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Gigi Kay

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Beschreibung

Sammelband bestehend aus drei prickelnden Novellen. *********************************************************************** Suite 606 + - Begegnung der Begierde Meine Stiefbrüder - Verbotene Nähe Falsch gebucht, Richtig verführt - Exklusiv mit dem Ex *********************************************************************** explizite Sprache

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Gigi Kay

Suite 606 +

Erotische Novelle

Impressum

© Gigi Kay 2025

Coverdesign: Canva Pro

Buchsatz und Lektorat: Gigi Kay

Impressum:

Gigi Kay

c/o COCENTER

Koppoldstr. 1

86551 Aichach

Kontakt: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Eine Veröffentlichung, auch auszugsweise, ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin nicht gestattet.

Widmung

Sag mir:

Willst du ein Spiel spielen?

Vorwort

Leidenschaft. Verlangen. Sinnlichkeit.

Erotische Geschichten sind weit mehr als nur körperliche Begegnungen – sie sind ein Spiel aus Spannung, Hingabe und Fantasie. Sie lassen uns eintauchen, in Momente intensiven Begehrens, in Augenblicke des Kontrollverlustes und der puren Lust. Sie erzählen von Verführung, von verbotenen Sehnsüchten, von der Macht eines Blicks oder der Magie einer Berührung.

Jede Geschichte ist eine Reise. Eine Reise zu verborgenen Fantasien, zu unerwarteten Begegnungen, zu dem, was unter der Oberfläche brodelt. Ob sanfte Romantik oder hemmungslose Leidenschaft – diese Erzählungen sind dazu gedacht, zu fesseln, zu erregen und den Leser mit auf ein sinnliches Abenteuer zu nehmen.

Lass dich fallen. Lass dich verführen. Und vor allem – genieße es.

Klappentext

Ich wollte nur ein Wochenende für mich – stattdessen bekam ich ihn.

Ein luxuriöses Apartment, ein Whirlpool mit Blick über die Stadt, eine Auszeit nur für mich. Doch als ich splitterfasernackt im dampfenden Wasser liege, taucht ER plötzlich auf – groß, selbstbewusst, verboten attraktiv. Und er behauptet, das hier sei seine Suite.

Eine Doppelbuchung. Und eine Anziehung, die unmöglich zu ignorieren ist.

Er will nicht gehen – ich auch nicht. Also einigen wir uns auf ein Spiel: Wer zuerst nachgibt, verliert. Doch mit jedem Blick, jeder Berührung und jedem gefährlichen Lächeln wird klar, dass wir längst beide verloren haben.

Eine prickelnde Kurzgeschichte voller Spannung, Hitze und der Frage: Wie lange kann man widerstehen, wenn das Verlangen übermächtig wird?

Suite 606 +

Die Lichter der Stadt flimmern in der Dämmerung wie tausende kleine Sterne, die auf der Erde gestrandet sind. Hoch über den Dächern liegt mein Ziel: Ein luxuriöses Apartment, eine Oase der Ruhe, nur für mich allein.

Während mein Herz vor Vorfreude schneller schlägt, durchdringt ein innerer Monolog mein Bewusstsein – ein leises, aber hartnäckiges Flüstern, das mir ins Ohr spricht, wie stressig das Leben geworden ist. Zwischen Alltag und Arbeit bleibt kaum Raum für eine Pause, für die dringend benötigte Entschleunigung. Genau aus diesem Grund habe ich auf AirBNB nach dem perfekten Ort für eine Auszeit gesucht. Als ich die Suite auf den Fotos gesehen habe, war mir sofort klar, dass ich sie buchen muss. Da war dieses unüberhörbare Gefühl, dass das die richtige Location für meine kleine Auszeit ist, ein Zufluchtsort, der all meine Sehnsüchte nach Ruhe und Entspannung vereint.

Ich meine: Diese Suite hat einen verdammten Whirlpool auf der Terrasse!

Während ich die Straße entlanglaufe, schweifen meine Gedanken ab – Gedanken an endlose Arbeitstage, an die ständige Hetze, die das moderne Leben mit sich bringt, und an das dringende Bedürfnis, all das hinter mir zu lassen.

Ein Wochenende voller Luxus. Nur für mich. Zeit zum Abschalten, zum Genießen, zum völligen Loslassen.

Mein Schritt wird fast feierlich, als ich den modernen Gebäudekomplex erreiche – eine Vorahnung, die das unterschwellige Prickeln in mir verstärkt. Immerhin musste ich lange warten, denn diese Suite ist fast jedes Wochenende ausgebucht. Umso aufgeregter bin ich, als ich endlich vor dem Eingang stehe.

Mit zittriger Vorfreude ziehe ich mein Handy aus der Tasche, rufe die Mail mit dem Zugangscode auf und tippe die Zahlen in das digitale Schloss. Sekunden später ertönt ein sanftes Klicken, die Tür entriegelt sich wie durch Magie und ich trete ein.

Ich suche nach dem Lift und fahre in den sechsten Stock. Als ich die Suite mit demselben Code aufsperre und betrete, umfängt mich eine Atmosphäre aus modernem Minimalismus und gehobener Eleganz. Der breite Wohnbereich erstreckt sich vor mir – weiche, warme Lichtquellen tauchen die edlen Holzdielen in einen goldenen Schimmer. Eine samtige, dunkelgraue Couch lädt ein, den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Vor der bodentiefen Fensterfront, die einen atemberaubenden Blick über die funkelnde Stadt gewährt, erscheinen mir die Hektik und der Lärm des Alltags plötzlich so fern. Auf dem Küchentresen wartet eine Flasche Rotwein, daneben zwei filigrane Gläser, als wäre das hier ein romantisches Wochenende für zwei – doch ich weiß, dass heute nur ich und meine Gedanken den Raum füllen.

Ich grinse. Zwei Gläser werde ich nicht brauchen – es sei denn, ich halte in jeder Hand eines. Doch der Wein muss warten. Zuerst will ich alles in mich aufnehmen: die Stille, die Aussicht und das Versprechen eines Moments, in dem sich die Zeit dehnt und der Stress sich in Luft auflöst.

Mein Blick wandert weiter hinaus auf die große Terrasse, deren gläserne Schiebetüren nur einen Hauch von Distanz zur lauen Nachtluft schaffen.

Dann sehe ich ihn.

Den Whirlpool.

Die Wasseroberfläche glitzert im sanften Licht der versenkten LEDs, während feine Dampfschwaden in die Nacht steigen. Allein der Anblick verspricht pure Entspannung und genau danach sehne ich mich.

Ich trete hinaus, lasse den Wind über meine Haut streichen und atme tief ein. Die Stadt liegt weit unter mir, ein endloses Meer aus Lichtern und Bewegung, aber hier oben existiert nur Ruhe – und in diesem Augenblick fühle ich, wie die Entschleunigung in mir einkehrt, wie eine sanfte Umarmung, die mich daran erinnert, dass es manchmal nötig ist, sich selbst eine Pause zu gönnen.

Für einen Moment lasse ich mich einfach von diesem überwältigenden Gefühl der Freiheit treiben. Die Ruhe, die mich hier oben umfängt, fühlt sich wie ein kostbares Geschenk an. Ich atme tief ein, dann packt mich die Neugier.

Zielstrebig laufe ich wieder hinein und öffne die Tür zum Schlafzimmer. Kaum betrete ich den Raum, umfängt mich eine Atmosphäre aus schlichter Eleganz und purem Komfort. Ein riesiges Bett mit einer weichen, schneeweißen Bettdecke thront in der Mitte des Zimmers, flankiert von schlichten Nachttischen mit dezenten Lampen, deren Licht warm auf das hochwertige Holz scheint. Die Kissen sind akkurat arrangiert, als hätte jemand stundenlang daran gearbeitet, dass sie genau die richtige Balance zwischen Einladend und Perfekt finden. Das Kopfteil aus dunklem Samt verleiht dem Raum eine luxuriöse Note, während die gedämpften Farben in Beige, Grau und zartem Blau eine beruhigende Wirkung haben.

Ein großer Kleiderschrank mit Spiegeltüren erstreckt sich entlang einer Wand, daneben eine elegante Kommode, auf deren Oberfläche bereits eine kleine Vase mit frischen weißen Lilien steht.

Ich hole meinen Koffer, stelle ihn neben das Bett und beginne, meine Sachen ordentlich in den Schrank zu hängen. Nicht, weil ich muss, sondern weil es sich gut anfühlt, diesen Ort für die nächsten Tage zu meinem eigenen zu machen. Dann schnappe ich mir mein Beautycase und bringe es ins Bad.

Als ich die Tür zum Badezimmer öffne, bleibt mir für einen Moment die Luft weg. Das Badezimmer sieht aus wie aus einem Designmagazin – ein Tempel der modernen Ästhetik. Der Boden ist mit edlen, großformatigen Steinfliesen ausgelegt, die in sanften Erdtönen schimmern. Die freistehende Badewanne in der Mitte des Raumes gleicht einer modernen Skulptur, ihr makelloses Weiß ein perfekter Kontrast zur dunklen Marmorwand dahinter.

Die Regendusche ist eine gläserne Oase, mit goldenen Armaturen, die im warmen Licht glänzen. In einer Nische sind perfekt drapierte, fluffige Handtücher gestapelt, daneben duftende Pflegeprodukte in schlichten, aber teuren Flakons. Der große Spiegel über dem minimalistischen Waschtisch ist in einen sanften Lichtschein getaucht, der das gesamte Badezimmer in eine wohltuende Atmosphäre hüllt. Ich stelle mein Beautycase auf den Marmor und streiche mit den Fingern über die makellose Oberfläche. Das hier ist nicht einfach nur ein Badezimmer – das ist ein Ort, an dem man den Alltag hinter sich lässt, in wohltuender Ruhe eintaucht und neue Energie tankt.

Mit einem zufriedenen Lächeln verlasse ich den Raum und trete zurück in den Wohnbereich. Ich will wieder auf die Terrasse, noch einmal diese unglaubliche Aussicht genießen. Doch als ich die Tür öffne, erstarren meine Schritte.

Mein Körper zuckt zusammen. Mein Herz rast.

Da steht jemand.

Mitten in meiner Wohnküche.

Ein Mann.

Groß. Breitschultrig.

Seine Arme sind locker vor der Brust verschränkt, als hätte er alle Zeit der Welt, als sei er nicht der Eindringling, sondern derjenige, der hier das Sagen hat. Seine dunklen Augen mustern mich mit einer Mischung aus Belustigung und Interesse – ein Blick, der mein Blut heiß durch die Adern jagt.

Scheiße.

Mein Körper reagiert schneller als mein Verstand. Ruckartig richte ich mich auf, mein Puls pocht in meinen Ohren. Reflexartig verschränke ich ebenfalls die Arme vor meiner Brust.

„Was zur Hölle?!“ Meine Stimme ist lauter, als ich beabsichtigt habe, doch ich kann es mir nicht verkneifen. „Verschwinde sofort!“

Der Fremde hebt eine Augenbraue. Ein amüsiertes Funkeln blitzt in seinen dunklen Augen auf.

„Interessant“, sagt er mit einer Stimme, die tief und gefährlich samtig klingt. „Ich sollte dasselbe zu dir sagen.“

Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten, fast herausfordernden Grinsen.

„Das hier ist nämlich meine Suite.“

Meine Wut kocht hoch.

„Bullshit! Ich habe sie gebucht, das hier ist mein Wochenende!“

Sein Blick bleibt ruhig und amüsiert. „Komisch. Ich habe offensichtlich exakt denselben Code für dieses Wochenende erhalten.“ Sein Grinsen wird breiter.

„Sieht nach einer Doppelbuchung aus.“

Mein Magen zieht sich zusammen. Eine Doppelbuchung? Natürlich!

Mein perfektes, ungestörtes Wochenende droht gerade in einem absoluten Desaster zu enden. Doch ich werde mich nicht vertreiben lassen. Nicht von ihm. Diesem unverschämten Mann. Diesem verdammt attraktiven, unverschämten Mann.

Ich verschränke die Arme fester, stemme ein Bein leicht vor, als würde meine Haltung irgendwie verdeutlichen, dass ich hier das letzte Wort habe. „Dann solltest du vielleicht besser gehen“, sage ich kühl.

Er lacht leise, schüttelt den Kopf.

„Oder du?“

Ich blinzele. Ein Schauer jagt über meinen Rücken – nicht nur wegen der unerwarteten Situation, sondern auch, weil der Typ offensichtlich keine Ahnung hat, dass ich nicht gewillt bin, mein Wochenende kampflos aufzugeben. Nicht, nachdem ich so lange darauf gewartet habe.

Ich bohre meine Blicke in ihn, als könnte ich ihn allein durch pure Willenskraft aus dieser Suite katapultieren.

„Ich lasse mir von einem Macho wie dir bestimmt nicht mein wohlverdientes Wochenende verderben“, blaffe ich.

Er lehnt sich entspannt gegen die Kücheninsel, als hätte er gerade beschlossen, meine Worte mit einer Extraportion Arroganz zu genießen. Dann zuckt er mit einer Lässigkeit die Schultern, die mich am liebsten dazu bringen würde, ihm sein selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.

„Und ich setze meinen Fuß nicht vor morgen Abend aus dieser Suite.“

Bevor ich noch protestieren kann, stößt er sich von der Kücheninsel ab, dreht sich um und marschiert völlig unbeeindruckt zur Couch – als sei er verdammt nochmal der Hausherr! Wie selbstverständlich lässt er sich auf das graue Sitzkissen plumpsen, greift nach der Fernbedienung, die auf dem kleinen Couchtisch liegt, und schaltet den Fernseher ein. Mit einem zufriedenen Seufzen legt er die Füße auf dem Tisch ab.

Du. Verdammter. Mistkerl.

Ich wende mich von ihn ab und weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.

Das dumpfe Plopp einer Bierflasche, die er – natürlich – aus der perfekt sortierten Minibar gezaubert hat, durchschneidet die Stille und lässt mich wieder aufgebracht herumwirbeln.

Er nimmt einen tiefen Schluck, lehnt sich entspannt zurück und starrt mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck auf den großen Flatscreen, wo ein Actionfilm läuft.

Explosionen, Geballer, ein markerschütternder Soundtrack – perfekt, genau das, was man für ein entspanntes Luxuswochenende braucht.

Ich starre ihn an, mein Auge zuckt. „Sag mal, geht’s noch?!“

Er hebt nicht einmal den Blick. „Oh, tut mir leid – brauchst du absolute Stille für deine Meditationsübungen?“

„Nein, aber ich brauche verdammt nochmal keine Actionfilm-Terrorbeschallung in meiner Suite!“

Jetzt dreht er den Kopf zu mir, eine Braue hochgezogen, als hätte ich gerade einen absolut idiotischen Kommentar abgegeben. „Tja, blöd gelaufen, Mitbewohnerin.“

Mitbewohnerin?! Ich verliere gleich die Nerven!

Ich atme tief ein, tief aus. Ich bin eine erwachsene Frau. Ich werde mich nicht von einem unverschämt gutaussehenden Mistkerl in den Wahnsinn treiben lassen. Ich werde mich nicht auf sein Niveau herablassen. Ich werde —

„Okay, Schätzchen, wie machen wir’s? Ich nehme das Wohnzimmer, du das Schlafzimmer? Oder willst du mich gleich offiziell adoptieren?“

Ich blinzele. Dann blinzele ich nochmal. Habe ich das gerade richtig gehört?

„Schätzchen?!“ Ich lache trocken. „Sicher. Und wenn du dich benehmen kannst, gibt’s vielleicht morgen früh einen Keks.“

Er grinst. „Gibt’s auch Kaffee dazu?“

Ich zeige mit beiden Händen zur Tür. „Es gibt einen Ausgang. Nutz ihn.“

Er nimmt einen weiteren Schluck von seinem Bier und grinst mich völlig ungerührt an. „Mhhh… nein. Ich glaube, ich bleibe.“

Ich knurre. Er knurrt zurück. PROVOKANT. NUR UM MICH ZU ÄRGERN.

Ich brauche eine verdammte Strategie. Ich brauche einen verdammten Plan. Und vor allem brauche ich eines: Einen Platz für seine Leiche!

Ich ziehe mich mit letzter Selbstbeherrschung ins Schlafzimmer zurück, schnappe mir meinen Koffer und ramme ihn mit mehr Nachdruck als nötig gegen die Kommode. Dann starre ich die Tür an. Offen lassen? Schließen? Verriegeln?

Gibt’s hier überhaupt ein Schloss?

Mein Blick huscht zur Klinke – natürlich nicht. Natürlich hat dieses verdammte Designer-Apartment eine ultramoderne, minimalistische Schiebetür ohne ein richtiges Schloss. Perfekt. Einfach perfekt!

Draußen höre ich ihn lachen. Offensichtlich amüsiert er sich prächtig.

Ich reiße die Tür wieder auf. „Hör auf so selbstgefällig zu grinsen!“

Er lümmelt auf der Couch, eine Hand lässig hinterm Kopf verschränkt, die andere am Bier. „Ich grinse doch gar nicht.“

„Oh bitte! Du hast dieses selbstgefällige ‘Ich bin ja so charmant und unwiderstehlich’-Grinsen im Gesicht und ich sag’s dir gleich – bei mir zieht das nicht!“

„Hmm.“ Er nippt an seinem Bier. „Vielleicht doch ein kleines bisschen.“

Ich stöhne genervt und lasse mich mit dem Kopf voran auf die Matratze fallen. Okay. Ich kann das. Ich kann mit diesem Mistkerl die Suite teilen, ohne ihn umzubringen. Tief durchatmen.

Doch dann höre ich es.

Das. Geräusch.

Ich blinzele.

Ich lausche.

Ich realisiere.

Er hat die Lautstärke des verdammten Fernsehers noch weiter aufgedreht.

Explosion. Maschinengewehrsalven. Ein brüllender Actionheld.

Ich springe auf, marschiere ins Wohnzimmer. „Mach. Das. Sofort. Leiser!“

Er schaut mich völlig unschuldig an. „Was? Ich dachte, wir sollten uns benehmen wie Erwachsene?“

Ich kneife die Augen zusammen. „Mach. Es. Leiser!“

Er hebt eine Braue, dann, ganz langsam, schnappt er sich die Fernbedienung – und dreht es LAUTER.

Ich verliere. Gleich. Die. Beherrschung.

„Weißt du was? SCHÖN! Dann spiele ich eben auch dreckig!“ Ich reiße mein Handy aus der Tasche, tippe hektisch auf dem Display herum. Sekunden später erfüllt der absolut schlimmste Ohrwurm der Welt den Raum – ein überzuckerter, schrecklicher K-Pop-Song mit quietschenden Stimmen und einem Refrain, der klingt, als hätte ihn ein hyperaktives Eichhörnchen produziert.

Sein Kopf schnellt herum. „Das ist nicht dein Ernst.“

Ich halte mein Handy in die Höhe, der Song auf maximaler Lautstärke. „Oh doch. Ich kann das die ganze Nacht laufen lassen, Schätzchen.“

Er verzieht das Gesicht, als hätte ich ihm gerade eine rohe Zwiebel zum Nachtisch serviert. „Du bist der Teufel.“

„Und du bist ein Mistkerl.“

Wir starren uns an.

Er.

Ich.

Der K-Pop-Horror.

Dann, ohne jede Vorwarnung, springt er plötzlich auf mich zu.

Ich kreische, will ausweichen – aber zu spät.

Er schnappt sich mein Handy, reißt es aus meiner Hand. „Nicht mit mir, Lady!“

„GIB DAS WIEDER HER!“ Ich gehe auf ihn los, versuche nach dem Handy zu greifen. Aber er ist größer, stärker – und er hebt es einfach über seinen Kopf, außer Reichweite.

Ich springe, stoße gegen seine Brust – er stolpert rückwärts, und dann –

BUMM!

Wir landen auf der Couch.

Zusammen.

Sein Körper halb auf mir.

Ich spüre seine Wärme, seinen Atem, sein Herz, das überraschend schnell schlägt. Ich starre ihn an, er starrt mich an.

Die Luft zwischen uns?

Aufgeladen.

Ein paar Sekunden lang passiert nichts. Dann …

„Also gut,“ murmelt er. „Unentschieden.“

Und ich weiß nicht, ob ich ihn erwürgen oder einfach nur küssen soll, weil er so verdammt gut riecht und ich mich gerade in seinen Augen verliere. Okay ich weiß es: Ersteres!

„Runter von mir du dreckiger Mistkerl!“, zische ich, befreie mich von seinem Körper und rapple mich hoch.

„Schon gut, du kleine Kratzbürste. Kein Grund die Krallen auszufahren!“

Er schüttelt den Kopf. Ich schnaube genervt.

Als er da sitzt, mit diesem scheißcoolen Grinsen auf den Lippen und völlig entspannt wie der Besitzer des gesamten Gebäudes, überkommt mich eine Welle von Frustration. Ich gehe die paar Schritte zur Tür, öffne sie mit einem Ruck und mache einen langen Schritt nach draußen. Klar, es ist nur die Terrasse, aber die frische Luft tut gut. Mein Herz klopft noch immer wie verrückt, aber ich versuche, mich zu beruhigen.

Nach ein paar tiefen Atemzügen drehe ich mich um und gehe zurück ins Wohnzimmer, wo er immer noch auf der Couch chillt, mit den Füßen hoch und völlig abgebrüht. Als hätte er gerade einen entspannten Abend in einem Drei-Sterne-Hotel verbracht und nicht gerade mein Wochenende auf den Kopf gestellt.

Ich stelle mich vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt.

„Weißt du was?“ sage ich, die Stimme überraschend ruhig. „Das hier ist meine Auszeit. Mein Wochenende. Und du wirst mich nicht davon abhalten.“

Er schaltet den Fernseher aus, dreht sich langsam zu mir, als hätte er gerade einen zweiten Blick auf das Drama geworfen, das sich hier gerade entfaltet. „Oh, das hier ist also dein Wochenende?“ Seine Stimme klingt fast amüsiert. „Tut mir leid, das hab‘ ich wohl übersehen. Wie kann ich dir behilflich sein, deinen Stressabbau zu betreiben?“

„Du kannst mir behilflich sein, indem du diese Suite verlässt. Sofort.“

„Hört sich nach einem großartigen Plan an. Aber hier kommt der Haken.“ Er lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. „Ich hab’s mir bequem gemacht. Du kannst mich nicht einfach rausschmeißen.“

Ich merke, wie meine Geduld langsam in den Keller sinkt, aber ich lasse es mir nicht anmerken. Stattdessen binde ich mir meine Haare nach hinten und setze mich auf das Sofa neben ihm. „Weißt du, ich könnte es genauso machen. Einfach auf meine Weise. Ich bekomme immer, was ich will. Aber du bist ein besonderer Fall, und ich will sehen, wie du aus dieser Nummer wieder rauskommst.“

Er zieht eine Augenbraue hoch, was die Situation noch absurder macht. „Du willst sehen, wie ich aus der Nummer rauskomme?“ Wieder ein breites Grinsen.

„Exakt. Ich will sehen, wie ein überheblicher Kerl wie du hier in dieser Suite mit mir zusammen sein muss, ohne dass es zu einem totalen Desaster wird. Du willst die Herausforderung? Du hast sie.“ Ich stehe auf, laufe zur Küchenzeile, schnappe mir ein Glas Wasser und drehe mich mit einem selbstgefälligen Lächeln um. „Mach dir einen Plan. Du hast es nötig.“

Ich weiß, dass er innerlich jetzt überlegt, ob ich tatsächlich so ernst bin, wie ich tue, und das macht es nur umso befriedigender. Denn jetzt liegt der Ball bei ihm. Ich habe das Spiel umgedreht, und es fühlt sich richtig gut an.

Er lehnt sich noch weiter in die Couch, sein Blick auf mich gerichtet, voller Belustigung – als hätte ich ihn gerade auf die unterhaltsamste Weise seines Lebens herausgefordert.

---ENDE DER LESEPROBE---