Skull-Ranch 148 - Wolfgang Hohlbein - E-Book

Skull-Ranch 148 E-Book

Wolfgang Hohlbein

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Beschreibung

Mit brummendem Schädel wacht der Skull-Cowboy Brazos im Jail von Golden City auf. Nur mühsam erinnert er sich an die durchzechte Nacht und die wüste Schlägerei im Nugget Saloon. Bei dem Gedanken an den angerichteten Schaden wird dem hünenhaften Cowboy ganz mulmig. Umso überraschter ist er, als ihm der Marshal erzählt, dass ein Fremder bereits alles für ihn bezahlt hat. Auch die Geldstrafe.
Der Unbekannte entpuppt sich als der berüchtigte Box-Manager Roszac. In dem muskelbepackten Hünen Brazos hofft er, ein neues Zugpferd für seine Box-Show gefunden zu haben. Nicht ahnend, auf welch gefährliches Geschäft er sich einlässt, ergreift Brazos die Chance, Champion zu werden ...

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Cover

Der Champ

Vorschau

Impressum

Der Champ

von Star-Autor Wolfgang Hohlbein

Mit brummendem Schädel wacht der Skull-Cowboy Brazos im Jail von Golden City auf. Nur mühsam erinnert er sich an die durchzechte Nacht und die wüste Schlägerei im Nugget-Saloon. Bei dem Gedanken an den angerichteten Schaden wird dem hünenhaften Cowboy ganz mulmig. Umso überraschter ist er, als ihm der Marshal erzählt, dass ein Fremder bereits alles für ihn bezahlt hat. Auch die Geldstrafe.

Der Unbekannte entpuppt sich als der berüchtigte Box-Manager Roszac. In dem muskelbepackten Hü‍nen Brazos hofft er, ein neues Zugpferd für seine Box-Show gefunden zu haben. Nicht ahnend, auf welch gefährliches Geschäft er sich einlässt, ergreift Brazos die Chance, Champion zu werden...

Der Schlüssel drehte sich klirrend im Schloss. Die Zellentür schwang quietschend nach innen, und George Rockwell trat, den Bund mit den Schlüsseln in der einen und eine Blechtasse voll dampfendem heißem Kaffee in der anderen Hand, in den quadratischen Raum. Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck, aber wenn man genau hinsah, bemerkte man das leichte Zucken um seine Mundwinkel, und in seinen Augen lag ein amüsiertes Glitzern, das er trotz aller Mühe nicht ganz unterdrücken konnte.

»Guten Morgen«, sagte er, lauter als notwendig gewesen wäre.

Der Mann, der bisher reglos auf der Pritsche unter dem Fenster gelegen hatte, fuhr mit einer erschrockenen Bewegung hoch, griff sich an den Kopf und verzog gequält die Lippen. »Was soll an diesem Morgen gut sein?«, murmelte er. »Und warum schreist du so?«

»Ich schreie nicht«, antwortete der Marshal. »Und ich finde den Morgen gut. Vor allem, weil du mal wieder hier bist, Brazos. In letzter Zeit übernachtest du ja häufiger hier.« Er grinste, warf die Tür hinter sich zu und hielt dem breitschultrigen Schmied auffordernd die Tasse hin. »Hier – trink einen Kaffee. Vielleicht fühlst du dich dann besser.«

Brazos griff mit zitternden Fingern nach der Tasse, nippte vorsichtig an dem heißen, starken Getränk und sah sich mit einer Mischung aus Erstaunen und schlechtem Gewissen um. Dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen, schien er sich nur mit Mühe zu erinnern, wie und wann er hierhergekommen war.

Rockwell ließ sich auf die Kante der zweiten, leerstehenden Pritsche niedersinken, schüttelte den Kopf und seufzte hörbar und übertrieben.

»Ich muss sagen«, begann er nach einer Weile, »dass selbst du mich manchmal noch überraschst. Ich bin ja viel von dir gewohnt, aber was du gestern Abend vorgeführt hast, war wirklich ganze Arbeit.«

Brazos schien ein Stück in sich zusammenzuschrumpfen. »War es... so schlimm?«, fragte er kleinlaut.

Rockwell schüttelte den Kopf. »Schlimmer«, antwortete er. »Viel schlimmer. Noch ein Besuch von dir, und sie können den Nugget-Saloon gleich als Brennholz verkaufen Du solltest dir überlegen, ob du nicht besser auf Milch oder Kaffee umsteigst, bevor ich dir die Stadt verbiete.«

Brazos senkte betreten den Blick und trank mit langsamen, sehr langsamen Schlucken von seinem Kaffee. »Das war nicht das Bier«, widersprach er, ohne den Marshal anzusehen. »So viel, dass ich hinterher nicht mehr weiß, was ich tue, kann ich gar nicht trinken. Aber da waren diese drei Kerle, und...«

»Fünf«, verbesserte Rockwell ruhig. »Es waren fünf. Die drei, die mit dem Streit angefangen haben, und zwei andere, die ein wenig verstimmt darüber waren, dass du sie als Wurfgeschosse benützen wolltest.« Sein Lächeln erlosch schlagartig. »Mal im Ernst, Brazos: Du solltest dich in Zukunft ein wenig zurückhalten. Du hast verdammtes Glück gehabt, dass niemand ernstlich verletzt worden ist, bisher. Irgendwann wirst du jemandem mal ganz aus Versehen den Schädel einschlagen, wenn du dich ununterbrochen in Schlägereien einlässt.«

»Ich habe nicht angefangen«, widersprach Brazos trotzig.

»Ich weiß«, nickte Rockwell. »Und das ist auch der einzige Grund, der dich diesmal noch vor dreißig Tagen bewahrt. Aber auch nur noch diesmal. Wenn ich dich noch einmal in einer Saloonschlägerei antreffe, wanderst du für vier Wochen hinter Gitter, ganz egal, ob du angefangen hast oder nicht.«

»Was kann denn ich dafür, wenn ich dauernd angegriffen werde?«, begehrte Brazos auf. »Wenn mich jemand provoziert...«

»Was dir nicht unbedingt ungelegen kommt, wie?«, unterbrach ihn Rockwell sanft. »Du brauchst dich jetzt nicht zu verteidigen, Brazos. Aber du tust dir selbst einen Gefallen, wenn du dir meine Worte hinter die Ohren schreibst – halt dich aus Schlägereien heraus. Ich habe genug Ärger und brauche nicht noch dich. Und ich möchte dich ungern eines Tages wegen Totschlages vor der Richterbank stehen sehen. Wie war der Kaffee?«

Brazos blinzelte, verwirrt durch den plötzlichen Gedankensprung. »Äh... gut«, sagte er unsicher.

»Das freut mich.« Rockwell stand auf und deutete mit einer Kopfbewegung auf die offenstehende Zellentür. »Dann heb deinen zarten Körper in die Höhe und mach, dass du rauskommst. Bevor ich es mir anders überlege und dich doch noch für eine Woche hierbehalte.«

»Ich... kann gehen?«, fragte Brazos, nun gänzlich verwirrt.

Rockwell nickte. »Ja. Der Schaden, den du angerichtet hast, ist bezahlt worden. Jemand hat ein gutes Wort für dich eingelegt. Ich weiß zwar nicht, warum, aber es geschehen noch Zeichen und Wunder.«

»Jemand?«

Rockwell grinste schadenfroh. »Nicht John Morgan, wenn du das hoffst«, sagte er. »Ich hoffe, er wird dir noch gehörig den Kopf waschen.«

Brazos stand zögernd auf, griff nach seinem Hut und begann nervös an der Krempe herumzufingern. »Aber wer hat dann...«

»Frag ihn selbst«, antwortete Rockwell. »Dein Wohltäter wartet in meinem Büro. Vielleicht erklärt er dir, warum er für dich bezahlt. Mir wollte er es nicht sagen.«

Brazos sah ihn noch einen Moment unsicher an, verließ dann die Zelle und ging auf die niedrige Holztür am Ende des Ganges zu, hinter der Rockwells Büro lag.

Rockwell entriegelte das Schloss, stieß die Tür auf und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Mann, der auf dem Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch saß. »Mr. Roszac«, sagte er.

Brazos trat zögernd an ihm vorbei und grüßte den Mann mit einem kaum merklichen Kopfnicken. Roszac war ein kleiner, grauhaariger Mann unbestimmbaren Alters. Seine Kleidung war teuer, ohne aber stutzerhaft zu wirken, und der Blick, mit dem er Brazos musterte, war der eines Mannes, der es gewohnt war, mit Menschen umzugehen. Er stand auf, lächelte auf eine kühle, geschäftsmäßige Art und eilte Brazos entgegen.

»Mr. Brazos?«, sagte er. »Es freut mich, Sie wieder gesund und guter Dinge zu sehen. Ich hoffe, Sie waren mit der Unterbringung in Marshal Rockwells Gasthaus zufrieden.«

Brazos griff verblüfft nach Roszacs dargebotener Hand, schüttelte sie und zog hastig die Finger wieder zurück, als Roszac schmerzhaft das Gesicht verzog.

»Sie haben für mich bezahlt?«, fragte er misstrauisch. »Warum?«

»Nehmen Sie's ihm nicht übel«, sagte Rockwell trocken. »Brazos hat noch nicht gelernt, dass es unter zivilisierten Menschen manchmal üblich ist, sich zu bedanken.«

Brazos zuckte zusammen und grinste verlegen. »Oh, natürlich. Ich... vielen Dank auch.«

Roszac machte eine wegwerfende Handbewegung. »Vergessen Sie's ruhig. Es war mir ein Vergnügen, den kleinen Betrag für Sie zu begleichen. Inklusive der Geldstrafe«, fügte er mit einem raschen Seitenblick auf Rockwell hinzu.

»Aber... warum?«, fragte Brazos. »Ich meine... es ist... nett, dass Sie mir halfen, aber wir kennen uns gar nicht, und...«

Roszac lächelte. »Ich war zufällig gestern Abend im Saloon, als Sie Streit mit diesen Burschen hatten, Brazos. Sie waren natürlich vollkommen im Recht und mussten sich verteidigen. Außerdem habe ich eine Vorliebe für gute Kämpfe. Und das, was Sie geliefert haben, war ein verdammt guter Kampf. Ihnen fehlt zwar noch viel Technik, aber Sie haben Kraft und Mut. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich gern an einem anderen Ort als diesem mit Ihnen darüber unterhalten. Haben Sie etwas dagegen, sich von mir zum Frühstück einladen zu lassen?«

Brazos schüttelte verblüfft den Kopf. Er verstand so gut wie nichts mehr, aber immerhin hatte er es Roszac zu verdanken, dass er jetzt wieder auf freiem Fuß war, statt auf jemanden von der Skull warten zu müssen, der ihn freikaufte.

»Nun, dann gehen wir«, sagte Roszac.

»Ich... äh... müsste eigentlich zurück«, sagte Brazos unsicher. »Zur Skull. Ich arbeite da, und...«

»Die Skull?«, unterbrach ihn Roszac. »Ist das nicht die große Ranch im Tal?«

Brazos nickte.

»Und Sie arbeiten dort? Als was?«

»Ich bin Cowboy und Schmied«, antwortete Brazos zögernd.

»Schmied.« Roszac nickte. »Nun, das hätte ich mir eigentlich denken können, so, wie Sie aussehen und zuschlagen. Aber ich denke, es spielt keine so große Rolle, ob Sie eine halbe Stunde früher oder später dort auftauchen. Gehen Sie mit mir in den Saloon. Ich lade Sie ein.«

»In den Nugget?« Brazos war sich nicht sicher, ob es unbedingt ratsam war, sich dort jetzt blicken zu lassen.

»Mr. Roszac hat den Schaden recht großzügig geregelt«, sagte Rockwell, der seine Gedanken zu erraten schien.

»Das habe ich«, nickte Roszac. »Und ich glaube, ich habe ein ebenso großzügiges Angebot für Sie. Schenken Sie mir die halbe Stunde und kommen Sie mit. Danach können Sie immer noch wegreiten. Wenn Sie es noch wollen, heißt das«, fügte er nach einer wohlbemessenen Pause hinzu.

Brazos warf dem Marshal einen fast hilfesuchenden Blick zu. Aber Rockwell zuckte nur mit den Schultern. Offensichtlich verstand er die ganze Angelegenheit ebenso wenig wie Brazos.

»Gut«, murmelte Brazos widerstrebend. »Gehen wir.«

Roszac nickte zufrieden, nahm seinen Hut vom Schreibtisch und ging mit raschen Schritten zur Tür. Es war noch früh. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, und auf der Mainstreet herrschte nur sehr mäßiger Verkehr, als sie aus dem Marshal's Office hinaustraten und auf den Nugget-Saloon zusteuerten.

Direkt neben der Tür des Saloons war jemand damit beschäftigt, ein metergroßes, schreiend buntes Plakat an die hölzerne Wand zu nageln, und als Brazos genauer hinsah, entdeckte er noch mehr dieser Plakate an den Hauswänden längs der Straße.

Roszac blieb stehen. Ein flüchtiges, zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Brazos' Interesse bemerkte. »Kommen Sie ruhig«, sagte er mit einer auffordernden Geste zu einem der Plakate. »Vielleicht erspart mir das eine Menge Erklärung.«

Brazos trat gehorsam näher. Auf dem Plakat waren zwei muskulöse Männer mit albernen Kniehosen und bandagierten Händen zu sehen, die sich in eindeutig kämpferischer Haltung gegenüberstanden. Darüber stand in grellroten Buchstaben: J. P. Roszac – Boxveranstaltungen.

»Das bin ich«, erklärte Roszac überflüssigerweise. »Beziehungsweise mein Unternehmen.«

Brazos runzelte die Stirn. »Sie sind Boxer?«, fragte er mit einem zweifelnden Blick auf Roszacs schmale Hände und die zerbrechliche Statur.

Roszac lachte, als hätte er einen guten Witz gemacht. »Natürlich nicht«, antwortete er. »Kommen Sie, Brazos, ich erkläre Ihnen alles. Aber es redet sich besser bei einer guten Tasse Kaffee und einem Teller Ham and Eggs.« Er nahm Brazos beim Arm, betrat den Nugget-Saloon und steuerte zielsicher auf einen Tisch in der Ecke zu, auf dem bereits zwei Teller und Besteck auf sie warteten. Offensichtlich hatte er kaum daran gezweifelt, dass Brazos seine Einladung annehmen würde.

Brazos grinste verlegen, als er dem finsteren Blick des Barkeepers begegnete. Aber der Mann sagte nichts. Roszacs Entschädigung musste wirklich sehr großzügig gewesen sein.

»Kommen Sie, Brazos«, sagte Roszac aufgeräumt. »Setzen Sie sich.«

Brazos gehorchte widerstrebend, sah Roszac eine Weile schweigend an und begann dann nervös mit Messer und Gabel zu spielen.

»Ich kann mir denken, dass Ihnen mein Verhalten Rätsel aufgeben muss«, begann Roszac nach einer Ewigkeit. »Aber nachdem Sie das Plakat gesehen haben, werden Sie verstehen, dass ich einen guten Kampf zu würdigen weiß, wenn ich ihn sehe. Sie schlagen sich oft?«

Brazos grinste verlegen. »Manchmal«, gestand er.

Roszac lächelte. »Sie brauchen sich nicht dafür zu entschuldigen, Brazos«, sagte er. »Nicht bei mir. Wissen Sie, ich bin zwar kein Boxer, wie Sie gerade fälschlicherweise vermutet haben, aber Boxmanager.«

Zwischen Brazos Brauen erschien eine steile Falte. »Box was?«, machte er.

»Manager. Ich manage Boxer. Ich habe ein paar Jungs, die für mich kämpfen. Sie haben die Plakate gesehen, vorhin. Das war mein Unternehmen. Wir gastieren nächste Woche hier in der Stadt, wissen Sie.«

»Sie meinen – Schauboxen und so?«, fragte Brazos misstrauisch.

»Wenn Sie es so nennen wollen. Aber meine Jungs kämpfen wirklich. Gegen jeden, der gegen sie antreten will. Sie sind verdammt gut, glauben Sie mir. Es kommt selten vor, dass sie verlieren.« Er stockte, legte den Kopf auf die Seite und betrachtete Brazos nachdenklich. »Jemand wie Sie hätte vielleicht eine Chance, aber nicht einmal da bin ich mir sicher.«

Der Keeper brachte ihr Frühstück und zwei Tassen Kaffee, und Roszac schwieg, bis sie wieder allein waren.

»Was verdienen Sie draußen auf der Ranch?«, fragte er plötzlich.

Brazos sah verstört auf. »Was ich... verdiene? Warum?«

Roszac zuckte die Achseln. »Es geht mich nichts an, ich weiß« sagte er hastig. »Aber viel ist es doch bestimmt nicht, oder?«

»Nein«, antwortete Brazos kopfschüttelnd. »Aber ich brauche nicht viel.«

Roszac schob sich eine Gabel Rührei in den Mund, kaute genießerisch und sah Brazos lange und durchdringend an. Brazos begann sich unter seinem Blick zunehmend unwohler zu fühlen.

»Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden«, sagte Roszac schließlich. »Wahrscheinlich haben Sie zu tun, und ich will Sie nicht länger als unbedingt notwendig aufhalten. Hätten Sie nicht Lust, Boxer zu werden?«

»Ich?«, fragte Brazos überrascht. »Ich und Boxer?«

Roszac nickte. »Warum nicht? Sie würden eine Menge Geld verdienen, bei Ihrem Talent. Sie sind zwar noch kein Boxer, aber ich bin sicher, dass ich Sie in sechs Monaten zu einem Spitzenmann ausbilden kann. Sie könnten sehr viel verdienen. Und Sie könnten berühmt werden. In ein paar Jahren können Sie leicht Weltmeister werden, so wie Sie gebaut sind.«

»Das ist...«, begann Brazos, brach dann mitten im Satz ab und schüttelte den Kopf.

»Antworten Sie jetzt noch nicht«, sagte Roszac hastig. »Wir sind noch zwei Wochen in der Stadt, solange können Sie sich meinen Vorschlag in Ruhe überlegen.«

»Das ist sehr freundlich«, murmelte Brazos. »Aber ich glaube nicht, dass ich der richtige Mann für Sie bin.«

»Da bin ich anderer Meinung«, gab Roszac zurück. »Überlegen Sie es sich in Ruhe, Brazos. Ich biete Ihnen freie Unterkunft und hundert Dollar in den ersten zwölf Monaten. Dazu eine hohe Prämie für jeden gewonnenen Kampf. Da kommt ein hübsches Sümmchen zusammen.«

Brazos wollte erneut antworten, aber Roszac schüttelte abermals den Kopf und machte eine rasche Handbewegung, zu schweigen. »Ein Leben als Schmied ist doch nichts für einen kräftigen Kerl wie Sie, Brazos«, sagte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Mann von Ihren Fähigkeiten und Ihrer Intelligenz ausfüllt, tagtäglich einen Schmiedehammer zu schwingen und Hufeisen geradezubiegen, oder?«

Brazos antwortete nicht. Aber er musste zugeben, dass Roszacs Worte nicht ganz unwahr waren.

»Nein«, sagte John Morgan mit absichtlich gespielter Verzweiflung. »Nicht schon wieder. Erzählt mir nicht, dass ich dieses Riesenbaby schon wieder aus dem Gefängnis auslösen muss.«

Shorty, der ihm zusammen mit dem Koch der Skull die Nachricht überbracht hatte, schien ein Stück in sich zusammenzuschrumpfen, als er Morgans Blick auf sich spürte.

»Diesmal konnte er nichts dafür«, sagte er kleinlaut. »Ehrlich, Chef, er...«

»Das interessiert mich herzlich wenig«, unterbrach ihn Morgan übellaunig. Er stand auf, schüttelte den Kopf und sah die beiden Cowboys vorwurfsvoll an. »Wie oft habe ich euch schon gebeten, auf ihn aufzupassen?«, begann er nach einer Weile.