Sir Loin vom Rind - Vanessa Vale - E-Book

Sir Loin vom Rind E-Book

Vale Vanessa

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Beschreibung

Sie mögen mich zwar Sir Loin vom Rind nennen, aber als ich Kaitlyn zum ersten Mal sehe, haut es mich aus meinen Cowboystiefeln.

Ich werde sie allerdings nicht allein erobern. Jed Cassidy und ich teilen alles und das schließt sie mit ein. Wenn die süße kleine Bibliothekarin nicht bereit ist, um von zwei Rodeochampions in die Mangel genommen zu werden, werden wir sie einfach schön langsam einreiten müssen. Sie ist die Unsere. Wir werden sie für uns gewinnen – Körper und Seele – und wenn uns das gelingt? Nun, sagen wir einfach, wir werden ihr einen harten Ritt bieten…und er wird viel länger dauern als acht Sekunden.

Kaitlyn Leary wirft einen Blick auf die sexy Cowboys und kann sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so hungrig auf zwei beste Stücke…Fleisch war. Aber ihrem Verlangen nachzugeben, könnte alles ruinieren. Denn diese Kleinstadt-Bibliothekarin verbirgt etwas. Landon Duke und Jed mögen zwar von einer Zukunft mit weißen Lattenzäunen und Babys reden, aber die Vergangenheit könnte all das zerstören. Dennoch…zwei Cowboys?

Wer könnte da schon widerstehen?

Denk dran: In einem Vanessa Vale Buch ist ein Cowboy nie genug. In dieser unglaublich heißen Serie bekommt jede Heldin ein (oder mehr) zusätzliches bestes Stück...Fleisch.

 

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Sir Loin vom Rind

Die besten Stücke - Buch 1

Vanessa Vale

Copyright © 2018 von Vanessa Vale

Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

Umschlaggestaltung: Bridger Media

Umschlaggrafik: Period Images

Inhalt

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Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

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ÜBER DIE AUTORIN

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Prolog

DUKE

Mein Vater hatte mir immer erzählt, dass ich es in der Minute wissen würde, in der ich die richtige Frau für mich erblickte. Einfach so. Von einer Sekunde auf die nächste wäre ich der Ihre. Von Single zu unwiderruflich vergeben. Da Jed und ich seit dem Kindergarten beste Freunde waren, hatte er das auch alles gehört. Und seit damals glaubten wir, dass wir die gleiche Frau finden würden. Die Eine für uns beide.

Das war wahrscheinlich nicht das, was mein Vater gemeint hatte, aber es war hängen geblieben.

Als Kinder hatten wir gelächelt und genickt, hatten ihn und seine Worte einfach hingenommen. Als Teenager hatten wir mit den Augen gerollt, wenn er uns fortwährend daran erinnert hatte. Wir hatten jede Menge Mädchen gesehen – wir hatten sehr intensiv geschaut – und bis jetzt hatten wir noch keine gefunden, die wir behalten wollten. Sie vögeln, definitiv, aber mehr nicht.

Je älter ich wurde, desto mehr waren seine Worte zu mir durchgedrungen. Ich verstand, dass er mir nicht nur irgendwelchen Mist erzählt hatte, damit ich bis zu meiner Hochzeitsnacht Jungfrau blieb – das hatte weder bei mir noch bei Jed oder meinen Brüdern geklappt. Die Art und Weise, wie meine Eltern einander liebten und es täglich zeigten, sprach für seine Aussage. Es stand außerfrage, dass sie seine Welt regierte, dass sich alles, was er tat, um ihre Freude drehte.

Und jetzt, mit zweiunddreißig, wollte ich das auch haben. Ich glaubte meinem Dad. Verdrehte nicht einmal mehr die Augen. Stattdessen wartete ich.

Und wartete.

Jed ebenfalls.

Bis zu der einen Nacht, die mein Leben veränderte. Sie mögen mich zwar Sir Loin vom Rind nennen, aber als ich sie zum ersten Mal sah, haute es mich aus meinen Cowboystiefeln.

1

DUKE

Das Letzte, was ich nach einem langen Tag auf der Baustelle sehen wollte, war ein Kerl in nichts außer einem verdammten String, der die Hüften kreisen ließ, damit sein Gemächt im Kreis schwang.

„Was zum Henker ist hier los?“, fragte ich, packte Jeds Schulter und drehte ihn herum. Ich war durch die Hintertür des Cassidy’s hereingekommen und hatte ihn hinter der Bar entdeckt. Offenbar war mir das Schild über männliche Stripper vor dem Laden entgangen. Da ihm der Laden gehörte, war das eine wirkliche Überraschung. Mein bester Freund stand auf…das hier genauso wenig wie ich, aber er hatte mir kein Wort davon gesagt.

Jed grinste, als er mich sah, und reichte einer Frau eine Margarita mit Salz. „Ladies Night“, schrie er über den Lärm der kreischenden Frauen und Rufe nach ‘Zieh dich aus!‘ hinweg. Er schnippte die Kronkorken von zwei Bierflaschen, stellte sie auf die glänzende Holztheke vor eine Frau und tauschte sie gegen einen zehn Dollarschein.

Es waren noch zwei Barkeeper da, die mit dem Auffüllen von Getränken ganz und gar ausgelastet waren, und sie winkten mir nur kurz zur Begrüßung. Jed war mit Helfen beschäftigt. Ich war zuvor schon mal an einer Ladies Night hier gewesen, aber es war noch nie so wie jetzt gewesen.

„Was hat es mit den Kerlen auf sich?“, brüllte ich zurück, schloss meine Augen und schüttelte den Kopf, als sich der Tänzer umdrehte, an der Hüfte nach vorne beugte und seinen nackten Arsch zeigte. Bis auf den schmalen gelben Elastanstreifen, der durch seine Poritze führte, konnte ich alles sehen…und die Frauen im Publikum ebenfalls, sehr zu ihrer Freude. Ich andererseits musste mir jetzt Bleiche in die Augen schütten. „Meine Fresse“, brummelte ich und schaute weg. Der Bass war laut aufgedreht und ich konnte die Vibrationen am Boden spüren.

Ich hatte kein Problem mit Strippern, aber mir gefiel es nach einer kleinen Show üppige Titten und eine pralle Pussy zu sehen. Nicht das.

„Julia dachte, es wäre gut fürs Geschäft. Das ist alles ihr Werk und ihre Marketingidee.“

Nach der Anzahl Frauen zu urteilen, die in den Bar- und Restaurantbereich gedrängt waren, hatte meine Schwester richtig gelegen. Wahrscheinlich war jede Frau über einundzwanzig im Umkreis von dreißig Meilen von Raines hier. So wie sie mit ihren Dollarscheinen herumfuchtelten, bezweifelte ich, dass nicht einmal die Feuerwehr sie hier rauskriegen würde.

Apropos Feuerwehr, die Musik veränderte sich und ein neuer Tänzer trat auf die kleine Bühne. In einem Feuerwehrkostüm. Ich fragte mich, was er wohl anbehalten würde außer dem roten Plastikhelm auf seinem Kopf. Glücklicherweise war der Kerl niemand, den ich kannte. Noch einmal, Bleiche.

Sich ein Geschirrtuch schnappend, wischte sich Jed die Hände ab und warf es wieder hin.

„Warum hat mir Julia eine SMS geschickt, dass ich herkommen soll?“, fragte ich. „Ich muss das nicht sehen.“ Ich deutete in die grobe Richtung des Striptease. Mit einer Hand hielt ich meinen Cowboyhut an meinen Schenkel, mit der anderen rieb ich mir über die Augen. Nachdem ich mich mit einem Klienten, der ständig seine Meinung änderte, und einem verspäteten Dachdecker hatte auseinandersetzen müssen, wollte ich einfach nur ein eiskaltes Bier und eine Dusche. Meine eigene Bau- und Renovierungsfirma zu leiten, sollte angeblich weniger stressig sein als einen Bullen zu reiten. Das war eine absolute Lüge.

„Du bist nicht wegen den Männern hier, sondern wegen den Frauen“, sagte Julia hinter mir.

Beim Klang ihrer Stimme drehte ich mich auf meinem Stiefelabsatz herum. Sie neigte ihren Kopf zur Seite, damit ich ihre Wange küssen konnte, wie ich es normalerweise tat, aber dieses Mal legte ich meine Handfläche stattdessen auf ihre Stirn und gab ihr einen sachten Schubs. Da sie einen Kopf kleiner war als ich und hundert Pfund leichter, war es leicht, sie zu ärgern. Die Nuss.

„Frauen? Seit wann brauche ich Hilfe mit Frauen?“, wollte ich wissen, während ich mich an die Bar zurücklehnte, damit ich sie anschauen konnte, nicht den Kerl, dessen Feuerwehrhut seinen…Feuerwehrschlauch bedeckte. Scheiße.

Julia rollte mit den Augen. Auch wenn sie die Jüngste von uns war, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, sich darum zu kümmern, all ihre Brüder unter die Haube zu bringen. Alle drei von uns. Obwohl sie selbst noch Single war. Aber ein männliches Kabarett war eine interessante Wendung.

Sie packte meine linke Hand und hielt sie hoch. „Da hier kein Ring steckt“, sie blickte über ihre Schulter zu Jed, „und an diesem Finger auch nicht, dachte ich, ich bringe die Frauen zu euch.“

„Warum bin ich hier und nicht Tucker oder Gus? Sie sind genauso Singles wie ich“, grummelte ich, während ich einem der Barkeeper aus dem Weg trat, damit er etwas aus dem Mini-Kühlschrank neben mir holen konnte.

„Weil deine Brüder so schlau waren, sich über die Ladies Night zu erkundigen, bevor sie hierhergekommen sind. Tucker sagte, und ich zitierte…‘auf keinen verdammten Fall‘.“

Klang nach Tucker, obwohl er sich immer die Wilden aussuchte und sie gerne mit seinem Freund zähmte. In dieser Situation hier wäre es ein Kinderspiel für ihn, eine Frau zu finden, zumindest für eine vergnügliche Runde im Heu – oder einen Quickie im Bad. Und diese Frauen waren scharf auf Schwänze, insbesondere die eine, die gerade dem aktuellen Tänzer ihr Höschen vor die Füße geworfen hatte. Sie waren gieriger als die Buckle Bunnies, die dem Rodeo Circuit folgten, und diese Frauen kannte ich sehr gut. Und ihre Höschen ebenso.

„Und Gus?“

„Sagte, er hätte ein Date.“

„Das glaubst du ihm?“ Ich nicht. Gus ging nicht auf Dates. Er fickte. Und das nicht allein. Zu sagen, dass die Duke Jungs gerne teilten, wäre eine Untertreibung. Jeder von uns hatte vor, eine Frau mit einem anderen zu erobern. Ich, ich würde gemeinsam mit Jed eine Frau finden. Wir würden sie für alle anderen Männer ruinieren, sie mit unserem Sperma markieren und sie zu der Unseren machen. Oh ja, meiner und Jeds. Seit wir fünf waren, hatten wir alles geteilt. Gemeinsam auf eine Frau Anspruch zu erheben, machte einfach Sinn.

Julia zuckte nur mit den Achseln. „Dass einer von euch dreien auftaucht, ist eine ziemlich gute Ausbeute.“

Ich seufzte. „Also, was genau willst du, dass ich tue?“ Ich hielt inne und meine Hand hoch. „Warte, du erwartest doch nicht von mir, einem von uns, zu – “ Ich deutete mit dem Daumen über meine Schulter zur Bühne.

Sie musterte mich von Kopf bis Fuß, betrachtete mein schwarzes T-Shirt, zerschlissenen Jeans und Stiefel. Typische Klamotten für einen Arbeitstag. „Jetzt, da du es erwähnst…hast du einen Schutzhelm in deinem Truck? Eine von diesen neonfarbenen Sicherheitswesten?“

„Auf keinen Fall.“ Ich machte einen Schritt zum Ausgang und sie legte eine Hand auf meine Brust. Jed warf uns nur einen Blick zu, während er Eis in ein Glas füllte, und lachte.

„Ich hab nur Witze gemacht“, schrie sie über den Beat eines neuen Songs, der aus den Lautsprechern dröhnte, dann grinste sie. „Ich hab keinen blassen Schimmer, wie du mit so einem großen Ego herumlaufen kannst. Das Gewicht muss erdrückend sein.“

Ego? Zur Hölle nein. Es hatte die Größe meiner Eier. Die waren beeindruckend. Und gerade jetzt gefüllt mit zu viel Sperma. Es war zu lange her, seit ich gefickt hatte und ich sehnte mich danach, die richtige Frau zu füllen, bis ich leer war. Sie zu markieren, meinen Geruch überall auf ihr zu verteilen, damit jeder wusste, dass sie zu mir gehörte. Dann wäre Jed an der Reihe.

Julia redete weiter: „Nur weil du einigermaßen gut aussiehst und berühmt bist und all das, bedeutet das nicht, dass Frauen dein bestes Stück sehen wollen. Und du hast null Rhythmusgefühl. Du kannst beim besten Willen nicht tanzen…nicht einmal so gut wie nackt.“

Ich beschloss, die Beleidigung meiner Tanzkünste zu übergehen, weil es stimmte. Ich war nicht nur schlecht darin, ich hasste es. Jed kannte einige Moves auf der Tanzfläche, aber ich sah nicht, dass Julia ihm damit in den Ohren lag, dass er dort rauf ging und strippte. Und er war wie ein vierter Bruder für sie.

„Ich bin nicht so bescheiden, aber ich bin eher ein Kerl für eine Frau“, erklärte ich ihr. Und ich suchte nach einer Frau für zwei Männer. „Nicht“, ich sah zu der Menge und erschauderte innerlich, „für zweihundert.“

Ich liebte Frauen. Alle Formen und Größen. Ich verehrte alles von prallen kleinen Brüsten bis hin zu einer üppigen Handvoll. Gertenschlanke Figuren bis hin zu dick und einer Menge zum Festhalten. Ich diskriminierte nicht, nicht wenn es um eine Pussy ging. Ich liebte Pussys. Deren Gefühl, Duft, Geschmack. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, weil ich Lust auf eine hatte.

Aber ich brauchte nicht meine Schwester, damit sie für mich und Jed eine Pussy aussuchte.

Wir konnten uns selbst eine aussuchen. Julia dachte, dass uns Frauen überall ihre Höschen nachwerfen würden und das war auch der Fall gewesen, als wir noch am professionellen Rodeo Circuit teilgenommen hatten. Nicht jetzt. Dadurch, dass ich mich verletzt hatte, das Rodeo aufgegeben hatte und nach Hause zurückgekehrt war, um sesshaft zu werden, hatte ich erkannt, was mir entgangen war. Und Jed war mir kurz darauf gefolgt. Und es war keine leicht zu habende Pussy, die wir wollten. Nein, es war die Pussy. Die, nach der wir gesucht und immer noch nicht gefunden hatten. Ich suchte nach einer festen Beziehung. Langzeit. Haus, Garten und all das. Damit ich mich mit der perfekten Frau, der perfekten Pussy niederlassen konnte und nie wieder zurückschauen musste. Aber es war ja nicht so, als würde ich das meiner Schwester erzählen. Sonst würde ich nämlich auf ein Blinddate nach dem anderen geschickt werden. Jed ebenfalls. Dieser Barbesuch wäre nichts im Vergleich zu dem, was sie uns aufhalsen würde.

Und was Tucker und Gus anging, wenn sie dachten, dass wir jede Nacht eine andere Frau im Bett hatten, würde ich sie nicht aufklären. Sie würden mich zu Tode nerven, wenn sie die Wahrheit wüssten. Sie würden sagen, mein Penis würde abfallen, wenn er nicht ab und zu feucht wurde. Das Gleiche bei Jed.

„Dann müsst ihr zwei eine aussuchen.“

Ich hob eine Braue bei Julias Aussage. Sie wusste schon seit…immer, dass wir uns eine Frau teilen würden. Genauso wie ihre Brüder. Und sie ebenfalls, auch wenn ich es vermied, über sie mit einem Mann, geschweige denn zweien, nachzudenken.

„Ich werde nicht dort raus gehen. Ich könnte nicht mehr lebend zurückkommen. Oder mit Klamotten.“

Es war, als würde ich losgeschickt werden, um mich allein gegen ein Rudel Wölfinnen zu verteidigen.

„Du sagst das, als wäre es etwas Schlechtes. Ich wette, dir würde eine Menge Geld in die Boxershorts gestopft werden.“

Jed lachte, als er vorbeilief und sich einige Limetten schnappte.

Ich streckte meine Hand aus und ließ meinen Cowboyhut auf Julias Kopf fallen. Mit ihren Fingern schob sie die Vorderseite nach oben, damit sie mich anschauen konnte. Ich starrte sie im Gegenzug nur finster an, nicht erfreut.

„Schön. Bleib hier hinten und hilf Jed mit den Drinks. Die Bar sollte dir ausreichend Schutz bieten, bis du eine entdeckst, an der du Gefallen findest.“

Sie tätschelte meine Brust und lief davon, wobei sie meinen Hut mit sich nahm.

An der ich Gefallen finde? Sie klang wie Oma Jean.

„Wann ist sie so herrisch geworden?“, erkundigte ich mich bei Jed.

Er grinste wieder, während er eine Limette auf einem kleinen Schneidebrett in Scheiben schnitt. „Seit ihrer Geburt, denke ich. Aber ich werde mich nicht beschweren. Ihre Marketingideen bringen mir einen Haufen Schotter ein.“

Das stimmte definitiv, wenn man sich die Größe der Menge ansah, vor allem an einem Donnerstagabend.

Ich könnte einfach nach Hause gehen und duschen und ein Bier trinken, aber Jed und die anderen Barkeeper rissen sich gerade den Arsch auf. Sie brauchten wirklich Hilfe, damit sie mit den Getränkebestellungen hinterherkamen, zumindest bis sich die Dinge etwas beruhigten. Das Cassidy’s war Jeds Existenzgrundlage jetzt, da er aus dem Circuit ausgestiegen war, und es lief gut. Ortsansässige kamen zum Essen und Trinken, Touristen stoppten hier auf ihrem Weg zum Glacier National Park – und Frauen kamen wegen der männlichen Stripper. Ich fragte mich nur, woher Julia die Stripper überhaupt herhatte. Und das war ein Gedanke, den ich nicht weiterverfolgen wollte, also schnappte ich mir ein Geschirrtuch, warf es mir über die Schulter und machte mich an die Arbeit.

Einige Frauen erkannten mich und sprachen mich an. Eine hatte mir ihr Höschen zugeschoben…was vor einigen Jahren wirklich heiß gewesen wäre, aber jetzt dachte ich nur daran, wie unhygienisch das auf einem Tresen war. Eine andere hatte mich um ein Autogramm auf einer Serviette gebeten – was ich mehr als bereitwillig getan hatte – und wieder eine andere hatte ein Selfie mit dem berühmten Rodeochampion gewollt. Glücklicherweise waren die Tänzer eine Ablenkung und dankenswerterweise attraktiver als ich. Keine blieb lange an der Bar, wenn sich auf der anderen Seite des Raums Männer in Stringtangas befanden. Einer Seite des Raumes, zu der ich versuchte, nicht hinzuschauen, indem ich einige Margaritas mit mehr Elan als nötig mixte.

„Was kann ich dir bringen?“, fragte Jack, der neben mir arbeitete. Da wir zu viert hinter der Bar arbeiteten, hatten wir sie uns aufgeteilt, damit wir nicht ständig ineinander rannten und ich hatte das am weitesten entfernte Ende abbekommen.

„Kann ich einen Krug Bier und eine Telefonnummer haben?“, antwortete eine Frau.

„Ich fühle mich geschmeichelt, Süße.“

„Nicht deine, seine.“

Ich achtete nicht groß auf sie, bis Jed mich anrempelte. Ich sah von den Shots, die ich gerade eingoss, hoch und folgte seiner Kopfbewegung – und Grinsen – zu der Frau vor ihm. Wir mochten uns zwar im ländlichen Montana befinden, aber sie war aufgetakelt wie für eine Nacht in der Großstadt. Große blaue Augen, knallrote Lippen. Blonde Haare, die sich wild und lang über ihre Schultern lockten. Nackte Schultern, weil sie ein Oberteil trug, das keine Ärmel hatte und in ihrem Nacken zusammengebunden war. Und es hatte Pailletten. Tatsächlich bestand es nur aus Pailletten. Es erinnerte mich an ein Casinoschild in Las Vegas. Ich konnte ihre untere Hälfte nicht sehen, denn sie wurde von der Bar verdeckt, aber ich hatte genug gesehen. Sie war hübsch auf eine aufdringliche, offensichtliche Art, aber war nichts für mich. Mein zweiundzwanzigjähriges Ich hätte sie jetzt vielleicht für einen Quickie in den hinteren Flur gezogen, aber ich nicht.

Nein, sie bewirkte nichts bei meinem Schwanz. Aber ihre Freundin.

Oh ja, sie. Heilige Scheiße. SIE.

2

DUKE

Hinter der Bar trat ich Jed gegen das Schienbein, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Aber als ich meinen Blick lang genug von ihr löste, damit ich zu ihm schauen konnte, bemerkte ich, dass sein Fokus zu hundert Prozent mit meinem übereinstimmte.

Ihr.

Sie stand ein Stück hinter der auffälligen Frau, aber es war offensichtlich auf diese Frauen-bleiben-Zusammen Art und Weise, dass sie gemeinsam hier waren. Sie war…schüchtern. Ruhig, vielleicht? Definitiv nicht so forsch wie ihre Freundin. Sie war nicht der forsche Typ. Und so wie sie ihre Augen verdrehte, wusste ich, dass ich nicht der erste Kerl war, den ihre Freundin anbaggerte. Und wenn ich ihrer Freundin erst einmal eine Abfuhr erteilt hatte, würde ich wahrscheinlich auch nicht der Letzte bleiben.