hat wichtige Funktion zur Stimulation der Blutbildung (z.B. nach Chemotherapie bzw. bei Leukämien bzw. nach Knochenmarks- od. Stammzell-Transplantation).

Seine entscheidende Rolle entfaltet es als Stimulationsreiz für die Proliferation und Differenzierung pluripotenter hämatopoetischer Stamm-Zellen des Knochenmarks, welche über myeloischeProgenitor-Zellen(●) zu Erythrozyten, Granulozyten, Thrombozyten, Monozyten und Dendritischen Zellen(●) heranreifen.

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 10 codiert.

Hauptproduzenten des IL-3 sind aktivierte T-Lymphozyten. In geringerem Maße sind Monozyten und Makrophagen sowie aktivierte eosinophilen Granulozyten und Epithelzellen(●) des Thymus ebenfalls an der Bildung beteiligt.

IL-3 ist ein wichtiger Mediator innerhalb der Phase einer Immunantwort. Aktivierte T-Lymphozyten, hauptsächlich vom T-Helferzell-Typ, werden durch Erkennung einer für sie spezifischen Antigens aktiviert und sezernieren daraufhin unter anderem Interleukin-3, welches für eine adäquate Stimulation pluripotenter Knochenmarkzellen sorgt. Diese schlagen vermehrt den Differenzierungsweg in Richtung Abwehrzellen ein und unterstützen die Immunreaktion.

IL-3 bindet an den von pluripotenen Stammzellen exprimierten Interleukin-3-Rezeptor und induziert über eine Tyrosinkinase den weiteren Signalweg.

In der Gesamtwirkung ist IL-3 vergleichbar mit GM-CFS (Granulozyten-Monozyten-Kolonie-Stimulierender Faktor), daher auch genannt „Multipotential-Kolonie-Stimulierender Faktor“.

Synonym:

Haematopoetin (HPO)

Interleukin-4 (IL-4)

Sezerniert von TH2-Helfer-Zellen. Regt Wachstum von B-Zellen an. Fördert die Synthese der Immunglobuline (●)IgE und IgG.

Interleukin-4 wird vorwiegend von Th2-Zellen sowie Mastzellen gebildet.

Seine Hauptaufgabe entfaltet es innerhalb der T-Zell-Kommunikation und führt dort zu diversen Proliferations- und Differenzierungs-Reizen. Durch seine hemmende Wirkung auf die Makrophagen-Funktion wird es – wie auch Interleukin-10 – ebenfalls zu den anti-inflammatorischen (entzündungs-hemmenden) Zytokinen gerechnet.

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 5 codiert.

IL-4 bewirkt eine Degranulation von Mastzellen (Mastophyten – d.s. Zellen der körpereigenen Abwehr, die Botenstoffe, unter anderem Histamin und Heparin, gespeichert haben; es handelt sich dabei um zu den Leukozyten gehörende Blutzellen; sie reifen aus hämatopoetischen Stammzellen im Knochenmark heran).

Das von den TH2-Zellen und Mastzellen ausgeschüttete IL-4 entfaltet bei eben diesen auch seine Hauptwirkung. TH2-Zellen und Mastzellen werden stimuliert und zur Proliferation und Differenzierung angeregt. Die TH2-Zellen entstehen hierbei aus naiven TH0-Zellen. Es führt also zu einer autokrinen positiven Rückkopplung.

All diese Effekte führen nun im Laufe einer Entzündungs-Reaktion und der darauf folgenden Immun-Antwort zu einer Verschiebung des Schwerpunktes der Immunantwort. Während die frühe, initiale Phase der Inflammation von Akteuren der zellulären Abwehr wie Makrophagen und Monozyten dominiert wird, wird unter Mithilfe von unter anderem IL-4 der Schwerpunkt auf die humorale Abwehrreaktion verlagert.

IL-4 vermindert die Bildung von TH1-Helfer-Zellen, von Makrophagen, sowie von Interferon-gamma (INF-gamma) sowie der Interleukine 2 und 12.

IL-4 steigert die Synthese und Sekretion von Immunglobulin A (IgA).

IL-4 ist von Wichtigkeit für das Gleichgewicht (Homöostase) des Immun-Systems.

Interleukin-5 (IL-5)

IL-5 wird sezerniert von TH-2-Helferzellen und von Mastzellen. IL-5 steigert die Synthese und Sekretion von Immunglobulin A (IgA) durch Plasma-Zellen. IL-5 fördert die Differenzierung von B-Zellen; zudem stimuliert es die Bildung und Aktivierung von eosinophilen Granulozyten.

IL-5 reguliert zahlreiche Funktionen in der Entwicklung und Biologie von eosinophilen Granulozyten (kurz Eosinophile),einer Untergruppe der sogen. weißen Blutkörperchen.

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 5 codiert.

Interleukin-6 (IL-6)

IL-6 wird sezerniert von T-Helferzellen und Makrophagen („Riesenfress-Zellen“).

Es stimuliert die Bildung von „Aktive-Phasen-Proteinen“ (d.s. Proteine, die im Rahmen von Gewebeschädigungen (Traumata, Infektionen) als Teil der unspezifischen Immunreaktion (Akute-Phase-Reaktion) innerhalb von 6-48 Stunden vermehrt im Blut auftreten) und von Immunglobulinen.

IL-6 gehört zu den pro-inflammatorischen Interleukinen; es stellt die Signalsubstanz des Immun-Systems dar.

Eine besonders wichtige Rolle kommt IL-6 bei der angeborenen, unspezifischen Immunantwort zu.

Des Weiteren stellt IL-6 einen wichtigen Vermittler zwischen der unspezifischen und der spezifischen Immunreaktion in Bezug auf Entzündungsprozesse dar.

Das IL-6-Gen codiert für ein Makromolekül, das aus 212 Aminosäuren besteht. Nach der Protein-Biosynthese erfolgt eine posttranslationale Modifikation, welche in einem Polypeptid aus 184 Aminosäuren resultiert.

Anschließend erfolgt an den Aminosäuren der Positionen 73 und 172 eine Glykosylierung(●).

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf Chromosom 7 codiert.

Die Synthese von IL-6 findet in einer Vielzahl von verschiedenen Zelltypen des Organismus statt. Produktionsorte sind vor allem: Makrophagen – Monozyten – Myelom-Zellen – Keratinozyten – Mastzellen – Fibroblasten – Endothelzellen.

Hinweise:

Verstärkend auf die Biosynthese von IL-6 wirkt sich die Anwesenheit von Prostaglandin E2(PGE2) aus.

Einleitung der Synthese und Freisetzung von IL-6 durch eine erfolgte Verbindung von Antigenen an Rezeptoren der angeborenen Immunität

Als mögliche Antigene, die eine Synthese und Freisetzung von Interleukin-6 induzieren, kommen in Frage:

Antigene von eingedrungenen Pilzen – bakterielleAntigene – viraleAntigene – Fremd-DNA – Zell-Reste.

Synonyma für IL-6 sind:

Interferon-beta-2, B-Zell-stimulierender Faktor, Leberzell-stimulierender Faktor

Interleukin-7 (IL-7)

IL-7 wird gebildet von den Stroma-Zellen im Knochenmark und Thymus.

IL-7 ist ein hämatopoetischerWachstumsfaktor.

Es wird auch von Keratinozyten, Dendritischen Zellen, Hepatozyten (Leberzellen), Neuronen und Epithelzellenproduziert, jedoch nicht von normalen Lymphozyten.

Beim Menschen ist das zugehörige Gen auf X-Chromosom codiert.

Interleukin-7 stimuliert die Differenzierung multi-potenter (pluripotenter)hämatopoetischer Stammzellen in lymphoide Vorläuferzellen (im Gegensatz zu myeloiden Vorläuferzellen, bei denen die Differenzierung durch IL-3 stimuliert wird). [citation needed ] [It also stimulates proliferation of all cells in the lymphoid lineage ( B-cells , T-cells and NK cells )].

Es stimuliert auch die Proliferation aller Zellen in der lymphoiden Linie (B-Zellen , T-Zellen und NK-Zellen ). [citation needed