Star Trek - Die Anfänge: Die verlorenen Jahre - J. M. Dillard - E-Book

Star Trek - Die Anfänge: Die verlorenen Jahre E-Book

J. M. Dillard

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Beschreibung

Eine neue Ära des romulanischen Terrors steht kurz bevor!

Nach einer fünfjährigen Mission soll die Enterprise generalüberholt werden, die Crew wird in alle Winde zerstreut. Dr. McCoy und Spock nehmen ihren Abschied vom aktiven Dienst, Kirk wird zum Admiral befördert. Seine erste Mission führt ihn zum Planeten Djana. Dort herrscht Bürgerkrieg, und Kirk soll für Frieden sorgen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die tranditionsbewussten Djani zwei Geiseln genommen, darunter Spocks Vater Sarek.

Unterdessen geschieht auf Vulkan ein beispielloses Verbrechen: Der Adept Sekar entwendet das "Katra" eines Meisters der Urzeit. Und wenn diese Essenz der alten, grausamen Magie Vulkans in die Hände der Romulaner fällt, beginnt eine neue neue Ära des Terrors in der Galaxis.

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Seitenzahl: 551

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Nach einer fünfjährigen Mission soll die Enterprise überholt und mit der neuesten Starfleet-Technologie ausgerüstet werden. Die Crew des Raumschiffs wird in alle Winde zerstreut. Spock und Dr. McCoy nehmen ihren Abschied vom aktiven Dienst. Und Captain Kirk wird gegen seinen Willen zum Admiral befördert.

Kirks erste Mission als diplomatischer Friedenstifter führt ihn zum Planeten Djana. Dort kämpfen zwei Volksgruppen um die Herrschaft: die traditionsbewussten Djanai und die fortschrittsgläubigen Inari. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben die Djanai zwei Geiseln aus dem Starfleet-Hauptquartier entführt. Eine dieser Geiseln ist der vulkanische Botschafter Sarek, Spocks Vater.

J. M. DILLARD

DIE VERLORENEN JAHRE

Star Trek™

Classic

DIE BERGE

VON GOL

Prolog

Die erste Hälfte der Nacht verbrachte Zakal damit, grünschwarzes Blut zu husten und dem Wind zu lauschen, der Sand an die Flanken der alten Bergfestung schleuderte. Es war dunkel in der großen, fensterlosen Kammer, abgesehen von dem matten Licht, das aus dem Zimmer der Eingeweihten filterte. Aber Zakal hatte genug Stürme gesehen, um sich diesen vorzustellen: eine gewaltige, vibrierende Säule aus rotem Sand, die alles umfasste, bis nur noch eine sich ständig bewegende Wüste blieb. Wer den törichten Fehler beging, sich bei solchem Wetter ohne Schutz nach draußen zu wagen, wurde am nächsten Tag als Mumie gefunden – vollkommen ausgetrocknet, die Haut wie Pergament, das bei der geringsten Berührung brach.

Gegen Mitternacht veränderte sich die Farbe der Flecken auf dem Tuch. Dunkles Grün ging in helles über, gewann die Tönung einer D'mallu-Rebe nach einem der seltenen Regenfälle.

Kurz darauf verließ ihn die Heilerin, deutliches Zeichen dafür, dass sie ihm keine Hilfe mehr gewähren, die Schmerzen nicht weiter lindern konnte. Und dass er noch vor dem Sonnenaufgang sterben würde. Der Kranke spürte ihre Erleichterung. Sie gehörte nicht zu den Kolinahru und hatte sich mit einer Mischung aus Verachtung und Entsetzen um ihren Patienten gekümmert. Denn er war Zakal der Schreckliche, der größte aller Kolinahr-Meister, ausgestattet mit einem mächtigen Geist, der zweimal die Haut seiner Feinde geschmolzen hatte, auf dass sie brodelnde Pfützen zu ihren Füßen bildete.

Er sprach kein Wort, um die Heilerin zurückzuhalten, schloss nur die Augen und lächelte dünn. Es erschien angemessen, hier zu liegen und in der letzten Nacht seines Lebens das Heulen des Sturms zu hören. Vor achthundertsiebenundachtzig Phasen war er während eines solchen Sturms geboren worden, und seine Mutter hatte ihn Zakal genannt: Zorn, Wüstensturm.

Nach einer Weile döste er ein, doch ein Bild weckte ihn plötzlich: Khoteth, hager und jung und stark; er zog den schwarzen Reisemantel enger um die Schultern und wirkte sehr ernst. Zakal sah Brauen, die unter dem Gewicht einer bestimmten Absicht nachzugeben schienen, sich dicht über den Augen wölbten. Khoteth durchquerte die Wüste. Khoteth kam zu ihm. Zakal wusste dies mit unerschütterlicher Sicherheit, trotz der drei Eingeweihten, die im Nebenzimmer wachten, nicht über seinen alten, sterbenden Körper, sondern über eine weitaus gefährlichere Waffe: sein Bewusstsein. Selbst ihre gemeinsamen Bemühungen, ihn von der Wahrheit abzuschirmen, konnte nicht vollständig die Verbindung zu dem Mann unterbrechen, den er wie einen Sohn aufgezogen hatte. Khoteth spürte den bevorstehenden Tod seines Meisters und würde eintreffen, bevor die Sonne aufging.

Der neue Hohemeister riskierte sein Leben, indem er während eines Sandsturms durch die Wüste wanderte. Einmal mehr lauschte Zakal dem Wind. Möge er Khoteth verschlingen! Er versuchte, die alte Kraft zu sammeln, aber Fieber und die festen mentalen Schilde der Eingeweihten hinderten ihn daran. Zakal begnügte sich damit, den Sturm so zu bejubeln, als habe er ihn selbst beschworen. Trotzdem zweifelte er nicht daran, dass es Khoteth gelingen würde, das Ziel seiner Reise zu erreichen.

Deshalb war er keineswegs überrascht, als einige Stunden später Khoteths Stimme das Gespinst seiner Fieberträume durchdrang.

»Meister? Ich bin gekommen.«

Draußen heulte der Wind nicht mehr, sondern stöhnte nur noch. Zakal wandte das Gesicht der schwarzen Steinwand zu und verzichtete darauf, den Kopf zu heben. Die Präsenz seines früheren Schülers erfüllte ihn einerseits mit Zuneigung und andererseits mit bitterem Hass.

»Geh fort.« Er wollte diesen Worten den donnernden Tonfall der Autorität geben, doch sie klangen brüchig und schwach – das kraftlose Schnaufen eines alten Mannes. Zakal fühlte sich beschämt. Konnte dies die Stimme des Herrschers von ShanaiKahr sein, des mächtigsten und gefürchtetsten Gedankenlords von Vulkan? Er kannte mehr Geheimnisse der Macht als alle Kolinahru zusammen, aber dummerweise hatte er zu viele von ihnen dem Mann anvertraut, der nun vor ihm stand. Zakal drehte den Kopf – ganz langsam, denn jede Bewegung ließ ihn schwindelig werden und verstärkte den Hustenreiz –, öffnete vom Fieber gezeichnete Augen und sah jenen an, den er als Sohn geliebt, als Nachfolger erwählt hatte. Jetzt hasste er ihn als Feind. »Verlass mich, Khoteth. Ich bin dein Gefangener, aber du kannst nicht bestimmen, wann ich sterbe. Ich habe noch etwas Zeit.«

»Ich heiße Sotek«, lautete die Antwort. Khoteth strich die Kapuze seines Umhangs zurück, und rostfarbener Sand rieselte zu Boden. Ein sehr junger Mann – zu jung für einen Hohemeister, dachte Zakal missbilligend –, aber die Verantwortung hatte bereits erste frühe Falten des Alters zwischen den Brauen entstehen lassen. Der Ernst in Khoteths Gesicht wich nun sorgfältiger Neutralität, doch Zakal bemerkte schwelende Emotion in den Augen, einziger Hinweis auf das Temperament, das Khoteth von Geburt an begleitet hatte. Als Kind war er ein echtes Wunder gewesen, soweit es die geheimen Künste betraf: Er saugte Zakals Wissen regelrecht auf und offenbarte dabei eine schier unersättliche Neugier. Zakal hing an der Macht, aber gleichzeitig stellte er sich einer unangenehmen Erkenntnis: Dieser Knabe würde zu einem Mann heranwachsen, der seinen Lehrer – den größten aller Lehrer – übertreffen konnte. Wenn man nicht in der Lage ist, den Feind zu besiegen, so gewinne man ihn als Freund. Zakal bestimmte den Jungen zu seinem Nachfolger, denn eines Tages mochten ihm Khoteths Fähigkeiten die Möglichkeit geben, nicht nur über eine Stadt zu herrschen. Damals sah er sich bereits als Herr über alle westlichen Städte, und vielleicht wurde er sogar zum Meister des Kontinents. Zakal, der weise Lehrer und Berater, musste sich damit zufrieden geben, ein Bündnis mit dieser enormen Macht einzugehen, wenn er ihre Quelle nicht kontrollieren konnte.

Es mangelte Zakal gewiss nicht an Vorstellungskraft, doch er hätte nie gedacht, dass man die unglaublichen Talente seines Protegés missbrauchen, verschwenden und irreleiten würde. Und die Verantwortung dafür trug die einfältige Philosophie eines Feiglings.

»Sotek«, zischte Zakal und hob den Kopf weit genug, um vor Khoteth auf den Boden zu spucken. Der junge Meister wich nicht zurück, starrte wortlos auf den grünen Fleck vor seinen Stiefeln. In seinen Augen blitzte es kurz, und Zakals dünne Lippen deuteten ein ironisches Lächeln an. Also fürchtete sich Khoteth erneut vor seinem Lehrer – so wie vor einigen Jahren, als er Zakal an diesem Ort unter Arrest gestellt hatte. Doch diesmal galt sein Unbehagen nicht etwa mentaler Zauberei. Die Lungenfäule verwandelte alle in Feiglinge.

Es gelang Zakal, tief Luft zu holen, ohne zu husten. »Was für ein seltsamer Name für einen Vulkanier. Und wie heißen deine Gefolgsleute? Sarak? Serak? Sirak? Sorak? Und wie viele Suraks gibt es inzwischen? Sag mir: Wie lange glaubt ihr, damit fortfahren zu können, bis euch keine Namen mehr für eure Kinder einfallen?« Er lachte heiser, und sofort folgte ein Hustenanfall.

Zakal war viel zu schwach, um sich aufzusetzen. Er blieb liegen, die Hände an schmerzende Rippen gepresst. Blut und Schleim füllten seine Lungen, und eine Zeitlang keuchte er hilflos. Khoteth beobachtete ihn ruhig, die Arme noch immer in den Falten des Umhangs verborgen. Zakal wusste, dass er seinen Mantel verbrennen würde, sobald er die Bergfestung verließ.

»Wie kannst du es ertragen, deinen alten Lehrer so zu sehen?«, brachte der Sterbende mühsam hervor. »Du weißt doch, dass es nicht erlaubt ist, meine Pein zu lindern, oder?«

»Ich bedauere, dass deine Schmerzen eine unvermeidliche Konsequenz sind.« Khoteth trat nicht näher. »Es wäre sehr dumm, dir Zugang zu den Gedankenregeln zu erlauben.«

»Dumm!«, krächzte Zakal. »Wo ist dein Mitleid?«

Es glühte in Khoteths Augen, doch sein Tonfall blieb kühl. »Ich lasse mich nicht von Mitleid leiten, sondern achte die Prinzipien der Logik.« Er versuchte, ein schiefes Lächeln zu unterdrücken. Es gelang ihm nicht ganz. »Und ich kenne dich, Meister. Du verdienst kein Mitgefühl. Ich habe gesehen, wie du gnadenlos getötet hast, ohne so etwas wie Schuld zu empfinden. Wenn du eine Chance dazu hättest, würdest du mich jetzt ohne zu zögern umbringen.«

Zakals Züge verhärteten sich: Aus der mitleiderweckenden Grimasse wurde eine Fratze des Zorns. »Ja, du hast recht. Und aus dem gleichen Grund bist du hier – du willst mich töten.«

Khoteth hob verwirrt eine Braue.

»Vielleicht hast du es nicht auf den Körper abgesehen«, fuhr Zakal fort. »Aber auf meinen Geist. Du bist hier, um mir das zweite Leben zu verweigern.«

»Du irrst dich, Meister.« Die Falten in Khoteths Umhang teilten sich. Beide Hände kamen zum Vorschein und hielten eine glänzende Kugel. »Ich bin gekommen, um ein Versprechen einzulösen, das ich dir vor langer Zeit gab.«

Zakals trübe Pupillen weiteten sich, als er die Vrekatra sah, jenen Behälter, in dem seine Selbstsphäre eine Ewigkeit lang ruhen konnte. »Aber Nortakh …«, begann er, bis ihm die Lungenschwere erneut den Atem raubte. Nortakh gehörte zu Zakals Eingeweihten – ihm fehlten nennenswerte Talente in Hinsicht auf mentale Zauberei – und war einer der erbittertsten Rivalen Khoteths, seit der neue Hohemeister Suraks Lehren folgte. Zakals Gefangennahme sollte verhindern, dass sich Nortakh und seine Getreuen geheimes Wissen aneigneten. Zakal hatte damit gerechnet, dass ihm der Hohemeister die Vrekatra vorenthielt; nur auf diese Weise konnte er sicherstellen, dass die Geheimnisse für immer verlorengingen und vor Suraks Feinden geschützt blieben.

»Nortakh wird mit jedem Tag mächtiger.« Khoteth brachte die funkelnde Kugel einen Schritt näher zu dem sterbenden Vulkanier. »Ich gebe zu, dass ich zuerst erwogen habe, dein Katra den Winden zu überlassen – aber ich bin an den Eid dir gegenüber gebunden, Meister. Und ich brauche dein Wissen, um Nortakh zu besiegen.«

Zakal fand genug Kraft, um den jüngeren Mann zu verspotten. »Ich dachte, Suraks Anhänger unternehmen nichts gegen ihre Feinde. Bist du nicht dazu verpflichtet, Frieden mit Nortakh zu schließen?«

Khoteth verzog andeutungsweise das ernste Gesicht. »Ich habe nicht die Absicht, ihm oder seinen Kolinahru physisches Leid zuzufügen, doch es ist angemessen, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Nortakh darf keinen schädlichen Einfluss mehr entfalten. Nur dann können wir Vulkan Frieden bringen.«

Zakal hustete erneut ins Tuch und beobachtete, wie neue Flecken darin entstanden. »Suraks Friedensutopia ist ein kindischer Traum, eine Weigerung, die Realität zu akzeptieren. Alle Geschöpfe müssen gegeneinander kämpfen, und dabei setzen sich die Stärkeren durch – so lautet das eherne Gesetz des Lebens. Surak will, dass wir unsere eigene Natur leugnen.« Schmerz entflammte in Zakals Brust, und er keuchte einmal mehr. Sein Leiden war so echt und offensichtlich, dass Khoteth aus der Fassung geriet und sich besorgt dem alten Mann näherte. Doch Zakal winkte ihn mit dem blutigen Tuch zurück. Nach einigen Sekunden gelang es ihm wieder, verständliche Worte zu formulieren.

»Surak wird keinen Erfolg erzielen. Irgendwann kommen seine Anhänger zur Vernunft, so wie S'task. Und S'task war sein bester Schüler.«

»S'task und die anderen verlassen Vulkan«, sagte Khoteth leise und hielt in dem Gesicht des alten Meisters nach einer Reaktion Ausschau. »Damit Surak erfolgreich sein kann. Selbst S'task sieht die Sinnlosigkeit weiterer Kriege ein.«

»Sie verlassen Vulkan!«, entfuhr es Zakal, wütend über die Feigheit S'tasks und seiner Gefährten. Darüber hinaus demütigte es ihn, dass ihm die drei Eingeweihten im Nebenzimmer solche Informationen vorenthielten. Neuerlicher Schmerz brodelte in ihm, heißes Feuer, das von der Magengrube bis zur Kehle brannte.

»Zwölftausend bereiten sich auf die Reise an Bord des ersten Raumschiffs vor. Man rechnet damit, dass weitere folgen.«

Lodernde Agonie verdrängte den Zorn aus Zakal. Die faulige Flüssigkeit in den Lungen schien sich in Säure zu verwandeln, die ihn innerlich verätzte, ihn langsam auffraß. Er nutzte Hass anstelle der Gedankenregeln, und damit schaffte er es, zumindest einen Teil der Pein aus der bewussten Wahrnehmung zu verbannen. »So steht es also …«, schnaufte er. »Der Planet ist in den Händen von Schafen – während wahre Vulkanier ihr Geburtsrecht aufgeben. Im Namen der Elemente schwöre ich: Wenn ich frei wäre, würde ich S'task überreden, hierzubleiben und zu kämpfen. Ich nähme jede Gelegenheit wahr, Surak zu töten …«

»Ich weiß, Meister. Deshalb habe ich dafür gesorgt, dass dein Katra nicht in die falschen Hände gerät.« Khoteth hielt die Kugel bereit. »Es wird Zeit.«

»Nein!« Zakal versuchte zu schreien. »Ich lasse nicht zu, dass man mich benutzt, um Surak zu helfen!« Aber seine Stimme war kaum mehr als ein unartikuliertes Röcheln.

Trotzdem verstand ihn Khoteth. »Meister«, entgegnete er traurig, »möchtest du, dass dein Wissen verlorengeht?« Er nickte in Richtung der schimmernden Vrekatra. »Dies ist dein Schicksal.«

Bitterkeit klebte an Zakals Gaumen, und er begann zu husten, spuckte Blut in alle Richtungen. Während er verzweifelt nach Atem rang, ging ihm ein absurder Gedanke durch den Kopf. Ich ertrinke. Ich ertrinke mitten in der Wüste, wo es überhaupt kein Wasser gibt … Trotz der Schmerzen schüttelte er sich in einem stummen, fiebrigen Lachen.

Sanfte Arme halfen Zakal in eine sitzende Position, so dass er nach Luft schnappen konnte. Khoteth stand direkt neben dem alten Vulkanier und stützte ihn. Der sterbende Meister begriff, dass der jüngere Mann sein Leben aufs Spiel setzte. Die Vrekatra lag am Fußende des Bettes.

»Ich kann dich zwingen«, sagte Khoteth. »Aber ich mache keinen Gebrauch von dieser Möglichkeit. Wenn du den Weg zu den Elementen wählst, so hindere ich dich nicht daran. Dein Wissen wäre sehr nützlich für mich, doch ich bin auch so in der Lage, den Sieg über Nortakh zu erringen.«

Zakal verstand. Khoteth riskierte sein Leben nicht, um das geheime Wissen zu erlangen, mit dem er den Widerstand aller Feinde überwinden konnte. Er ließ sein Verhalten vielmehr von Pflichtbewusstsein bestimmen, von dem Wunsch, das Versprechen dem alten Meister gegenüber zu erfüllen. Mitten im Dunst des sterbenden Selbst formte sich ein von Abscheu und Verachtung geprägter Gedanke, trat klar aus dem dunklen Nebel des Todes hervor: Wie konnte ich einen solchen Narren aufziehen?

Zakal schloss die Augen, lehnte sich an Khoteth und nutzte die letzten Sekunden seines Lebens, um eine Entscheidung zu treffen. Der Versuch, den jungen Hohemeister mental zu übernehmen, grenzte an Tollkühnheit: Die drei Eingeweihten würden sofort eingreifen. Selbst ohne ihre Hilfe bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass Khoteth als Sieger aus dem geistigen Gefecht hervorging. Die Alternativen – entweder vollständige Vernichtung des Ichs oder ewiges Leben auf der seelischen Ebene. Neuer Zorn vibrierte in Zakal, als er daran dachte, dass man sein Wissen zugunsten der Philosophie Suraks verwenden würde, aber er war auch viel zu egoistisch, um sich für die Nicht-Existenz zu entscheiden. Vielleicht ahnte Khoteth dies. Vielleicht hatte er darauf gezählt, als er seinem ehemaligen Lehrer das ›großzügige‹ Angebot unterbreitete. Vielleicht ist er nicht so dumm, wie ich bisher angenommen habe …

»Die Vrekatra«, seufzte Zakal. Als Khoteths kühle Finger über die wüstenheiße Haut an den Schläfen des alten Meisters strichen, konzentrierte sich das Selbst im Körper auf einige letzte Gedanken:

Ich werde mich an dir rächen, Surak. Weil du mir meinen besten Schüler genommen hast, meine Stadt, meine Welt. Ja, ich werde Rache nehmen, auch wenn ich zehntausend Phasen warten muss …

Draußen verstummte der Wind.

Kapitel 1

Jim Kirk saß im Kommandosessel auf der Brücke und beobachtete, wie das Raumdock langsam größer wurde, sich dabei wie ein gewaltiger Kreisel aus poliertem Metall um die eigene Achse drehte. Dahinter, in der Leere des Alls, hing ein marmorierter, blauweißer Planet: Terra.

Die Enterprise kehrte heim.

Bei diesem Anblick regte sich ein Hauch von Nostalgie in Kirk. Fünf Jahre waren vergangen, seit er zum letzten Mal auf der Erde gestanden, seit er seine Heimatwelt aus dieser Perspektive gesehen hatte. Mit einem Unterschied: Damals wichen Erde und Raumdock zurück, als die Enterprise mit ihrer langen Reise ins Unbekannte begann.

Lieber Himmel, dachte Jim. Hör auf damit. Sonst wirst du noch rührselig.

Im Verlauf der letzten Tage, als sich das Schiff dem Sol-System näherte, hatten im Captain wehmütiges Bedauern und Unbehagen er gab nicht zu, dass es sich um Furcht handelte einander abgewechselt. Jetzt wurden diese Empfindungen intensiver und gewannen deutlichere emotionale Konturen. Manchmal war Kirk während der Ruheperioden aufgewacht, um gequält von innerer Unruhe ins Dunkle zu starren. Nun spürte er sie wieder, die Angst davor, dass ihm aus den Händen glitt, was ihm besonders am Herzen lag: die Enterprise, sein Kommando.

Er wollte es nicht aufgeben.

Jim rückte den zu engen Kragen der Paradeuniform zurecht. Sobald das Schiff im Raumdock verankert war, würde er das Quartier aufsuchen und sich mit der Ursache seiner Nervosität befassen. Sie hieß Admiral Gregor Fortenberry und leitete das Auftragsamt im Hauptquartier von Starfleet. Man nannte den Admiral auch Einteiler.

Das Raumdock schwoll auf dem Wandschirm an, und Kirk beobachtete es mit der besonders aufmerksamen Wahrnehmung eines Mannes, der wusste, dass etwas zum letzten Mal geschah. Er spürte das seltsame Bedürfnis, sich alle Einzelheiten fest ins Gedächtnis einzuprägen, so sehr Teil des Hier und Jetzt zu werden, dass die Zeit langsamer zu verstreichen schien. Ähnlich hatte er am letzten Tag zu Hause empfunden, bevor er das Studium an der Akademie begann, und auch am Tag der Abschlussfeier …

Er verdrängte diese Überlegungen. Es gab keine Parallelen zwischen jenen Situationen und dem Schiff sowie der Besatzung. Dies ist nicht der letzte Tag. In rund einem Jahr sitze ich wieder in diesem Sessel. Ganz bestimmt. Es mochte ungefähr ein Jahr dauern, die Enterprise gründlich zu überholen und neu auszustatten, und Kirk war fest entschlossen, anschließend wieder das Kommando zu übernehmen. Er lehnte es ab, eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

»Lieutenant …« Der Captain sah weiterhin auf den Wandschirm. »Bitte benachrichtigen Sie die Anflugkontrolle.«

»Anflugkontrolle«, sagte Uhura, die an der Kommunikationsstation hinter dem Befehlsstand saß. Zweifellos hatte sie schon auf diesen Befehl gewartet. »Hier ist die U.S.S. Enterprise. Wir sind bereit für Andock-Manöver.« Sie sprach so ruhig wie immer, aber trotzdem bemerkte Kirk die erwartungsvolle Atmosphäre im Kontrollraum. Selbst Spock gab nicht länger vor, an der wissenschaftlichen Station beschäftigt zu sein: Er drehte seinen Sessel herum und blickte ebenfalls ins Projektionsfeld.

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