SAMMELBAND Cold & Dark - Gigi Kay - E-Book
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SAMMELBAND Cold & Dark E-Book

Gigi Kay

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Beschreibung

Sammelband Cold & Dark bestehend aus zwei Novellen **************************************************************** Venusjäger Der Künstler **************************************************************** ACHTUNG TRIGGERWARNUNG BEACHTEN!!! Spicy Dark-Romance-Novelle Achtung: Bitte Triggerwarnung im Buch beachten! Enthält explizite Sprache und detaillierte Szenen! Bitte verantwortungsvoll lesen. ******************************************** Sie nennen ihn den Venusjäger. Er hinterlässt nichts. Keine Leichen. Keine Spuren. Keine Hoffnung. Junge Frauen verschwinden, als hätten sie nie existiert. Kein Abschied, kein Schrei in der Nacht – nur ein leeres Bett, ein Handy mit abgebrochener Verbindung, ein Leben, das abrupt endet, ohne dass jemand weiß, wann oder wie.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gigi Kay

Venusjäger

Dark Romance

Impressum

© Gigi Kay 2025

Coverdesign: Canva Pro

Buchsatz und Lektorat: Gigi Kay

Impressum:

Gigi Kay

c/o COCENTER

Koppoldstr. 1

86551 Aichach

Kontakt: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Eine Veröffentlichung, auch auszugsweise, ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin nicht gestattet.

Widmung

Sag mir:

Bist du ein böses Mädchen?

Vorwort

Spannung. Leidenschaft. Verlangen.

Erotische Geschichten sind weit mehr als nur körperliche Begegnungen – sie sind ein Spiel aus Spannung, Hingabe und Fantasie. Sie lassen uns eintauchen, in Momente intensiven Begehrens, in Augenblicke des Kontrollverlustes und der puren Lust. Sie erzählen von Verführung, von verbotenen Sehnsüchten, von der Macht eines Blicks oder der Magie einer Berührung.

Jede Geschichte ist eine Reise. Eine Reise zu verborgenen Fantasien, zu unerwarteten Begegnungen, zu dem, was unter der Oberfläche brodelt. Ob sanfte Romantik oder hemmungslose Leidenschaft – diese Erzählungen sind dazu gedacht, zu fesseln, zu erregen und den Leser mit auf ein sinnliches Abenteuer zu nehmen.

Lass es zu. Lass dich fallen. Lass dich verführen. Und vor allem – genieße es.

Warnung

Diese Geschichte enthält potenziell triggernde Elemente, wie Gewalt, Nötigung, Freiheitsberaubung, etc.

Lies diese Geschichte nur, wenn du die Realität von Fiktion unterscheiden kannst und mit expliziter Sprache und dunklen Geschichten umgehen kannst.

Klappentext

Sie nennen ihn den Venusjäger.

Er hinterlässt nichts. Keine Leichen. Keine Spuren. Keine Hoffnung. Junge Frauen verschwinden, als hätten sie nie existiert. Kein Abschied, kein Schrei in der Nacht – nur ein leeres Bett, ein Handy mit abgebrochener Verbindung, ein Leben, das abrupt endet, ohne dass jemand weiß, wann oder wie.

Prolog

Sie nennen ihn den Venusjäger.

Er ist eine Spur aus Schatten. Ein Jäger ohne Fußabdrücke. Ein Raubtier, das nicht existieren sollte.

Junge Frauen verschwinden, als hätten sie nie existiert. Kein Abschied, kein Schrei in der Nacht – nur ein leeres Bett, ein Handy mit abgebrochener Verbindung, ein Leben, das abrupt endet. Ohne dass jemand weiß, wann oder wie.

Die Polizei tappt im Dunkeln. Keine Leichen. Keine Spuren. Keine Hoffnung.

Er entführt sie mit einer Perfektion, die unheimlich ist – als würde er nicht nur ihre Körper stehlen, sondern jede Erinnerung an sie auslöschen. Angehörige verzweifeln, Ermittler verlieren den Verstand. Es gibt keine Muster, außer der Perfektion seiner Beute: jung, schön, lebendig – bis zu dem Moment, in dem sie einfach nicht mehr da sind.

Die Gerüchte wachsen. Ein Sammler. Ein Phantom. Ein Jäger, der nicht tötet, sondern Besitz ergreift. Doch wonach sucht er wirklich? Und warum kehrt keine einzige Frau jemals zurück?

Niemand hat ihn je gesehen. Niemand weiß, wie er wählt. Aber jede Frau könnte die nächste sein.

Und das Schlimmste?

Vielleicht hat er längst gewählt. Vielleicht wartet er bereits auf dich.

Kapitel 1

Der Wind peitscht mir ins Gesicht, schneidet kalt wie eine Rasierklinge über meine Wangen, obwohl die Nacht warm ist. Meine blonden Haare wehen durch die Luft und verschlechtern meine Sicht. Mein Körper ist müde von der langen Schicht im Diner – meine Füße brennen, meine Schultern schmerzen unter dem Gewicht meiner viel zu schweren Handtasche. Ich schlinge die Arme um mich, als würde das die Kälte vertreiben.

Es ist stockdunkel. Die Straßen sind leer, ausgestorben, als hätte die Stadt den Atem angehalten. Nur das monotone Summen der Straßenlaternen begleitet meine Schritte.

Ich fröstle. Nicht nur, weil es kalt ist.

Langsamer als sonst gehe ich weiter, jeder Tritt auf dem Asphalt hallt lauter, als er sollte. Die Geräusche meiner eigenen Bewegung erscheinen mir fremd, unnatürlich. Ein flüchtiger Blick über die Schulter.

Nichts.

Kein Auto, keine Menschen, nur das fahle Licht der Laternen, das die Schatten verzerrt. Doch seit den Vermisstenmeldungen fühlt sich nichts mehr normal an. Junge Frauen, verschwinden – ohne Spuren, ohne Leichen. Was bleibt sind Fragen, die ins Leere laufen.

Ich umklammere meinen Körper fester.

Ein paar Straßen weiter biege ich in eine schmale Nebengasse ein. Die Hauptstraße lasse ich hinter mir, das vertraute, trügerische Gefühl von Sicherheit schwindet mit jedem Schritt. Mein Wohnkomplex ist in Sichtweite – eine dunkle Silhouette gegen den sternenlosen Himmel.

Ein Hauch von Erleichterung macht sich breit. Ich bin fast da!

Diese Straße war mir nie negativ aufgefallen. Oder besser gesagt: Sie war mir nie so bedrohlich erschienen. Plötzlich wirkt sie viel zu eng, viel zu dunkel. Die wenigen Laternen spenden kaum Licht - werfen nur lange Schatten, in denen sich alles Mögliche verstecken könnte. Natürlich bemerkt man so etwas erst, wenn man durch die Nachrichten paranoid wird.

Plötzlich: Ein Geräusch.

Ich bleibe stehen.

Mein Atem stockt. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, ein dumpfer, pochender Rhythmus in meinen Ohren. Ich lausche.

Ein Knacken. Hinter mir.

Kaum hörbar, aber es ist da.

Meine Haut prickelt und eine unsichtbare Faust schließt sich um meine Kehle. Ich drehe mich ruckartig um – die Dunkelheit starrt mich an. Schwarz, leer, lautlos.

Mein Puls rast. War das Einbildung?

Dann, aus dem Augenwinkel, eine Bewegung. Direkt vor mir.

Mein Körper erstarrt, Panik krallt sich in meine Glieder. Ein Schatten huscht aus einer Mülltonne, ich halte den Atem an.

Etwas Kleines, Lautloses schleicht über den Asphalt.

Eine Katze.

Graues Fell, leuchtende Augen. Sie wirft mir einen flüchtigen Blick zu, hebt den Schwanz und verschwindet in der Dunkelheit.

Ein bitteres, zittriges Lachen entweicht mir. Mein Herz hämmert noch immer, meine Finger zittern, als ich mir mit der Hand über die Stirn fahre.

„Verdammt!“, flüstere ich, zwinge mich zu atmen. Einatmen. Ausatmen. Alles ist gut.

Noch fünf Minuten bis zu meiner Wohnung. Drei, wenn ich schnell bin.

Ich setze mich wieder in Bewegung, halte meinen Blick auf die Straßenlaterne am Ende der Gasse gerichtet. Sie kommt näher. Immer näher. Wie mein rettender Anker.

Dann – erneut ein Geräusch.

Aber diesmal kein Knacken. Kein Rascheln.

Ein Motor!

Langsam. Tief. Rollend. Direkt hinter mir.

Ich bleibe wie angewurzelt stehen, spüre, wie mein Magen sich verkrampft.

Dann drehe ich mich um.

Ein Truck. Groß, schwarz - eine dunkle Bestie, die sich lautlos durch die Gasse schiebt. Die Scheinwerfer blenden mich, lassen alles hinter ihnen in noch tieferer Schwärze versinken.

Er fährt nicht einfach vorbei.

Nein, er kriecht.

Die Luft um mich wird schwer. Mein Instinkt brüllt: Lauf! Doch meine Beine wollen nicht gehorchen.

Ein metallisches Quietschen durchbricht die Stille.

Die Fahrertür öffnet sich.

Mein Herz setzt aus.

Ich will schreien. Will rennen. Aber bevor ich auch nur Luft holen kann, packt mich eine Hand. Hart. Unerbittlich. Sie presst sich über meinen Mund und erstickt meinen Schrei, bevor er entweichen kann.

Ein Arm umschlingt meine Taille, hebt mich mühelos hoch. Ich trete, schlage um mich, kratze. Mein Wimmern ist zu schwach, zu erstickt, zu leise für die leere Nacht.

Etwas Kaltes, Weiches wird auf mein Gesicht gedrückt. Ein süßlicher, beißender Geruch.

Mein Verstand schreit: Nein!

Chloroform!

Die Welt verschwimmt, Licht wird zu Schatten, Geräusche zu Echo.

Meine Glieder werden schwer, die Dunkelheit greift nach mir.

Ich sinke hinein.

Und die Welt erlischt.

Kapitel 2

Mein Kopf dröhnt. Ein dumpfer, pulsierender Schmerz breitet sich in meinen Schläfen aus, als würde mein Schädel in einen Schraubstock gezwängt. Mein Magen zieht sich krampfhaft zusammen, als wäre er nur noch ein Knoten aus Schmerz und Angst.

Etwas Kaltes rinnt meine Wange hinunter – langsam, träge. Schweiß? Blut? Ich weiß es nicht.

Dunkelheit.

Feuchtigkeit dringt in meine Haut, lässt meine Kleidung an mir kleben. Ein modriger Geruch füllt die Luft – nasser Stein, rostiges Metall … und etwas anderes. Etwas Schweres. Bitteres.

Ich versuche, mich zu bewegen, doch ein plötzlicher Ruck fährt durch meine Schultern. Meine Arme sind über meinem Kopf fixiert, und das raue Material der Fesseln brennt auf meiner Haut. Die Ketten klirren leise, als ich mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagere.

Das Metall an meinen Handgelenken ist kalt und schwer. Mein Atem geht flach, doch mein Herz hämmert wie ein wildes Tier gegen meinen Brustkorb.

Ruhig bleiben! Denken! Fokussieren!

Was ist das Letzte, woran ich mich erinnere?

Der Truck. Die Gasse. Der Geruch von Chloroform.

Verdammt!

Panik steigt in mir auf, heiß und unerbittlich, kriecht in meine Kehle wie kalte Finger, die sich um meine Kehle legen und mir die Luft rauben. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren würde. Niemand denkt das. Man sieht die Nachrichten, hört von den Vermissten, schüttelt den Kopf, murmelt ‚So schrecklich‘. Aber tief drin ist man sicher, dass es einen selbst nie trifft.

Bis es passiert.

Plötzlich höre ich etwas. Mein Herz stockt.

Schritte!

Schwer. Gleichmäßig. Holz knarrt über mir. Eine Treppe.

Jemand kommt näher. Langsam. Bedächtig.

Mein Atem wird flacher. Ich presse mich gegen die Wand, soweit es meine Fesseln zulassen. Mein Puls hämmert so laut in meinen Ohren, dass ich befürchte, es könnte mich verraten.

Dann: Stille.

Ein Schloss klickt. Metallisch.

Die Tür öffnet sich mit einem dumpfen Ächzen.

Ein Schatten tritt ein.

Groß. Breit. Die Silhouette eines Mannes füllt den Türrahmen aus. Schwarz gekleidet.

Dann sehe ich es.

Eine Sturmmaske. Schwarzer Stoff, der sein Gesicht verbirgt und nur Augen und Mund freilässt. Zwei blaugrüne Iriden, die im schwachen Licht fast leuchten. Sinnliche Lippen, die sich zu einem Lächeln verziehen. Der Rest versinkt in Schwarz.

Er bleibt stehen.

Er beobachtet mich.

Ich spüre seinen Blick auf meiner Haut, kalt, drückend, als würde er mich bereits besitzen.

Dann setzt er sich in Bewegung.

Seine Schritte sind langsam, bewusst. Jeder Tritt hallt auf dem Betonboden, als wolle er mir Zeit geben, die Angst vollständig zu spüren. Mein Körper spannt sich an, meine Muskeln zittern unter der Anspannung.

Er bleibt direkt vor mir stehen.

Atmet ein. Tief. Er inhaliert meinen Geruch. Ich kann die warme Strömung seiner Atemluft auf meiner Haut spüren. Mein Magen verkrampft sich und mir wird übel.

Dann tritt er zurück und legt den Kopf schief. Die Bewegung ist unnatürlich ruhig, fast animalisch. Wie eine Raubkatze, die ihre Beute mustert.

„Willkommen, kleine Venus.“

Seine Stimme ist tief, ruhig, fast … aufgeregt.

Mein Hals ist trocken. Ich will etwas sagen, schreien, flehen – aber es kommt nichts heraus.

Sein Kopf bleibt schief. Die blassen Augen blitzen in der Dunkelheit.

Dann lächelt er.

Langsam, genüsslich, als wüsste er bereits, was ich fühlen werde, lange bevor ich es selbst realisiere.

Er tritt näher. Zu nah!

Ich spüre seine Präsenz, seinen Atem, die Kälte, die er ausstrahlt. Mein Körper schreit nach Flucht, aber wohin? Meine Handgelenke brennen unter den Fesseln. Meine Schultern schmerzen.

Dann schneidet seine Stimme durch die Stille.

„Weißt du, warum du hier bist, kleine Venus?“

Mein Magen zieht sich zusammen. ‚Venus.‘ Er sagt es, als wäre ich nichts weiter als eine schöne Sache.

Mein Verstand rast und sucht nach einer Antwort, nach einem Ausweg.

Ich schlucke. Meine Stimme klingt rau, gebrochen, aber fest.

„Was wollen Sie von mir?“

Seine Reaktion kommt schneller, als ich es erfassen kann.

Seine Hand schießt vor, umschließt meinen Hals.

Harte Finger. Warme Haut.

Druck.

Ein Schwall Panik überrollt mich. Mein Blick flimmert, meine Lunge brennt, als mir die Luft ausgeht.

Seine Stimme bleibt ruhig. Fast spielerisch.

„Falsche Antwort. Probieren wir es noch einmal. Weißt du, warum du hier bist?“

Mein Körper windet sich, meine Fingerspitzen zucken in den Fesseln. Ich rieche ihn – den schweren Duft von Leder, Metall und etwas Synthetischem. Aber auch den aphrodisierenden, männlichen Duft, der ihn umgibt.

Ich schüttele den Kopf. „Nein.“ Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.

Ein tiefer Laut entweicht seiner Kehle. Ein Brummen. Zufrieden.

Dann lockert sich sein Griff.

Ich keuche und schnappe nach Luft, doch die Erleichterung ist trügerisch.

Er lehnt sich näher.

„Du bist hier, um mir Vergnügen zu bereiten.“

Das Wort Vergnügen tropft von seinen Lippen wie giftiger Honig. Es lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Ich will ihn anschreien. Ihn treten. Ihm ins Gesicht spucken. Aber ich tue nichts. Stattdessen presse ich meine Lippen aufeinander, senke den Kopf und halte den Blick auf den Boden gerichtet.

Seine Hand hebt sich langsam. Ein Finger fährt über meine Wange, folgt der Spur meiner Angst. Er hebt mein Kinn an und fixiert mich mit seinem Blick.

„Freust du dich, dass ich dich auserwählt habe?“

Mein Körper erstarrt. Mein Herz hämmert. Jede Zelle in mir schreit, ihm meine Verachtung zu zeigen. Aber was ist besser? Widerspruch oder Unterwerfung?

Ich beiße mir auf die Lippe, spüre den bitteren Geschmack von Blut. Dann schüttle ich den Kopf.

Stille.

Dann – wieder dieses tiefe Brummen.

„Falsche Antwort.“

Kapitel 3

Mein Atem stockt. Die Dunkelheit um mich herum fühlt sich plötzlich noch enger an – nicht nur wie ein leerer Raum, sondern wie etwas Lebendiges. Etwas mit Krallen, das mich festhält, mir die Luft aus den Lungen presst.

„Ich habe dich beobachtet, kleine Venus.“

Seine Stimme ist noch immer ruhig, fast belustigt. Seine Mundwinkel zucken kaum merklich, als würde ihn mein Entsetzen amüsieren.

Seine Worte treffen mich härter als eine Faust. Ein kaltes Prickeln kriecht über meine Haut, kein angenehmes – es ist das eisige Kribbeln der Erkenntnis.

Er hat mich beobachtet.

Ich will schreien, will mich winden, will ihn von mir stoßen, aber mein Körper ist wie gelähmt. Meine Hände sind gefesselt und meine Beine zu schwach, um mich zu tragen. Mein Herz hämmert so laut, dass es sich anfühlt, als würde es gegen meine Rippen brechen.

„Du bist ein unanständiges Mädchen, kleine Venus.“

Er neigt den Kopf, seine Stimme ist tief, fast sanft. Die Art Sanftheit, die noch viel beängstigender ist als Wut.

„Ich weiß, was dich anmacht.“

Mein Magen verkrampft sich.

Nein!

Nein. Nein. Nein.

Seine Lippen ziehen sich zu einem dunklen Lächeln.

„Ich habe mich in dein WLAN gehackt.“

Mein Atem bleibt in meiner Kehle stecken. Er hat was?

„Ich habe gesehen, was du suchst, was du dir ansiehst, was dich neugierig macht. Was dich …” Er streift mir über die Wange. “... geil macht.“

Mir wird übel. Kann das wahr sein?

Ein dumpfer, heißer Schwall von Scham schießt durch meine Adern und brennt sich in meine Haut. Mein Verstand kreischt nach Rationalität, nach Logik. Er lügt! Das kann er nicht! Das ist nicht möglich!

Aber ich weiß insgeheim, dass es das ist.

Mein Herz setzt erneut einen Schlag aus.

Wie lange? Wie oft? Was hat er gesehen?

Mein Körper krampft sich zusammen, als könnte ich mich vor seinem Wissen verstecken. Als könnte ich rückgängig machen, was er gesehen hat.

„Dreckige Nummern.“

Seine Stimme ist leise, fast genüsslich.

Er beugt sich vor.

So nah, dass sein Atem auf meine Haut trifft. Warm. Schwer. Unvermeidlich.

„Rape-Play, hm?“

Seine Worte zerschneiden die Luft.

Ich kann nicht atmen.

Mein Blick verschwimmt, der Raum dreht sich, meine Fesseln schneiden in meine Haut, aber nichts davon kommt gegen das nackte Grauen an, das mich erfasst.

„Was denkst du, habe ich gemacht, nachdem ich das mitbekommen habe?“

Ich will nicht wissen, was er sagen wird.

Ich will nicht wissen, was er denkt.

Aber er lässt mich nicht entkommen.

Er wartet einen Moment. Er genießt es.

„Dieses unschuldige, süße, hübsche Mädchen … gar nicht so unschuldig, wie es sich gibt.“

Sein Blick durchbohrt mich. Dann spricht er weiter.

„Ich habe deine Laptop-Kamera gehackt.“

Mein Kopf schüttelt sich von selbst. Nein. Nein, das darf nicht sein. Das ist nicht wahr.

„Du lügst.“

Meine Stimme ist kaum mehr als ein Hauchen, ein atemloses, kraftloses Flüstern. Aber tief in mir weiß ich es besser.

Kann das wirklich sein? Funktioniert das? Kann er –

„Tue ich das?“

Er lacht leise. Eine Vibration, tief in seiner Brust. Dann hebt er langsam die Hand. Ich zucke zusammen und erwarte Gewalt, aber er berührt mich nicht grob.

Seine Fingerspitzen streichen sanft über meinen Arm, meine Achsel und meine Taille.

Kaum mehr als ein Hauch. Fast zärtlich.

Ein Kontrast zu seinen Worten, zu seiner Tat, zu dem Grauen, das in mir tobt.

„Du bist 22 Jahre alt.“

Seine Stimme ist weich, hypnotisierend.

„Einzelkind. Wohnst allein in deiner kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung mit deiner Katze.“

Mein Atem geht stoßweise.

„Du bestellst gerne Pizza mit Aubergine.“ Seine Augen verengen sich, die Zornesfalten dazwischen vertiefen sich. „Ekelhaft!“

Dann hält er inne. Seine Lippen verziehen sich langsam zu einem schiefen Lächeln.

„Und …“

Er lehnt sich noch näher.

„Wenn du dir Rape-Play-Pornos ansiehst, machst du es dir dabei selbst.“

Die Welt bricht auseinander. Es war keine Lüge. Er hat alles gesehen.

Alles, was ich in der Dunkelheit meines Zimmers getan habe. Alles, was ich dachte, was nur mir gehören würde.

Ein trockener Schluchzer bleibt in meiner Kehle stecken. Mein Magen krampft sich zusammen, meine Haut brennt vor Abscheu. Ich bin kein Mensch mehr. Kein Individuum. Ich bin ein gläsernes Objekt.

Er summt zufrieden.

„Deine Schichten im Diner sind unregelmäßig – das hat das Beobachten anfangs schwierig gemacht. Aber ich hatte Geduld.“

Er hebt eine Hand, fährt mit einem Finger langsam über meinen Hals.

„Was soll ich sagen?“

Er lächelt.

---ENDE DER LESEPROBE---