teil-weise - Torsten Ideus - E-Book

teil-weise E-Book

Torsten Ideus

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Beschreibung

Neue Kurzgeschichten, in modernem Gewand. Lustig, traurig, gewaltsam, erotisch. teil-weise kennt keine Grenzen. Die Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten - aber eben nur teilweise. Reality meets Creativity.

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Live your life the best way you can!

Have fun and never stop smiling. Yolo. ;-)

Für Cassie und Lauren.

Ihr seid der Knüller und bringt mich immer zum Lachen.

#gloom & #laurenzside

Auch wenn diese Anthologie größtenteils in einer realen Kulisse angesiedelt ist, sind die Handlung und die Personen frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und Organisationen wären rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Vorwort

Dieses Buch hat recht viele Wandlungen durchlaufen. Sowohl optisch, als auch inhaltlich.

Ursprünglich als vierter Teil der Reihe „Männergeschichten“ geplant, hat sich die Auswahl der Stories so häufig geändert, dass es Sinn gemacht hat, eine neue Anthologie-Reihe aufzuziehen.

Schon länger wollte ich meine geliebten Kurzgeschichten auch den Frauen näher legen, doch allein das Wort „Männer“ im Titel schreckt sie ab, wie mir mehrfach berichtet wurde.

Meine Themen sind weiterhin krass und nicht immer für schwache Nerven geeignet. Es gibt sexuelle Handlungen, es gibt Gewalt. Es gibt aber auch Liebe und Hoffnung.

Mit den Textstories am Anfang und Ende gibt es ein für mich neues Genre, von denen bestimmt auch in den folgenden Büchern welche vorkommen werden.

Außerdem sind die Bitlife-Stories hinzu gekommen, die mithilfe einer Spiele-App kreiert werden und auf dessen Inhalt ich dann wenig Einfluss habe, aber gerade dadurch werden diese Geschichten so herrlich abwechslungsreich.

Im Inhaltsverzeichnis habe ich angedeutet, in welche Richtung die Texte gehen. Wer also auf eine bestimmte Thematik keine Lust hat, überblättert die jeweilige Story und fängt dort an, wo das größte Interesse steckt.

Bis auf die Bitlife-Stories beruhen die Texte diesmal alle auf wahren Begebenheiten, aber wie der Titel schon sagt, eben nur „teil-weise“. Hier mischt sich Realität mit kreativer Vorstellungskraft zu einer Symbiose, dessen Vielfalt mir unendliche Möglichkeiten bietet.

Daher nun viel Spaß beim Lesen.

Inhaltsverzeichnis

Ein Date in der Nacht

Textstory

Das Leben der Daisy Bishop

Bitlife-Story

Verschleppt nach Bird Island

open Shortstory

Das Leben der Vaia Vecoli

Bitlife-Story

Connors Box

open Shortstory

Ein unerwartetes Shoppingerlebnis

erotic Lifestyle-Story

Das Leben des Dragoljub Ivaz

Bitlife-Story

Der Tote am Dreiflüsseeck

Crime-Story

In Gedanken schon Samstag

erotic Friends-Story

Gay Tuesday

Pilot-Episode of a Drama Series

Das Leben des Duke Colo n

Bitlife-Story

Unter Beobachtung

erotic Fitness-Story

Urlaubshölle Center-Park

psychological Shortstory

Mein Nachbar in der Umkleide

sweet Love-Story

Der Fremde im Hotelzimmer 50 8

Textstory

Ein Date in der Nacht

Teil 1 – Whatsapp

Deacon:

„Ich finde dein Klingelschild nicht. Du wohnst doch in der Hausnummer 52, oder?“

Avi:

„LOL. Nein, in der 53. Das hatte ich dir auch geschrieben.“

Deacon:

„Ja, sorry. Ich bin ein wenig nervös. Da darf einem doch sowas passieren, oder?“

Avi:

„Wieso bist du nervös?“

Deacon:

„Hallo?! Wir treffen uns gleich zum ersten Mal. Sag bloß, du bist nicht nervös?“

„Ist das hier nachts immer so dunkel? Gibt es hier keine Bewegungsmelder?“

Avi:

„An unserem Haus gibt es den, aber du stehst ja vor dem Falschen. ;-)“

„Und ich werde erst nervös, wenn du leibhaftig vor mir stehst. Ich bin gespannt auf deine Augen in real life.“

Deacon:

„Ja, reib es mir ruhig nochmal unter die Nase. Ich bin ein Trottel – wenn auch mit hübschen blauen Augen.“

„Vor eurem Haus steht ein protziger weißer Porsche – bitte sag mir, dass das nicht deiner ist!?“

Avi:

„Hm… du kennst mein Profil und damit auch meine Schwanzgröße. Meinst du, ich müsste da etwas kompensieren? ;-)“

Deacon:

„Punkt für dich! LOL Bei deinem Package reicht auch ein Fahrrad.“

Avi:

„Deswegen bist du doch jetzt hier, oder nicht?“

Deacon:

„Jetzt tust du mir Unrecht. Das ist nur ein Aspekt dieses Treffens. Ich persönlich verspreche mir noch etwas mehr davon...“

Avi:

„Hab gerade mal aus dem Fenster gesehen. Tatsächlich kenne ich das Auto nicht. Das gehört nicht zu unserem Haus.“

„Und dich habe ich auch gesehen. Sweet. ;-)“

Deacon:

„So, jetzt werde ich mal schnell nach deiner Klingel suchen.“

„Da steht schon jemand vor der Tür. Hast du noch jemanden eingeladen?“

Avi:

„Nein!“

Deacon:

„Sicher? Der Typ ist auch nicht hässlich. Soll ich fragen, ob er Bock hat?“

Avi:

„Untersteh dich! Ich will dich erstmal nur für mich.“

Deacon:

„Ist da etwa jemand eifersüchtig? ;-)“

Avi:

„Verkneif dir dein Grinsen und komm endlich hoch. Meine Wohnung ist im ersten Stock.“

Deacon:

„Irgendwie ist der Typ unheimlich. Der wirkt wie jemand, der normalerweise lieber einbricht, als brav zu klingeln.“

Avi:

„Ach komm, du stehst doch auf Bad Boys, gib‘s zu!“

Deacon:

„Draufgänger finde ich gut. Chronische Knastgänger nicht so sehr. Und seine tätowierten Arme sehen danach aus, als hätte er schon entsprechende Erfahrung.“

Avi:

„Na komm, mach dir nicht ins Hemd! Das will ich gleich ausziehen. ;-) Schubs den Typen einfach zur Seite und ich erwarte dich oben.“

Deacon:

„Du Schlingel! Sekunde, ich kicke diesen Weirdo kurz zur Seite und dann kannst du mir das Hemd vom Leib reißen“

Ende Teil 1 …

Teil 2 – Real Dialogue

Deacon:

„Sorry, darf ich mal vorbei? Ich werde oben erwartet.“

Brent:

„Bitteschön, nach dir! Mein Schlüssel liegt noch auf meiner Kommode, sonst wäre ich längst drinnen.“

Deacon:

„Du wohnst auch hier? Avi hat nichts von dir erwähnt. Unten wohnt die alte Dame, die gleichzeitig die Vermieterin ist - und oben: der Student!“

Brent:

„Der bin ich! Genau. Und wie du merkst, bin ich ein Trottel.“

Deacon:

„Ich meine, Avi hat erwähnt, dass du Quantenphysik studierst. Hätte ich dir ehrlich gesagt, rein optisch, nicht zugetraut.“

Brent:

„Tatsächlich? Normalerweise trauen die Leute mir alles zu. Was hat die Schwuchtel denn noch so über mich erzählt?“

Deacon:

„Hey, kein Grund, abfällig zu werden. Alles gut. Hier, die Tür ist schon mal auf. Kommst du oben alleine klar? Oder sollen wir einen Schlüsseldienst rufen?“

Brent:

„Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komm schon alleine klar. Geh du mal ficken.“

Deacon:

„Danke, dir auch noch einen schönen Abend.“

Brent:

„Ich hoffe, du weißt, worauf du dich einlässt.“

Deacon:

„Was meinst du damit?“

Brent:

„Das Haus ist nicht gut isoliert. Ich höre, was unter mit vor sich geht. Aber ich mische mich da nicht ein.“

Deacon:

„Im schlimmsten Fall weiß ich ja, wo ich dich finde.“

Brent:

„Ich kann aber nicht schwören, dass ich aufmache. Auch wenn ich nicht so aussehe, hänge ich an meinem Leben.“

Deacon:

„Du machst mir Angst.“

Brent:

„Das ist gut. Das macht dich vorsichtiger. Ich wünsche dir viel Glück für diese Nacht.“

Ende Teil 2…

Teil 3 – Whatsapp

Deacon:

„Bist du noch wach? Bitte sei noch wach...“

Jess:

„Hey, was gibt‘s? Ich liege zwar schon, aber ein paar wenige Sekunden kann ich noch erübrigen.“

Deacon:

„Ich stecke womöglich in Schwierigkeiten.“ Jess:

„Womöglich? Was soll das heißen?“

Deacon:

„Ich stehe bereits im Flur von meinem Date. Ich kann seine Wohnungstür sehen, aber ich verstecke mich noch in einem toten Winkel, weil der Nachbar von oben drüber mich gerade vor ihm gewarnt hat.“

Jess:

„Dir ist klar, dass es nicht sonderlich nett ist, deinem Ex von deinen Sexkapaden zu berichten, oder?“

Deacon:

„Ich weiß, ich will dich damit gar nicht belasten. Ich wusste nur nicht, wem ich sonst schreiben sollte. Dir vertraue ich immer noch.“

Jess:

„Ich habe dich ja auch nie betrogen. War immer ehrlich. Im Gegensatz zu dir.“

Deacon:

„Ja, okay, ich habe diese Zweifel verdient. Sorry. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das hier nur ein kleines Abenteuer ist. Was ist, wenn ich hier einen Psychopathen in die Arme gelaufen bin?“

Jess:

„Dann gibt es noch eine kleine Spur Gerechtigkeit? Du hast dein Karma-Konto ziemlich strapaziert. Irgendwann schlägt es zurück.“

Deacon:

„Ich glaub, gerade hat er die Tür geöffnet. Er erwartet mich.“

Jess:

„Du musst das nicht machen! Geh einfach, wenn es dir nicht sicher erscheint.“

Deacon:

„Aber ich musste Avi schon zweimal wegen der Arbeit absagen. Wie sieht das denn aus, wenn ich ein drittes Mal kneife?“

Jess:

„Wow, du wagst es sogar, seinen Namen zu sagen. Muss ja ein krasses Kaliber in der Hose haben, wenn du dir sogar den Namen gemerkt hast.“

Deacon:

„Ich kann nicht verlangen, dass du mir verzeihst. Aber bitte, wenn du in den nächsten 30 Minuten nichts von mir hörst, ruf die Polizei an. Ich bin in Göttingen, Prinzenstraße 53.“

Jess:

„Natürlich bist du in der Prinzenstraße, wo sonst? Aber okay, du klingst serious. Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter. Play it safe!“

Deacon:

„Du bist der Beste! I still love you. Ich meinte das ernst, ich fühle mich nicht sonderlich sicher. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht.“

Ende Teil 3…

Teil 4 – Real Dialogue

Avi:

„Ich kann dich sehen! Endlich bist du da!“

Deacon:

„Jepp, da bin ich. Schön, dich endlich live zu sehen.“

Avi:

„Gleichfalls. Komm doch herein. Hat sich das mit dem Typen vor der Tür geklärt?

Deacon:

„Ja, das war der Student von oben.“

Avi:

„Lass mich raten: Brent hat mal wieder seinen Schlüssel vergessen. Das passiert ungefähr drei Mal pro Woche. Er kann sich unendlich viele Dimensionen vorstellen – aber in unserer zu leben, fällt ihm sichtlich schwer.“

Deacon:

„Du hast nicht erwähnt, dass Brent so ein heißer Kerl ist - und dass er so grässlich schwulenfeindlich ist.“

Avi:

„Ist er das? Hat er mir gegenüber noch nicht geäußert. Ist wohl auch besser für ihn.“

Deacon:

„Hübsche Wohnung. Du bist wohl ein IKEA-Fan.“

Avi:

„Eine Filiale befindet sich quasi um die Ecke. Dadurch ist das meine erste Anlaufstelle, wenn ich meine, was Neues zu brauchen.“

Deacon:

„Was Neues. Ja, damit habe ich auch so meine Probleme.“

Avi:

„Mein Problem liegt eher darin, dass du immer noch angezogen bist.“

Deacon:

„Ähm ja, das liegt jetzt ein wenig an dir. Sofern du weiterhin wert darauf legst, den dominanten Part zu spielen.

Sonst mache ich das.“

Avi:

„Wieso willst du auf einmal die Richtung ändern? Wir hatten das doch schon besprochen?“

Deacon:

„Ja, sorry, war nur ein Angebot. Unsere Vorstellung dieser Nacht ist weiterhin aktuell. Wenn wir uns daran halten, wird das richtig geil.“

Avi:

„Brent hat irgendwas zu dir gesagt, oder?“

Deacon:

„Der hat viel erzählt. Ernst genommen habe ich den aber keine Sekunde lang.“

Avi:

„Ich möchte dir das gerne glauben. Aber du wirkst ziemlich verkrampft.“

Deacon:

„Dann massiere mich doch.“

Avi:

„Du weißt genau, wie man Männer um den Finger wickelt.“

Deacon:

„Das hat mein Ex vorhin durch die Blume auch behauptet.“

Avi:

„Wann hast du denn mit dem geschrieben?“

Deacon:

„Vorhin kurz. Er hat mich angetickert.“

Avi:

„Aber er weiß nicht, dass du jetzt hier bei mir bist?“

Deacon:

„Spinnst du? Warum sollte ich ihm das auf die Nase binden?

Niemand weiß, dass ich hier bin. Wenn ich mir Spaß gönne, will ich meine Ruhe haben.“

Avi:

„Das ist gut.“

Deacon:

„Diesem Brent gehört der Porsche auch nicht, oder? Wieso steht er dann vor eurer Haustür? Die alte Dame wird ja wohl kaum mit nem Cabrio rumcruisen, oder?“

Avi:

„Keine Ahnung. Ist das jetzt wichtig? Wir sind endlich am selben Ort, in greifbarer Nähe. Im Bett, nackt, können wir uns gerne weiter unterhalten. Aber bis dahin...“

Deacon:

„Oh Shit! Das fühlt sich so fucking gut an. Hör nicht auf...“

Avi:

„Den Teufel werde ich tun. Von Höhepunkt zu Höhepunkt werde ich dich jagen – und so viel wie möglich von deinem geilen Saft aufsaugen. Das ist der Plan.“

Ende Teil 4…

Teil 5 – Telephone dialogue

Jess:

„Mein Exfreund wird vermisst. Ich brauche jemand, der sich eine gewisse Adresse genauer anschaut.“

Notrufzentrale:

„Seit wann wird Ihr Exfreund denn vermisst?“

Jess:

„Er wollte sich vor eineinhalb Stunden melden und seitdem kam keine neue Message.“

Notrufzentrale:

„Ist das Ihr Ernst?“

Jess:

„Ja. Er hat mich vorher extra angetextet. Seine Verabredung machte ihm offenbar Angst. Deswegen schrieb er mich an.

Er traute diesem Typen nicht.“

Notrufzentrale:

„Warum ist er dann überhaupt hingegangen?“

Jess:

„Werden wir jetzt hier philosophisch? Es ging um Sex, okay?

Schwule Männer überlegen dann nicht lange. Die meisten jedenfalls nicht. Die Zweifel mit dem Ex durchzusprechen wird ihm schon schwer genug gefallen haben.“

Notrufzentrale:

„Ihnen ist aber klar, dass Personen erst nach 48 Stunden offiziell für vermisst erklärt werden, oder?“

Jess:

„Jepp, genug Folgen von Medical Detectives geschaut. Ich kann froh sein, wenn überhaupt knochentechnische DNA-Spuren übrig bleiben.“

Notrufzentrale:

„Na, jetzt malen sie aber sehr schwarz. Wir schicken erst einmal eine Streife zu der angegebenen Adresse – und sobald wir neue Angaben haben, rufen wir sie zurück.“

Jess:

„Vielen Dank. Sie waren sehr freundlich.“

Ende Teil 5…

Teil 6 – Real life dialogue

Brent:

„Ich habe ihn extra gewarnt! Aber es schien so, als wäre er immun gegen gut gemeinte Ratschläge.“

Polizist:

„Sie haben also freiwillig ihre Hilfe angeboten?“

Brent:

„Nun ja, nicht so ganz. Ich habe berichtet, was ich von früheren Erfahrungen wiedergeben konnte.“

Polizist:

„Und das wäre?“

Brent:

„Schreie waren keine Seltenheit. Sexuelles Stöhnen erst recht nicht. Dirty talk. Peitschenschläge. Da gab es kaum Grenzen.“

Polizist:

„Und das war für sie normal?“

Brent:

„Wenn sie unter einer hardcore dominanten Schwuchtel leben würden, wäre das für Sie auch normal. Was mich aufhorchen ließ, war die Tatsache, dass ich die Typen antraf, wenn sie ankamen – aber nicht beim Hinausgehen.“

Polizist:

„Sie sind Student und verbringen viele Stunden in der Uni.“

Brent:

„Das habe ich mir auch lange eingeredet. Aber meine Vorlesungen fangen nie vor neun Uhr an. Würden diese Typen arbeiten, müssten sie vorher wieder nach Hause gehen, oder?“

Polizist:

„Ist Ihnen klar, was Sie damit Ihrem Nachbarn unterstellen?

Brent:

„Möglicher Totschlag in mehreren Fällen.“

Ende Teil 6…

Teil 7 – Real life dialogue

Jess:

„Mein Beileid, Maryann. Die Zeremonie war toll.“

Maryann:

„Schön, dass du sie gut fandest. Schließlich bist du ja einer der Hauptgründe, warum es dazu kam.“

Jess:

„Wie bitte?“

Maryann:

„Wenn du ihn nicht so leichtsinnig verlassen hättest, wäre er doch nie auf so dumme Gedanken gekommen.“

Jess:

„Echt jetzt? Er ist vorher auch schon ständig fremd gegangen. Wahrscheinlich hat er sich ein Beispiel an deinem Ehemann genommen.“

Maryann:

„Willst du mir jetzt einreden, meine Männerwahl hätte meinen Sohn verdorben?“

Jess:

„Das muss ich dir nicht einreden – das weißt du selbst gut genug. Deacon hatte keine Chance, eine ernsthafte Beziehung einzugehen.“

Maryann:

„Das mit euch war doch ernsthaft...“

Jess:

„Genau. Deswegen hat Deacon derart Panik bekommen, dass er es mit Karacho zerstören musste. Es lief viel zu gut.“

Maryann:

„Auch wenn du es mir jetzt nicht glaubst: Ich habe bei ihm immer ein gutes Wort für dich eingelegt.“

Jess:

„Danke. Lieb von dir.“

Maryann:

„Leider bringt es ihn jetzt auch nicht mehr zurück. Wir können nur hoffen, dass sein Mörder nun die Strafe bekommt, die er verdient hat.“

Jess:

„Hm... Wenn ich ehrlich bin, sollte ich auch bestraft werden.

Du hast ja nicht ganz Unrecht, mit der These meiner Schuld.“

Maryann:

„Was meinst du?“

Jess:

„Kurz bevor er zu dem Typen rein ist, hat er mir geschrieben.

Er hat meinen Rat gesucht. Hätte ich in dem Moment das Passende gesagt, wäre er vielleicht wieder umgekehrt. Aber ich musste ihm ja Vorwürfe machen.“

Maryann:

„Ach, Süßer, das geht uns allen so. Es ist viel leichter, dem anderen Schuldgefühle einzureden als über sich selbst hinaus zu wachsen. Wir können ja schon froh sein, dass dieser Student für unsere Sache aussagen will. Aber es ist schon komisch, dass diese Sache mit dem Auto noch im Raum steht.“

Jess:

„Der weiße Porsche. Das einzige Indiz, dass gegen diesen Avi spricht. Es war nicht sein Auto und galt nicht als gestohlen.

Ohne Schlüssel ließ sich der Kofferraum nicht öffnen.“

Maryann:

„Wie konnte dann Deacons Leiche darin gefunden werden?“

Ende Teil 7 ….

Teil 8 – Whatsapp

Avi:

„Gab es kein unauffälligeres Auto?“

Riley:

„Das macht es doch so perfekt! Gerade weil es so auffällig ist.“

Avi:

„Du bist so ein Freak, ey. Aber du weißt, was du tust. Daher stelle ich das mal lieber nicht in Frage.“

Riley:

„Das ist sehr weise von dir. Und ich habe dich noch nie enttäuscht, oder?“

Avi:

„Niemals.“

Riley:

„So eine perfekte Win-Win-Situation gibt man auch nicht leichtfertig auf. Meine Kunden überschlagen sich förmlich mit Lob und Likes.“

Avi:

„Das will ich meinen. Ich liefere ja auch nur top Qualität.“

Riley:

„Allerdings. Auch den Neuen habe ich gerade an mir vorbei ziehen lassen. Trainierte Muskelmasse, sehr gepflegt - allein in die Pobacken hätte ich direkt reinbeißen können.“

Avi:

„Manchmal machst du mir ein bisschen Angst. Dir traue ich glatt zu, das zu machen.“

Riley:

„Na na, du denkst wohl nur Schlechtes von mir.“

Avi:

„Nimm das jetzt bitte nicht persönlich: Wir beide sind Monster – das ist ein Faktum.“

Riley:

„Du, ja. Ich eigentlich weniger. Schließlich verwerte ich nur deinen Abfall und mache damit viel Kohle. Für mich ist das einfach nur Business.“

Avi:

„Wow! Das war eiskalt. Okay, ich korrigiere: ich bin das Monster, du der Psychopath. Es ist irrelevant, wer von uns schlimmer ist.“

Riley:

„Wie lange wird es denn diesmal dauern? Ich würde sonst noch ein paar Zutaten einkaufen. Die Zeit nutzen. Denn nur, wenn unser Produkt am besten schmeckt, erzielen wir den bestmöglichen Profit.“

Avi:

„Zwei Stunden würde ich schon gerne nutzen wollen. Es schmeckt nun mal am Besten, wenn das Fleisch richtig entspannt ist.“

Riley:

„Klingt perfekt. Da bekomme ich ja jetzt schon direkt Appetit auf die neue Wurst. Das wird der Hit. Wir danken der neuen Regierung für die neue Verordnung. Es muss nicht mehr in der Rezeptur erwähnt werden, wenn man Menschenfleisch darin verarbeitet.“

Avi:

„Wer hätte gedacht, dass sich extreme Sado-Maso mit der Politik verträgt?“

„Richtig hart durchficken und wenn es nichts mehr taugt, landet es auf dem Frühstücksteller. Gepökelt, geräuchert, mariniert.“

Riley:

„So wird die Masthaltung zurückgeschraubt. Das wollen doch alle, oder? Und Menschen gibt es sowieso zu viele.

Aber steck erstmal dein hartes Thermometer rein, ob es noch frisch genug ist. ;-)“

„Ich besorge derweil Thymian und Oregano.“

Das Leben der Daisy Bishop – in BitLife

Ich verdanke mein Leben der Tatsache, dass mein Vater seine junge Sekretärin schwängerte. Wahrscheinlich war meine Mutter Autumn naiv genug zu glauben, dass ein Mann in den 60igern keine Kinder mehr zeugen könnte. Nur so kann ich mir erklären, warum sie nicht verhütete. Oder sie legte es bewusst darauf an, um von diesem reichen Mann abhängig zu werden – aber ich möchte ihr diese berechnende Art nicht zusprechen.

Jedenfalls wurde ich am 28. Januar in Fargo, North Dakota geboren. Als Stadtkind wuchs ich die ersten Jahre behütet auf. Mit vier Jahren habe ich es geschafft, den Rasenmäher kaputt zu machen, aber an mehr Spannendes zu der Zeit erinnere ich mich nicht.

Ein Jahr später setzte sich mein Vater zur Ruhe, ein Umstand, der mir zugute kam, weil dadurch meine Eltern immer für mich Zeit hatten. Okay, ich gebe zu, dass ich dadurch wahrscheinlich sehr verwöhnt wurde. Mit dem Beginn meiner Schulzeit wurde bei mir Asthma diagnostiziert. Eine Tatsache, die mir den Sport-Unterricht ziemlich vermiest hat. Aber so etwas sucht man sich nicht aus. Ich lernte, damit zu leben.

Ich kompensierte meine körperliche Eingeschränktheit damit, viel zu lesen und mich in der Schule anzustrengen. Als ich mit Freunden im Alter von acht Jahren den Film „Dash Strange und der Berg der Magier“ zum ersten Mal im Kino sah, entflammte damit meine Leidenschaft für das bewegte Bild. Zu Weihnachten wünschte ich mir eine Videokamera und begann, die ersten eigenen Filmchen zu drehen.

Natürlich kam auch ich nicht ums Mobbing herum. Ein fieser Idiot wartete morgens immer an der Bushaltestelle, um mir mein Lunchgeld zu klauen. Alle wussten ja, dass meine Eltern reich waren. Das änderte sich erst, als ich es wagte, meinem Klassenlehrer davon zu erzählen. Er muss richtig viel Ärger bekommen haben, weil er mich danach mied wie nichts Gutes.

Mit zehn Jahren brachte Mom mir Pilates bei, denn ihr viel auf, dass mir Körperspannung fehlte. Sie hatte Angst, dass ich irgendwann Rückenprobleme bekommen würde. Oma saß aufgrund eines dreifachen Bandscheibenvorfalls im Rollstuhl. Schnell begriff ich, dass ich so nicht enden wollte.

In dem Jahr machte Dad mit mir eine Kanu-Tour auf dem Missouri-River, ein Erlebnis mit Folgen. Bei einer der schnellen Strömungen fiel ich heraus, wurde nicht nur pitschnass, sondern holte mir dabei eine fette Erkältung, die dann zur Lungenentzündung wurde. Drei Wochen verpassten Schulstoff nachholen war gar nicht so einfach.

Um mich vor bösen Jungs schützen zu können, brachte meine Mom mir das Schießen bei.

Tatsächlich wurde ich ein respektabler Schütze, ein Hobby, welches mein Selbstbewusstsein nach oben pushte. Mit zwölf Jahren bekam ich den Zugang zur Dr. James Carlson Bibliothek.

Ein stiller Rückzugsort für eine Zwölfjährige, die allmählich spürt, wie ihre Hormone durchdrehten. Autorinnen wie Emily Bronte dominierten meine Lesegewohnheiten. In meinem Leben habe ich „Sturmhöhe“ bestimmt zehn Mal gelesen, immer wieder in verschiedenen Stadien meines Erwachsenwerdens.