Saitenweise biografische Notizen - Adax Dörsam - E-Book

Saitenweise biografische Notizen E-Book

Adax Dörsam

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Beschreibung

Adax Dörsam steht für eine Generation, die, von den Achtundsechzigern geprägt, einen Weg suchte zwischen Revolte, Anpassung, Überleben und Genießen. Wahre, witzige und skurrile Erlebnisse des Gitarristen zwischen 1955 und 2011. Seine Töne hört man bei: Xavier Naidoo, Rolf Zuckowski, Pe Werner, Lou Bega, Mike Batt, JOANA, Lydie Auvray, Manuela, Tony Marshall, die Flippers, Sidney Youngblood, Gunter Gabriel, De-Phazz, Ken Hensley und einigen mehr. Die Geschichten drehen sich um: Goldfink, Heads or Tails, Nationaltheater Mannheim, Hans Reffert, Franz Wittenbrink, Willi Haselbek, Rock Four, Horst Schnebel, Lydie Auvray, Freddy Wonder, Truck Stop, Pe Werner, Rolf Zuckowski, JOANA, De-Phazz, Lou Bega, Clemens Bittlinger, Xavier Naidoo, Johnny Logan, Stefan Raab, Robbie Williams, die Flower Power Men und andere Helden des Musikbusiness. Die zupfende Zunft berichtet. Stationen einer Musiker-Karriere, locker und flockig erzählt von Adax Dörsam.

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Seitenzahl: 162

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Adax DörsamSaitenwaise biografische Notizen

Bildnachweis

Cover: Berthold Schäfer

Rückumschlag: Uwe Statz 2012

S.     8: privat

S.   13: privat / 12.3.1971

S.   16: unbekannt

S.   17: unbekannt / 1973

S.   33: unbekannt

S.   95: privat

S.   97: Dirk Löffelbein / 2008

S.   99: Georg und Erika Leupolt / Dez. 2011

S. 106: Klaus Weber / Okt. 2008

S. 112: Karl-Heinz Rosché / 2009

S. 121: Edith Unrath-Dörsam / 7.8.2010

S. 123: Uwe Statz / 2010

S. 125: Hartmut Höfele / 2011

Impressum

Gesamtherstellung:WAP Waldkirch Produktion GmbH, MannheimSatz & Gestaltung: Verena Kessel

ISBN Hardcover-Buch

978-3-86476-005-1

ISBN E-Book EPUB

978-3-86476-604-6

 

Verlag Waldkirch KGSchützenstraße 1868259 MannheimTelefon 0621-79 70 65Fax 0621-79 50 25E-Mail: [email protected]

© Verlag Waldkirch Mannheim, 2012

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Verlags.

AdaxDörsam

SaitenweisebiografischeNotizen

Einmal Vorwort, bitte!

Ich kenne Adax gut… wir haben zusammen frühmorgens hosenwarmen, abgestandenen Sprudel getrunken und Knäckebrot mit Tomatenmark gegessen, aber das ist Nebensache.

Klassische Gitarristen spielen mit einem kleinen Fußschemel; Adax sagt: „Mir waren kleine Schemel schon immer wesensfremd.“ Normale Gitarristen ritzen ihre Initialen irgendwo versteckt ganz hinten in das Verstärkerchassis. Adax markiert sein Eigentum mit grell-oranger Sprühfarbe. Adax lacht über Sätze wie „Ihr willfährigen nichtsnutzigen Hagestolze, verkriecht Euch unter den ungesäumten Rockschößen Eurer tumben Weiber, Ihr hoffärtigen Kreaturen!“ Adax ist auch ein Meister im Kopfdrücken, der alte Scherge. Er kommt an einem schönen Sommertag mit seiner Gitarre vorbei, besteht vehement darauf, dass zunächst die Jalousien geschlossen werden (um den leidigen Sonnenschein auszusperren), verlangt dann einen Pernod und brummt unternehmungslustig: „Jetzt wird erstmal Gitarre gespielt.“ Das ist selten, aber gut. Mir hat an ihm schon immer gefallen, wie er scheinbar komplexe Sachverhalte mit einem lustigen, aber entschiedenen Kommentar auf das Wesentliche skelettiert. Verwickelte Sachzwänge lösen sich mit einem schlichten „Mach’ ich net!“ in leicht verdauliche Bestandteile auf. Auf der anderen Seite kann er extrem simpel anmutende Vorhaben zur alptraumhaften Eiger Nordwand verkomplizieren, wenn er den Kopf schüttelt, dich entschlossen anblinzelt, unablässig mit dem Bein auf und ab wippt und sagt: „Des geht so net. Des muss besser komme.“ Ich hab’ ihn mal einen „extrem starrköpfigen, gutherzigen alten Sack“ genannt. Ich nehme das auch nicht zurück, weil es nicht bös’ gemeint war.

Ich finde es sehr wichtig, dass es noch Leute gibt (und hoffentlich immer geben wird), die anders sind als geleckte opportunistische Spießer. Adax macht einfach, was er sagt: „Mach’ ich nicht“, dann macht er es nicht. Erfrischend ehrlich. Das imponiert mir. Das erinnert mich an eine Band namens „Zelle 4“. Vor etwa 40 Jahren spielte Adax im Kunstsaal unserer alten Schule Gitarre. Das war rabiat, aber wirklich gut. Ihm waren „gute Töne“ wichtiger als der ganze Firlefanz drum herum. Das konnte man hören.

Unlängst besuchte er mich in Kalifornien nach vielen Jahren, und ich schmunzelte noch wochenlang über seine spontane, aber elegant ins Alltagsgespräch eingewobene Einsicht. Ein typisches Beispiel für seine konsequente und haarscharf gedrechselte Wendeltreppe zur echten Philosophie des Lebens. Da wippte er wieder mit seinem Bein, schüttelte den mittlerweile ergrauten Kopf, blinzelte mich an und sagte nachdenklich: „Es ist eigentlich ganz simpel. Weißt’, echte Qualität setzt sich einfach durch. Man muss nur fest dran glauben. So is’ des.“

Dann lese ich den Text, den er mir für dieses Buch gerade geschickt hat und muss erfahren, dass er als Kind einen Käse geklaut hat und Jahre später nackt dem Inspizienten die Türe öffnete. Was soll man da sagen? Deswegen schreib’ ich kein neues Vorwort - ich sage nur: Richtig so! Die Welt wäre viel abwechslungsreicher, wenn die Leute mehr Käse klauten und splitternackt anderen Leuten die Tür öffneten. Ich bezweifle jedoch, dass es neben Adax einen Gitarristen gibt, der mir in Sachen Charme und musikalischer Vielseitigkeit mehr imponieren könnte, als er es tut. Jetzt schreibt er auch noch Texte. Manchmal finde ich es komisch, dass er Fisch mag. Ich selbst mag keinen Fisch. Ich mag seine Musik. Qualität setzt sich halt durch, sagt er. Ich glaub’, das stimmt…

Wolfgang Teder-Sälejärvi

Inhalt

Einmal Vorwort, bitte!

Wie alles begann

Wie alles begann

Urbi et orbi

Hamburg

Hähnchenknochen

Amsterdam und die Kühe

Zwei mal Kriegsdienstverweigerung

Sturm und Drang

Goldfink

Spiegel-Los

Ausladung

Schwere Kraft

Großes Theater

Der Trommelwirbel

Ourewald schbedsial

Splitter

Das Knopf-oder-Loch-Spiel

Hans Reffert und der Rock´n´Roll Circus

Kleiner Zitaten-Schatz

Horst Schnebel – Szenen auf der Jagd nach Tönen

Die Sonnenbrille

Rock im Elsass

Verdichtetes I

Reifeprüfungen

Lydie Auvray

Freddy Wonder in Bitburg

Tiere

Truck Stop in Zwickau

Wolpologie

Aus der Wolpertinger-Küche

Urlaubsbrief aus Hawaii

Tanzen in Cuba

Was is ein Adax?

Auf Tour mit Pe Werner

Rolf Zuckowski

JOANA

Verdichtetes II

Bruder Maran

De-Phazz und Lou Bega

Mein kleiner zugealgter Teich

Der Zug

Die Frage

Musik und Politik – eine Trilogie

Aalen-Fachsenfeld

Fegefeuer für Protestanten?

Immer weiter

Das war Chef!

Drei Tage, acht Kehlen

I hob kei Freind

Schlag den Raab

Zehn auf Sieben

Tod und Triumph

Late Night Dinner@Swarowski Kristallwelten

Waren die Hippies die nützlichen Idioten des Kapitalismus?

Danke!

Biografie

Discographie

Wie alles begann

1955

Ich wurde am sonnigen Sonntag des 7.8.1955 um 9.35 Uhr in Mannheim-Lindenhof geboren. Laut Berichten meiner Mutter hatte ich von meiner Geburt bis zur Taufe am 15.8. schwer zu leiden unter einer herrischen Diakonisse des Heinrich-Lanz-Krankenhauses. Sie drangsalierte meine Mutter und mich, wo sie konnte. Ich wurde von ihr mehrfach kräftig geohrfeigt, bis ich schrie und die Tränen liefen. In den Fünfzigern war das noch eine legitime Erziehungsmaßnahme. Nach dem harten Einstieg wurde das Leben für mich leichter. Wir wohnten direkt an der großen Lanz-Mauer in der Lindenhofstraße 90 - dieser große Betrieb stellte die legendären Lanz-Bulldogs her. Was sich da hinter der großen Mauer abspielte, war sehr interessant für ein wissbegieriges Kind! Meine Neugier ging soweit, dass ich in mühevoller Kleinarbeit ein Loch in die Mauer meißelte. Als ich dieses Guckloch fertig hatte, zeigte ich es bei einem Sonntagsspaziergang ganz stolz meinem Vater. Zu meiner großen Enttäuschung bekam ich statt Lob Ohrfeigen. Zum ersten Mal zweifelte ich an der Welt! Bis 1961 kamen noch vier Geschwister dazu: Adelheid, Bernadette, Matthias und Franz-Jürgen. 1965 zogen wir zurück in die Heimat meiner Eltern, in den Odenwald. Das eigene Haus war fertig, und meine Rebellion begann. Lange Haare, unkonforme Kleidung, aufsässiges Benehmen raubten meinen katholisch-konservativen Eltern die Nerven.

Matthias, Vater Franz, Bernadette, Mutter Adelheid, Franz-Jürgen, Adelheid, Adalbert

Urbi et orbi

1966

Als Kind war ich der Ansicht, dass das Private in der Familie nichts zu suchen hat. Meine Probleme besprach ich mit Freunden. Die Eltern hatten genug zu tun; ich wollte sie nicht auch noch mit meinen Befindlichkeiten belästigen. Mein Vater wie meine Mutter waren streng konservativ. Erzkatholisch, rechter Flügel der CDU. Natürlich war ich im Bund der katholischen Jugend, natürlich war ich Messdiener, natürlich saß die ganze Familie vor dem Fernseher, wenn der Papst den „Urbi et orbi“ Segen in allen Sprachen erteilte. Während dieser endlosen Prozedur schmurgelten im Backofen leckere Hähnchen. Durch den Duft animiert, quengelte Franz-Jürgen, unser Jüngster. Er hatte großen Hunger, hielt nichts von den päpstlichen Aktivitäten und störte zunehmend die heilige Stimmung im Wohnzimmer. Irgendwann wurde das unserem Vater zuviel. Er ärgerte sich immer mehr und wurde immer zorniger: „Verwöhnte Dekadenzlinge, unreife Bälger, nichtswürdige Söhne und Töchter!“ Der Papst agierte im Hintergrund unbeeindruckt weiter. Schließlich explodierte unser Vater: „Ihr seid nicht würdig, den Namen Dörsam zu tragen!“ Das war zuviel für uns. Meine beiden Schwestern standen auf und gaben damit das Signal. Unter Protest und in Solidarität mit unserem Jüngsten verließen wir die heilige Veranstaltung. Ich weiß nicht, wohin meine Geschwister verschwanden. Ich ging zu meinem Freund Vinzenz Wagner, geräucherte Blutwurst essen. So konnte mein Vater mit meiner Mutter und dem Fernseher ungestört den Segen des Papstes und die vielen Hähnchen genießen.

Meine Brüder und ichwww.youtube.com/watch?v=V8_ENze326c&feature=channel

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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