Vom Überleben zum Leben - Reiner Maria - E-Book

Vom Überleben zum Leben E-Book

Reiner Maria

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Beschreibung

Band 1 von 3 aus der Reihe "Überlebst du noch, oder lebst du schon?" Das Leben der allermeisten Menschen scheint vorgegeben zu sein: Geburt, Stempel der Identität (Rasse, Nationalität, Geschlecht ...), Programmierung (wie man sich verhalten muss), Schule, Ausbildung, Beruf, Heirat, Kinder zeugen und immer mühsamer großziehen, Scheidung, Schuften, Verpflichtungen eingehen, Verpflichtungen erfüllen, mit Krankheiten laborieren, Karriere machen (wegen des Ansehens und des Egos), Pension, ein bisschen weiterleben, Gewohnheiten beibehalten, sterben. So einfach und trostlos sieht ein typisches Menschenleben aus. Die Menschen sind mit blankem Überleben beschäftigt. Geld verdienen, Bedürfnisse und Befindlichkeiten anderer berücksichtigen (Familie, Freunde, Chefs, Kollegen, Banken, Ämter, Firmen usw.), sich immer mehr anpassen, weil das gesetzliche und moralische Regelwerk immer umfangreicher wird, mehr Geld verdienen, weil es einfach nicht mehr reicht, sich selbst immer mehr verleugnen. An einem durchschnittlichen Arbeitsplatz ist der Mensch heute mehr versklavt als als Leibeigener im Mittelalter. Die ganze Buchreihe und besonders dieser erste Band zeigt dem Leser, wie aberwitzig das "ganz normale" Leben ist und führt ihn aus diesem Über-Lebensmodus heraus. Denn – so paradox das klingen mag – alles ist sehr einfach. Es ist in erster Linie eine Frage der Perspektive. Völlig einsichtig, nachvollziehbar und einfühlsam werden gänzlich andere, neue und überraschende Perspektiven aufgezeigt und die Illusionen der Gesellschaft einfach abgekratzt. Illusionen, die den Menschen im Überleben festhalten. Der Leser erfährt, wer er jenseits seiner mühsam aufgebauten Identität wirklich ist, um sich endlich selbst entdecken zu können. Er bleibt nicht mehr länger unbewusst, wird von Kapitel zu Kapitel immer bewusster. Es werden die wahren Gesetze des Lebens beschrieben, anhand derer der Mensch sein Leben selbst und eigenmächtig gestalten kann, wie er will. Am Ende hat er jedes Rüstzeug, um sein Leben von Grund auf nach seinem eigenen Geschmack zu ändern und wirkliches Leben zu erfahren.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 161

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Reiner Maria

Überlebst du noch,oder lebst du schon?

Band 1

Vom Überleben zum Leben

In eine neue Identität

Das Buch „Überlebst du noch, oder lebst du schon?“ wurde im Frühjahr 2009 geschrieben, aber nicht veröffentlicht.

Im Herbst 2012 wurde es überarbeitet und erstmals als gebundenes Buch herausgebracht.

Im April 2017 entstand beim nochmaligen Überarbeiten eine dreibändige Buchreihe, die als Taschenbuch und als eBook herausgegeben wurde.

Geistiger Urheber und Copyright:Reiner Maria

© 2009 – 2017, alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Prolog

Überleben

Das ganz normale Leben

Genau betrachtet

Wer oder was bestimmt dein Leben?

Die üblichen Verdächtigen

Was denn nun?

Hast du Probleme?

Gesetze des Lebens

Wer bist du?

Erleben

Vielfalt

Ich und Selbst

Größe

Einzigartig

Zusammenfassung

Wer bist du nicht?

Gott, Engel & Co

Gott

Engel

Aufgestiegene Meister

Seele

Channeling

Warum das alles?

Bewusstsein

Du bist der Schöpfer

Bewusstheit

Verantwortung

Übergang

Prolog

Das Leben der Menschen in unserer heutigen Welt scheint von Geburt an vorgezeichnet zu sein. Man kommt auf die Welt und erhält einen Stempel. Er beinhaltet Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Nationalität, Religionszugehörigkeit, soziale Zugehörigkeit und ähnliche Dinge. Dieser Stempel wird Identität genannt. Auf die eine oder andere Art verbringen fast alle Menschen dann den Rest ihres Lebens damit, diese Identität zu verteidigen, auszubauen und hartnäckig aufrecht zu erhalten. Sie identifizieren sich mit ihrem Stempel, sie meinen, er sei das, was sie ausmacht.

In der frühen Kindheit, die für die meisten Menschen die unbeschwerteste Zeit ihres Lebens ist, beginnen Eltern und Gesellschaft, Glaubenssysteme in dem kleinen Menschen aufzubauen. Also Vorstellungen darüber, was das Leben ausmacht und wie man in der gegebenen Gesellschaft und sozialen Schicht leben muss, um als Mensch anerkannt zu werden. Man geht zur Schule, macht anschließend eine Berufsausbildung, ergreift einen Beruf, muss an seinem Arbeitsplatz ordentlich arbeiten und tun, was andere vorgeben. Dieses Prinzip hat man in der Schule schon gelernt und verinnerlicht. Irgendwann heiratet man und setzt Kinder in die Welt. Zu den heutigen Mustern gehört es mittlerweile dazu, sich wieder scheiden zu lassen und das religiöse Bekenntnis abzulegen oder zu wechseln. Man arbeitet weiter, quält sich ab für die Kinder, wechselt ein paarmal den Arbeitsplatz und versucht, so gut es geht, Karriere zu machen. Das bedeutet, mehr Geld zu verdienen und Positionen zu erreichen, in denen man Macht über andere Menschen ausüben kann.

Zwischendurch verbringt man seine Freizeit damit, irgendetwas zu konsumieren. Sei es Essen, Getränke, Alkohol, Film und Fernsehen, Fitness (ist heute nichts anderes als Konsum), Kultur (wird in der Regel konsumiert und nicht genossen) usw. Im Lauf des Lebens wird das Geflecht an Verpflichtungen immer größer. Man hat finanzielle Schulden und jede Menge Schulden bei Freunden, Familie, Arbeitskollegen, Institutionen aller Art usw. Zu glauben, der Tante der Freundin der eigenen Tochter etwas zum Geburtstag schenken zu müssen, ist eine Schuld. Man muss sie genauso bezahlen wie die Kreditrate auf der Bank. Das Geflecht der Verpflichtungen wird über die Jahre und Jahrzehnte immer erdrückender. Irgendwie scheint man ständig damit beschäftigt zu sein, irgendwelche Verpflichtungen zu erfüllen, damit man nichts befürchten muss, damit einem niemand etwas antut, damit man gut dasteht, damit man seine Ruhe hat. Und man muss sich natürlich immer korrekt verhalten. Je nach Moralkodex der engeren und weiteren Umgebung. Man wird immer schlapper und glaubt, sich anders ernähren und mehr Fitness machen zu müssen. Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte werden häufiger.

So wurstelt man sich durch bis zur Pension. Dann hat man mehr Zeit für sich, weniger Verpflichtungen, aber auch weniger Geld. Die meisten Menschen genießen ihr Leben in der Pension mehr als das Leben davor. Man lebt weiter dahin, wie man es gewöhnt ist, steht zur selben Zeit auf wie früher, obwohl man es nicht muss, macht ein paar Reisen, erschlägt den Tag irgendwie und wartet auf den Tod. Und das war jetzt ein Menschenleben.

Moment! Wie war das? Das war ein Menschenleben? Das soll Leben sein? Nein, wirklich nicht! Das ist blankes Überleben, wie eh und je, nur unter leicht veränderten Umständen. Unselbständig arbeitende Menschen sind heute in größerem Ausmaß Sklaven als die Leibeigenen im Mittelalter. In ihrem Denken sind sie genauso unfrei wie im Mittelalter. Sie werden in einem Maß indoktriniert, manipuliert, programmiert und hypnotisiert, das alles, was es jemals auf diesem Planeten gegeben hat, bei weitem übersteigt. Der Unterschied zu früheren Zeiten ist nur der, dass die Menschen glauben, frei zu sein. Und das macht die Sache noch schlimmer, denn dadurch lassen sie sich noch bereitwilliger als früher programmieren.

Ein vorgezeichneter Pfad: Geburt, Identität, Programmierung auf den engen Pfad, Schule, Ausbildung, Beruf, Heirat, Kinder zeugen und immer mühsamer großziehen, Scheidung, Schuften, Verpflichtungen eingehen, Verpflichtungen erfüllen, mit Krankheiten laborieren, Karriere machen (wegen des Ansehens und des Egos), Pension, ein bisschen weiterleben, Gewohnheiten beibehalten, sterben. So einfach und trostlos sieht ein typisches Menschenleben aus.

Und dafür sind wir hierher gekommen, auf diesen wunderschönen Planeten?

In Gesellschaften, die deutlich anders strukturiert sind als unsere europäische, sieht der Pfad anders aus, aber es gibt ihn auch dort. Und sicher, zu einer beliebigen früheren Zeit gab es auch vorgegebene Pfade. Je nach Zeit und Kultur waren die Pfade unterschiedlich.

Doch halt! Legt nicht die Tatsache, dass es zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Pfade gab und gibt, den Schluss nahe, dass das Leben keineswegs so sein muss, wie ich es beschrieben habe? Dass man nicht entlang dieses Pfades gehen muss? Und dann gibt es doch auch die bekannten Ausnahmeerscheinungen, die sich zu ihrer Zeit wenig um die Trampelpfade gekümmert haben. Mozart, Shakespeare und Picasso. Aber auch große Politiker und Heerführer wie Napoléon, Alexander der Große oder Lenin. Sie alle beschritten keine vorgezeichneten Pfade.

Und dann ist da noch etwas. Wir leben heute in einer Zeit, in der die größten Veränderungen seit Menschengedenken stattfinden und in der die Vielfalt an Möglichkeiten, die jedem Menschen zur Verfügung stehen, nahezu unendlich groß ist und dabei noch ständig wächst.

Wenn man das alles zusammenzählt, muss man zu dem Schluss kommen, dass jeder Mensch sein Leben selbst in die Hand nehmen und seinen eigenen Pfad gestalten kann. Und dass er ihn jederzeit ändern kann, wenn er ihm nicht mehr gefällt.

Die vorliegende Buchreihe „Überlebst du noch, oder lebst du schon?“ zeigt dir, wie du das machen kannst. Sie zeigt dir, wer du eigentlich wirklich bist und dass du jede Möglichkeit hast, zu tun, was immer du willst, also wirklich zu leben. Egal, welchen Stempel du bei deiner Geburt bekommen hast. Denn jenseits des Stempels bist du ein Mensch, und das bedeutet sehr viel mehr, als Menschen das üblicher Weise glauben. Wir befreien uns von den Illusionen, die die Gesellschaft uns vorgaukelt, und leben endlich.

Ich nehme dich bei der Hand und führe dich auf eine Reise. Die Reise beginnt beim typischen Überleben der heutigen Menschen, was sie als ganz normales Leben empfinden. So, wie sie es gelernt haben, entlang des vorgezeichneten Pfades. Und schon beginnen wir, hinter den Schleier der unbewussten Muster zu schauen, um zu sehen, was denn da los ist. Dann betrachten wir, was alles dein Leben zu bestimmen scheint und schauen uns deine Probleme an.

Und nun zeige ich dir, wie die wirklichen Gesetze des Lebens aussehen. Sie sind sehr anders, als du bisher geglaubt hast. Du kannst aber jederzeit den Test anhand deines eigenen, bisherigen Lebens machen und wirst feststellen, dass es tatsächlich gemäß diesen Gesetzen funktioniert.

Jetzt ist es an der Zeit, dir zu zeigen, wer du wirklich bist. Dein wahres Wesen hat nichts mit deinem Geburtsstempel zu tun. Du bist unendlich viel mehr als das und hast viel mehr Möglichkeiten, als du dachtest. Und weil wir gerade bei dir sind, bei deinem wahren Wesen, gehen wir gleich der Frage nach, wer Gott ist. Denn auf irgendeine Weise schwebt eine Vorstellung von Gott in fast jedem Menschen herum. Wir bringen Licht in dieses Dunkel. Bei dieser Gelegenheit schauen wir auch gleich auf Engel und dieses Etwas namens Seele.

Warum tun wir das alles? Weil es um dich und dein Leben geht und all das sehr viel mit dir und deinem Leben zu tun hat. Und so landen wir gleich beim Thema Bewusstsein, dem meist ignorierten Thema der Welt. Dabei ist es letztlich dein Bewusstsein, das dein Leben gestaltet. Und es ist Bewusstsein, das andere Menschen ständig zu manipulieren und zu programmieren versuchen. Doch du kannst dir dessen bewusst werden und dein Leben bewusst gestalten. Du bist der Schöpfer deines Lebens!

Hier endet der erste Band. Er ist die unentbehrliche Grundlage für alles Weitere. Du wirst von Kapitel zu Kapitel immer bewusster, es wird dir immer klarer, wie du dein Leben erschaffst und wie du das ändern kannst. Du bist aus dem Überleben heraus gekommen und ins Leben eingestiegen.

Im zweiten Band geht es dann ausschließlich um dein neues Leben. Was denkst du über Liebe, Vertrauen, Leidenschaft und Genuss? Ich zeige dir gänzlich andere Seiten dieser Themen. An welche Stelle stellst du dich selbst im Vergleich zu anderen Menschen? Wie sehr gehst du auf Wünsche und Bedürfnisse anderer ein und wie sehr auf deine eigenen? Ah, erwischt! Nicht wahr?

Wie viel weißt du über deinen Körper, deinen Glauben, deine Gefühle und über deinen Verstand? Ich vermute, viel zu wenig. Denn du wurdest darauf programmiert, dich mit diesen Dingen wenig bis gar nicht auseinanderzusetzen und die Sache irgendwelchen Experten zu überlassen, die selbst keine Ahnung davon haben. Dabei sind wir hier mitten im Kern deines Systems, der hauptverantwortlich dafür ist, wie du dein Leben gestaltest oder von anderen gestalten lässt.

Und wenn du dein Leben einmal gestalten willst, tust du das jetzt, oder legst du es in die Zukunft? Welche Bedeutung hat deine Vergangenheit? Sehnst du dich an andere Orte? Das Hier und das Jetzt sind für dein Leben genauso wichtig wie dein Glaube und deine Gefühle.

Glaubst du, dass die bewusste und völlig wahlfreie Gestaltung deines Lebens eine anstrengende Arbeit ist? Wenn ja, warum? Ich weiß natürlich warum, weil du es so gelernt hast. Von selbst wärest du nämlich nicht auf diese absurde Idee gekommen. Ich zeige dir, wie einfach das bewusste Erschaffen deiner Welt in Wahrheit ist.

Einen völligen Paradigmenwechsel gibt es natürlich auch bei den Themen Geld und Partnerschaft. Auch hier wurdest du von der Gesellschaft mit aberwitzigen Vorstellungen gefüttert. Vorstellungen, die ein wirkliches Leben verhindern, anstatt es zu unterstützen.

Somit haben wir im zweiten Band alle wesentlichen Bereiche des Lebens behandelt. Wenn du am Ende des Bandes an den Beginn des ersten Bandes zurückschaust, wirst du feststellen, dass du in ziemlich kurzer Zeit eine unglaublich lange Reise zurückgelegt hast.

Im dritten Band gibt es Schlag auf Schlag ein weiteres Lebensthema. Gerade so, als ob die ersten beiden Bände noch nicht genug gewesen wären. Nun, du stehst bereits voll im Leben, und ich zeige dir immer mehr Aspekte davon. Kämpfen und Spielen, Einfachheit, Mitgefühl und Respekt, Humor, Regeln und Kompromisse, und und und. Du wirst dich vor Inspiration nicht mehr retten können! Und vor Entdeckung um Entdeckung, nämlicher deiner eigenen Muster, die dich im Überleben festgehalten haben.

Schließlich ist die Reise zu Ende. Du bist ein anderer Mensch als zuvor, weil du dich selbst und die ganze Welt anders siehst. Weil du dein Wesen, die Gesetze des Lebens und deine Möglichkeiten kennst. Und weil du nun von deinen Möglichkeiten Gebrauch machst.

Und am Ende sagst du dir, dass es doch ganz leicht war, den Stempel abzugeben, den vorgezeichneten Pfad zu verlassen und deinen eigenen Pfad, der ganz und gar dir angepasst ist, zu erschaffen.

Überleben

Das ganz normale Leben

Im Folgenden zeige ich ein paar Situationen von Menschen auf, die mir in meinem Leben begegnet sind. Die Situationen sind – gesamt betrachtet – typisch für die heutige Gesellschaft. Sie sind typisch für eine Grundeinstellung dem Leben gegenüber, für eine Erwartungshaltung, die die meisten Menschen einnehmen. Sie zeigen das, was die meisten Menschen als ganz normal empfinden und leben.

Andrea, Anfang 30, ledig, keine Kinder

Andrea arbeitet in einem mittelgroßen Dienstleistungsbetrieb in der Verwaltung. Die Arbeit erfordert große Genauigkeit, ist aber sonst wenig herausfordernd und lässt praktisch keinen Spielraum für Kreativität. Die Tätigkeit ist dementsprechend schlecht bezahlt. In ihrer Freizeit gibt sich Andrea gern ihrer großen Leidenschaft, dem Malen, hin. Sie ist schon längere Zeit unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation, traut sich aber nicht zu kündigen. Sie fürchtet, dass ihre Ausbildung und ihre Berufserfahrung zu gering sein könnten, um woanders eine erfüllendere und besser bezahlte Arbeit zu finden. Zu kündigen ohne zu wissen, was sie weiter tun würde, einfach sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen, kommt erst recht nicht in Frage, weil Andrea sehr auf materielle Sicherheit bedacht ist und das Gefühl eines sicheren monatlichen Einkommens braucht.

Max, Anfang 40, ledig, keine Kinder

Max hat einen Freund, den er seit seiner Kindheit kennt. Er fühlt sich mit seinem Freund sehr verbunden, aber mehr noch fühlt er eine Verpflichtung dem Freund gegenüber. Dieser Freund führt ein tragisches Leben. Ein Ereignis, dem er eine alles dominierende Bedeutung zumisst, hat ihn völlig aus der Bahn geworfen. Seit diesem Ereignis lebt er von einer Art Pension, trinkt Unmengen von Alkohol und benutzt alle Menschen, die er kennt, um von ihnen Energie abzusaugen. Sei es in Form von Geld, Aufmerksamkeit, Mitleid oder sonst was. Max ist alles andere als glücklich mit seinem Freund. Er findet dessen Verhalten meistens dumm, anstrengend, unmoralisch, ja manchmal widerwärtig. Trotzdem steht er immer zur Stelle, wenn er vom Freund gerufen wird, und gibt ihm jede Energie, die er begehrt. Freilich geht das voll auf die Kosten von Max, und zwar ohne dass der Freund davon wirklich profitieren würde. Max betrachtet den Freund als einen Bruder, für den er einfach immer da ist und da sein muss. Den Energiehahn zuzudrehen kommt für Max nicht in Frage, das wäre sehr unmoralisch für ihn. Also leidet er weiter und sieht keinen Ausweg aus der Situation. Es sei denn, dem Freund würden plötzlich alle Lichter aufgehen, und er würde sein Verhalten um 180° ändern.

Aber wie soll dem Freund ein Licht aufgehen, wenn seine ganze Umgebung sein Spiel mitspielt?

Die Einstellung von Max, die diesem Freund gegenüber sichtbar wird, zeigt sich natürlich auch in allen anderen Lebenssituationen. ZB arbeitet er bis spät abends und an Wochenenden, weil das von ihm erwartet oder gewünscht wird. In seiner Freizeit versucht er, mit allen Menschen gut auszukommen, seien sie auch noch so lästig oder unangenehm. Dabei nimmt er sich selbst natürlich zurück, ist kulant, um unter keinen Umständen Konfliktsituationen herauf zu beschwören.

Nora, Ende 40, verheiratet, drei Kinder

Nora arbeitete viele Jahre – ich glaube, es waren 16 – in der kleinen österreichischen Niederlassung eines internationalen Produktionsbetriebes. Sie machte ihre Arbeit äußerst gewissenhaft und mit viel Engagement und Eigeninitiative. Dabei war sie sehr erfolgreich, ihr Aufgabengebiet wurde immer größer, sie übernahm stetig mehr Verantwortung. Nun war sie nicht nur eine gute Arbeitskraft, sondern verfügte auch über ein umgängliches und freundliches, natürlich wirkendes Wesen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Nora bei Kollegen und Kunden gleichermaßen beliebt war.

Die andere Seite dieser schönen Beschreibung ist aber, dass Nora ihre Arbeit zunehmend als belastend empfand. Körperliche Symptome nahmen zu. Starke Verspannungen in Hals und Rücken, Schmerzen in Knien und Schultern usw. Sie war stetig auf der Ausschau nach neuen Therapieformen, die ihr helfen sollten, ihren Körper wieder schmerzfrei zu machen.

Eines Tages wurde Nora gekündigt. Scheinbar aus heiterem Himmel. Die Begründungen waren natürlich dünn und fadenscheinig. Wie kann es so etwas geben? Wie kann man eine so gute, zuverlässige und allseits beliebte Mitarbeiterin kündigen?

Ihr Familienleben empfindet Nora als ausgesprochen erfüllend und befriedigend. Sie hat es vor langer Zeit geschafft, ihren Mann zu akzeptieren, so wie er ist. Ihr Mann tut das scheinbar ebenfalls. (Kleine Anmerkung von mir an dieser Stelle: Eine solch bedingungslose Akzeptanz des Lebenspartners habe ich in meinem Leben sehr selten gesehen. So eine Haltung lässt eine Unzahl von Problemen gar nicht erst entstehen.) Die Beziehung zu den Kindern ist ausgezeichnet, halb fürsorglich, halb freundschaftlich. Im Haus von Nora ist viel Leben, es kommt viel Besuch. Nun, vielleicht ist das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern zu gut. Die beiden älteren Kinder sind erwachsen und berufstätig. Doch sie denken nicht daran, aus dem Elternhaus auszuziehen.

Einzig der älteste Sohn von Nora bereitet ihr immer wieder Sorgen. Er ist öfter unachtsam und manövriert sich dadurch immer wieder in Schwierigkeiten. Nora hilft ihm natürlich, fragt sich aber gleichzeitig, ob diese Hilfe der richtige Weg ist. Weiters fragt sie sich, ob ihr Sohn denn überhaupt in der Lage ist, auf eigenen Beinen zu stehen.

Fazit: Trotz einer scheinbar sehr glücklichen Lebenssituation geht Nora mit einem Bündel von Sorgen schlafen und wacht mit demselben Bündel Sorgen wieder auf. Diese Sorgen manifestieren sich in ihrem Körper und bestimmen ihr Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich. So hat sich Nora zB nie gefragt, ob in ihr eine Leidenschaft schlummert, die sie bis jetzt noch nie gelebt hat. Weder beruflich noch als Hobby.

Thomas, Mitte 40, verheiratet, zwei Kinder

Thomas hat eine verantwortungsvolle Position im Backoffice-Bereich eines mittelgroßen Dienstleistungsbetriebes inne. Er ist verantwortlich für die Umsetzung von Projekten, die eine stetige Steigerung der Qualität und der Effizienz des Handelns der Firma zum Ziel haben. Vieles von dem, was in dieser Firma vorgeht, beurteilt er als schwachsinnig. Mit diesem Umstand hat er sich in der Weise arrangiert, dass er sich nichts mehr zu Herzen nimmt. Sein Handeln an seinem Arbeitsplatz ist in gewisser Weise losgelöst von ihm selbst. Da er für seinen Aufgabenbereich hoch qualifiziert ist, erledigt er alles trotz dieser mangelnden Identifikation mit hoher Qualität. Mit der Routine des Fachmannes. Sein Aufgabenbereich ist sehr groß. Aus diesem Grund und aufgrund seiner Qualifikation treten viele Menschen mit vielen Wünschen an ihn heran. Thomas ist ausgesprochen hilfsbereit und erledigt die meisten Wünsche wenn möglich sofort, auf jeden Fall aber schnell. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es Zeiten gibt, in denen Thomas unter starkem Stress steht.

In der Familie sieht Thomas seine Position in großem Maße als die des Unterstützers. Seine Kinder rufen ihn oft untertags an, um ihn um etwas zu bitten. Mehr noch als in der Arbeit sind die Unterstützungsgesuche seiner Kinder für Thomas Aufträge zum tätig werden. Seine Frau, ein sehr selbständiger Mensch, will wesentlich seltener etwas von ihm. Umso öfter fragt Thomas sie, ob sie lieber dieses oder lieber jenes möchte, ob dieses oder jenes angenehm für sie sei. Er möchte einfach alle Menschen um ihn, an denen ihm etwas liegt, zufrieden stellen. Diese Haltung endet natürlich nicht in der eigenen Familie und in der Firma. Sie erstreckt sich auch auf andere Verwandte und gute Freunde.

Thomas hat also wirklich wenig Zeit. Den überwiegend größten Teil seiner Zeit verbringt er damit, für andere etwas zu tun. Manchmal hat er Phasen, in denen er völlig überfordert und ausgelaugt ist, wo er einfach weg möchte und Ruhe haben möchte. Aber nicht genug damit, dass Thomas immer für andere da ist. Er ist auch noch ein ausgesprochen ruhiger Mensch. Nicht in dem Sinn, dass er wenig redet und passiv ist, sondern im Sinn von unaufgeregt. Ich kenne ihn seit ca. sieben Jahren. In dieser ganzen Zeit habe ich ein einziges Mal von einer Bekannten gehört, dass Thomas einmal anlässlich einer sehr unangenehmen Situation ein lautes Wort über die Lippen brachte. Ich selbst habe Derartiges nie erlebt. Auch habe ich ihn nie schimpfen oder über etwas klagen gehört. Alles, was ihm missfällt, wird irgendwie hinunter gewürgt und darf nicht mehr heraus.