Spirituelle Revolution - Reiner Maria - E-Book

Spirituelle Revolution E-Book

Reiner Maria

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Beschreibung

Es gibt heute viele erwachende Menschen. Also solche, die den Ruf in sich verspüren, nach Ewigkeiten wieder zu sich selbst zu kommen, wieder das zu werden, was sie wirklich sind, und alles zu werden, was sie sind. Menschen, die beginnen dahinter zu schauen, wie die Welt wirklich ist und was das Leben wirklich ist. Ein großer Teil dieser Menschen bleibt an einem gewissen Punkt des Erwachensprozesses stecken. Das führt dazu, dass dieser Prozess sehr lange dauert. Viel länger, als notwendig wäre. Dabei sehnen sich diese Erwachenden sehr danach, endlich ihr Erwachen zu erleben. Das liegt hauptsächlich an den Vorstellungen darüber, was danach kommt und wie es jetzt weitergeht. Im Zuge ihres Erwachens bauen die Menschen viele Glaubenssysteme auf, die sie aus Büchern und Channelings aufnehmen. Mit diesen Glaubenssystemen erschaffen sie eine neue Identität von sich selbst. Aber Identitäten verstellen die Sicht auf das Wesentliche, sie sind letztlich Ablenkungen. Dies aus der Sicht des Erwachten mit anzusehen schmerzte mich, und daraus entstand dieses Buch. Ich merkte deutlich, dass eine Revolution nötig sein würde, um die Erwachenden endlich zum Erwachen kommen zu lassen. Spirituelle Glaubenssysteme werden niedergerissen, damit das Wesentliche, die Essenz, zum Vorschein kommen kann. Ich spreche eine klare Sprache und verschnörksle nichts. Darüber hinaus bringe ich viele Beispiele von mir selbst, um zu zeigen, wie man weiterkommen kann. Meinem eigenen Erwachen habe ich ein ganzes, sehr bewegendes Kapitel gewidmet. Die Probleme, die ich hatte, kennt jeder erwachende Mensch. Es werden alle Themen, die für das Erwachen wichtig sind, behandelt. Es sind letztlich nicht so viele, denn das wahre Leben ist sehr einfach. Daher ist das Buch nicht sehr lang. Es eignet sich hervorragend dazu, es zu späteren Zeitpunkten wieder zur Hand zu nehmen und ein, zwei Kapitel daraus zu lesen. Denn das Bewusstsein der Erwachenden ändert und erweitert sich laufend. Und dann entdeckt man in einem Kapitel Aspekte, die einem zuvor verschlossen waren.

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EPUB
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Seitenzahl: 240

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Reiner Maria

Spirituelle Revolution

Endlich Erwachen

Geistiger Urheber und Copyright:

Reiner Maria, alle Rechte vorbehalten.

Originalausgabe: Wien, August 2010

Zweite, überarbeitete Ausgabe: Wien, Jänner 2017

Inhalt

Zum Geleit

Wahrnehmen

Erwachen

Die Göttlichkeit wahrnehmen

Das Menschliche und das Göttliche

Göttliche Probleme

Selbstausdruck

Richtig und Falsch

Danken

Aspekte

Wählen

Atmen

Channeln

Wenn – dann

Das Streben nach Konsonanz

Ablenkungen

Wellen des Bewusstseins

Spirituelle Revolution

Anhang: Begriffserklärungen

Zum Geleit

Ich ließ mich lange Zeit irreführen. Immer wieder dachte ich, ich hätte Wahrheiten erkannt, aber das stimmte nicht. Zum Teil hatte ich Wahrheiten gelesen, die sich wirklich wahr für mich anfühlten, aber sie blieben im Verstand hängen. Also hatte ich nichts erkannt. Zum Teil glaubte ich ganz einfach Menschen, die ich für wissend hielt. Und zum Teil war da ich, der sagte: „Alles falsch!“ Dieser Teil brachte mich zum Erwachen, nichts und niemand anderes.

Nach dem Erwachen sah alles anders aus. Nicht mit einem Schlag, aber während eines relativ kurzen Prozesses von wenigen Monaten. Die erstgenannten Wahrheiten erfuhr und erlebte ich nun. Nur das führte zu wahrem Wissen. Die zweitgenannten Wahrheiten bröckelten schnell ab, sie waren nur verführerisches Gerede von Menschen, die nicht gelernt hatten, über ihren Verstand hinaus zu gehen. Gerede von Rattenfängern, die es leider in sehr großer Zahl gibt.

Und dann, nach meinem Erwachen, sah ich, dass ein Großteil des mittlerweile beträchtlichen Heeres von Erwachenden noch immer nicht erwacht war. Vor meinem Erwachen glaubte ich das nicht, weil Viele so gut spielen können, sie wären weise und erleuchtet. Und natürlich auch deshalb, weil ich noch nicht bereit war, mich selbst als uneingeschränkt weise und großartig anzunehmen.

Nachdem ich dies klar vor meinen Augen gesehen hatte, überraschte mich meine Göttlichkeit mit der Aufforderung, dieses Buch zu schreiben. Binnen Minuten breitete sie es vollständig vor mir aus, ich musste es nur noch zu Papier bringen. Und sofort war es mir ein Bedürfnis, das zu tun. So funktioniert Göttlichkeit, so funktioniert sie in jedem Menschen. Er folgt seiner inneren Stimme und erlebt dabei Freude, wie er sie zuvor nicht kannte.

Nach dem Erwachen sieht man sehr viel klarer als davor. In diesem Sehen schmerzte es mich immer mehr, Zeuge davon zu sein, wie sich erwachende Menschen von spirituell „Wissenden“ einlullen und in die Irre führen lassen. Zum Teil sah ich das auch zuvor, aber bei weitem nicht so deutlich. Und es schmerzte mich, dass viele andere, die nicht so sehr diesen Gurus (die sich selbst natürlich nicht so nennen) nachlaufen, wie hilflos Suchende in einem Irrgarten nach jedem Strohalm greifen und Anstrengung um Anstrengung unternehmen, um sich mit ihrer Göttlichkeit zu vereinen. Und dabei nie auf sich selbst vertrauen.

Und mir wurde immer klarer, dass dieses Buch nicht einfach ein Buch über das Erwachen, also das Erkennen der eigenen Göttlichkeit, sein würde, sondern eine Revolution. Denn man braucht eine solche, um all den Sand in den Augen zu entfernen, der die Sicht auf die eigene Göttlichkeit verhindert.

Da die Erwachenden – wie auch fast alle anderen Menschen – jedem anderen außer sich selbst vertrauen, und da all die großen Heiler und Helfer – die allesamt selbst nicht erwacht sind – das mangelnde Selbstvertrauen der Suchenden schamlos ausnutzen, bin ich an einigen Stellen rau, barsch oder angriffslustig. Ich wählte diese Sprache, um dich aufzurütteln, um Steine ins Rollen zu bringen, vielleicht auch, um dich zu ärgern. Dein Ärger wird Dinge bewegen, eingefahrene Glaubenssysteme umstürzen. Natürlich schreibe ich nicht nur in diesem Stil, aber Erwachen ist ein raues Geschäft, es hat nichts mit süßem Honig, ewigem Lächeln, Balladen singen oder Weltfrieden zu tun.

Daraus ergibt sich die dezidierte Zielgruppe dieses Buches, nämlich erwachende Menschen. Ich spreche nicht Menschen an, die durch einige Produkte vom mittlerweile riesigen spirituellen Markt ihr Leben etwas aufpäppeln oder sich beruhigen möchten, die ihr Leben mit ein bisschen Spiritualität oder Esoterik anreichern möchten. Ebenso wenig spreche ich Menschen der Masse und religiöse Menschen an. Für sie alle gibt es die übervollen Regale der Lebenshilfe-Abteilungen in den Buchläden. Ich wende mich an Menschen, die wirklich erwachen wollen. Erwachen zu allem, was sie sind. Die nicht der kleine, begrenzte Mensch bleiben wollen. Und ich wende mich an Menschen, die bereits erwacht sind. Auch die gibt es. Sie sind erwacht, sind sich aber dessen nicht bewusst, sie haben es noch nicht realisiert. Sie merken nur, dass sie sich um Welten von allen anderen Menschen unterscheiden. Dieser Zwischenzustand kann mitunter etliche Jahre andauern.

Ich schrieb in dem vorliegenden Buch auf, was ich mit Sicherheit weiß. Und ich erzähle sehr viele Beispiele aus meinem eigenen Leben. Nicht, weil ich glaube, dass ich so wichtig bin, sondern um dir Beispiele zu geben. Anhand meiner Beispiele kannst du nachvollziehen, wovon ich spreche. In einigen Beispielen wirst du dich wahrscheinlich wiedererkennen, an anderen Beispielen kannst du sehen, dass man über Probleme und Begrenzungen hinaus gehen kann, dass Erwachen tatsächlich möglich ist. Für dich und für jeden anderen, der es gewählt hat.

Es ist von zentraler Bedeutung, dass du dieses Buch nicht mit deinem Verstand liest, sondern mit deinem Gefühl. Oder besser gesagt mit deinem Gespür. Betrachte nichts darin als objektive Wahrheit, die du nun „lernst“. Fühle stattdessen, was der Inhalt oder einzelne Sätze und Aussagen in dir auslösen. Die Resonanz, die du in dir spürst, ist deine Wahrheit, und nur auf die kommt es an. Vertraue nur deiner Wahrheit.

Deine Wahrheit verändert sich im Lauf der Zeit. Wenn du dieses Buch zu einem späteren Zeitpunkt wieder liest, wirst du ganz andere Aspekte darin finden. Es eignet sich hervorragend dazu, es immer wieder einmal zur Hand zu nehmen und ein, zwei Kapitel daraus zu lesen. Es kann für dich über längere Zeit ein wertvoller Begleiter sein.

An vielen Stellen spreche ich von meiner Website oder meiner Internetplattform. Ebenso erwähne ich oft den Crimson Circle, Shaumbra, Tobias, Adamus, Kuthumi und Kryon. Das kommt daher, dass die genannten Dinge, Begriffe und Wesen eine besondere Bedeutung für mich hatten, als ich dieses Buch schrieb. Sie brachten mich nicht zum Erwachen, das tat nur ich allein, aber sie waren eine wesentliche Unterstützung auf meinem Weg. Die Kenntnis dieser Begriffe ist weder für dein Erwachen noch für das Verständnis dieses Buches notwendig. Falls sie dich dennoch interessieren, findest du im Anhang eine aussagekräftige Erläuterung.

Ich verwende die Begriffe Seele, Essenz, Göttlichkeit, Gott, höheres Selbst, wahres Selbst, Selbst, innere Stimme u. ä. völlig synonym. Sie bezeichnen alle dasselbe, nämlich deine wahre Natur, das Wesen, das du wirklich bist. Ich bevorzuge seit einiger Zeit den Begriff Göttlichkeit, aber das ändert sich von Zeit zu Zeit. Dort, wo diese Begriffe nicht synonym verwendet werden, geht das aus dem Zusammenhang eindeutig hervor. Ebenso bezeichnen die Begriffe Erwachtsein und Erleuchtung dasselbe. Stoße dich nicht an Begriffen, es ist alles sehr einfach.

Wahrnehmen

Warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt doch so nah!

Johann Wolfgang von Goethe, Erinnerung

Dieses erste Kapitel stellt die Aufwärmrunde dar. Es dient dazu, deine Wahrnehmung etwas zu trainieren, vielleicht sogar ein wenig zu verändern. Jedenfalls ist deine Wahrnehmung die Grundlage und der Schlüssel zum Erkennen – und späteren Leben – deiner Göttlichkeit.

Was nimmst du wahr? Bleiben wir bei den ganz einfachen und ganz offensichtlichen Dingen, denn das Göttliche ist einfach und offensichtlich. Du nimmst zB Gedanken wahr. Dazu musst du dich nicht anstrengen und keinerlei Übungen machen. Du nimmst wahr, dass du denkst. Vielleicht nimmst du auch wahr, dass du die meiste Zeit deines Wachseins denkst, aber das hat im Moment keine Bedeutung. Du weißt auch, dass Denken über deinen Verstand passiert, also nimmst du deinen Verstand wahr. Du nimmst wahr, dass du einen Verstand hast und dass dein Verstand ein Teil von dir ist. Er ist nicht dein ganzes Ich, er ist ein Teil.

Wenn du dich mit den Fingern fest in die Nase kneifst, spürst du deine Nase. Vermutlich spürst du dabei deine Nase deutlicher als deine kneifenden Finger. Wenn du das Kneifen wiederholst, merkst du schon, dass du deine Wahrnehmung verändern kannst. Wenn du beim ersten Mal ganz automatisch deine Nase vor deinen Fingern gespürt hast, weil das Gefühl in der Nase heftiger und weniger alltäglich schien, kannst du beim zweiten oder dritten Mal deine Aufmerksamkeit auf deine Finger lenken und so beim Kneifen zuerst deine Finger spüren. Du kannst es wahrscheinlich so weit treiben, dass du beim Kneifen überhaupt nur deine Finger wahrnimmst. Was ich jedoch sagen will, ist dies: Beim Kneifen nimmst du Gefühle wahr. Während des Fühlens setzen deine Gedanken für wenige Sekunden oder auch nur Sekundenbruchteile aus. Auf diese Art wird dir klar, dass dein Verstand nur ein Teil von dir ist, es gibt ganz offensichtlich auch noch etwas anderes von und in dir. Und das war hier die Übung. Einfach nur festzustellen, dass du Gedanken und einen Verstand hast, und dass dein Verstand ein Teil von dir ist. Ganz einfach und ganz offensichtlich.

Kommen wir nun zu deinem Körper. Ganz ohne Zweifel kannst du wahrnehmen, dass du einen Körper hast. Einen Teil davon kannst du sehen. Wenn du deine Augen schließt und deine Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperregionen richtest, kannst du deinen ganzen Körper fühlen. Auch die Teile, die du nicht siehst. Du richtest deine Aufmerksamkeit auf deine Zehen, und schon fühlst du sie. Deinen Rücken, die Schultern, den Magen, die Geschlechtsorgane, den Kopf usw. Du kannst deinen ganzen Körper abtasten und fühlen. Bleibe dabei bei dem, was du tatsächlich wahrnimmst, ganz offensichtlich. Versuche nicht, etwas darüber hinaus wahrzunehmen.

Nachdem du deinen Körper – oder auch nur ein paar Teile – gefühlt hast und nun gedanklich wieder zu deinem Verstand wanderst, stellst du höchstwahrscheinlich fest, dass du dir im Tagesverlauf deines Verstandes viel häufiger und viel länger gewahr bist als deines Körpers. Es sei denn, du hast gerade Zahnschmerzen. Dann bist du dir deines Körpers auch durchgehend gewahr. Aber im Normalfall bekommt dein Körper eher wenig von deiner Aufmerksamkeit. Trotzdem weißt du, dass er da ist, immer, und du bedienst dich seiner ständig.

Ich habe weiter oben gesagt, dass du deinen ganzen Körper wahrnehmen kannst, indem du ihn fühlst. Doch ist das wirklich so? Ich meine, natürlich kannst du, aber tust du es auch? Dazu ein Experiment. Lass uns in die Welt der Gefühle gehen. Ich nehme jetzt nicht so starke Gefühle wie körperliche Schmerzen, Verliebtsein oder Angst. Nehmen wir etwas Banaleres, dessen du dir nicht so oft gewahr bist, das du aber dennoch sehr einfach wahrnehmen kannst. Nehmen wir an, du betrittst einen Raum. Nehmen wir weiters an, dass die Temperatur in diesem Raum dieselbe ist wie außerhalb des Raumes, sodass sich dein Temperaturempfinden beim Betreten des Raumes nicht oder nur unwesentlich ändert. Du betrittst den Raum und berührst nichts, außer den Boden mit deinen Füßen. Damit du den Raum besser fühlen kannst, schließt du die Augen. Und nun fühlst du, du nimmst deine Gefühle wahr. Wie immer sie sein mögen, das spielt keine Rolle. Du fühlst die Atmosphäre, die dieser Raum ausstrahlt. Je länger du deine Aufmerksamkeit auf deine Gefühle lenkst, desto mehr nimmst du vermutlich wahr, was immer es auch ist.

Vielleicht würdest du nun sagen, du nimmst die Energien in diesem Raum wahr. Und vielleicht ist das auch so, aber das hat keine Bedeutung. Bist du schon einmal auf die Idee gekommen, dass du in diesen Momenten, wo du die Atmosphäre in diesem Raum fühlst, deinen eigenen Körper wahrnimmst? Wer beschert dir denn die Gefühle? Es sind die Zellen deines Körpers! Nervenzellen, Hormone und dergleichen mehr. Hättest du keinen Körper, würdest du all das, was du in diesem Experiment fühlst, nicht fühlen. Dein Körper erzeugt deine Gefühle, er ermöglicht dir deine Wahrnehmungen. Du nimmst also letztlich nicht die Energien oder die Atmosphäre des Raumes wahr, sondern deinen Körper.

Würdest du jetzt noch immer sagen, dass du ein paar Absätze weiter oben, vor diesem kleinen Experiment, deinen ganzen Körper wahrgenommen hast? Und ist dein Bild deines Körpers jetzt noch dasselbe wie vorher? Oder nimmst du jetzt deinen Körper als viel mehr wahr als bloß einen physischen Körper mit Gliedmaßen und Organen.

Wir können noch einen Schritt weiter gehen, zu den sogenannten Sinneswahrnehmungen, also Sehen, Hören usw. Du siehst ein Haus oder einen Baum oder einen Menschen. Was nimmst du wahr? Den Baum oder deinen Körper? Wer produziert die Sinneswahrnehmung? Der Baum oder dein Körper? Dein Körper natürlich! Schließ die Augen, und du siehst den Baum nicht mehr. Bist du schon auf die Idee gekommen, dass du auch bei den Sinneswahrnehmungen immer nur deinen Körper wahrnimmst? Und wenn ja, wie oft bist du dir dessen gewahr? Doch eher selten, nicht wahr?

Kehren wir wieder zu unserem Experiment zurück. Du fühlst also etwas in diesem Raum. Aber du fühlst nicht nur. Wenn du genauer hinschaust und ehrlich bist, stellst du fest, dass du auch denkst. Du kannst nicht umhin, deine Gefühle, oder zumindest manche davon, zu benennen, zu beschreiben oder zu kommentieren. Ich sage dir nicht, dein Denken auszuschalten. Lass es da sein. Nimm nur wahr, dass du fühlst und denkst. Du nimmst also zumindest zwei Teile von dir wahr, deinen Verstand und deinen Körper. Vielleicht abwechselnd, vielleicht gleichzeitig. Egal. Nimm nur wahr, was du wahrnimmst. Versuche nicht, etwas wahrzunehmen, was du nicht fühlst, was nicht von selbst kommt. Ganz einfach und offensichtlich. Und einfach und offensichtlich ist, dass hier zwei Teile von dir sichtbar (= wahrnehmbar) werden, die offenbar zusammenspielen.

Eine Idee kommt doch irgendwie aus dem Nichts. Plötzlich ist sie da. Sie ist nicht das Ergebnis eines Nachdenkprozesses. Vielleicht steht sie im Kontext mit Gedanken, die du zuvor hattest, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall ist sie nicht die logische Schlussfolgerung von voran gegangenen Gedanken. Sie ist neu. Und wie bemerkst du sie? Doch durch Gedanken, nicht wahr? Je nach Übung und je nachdem, worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst, kannst du deine Idee auch fühlen. Sie fühlt sich gut oder weniger gut, richtig oder falsch, leicht oder schwer an. Und vieles mehr. Aber das vollständige Bewusstsein über die Idee erlangst du erst, wenn sie auch den Weg in deine Gedanken gefunden hat, wenn sie sich durch Gedanken ausdrückt.

Ich setze hier der Einfachheit halber Idee und Intuition gleich. Wenn du einen Unterschied zwischen beiden fühlst, OK. Aber für die Intuition gilt dasselbe wie für die Idee, sie tritt durch Gedanken in dein Bewusstsein. Hast du schon einmal bewusst den Weg einer Idee oder einer Erkenntnis mitverfolgt? Oder besser gesagt, den Prozess, der bei der Entstehung und der Bewusstwerdung einer Idee in dir abläuft? Da ist einmal der Beginn der Bewusstwerdung. Ein erster, leiser, noch recht verschwommener und unklarer Gedanke. Wenn du diesem deine Aufmerksamkeit schenkst, folgen schnell ein paar weitere Gedanken, die immer klarer und besser wahrnehmbar werden. Spätestens hier werden auch Gefühle deutlich. Sie fühlen sich irgendwie nach Lösung und Begeisterung an. Damit du mit deiner Idee oder Erkenntnis etwas anfangen kannst, beginnst du, bewusst ein paar Gedanken hinzuzufügen. Du versuchst, die Idee in deine 3D-Realität zu bringen. Erst hier schaltest du deinen Verstand ein. Ich habe das bei mir sehr oft wahrgenommen. Es ist ein relativ langsamer Prozess, in dem der Verstand immer mehr in den Vordergrund tritt und die Oberhand gewinnt. Ganz am Anfang sind da zu 100% intuitive Gedanken. Langsam kommen dann die verstandesmäßigen, die analytischen Gedanken. Eine Zeit lang sind sie beide da. Langsam geht der Prozentsatz der intuitiven Gedanken von 100 auf 0, der Prozentsatz der Verstandesgedanken von 0 auf 100. Langsam kann bedeuten, dass es sich um einige Sekunden handelt, es können aber auch wenige Minuten sein. Ich meine mit langsam vor allem, dass es für mich deutlich wahrnehmbar ist, in einem Zeitabschnitt, mit dem ich in meiner menschlichen 3D-Welt etwas anfangen kann.

Wenn du an deine Ideen und Erkenntnisse denkst, kannst du meine Wahrnehmung sicher nachvollziehen. Vielleicht nicht genau so, wie ich sie habe, aber so ähnlich. Ein anderes Beispiel könnte sein, dass du etwas kochst. Du möchtest zB Milch erhitzen und achtest nicht die ganze Zeit auf die Milch auf der Herdplatte. Und plötzlich riechst du verbrannte oder verbrennende Milch. In dem Moment hast du einen Gedanken: Die Milch wegstellen! Was du auch sogleich tust. Vielleicht ärgerst du dich, weil die Milch bereits übergegangen ist, du sie nicht mehr verwenden kannst und dafür den Herd putzen musst. In diesem Ärger kommen eine ganze Menge Gedanken. Der erste Gedanke, „Die Milch wegstellen!“, ist höchstwahrscheinlich ein intuitiver Gedanke, die folgenden könnten intuitiv oder assoziativ sein. Beide kommen nicht vom Verstand. Du hast weder über etwas nachgedacht, noch hast du analysiert. Es haben sich Handlungsaufforderungen und Gefühle (auch) in Gedanken geäußert.

Was kannst du außer Körper und Gedanken noch ganz offensichtlich wahrnehmen? Deine Träume. Ich rede nicht davon, wie deutlich oder wie oft du dir Träume merkst, ob sie sehr bildlich und plastisch oder sehr verschwommen und unklar sind. Ich rede nur von der Tatsache, dass du träumst. Du nimmst wahr, dass du träumst. Und du nimmst wahr, dass Träume recht anders sind als Gedanken und Körper. Das Offensichtliche daran ist, dass es in deinem Leben auch andere Dinge gibt außer Denken und Fühlen und dich physisch bewegen. Nicht mehr. Es gibt etwas, dem du im Wachzustand wenig bis gar keine Aufmerksamkeit schenkst, weil dein Verstand wenig damit anfangen kann und du es gewohnt bist, sehr deinem Verstand zu trauen.

Es soll Menschen geben, die sich gar keines Traumes bewusst sind. Weder dessen von letzter Nacht noch irgendeines anderen, vielleicht in der Kindheit. Falls du so ein Mensch bist, rate ich dir an dieser Stelle, dir darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Lass alles, wie es ist, und halte dich an das, was du ganz einfach und offensichtlich wahrnimmst.

Damit auch wirklich rüberkommt, was ich in diesem Kapitel meine und bezwecken will, sage ich es noch einmal: einfach und offensichtlich. Versuche keinesfalls, irgendetwas wahrzunehmen, was es angeblich geben soll, du aber noch nie wahrgenommen hast. Nimm wahr, was du wahrnimmst. Punkt. Das ist viel genug.

Vielleicht betrachtest du nun deinen Körper anders als zuvor. Er erschafft dir deine Welt. Jedes Gefühl und jeder Sinneseindruck ist zunächst nur deine Wahrnehmung deines Körpers, nicht einer externen Energie. Nun siehst du auch, wie vergleichsweise arm (nicht physische) Engel dran sind. Es ist zwar nicht nett, Engel als Krüppel zu bezeichnen, aber wenn ich mal die negative Schwingung, die wir in das Wort Krüppel hinein legen, weglasse, dann muss ich sagen, dass Engel im Vergleich zu Menschen Krüppel sind. Sie haben keinen Körper! Sie können nur einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was Menschen wahrnehmen. Was Engel wahrnehmen, können Menschen auch, wenn sie etwas üben. Wir können lernen, Schwingungen von Energien zu sehen, zu riechen usw. Wir können das, wir haben diese Fähigkeit, es ist nur eine Frage der Übung. Und darüber hinaus können wir mittels unseres Körpers sehr viel mehr als Engel.

Und vielleicht betrachtest du deinen Verstand nun anders als zuvor. Nicht jeder Gedanke ist ein Produkt deines Verstandes. Du kannst leicht wahrnehmen, wie du mit deinem Verstand Gedanken in eine bestimmte Richtung lenkst, oder sie wieder zerstreust, wenn sie zuvor gebündelt in eine Richtung gegangen sind. Du kannst wahrnehmen, wie deine Gedanken, ob vom Verstand oder nicht, und dein Körper permanent zusammenspielen. Vielleicht nicht immer auf eine Weise, die dir gefällt, aber sie spielen zusammen.

Wenn du so einfach und offensichtlich deine Gedanken, deinen Körper, deinen Verstand und deine Träume wahrnehmen kannst, wieso solltest du dann ausgerechnet deine Seele, die dein Kern und dein wahres Ich ist, sooo schwer wahrnehmen können?

Lass ein paar einfache Fragen durch dich gehen: Wer ist der, der wahrnimmt? Wer fühlt seinen Körper? Wer nimmt seine Gedanken, seinen Verstand und seine Träume wahr? Wer produziert Ideen und nimmt wie wahr? Wer denkt? Wer?

Erwachen

Keine Gewohnheit ist so schwer abzulegen wie die Selbsttäuschung, weil sie uns glauben macht, wir würden uns gar nicht selbst täuschen.

Jed McKenna, Spirituelle Dissonanz

Um die Geschichte, die ich in diesem Kapitel erzählen möchte, in einen Zusammenhang zu stellen, der für dich besser nachvollziehbar ist, beginne ich mit einer Beschreibung meines Lebens der Jahre 2007 bis 2009. Die Entwicklung kulminierte im Dezember 09, den ich dann sehr genau beschreibe, wo ich zum ersten Mal wirklich meine Göttlichkeit wahrgenommen habe.

2007 gab es viele Umwälzungen, in mehrere Richtungen, zunächst höchst erfreuliche und dann immer mehr unerfreuliche. Zu Beginn des Jahres hatte ich noch keine Ahnung von Neuem Bewusstsein oder Neuer Energie. Zumindest nicht bewusst. Im Jahr zuvor hatte ich meinen Job gekündigt und begonnen, mich meiner Spiritualität zu widmen. In den ersten zwei Monaten tat ich – wie in den vier Monaten zuvor – nichts und lebte von dem Geld, das ich noch von meiner Arbeit hatte. Und arbeitslos war ich auch gemeldet. Es mangelte mir also nicht an Geld. In dieser Phase ging ich ein paar große Schritte zu mir selbst. Ich beschäftigte mich mit allen möglichen energetischen Themen. Feng Shui hatte mich schon über mehrere Jahre fasziniert, Experimente damit ergaben erstaunliche Ergebnisse. Aber auch alles andere faszinierte mich. Die Chakren, die Aura, die Geschichte der Erde von einem nicht wissenschaftlichen Standpunkt betrachtet, die Kraft des Geistes und natürlich meine Seele.

In der ersten Jahreshälfte 07 fasste ich den Entschluss, Feng Shui Berater zu werden, und setzte ihn auch gleich um. Das war einmal eine berufliche Umwälzung. Ich konnte es kaum fassen, wie leicht und einfach das ging! Ich schrieb einfach E-Mails an die größten Esoterik-Institutionen in Wien mit dem Anliegen, Seminare zu halten. Sie sagten gleich zu. Die Seminare waren zwar nicht wirklich gut besucht, aber immerhin besucht. Auf diese Art wurde ich in der Öffentlichkeit präsent und bekam auch sofort Beratungsaufträge. Auch fremde Menschen, die mich nicht von den Seminaren kannten, riefen mich an und wollten eine Beratung von mir. Meine einzige Werbemaßnahme war, dass ich einen sehr allgemein gehaltenen Folder über meine Tätigkeit erstellte, der in einem der Läden auflag. Sonst nichts. Nicht einmal eine Homepage. Bereits im ersten Monat meiner Selbständigkeit verdiente ich genug, um davon leben zu können. Nicht in Saus und Braus, aber immerhin genug zum überleben. Und das mit sehr wenig Arbeit. Ich meldete mich vom AMS (Arbeitsmarktservice) ab.

Auf der spirituellen Ebene begann ich in dieser Zeit, an ein großes, mächtiges Schöpferwesen namens Gott zu glauben. Es war wohl nicht der Gott der Religionen und Kirchen, aber immerhin Gott. Außer meiner Seele hatte ich noch ein höheres Selbst, ohne wirklich zu wissen, was der Unterschied war. Ich selbst war in diesem Glaubenssystem sehr klein, ich stand ganz unten in der Hierarchie. Über mir war mein höheres Selbst, darüber meine Seele, darüber die erste Überseele, darüber die zweite Überseele, dann die Monade, dann die normalen Engel, dann die Erzengel, dann die Cherubim und Serafin, und schließlich Gott. Und irgendwie war das alles sehr real, denn ich arbeitete damit. Ich entwickelte eine Kommunikation, bestehend aus einer Mischung von Pendeln, Channeln und einer Art von Beten. Und das funktionierte! Ich holte Energien, schickte andere weg, wieder andere transformierte ich, und das alles konnte ich mehr als deutlich spüren und die Ergebnisse sehen. ZB dadurch, dass ein Schnupfen binnen weniger Minuten weg war. Aber auch andere Dinge. ZB dass Menschen augenblicklich aufhörten zu streiten, sobald ich ihnen die entsprechende Energie geschickt hatte. Das habe ich oft gemacht. Das heißt, in meinem Glauben habe nicht ich das gemacht, sondern Gott und die Engel, ich bat lediglich darum.

Welchen Grund hatte ich also, anzunehmen, dass mein Glaube falsch sei? Gar keinen! Die Energiearbeit funktionierte grandios, meine Lebensumstände waren erfreulich. Ich hatte einen Haufen esoterische Verstandeskonzepte im Kopf, die mir das Gefühl gaben, ein Wissender zu sein. Und jede Menge Wertesysteme. Ich wusste immer besser als andere, was gut und schlecht und was richtig und falsch war.

Zur Jahresmitte hatte ich einen üblen energetischen Zusammenbruch. Meine Kommunikation mit den höheren Wesen funktionierte nicht mehr, und mein Körper fühlte sich an wie ein Stein. Im Vergleich zu der leichten Lichtgestalt, die ich davor gewesen war, war das die Hölle. Meine gewohnte Kommunikation sollte auch nie wieder funktionieren wie in diesen Monaten.

Nachdem mein mittlerweile gewohntes Lebenssystem nicht mehr funktionierte, blieb mir zunächst nichts anderes übrig, als aufzugeben. In diesem Aufgeben meldete sich meine eigene Weisheit immer deutlicher zu Wort, die mir etwas ganz anderes erzählte als die esoterischen Glaubenssysteme. Ich war aber nicht bereit, alles, was mir meine Weisheit sagte, sofort anzunehmen. Einiges schon, aber eben nicht alles. Meine Seele blieb, und Gott blieb auch. Ebenfalls eine Menge Regeln.

Die zweite Jahreshälfte 07 kam mir nur unerfreulich vor. Beruflich ging es rasant bergab, meine Einnahmen schrumpften auf Null. Nach dem ersten Aufschwung hatte ich gleich begonnen, Konzepte zu erstellen und Pläne zu schmieden. Ich begann, meine Tätigkeit mit Arbeit und Anstrengung zu füllen. Je mehr ich mich anstrengte, desto weniger funktionierte. Aber in meinen alten Beruf konnte ich nicht mehr zurück, das brachte ich nicht übers Herz. Im Herbst hatte ich kein Geld mehr. In meiner Panik entschloss ich mich, mir Arbeit zu suchen. Ich wollte Feng Shui irgendwie in meine Arbeit einbringen, und so wurde ich Immobilienmakler. Ich wollte Immobilien unter einem anderen Gesichtspunkt vermitteln. Diese Tätigkeit brachte aber in diesem Jahr noch gar kein Geld ein. Zu Jahresende hatte ich kein Geld und erste Schulden.

Spirituell machte ich einen wesentlichen Fortschritt. Ich begann, Gott nicht um irgendetwas zu bitten, wie früher, sondern mit ihm einfach nur zu reden. Bereits nach wenigen Gesprächen drängte sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass ich da mit mir sprach. Ich meine das nicht im dem Sinn, dass mir bewusst wurde, dass ich Selbstgespräche führte, wie man gemeinhin Selbstgespräche versteht, sondern dass das Gegenüber, mit dem ich sprach, also Gott, ich selbst war. Das befreite mich zwar nicht mit einem Schlag von meiner Gottesvorstellung, schlug aber eine kräftige Kerbe in meine Glaubenssysteme. Sie begannen zu bröckeln.

2008 begann, wie 2007 geendet hatte. Aus meiner Feng Shui Tätigkeit hatte ich keine Einnahmen. Als Makler arbeitete ich viel und strengte mich sehr an, dabei erzielte ich eine Menge Achtungserfolge, aber keine wirklichen finanziellen Erfolge. Geld ließ auf sich warten. Meine Schulden wurden mehr. Im März beschloss ich, diesen Beruf an den Nagel zu hängen. Ich hatte in vier Monaten ca. 2.000 € verdient, einen Großteil des Geldes aber noch nicht erhalten. In diesem Moment, als ich den Entschluss gefasst hatte, aufzuhören, rief mich ein fremder Mann an, um mich als Feng Shui Berater für die Gestaltung eines Gewerbeparks zu engagieren! Also ein größerer Auftrag. In diesen Bereich meines Lebens hatte ich überhaupt keine Energie mehr investiert, ich war nur noch Makler gewesen. Fast zeitgleich erhielt ich einen Auftrag von einer Freundin, die in ein neues Haus gezogen war. Was war jetzt schon wieder geschehen? Ich hatte losgelassen, ich hatte mich von der Anstrengung befreit. Kurz zuvor hatte ich mich wieder arbeitslos gemeldet, um von irgendwoher Geld zu erhalten. Der Geldfluss setzte also wieder ein.

Meine Glaubenssysteme veränderten sich in die Richtung, dass Gott von Monat zu Monat mehr zerbröselte und sich meine Überzeugung, dass ich dieser Gott sei, mehr und mehr festigte. Wohlgemerkt: Zu dieser Zeit hatte ich noch immer nirgendwo dergleichen gelesen oder gehört. Der Crimson Circle war mir noch immer unbekannt. Das alles entstand nur in mir. Ich las Channelings von Kryon im Internet, die ich einige Monate zuvor entdeckt hatte. Aber Kryon sagte bis dorthin nie „Du bist Gott“ oder Ähnliches. Er sprach viel von Gott, aber nie in dem Sinn, dass es das große, mächtige Schöpferwesen nicht gab. Und er sprach viel vom höheren Selbst. In beinah jedem Channeling.