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Dieser Sammelband beinhaltet folgende Titel: - Under his Instruction - Under his Submission - Under his Control ************************************ Klapptentext Teil 1: Ich brauche dringend einen Plan. Um meine schwerkranke Mutter pflegen zu können, musste ich meinen Job kündigen. Eine professionelle Pflegekraft ist leider unleistbar. Mit schlecht bezahlten Minijobs halte ich uns gerade so über Wasser. Es reicht zumindest für Brot, Wasser und ein Dach über dem Kopf. Trotzdem fehlt uns das nötige Geld, um die teuren Medikamente zu bezahlen. Als mir die dritte Bank in Folge eine Abfuhr erteilt, springe ich über meinen eigenen Schatten. Das Einzige, was ich jetzt noch tun kann, um meine Mutter zu retten, ist meinen Körper zu verkaufen. Aber das kriege ich hin, oder? ************************************ Explizite Sprache. Triggerwarnung beachten. ************************************ Tropes: Forbidden attaction Private club Kinky Dominant man Forced proximity Dark desire ************************************
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Gigi Kay
Under his Instruction
Alles hat seinen Preis
© Gigi Kay 2025
Coverdesign: Canva Pro, Krea
Buchsatz und Lektorat: Gigi Kay
Bilder: ChatGPT, Krea, Canva
Impressum:
Gigi Kay
c/o COCENTER
Koppoldstr. 1
86551 Aichach
Kontakt: [email protected]
Alle Rechte vorbehalten. Eine Veröffentlichung, auch auszugsweise, ist ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin nicht gestattet.
Sag mir:
Bist du ein mutiges Mädchen?
Leidenschaft. Verlangen. Sinnlichkeit.
Erotische Geschichten sind weit mehr als nur körperliche Begegnungen – sie sind ein Spiel aus Spannung, Hingabe und Fantasie. Sie lassen uns eintauchen, in Momente intensiven Begehrens, in Augenblicke des Kontrollverlusts und der puren Lust. Sie erzählen von Verführung, von verbotenen Sehnsüchten und von der Macht eines Blicks oder der Magie einer Berührung.
Jede Geschichte ist eine Reise zu verborgenen Fantasien, zu unerwarteten Begegnungen und zu dem, was unter der Oberfläche brodelt. Ob sanfte Romantik oder hemmungslose Leidenschaft – diese Erzählungen sind dazu gedacht, zu fesseln, zu erregen und den Leser mit auf ein sinnliches Abenteuer zu nehmen.
Lass dich fallen. Lass dich verführen.
Und vor allem: Genieße es.
Diese Geschichte enthält potenziell triggernde Elemente, wie Gewalt, Nötigung, etc.
Lies diese Geschichte nur, wenn du die Realität von Fiktion unterscheiden kannst und mit expliziter Sprache und dunklen Geschichten umgehen kannst.
Ich brauche dringend einen Plan.
Um meine schwerkranke Mutter pflegen zu können, musste ich meinen Job kündigen. Eine professionelle Pflegekraft ist leider unbezahlbar. Mit schlecht bezahlten Minijobs halte ich uns gerade so über Wasser. Es reicht zumindest für Brot, Wasser und ein Dach über dem Kopf. Trotzdem fehlt uns das nötige Geld, um die teuren Medikamente zu bezahlen.
Als mir die dritte Bank in Folge eine Abfuhr erteilt, springe ich über meinen eigenen Schatten. Das Einzige, was ich jetzt noch tun kann, um meine Mutter zu retten, ist meinen Körper zu verkaufen.
Aber das kriege ich hin, oder?
„Es tut mir leid, aber unter den gegebenen Voraussetzungen und Ihrer aktuellen Bonität, können wir Ihnen leider keinen weiteren Kredit gewähren.“
BAMM! Die Worte des Bankangestellten sind wie ein Schlag ins Gesicht.
„Aber ich brauche das Geld wirklich dringend!“, flehe ich und setze meinen besten Dackelblick auf.
Der Bankberater schnauft genervt, weil ich ihm schon seit einer halben Stunde die Ohren vollheule. „Ich muss Sie jetzt leider bitten zu gehen, Miss. Mein nächster Termin beginnt in wenigen Minuten.“
„Was muss ich machen, damit ich einen Kredit bekomme?“ Ja, ich klinge wirklich verzweifelt.
„Suchen Sie sich einen Job und kommen Sie in ein paar Monaten mit einem Nachweis über Ihr geregeltes Einkommen wieder.“
Ich schlucke hart. Wenn das so einfach wäre ... Aber ich kann nicht gleichzeitig meine Mutter pflegen und einem normalen Job nachgehen. Was, wenn sie meine Hilfe benötigt? Wenn sie morgens stürzt und ich den ganzen Tag nicht da bin, um ihr zu helfen? Resigniert seufze ich, stehe auf und schlinge den Rucksack über meine Schultern.
„Okay ... Trotzdem danke“, murmle ich.Ich nicke – nicht aus Höflichkeit, sondern weil ich sonst etwas sagen würde, das nicht nett wäre.
Danke für nichts!
Das ist schon die dritte Bank in Folge, die mich ablehnt. Und jedes Mal durfte ich mir dieselbe Leier anhören:
Es tut mir leid, Sie haben bereits einen Kredit, Miss Williams.
Es tut mir leid, Sie verfügen nicht über genug Eigenmittel, Miss Williams.
Es tut mir leid. Probieren Sie es doch mal bei der Goniath National Bank, Miss Williams.
Frustriert verlasse ich das Bankgebäude. Das Geräusch der Glastür, die hinter mir ins Schloss fällt, ist so knallhart wie die Abfuhr, die ich gerade erhalten habe. Ich blinzle ins grelle Tageslicht, als würde selbst die Sonne mich aus ihrem Blickfeld vertreiben wollen. Völlig niedergeschlagen entferne ich das Zahlenschloss an meinem Fahrrad und mache mich auf den Heimweg.
Der heiße Asphalt flimmert in der Sommersonne und mein Hintern schmerzt, weil ich die letzten Tage zu viele Kilometer auf meinem Drahtesel zurückgelegt habe. Meine Knochen drücken sich in den Sattel und ich rutsche hin und her, um eine bessere Position zu finden. Vergebens. Mein Körper hat das Fahrradfahren offensichtlich ebenso satt wie ich das Hoffen.
Letztes Jahr musste ich meinen Wagen verkaufen, um den Sauerstoffvorrat für meine Mum auffüllen zu können. Wenigstens verhindert die Sauerstofftherapie teure Krankenhausaufenthalte. Trotzdem habe ich noch immer keinen Plan, wie ich das Geld für die Bronchodilatatoren, Kortikosteroide und PDE-4-Hemmer auftreiben soll, die meine Mutter benötigt, damit ihre Lungen nicht den Geist aufgeben.
Mein tiefes Seufzen wird vom Lärm des Verkehrs geschluckt. Zu den Stoßzeiten ist auf der Jefferson Avenue die Hölle los. Somit bin ich ja eigentlich froh, kein Auto mehr zu haben.
Man kann sich alles schönreden!
Kurz bevor ich in die Jackson Street abbiege, schweift mein Blick auf eine von außen unscheinbare Firma. Instinktiv trete ich in die Bremsen. Das laute Quietschen schmerzt in meinen Ohren und der blockierende Hinterreifen schleift über den Asphalt, bevor ich zum Stehen komme. Die großen Fensterscheiben sind mit Milchglas-Folie überzogen und auf dem eleganten Schild über der Tür steht in schlichter, goldener Schrift:
White Lily.
Man findet hier weder Öffnungszeiten noch ein Logo oder sonstiges. Da ist nur eine kleine Klingel neben der Tür und eine Kamera an der oberen Ecke.
Als ich neulich bei einer Großveranstaltung in einem Restaurant in der Nähe ausgeholfen habe, habe ich ein Gespräch zwischen ein paar Gästen aufgeschnappt. Angeblich soll es sich hier um einen Puff oder so etwas handeln.
Ist das die Lösung? Eine Prostituierte zu werden? Meinen Körper zu verkaufen, um den Körper meiner Mutter zu retten?
Mein Magen verkrampft sich bei der Vorstellung, die Hände fremder, schmieriger Männer auf mir zu haben. Angewidert verziehe ich das Gesicht. Ich schüttele den Gedanken ab, aber er bleibt trotzdem kleben.
Wenn ich das schon in Betracht ziehe – warum nicht gleich alles infrage stellen? Drogen? Organhandel? Als würde die Moral noch eine Rolle spielen, wenn man kein Geld mehr hat.
Von meinen eigenen, verzweifelten Gedanken überfordert, trete ich noch etwas kräftiger in die Pedale, als könnte ich so meiner hoffnungslosen Situation entkommen. Die Tatsache, dass ich jetzt zu meiner Mutter fahren und ihr die schlechten Nachrichten übermitteln muss, fühlt sich an, als hätte ich kläglich versagt. So fest ich kann, trete ich in die Pedale, um das ungute Gefühl in meiner Brust mit der Hitze in meinen Waden zu überlagern.
Ich werde mir etwas einfallen lassen!
Ich muss!
Wie ein Einbrecher schleiche ich mich in unsere Dreizimmerwohnung, in der Hoffnung, dass Mum schläft und mich nicht bemerkt. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigt mir das Vogelnest auf meinem Kopf. Meine roten Haare sehen aus, als käme ich von einem Metal-Festival. Ich streiche sie mir zurecht und betreibe Schadensbegrenzung. Mit einem Haargummi, das ich von meinem Handgelenk zupfe, binde ich sie mir zu einem wilden Dutt zusammen. Das hätte ich vor dem Radfahren machen sollen – nicht danach.
In Zeitlupentempo lege ich meine Sachen ab und tapse auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer.
Meine Mum sitzt mit der alten selbstgestrickten Decke über den Beinen auf der Couch und sieht fern. Neben ihr steht die Sauerstoffflasche. Die Maske hält sie locker in der Hand, die auf ihren Oberschenkel abgelegt ist. Es wirkt, als hätte sie die Sauerstoffmaske erst vor Kurzem benutzt und als würde sie sie sicherheitshalber noch immer griffbereit halten. Ihre Haut ist fahl und die Ringe unter ihren Augen lassen sie weitaus älter aussehen als fünfundvierzig.
„Hallo, mein Schatz“, röchelt meine Mum und hustet dann, als wäre sie einen Marathon gelaufen. Sie hält sich die Sauerstoffmaske vors Gesicht und atmet tief ein, bevor sie erneut hustet und hochrot anläuft.
„Hi, Mum“, erwidere ich unbeeindruckt von ihrem bronchialen Anfall, weil ich diese Geräusche mittlerweile gewohnt bin. Andere würden bei ihrem Anblick denken, sie ist kurz davor, zu ersticken. Und wenn ich mir nicht bald etwas einfallen lasse, wird der Tag kommen, an dem es tatsächlich so weit ist.
Ein kalter Schauer jagt mir über den Rücken. Ich drücke meiner Mum einen Kuss auf die Stirn und hole uns zwei Gläser Wasser aus der Küche, bevor ich neben ihr auf der Couch Platz nehme.
„Wie war der Termin bei der Bank?“, will sie wissen.
Ich greife nach meinem Glas und trinke, damit ich nicht gleich Antworten muss. Ein Schluck. Noch ein Schluck. Ein Schlückchen, weil die Flüssigkeit viel zu schnell zur Neige geht. Als ich das leere Glas absetze, zucke ich mit den Schultern.
„Alles gut“, lüge ich. „Du weißt schon ... Noch ein bisschen Bürokratie und so, aber es läuft alles nach Plan. Mach dir keine Sorgen.“ Ich zwinge mich zu einem Lächeln.
„Du bist ein Engel“, sagt sie und himmelt mich an.
Oh, nein. Ich bin der Teufel und lügen ist eine Todsünde.
Ich kann sie unmöglich enttäuschen. Ich würde alles tun, damit sie keine Schmerzen hat und halbwegs Luft bekommt. Während ich meinen eigenen Gedankenmonolog zuhöre, halte ich inne.
Alles? Ich würde alles tun? Ist das die Antwort auf meine Frage?
„Da fällt mir ein“, beginne ich und stehe auf. „Ich muss noch etwas erledigen. Hast du Hunger? Soll ich dir noch schnell eine Kleinigkeit machen?“
Sie verengt die Augen und mustert mich, als hätte sie eine Ahnung. Aber das kann nicht sein, schließlich habe nicht einmal ich eine Ahnung.
„Nein danke.“ Sie winkt ab. „Ist alles in Ordnung?“
„Klar!“ Meine Stimme überschlägt sich ein bisschen und ich räuspere mich. „Ich hatte vorhin nur nicht alle Dokumente dabei und muss noch etwas nachbringen, damit der Kreditvertrag gültig ist.“ Ja, das unschuldige Lächeln habe ich drauf, aber ich bin nicht sicher, ob sie es mir abkauft.
„Okay. Danke. Du bist wirklich ein Schatz. Ich weiß nicht, was ich ohne dich ...“
„Musst du auch nicht wissen“, unterbreche ich sie. „Ich bin hier und du wirst mich nicht los.“
Nachdem mein Vater uns verlassen hat, weil meine Mutter zu einer zu starken psychischen und finanziellen Belastung wurde, bin ich die einzige Person in ihrem Leben, die ihr geblieben ist. Und ich werde für sie bis zum letzten Tag kämpfen – das habe ich mir vor Jahren selbst geschworen. Sie war immer für mich da. Da ist es das Mindeste, jetzt genauso für sie da zu sein.
Ich packe meine Sachen, verabschiede mich und mache mich wieder auf den Weg. Mein Hintern verflucht mich, dass ich ihn schon wieder missbrauche, aber es muss sein.
Vor der hübschen, goldenen Schrift bleibe ich stehen und starre sie an, als könnte sie mir all meine Fragen beantworten. Ich weiß nicht genau, wie lange ich auf meinem Fahrrad sitzend mit einem Fuß am Boden dastehe, und den Schriftzug von ‚White Lily‘ anstarre, aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Als ich mein Spiegelbild in der Fensterscheibe entdecke, frage ich mich, ob ich mich nicht besser vorher zurecht gemacht hätte. Aber ich fahre jetzt bestimmt nicht noch einmal hin und her. Mein Arsch hat die Schnauze gestrichen voll.
Ich stelle mein Fahrrad an eine Straßenlaterne und läute an der unscheinbaren kleinen Klingel, an der kein Name steht. Vielleicht haben sie geschlossen. Ich habe noch nie jemanden hier ein- oder ausgehen sehen. Vielleicht ...
Der Summer ertönt und ich zucke erschrocken zusammen. Ich drücke gegen die schwere Glastür, trete ein und werde von einem freundlichen Eingangsbereich empfangen. Weiße Marmorfliesen, eine halbrunde Rezeption, moderne Deckenleuchten und angenehme entspannende Musik, die im Hintergrund läuft. Grüne Palmen und blühende Orchideen geben dem kalten Raum etwas Wohnliches. Und das Allerbeste? Hier gibt es eine Klimaanlage! Am liebsten würde ich meine Koffer packen und auf der Stelle einziehen.
„Kann ich Ihnen helfen?“ Eine junge Frau, Anfang zwanzig, die ich hinter dem großen Bildschirm der Rezeption gar nicht gesehen habe, steht auf und kommt mit einem fragenden Blick zu mir. Sie ist schlank, ihre braunen, langen Haare fallen locker über ihre Schultern und ihr Gesicht hat Modelqualität.
„Ich ... Also ...“ Was mache ich eigentlich hier? „Ich wollte mich bewerben.“
Ihre Mundwinkel zucken, als würde sie sich ein Lächeln verkneifen. „Als was genau?“, hakt sie nach.
„Als ... Ich würde gerne für Sie arbeiten.“ Mein Herz rast und ich fühle meine Handflächen schwitzig werden.
„Hattest du schon ein Gespräch? Kennst du jemanden aus dem Club?“
Club ... So nennt sich das also. Früher hat man dazu Puff gesagt. Wobei das hier ganz und gar nicht wie ein Puff aussieht. Auf der anderen Seite habe ich auch noch nie eines von innen gesehen.
„Nein“, erwidere ich und befürchte schon, dass sie mich rauswerfen wird. „Ich brauche dringend Geld und ...“
Ihr Blick wird weich. „Verstehe. Du bist hübsch. Deine roten Haare sind speziell. So etwas mögen die Mitglieder.“
Mitglieder? Verwirrt sehe ich sie an.
Was ist das hier? Ein Golfclub?
„Ich würde sie an deiner Stelle offen tragen. Das wirkt ein bisschen verruchter.“ Sie zwinkert mir zu und schmunzelt frech.
Ihre Worte heitern mich auf. Wofür ich früher gemobbt und als Hexe bezeichnet wurde, könnte heute mein Schlüssel zum Geld sein. Ich ziehe das Haargummi aus meinem Haar, schüttele es locker aus und entwirre es grob mit den Fingern.
„Lass mich kurz mit meinem Chef reden.“ Sie geht zurück hinter den Tresen und zückt das Telefon. Ich würde gerne lauschen, aber leider spricht sie so leise, dass ich nichts verstehen. Aber ich sehe sie nicken, bevor sie auflegt.
„Ich bringe dich zu ihm. Komm.“
„Danke.“ Meine Knie fühlen sich seltsam weich an, als ich ihr folge. Wir nehmen die Treppen nach oben in den ersten Stock und halten vor einer unscheinbaren Tür.
„Viel Glück!“, sagt sie und deutet zu der Tür vor uns, bevor sie sich wieder aus dem Staub macht.
„Okay ... Danke“, murmle ich und bin nicht sicher, was sie mit ‚Glück‘ meint.
Mit zitternden Händen klopfe ich an und halte unbewusst die Luft an, bis ein tiefes „Herein!“ ertönt. Ich öffne die Tür und mein Blick fällt auf einen Mann, dessen dunkle Aura mich regelrecht anspringt. Schwarze Haare, dunkle Augen, schwarzes Hemd. Seine Statur wirkt schlank, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er unter seiner Kleidung jede Menge Muskeln verbirgt. Mit seinen Fingern klopft er ungeduldig auf die Platte seines Schreibtischs.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ Seine tiefe Stimme klingt so bedrohlich, dass er mich selbst dann einschüchtern könnte, wenn er ein Kinderlied singen würde. Sein Blick durchbohrt mich abwartend, während ich keinen Ton herausbekomme. Im Zeitlupentempo wandert seine Augenbraue immer höher.
„Ich ... Also ich wollte fragen ... Ich wollte mich gerne bei Ihnen bewerben.“
„Aha“, macht er nur. „Und als was?“
Ist das nicht offensichtlich?
„Soweit ich weiß, haben wir keine Stelle ausgeschrieben, oder irre ich mich.“
Das stimmt. Es gibt nicht einmal eine Homepage. Der Club ist nur zu finden, wenn man zufällig mit dem Rad daran vorbeifährt.
„Also ...“ Vor meinem inneren Auge sehe ich den goldenen Schriftzug, den man von der Straße aus sieht. „Als Lilie“, sage ich und komme mir dumm vor. Aber die Wörter Prostituierte oder Nutte kann ich einfach nicht aussprechen.
Sein Mundwinkel zuckt amüsiert. „Als Lilie also? Hmm ...“ Er deutet auf den Stuhl vor sich. „Nimm Platz.“ Das war keine höfliche Bitte, sondern ein Befehl. Ich zögere keine Sekunde, bevor ich mich auf einen der Besucherstühle vor seinem Tisch hinsetze und ihm die Hand entgegenstrecke.
„Peyton Williams“, stelle ich mich vor.
Er nimmt meine Hand und schüttelt sie mit einem festen Händedruck. „Blake.“ Blake. Nur Blake. Auch schön. „Haben Sie Erfahrung in dieser Branche?“, will er wissen.
Ich schüttle den Kopf. „Nein. Noch nicht.“
„Warum wollen Sie dann unbedingt für mich arbeiten?“
Mir entkommt ein tiefer Seufzer. „Ich brauche so schnell wie möglich Geld, um ...“
Er stoppt mich mit einer Handbewegung. „Schon gut. Ihr Privatleben geht mich nichts an. Sind Sie gut im Bett?“
Mein Mund klappt auf. „Ja?“
„War das eine Frage?“
„Nein?“
Er schnauft genervt. „Wissen Sie überhaupt, was das White Lily ist?“
Peinlich gerührt schüttle ich den Kopf. „Nicht genau.“
„Wir sind ein privater BDSM-Club. Haben Sie Fetisch-Erfahrung?“
Ich würde seine Frage gerne mit einem Ja beantworten, aber das wäre gelogen. „Nein, aber ich bin sehr lernfähig.“
Drohend langsam hebt er wieder seine Braue. „Sind Sie das?“
„Ja! Ich brauche den Job wirklich. Ich kann das alles lernen.“ Meine Stimme klingt genauso verzweifelt, wie ich mich fühle.
„Nun gut.“ Er zückt ein Notizbuch und schreibt etwas hinein. „Haben Sie Erfahrung mit Frauen, oder würden Sie auch mit Dominas spielen?“
Spielen? Ich schüttle den Kopf. „Nur mit Männern.“
Er nickt und notiert sich wieder etwas. „Haben Sie ein Problem, an einer Session mit mehreren Personen teilzunehmen, egal in welcher Konstellation? Dom/Sub/Sub oder Dom/Dom/Sub?“
Bitte was?! Allein bei den Bildern in meinem Kopf bin ich komplett überfordert. „Ähm ... Anfangs würde mir ein Mann reichen, aber prinzipiell ja.“ Ich wiederhole seinen letzten Satz und glaube zu verstehen, was das hier ist.
Wieder folgt ein Nicken und eine kurze Notiz. „Sie sehen sehr jung aus. Wie alt sind Sie?“
Stolz recke ich mein Kinn. „Einundzwanzig, Sir.“
Wieder nickt er kurz. „Behalte dir das ‚Sir‘ bei. Die meisten Männer stehen drauf. ‚Master‘ ist auch sehr beliebt.“
„Okay.“ Ich bin nicht völlig ahnungslos. Ich weiß, wie er das meint. Denke ich.
„Also wären Sie mit einer Ausbildung zur House-Sub einverstanden?“
House-Sub? Erst jetzt dämmert es mir langsam. Er will mich zu einer submissiven Angestellten machen, die sich von seinen Clubmitgliedern ... verhauen lässt. Mein Magen zieht sich bei dieser Vorstellung zusammen.
„Unsere House-Subs verdienen sehr gutes Geld“, fügt er hinzu. „Allerdings ist der Job mehr als nur fordernd. Psychisch und physisch.“
Sehr gutes Geld! Jackpot! Keine Ahnung, wie viel das ist, aber es klingt nach der Lösung aller Probleme. „House-Sub klingt toll!“, erwidere ich mit Dollarzeichen in den Augen.
Kurz kneift er die Augen zusammen, als wolle er etwas abschätzen, bevor er fortfährt.
„Das Ausbildungsprogramm dauert ein halbes Jahr und ist kostenlos. In diesen sechs Monaten vermitteln wir Sie nur an Doms, die wir schon länger kennen und einschätzen können, damit Sie nicht gleich am Anfang an einen Hardcore-Sadisten geraten. In dieser Zeit erhalten Sie fünfzig Prozent Ihrer eigentlichen Vergütung. Nach abgeschlossener Ausbildung folgt der eigentliche Arbeitsvertrag. Vorausgesetzt, es gibt keine Beschwerden über Sie.“
„Sechs Monate?!“, blaffe ich viel zu unhöflich. „Entschuldigung, es ist nur ... Ich brauche das Geld ziemlich dringend.“
„Wie dringend?“
„Es geht wortwörtlich um Leben und Tod.“
Genervt atmet er aus und greift zu seinem Handy. Er wählt eine Nummer, hält es sich ans Ohr und wartet. Ich wage es kaum zu atmen.
„Kannst du kurz herkommen“, brummt er ins Telefon. „Ich habe da eventuell wen für dich.“
Für wen? Wie jetzt? Was?
Er legt auf und sieht mich an. „Mein Partner ist für die auszubildenden Subs zuständig. Er kommt gleich“, erklärt er.
Kurz darauf schwingt die Tür auf und ich wirble herum. Ein riesiger Wikinger kommt herein und stellt sich neben den Tisch. Er trägt ein weit aufgeknöpftes weißes Hemd und eine schwarze Hose. Seine langen, dunkelblonden Haare hat er zu einem Man Bun gebunden und wirkt damit noch strenger als er ohnehin schon aussieht. Seine blaugrauen Augen funkeln gefährlich.
Wenn ich zuerst dachte, dass Blake mit seiner dunklen Aura einschüchternd ist, dann werde ich jetzt eines Besseres belehrt. Der Mann vor mir ist die Verkörperung von Kontrolle und Gefahr – jede seiner Bewegungen wirkt beherrscht, aber als würde darunter etwas lauern, das nur darauf wartet, auszubrechen.
„Das ist Hunter – mein Partner“, stellt mir Blake seinen Wikingerkumpel vor und wendet sich an ihn. „Sie will eine Ausbildung“, sagt er und lehnt sich lässig in seinem Stuhl zurück, als wäre er selbst gespannt auf Hunters Reaktion.
Hunter mustert mich von oben bis unten. „Steh auf“, befiehlt er und dreht den Kopf zu Blake. „Sie ist winzig“, kommentiert er trocken.
„Jap“, ist Blakes uneloquente Antwort.
„Und zierlich.“
„Jap.“
„Und jung.“
„Einundzwanzig.“
„Was soll ich mit ihr?“ Hunters Tonfall ist abwertend und gemein.
„Sie ausbilden“, erwidert Blake unbeeindruckt.
„Als was? Briefbeschwerer?“
Blake verdreht die Augen. „Probier sie aus und entscheide dann.“
Wie jetzt?
„Hast du schon Fotos von ihr?“, will Hunter wissen.
„Nein, sie kam grade erst zu Tür hereingeschneit.“
Hunter sieht mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Zieh dich aus, Mädchen.“
„Aber ...“, versuche ich zu protestieren, die Blicke der beiden lassen mich aber sofort verstummen.
„Sag mir jetzt nicht, dass sie noch Jungfrau ist.“ Hunter sieht Blake gereizt an und ich sehe seine Kiefermuskeln arbeiten.
„Ist sie nicht. Aber ich bezweifle, dass sie viel Erfahrung mit dominanten Männern hat“, erwidert Blake seufzend.
„Warum ist sie dann noch hier?“
„Sie braucht Geld. Mit ihrem Aussehen könnte sie gut bei den Mitgliedern ankommen. Ich wollte ohnehin eine neue Sub einstellen.“ Beiläufig zuckt er mit den Schultern. „Du hast doch mal behauptet, dass du aus jeder Frau eine Sub machen kannst.“
„Frau! Nicht Kind!“ Er deutet mit der Hand auf mich. „Sieh sie dir an. Sie kann doch nicht mal den einfachsten Befehl ausüben.“
Blake sieht mich zum ersten Mal mit einer sanften Miene an. „Zieh dich aus, Peyton.“
Mit zitternden Händen, rasendem Herzen und einem beklemmenden Gefühl in der Brust fange ich an, mich auszuziehen. Jetzt bereue ich es, dass ich mich nicht noch zu Hause umgezogen habe, denn die Unterwäsche, die ich trage, ist weder sexy, noch passen Ober- und Unterteil zusammen. Dafür ziehe ich sie mir umso schneller aus und verstecke sie unter der Kleidung, die ich bereits auf den Stuhl gelegt habe.
Unsicher sehe ich von Hunter zu Blake und wieder zurück. So akribisch von zwei Männern gemustert zu werden, fühlt sich befremdlich an. Es kostet mich alle Kraft, meine Bikinizone nicht mit meinen Händen zu verdecken.
Hunter legt den Kopf schief. „Wie viel wiegst du?“, will er wissen.
„Zirka Fünfzig Kilo.“ Achtundvierzig. „Es war sehr stressig in letzter Zeit. Ich hatte wenig Zeit zum Essen.“
„Du bist zu dünn. Echte Männer stehen auf Kurven und nicht auf Skelette, bei denen sie Angst haben müssen, dass sie zerfallen, wenn man sie zu hart rannimmt.“ Er mustert mich weiterhin ungeniert und schön langsam gewöhne ich mich an seinen Blick. „Du hast schöne Brüste, aber sie sind klein. Wenn du zunimmst, sehen sie noch besser aus. Zehn Kilo.“
„Zehn Kilo?“
„Spreche ich chinesisch? Zehn Kilo mehr würden dir perfekt stehen.“ Sein Tonfall ist kalt und abwertend, trotzdem fühlt es sich wie ein Lob an.
„Sie braucht dringend Geld. Ich würde ihr etwas im Vorhinein überweisen“, lässt Blake ihn wissen.
Hunter sieht ihn mit einem Todesblick an. „Was sind wir hier? Die Caritas?“ Er kommt einen Schritt auf mich zu und nimmt mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. Dabei steigt mir der Duft seines Parfums in die Nase. Ich mag den Geruch. Er ist nicht aufdringlich, aber männlich und aphrodisierend.
„Du bist ein hübsches, kleines Ding“, sagt er, während er mir tief in die Augen sieht. Seine blaugrauen Augen mustern mich so eindringlich, dass ich fast vergesse, wie man atmet.
„Ich will das hier wirklich“, flüstere ich.
Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, lässt er mein Kinn los. „Das bezweifle ich nicht. Ich bezweifle auch nicht, dass sich viele Doms um dich streiten würden. Aber ich bezweifle, dass du es aushältst.“
„Ich bin nicht so zerbrechlich, wie ich aussehe“, erwidere ich trotzig. Wenn er wüsste, was ich tagtäglich leiste, wäre er anderer Meinung.
Hunter verengt die Augen, aber bevor er etwas sagen kann, mischt sich Blake ein.
„Drei Monatsgehälter im Voraus. Das sind zehntausend Dollar. Allerdings nur, wenn du die Ausbildung durchziehst, alle Verträge unterzeichnest und keine Dummheiten machst. Du arbeitest drei Abende die Woche. Hunter wird dich während dieser Zeit unter seine Fittiche nehmen. Er entscheidet, wann und mit wem du eine Session hast. In einer Klausel werde ich vermerken, dass du im Falle eines Vertragsbruchs die doppelte Menge zurückzahlen musst, also halte dich an unsere Regeln.“
Mein Gehirn ist bei ‚zehntausend‘ hängen geblieben. Das ist eine Eins mit vier Nullen, oder?
„Aber bevor wir alle nötigen Papiere vorbereiten, muss dich einer von uns ausprobieren, damit wir sicherstellen können, dass du nicht völlig unfähig bist und bei dominanten Männern nicht gleich panisch Reißaus nimmst.“ Er macht eine kurze Pause. „Ist das ein Problem?“
Zehn. Tausend. Dollar.
„Nein, kein Problem“, erwidere ich grinsend.
„Gut. Wer von uns macht dir mehr Angst?“ will er wissen. „Hunter, oder ich.“
Ich blicke zu dem riesigen Wikinger, der wahrscheinlich doppelt so viel wiegt wie ich. Blake ist zwar der dunkle König mit der tiefen Stimme, und eindeutig ein angsteinflößender Mann. Aber Hunter ist ... „Hunter.“
Hunters Mundwinkel zuckt. „Damit hast du dir gerade dein eigenes Grab geschaufelt, Kleines.“
„Viel Spaß euch beiden“, sagt Blake sichtlich amüsiert, als hätte er gewusst, wie das hier endet.
Verdammt, er hat mich reingelegt!
„Sieh mich nicht so an, Peyton. Es ist nur zu deinem Besten. Wenn du für uns arbeiten willst, hältst du dich an unsere Regen. Du wirst an viele große, dominante Männer geraten. Hunter kann dich auf sie vorbereiten. Dafür verspreche ich dir, dass wir auf dich aufpassen.“
Resigniert nicke ich.
„Und wenn du Hunter überlebst, kauf dir neue Unterwäsche“, sagt er so trocken, als würde er übers Wetter reden. „Drei Garnituren, und bring mir beim nächsten Mal die Rechnung mit.“ Er sieht zu Hunter. „Sie gehört ganz dir, Kumpel.“
„Komm mit“, sagt Hunter und steuert die Tür an. Ich greife nach meiner Kleidung und presse sie schützend an meine Brust. Vor der Tür dreht er sich zu mir um. „Du musst verdammt nochmal lernen, zu gehorchen“, faucht er. „Mitkommen, nicht anziehen.“
Mein Mund klappt auf, aber ich traue mich nichts zu erwidern.
„Sag jetzt nicht, dass du ein Problem mit Nacktheit hast“, sagt er genervt und funkelt Blake hinter mir an. „Ich fasse es nicht ...“ Kopfschütteln geht er voran und ich folge ihm.
Zehntausend Dollar. Ich mache das hier für Mum. Ich schaffe das!
Nur ein paar Schritte weiter öffnet er eine Tür. Sein Büro. Es ist sehr spartanisch eingerichtet. Eine schlichte dunkle Ledercouch steht an der Wand, eine kleine Kommode und daneben ein massiver Schreibtisch aus schwarzem Holz. Kein persönlicher Gegenstand und keine Fotos, nur klare Linien und kalte Ordnung. Es riecht nach seinem Parfum und die mittlerweile tiefer stehende Sonne wirft den Raum in goldenes Licht.
Mit einem Knall schließt er die Tür hinter mir und ich höre das Schloss klicken. Ein Schauer läuft mir über den nackten Rücken und ich kralle meine Finger in die Kleidung in meiner Hand. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Showtime.
„Blake hat eine Schwäche für Jungfrauen in Nöten“, erklärt er beiläufig und dreht sich zu mir um. „Und ich darf diese Schwäche für ihn ausbaden.“ Er fixiert mich mit seinem Blick. Blaugraue Iriden blitzen unter seinen verengten Lidern hervor.
Langsam hebt er seine Hand und fährt mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Diesmal ist der Schauer, der meinen Körper erfasst, angenehmer Natur. Als er Druck ausübt, öffne ich meine Lippen. Er schiebt seinen Finger in meinen Mund und ich umspiele ihn mit meiner Zunge. Sein Mundwinkel hebt sich zu einem schiefen Schmunzeln, als ich daran sauge.
Wie gesagt: Ich bin nicht völlig naiv.
Als er seinen Finger aus meinem Mund nimmt, schweift mein Blick zu seinen perfekten Lippen, die so nah sind, dass ich ihn küssen könnte, wenn ich mich nur ein bisschen vorlehnen würde.
Plötzlich packt er mich unsanft am Hals. „Denk nicht mal dran“, knurrt er streng. „Ich soll dich mit meinem Schwanz ausprobieren. Meine Lippen sind für dich tabu. Ich werde dich nicht küssen und ich werde dich nicht lecken, war das klar genug ausgedrückt?“
Ich nicke viel zu euphorisch. „Glasklar.“
„Sag: Ja, Sir.“
„Ja, Sir.“ Ich unterdrücke den Drang, zu salutieren.
„Und du bist dir noch immer sicher, dass du das hier willst? So wie du dich an deine Klamotten krallst, habe ich das Gefühl, dass du kurz davor bist zu hyperventilieren.“
Ich habe kein Problem mit Sex. Auch wenn in der Vergangenheit nur wenig Zeit für Beziehungen und sexuelle Techtelmechtel war, mag ich Sex eigentlich. Aber Hunter fordert mich allein mit seiner Präsenz heraus. Und mit seiner Körpergröße. Und mit seinem strengen Blick, der voll mit genervtem Desinteresse ist. Aber ich kann das hier. Es ist und bleibt nur Sex – egal wie streng er mich mustert.
Trotzig werfe ich meine Kleidung auf den Boden. „Besser?“
„Oh, Kleines. Dein bockiges Gehabe wird dir noch viel Schmerz bereiten. Weißt du, was ich glaube?“ Er legt seinen Kopf leicht schief. „Ich glaube, du bist ein übermütiges, verzweifeltes, kleines Ding, das keine Ahnung hat, worauf es sich einlässt. Aus dir spricht die Unsicherheit, aber ich stehe nicht auf die Unschuldsnummer. Trotzdem werde ich dich ficken, weil es mein Job ist.“ Bei seinen Worten zucke ich unbewusst zusammen. „Siehst du? Selbst bei dem Wort ‚ficken‘ zuckst du zusammen, wie ein kleines, graues Mäuschen. Denkst du wirklich, dass du in meiner Welt eine Chance hast?“
Ich bin mir nicht sicher, ob er mich einschüchtern will, oder ob er jedes Wort meint, wie er es sagt. „Ja, Sir, das denke ich“, säusle ich und bemühe mich, ihn dabei nicht zu wütend anzufunkeln.
„Gut. Stell dich drauf ein, dass die Ausbildung lang und hart wird. Und wir reden hier nicht von ein paar Fesseln oder einem Klaps auf dem Po. Ich werde streng sein. Erbarmungslos. Aber nicht nur, weil ich ein Arschloch bin, sondern auch zu deiner eigenen Sicherheit. Ich will dich so gut es geht auf unsere Sadisten im Club vorbereiten, damit du lernst, wie du dich in gewissen Situationen verhalten musst, um keine traumatisierenden Erfahrungen zu machen. Ein schüchtern gepiepstes ‚Nein‘, oder ‚Stopp‘ kann sehr schnell am gewünschten Effekt vorbeigehen und das Gegenteil bewirken. Viele Mitglieder bewegen sich grenzwertig im Spiel mit Macht und Kontrolle – da musst du lernen, deutlich zu kommunizieren. Du besprichst im Vorhinein deine Grenzen. Sollte eine Session aus dem Ruder geraten, lautet dein Safeword ‚Weiß‘. Jedes Mitglied kennt die Bedeutung dieses Wortes. Präge es dir gut ein. Deine Sicherheit hängt davon ab.“ Er schmunzelt schief, was ihn um Jahre jünger aussehen lässt. „Das bedeutet so viel wie: Mit derselben Hand, mit der ich dir deinen mickrigen Hintern versohle, werde ich dich genauso hart verteidigen, wenn einer unserer Mitglieder das Safeword ignoriert. Damit das aber erst gar nicht passiert, werde ich dich in den nächsten Wochen an deine Grenzen bringen. Deine harten Grenzen werden zusammen mit deinen Fotos in unser System eingepflegt, auf das alle Doms Zugriff haben. “
„Okay“, hauche ich und verarbeite seine Worte. „Danke.“ Schätze ich.
Er nickt anerkennend. „Ich gebe dir jetzt noch eine letzte Chance, abzuhauen und das hier abzubrechen. Falls du das nicht tust, spielst du nach meinen Regeln.“
„Ich bleibe.“ Ich habe gar keine andere Wahl. Seine Augenbraue hebt sich bedrohlich langsam. „Sir!“, füge ich schnell hinzu. „Ich würde gerne bleiben, Sir!“
„Sehr schön. Also bist du bereit, dass ich dich ficke?“, raunt er und mustert mich. Obwohl ich vollkommen nackt vor ihm stehe, sieht er mir die ganze Zeit in die Augen.
Ja, er macht mir ein wenig Angst und ja, er ist doppelt so breit wie ich. Aber er ist auch genauso faszinierend wie sexy. Andere Frauen würden viel Geld ausgeben, um ihn berühren zu dürfen. Vielleicht sollte er sich überlegen, sich selbst als House-Sub einzustellen. Jedenfalls gibt es nur eine richtige Antwort auf seine Frage:
„Ja, Sir.“
Seine Dominanz liegt so schwer in der Luft, dass jeder klare Gedanke in mir verpufft. Mein Kopf ist ein Wirbel aus Möglichkeiten und ich frage mich, was gleich passieren könnte, was er mit mir tun wird, und wie er sich anfühlen wird. Die Bilder in meinem Kopf überschlagen sich regelrecht.