Romantischer Adventskalender 2020 - Karen Swan - kostenlos E-Book

Romantischer Adventskalender 2020 E-Book

Karen Swan

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Beschreibung

Weihnachten ist, wenn es große Gefühle gibt …

Gerade in der Weihnachtszeit wünschen wir uns diese Geschichten, die uns tief im Herzen berühren: Wenn in einer Bäckerei nicht nur die Weihnachtsplätzchen eine Hauptrolle bekommen, sondern auch der attraktive Kollege; wenn sich eine Enkelin und ihr Opa nach einer schweren Zeit durch ein altes Karussell wieder näherkommen oder Familienmitglieder aus ihrem Alltag ausreißen und gerade zu Weihnachten doch erkennen, was wirklich zählt.

Es sind diese Erzählungen, die uns in der kalten Jahreszeit von Innen wärmen. 24 ausgewählte Leseproben rund um Winter, Weihnachten und große Emotionen. Jeden Tag bis Weihnachten können Sie in eine dieser wundervollen Stories reinlesen und Geschenkwünsche für den Heiligen Abend sammeln.

Mit Leseproben von: Nora Roberts, Isabelle Broom, Sophie Andresky, Catherine Rider, Stephanie Kate Lando, Petra Durst-Benning, Jay Asher, Rachel Cohn & David Levithan, Greg Kincaid, Angela Troni, Debbie Johnson, Beate Maly, Heidi Swain, Angelika Schwarzhuber, Zara Stoneley, Sue Watson, Maria Ernestam, Natalie Cox, Veronica Henry, Karen Swan, Anna Liebig, Annie Darling, Debbie Macomber, Mandy Baggot

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Seitenzahl: 709

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Copyright © 2020 Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: © Christian Held unter Verwendung eines Motivs von ©freestocks

ISBN 978-3-641-27981-3V001

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Vorwort

Weihnachten ist das Fest der Liebe: Jetzt ist Zeit für große Gefühle, Versöhnungen und vielleicht sogar kleine Wunder.

Mit diesen 24 Leseproben können Sie jeden Tag bis Weihnachten in eine der wunderschönsten Weihnachtsgeschichten reinlesen, bei denen uns ganz warm ums Herz wird.

Können zwei Liebende nach zehn langen Jahren und den ganzen Fehlern, die gemacht wurden trotzdem wieder zueinander finden und einen Neubeginn wagen? Werden zwei Freunde mit ihrem Vorhaben im verschneiten New York in zehn Tagen den Ex-Partner zu vergessen erfolgreich sein oder vielleicht dadurch neue Gefühle erwecken? Und wird ein Weihnachtslied zwei entfremdete Zwillingsschwestern wieder näher zusammenbringen?

Seien Sie dabei, wenn Menschen zueinander oder endlich zu sich selbst finden, Freunde sich gegenseitig beistehen und zu Liebenden werden, wie aus alter Liebe neue wird – und das alles während der schönsten Zeit des Jahres. So kann man den Countdown bis zum großen Tag genießen!

Machen Sie es sich mit Plätzchen und einer Tasse Tee auf dem Sofa bequem und lassen Sie ganz entspannt mit unserem romantischen Adventskalender die Seele baumeln …

Haben Sie Lust gleich weiterzulesen? Dann lassen Sie sich von unseren Lesetipps inspirieren.

Nora RobertsNie mehr alleinKostenlos reinlesen

Nach zehn langen Jahren kehrt Jason kurz vor Weihnachten zurück in die Heimat. In die kleine Stadt, die er damals verließ, um die Welt kennenzulernen. Zugleich ließ er seine große Liebe Leonie zurück. Er kam nie wieder, weil Leonie einen anderen geheiratet hat. Nun muss er sich der Vergangenheit stellen. Denn seit ihrer ersten Leibesnacht war keine Frau wie Leonie. Als er der alleinstehenden Mutter nun gegenübersteht, ist die Anziehung wieder da: Können die beiden ihre Verletzungen vergessen und einen Neubeginn wagen?

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Isabelle BroomWintersterneRomanKostenlos reinlesen

Eine Reise ins magische, verschneite Prag: Für Megan, Hope und Sophie ist das die perfekte Gelegenheit, um vor ihren Problemen wegzulaufen. Sie lernen sich in einer Hotelbar kennen, und obwohl die drei Frauen völlig unterschiedlich sind, verstehen sie sich auf Anhieb. Gemeinschaftliche Streifzüge durch die winterlich verzauberte Stadt konfrontieren sie mit ihrer Vergangenheit und führen sie zu besonderen Begegnungen. Und vor allem zu sich selbst.

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Sophie AndreskyWeihnachtsengel küsst man nichtEine WeihnachtsgeschichteKostenlos reinlesen

Die Krise in der Weihnachtszeit. Als hätte man nicht schon genug Stress. Lina arbeitet als Fotomodell, aber ihr Leben ist weniger glamourös, als es sich anhört. Sie wird gebucht, wenn Lebensmittelläden eröffnen. Und so steht sie jetzt an der Fleischtheke und verpasst ihr Blind Date. Statt dem Mann ihrer Träume lernt sie jetzt den Rentierzüchter Rudi kennen. Na, das kann ja heiter werden.

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Catherine RiderKiss me in New YorkA Winter RomanceKostenlos reinlesen

Heiligabend, JFK-Flughafen, New York. Charlotte ist gerade wieder solo. Nach einem Auslandsjahr wurde sie von ihrem amerikanischen Boyfriend abserviert und will nun nichts mehr, als in den Schoß der Familie nach London zurückzukehren. Dann wird ihr Flug verschoben und Charlotte ein Hotel-Gutschein in die Hand gedrückt. Geht es noch schlimmer? Ja, geht es: Anthony will seine Freundin vom Flughafen abholen, doch die macht dort kurzerhand vor aller Augen mit ihm Schluss. Da hat Hardcore-Optimistin Charlotte eine Idee: Wieso verbringen sie und Anthony nicht gemeinsam mit ihrem neuen Ratgeber: Wie man in zehn Schritten über seinen Ex hinwegkommt den Heiligabend? Doch aus unbeschwertem Spiel wird bald romantischer Ernst.

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Stephanie Kate StrohmFür immer dein Prinz - Eine schokozarte SchneeromanzeKostenlos reinlesen

Als kleine Schwester der allzeit perfekten, amtierenden Miss Mississippi geht der 16-jährigen Dylan das Leben manchmal echt auf den Keks. Doch als diese auch noch in DER globalen Glamour-Show die Hand eines knackigen schottischen Lords gewinnt, öffnet sich für Dylan das Portal zur Hölle namens Reality-TV. Die Produktionsfirma verfrachtet die ganze Familie über die Weihnachtsferien nach Schottland und jede Peinlichkeit der Brautjungfer Dylan wird gnadenlos herangezoomt. Einziger Trost ist der reizende Trauzeuge Jamie, der mit seinen verrückten und ziemlich romantischen Ideen das perfekte Gegenmittel zu all dem völlig abgedrehtem Trubel bereithält ...

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Petra Durst-BenningDas WeihnachtsdorfEin KurzromanKostenlos reinlesen

Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee. Der Trubel des Kräuter-der-Provinz-Festivals ist nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch nicht: Der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wird es den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten? Therese freut sich auf Feiertage in trauter Zweisamkeit, doch jemand will ihre Pläne durchkreuzen. Und während es Christine vor ihrem ersten Fest alleine graut, werden Roswitha und Edy auf die Probe gestellt. Probleme brauen sich zusammen wie Winterstürme. Wie viele kleine Wunder braucht es für das große Glück?Die »Maierhofen«-Reihe:Band 1: Kräuter der ProvinzBand 2: Das WeihnachtsdorfBand 3: Die BlütensammlerinBand 4: Spätsommerliebe

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Jay AsherDein LeuchtenKostenlos reinlesen

Jedes Jahr zu Weihnachten reist Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien, um dort auf der Familienplantage Weihnachtsbäume zu verkaufen. Doch diesmal wird Sierras Welt auf den Kopf gestellt. Sierra verliebt sich – das erste Mal, unsterblich und mit aller Macht. In Caleb, den Jungen mit den Grübchen, der Weihnachtsbäume verschenkt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt, denn Caleb soll seine Schwester angegriffen haben. In seiner Heimatstadt ist er deshalb ein Außenseiter. Sierras Eltern, ihre Freunde, alle warnen sie davor, sich auf ihn einzulassen. Doch Sierra kann nicht glauben, dass Caleb gefährlich ist, und riskiert alles, um ihre große Liebe zu gewinnen …

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Rachel Cohn, David LevithanDash & LilyEin WinterwunderKostenlos reinlesen

Kurz vor Weihnachten entdeckt Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem geheimnisvollen Spiel auffordert. Bald schicken sich die beiden gegenseitig quer durch Manhattan. Über das Notizbuch tauschen sie ihre Gedanken und Träume aus und kommen sich dadurch näher – das erste Treffen zögern sie hinaus, bis es fast zu spät ist …

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Greg KincaidEin Hund unterm WeihnachtsbaumRomanKostenlos reinlesen

Crossing Trails, Kansas, kurz vor Weihnachten: Bei Mary Ann McCray will einfach keine besinnliche Stimmung aufkommen. Als erster weiblicher Weihnachtsmann hat sie in der traditionsbewussten Gemeinde unbeabsichtigt einen regelrechten Skandal ausgelöst. Als nächstes erreicht sie die betrübliche Nachricht, dass die netten Nachbarn sich scheiden lassen. Und zu guter Letzt bekommt auch noch Mary Anns Sohn Todd Ärger mit seiner Freundin. Doch Rettung naht: Auftritt Noelle, eine überaus quirlige Mischlingshündin, die sich zwar jeder Erziehung verweigert, aber für extrem gute Laune sorgt. Und die ihre ganz eigene Vorstellung von einem gelungenen Weihnachtsfest hat …

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Angela TroniKater Anton und der WeihnachtsengelRomanKostenlos reinlesen

Kater Anton und seine Besitzerin Ella sind zurück aus Frankreich. Aber Anton hat es nicht leicht, denn Ella ist kreuzunglücklich. Ihr Job in Dijon entpuppte sich als Reinfall, und die Beziehung zu ihrem Freund Xavier liegt auf Eis. Während Anton durch die Straßen seines Viertels streift und von französischen Leckereien träumt, versucht Ella, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie will Madame Bernards berühmte Honigkuchen aus Dijon in Deutschland verkaufen. Das ist aber schwieriger als gedacht, und kurz vor Heiligabend steht Ellas Welt auf dem Kopf. Doch zum Glück macht Anton eine aufregende Entdeckung – und rettet damit nicht nur das Weihnachtsfest der beiden ...

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Debbie JohnsonSchlittschuhglück und MandelduftRomanKostenlos reinlesen

Als Zoes beste Freundin Kate an Brustkrebs stirbt, stellt das ihre Welt auf den Kopf. In nur wenigen Stunden wird sie von der verrückten Nachbarin, die kaum eine Pflanze am Leben erhalten kann, zu einer Frau, die Verantwortung übernehmen muss. Denn sie ist nun die Erziehungsberechtigte für Kates sechzehnjährige Tochter Martha. Zoe zieht zusammen mit Martha in das kleine Dörfchen Budbury, in der Hoffnung, dass die frische Seeluft und das beschauliche Leben ihnen helfen, Kates Tod zu verarbeiten. Und die beiden haben Glück: Die Menschen dort sind sehr freundlich und haben stets ein offenes Ohr und eine Schulter zum Anlehnen. Als plötzlich Marthas lange verschwundener Vater auftaucht, sind die beiden umso mehr auf die Liebe und Unterstützung ihrer neuen Freunde angewiesen …

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Beate MalyLottes TräumeRomanKostenlos reinlesen

Als Lotte 1904 in Wien ankommt, ist für sie noch alles neu und fremd. Bisher hat sie mit ihrem Vater in dem kleinen Ort Mürzzuschlag gewohnt und von der großen Stadt nicht viel mitbekommen. Aber ihre Zeit in den Bergen und auf Skiern ist ihr jetzt hilfreich. In dem kleinen Bergsportladen in der Kaiserstraße bekommt sie deshalb gleich eine Anstellung, denn der Skisport ist erst im Kommen, nur die wenigsten kennen sich mit den neuartigen Brettern aus. Dass das auch etwas für Frauen ist, kann man sich schon gar nicht vorstellen. Aber Lotte lässt sich davon nicht beirren, und als dann noch ein junger Herr bei ihr seine Skier bestellt und Gefallen an ihr findet, befürchtet sie, dass das alles nur ein Traum sein könnte …

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Heidi SwainTräume sind aus Zimt und ZuckerRomanKostenlos reinlesen

Als ihre Freundinnen Hilfe brauchen, zögert Ruby nicht lange und eilt zurück in ihre verträumte Heimatstadt Wynbridge. Auf dem Weihnachtsmarkt soll sie Leckereien aus dem beliebten Kirschblütencafé verkaufen – der perfekte Ferienjob! Zwischen duftenden Plätzchen und wärmendem Glühwein kann Ruby von ihrer Zukunft träumen. Doch dann taucht ihr Exfreund Steve am Nachbarstand auf, über den sie nie wirklich hinweggekommen ist. Und plötzlich fällt es ihr alles andere als leicht, sich auf die Köstlichkeiten in ihrer Auslage zu konzentrieren …

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Angelika SchwarzhuberDas WeihnachtsliedRomanKostenlos reinlesen

Mia probt für das weihnachtliche Schulkonzert, als der neue Musiklehrer Daniel sie von heute auf morgen ersetzen soll. Dann stirbt auch noch überraschend ihr geliebter Vater. Valerie reist von New York an den Chiemsee, um ihrer Zwillingsschwester beizustehen. Den Schwestern fällt es schwer, nach den langen Jahren, in denen sie seit der Scheidung der Eltern getrennt waren, wieder zur alten Vertrautheit zu finden. Noch nicht einmal ihr gemeinsamer Freund Sebastian kann vermitteln. Da entdeckt Mia Noten für ein geheimnisvolles Weihnachtslied, das ihr Vater einst geschrieben hat. Und damit beginnt sich alles zu verändern ...

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Zara StoneleyWenn Weihnachten so einfach wärRomanKostenlos reinlesen

Sarah ist stocksauer. Sie hat schon wieder einen Beschwerdebrief über die Ferienanlage Shooting Star Mountain Resort und deren unfreundlichen Besitzer Will Armstrong erhalten. Das kann ihre Reiseagentur nicht auf sich sitzen lassen, und so beschließt Sarah kurzerhand, selbst nach Kanada zu fliegen, um diesem unverschämten Kerl einmal die Meinung zu sagen. Doch als sie Will unverhofft in die Arme läuft, kann sie es kaum glauben: Unverschämt mag der Hotelbesitzer zwar sein, doch unglaublich attraktiv ist er auch … »Das perfekte Mittel gegen Winterblues!« Debbie Johnson

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Sue WatsonAlle Jahre LiebeRomanKostenlos reinlesen

Ein Jahr nach der Trennung von ihrem Ehemann Gianni ist Chloes Herz endlich wieder fast verheilt. Bis das Telefon klingelt. Der Manager von Giannis neuem Restaurant im beschaulichen Küstenstädtchen Appledore fleht sie um Hilfe an. Chloes Ex-Mann, der für seinen Blattgold-Weihnachtspudding genauso bekannt ist wie für sein explosives Temperament, hat die Einheimischen gegen sich aufgebracht. Chloe weiß, dass sie die Einzige ist, die helfen kann, auch wenn es das Letzte ist, was sie tun will. Aber wird das Wiedersehen mit Gianni auch alte Gefühle neu entfachen?

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Maria ErnestamLiebe kennt keine FeiertageEin Weihnachtsroman aus Schweden Kostenlos reinlesen

Die 38-jährige Lisbeth liebt ihr Haus am Meer in einem kleinen Ort an der schwedischen Küste. Sie ist Lehrerin an der hiesigen Schule – und sie ist glücklicher Single. Doch als Weihnachten naht, gerät Lisbeths Leben plötzlich komplett aus dem Lot: Sie soll in St. Anton am ehrgeizigen Ski-Projekt der Schule teilnehmen. Dabei kann sie gar nicht Skifahren. Ihr Ex Harry steht plötzlich auf der Matte. Und dann taucht der Mann auf, der eigentlich vor der Schulklasse auf der Piste stehen sollte: ein Ski-Champion mit Zahnpastalächeln und Charisma ...

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Natalie CoxWinterwunder für die LiebeRoman – »Ein wundervolles Buch!« Sophie KinsellaKostenlos reinlesen

An Weihnachtswunder hat Charlie noch nie geglaubt. Dabei könnte sie dieses Jahr ganz gut eines gebrauchen, denn ihr Freund hat sich gerade von ihr getrennt. Um nicht allein in London feiern zu müssen, bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Feiertage bei ihrer Cousine zu verbringen, die eine kleine Hundepension auf dem Land führt. Charlie freut sich auf gemütliche Tage im verschneiten Cottage, prasselndes Kaminfeuer, heißen Kakao und einen glitzernd geschmückten Baum – doch die quirligen Vierbeiner halten sie mehr auf Trab als erwartet. Und auch der charmante Hundebesitzer Hugo lässt ihr Herz schneller schlagen. Vielleicht gibt es doch noch ein Weihnachtswunder für Charlie? Wenn nur der furchtbar eingebildete Tierarzt Cal nicht wäre ...

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Veronica HenryWeihnachten in dem kleinen Haus am MeerRomanKostenlos reinlesen

Alle lieben Weihnachten … besonders Lizzy Kingham. Doch in diesem Jahr will ihre Familie sie einfach nicht bei den Vorbereitungen unterstützen. Zwischen Tannenbaum und Weihnachtsbraten stellt Lizzy sich die Frage: Was würde passieren, wenn sie alles stehen und liegen ließe und sich eine Auszeit nähme? Gesagt, getan. Lizzy flüchtet an ihren Lieblingsort, ein Häuschen am Strand. Aber auch hier kann sie sich dem Weihnachtszauber nicht entziehen, und schon bald ist das Strandhäuschen mit Lichterketten dekoriert, und der Duft von Glühwein vermischt sich mit der salzigen Brise des Meeres. Doch irgendetwas fehlt, und Lizzy merkt, dass Weihnachten ohne ihre Familie einfach nicht das Gleiche ist …

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Karen SwanDer Glanz einer SternennachtRomanKostenlos reinlesen

Lorne Castle – majestätisch thront das Anwesen über der rauen Westküste Irlands, seit Generationen ist es in Familienbesitz. Doch damit soll jetzt Schluss sein, denn Sir Declan Lorne hat es ausgerechnet seiner jüngsten Tochter Willow vermacht, die es schnellstmöglich verkaufen will. Die älteren Töchter Ottie und Pip sind entsetzt. Einst standen die Schwestern einander sehr nahe, doch nun trennen sie zahlreiche Geheimnisse. Als der attraktive neue Schlossherr Connor Shaye zu einem rauschenden Weihnachtsfest lädt, treffen sie sich ein letztes Mal in Lorne Castle. Eine denkwürdige Nacht, in der sich nicht nur die drei Schwestern näherkommen …Der neue Weihnachtsroman von Bestsellerautorin Karen Swan – die perfekte Lektüre zum Fest der Liebe.»Karen Swan schreibt die bezauberndsten Weihnachtsromane.« The Visitor»Herrlich glamourös und unwiderstehlich romantisch.« Hello!

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Anna LiebigDas WinterkarussellRomanKostenlos reinlesen

Nachdem die fünfzehnjährige Antonia ihre Mutter bei einem Unfall verloren hat, findet sie sich bei ihrem bislang unbekannten Großvater Otto auf dessen Bauernhof im Taunus wieder. Die Annäherung zwischen dem mürrischen Greis und dem Teenager gestaltet sich schwierig – bis Antonia ein altes Karussell in der Scheune entdeckt. Sie ist ganz verzaubert von dem nostalgischen Fahrgeschäft, und eines Abends beginnt ihr Großvater schließlich zu erzählen: von damals, als er noch ein junger Schausteller war und sich auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt zum ersten Mal im Leben unsterblich verliebte …Ein modernes Weihnachtsmärchen – perfekte Unterhaltung für kuschelige Winterabende!

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Annie DarlingWinter in BloomsburyRomanKostenlos reinlesen

Die himmlischen selbstgebackenen Köstlichkeiten, die Mattie im Tearoom der kleinen Buchhandlung in Bloomsbury serviert, sind weit über die Grenzen des Londoner Stadtteils bekannt. Eigentlich müsste der Dezember mit seinen leuchtend geschmückten Straßen und duftenden Weihnachtsplätzchen für Mattie die schönste Zeit des Jahres sein – wenn ihr vor Jahren nicht ausgerechnet an Heiligabend das Herz gebrochen worden wäre. Es gibt nur eins, was Mattie noch schlimmer findet als die Feiertage: ihren unverschämten, aber gleichzeitig ziemlich attraktiven Kollegen Tom. Doch als mitten im Weihnachtstrubel die gesamte Belegschaft ausfällt, müssen Mattie und Tom den Laden plötzlich ganz allein führen ...

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Debbie MacomberWinterwunderzeitRomanKostenlos reinlesen

Weihnachten steht vor der Tür, und Laurel McCullough könnte wirklich ein paar gute Nachrichten vertragen. Ihr Mann Zach und sie wünschen sich von ganzem Herzen ein Baby, aber dieser Traum scheint unmöglich. Noch dazu mussten die beiden bei Laurels geliebter Großmutter Helen einziehen, denn die alte Dame braucht mehr und mehr Hilfe im Alltag und eigentlich eine Pflegekraft. Doch Wunder sind in dieser ganz besonderen Zeit kurz vor Weihnachten nie weit entfernt, denn dann klingelt Mrs. Miracle an der Tür. Und die ist Expertin darin, Familien beizustehen, die Hilfe brauchen. Helen blüht spürbar auf, denn Mrs. Miracle ist nichts weniger als ein Glücksfall. Und als das Fest der Liebe näher rückt, schöpfen auch Laurel und Zach langsam, aber sicher wieder Hoffnung …

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Mandy BaggotWinterzauber in MayfairRomanKostenlos reinlesen

Ihr steht das schlimmste Weihnachten aller Zeiten bevor, davon ist die junge Lehrerin Emily Parker überzeugt. Von der Liebe enttäuscht, hängt nun auch ihr geliebter Job am seidenen Faden. Denn ihre Chefin brummt ihr das Weihnachtsmusical der Schule auf – und das, obwohl Emily völlig unmusikalisch ist. Doch dann gabeln ihre Schüler den skandalumwitterten Popstar Ray Stone nach einer durchzechten Nacht verkatert im Schulschuppen auf. Könnte er Emilys Rettung sein? Vielleicht wird dieses Weihnachtsfest ja doch das schönste, das Emily je hatte ...

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Nora Roberts

Nie mehr allein

Roman

Aus dem Amerikanischenvon Eva von der Gönna

WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN

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Die Originalausgabe Home For Christmasist bei Silhouette Books, Toronto, erschienen.Die deutsche Erstausgabe ist im MIRA Taschenbuch erschienen.

Wilhelm Heyne Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, 

Neumarkter Str. 28, 81673 München.Copyright © 1986 by Nora RobertsPublished by Arrangement with Eleanor WilderCopyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 by MIRA Taschenbuchin der Cora Verlag GmbH & Co. KG, HamburgUmschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung eines Fotos von ThinkstockSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN: 978-3-641-12096-2V003

www.randomhouse.de/nora-roberts

1. KAPITEL

In zehn Jahren kann sich viel verändern. Jason Law war darauf vorbereitet. Während des Fluges von London nach Boston und der anschließenden langen Fahrt nach Quiet Valley, New Hampshire, hatte er Zeit gehabt, sich darauf einzustellen. Selbst eine Kleinstadt in Neuengland mit 32000 Einwohnern – das war bei seinem Weggang etwa die Einwohnerzahl gewesen – musste sich im Laufe eines Jahrzehnts weiterentwickelt haben. Menschen würden gestorben und andere zur Welt gekommen sein. Geschäfte und Wohnhäuser würden den Besitzer gewechselt haben. Einige gab es vielleicht überhaupt nicht mehr.

Nicht zum ersten Mal seit seinem Entschluss, seine Heimatstadt zu besuchen, kam sich Jason ziemlich töricht vor. Wahrscheinlich würde man ihn überhaupt nicht erkennen. Als er fortging, war er ein schmales, trotziges Bürschchen von zweiundzwanzig Jahren in abgetragenen Jeans gewesen. Und nun kehrte er als Mann zurück, der gelernt hatte, Trotz durch Arroganz zu ersetzen – und er hatte damit Erfolg. Inzwischen trug er Anzüge, die in der Saville Row in London oder der Seventh Avenue in New York angefertigt worden waren. Sie brachten seine sportliche Figur unauffällig zur Geltung. In zehn Jahren war aus dem verzweifelten Jungen, der entschlossen gewesen war, der Welt seinen Stempel aufzudrücken, ein äußerlich gelassener Mann geworden, der sich auf seine Leistungen etwas zugutehalten konnte. Nicht verändert hatte sich sein nach innen gerichtetes Wesen. Er suchte immer noch nach Wurzeln, nach einem Ort, wo er hingehörte. Deshalb fuhr er jetzt zurück nach Quiet Valley.

Die Straße wand und schlängelte sich noch genauso durch Wälder und über Hügel wie damals, als er mit dem Greyhound-Bus in umgekehrter Richtung gefahren war. Die dichte Schneedecke am Boden wölbte sich nur an den Stellen, wo sich Felsbrocken darunter verbargen. Einzelne Kristalle an Zweigen glitzerten im Sonnenlicht. Hatte er die Winter Neuenglands vermisst?

Einmal hatte er den Dezember in den Anden verbracht, wo ihm der Schnee bis zu den Hüften reichte. Ein andermal war er nach Afrika geflogen. Die Jahre liefen ineinander, aber seltsamerweise konnte sich Jason genau daran erinnern, wo er zu Weihnachten jeweils gewesen war, obwohl er das Fest nicht feierte. Die Straße verengte sich, machte einen weiten Bogen und gab den Blick auf die verschneite Bergkette frei. Ja, das hatte ihm gefehlt.

Aus einem Impuls heraus hielt Jason an und stieg aus. Sein Atem wurde wie Rauch vom Wind davongeweht. Die Kälte ließ seine Haut prickeln, aber er knöpfte seine Jacke nicht zu. Auch die Handschuhe ließ er in der Tasche stecken. Er hatte das Bedürfnis, die eisige Luft an sich heranzulassen. Wie schon als Kind hatte er das Gefühl, Tausende kleiner spitzer Nadeln einzuatmen. Jason stieg ein Stück den Berg hoch, bis er auf Quiet Valley hinuntersehen konnte. Hier war er geboren und aufgewachsen. Hier hatte er Freude und Leid kennengelernt – und hier hatte er auch zum ersten Mal geliebt. Selbst aus dieser Entfernung konnte er ihr Haus sehen. Nein, das Haus ihrer Eltern, verbesserte Jason sich selbst. Erstaunt stellte er fest, dass der Zorn immer noch nicht verflogen war. Sie würde jetzt woanders wohnen mit ihrem Mann und ihren Kindern.

Unwillkürlich hatte er die Hände zu Fäusten geballt, nun zwang er sich dazu, seine Muskeln zu entspannen. Seine Gefühle nicht preiszugeben, sich zu beherrschen, das war eine Fähigkeit, die er im Laufe des vergangenen Jahrzehnts zu vervollkommnen lernte. Die Arbeit war dabei sein Lehrmeister, wenn er über Hungersnot, Krieg und menschliches Leiden berichten musste. Er hatte festgestellt, dass ihm das alles im Privatleben half. Seine Gefühle für Leonie waren die Sehnsüchte eines Jungen gewesen. Jetzt war er ein Mann, und sie war ebenso wie Quiet Valley ein Teil seiner Kindheit. Er war über fünftausend Meilen gereist, um sich genau das zu beweisen. Jason Law drehte der Stadt den Rücken und kehrte zum Auto zurück.

Aus der Entfernung hatte Quiet Valley ausgesehen wie ein Bild von Grandma Moses. Als Jason näher kam, wirkte es weniger idyllisch, und er war insgeheim erleichtert. Hier und da blätterte die Farbe von einer Fassade ab. Zäune waren unter der Last des Schnees umgeknickt. An Stellen, wo früher Felder gewesen waren, standen jetzt Häuser. Veränderungen. Er rief sich ins Gedächtnis, dass er nichts anderes erwartet hatte.

Aus den Schornsteinen stieg Rauch auf. Kinder und Hunde rannten durch den Schnee um die Wette. Jason schaute auf die Uhr. Halb vier. Die Schule war aus, und er war jetzt seit fünfzehn Stunden unterwegs. Es wäre jetzt das Klügste, festzustellen, ob es das Gasthaus noch gab und, wenn ja, sich dort ein Zimmer zu nehmen. Ein Lächeln spielte um seinen Mund, als er sich fragte, ob der alte Mr. Beantree noch hinter der Theke stehen würde. Er konnte gar nicht mehr zählen, wie oft ihm dieser nachgerufen hatte, dass aus ihm nie etwas Rechtes werden würde. Inzwischen konnte er das Gegenteil mit einem Pulitzerpreis und der Medaille des internationalen Journalistenverbandes beweisen.

Die Häuser standen jetzt enger zusammen, und Jason erkannte sie wieder. Dort wohnten die Bedfords und daneben Tim Hawkins. Das einstöckige Holzhaus der Witwe Marchant war immer noch himmelblau gestrichen, und Jason freute sich, dass wenigstens hier alles beim Alten geblieben war. Wie früher flatterten rote Bänder an der Fichte im Vorgarten. Die Witwe Marchant war gut zu ihm gewesen. Jason hatte nicht vergessen, wie sie ihm Kakao gekocht und stundenlang zugehört hatte, wenn er ihr von den Reisen in ferne Länder erzählte, die er machen wollte. Als er fortging, war sie bereits über siebzig gewesen, aber kerngesund. Vielleicht war sie auch jetzt noch dort hinter den Fenstern und hörte ihre geliebten Rachmaninow-Platten.

Die Gehsteige waren vom Schnee gereinigt. Neuengländer waren praktisch veranlagt und – nach Jasons Überzeugung – ebenso widerstandsfähig wie der Boden, auf dem sie sich angesiedelt hatten. Die Stadt hatte sich nicht so verändert, wie er es erwartet hatte. Das Eisenwarengeschäft der Railings befand sich immer noch an der Ecke zur Church Street, und auch die Post war nach wie vor in einem Ziegelbau von der Größe einer Garage untergebracht. Wie seit jeher in der Adventszeit hingen rote Girlanden zwischen den Laternenpfosten entlang der Straße. Vor dem Grundstück der Lintners bauten Kinder einen Schneemann.

Wessen Kinder es wohl sind?, fragte sich Jason. Ihre Gesichter waren hinter Schals und dicken Pudelmützen verborgen. Jedes von ihnen konnte Leonies Kind sein. Wieder stieg ohnmächtige Wut in ihm auf, und er wandte sich ab.

Das Schild am Eingang des Valley-Inn war neu, aber ansonsten war auch hier alles so wie früher. Auch hier hatte man den Schnee vor dem Eingang weggeschaufelt. Aus beiden Schornsteinen quoll Rauch. Jason fuhr daran vorbei. Zuerst musste er etwas anderes erledigen, etwas, von dem er gewusst hatte, dass es unvermeidlich war. Er hätte an der nächsten Ecke abbiegen können, um zu dem Haus zu kommen, wo er aufgewachsen war, aber er tat es nicht.

Am Ende der Hauptstraße würde ein gepflegtes weißes Haus stehen, größer als die meisten anderen, mit zwei Erkerfenstern und einer Veranda. Dieses Haus hatte Tom Monroe für sich und seine Braut gekauft. Ein Reporter von Jasons Kaliber wusste, wie man sich solche Informationen beschafft. Vielleicht hatte Leonie die Spitzenvorhänge aufgehängt, von denen sie als junges Mädchen schon geträumt hatte. Bestimmt hatte Tom ihr auch das Teeservice aus zartem Porzellan gekauft, das im Schaufenster des Haushaltwarengeschäfts ausgestellt gewesen war. Er würde ihr alles das gegeben haben, was sie sich wünschte. Ein Leben mit Jason dagegen hätte unzählige Motelzimmer an ständig wechselnden Orten bedeutet. Leonie hatte ihre Wahl getroffen.

Wieder stellte er fest, dass er sich auch nach zehn Jahren nicht damit abgefunden hatte. Er zwang sich zur Ruhe, als er am Straßenrand anhielt. Leonie und er waren einmal Freunde gewesen und – für ganz kurze Zeit – Liebende. Seitdem hatte er andere Frauen gehabt, und sie war verheiratet. Trotzdem konnte er sich noch genau daran erinnern, wie sie mit achtzehn gewesen war – lieb, sanft und neugierig auf das Leben. Sie hatte mit ihm gehen wollen, aber er hatte es nicht zugelassen. Sie hatte versprochen zu warten, doch ihr Versprechen nicht gehalten. Jason atmete tief ein und stieg aus.

Das Haus war sehr hübsch. Am Fenster zur Straße stand ein geschmückter Christbaum. Jetzt bei Tageslicht sah er überwiegend grün aus. Nachts jedoch würde er glitzern wie ein Zauberding. Dessen konnte er sicher sein, Leonie glaubte an Zauberei, und ihr würde es gelingen, auch diesen Baum zu verzaubern.

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Das Buch

»Diese Stadt hat etwas Magisches«, sagte Hope. »Das spürt man. Hier liegt etwas in der Luft, wie ein geflüstertes Geheimnis, das der Wind heranweht. Ich weiß, das hört sich verrückt an.«

»Nein, keineswegs.« Megan nickte bestätigend. »Ich verstehe genau, was du meinst.« Hope lächelte, aber sie war froh, dass sie nicht die Einzige war, die Prag als etwas Besonderes empfand. Als sie an diesem Morgen auf der Karlsbrücke an ihren geheimen Wunsch gedacht hatte, war sie wirklich davon überzeugt gewesen, dass er in Erfüllung gehen könnte. In diesem Moment, während der eisige Wind ihr in die Wangen biss und in der Ferne die Kirchenglocken läuteten, hatte sie sich erlaubt, an Magie zu glauben. Ein Jahr und ein Tag war allerdings eine lange Wartezeit, wenn ihr spezieller Wunsch Wirklichkeit werden sollte. Vielleicht sollte sie sich daran machen, selbst ein bisschen zu zaubern.

»Ein Roman. der das Herz berührt. Perfekt für lange Winterabende.«     Sunday Mirror

Über die Autorin

Isabelle Broom, geboren 1979 in Cambridge, hat Medienwissenschaft an der University of West London studiert und arbeitet als Redakteurin und Autorin. »Wintersterne« ist ihr zweiter Roman im Diana Verlag.

Von Isabelle Broom sind im Diana Verlag erschienen:

Olivensommer

Wintersterne

ISABELLE BROOM

ROMAN

Aus dem Englischen

von Uta Rupprecht

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Deutsche Erstausgabe 11/2017

Copyright © 2016 by Isabelle Broom

Die Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel A Year and a Day bei Penguin Random House UK

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2017 by Diana Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Dr. Katja Bendels

Covergestaltung: FAVORITBUERO, München

Covermotiv: © GooDween123/shutterstock.com, smirart/shutterstock.com

Satz: Leingärtner, Nabburg

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-641-18895-5 V003

www.diana-verlag.de

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Für Sadie

PROLOG

Als die Nacht hereinbrach, begann es zu schneien, und mit dem Schnee kam die Stille. Diese magische, beinahe ätherische Ruhe, wenn die Schneeflocken sanft fallen und es scheint, als würde die Welt mit all ihren Bewohnern innehalten, um diese Schönheit zu bewundern.

Nur einer Frau waren die Schneeflocken gleichgültig, sie nahm sie nicht einmal wahr. Angezogen von den dunklen Wassermassen, die unter ihr dahinflossen, stand sie neben der Steinmauer am Rand der Brücke auf dem nassen Kopfsteinpflaster und atmete helle Wölkchen in die kalte, unbewegte Luft.

Was wäre es wohl für ein Gefühl, dort hineinzuspringen?, fragte sie sich. Würde der Fluss sie mit seinen eisigen Fingern durchbohren, würde sie husten und spucken und panisch die Arme nach oben reißen? Oder würde sie nichts weiter spüren als unendliche Erleichterung? Dieser zweite Gedanke war auf köstliche Weise verlockend. Die letzten Tage waren so anstrengend gewesen, und sie war so müde. Erschöpft von der Verwirrung, der Unsicherheit, dem Schmerz.

Als sie die ersten Uhren schlagen hörte, schloss sie die Augen. Jeder einzelne Ton, der unabsichtlich einen Schlusspunkt markierte, erschütterte sie bis ins Mark: ein Countdown der verlorenen Hoffnung, eine Sinfonie der Verzweiflung. Der Schnee fiel jetzt noch dichter, und durch ihre Tränen hindurch konnte sie kaum noch etwas sehen.

Nur ein Schritt hinauf aufs Geländer, ein Bein hinübergeschwungen, ein letztes Luftholen und dann der Sprung. In einer Minute könnte alles vorbei sein.

Hoch über der Brücke hing zwischen dicken Schneewolken der stolze Mond. Von dort oben war die Welt nur ein buntes Pennystück in einem schwarzen Ozean, ein leuchtender Kieselstein voller Leben und Liebe, Traurigkeit und Freude. Das Mondlicht beleuchtete die Statuen auf der Brücke und ließ das Blattgold auf ihnen in der nächtlichen Dunkelheit blau erstrahlen. Es schneite immer noch.

Der letzte Uhrenschlag war verklungen, und nun war es so weit. Sie atmete tief ein und drückte die Hände fest auf die Steinmauer, um sich beim Hinaufklettern abzustützen. Aber als sie den Fuß hob, hörte sie jemanden rufen.

Er war es. Er war gekommen.

1

Megan knüllte ihre Jeans zusammen und schleuderte sie durchs Zimmer, so fest sie konnte. Mit einem enttäuschend leisen Aufprall traf die Hose die Wand und rutschte hinunter auf den Haufen aus drei T-Shirts und fünf Unterhosen, die sie bereits in dieselbe Richtung geworfen hatte.

Im Packen war sie immer gut gewesen, worauf sie ziemlich stolz war. Die Kleidungsstücke ordentlich zusammengerollt, die Socken in die Schuhe gestopft, Duschlotion, Shampoo und Ähnliches in kleine Fläschchen abgefüllt, und immer noch genug Platz im Koffer für Mitbringsel und Einkäufe unterwegs.

Dieses Mal war das Packen eine einzige Katastrophe.

Was sollte man denn mitnehmen auf eine Reise mit einem Mann, der ein guter Freund war, aber mehr ganz sicher nicht? Einem Mann, den man vor Ewigkeiten mal in betrunkenem Zustand geküsst hatte, aber nie wieder küssen wollte. Einem Mann, der die Einladung zu dieser Reise nach Prag ausgesprochen hatte, alles ganz platonisch natürlich, der aber mit Sicherheit keine Freundin hatte. Einem Mann, mit dem man in den nächsten fünf Tagen jede Menge Zeit allein verbringen würde. Einem Mann, mit dem man sogar das Bett teilen musste.

Es war ziemlich absurd.

Megan hatte nicht auf ihre Freundinnen hören wollen, die prophezeiten, dass diese Reise in Tränen enden würde. Verdammt, sogar ihre Mutter hatte ein paar warnende Worte verloren.

»Ich fände es schlimm, wenn dem armen Jungen wehgetan wird«, hatte sie gesagt. Typisch Mum.

Megan hatte alle Bedenken beiseitegewischt und erklärt, das gehe schon in Ordnung. Ollie wisse doch, dass dieser dumme Kuss damals eine einmalige Sache gewesen sei. Sie seien einfach gute Freunde.

Trotzdem – alles ganz schön absurd.

Sollte sie das schwarze Kleid mit dem tollen Ausschnitt einpacken? Es stand ihr gut, und sie zog es gerne an, aber musste Ollie dann nicht annehmen, sie wollte seine Aufmerksamkeit erregen? Würde sie ihn damit ungewollt anmachen? Und was war mit dem Schlafanzug? Wenn sie den neuen aus Satin mit Spitzenverzierung mitnahm, würde er es dann als Einladung für ein wenig freundschaftliches Gefummel unter der Bettdecke verstehen? Aber die einzige Alternative war die ausgeleierte Kombi aus T-Shirt und Shorts, die seit der Uni in ihrer Kommodenschublade herumgammelte. Und sie wollte ja nicht wie eine totale Schlampe wirken. Ein echtes Problem.

Gerade noch völlig unschuldig wirkende Trägerhemdchen rochen auf einmal nach Verführung, Jeans, die am Hintern perfekt saßen, kamen ihr geradezu nuttig vor, und was die Unterwäsche anging … da wusste sie überhaupt nicht, wo sie anfangen sollte. Ein einziger Haufen roter Fähnchen für einen sexverrückten Stier. So hatte das alles keinen Sinn. Sie würde doch noch in den allerlangweiligsten Londoner Kleiderladen gehen und sich dort eine Grundausstattung aus den fadesten und am wenigsten verführerischen Teilen zusammenstellen müssen. Na super.

Megans Telefon vibrierte in ihrer Hosentasche. Eine Nachricht von Ollie:

Hast du schon alles gepackt?

Ich freu mich auf morgen.

Bier um 6 Uhr früh am

Flughafen, okay? Du zahlst x

O Gott, er hatte einen Kuss angehängt. Es fing schon an.

Megan kaute auf ihrer Unterlippe, während sie überlegte, was sie antworten sollte. Schließlich entschied sie sich für:

Seit Stunden fertig mit Packen, du Niete.

Und DU zahlst.

Kein Kuss für ihn, auf keinen Fall.

Seufzend wandte sie sich von der vollkommen hoffnungslosen Packerei ab und griff stattdessen nach ihrer Kamera. Sie liebte das Gefühl, sie in den Händen zu halten, das Gewicht und die Oberfläche des Gehäuses unter ihren geübten Fingern zu spüren, das leise Klicken, wenn das Objektiv einrastete, und die Freude, wenn sie schließlich den Auslöser drückte, um ihr Bild zu machen. Ein Schnappschuss, der einen einzelnen Moment für immer bewahrte, den Blick auf die Welt durch ihre Augen.

Nichts machte Megan glücklicher als das Fotografieren, es würde für sie immer an erster Stelle stehen. Kein Mann, keine Freundin, nicht einmal – kurz runzelte sie innerlich die Stirn – ihre Familie konnte da mithalten. Diese Kamera war genauso ein Teil von Megan wie Arme und Beine, Haut, Haare und Seele, und allein schon sie anzufassen, war mitten in diesem Haufen aussortierter Kleider ein Trost für sie.

Ollie hatte Megan erzählt, dass sein Unterricht in einer Klasse Achtjähriger sich in den nächsten Monaten ganz um die Stadt Prag drehen werde, und sie gefragt, ob sie ihn während seiner Studienwoche auf eine Exkursion dorthin begleiten würde, quasi als seine inoffizielle Fotografin. Megan hatte gründlich über Prag recherchiert, ehe sie ihre Entscheidung traf – und die Stadt sah einfach zauberhaft aus. Die kopfsteingepflasterten Straßen, die vielen Statuen, ganz zu schweigen von der wunderschönen Moldau, die mitten durch die Innenstadt floss. Prag war voll mit architektonischen Leckerbissen, teilweise aus einer Zeit noch vor dem 13. Jahrhundert, und Megan war so gespannt, dass sie eine Gänsehaut bekam, wenn sie daran dachte.

Diese Reise würde sie inspirieren, da war sie sich ganz sicher. So sicher, dass sie all ihren Mut zusammengenommen und hier in London für Mai einen Ausstellungsraum an der South Bank gemietet hatte. Das würde ihre erste große Präsentation in der Hauptstadt werden. Da in ein paar Wochen schon Weihnachten vor der Tür stand, war das zeitlich ziemlich knapp, aber so arbeitete sie am liebsten. Sich Termine setzen, Aufgabenlisten schreiben, sich antreiben, um endlich den Hintern hochzubekommen und die Zeit sinnvoll zu nutzen, etwas zu erreichen, irgendetwas – da war Megan in ihrem Element.

Ihr Telefon vibrierte erneut.

Dachte gerade – sollen wir

zusammen zum Flughafen fahren?

Taxi bei mir? x

Megan legte die Kamera weg und stöhnte. Sie war ja selbst schuld, dass sie zugestimmt hatte, einen Flug zu dieser unchristlich frühen Zeit zu buchen. Aber sie hatte keine Lust, nach einer viel zu kurzen Nacht auch noch um fünf Uhr früh den weiten Weg bis zu Ollie zu fahren. Und er hatte schon wieder einen Kuss angehängt.

Komm zu mir – ist einfacher.

Megan drückte auf »Senden« und sah, wie die Nachricht nach wenigen Augenblicken als empfangen gemeldet wurde. Wie sie vermutet hatte, antwortete Ollie umgehend.

O. k. Boss xx

ZWEI KÜSSE?

Den Rest des Nachmittags verbrachte Megan mit Aufschieben. Nachdem sie entschieden hatte, dass es lächerlich war, langweilige Kleidung zu kaufen, die sie nie wieder anziehen würde, packte sie ihre Sachen schließlich in den Koffer. Dann packte sie ihn noch einmal um und überlegte volle zwanzig Minuten lang, ob sie sich die Mühe machen sollte, ihre Beine zu rasieren. Als sie sich endlich sauber, enthaart und mit gepacktem Koffer vor dem Fernseher niederließ, ein Glas Rotwein in der Hand, war es fast zehn Uhr abends. Wenn Ollie um fünf Uhr am nächsten Morgen hier aufschlug, sollte sie jetzt besser ins Bett gehen. Aber es war noch fast eine halbe Flasche Wein übrig, und wenn sie für fünf Tage wegfuhr, wollte sie keine Reste hinterlassen – das wäre Verschwendung.

Als es an der Tür klingelte, hätte sie beinahe den Rest aus ihrem Glas verschüttet.

»Mist«, murmelte sie, griff nach dem Baseballschläger, der oben an der Treppe stand, und wickelte sich ihre Oversize-Jacke fester um den Körper. Inzwischen wohnte Megan seit mehr als zehn Jahren in Nord-London und war in all dieser Zeit noch nie überfallen, angegriffen oder auch nur bestohlen worden, aber eine allein lebende junge Frau konnte nie vorsichtig genug sein.

»Wer ist da?«, rief sie durch die geschlossene Tür.

Jemand kicherte leise, dann vernahm sie Ollies vertraute Stimme: »Der Mann aus deinen wildesten Träumen.«

Megan ließ den Schläger sinken, zog die Tür einen Spaltbreit auf und spähte hinaus auf ihren bebrillten Freund.

»Bist du nicht ein bisschen früh dran?«

»Wie meinst du das?« Ollie hatte wenigstens den Anstand, einen Moment lang irritiert dreinzuschauen. Dann bemerkte Megan den Koffer zu seinen Füßen.

»Ich dachte, du kommst morgen früh.«

»Was, um fünf Uhr morgens den ganzen Weg von Putney hierher? Das hätte ich nie gemacht. Ich dachte, du meinst, ich soll heute Abend noch kommen.«

Er sah nicht aus, als würde er lügen, und Megan zog die Tür noch ein Stückchen weiter auf.

»Du musst auf dem Sofa schlafen«, sagte sie und bemühte sich, nicht daran zu denken, dass sie Wuschelhundpantoffeln und keine Spur von Make-up trug.

Ollie hievte seinen Koffer über die Schwelle, und Megan ließ ihn vor sich die Treppe hinaufsteigen unter dem Vorwand, erst noch die Tür ordentlich verschließen zu müssen. In Wirklichkeit wollte sie nur verhindern, dass er ihr beim Hinaufgehen auf den Hintern starrte. Sie hatte ihn schon einmal dabei erwischt, als sie bedauerlicherweise eine sehr enge Jeans getragen hatte, aber ihr war schleierhaft, was er an ihrem Hinterteil so anziehend fand. Wenn sie es mit einem Wort beschreiben sollte, fiele ihr nur »monströs« ein.

»Nimm dir was von dem Wein«, forderte sie ihn auf, als sie oben im Wohnzimmer waren, obwohl sie wenig begeistert war, dass sie den Rest der Flasche nun teilen musste. Andererseits konnten sie beide in den nächsten Tagen so viel trinken können, wie sie wollten – Prag war berühmt für seine Bierlokale.

Als könnte er Gedanken lesen, sprach Ollie beim Anstoßen einen Toast auf »das erste von vielen weiteren Gläsern« aus, und sie gestattete sich zum ersten Mal ein Lächeln. Es gab vieles, was sie an Ollie mochte: Er war groß und hatte dichtes kastanienbraunes Haar, das er sogar regelmäßig wusch. Er hatte einen guten Job, der ihn beinahe täglich mit amüsanten Anekdoten versorgte, und einen engen Kontakt zu seinen Eltern, nicht nur wenn es unbedingt sein musste. Und er war witzig. Und außerdem – einen besseren und treueren Freund hatte sie noch nie gehabt.

»Meinst du nicht, dass es seltsam werden wird?«

Eigentlich hatte sie das gar nicht aussprechen wollen, aber sie war froh, als Ollie sie lediglich angrinste und ihr beruhigend die Hand auf den Arm legte.

»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Es wird bestimmt lustig.«

Er hatte seine Brille abgenommen, die in der tropischen Hitze von Megans Wohnzimmer wie immer angelaufen war. Das Thermostat der Heizung war schon seit Jahren kaputt und stand dauerhaft auf der höchsten Stufe, aber Megan hatte sich, im Gegensatz zu ihren armen Gästen, längst daran gewöhnt.

Ollies leuchtend haselnussbraune Augen waren vielleicht das Schönste an ihm, dachte sie. Und sie wurden meistens von seiner Brille noch vergrößert. Sie selbst hingegen hatte winzige Augen, in einem ziemlich langweiligen Grauton.

Die unerklärliche Stille zwischen ihnen wurde allmählich unangenehm, daher begann Megan, von ihrer geplanten Ausstellung zu erzählen. Das Thema habe sie noch nicht genau festgelegt, sagte sie, aber sie hoffe, in Prag die nötige Inspiration finden. Was sie allerdings nicht dazu sagte, war, warum ihr diese Ausstellung so viel bedeutete. Das würde sie ihm zu einem anderen Zeitpunkt verraten.

»Das klingt toll«, sagte Ollie, trank seinen Wein aus und teilte den mageren Rest aus der Flasche auf ihre beiden Gläser auf. Er war immer sehr an ihrer Arbeit interessiert und bestärkte sie darin – ein weiterer Grund, weshalb sie ihn so mochte.

»Meinen Geburtstag feiern wir aber schon noch nach, oder?« Ollie sah sie fragend an.

»Äh …«

»Vor einem Monat bin ich fünfunddreißig geworden, und ich habe von dir nicht einmal eine Geburtstagskarte bekommen. Dabei ist fünfunddreißig ein Meilenstein! Ich bestehe darauf, dass du mich in die beste Gulaschkneipe von ganz Prag zum Abendessen ausführst.«

»Du bist ein Idiot«, erwiderte sie, überlegte aber insgeheim, ob sie vor dem Abflug noch Zeit finden würde, heimlich im Internet ein Restaurant in Prag herauszusuchen und einen Tisch für sie beide zu reservieren. Vermutlich nicht.

»War nur ein Witz.« Er stupste ihr Bein mit dem Fuß an, und sie bestaunte seine leuchtend pinkfarbenen Socken. »Wie wär’s stattdessen mit einem Quickie?«

Megan konnte sich nicht zurückhalten, sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

»Ollie …«, setze sie an, aber er hob die Hand.

»Ich weiß, ich weiß – wir sind Freunde, und da verstehst du überhaupt keinen Spaß. Ich schwöre, ich hab es nicht so gemeint.«

Sein Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck, und sie warf ihm einen scharfen Blick zu.

»Dich kann man wirklich leicht verarschen«, erklärte Ollie und hob sein Glas an den Mund.

Megan musste plötzlich daran denken, wie sie das erste Mal nebeneinander auf diesem Sofa gesessen hatten. Damals hatten sie sich erst seit ein paar Stunden gekannt und waren ebenfalls leicht angeschickert gewesen, aber das Ergebnis war ein völlig anderes gewesen als jetzt.

»Ist es hier so heiß, oder bilde ich mir das nur ein?«, murmelte sie. Als sie den Kopf hob, bemerkte sie Ollies amüsierten Gesichtsausdruck.

»Du bist ja ganz rot im Gesicht, meine Liebe«, sagte er, nahm ihr das Glas aus der Hand und trank es aus. »Komm, es wird Zeit fürs Bett. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.«

Megan zwang sich, das zweite Bettzeug aus dem Schrank zu holen, und warf es neben ihm aufs Sofa. Dann wartete sie draußen im Flur, bis sie hörte, dass er sich auszog.

Diese Reise würde mit Sicherheit seltsam werden. Aber Megan Spencer liebte Herausforderungen.

2

Noch lange nachdem ihre Tochter aufgelegt hatte, saß Hope nur da und starrte vor sich hin. Vermutlich hätte sie dankbar sein sollen, dass Annette nicht gleich den Hörer auf die Gabel geworfen hatte, aber eigentlich konnte man das ja ohnehin nicht mehr, oder? Schließlich hatte inzwischen jeder ein Handy. Wenn man mit dem Finger auf einen Bildschirm tippte, wirkte das einfach längst nicht so dramatisch, als wenn Plastik auf Plastik knallte und man befriedigt der wütenden Stille lauschen konnte. Das Ergebnis war allerdings das Gleiche: herzzerreißend.

Auf dem Tisch vor Hope stand eine Schale mit Obst, und sie nahm sich eine Mandarine. Es war eine von der Sorte, die man vor Weihnachten in jedem Supermarkt bekam, und ließ sich leicht schälen, aber diese hier war längst überfällig. Die Schale wurde schon hart, und als Hope sie drückte, spürte sie, dass das überreife Fruchtfleisch bereits unangenehm musig war.

Genau wie ich, dachte sie, äußerlich stark und entschlossen, aber innerlich weich wie Brei. Ihre Tochter allerdings teilte diese Meinung nicht, wie sie Hope vor wenigen Minuten am Telefon klargemacht hatte. Annette hatte ihrer Mutter Herzlosigkeit und Selbstsucht vorgeworfen und sie beschuldigt, ihr das Leben zu ruinieren.

Hope stand auf und brachte die Mandarine in die Küche, wo sie sie in den Mülleimer warf. Dann streckte sie in dem engen Raum den Arm aus, schaltete den Wasserkocher an und stellte eine Tasse mit Tee bereit, eher aus Gewohnheit als mit dem Wunsch, tatsächlich etwas zu trinken.

In dieser Wohnung kam sie sich immer noch ein wenig fehl am Platz vor. Zu Hause – also in dem anderen Haus – hatte sie immer etwas zu tun gehabt. Betten mussten gemacht, das Abendessen vorbereitet, die Wäsche gewaschen werden. Aber hier? Hier waren sie nur zu zweit auf sehr beschränktem Raum.

Du hast es dir so ausgesucht, rief sie sich in Erinnerung und drückte den Teebeutel an der Innenseite der Tasse aus. So, wie es vorher gewesen war, hatte es einfach nicht mehr weitergehen können.

Hope nahm ihren Tee mit zum Fenster und sah hinaus. Eine Frau, etwa so alt wie sie, hatte gerade vor dem Postamt auf der anderen Straßenseite eingeparkt und kämpfte jetzt mit einem Stapel Pakete, die in braunes Papier eingewickelt waren. Hope fielen ihre ordentliche Lockenfrisur und ihr hübscher Mantel auf, der in der kalten Dezemberluft bis oben hin zugeknöpft war.

Sie überlegte, ob sich die Frau wohl für diese eine Erledigung so sorgfältig angezogen hatte, genau wie sie selbst damals. Eine Weile lang hatte sie all ihre Energie darauf verwendet, für zwei Stunden in der Woche so gut wie möglich auszusehen. Dann wurden es allmählich fünf Stunden, später sechs. Inzwischen stand sie jeden Morgen auf, bürstete sich die Haare und legte Make-up auf. Heute trug sie ein wunderschönes grünes Kleid mit einem tiefen Ausschnitt. Früher hätte sie so etwas nur zu besonderen Gelegenheiten angezogen, aber jetzt konnte sie es tragen, wann immer sie wollte.

Heute sollte sie wirklich das Haus verlassen, zum Arndale Centre fahren und ein paar Weihnachtsgeschenke besorgen. Vielleicht würde sie sich auch noch die Nägel machen lassen und sich auf dem Weihnachtsmarkt einen Glühwein gönnen. Mit einer Freundin hätte das viel mehr Spaß gemacht, aber sie war sich nicht sicher, ob überhaupt noch eine ihrer Freundinnen etwas mit ihr zu tun haben wollte. Es war einfach zu peinlich, wenn so etwas geschah, und Hope machte ihnen keine Vorwürfe. Aber bei dem Gefühl der Einsamkeit, das sie plötzlich erfasste, wurde ihr innerlich ganz kalt.

Hope goss den mittlerweile nur noch lauwarmen Tee ins Spülbecken, wusch und trocknete die Tasse ab und stellte sie wieder ins Regal. Die Uhr über dem Abtropfbrett sprang auf elf Uhr, und Hope hörte, wie unten die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Schritte ertönten auf der Treppe.

Wenn er kam, hatte sie noch immer Schmetterlinge im Bauch.

»Hallo, meine Schöne.«

Charlie ging durchs Wohnzimmer und zog Hope an sich. Dann küsste er sie auf die Nase und sah ihr ins Gesicht.

»Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass du wirklich da bist«, sagte er, ohne den Blick von ihr zu wenden.

Hope spürte die herrliche Wärme, die sie wie eine Droge durchströmte. Es war, als wären Charlies Finger Wasserhähne, die ihren gesamten Körper mit Liebe und Zuneigung füllten. Wenn er sie so im Arm hielt, dann verflogen auf wundersame Weise all die Verletzungen und Verwirrungen, die sie ständig quälten – kein Wunder, dass sie nicht genug von ihm bekam.

»Tja, das bin ich.« Sie lächelte ihn von unten herauf an.

Charlie küsste sie erneut, diesmal auf die Lippen. Die Farbe seiner hellroten Wollmütze passte nicht zu seinen rosafarbenen Wangen.

Hope senkte den Kopf und lehnte sich scheu an seine Brust. Es war wirklich lächerlich, wenn eine Frau ihres Alters rot wurde wie ein Teenager.

Jetzt sah Charlie sie an wie ein kleiner Junge, der gerade ein Jahresabo für den Playboy zusammen mit einem Saisonticket für Manchester United geschenkt bekommen hat. Immer, wenn er diesen Gesichtsausdruck zeigte, verflogen Hopes Zweifel vollständig. Wenn Charlie sagte, alles würde gut werden, dann glaubte sie ihm, das war vom ersten Tag an so gewesen. Ihre Begegnung hatte sich angefühlt, als würde jemand in einem stickigen Zimmer plötzlich ein Fenster öffnen. Als hätte ihr das Wasser bis zum Hals gestanden, und nun trugen die Wellen sie mühelos.

»Ich dachte, du hast den ganzen Tag Unterricht?«, fragte sie jetzt und zog die Vorderseite ihres Kleides glatt, das sich in seinen Mantelknöpfen verhakt hatte. Charlie war Fahrlehrer – und ein sehr gefragter dazu.

»Mr. Ahmed hat in letzter Minute abgesagt. Aber ich wollte ohnehin vorbeikommen«, sagte er. »Ich habe eine Überraschung für dich.«

Sie verzog unwillig das Gesicht.

»Schau nicht so misstrauisch.« Er folgte ihr in die Küche, wo sie erneut den Wasserkocher einschaltete. »Wir haben deinen Geburtstag überhaupt nicht richtig gefeiert, und ich dachte, eine nette Abwechslung könnte dir guttun.«

Hope dachte zurück an ihre Geburtstagsfeier vor zwei Monaten, als sie noch in dem anderen Haus gelebt hatte. Ein grauenvoll steifes Abendessen, das weitgehend schweigend und ohne jede Fröhlichkeit verlaufen war. Selbst der Torte schien das Ganze unangenehm zu sein.

»Von was für einer Abwechslung reden wir denn?«, fragte sie.

»Rühr dich nicht von der Stelle!«

Die Wohnung war so klein, dass Charlie nur wenige Sekunden brauchte, um durch den Flur ins Schlafzimmer zu springen und mit einem Umschlag in der Hand wieder zurückzukommen. Seine Mütze, die er immer noch nicht abgenommen hatte, war verrutscht und saß nun schräg auf seinem Kopf.

»Mach ihn auf.«

Hope legte den Teelöffel weg, mit dem sie Zucker in Charlies Kaffee geschaufelt hatte – drei gehäufte Löffel pro Tasse, ein Wunder, dass der Mann noch Zähne im Mund hatte –, und schob zögernd einen Finger unter die Klappe des Umschlags. Darin befanden sich zwei gefaltete Blätter, eines mit Flugdaten und ein anderes mit einer Hotelbuchung.

»Prag?«, sagte sie atemlos und schaute von den Papieren in ihrer Hand zu ihm und wieder zurück.

»Bitte sag mir, dass du noch nicht dort warst!« Er legte die Hände in einer ironischen Gebetsgeste aneinander.

Sie schüttelte den Kopf. Der einzige Ort außerhalb Großbritanniens, den Hope schon einmal gesehen hatte, war Mallorca. Jedes Jahr waren sie dorthin geflogen – immer in die gleiche Ferienanlage und das gleiche Hotel mit dem gleichen unappetitlichen Büfett.

»Ich war vor ein paar Jahren mal dort, zum Junggesellenabschied von Alans Sohn«, erzählte Charlie. »Wir waren natürlich die meiste Zeit besoffen, aber es sah wirklich toll aus. Ich wollte immer mal wieder hinfahren und es zusammen mit einem ganz besonderen Menschen entdecken.«

»Du bist so lieb.« Hope lächelte überwältigt.

Charlie trat vor und nahm ihre Hände. Das Papier knitterte leicht unter seinen Fingern.

»Ich weiß, die vergangenen Wochen waren schwer für dich«, sagte er und schüttelte den Kopf, als wollte sie ihm widersprechen. »Es ist völlig normal, wenn du traurig bist, weißt du. Ich kann nachvollziehen, was für ein enormer Umbruch das für dich ist. Und diese ganze Aufregung mit Annette …« Seine Stimme verklang, denn bei der Erwähnung dieses Namens sank Hope in sich zusammen.

»Ich dachte einfach, es würde dir guttun, ein paar Tage aus Manchester herauszukommen. Uns beiden.«

Hope nickte stumm, denn sie war nicht in der Lage, das Durcheinander von Gefühlen in ihrem Inneren zu fassen.

»Das ist einfach sagenhaft«, brachte sie schließlich heraus und ließ zu, dass er sie an seine Brust zog. »Danke.«

Über ihre Schulter hinweg streckte Charlie die Hand aus, nahm seinen Kaffee und trank einen Schluck. Dabei grinste er sie über den Rand der Tasse hinweg an.

»Ich liebe es, wenn du lächelst«, sagte er. »Das ist jetzt mein Job – ich will dafür sorgen, dass du lächelst, jeden einzelnen Tag.«

So viele Jahre lang hatte Hope kaum gelächelt, so kam es ihr zumindest vor. Lediglich wenn Annette aus der Schule und später von der Arbeit gekommen war, hatte sie ein wenig den Mund verzogen. Ihre Freundinnen hatten ihr zugeredet, sich mehr Mühe zu geben und positiv zu denken. Es sei besser, jeden Tag wieder neu anzufangen und die Kränkungen, mit denen sie am Abend ins Bett gegangen war, hinter sich zu lassen. Und Hope bemühte sich wirklich, glücklich zu sein – sie stand vor dem winzigen Spiegel im Badezimmer und lächelte, bis ihr der Mund wehtat –, aber es ging nicht. Am Ende war es leichter, die Dinge einfach zu akzeptieren. Sich zu verstellen erschöpfte sie nur, und sie hatte nicht genug Energie, immer so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Sie hatte sich damit abgefunden, dass sie nie wieder so etwas wie Glück empfinden würde. Und dann lernte sie Charlie kennen.

»Ich bin glücklich«, sagte sie jetzt zu ihm und zwang sich zu einem warmen Tonfall.

Sie lächelten einander zu, während Charlie den Rest des Kaffees in sich hineinschüttete und nach seinem Schlüsselbund griff.

»Was hast du heute vor?«, erkundigte er sich, als er in seine Jacke schlüpfte.

Hope erzählte ihm von ihrem Plan, einzukaufen, ins Nagelstudio zu gehen und einen Glühwein zu trinken, und er hob bestätigend die Daumen.

»Kauf dir auch etwas Schönes zum Anziehen für Prag«, sagte er. »Etwas Warmes – ich habe gehört, es soll dort eiskalt sein.«

Hope wartete, bis er gegangen war, ehe sie sich gestattete, die aufregenden Papiere auf der Küchentheke noch einmal genau anzusehen. Prag – das war eine Stadt, an die sie eigentlich noch nie gedacht hatte. Aber jetzt würde sie sie plötzlich kennenlernen, mit dem Mann, den sie liebte – dem Mann, der sie liebte.

Sie würde dafür sorgen, dass sie beide diese Reise niemals vergessen würden.

3

»Hallo, hier ist Robin – entweder kann ich gerade nicht ans Telefon gehen, oder ich habe Ihre Nummer gesehen und befürchte, Sie wollen mir eine Versicherung andrehen. Falls Letzteres der Fall ist, dann gewöhnen Sie sich besser an diese Mitteilung, denn näher kommen Sie nicht an mich ran!«

Sophie beendete den Anruf und lächelte. Beim Klang der Stimme ihres Verlobten waren ihre Ohren warm geworden. Typisch Robin, immer ein Witzchen parat. Fast explosionsartig war ihr Inneres randvoll mit Liebe und einem herrlichen Gefühl von Zuneigung. Sogar nach zehn Jahren hatte sie noch Schmetterlinge im Bauch, wenn sie an ihn dachte.

Aber damit durfte sie sich jetzt nicht aufhalten. Ihr Zug nach London fuhr in ein paar Stunden, und sie hatte noch nicht einmal angefangen zu packen. Morgen um diese Zeit würde sie in Prag sein. Der Gedanke zauberte erneut ein Lächeln auf ihr Gesicht. Das war ihre Stadt, ihre und Robins – der Ort, an dem alles begonnen hatte und an den sie immer wieder zurückkehrten. Und es gab keine bessere Zeit für einen Besuch als jetzt, in den Wochen vor Weihnachten, wenn der frisch gefallene Schnee die Stadt in ein Wintermärchen verwandelte. Alle Dächer und Kuppeln waren weiß gepudert, das Kopfsteinpflaster glitzerte und es war knackig kalt. Da konnte man von einer warmen Kneipe zur nächsten wandern, an heißem Honigmet nippen und jede Menge Gulasch und Knödel in sich hineinstopfen. Das war genau das, was sie jetzt brauchten, und Sophie konnte es kaum erwarten, wieder dort zu sein.

Als sie den Schrank öffnete, um ihr Lieblingskleid herauszuholen, fiel ihr Blick auf ihren abgewetzten alten Rucksack, der in einer hinteren Ecke lag. Er war schon seit vielen Jahren in Auflösung begriffen – kein Wunder angesichts der Strecken, die sie mit ihm zurückgelegt hatte –, aber Sophie hatte es nie über sich gebracht, ihn wegzuwerfen. Auf der Vorderseite befanden sich kleine Stoffflaggen der vielen Länder, die sie besucht hatte, von Sophie selbst angenäht während langer Bus- oder Zugfahrten. Da waren Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Russland, Chile, Australien, Kanada, Indonesien, Thailand und viele andere, und jede dieser Flaggen stand für viele herrliche Erinnerungen. Sie und Robin waren fast drei Jahre lang durch die Welt gereist und hatten nur so viel gearbeitet, wie nötig war, um sich immer etwas zu essen und ein Dach über dem Kopf leisten zu können. Manche Nacht hatten sie nicht gewusst, wo sie schlafen sollten, aber das waren oft die besten gewesen, denn damit hatte unausweichlich ein neues Abenteuer begonnen.

In Marokko waren sie einmal gezwungen gewesen, drei Tage lang auf dem Hausdach eines freundlichen Unbekannten zu nächtigen. Ein anderes Mal, auf der griechischen Insel Kos, hatten sie ein geliehenes Zelt an einer Stelle aufgebaut, die sie für ausgetrocknetes Brachland gehalten hatten, nur um mitten in der Nacht von einem wütenden Olivenbauer mit der Mistgabel vertrieben zu werden. Ja, sie und Robin hatten ein paar ereignisreiche Jahre miteinander erlebt.

Da war es schon etwas Besonderes, dass die osteuropäische Stadt Prag der einzige Ort war, an den sie immer wieder zurückkehrten, zuverlässig Jahr für Jahr, und auch dann noch, nachdem sie beide ihre abgewetzten Rucksäcke längst an den Nagel gehängt und sich in Devon niedergelassen hatten. Robins Familie lebte in Cornwall, aber nach ein paar Monaten Pendelei die Küste entlang, um einander sehen zu können, hatte Robin den Sprung gewagt. Nachdem er seinen Traumjob als Lehrer an der örtlichen Surfschule bekommen hatte, war er zu Sophie auf den großen Bauernhof ihrer Eltern gezogen. Sophie wusste, dass es nicht gerade prickelnd war, wenn man mit achtundzwanzig noch bei Mama und Papa zu Hause lebte, aber das Haus war so riesig, dass es niemals zu eng wurde. Wenn sie und Robin einen Abend allein verbringen wollten, blieben sie einfach auf ihrer Seite des Gebäudes. Außerdem mochten ihre Eltern Robin sehr und hatten ihn von Anfang an als Schwiegersohn akzeptiert. Daher standen sie einander niemals auf den Zehen.

Langsam zog Sophie den Reißverschluss ihres Koffers zu und lauschte befriedigt, wie sich die Metallzähne säuberlich ineinanderschoben. Eine Reise bedeutete immer ein Abenteuer, was für Sophie gleichbedeutend war mit Glück. Sie war in ihrem Leben schon so viel unterwegs gewesen und bekam doch nie genug davon, genoss selbst das öde Anstehen am Flughafen und das Warten an der Gepäckausgabe.

Es musste schrecklich sein, wenn Reisen zum Job gehörten, dachte sie. Dann wurde man diesen ganzen Abläufen gegenüber so gleichgültig – und war oft sogar genervt und lustlos. Eine schreckliche Vorstellung, in ein Flugzeug zu steigen und beim Festklicken des Sicherheitsgurts nicht dieses Kribbeln in den Fingerspitzen zu spüren. Oder in einer so aufregenden Stadt wie New York oder Schanghai oder Moskau zu landen und an nichts anderes zu denken als an das Meeting, das man vor sich hatte, und die Verkaufszahlen, die es zu erfüllen galt. Wie deprimierend.

Nein, im Hofladen der Eltern zu arbeiten, war zwar bestimmt nicht der tollste Job, aber wenigstens hockte sie ständig in den Startlöchern für ein neues Abenteuer, war bereit, jede Minute aufzubrechen.