Stücke der Zeit E-Book

Barbara Blume

• Herausgeber: epubli
• Kategorie: Sachliteratur, Reportagen, Biografien
• Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 19

Veröffentlichungsjahr: 2025

Beschreibung

Entdecken Sie den ersten Band einer kleinen Essay-Reihe. "Zeit" ist Barbara Blumes Lebensthema, sowie Gegenstand der Erzählung. Die Autorin gewährt Einblicke in ihre Gedankenwelt. Der Text ist authentisch, ehrlich und leicht zugänglich geschrieben. Durch ihre klaren, einfachen Worte schafft sie es, dass man sich auch ohne Vorkenntnisse in ihre erkrankte Psyche hineinversetzen kann. Der Text ist kurz. Eine Mini-Lektüre für zwischendurch. Wie ihre anderen Bücher kann auch "Stücke der Zeit" als eine Art Plauderei zwischen Bekannten gelesen werden.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Wer ich bin3

Alles ist im Fluss4

Sanduhren7

Psychose & Zeitempfinden8

Urlaubszeit10

Leben und Tod12

Zeitsurfen14

Schriftsteller*innen15

Ein paar Fragen an Dich17

Unsere Lebenszeit18

Die Jahreszeiten20

Uhren22

Zum Schluss24

Zu Anfang

Lange schon schwebt mir vor, eine kleine „Essay-Reihe“ zu entwickeln. Gewöhnliche Gedanken einer psychisch Kranken. Aber wie es so ist, wenn man sich Dinge vornimmt, es ist nicht so leicht, den Anfang zu finden. Doch nun ist es soweit. Eine große grüne Tasse Darjeeling steht neben mir. Meine orangene Sanduhr ebenso. Langsam rieseln die Körnchen und werden mir freundlich anzeigen, wann dreißig Minuten vergangen sind. Denn auf einmal erinnerte ich mich daran, als ich gemütlich auf meiner Couch lag. Mein Text entsteht nur, wenn ich mich an den Schreibtisch setze und die Tasten klappern lasse. Nun bin ich nicht mehr erschöpft – im Gegenteil: Ich fühle mich erfrischt, munter und fröhlich. Denn ich habe ihn gefunden: den Anfang ...

Wer ich bin

Eine Frau Mitte 40, rundliche Kurven, Mama von einer achtzehnjährigen Tochter, Bonusmama von einer vierundzwanzigjährigen jungen Frau und glücklich verheiratet. Ein bisschen Schriftstellerin, ein bisschen Künstlerin, Hausmeisterin, Netzwerkerin, Hausfrau, Landschaftsgärtnerin und: Ich bin schizophren. An manchen Tagen dominiert sie unseren Alltag, diese Erkrankung. An anderen spüren wir sie kaum. Ich bin ein Mensch mit „erhöhtem Assistenzbedarf“ und mein Umfeld hilft mir gerne. Dafür bin ich dankbar. Dankbar auch für die Weichen, die mir die Krankheit für mein Leben gestellt hat. Denn ohne diese würde unser Leben anders aussehen. Auch für meinen verrückten Kopf bin ich dankbar, der so viele Ideen produziert, der so kreativ ist. Ich möchte mit niemandem auf der Welt tauschen. Ich bin gerne ich.

2023 bekam unsere Tochter eine schwere Diagnose gestellt: Longcovid.

Das beeinflusst unser Leben. Wie eine Glocke hängt es über mir. Dennoch fühle ich an manchen Tagen eine Leichtigkeit. Vor allem wenn ich schreibe. Denn dann fließen meine Gedanken statt sich um das Thema Corona zu drehen. Das Verfassen des Heftes lenkt mich ab und hilft mir dabei, innerlich nicht nur um diese Belastung zu kreisen.

Jetzt freue ich mich darauf, in den nächsten Wochen über das Thema Zeit zu schreiben. Denn die Zeit ist unsere ständige Begleiterin, auf ihr zu „surfen“ ist mein Lebensmotto!

Alles ist im Fluss