Bewusstsein - Erwachen - Erleuchtung - Neue Energie - Reiner Maria - E-Book

Bewusstsein - Erwachen - Erleuchtung - Neue Energie E-Book

Reiner Maria

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Beschreibung

Ausgewählte Texte aus 13 Jahren (2011 – 2023) meines Blogs in 28 Kapiteln zusammengestellt. Man könnte dieses Buch auch "Best of Blog" nennen. Das Ergebnis ist überraschend. Ich habe die Auswahl zu 100% aus meinem Gefühl getroffen und bin dabei nicht chronologisch vorgegangen. Dabei ist kein Wirrwarr entstanden, sondern ein wohl dosierter Auszug meines Schaffens als Blogautor. Ebenso überraschend ist die Dichte des Buches, deshalb ist es auch nur mäßig umfangreich. Es wird in den Tiefen des Bewusstseins gegraben und geforscht; wahrlich keine leichte Kost. Langsam lesen ist hier eindeutig besser als verschlingen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 208

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Reiner Maria

Bewusstsein – Erwachen – Erleuchtung – Neue Energie

Ausgewählte Texte

Alea jacta est

(Lateinisch für: Die Würfel sind gefallen.)

Geistiger Urheber und Copyright:

Reiner Maria

© 2025, alle Rechte vorbehalten

Erste Ausgabe: Wien, März 2025

Vorwort

Im März 2025 ist mir aufgefallen, dass ich auf meiner Website ziemlich viel schreibe und nur ein Bruchteil davon in Buchform verfügbar ist. Nun weiß ich schon aus Erfahrung, dass, wenn mir etwas auffällt, dies mit einer Idee verbunden ist. Und in der Tat ist parallel zu dem Auffallen die Idee entstanden, „Ausgewählte Texte“ als Buch herauszubringen.

Bereits vor etlichen Jahren hatte ich die Idee zu einer Anthologie. Im Bücher-Ordner meines Laptops standen aber im Order Anthologie nur ein paar Fragmente, ich hatte die Idee damals wieder verworfen. Im Gegensatz zu jetzt, wo die Idee sehr vorherrschend war verbunden mit dem typischen inneren Drang, dieses Buch herauszubringen. Diesen Drang kenne ich, er kommt aus der Seele. Ihm zu widerstehen ist zwecklos. Ihm zu folgen hingegen verschafft mir große Freude.

Ausgewählte Textelautete also diesmal mein innerer Auftrag, und das ist eine Anthologie. Bloß dass üblicher Weise eine Anthologie ausgewählte Texte mehrerer Autoren enthält, in meinem Fall nur Texte von mir. Eine zusätzliche Motivation für mich war, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass Leser ganz gerne Bücher von mir lesen, die auf Texten von meiner Website beruhen.Es reihte sich Idee an Idee.

Doch zunächst noch ein kurzer Blick in die Vergangenheit von Reiner Maria als Buchautor. Im Jahr 2011 habe ich so etwas zum ersten Mal gemacht mit dem Buch Ein Jahr Leben in der Neuen Energie. Der Inhalt umfasste alle Beiträge meines ersten Jahres als Autor von Blogeinträgen usw., was immerhin 56 Kapitel ergab. Das war damals mein drittes Buch, aus dem ein paar Jahre später mein fünftes Buch wurde. Das ist dadurch entstanden, dass mein erstes Buch ein echter Schmöker war, aus dem ich später drei Bücher machte.

Im Jahr 2021 kam mein zweites Buch dieser Art heraus. Ich nahm kurzerhand meine Neue Energie Lehren und veröffentlichte sie unter dem Titel Spirituelles Erwachen. Das sollte sich als gute Idee für den Markt erweisen, denn seither wird dieses Buch am häufigsten gekauft. Da die Lehren dynamisch sind und wachsen, ist dieses Buch nicht mehr ganz aktuell. Die wesentlichen Dinge stehen aber drin.

Schließlich erschien im Jahr 2024 eine kleine Blog.Serie bestehend aus fünf langen Blogeinträgen als eBook, und zwar nur als eBook. Nachdem diese Blogeinträge so lang sind, ergäben sie als Taschenbuch immerhin ein Büchlein von über 80 Seiten. Darin wird die Leidensgeschichte und ihre Auflösung erzählt, die ich im Jahr 2022 erlebt habe. Titel des eBooks: Vom Leid zur Erkenntnis.

Es verseht sich von selbst, dass die vorliegende Anthologie keine Zeile der vorgenannten Bücher enthält, womit ich wieder in der Gegenwart und bei den aneinandergereihten Ideen bin. Dieses Buch enthält nur Blogeinträge, und zwar aus den Jahren 2011 bis 2023, das sind 13 Jahre. Davon gibt es zwei Ausnahmen: das erste und das letzte Kapitel sind Kapitel aus den Lehren (Was ist Bewusstseinund Umstieg ins göttliche Leben.) Das erste Kapitel gibt es außerdem schon in Spirituelles Erwachen, aber es gehört einfach als Einleitung hierher. Das erste und das letzte Kapitel bilden quasi die Klammer, innerhalb der sich das ganze Buch entfaltet.

Die Blogeinträge sind bunt zusammen gewürfelt und mit keinem Datum versehen. Sie sind auch nicht thematisch gruppiert Das ist der besondere Gag dieses Buches. Du liest also zB einen Eintrag aus 2016, gefolgt von einem Eintrag aus 2023, dem ein Eintrag aus 2012 folgt. Du wirst weder inhaltlich noch stilistisch einen Unterschied bemerken. Ich war 2011 erleuchtet und 2023, und die Zeit dazwischen und davor und danach.Da kann nichts substanziell Unterschiedliches an Inhalten rauskommen. Es ist in all den Jahren immer um verschiedene Aspekte des Riesenthemas Bewusstsein gegangen. Mit den Teilaspekten Erwachen, Erleuchtung und Neue Energie. Das ist der Titel des Buches, und das ist das Motto meiner Website.

Natürlich, das Bewusstsein, das ich bin, ist seit 2011 enorm gewachsen, deshalb konnte ich 2023 andere und mehr Aspekte beleuchten als 2011. Aber ICH bin ICH, seit Anbeginn meiner Existenz, und das habe ich im Dezember 2009 erkannt und klar gesehen.

Die Besonderheit der Auswahl der Texte und das Weglassen des Erstellungsdatums der Einträge haben ein Ergebnis entstehen lassen, das mich selbst überrascht hat. Ich habe mich bei der Auswahl rein auf mein Gefühl verlassen und keine Verstandeskriterien angewendet. Dadurch ist mir einerseits aufgefallen, dass das Datum keine Rolle spielt, und andererseits, dass ich letztlich doch eine Geschichte erzählt habe. Und zwar die große Geschichte von Bewusstsein.

Das Buch hat nur ca. 180 Seiten. Natürlich gibt es viel mehr Texte, aber dicker durfte das Buch nicht sein. Es ist nämlich sehr dicht. Es geht ja in die Tiefe, und das muss man erst einmal verdauen. Leser, die Bücher gerne verschlingen, verpassen das meiste. Meine Empfehlung lautet also: langsam lesen.

Die Auswahl der Texte war die eigentliche Arbeit und eine kleine Herausforderung. Und nun ist die Wahl getroffen, die Würfel sind gefallen. Alea jacta est.

Wien, im April 2025

Was ist Bewusstsein?

Was ist denn dieses Bewusstsein, wenn es nichts mit dem Verstand zu tun hat? Erscheint es nicht allen Menschen so, als ob sie letztlich mit ihren Gedanken erfassen würden, was ihr Leben ausmacht? Ja, es erscheint ihnen so, und deshalb fällt es ihnen so schwer zu erfassen, wer sie wirklich sind.

Die einfachste und ursprünglichste Art von Bewusstsein ist Ich bin. Mit anderen Worten, Bewusstsein ist sich seiner eigenen Existenz bewusst. Bewusstsein weiß, dass es existiert. Das war das Urbewusstsein (das die Menschen heute Gott nennen); es wusste, dass es existierte, mehr nicht. Bis es irgendwann die genialste Idee aller Zeiten hatte und fragte: WER bin ich? Damit begann Schöpfung. Alles, was die Menschheit und andere Zivilisationen in der gesamten Schöpfung tun, ist nichts anderes, als immer mehr Antworten auf die Frage Wer bin ich? zu finden.

Nachdem wir Zuhause, also den ersten Schöpfungskreis, verlassen hatten, dabei die größte Hölle aller Zeiten erlebt hatten und uns nach diesem Riesentrauma völlig isoliert in der totalen Leere wiedergefunden hatten, hatte jeder von uns für sich selbst die bislang bedeutendste Erkenntnis: Ich existiere! Ich bin! Es gibt mich! Wir wurden uns also unserer eigenen Existenz gewahr. Zuhause hatten wir dieses Gewahrsein keineswegs.

Und so machte sich jedes beseelte Wesen auf seine eigene Reise, um herauszufinden, wer es ist, was es kann, was es zu entdecken und zu erfahren gibt. Dabei erschuf jeder von uns und wir alle zusammen Universen, physische und nicht-physische Lebensformen, eben alles, was es gibt. Also bedenke, dass Universen mit allem, was sie beinhalten, ein Teil des Bewusstseins ist, das du bist, und nicht umgekehrt. Du bist also nicht Teil eines Universums, sondern dieses Universum ist ein Teil von dir. Siehst du, dessen kannst du dir nun bewusst sein oder auch nicht.

Bewusstsein hat keinen Verstand, und somit keine Intelligenz. Bedenke das, wenn du dazu neigst, Intelligenz einen hohen Wert beizumessen. Bewusstsein besitzt kein Wissen in dem Sinn, was Menschen unter Wissen verstehen. Das heißt, Bewusstsein sammelt keine Informationen, keine Daten und Fakten. Bewusstsein macht Erfahrungen. Damit ist nicht die Art von Erfahrung gemeint, wie Menschen sie kennen. Menschliche Erfahrungen sind getränkt von Gedanken und Emotionen, und so wird jede Erfahrung in unendlich viele Einzelteile zerstückelt. Bewusstsein interessiert sich nicht für Details, es nimmt die Essenz der Erfahrung. Und das ist die Erfahrung, wie Bewusstsein sie kennt. Mit jeder solchen Erfahrung wächst das Bewusstsein, es expandiert. Und das, was Bewusstsein dann hat, ist nicht Intelligenz, sondern Weisheit.

Ein Beispiel: Ein Mensch macht abertausende Male die Erfahrung von Begrenzung, immer in leicht anderer Form, also die Details rundherum sind anders. In der Begegnung mit verschiedenen anderen Menschen, in unterschiedlichen Situationen. Bewusstsein erfährt dabei immer nur: Begrenzung. Die Details spielen keine Rolle. Und es erfährt, dass Begrenzung für das menschliche Wesen wohl sehr bedeutend sein muss.

Bewusstsein ist Gewahrsein. Es ist sich seiner Existenz und seiner Erfahrungen gewahr. Es ist immer im Jetzt, sich voll gewahr dessen, was es alles ist. War es sich ursprünglich nur seiner Existenz gewahr, so ist es nun unendlich viel größer und reicher und weiser, durch seine Erfahrungen. Bewusstsein kennt keine lineare Zeit. Die Zeit des Bewusstseins ist die Abfolge von Erfahrungen, die in ihrer Dimension mit keiner linearen Zeit korrespondieren.

Bewusstsein denkt also nicht und hat keine Emotionen. Es hat auch keine Augen und Ohren. Bewusstsein erfährt durch Fühlen. Fühlen unterscheidet sich ganz wesentlich von den menschlichen Bauchgefühlen, also Emotionen, die nur durch den Verstand möglich sind. Ein besseres Wort für Gefühl ist vielleicht Gespür. So bewegt sich Bewusstsein fort, durch Gespür. Bewusstsein erfährt sich nicht nur durch Gefühl, es drückt dieses Gefühl auch aus, und zwar immer, in jedem Moment. Dieser Ausdruck von Bewusstsein ist Schöpfung.

Bewusstsein ist das, was du in deinem Kern wirklich bist. Die energetische Form des Teiles von dir, der gerade auf der Erde seine Erfahrungen macht, ist sehr vorübergehend. Du bist Bewusstsein. Setz dich also hin, schließe deine Augen, vergiss die Zeit, entspann dich, und fühle, wessen du dir gewahr bist. Und so kommst du schnell deiner wahren Natur ein großes Stück näher. Und so kommst du auch dem näher, was du wirklich ausdrücken willst.

Fortgeschritten erwachende und erleuchtete Menschen sprechen oft von altem und neuem Bewusstsein. Ich auch. Wobei das neu oft groß geschrieben wird, also Neues Bewusstsein, um ihm eine besondere Bedeutung zu verleihen.

Im alten Bewusstsein ist die Vorstellung der Trennung fix verankert. Die Seele (ein anderes Wort für Bewusstsein) glaubt fest, von Zuhause getrennt zu sein. Das war ihre Erfahrung, sie kannte nie etwas anderes. Sie kannte Zuhause, sie war ja da, und weiß, dass sie von dort weggegangen ist, und zwar eher unfreiwillig. Später hat sie sich selbst erkannt, Erfahrungen gemacht und Weisheit erworben. Doch es war ihr immer bewusst, dass Zuhause irgendwo anders war und dass sie von dort getrennt ist. In ihrem menschlichen Aspekt wurde diese Vorstellung noch um ein Vielfaches vertieft.

Im Neuen Bewusstsein gibt es die Vorstellung der Trennung nicht mehr. Vielmehr erkennen Seele und Mensch, dass Zuhause in ihnen selbst ist, dass sie selbst es sind. Jede Suche und jedes Streben haben ein Ende. Was für eine Erkenntnis! „Gott … das bin ja ich selbst!“

Die Folgen dieser Erkenntnis sind so weitreichend, dass auch eine nur annähernd befriedigende Beschreibung den Rahmen dieses Kapitels bei weitem sprengen würde.

Wichtig an dieser Stelle ist der fundamentale Unterschied. Altes Bewusstsein: Ich bin getrennt von Zuhause. Neues Bewusstsein: Ich bin die Einheit, ich bin Zuhause. Es gibt keine Trennung.

Was ist spirituelles Erwachen eigentlich?

Es ist schon irgendwie witzig, dass ich heute über das spirituelle Erwachen schreibe, wo ich mich schon so lange damit beschäftige und meine Unterstützung für erwachende Menschen anbiete. Ich bin immer implizit davon ausgegangen, dass Erwachende wissen, worum es geht. Auf meine Klienten trifft das auch zu, und vermutlich auch auf den Großteil meiner Leserschaft. Aber keineswegs auf alle Erwachenden. Ebenso wie frisch erleuchtete Menschen oft genug allein im Wald stehen und noch nicht richtig erfassen, wo sie denn nun gelandet sind.

Es gibt natürlich einen Anlassfall. Vor zwei Tagen bin ich auf Facebook über eine Gruppe gestolpert, die mein Interesse weckte. Es ginge um spirituelles Erwachen und um Erleuchtung, hieß es, und darum, einander auf diesem Weg zu unterstützen. Die Beschreibung der Gruppe klang sehr gefühlvoll und authentisch. Also rein in die Gruppe, dachte ich mir, zumal sie mit etwas über 500 Mitgliedern nicht so groß war, dass da ein heilloses Durcheinander entstehen würde. (So etwas kenne ich nämlich auch schon.)

Doch was musste ich dann sehen? Zuerst unzählige Beiträge, in denen ein Gruppenmitglied Werbung für sein Reiki machte. Und dann eine One-Man-Show eines Administrators mit Bildern von Zitaten von irgendwelchen Menschen. Also zuerst viel Lärm durch Werbung, danach ein Mann, der sich durch endloses Zitieren anderer selbst als weise darstellen wollte. Austausch gab es natürlich keinen, wie denn auch. Als ich etwas schreiben wollte, sah ich, dass man da gar nicht schreiben konnte. Jeder Beitrag musste von einem Admin freigegeben werden. Also auch noch totale Kontrolle. Von Erwachen konnte ich meilenweit nichts erkennen. Das führte mich zu dem Titel und dem Inhalt meines heutigen Blogeintrags.

Was ist also nun dieses spirituelle Erwachen?

Kurz und einfach gesagt: eine Reise zu sich selbst.

Die Reise beginnt mit einem Ruf von innen. Plötzlich interessiert man sich für Dinge, für die man sich vorher nicht interessiert hat. Plötzlich hinterfragt man Dinge, die man davor einfach als gegeben angenommen hat. Und schon führt eins zum anderen.

Der Auslöser dafür kann alles Mögliche sein. Ein Buch oder ein Teil eines Buches; ein Gespräch; etwas, was man gehört hat; ein Film oder ein Ausschnitt daraus; eine Website; eine Werbung … was auch immer. Manche Menschen hören auch tatsächlich eine Stimme im Inneren und fragen sich, woher die denn kommt. Bei mir war es ganz lustig. Eines Tages ging ich wie ferngesteuert zur nächsten Buchhandlung und steuerte dort ganz automatisch direkt auf die Esoterik-Abteilung zu. So etwas wäre mir früher im Traum nicht eingefallen.

Es gibt also einen inneren Ruf, einen inneren Drang, dem man sich praktisch nicht widersetzen kann. Man tut plötzlich Dinge, die man davor nicht getan hätte. Aus scheinbar keinem greifbaren Grund. Die Motivation dahinter ist aber ganz klar und eindeutig, auch wenn sie einem in diesem Stadium überhaupt nicht bewusst ist. Sie lautet: entdecke dich selbst!

Nach anfänglicher Euphorie und Begeisterung und den ersten, großen Schritten wird die Reise dann ziemlich mühsam und immer herausfordernder. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe. Der eine ist, dass alle Antworten, die man da von sich selbst erhält, für den Menschenverstand total verrückt sind. Sie sind geradezu das Gegenteil dessen, was man ein Leben lang geglaubt und für richtig gehalten hat. Der andere Grund ist, dass nun endlich und immer schneller alte Dinge zum Vorschein kommen, die man viele Leben lang tief und fest verschüttet hatte. Zusammen mit dem total unterentwickelten Vertrauen in sich selbst (Das gilt für alle Menschen!) ergibt das den Cocktail, der die Reise zu sich selbst, also das spirituelle Erwachen, zu einer wahren Qual werden lassen.

Also nix da mit vielen Blümchen, ewigem Frieden, wir lieben uns alle, wir sind alle eins und wir kümmern uns um die Armen und Schwachen. Das genaue Gegenteil ist der Fall, das genaue Gegenteil. Der Weg ist steinig und einsam. Du lernst, nicht alle zu lieben, sondern dich zu lieben. Du lernst, dass du niemandem Frieden geben kannst, sondern dass du ihn nur in dir und für dich entdecken kannst. Du lernst nicht, dass wir alle eins sind, sondern wer du bist. Du lernst nicht, dich um andere zu kümmern, sondern dich endlich um dich selbst zu kümmern und die Verantwortung für dich selbst zu übernehmen. Das sind harte Brocken, sehr harte.

Spirituelles Erwachen hat nichts mit Religion zu tun, mit keiner Religion. Es hat nichts mit New Age und Esoterik zu tun. Es hat nichts mit Philosophien des fernen Ostens zu tun, wie alt und geehrt sie auch sein mögen. Es hat nichts mit Yoga, Tantra, Reiki und was weiß der Kuckuck zu tun. Nichts, absolut nichts, ganz und gar nicht!

Spirituelles Erwachen hat nichts mit der angeblichen Macht des Lichts und der angeblichen Macht des Dunkels zu tun. Es hat überhaupt nichts mit Macht zu tun, auch nicht mit Macht über dich selbst. Es hat nichts mit vermeintlich heftigen Energien von irgendwoher zu tun. Es hat nichts mit dem Universum und schon gar nichts mit einem Gott irgendwo da oben zu tun. Mit Göttlichkeit jedoch hat es sehr viel zu tun, nämlich mit deiner Göttlichkeit. Es hat nichts mit Steuerung und Kontrolle zu tun.

Spirituelles Erwachen – und das ist in Wahrheit einer der härtesten Brocken für alle – hat nichts mit der (vermeintlichen) Weisheit von anderen zu tun. Absolut ganz und gar nichts. Das schließt meine Weisheit mit ein. Und die von Buddha, Jeshua und diverser aufgestiegener Meister, die vielerorts gechannelt werden.

Für die meisten erwachenden Menschen ist das in der Tat unerträglich. Sie verlassen sich so gerne auf die Weisheit ihrer Meister, ob lebend oder tot. Die müssen es doch wissen, glauben sie. Nix da! Beim Erwachen geht es um deine Weisheit, nicht um die Weisheit anderer. Du erwachst nie vollständig, solange du dich auf die Weisheit anderer stützt.

Andere weise Menschen können dich inspirieren und ein Stück weit begleiten. Ein Stück, nicht ein Leben lang! Meine Klienten wissen, dass ich sie immer wieder zu sich selbst führe, damit sie auch selbst im Dickicht ihrer Gedanken ihre eigene Weisheit sehen, so wie ich sie sehen kann. Deshalb müssen sie mich auch nur selten konsultieren.

Ich wiederhole: das spirituelle Erwachen ist die Reise zu dir selbst; du entdeckst dich selbst. Welche Rolle sollte also die Weisheit von anderen spielen? Und welche deine eigene Weisheit?

Jede Reise ist individuell, es gibt keine zwei gleichen Reisen. Ebenso wie jedes Wesen individuell und einzigartig ist. Mit einem eigenen, unverwechselbaren Erfahrungsschatz, der eine eigene, unverwechselbare Weisheit ergibt. Also kann es auf deiner Reise, die übrigens nie endet, nur um deine Weisheit gehen. Vergiss also deine Meister.

Das spirituelle Erwachen gipfelt in der Erleuchtung. Das ist die Große Erkenntnis, in der du dich selbst ganz und gar erkennst und siehst, wo du nun sonnenklar siehst, wer du wirklich bist. Diese Erkenntnis verändert nun endgültig alles, und sie ist der Beginn einer neuen Reise.

Die Erleuchtung passiert für fast alle Menschen nicht in derselben Inkarnation wie der Beginn des spirituellen Erwachens. Das bedeutet, dass die meisten Menschen, die das hier lesen, schon einige Inkarnationen des spirituellen Erwachens hinter sich haben, was sie in dieser Inkarnation natürlich wieder vergessen haben. Beim Erwachen in diesem Leben haben sie natürlich nicht alles vergessen, sie fangen nicht wieder bei Null an. Ein paar andere Menschen, die jetzt ihren Prozess des Erwachens erleben, werden Ihre Erleuchtung nicht in dieser Inkarnation erfahren. Warum? Weil es ihnen zu schnell geht, weil es ihnen zu viel auf einmal ist, weil sie noch nicht bereit für diese tiefgreifende, herausfordernde Veränderung sind. Ich war es in einigen früheren Inkarnationen auch noch nicht.

Phasen der Unzufriedenheit

Du kennst das sicher: Am Morgen ist alles ganz normal. Vielleicht sogar besser, vielleicht bist du richtig gut drauf. Und irgendwann später passiert etwas, wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit, und du ärgerst dich darüber. Du ärgerst dich richtig, irgendetwas an dieser Kleinigkeit geht ganz tief. Deine gute Laune ist weg. Und dann kommt gleich noch etwas, wieder eine Kleinigkeit, und du ärgerst dich noch mehr.

So geht es dann weiter. Es passiert nicht andauernd etwas, das dich ärgert, aber jetzt bist du schon in einer Stimmung der Unzufriedenheit, und zwar einer tiefen. Alles, was du tust und wahrnimmst, ist nur mehr so lala, deine Unzufriedenheit ist einfach vorherrschend. Dein Hirn kramt gleich alle möglichen Dinge hervor, die dich unzufrieden machen, und so wächst deine Unzufriedenheit. Schon nach kurzer Zeit ist dein Tag richtig Scheiße. Und dann passiert wieder etwas, das dich ärgert. Du bist in einer ärgerlichen Stimmung, und da passieren dir Hoppalas, die dir sonst nicht passieren. Du lässt etwas fallen, stößt etwas um, du stolperst … Dinge in dieser Art.

Es kann einfach alles sein, was deinen Ärger hervorruf und wachsen lässt. Du suchst etwas und findest es nicht; jemand spricht dich unfreundlich an; oder jemand schaut dich nur schief an; am Essen passt etwas nicht; jemand oder etwas lärmt usw. usf. Und am meisten ärgert es dich, dass dein Tag jetzt verschissen ist, der doch so gut begonnen hat; dass du nicht mehr in eine gute Stimmung findest. Du spürst einfach nebst deinem Ärger, der eher in Schüben kommt und relativ kurz anhält, eine tiefe Unzufriedenheit in dir.

Die übliche Reaktion in solchen Situationen ist, dass ein Mensch versucht, diese schlechte Stimmung irgendwie loszuwerden und wieder gute Laune zu bekommen. Die Unzufriedenheit und der Ärger werden als Störung empfunden, die nicht hierher gehört. Nicht in das System eines bewussten Menschen! Und was da vor sich geht, ist wohl klar: es ist ein Kampf, Mensch gegen Störung. Doch bei Kämpfen gibt es nur Verlierer. In aller Regel gelingt es dir nicht wirklich, die Unzufriedenheit loszuwerden, nicht auf diese Art.

Sieh dir die ganze Sache aus einer anderen Perspektive an. So eine Phase der Unzufriedenheit ist in Wahrheit ein Geschenk! Du selbst hast dich mit Situationen, die dich ärgern, beschenkt, um dich auf etwas aufmerksam zu machen. Dein Ärger ist doch in Relation zu den Dingen, die dir passieren, unverhältnismäßig groß, nicht wahr? Und er ruft diese tiefe Unzufriedenheit hervor. Sie zeigt dir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Nach deiner höchstpersönlichen Sicht und Einschätzung ist in deinem Leben etwas nicht in Ordnung. Wenn du schon lange in deinem Prozess des Erwachens bist, kannst du davon ausgehen, dass die Seele dir sagt, dass in deinem menschlichen Leben etwas verändert gehört. Also bekämpfe die „Störung“ nicht, schiebe sie nicht weg, sondern schau sie dir an, schau sie dir genau an.

Was steckt dahinter? Was liegt darunter? Die Anlässe des Ärgers sind nur die Oberfläche. Was ist es, das dich mit deinem Leben unzufrieden macht? Halte dich nicht mit Details auf, schau dir die großen Dinge an. Die Großwetterlage sozusagen. Letztlich zeigt dir die tiefe Unzufriedenheit immer, dass du nicht eins mit dir selbst bist. Aber schau dir die konkrete Sache genau an. Was ist die konkrete Qualität deiner Unzufriedenheit? Wenn ich sage, schau dir alles genau an, meine ich natürlich: fühle es, spüre es.

Normalerweise kann es nicht lange dauern, bis du die konkrete Qualität und die konkreten Gründe für deine Unzufriedenheit kennst. Sobald du aufgehört hast, gegen sie zu kämpfen, offenbart sie sich dir schon. Und normalerweise sind es nur sehr wenige Gründe, die du entdeckst.

Und nun bist du dort, wo du hin gehörst: du bist an einem Punkt der Wahl oder der Entscheidung. Die kleinen Zwischenfälle erzeugten deinen Ärger. Dein Ärger brachte die tiefe Unzufriedenheit ans Licht. Sie zeigte dir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Du erkanntest das Geschenk und schautest dir an, was nicht in Ordnung ist. Du erkanntest es schnell und hast jetzt eine große Chance. Die Chance, diese Dinge in Ordnung zu bringen. Mit deiner Entscheidung.

Dazu diente die ganze Sache. Das ganze Brimborium mit den unerwünschten Zwischenfällen, deiner schlechten Stimmung und deinem versauten Tag diente dazu, dir zu zeigen, dass und was nicht in Ordnung ist, und dich dazu zu bringen, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für dich, nicht für irgendetwas oder irgendjemand.

Und wie sieht jetzt dein anfänglicher Ärger aus?

Freilich, wenn du nicht entscheidest, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Phase der Unzufriedenheit kommt. Die ist dann wahrscheinlich heftiger, um dich endlich wach zu rütteln.

Ich hatte gestern so einen Tag. Am Anfang war alles großartig, ich hatte einiges vor, und das Wetter spielte mit, wie ich es mir nur wünschen konnte. Nach ein paar Stunden begann das Spiel mit den Ärgernissen. Nachdem ich grundsätzlich schon deutlich anders drauf bin als fast alle anderen Menschen, fiel mir die Unzufriedenheit nicht gleich auf, es gab dazwischen einfach zu viele Anlässe zur Freude. Aber irgendwann fiel sie mir auf, und eine Zeit lang verhielt ich mich wie ein Depp, wie ein schlafender Anfänger. Doch dann kam ich doch an den Punkt, an dem ich mir sagte: „Moment mal! Jetzt verbringe ich da den Rest dieses schönen Tages schlecht gelaunt? Das kann es doch nicht sein! Da steckt doch etwas dahinter! Ich weiß, dass da ein Geschenk für mich liegt.“ Und schon nach kurzer Zeit habe ich es gesehen. Und so wurde aus diesem Tag ein sehr guter Tag.

Diese menschliche Liebe

Dieser Beitrag handelt von der menschlichen Liebe, die sich auf eine andere Person bezieht. Diese menschliche Liebe sehnt und strebt immer, sie strebt nach Erfüllung. Und Erfüllung bedeutet hier, dass die Liebe erwidert wird. Die menschliche Liebe will also gar nicht lieben, sondern geliebt werden. Sie will Liebe von einem anderen Menschen haben. Ein Mensch trifft auf einen anderen Menschen, den er faszinierend oder beeindruckend findet, und verspürt in sich so etwas wie Liebe. Bis hierher ist alles OK. Aber die menschliche Liebe sagt dann: „Ich will, dass du mich liebst, so wie ich dich liebe. Ich will, dass du mich brauchst, so wie ich dich brauche.“ „Ich will dir nahe sein“ heißt in Wahrheit „ich will, dass du mir nah bist“. „Ich will dass du dasselbe für mich empfindest wie ich für dich.“ Die menschliche Liebe ist also geprägt von riesigen Erwartungshaltungen an einen anderen Menschen.

Mit anderen Worten, die menschliche Liebe ist dual. Sie braucht ein Gegenüber, um existieren zu können, sie braucht einen Adressaten. Sie definiert sich nur über die Spiegelung im Gegenüber, sie kann nicht nur aus sich selbst heraus existieren. Sie fragt: „Bin ich liebenswert? Werde ich geliebt, so wie ich mir das wünsche?“ Usw.