Sternkreuzer Proxima - Die Geheimnisse des Admirals - Dirk van den Boom - E-Book

Sternkreuzer Proxima - Die Geheimnisse des Admirals E-Book

Dirk van den Boom

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Beschreibung

Bei einer Routinekontrolle an Bord der Proxima hebt Sergeant Vickers einen Schmugglerring unter der Mannschaft aus. Bei der Beschlagnahmung des illegalen Warenlagers entdeckt sie eine kleine Kiste, die offenbar noch aus Admiral Bonets Zeit an Bord stammt - und der Inhalt gibt Interims-Captain Vara Rätsel auf ...

Zadiya Ark gelangt derweil zur Erde und trifft ihre Halbschwester Laya in der Gefangenschaft des Widerstands. Schließlich muss Zadiya gut vorbereitet sein, wenn sie Bonet täuschen will - doch als sie ihn schließlich trifft, muss sie mit Schrecken feststellen, dass Laya ihr ein entscheidendes Detail verheimlicht hat ...

Über die Serie:

Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden ...

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu ... und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren - und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark - er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya ...

Die neue Staffel von "Sternkreuzer Proxima" von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

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Über diese Folge

Bei einer Routinekontrolle an Bord der Proxima hebt Sergeant Vickers einen Schmugglerring unter der Mannschaft aus. Bei der Beschlagnahmung des illegalen Warenlagers entdeckt sie eine kleine Kiste, die offenbar noch aus Admiral Bonets Zeit an Bord stammt – und der Inhalt gibt Interims-Captain Vara Rätsel auf …

Zadiya Ark gelangt derweil zur Erde und trifft ihre Halbschwester Laya in der Gefangenschaft des Widerstands. Schließlich muss Zadiya gut vorbereitet sein, wenn sie Bonet täuschen will – doch als sie ihn schließlich trifft, muss sie mit Schrecken feststellen, dass Laya ihr ein entscheidendes Detail verheimlicht hat …

Was bisher geschah …

Die Kolonien der Terranischen Republik erklären sich für unabhängig – und es entflammt ein Krieg von galaktischem Ausmaß. Nach einer katastrophal verlorenen Schlacht birgt der republikanische Sternkreuzer Proxima einige Geflüchtete und weitere Überlebende. Unter Kommando von Captain Zadiya Ark flieht die Proxima in Richtung des republikanischen Hauptquartiers bei der Wega an. Die Systeme des Schiffes sind überlastet, die Besatzung am Ende der Kräfte. Doch Aufgeben ist keine Option.

Was niemand in der Crew ahnt: unter den Geretteten befindet ein Verräter. Der republikanische Admiral Bonet hat sich den Kolonialen angeschlossen und beabsichtigt, die Reise der Proxima zu sabotieren.

Doch auch von außerhalb droht Gefahr! Die kolonialen Streitmächte unter dem Kommando von Captain Kraus sind der Proxima stets dicht auf den Fersen. Doch dann erhält die Crew der Proxima eine Unterstützung, mit der niemand gerechnet hat. Eine außerirdische Entität schützt den Sternkreuzer vor seinen Gegnern, und die Proxima wird Zeuge des ersten Kontakts zwischen Menschen und Aliens! Doch die Motive der Außerirdischen bleiben rätselhaft …

So erreicht der Sternkreuzer letztendlich doch sein Ziel. Aber bei der Ankunft wird klar: sie sind zu spät. In der entscheidenden Schlacht um die Flottenstation kann die Proxima nichts dazu beitragen, den Sieg der Kolonialen zu verhindern. Die letzte Alternative sieht Captain Ark darin, auf ihren Heimatplaneten Khalid zu flüchten, wo ihr und ihrer Crew Asyl gewährt werden kann.

Der verheerende Bürgerkrieg ist vorbei – zumindest vorerst. Die Nachkriegsordnung hängt vor allem von einer Frage ab: Wer kann sich als erster überlegene außerirdische Technologie sichern? Denn die Alien-Entität, die sich den Namen Caliban gegeben hat, stellt sich als überlegene KI heraus. Und sie bittet die Menschen um Hilfe: In ihrem Heimatsystem ist ein Vernichtungskrieg von Maschinenwesen namens Zu7 gegen alle anderen Spezies ausgebrochen. Verantwortlich dafür angeblich: die Menschheit!

Wie kann das sein? Die Machthaber von Khalid entscheiden, die Proxima zu entsenden – weniger aus Hilfsbereitschaft denn aus Interesse an der Alien-Technologie. Die Terranische Republik ist ebenfalls interessiert: Admiral Bonet, mittlerweile zum Befehlshaber aufgestiegen, beauftragt Captain Gerard Kraus – denn beide haben noch eine Rechnung mit Zadiya Ark offen …

Kurz vor dem Start der Proxima kommt es auf Khalid zu einer Revolte. Das System schließt sich der neuen Republik – den ehemaligen Kolonialen – an. Zadiya Ark startet dennoch. In Calibans Heimat versucht sie als erstes, den Opfer des unerbittlichen Krieges der überlegenen Zu7 zu helfen. Captain Kraus hingegen sieht seine Chance auf außerirdisches Know-How darin, sich den Zu7 anzuschließen. Und nebenbei wird er so seine Rechnung mit Ark begleichen können.

Schließlich kommt Ark mithilfe eines mitgereisten Kybernetikers hinter das Geheimnis: Vor Beginn des kolonialen Befreiungskampfes hatte ein Konzern menschliche Klone in die Alien-Systeme geschickt. Doch statt die Kontaktaufnahme zu ermöglichen, übernahmen die Klone die Herrschaft über die Maschinenwesen der Zu7. Mangels emotionaler Sozialisierung gingen sie daran, ihre Vormachtstellung auszubauen – mit allen Mitteln. Und der Konzern, der die Klone entsandt hatte, ging in den Wirren des Krieges unter …

Erst im letzten Moment gelingt es Ark und ihrer Crew, ein altes Loyalitätsprotokoll der Maschinen zu hacken, um die totale Vernichtung zu verhindern … auch die von Kraus, der sich die falschen Verbündeten ausgesucht hatte.

Über die Serie

Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden …

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu … und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren – und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark – er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya …

Die neue Staffel von »Sternkreuzer Proxima« von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

DIRK VAN DEN BOOM

DIE GEHEIMNISSE DES ADMIRALS

Folge 16

1

Es war eine schlechte Idee. Sie wollte es auch gar nicht, und dennoch war sie hier. Sie selbst hatte darauf bestanden. Aus einer Regung heraus, die sie nicht ganz verstand. Aus Mitleid? Weil sie Hoffnung hatte? Sich mit der nötigen Sorgfalt auf ihre Mission vorbereiten wollte? Oder einfach nur der unstillbaren Neugierde wegen, um zu sehen, ob tatsächlich alles verloren war oder doch noch Aussicht auf Hoffnung bestand?

Wahrscheinlich von allem ein wenig.

Zadiya Ark betrat den Raum. Jemand drehte das abgedimmte Licht hoch, und da saß sie. Laya starrte ihre Halbschwester an, die für sie wie eine Vision aus einem Spiegel aussehen musste, denn Zadiya hatte sich verändert. Zwillingsschwestern, aber als Ergebnis chirurgischen Designs. Die Wirkung war in Layas Haltung und Gesicht ablesbar: Ihre Fassungslosigkeit verwechselte Ark erst mit dem Schock, die Verwandtschaft begrüßen zu dürfen, bis ihr klar wurde, dass Laya gar nicht wissen konnte, wer gerade den Raum betreten hatte.

»Was zum Teufel …?«

»Laya«, sagte Ark mit dem Timbre ihrer Schwester, »ich bin es. Zadiya.«

»Nein!«, entfuhr es der Gefangenen. »Das könnt ihr doch nicht im Ernst … nein.« Sie kam auf die Beine, kletterte aus einem tiefen Sessel. Ihr Gefängnis hatte jeglichen Komfort, hier fehlte es an nichts. Zumindest da hatte Howitz nicht gelogen. Laya war kein Opfer, sie war eine Aktive im Regime der Neuen Republik, aber sie war hier nur Mittel zum Zweck. Kein Grund, sie zu quälen.

Laya stand, starrte immer noch auf das Gesicht ihrer Besucherin, das ihr eigenes war. Wenn es einer Bestätigung bedurft hätte, dass Zadiyas Verwandlung erfolgreich war, hier wurde sie geliefert. Laya wirkte entgeistert und schockiert, sie rang sichtlich um Selbstbeherrschung.

Ark kam näher, hielt aber sorgfältig Abstand, da sie nicht ahnen konnte, wie ihre Halbschwester letztendlich reagieren würde. Diese zeigte aber keinerlei Aggression, nur eine tiefe Erschütterung. Die zeichnete sich so deutlich auf ihrem Gesicht ab, dass sich Ark fragte, ob sie in der Lage wäre, exakt diesen Ausdruck auf ihrer Variante dieses Antlitzes zu duplizieren. Sie wollte es lieber nicht ausprobieren.

»Laya«, sagte sie sanft und setzte sich auf einen Stuhl. »Bitte beruhige dich.«

»Echt? Beruhigen? Verdammt. Verdammt! Du … das … ist leicht gesagt«, erwiderte diese. Ihre Stimme zitterte. Sie machte keine Anstalten, in den Sessel zurückzukehren, sondern schaute auf Ark hinab, jedes Details ihres – des eigenen – Gesichts in sich aufnehmend. »Du siehst verdammt noch mal genauso aus wie ich. Woher soll ich wissen, ob du nicht irgendwer anders bist? Zadiya? Du kannst überhaupt … jede sein. Keine Ahnung. Verdammt!«

Ein berechtigter Einwand, mit dem Ark im Stillen gerechnet hatte. In solchen Situationen halfen üblicherweise am besten peinliche Erinnerungen aus der gemeinsamen Kindheit, die alle Beteiligten bitter bereuten und niemals irgendwo zur Sprache gebracht hatten. Layas Misstrauen saß tief, und wer wollte ihr das verdenken. Es bedurfte dreier solcher Erlebnisse, bis sie anfing, Ark zu glauben. Die letzte Geschichte – bei der die Schwestern ihre Eltern beim Sex erwischt hatten, was bleibende Traumatisierungen ausgelöst hatte – gab den Ausschlag. Laya ließ sich in ihren Sessel fallen, als würde jemand die Luft aus ihrem Leib lassen. Ihr Gesicht war aschfahl. Die Erkenntnis, die sich aus dieser Begegnung ergab, musste für eine intelligente Frau wie sie niederschmetternd sein.

»Du bist nicht hier, um mich zu befreien«, stellte sie fest, nachdem sie sich ein wenig gesammelt hatte, die Stimme flach, der Tonfall hoffnungslos. »Du bist hier, weil du mich spielen sollst.«

Niemand konnte ihrer Halbschwester vorwerfen, schwer von Begriff zu sein.

»Du hast es gleich richtig erkannt.«

»Du machst bei so was mit?«

»Sonst wäre ich nicht hier. Wie geht es dir? Wirst du gut behandelt?«

Laya spitzte die Lippen, eine typische Mimik, die sich Ark selbst angewöhnt hatte, weil sie zu den Markenzeichen ihrer Schwester gehörte. »Lass mich nachdenken. Ich wurde am ersten Tag meines Urlaubs entführt. Hierhergebracht. Eingeschlossen. Von der Außenwelt abgekapselt. Ich darf nicht mal Nachrichten hören. Muss meinen Urlaub einmal verlängern, obgleich das meiner Karriere nicht sehr förderlich sein dürfte. Und jetzt, in diesem Moment, muss ich feststellen, dass meine eigene Schwester das Ihre tun wird, um diese Karriere ein für alle Mal zu beerdigen. Meine eigene Schwester zerstört mein Leben. Werde ich gut behandelt, Zadiya? Was meinst du? Werde ich gut behandelt?« Da, am Ende, verlieh der aufwallende Zorn ihrer Stimme neue Energie.

»Laya, es geht hier nicht um deine Karriere, es geht um Politik und Macht und die Frage, wohin sich die Menschheit entwickelt. Ich weiß, dass das …«

Laya unterbrach sie mit einer Vehemenz, die Ark ihr im Moment gar nicht zugetraut hätte. »Es geht um meine Karriere, wenn es um Politik und Macht geht«, erwiderte sie giftig. »Sonst würdest du ja hier nicht als meine perfekte Kopie sitzen. Hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe, wäre diese Mühe ja wohl sinnlos gewesen. Also, was hast du vor? Nein, lass mich raten, denn du darfst es mir wahrscheinlich sowieso nicht verraten: Du willst sie alle töten, denn das ist ja deine Art. Töten, töten, töten, die ideale Lösung für alle Probleme. So war es doch schon immer. Du bist die tapfere Soldatin, die hochdekorierte Offizierin, die ein ganzes verdammtes Raumschiff kommandiert. Ein Raumschiff, das eine einzige fliegende Mordmaschine ist. Du bist untadelig im Dienst, stets treu der Sache ergeben. Aber welche Sache ist das jetzt? Darf ich dich daran erinnern, dass Khalid sich dazu entschieden hat, wieder in den Schoß der Republik zurückzukehren? Wem gilt denn nun deine Loyalität, liebe Schwester, wenn selbst Khalid …«

Jetzt war es an Ark, ihre Schwester zu unterbrechen. »Nicht ganz freiwillig, wie man hört. Du siehst nur den Teil der Wahrheit, der gut in dein Geschäft passt.«

Laya lachte freudlos auf. Ihre Haut hatte an Farbe gewonnen. Ihre Energie, gespeist von Verachtung und Wut, war zurückgekehrt. Es war beinahe Angst einflößend, wie schnell sich diese Wandlung vollzogen hatte.

»Propaganda, der du nur allzu gerne aufgesessen bist. Du hast dir die Realität schon immer so zurechtgemogelt, wie sie dir passte. Hauptsache, dein Weltbild kam nicht ins Schwanken.«

»Immerhin habe ich ein Weltbild, das über meine Person hinausgeht.«

»Du verwechselst dein sogenanntes Pflichtgefühl mit deiner Eitelkeit! Dein Egoismus konzentriert sich ganz auf diese alberne Uniform, die du immer spazieren geführt hast. Selbst unsere Eltern hast du damit beeindruckt. Sie hätten es besser wissen sollen.«

Ark schwieg. Sie war nicht beleidigt. Man konnte sie grundsätzlich nur schwer beleidigen, eben weil ihre Eitelkeit, ganz im Gegensatz zu Layas Einschätzung, kaum ausgeprägt war. Sie schwieg, weil diese Art von Diskussion nicht neu war. Sie hatten sie schon mehrmals geführt, unter sich oder vor ihren Eltern. Es hatte jedes Mal andere Nuancen gegeben, aber letztlich hatte es immer damit geendet, dass sie vor unverrückbaren Positionen gestanden hatten. Beide waren sehr von sich überzeugt, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen. Sie beide hatten so gut wie nie einen gemeinsamen Boden gehabt. Bestenfalls die Eltern als verbindendes Glied. Und irgendwann selbst das nicht mehr.

»Laya, ich will dich nicht davon überzeugen, dass ich das Richtige mache.«

»Willst du mich nicht wenigstens davon überzeugen, dass es richtig ist, mich zu kidnappen?«

»Nein. Ich will dir lediglich versichern, dass ich alles tun werde, damit du unverletzt bleibst.«

Laya lachte wieder, und es war erneut keine Spur Freude oder Amüsement darin, es war ein Laut des Hasses und der Verachtung. Zadiya Ark spürte den Stich, der ihr nur allzu vertraut war, dieses Gefühl, wenn jemand einen verletzte, der eigentlich zu einem halten sollte. Wenn man sich nicht auf die Familie verlassen konnte, auf wen dann?

Da aber entsann sie sich der Tatsache, dass sie hier ihrer Halbschwester gegenübersaß, kosmetisch Layas Aussehen angepasst und drauf und dran, ihr Leben, ihre sorgfältig aufgebaute Karriere, ja ihr Lebenswerk zu zerstören – und das auch noch als bloßer Kollateralschaden. So gesehen sollte sie sich nicht beschweren, während Laya allen Grund für Hass und Verachtung hatte. Denn Zadiya Ark zeigte ihr gegenüber keinerlei Solidarität. Sie war kein bisschen besser.

Diese Einsicht machte es Ark leichter, mit dem beleidigenden Verhalten Layas umzugehen. Der Stich blieb trotzdem. Der ging aber nie richtig weg, egal, wie lange die letzte Verletzung schon her war.

»Unverletzt«, sagte Laya. »Fein. Mir geht es gut, danke. Ich vermute mal, dass du mit dem menschlichen Abschaum, der für das alles verantwortlich ist, gut befreundet bist? Du scheinst bei der Auswahl deiner Gesellschaft keine allzu hohen Ansprüche mehr zu haben.«

Einer der Verschwörer war mit Ark im Raum. Er trug eine Gesichtsmaske, die seinen ganzen Schädel umschloss, und schwieg eisern. Ark zollte ihrer Schwester Respekt. Sie versuchte, durch gezielte Provokation eine Reaktion bei Ark auszulösen, die ihr Hinweise darauf gab, wer für ihre Entführung verantwortlich war. Selbst in dieser Situation war Laya noch auf ihren Vorteil bedacht. Sie würde sich niemals ändern.

Für Ark keine neue Erkenntnis. Sie hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben, darauf auch nur die leiseste Hoffnung zu verschwenden.

»Ich habe ein paar Fragen an dich, Laya.«

»Du glaubst im Ernst, ich werde sie beantworten? Du bist ja noch naiver, als ich dachte.«

Ark blieb unbewegt. »Wie ist dein Verhältnis zu Admiral Bonet, Laya?«

Ihre Halbschwester lächelte. »Verstehe. Ihr wollt Bonet. Worum geht es? Ihn entführen? Oder gleich umbringen? Lediglich ausspionieren? Ich wusste ja, dass du ihn nicht sonderlich magst, vor allem, nachdem du ihm so prächtig auf den Leim gegangen bist. Aber jetzt treibst du es doch etwas zu weit, Schwesterchen.«

»Wie ist dein Verhältnis zu ihm?«

»Wer sagt, dass ich überhaupt eines habe? Er ist einer der wichtigsten Männer der Republik. Ich bin nur mittleres Management. Du überschätzt mich.«

»Unsere Informationen sagen etwas anderes.«

Layas Gesichtsausdruck bekam etwas Lauerndes. »Sagen sie das, ja? Was sagen sie denn sonst noch?«

Bis zu einem gewissen Grad war Ark bereit, sich auf dieses Spiel einzulassen. »Jedenfalls scheint Bonet große Stücke auf dich zu halten. Er nimmt dich gerne zu wichtigen Sitzungen mit, du berichtest ihm direkt – mittleres Management hin oder her.«

»Und das, obwohl er weiß, dass du meine Schwester bist«, gab Laya zurück. »Ja, das habe ich ihm gleich gesteckt. Es wäre früher oder später ohnehin herausgekommen. Er hat es mit Humor genommen. Ich glaube, der Gedanke gefiel ihm sogar. Ironie des Schicksals, könnte man sagen.«

»Du bist also ziemlich eng mit ihm.«