Teuflisch Einsam - Felicity Green - E-Book

Teuflisch Einsam E-Book

Felicity Green

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Beschreibung

Eine verstoßene Hexe auf der Flucht.
Eine Leiche an ihrem Zufluchtsort.
Ein Geheimnis, das sie nicht länger verleugnen kann.

Tara will nur eines: dem Schmerz und den Erinnerungen an ihre Schwestern im Hexenzirkel entkommen. Sie kehrt ihrer Heimat Tarbet in den schottischen Highlands den Rücken und schlägt ihr Zelt tief im Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark auf.

Doch ausgerechnet hier, fernab der Zivilisation, stolpert sie über eine Leiche. Ihre magische Gabe könnte helfen, den Mord aufzuklären – aber genau diese Gabe hat sie an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Wird Tara lernen, ihre besondere Magie anzunehmen und ihren Platz im Hexenbund zurückzuerobern? Oder ist ihre Gabe ein Fluch, der sie in die ewige Einsamkeit treiben wird?

»Teuflisch einsam« spielt zwischen Band 5 und 6 der beliebten Highland-Hexen-Krimi-Reihe, kann aber auch unabhängig gelesen werden.

Für Leserinnen und Leser, die lieben:
– starke, vielschichtige Heldinnen
– atmosphärische Highlands und Wildnis
– eine mitreißende Mischung aus Magie und Mord

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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TEUFLISCH EINSAM

EIN HIGHLAND-HEXEN-KRIMI

FELICITY GREEN

Felicity Green

Teuflisch Einsam

Eine Highland-Hexen-Krimigeschichte

© Felicity Green, 1. Auflage 2019

www.felicitygreen.com

Veröffentlicht durch:

A. Papenburg-Frey

Schlossbergstr. 1

79798 Jestetten

[email protected]

Umschlaggestaltung: Lou Harper / May Dawney

Korrektorat: Wolma Krefting, bueropia.de

Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder teilweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Personen und Handlungen sind frei erfunden oder wurden fiktionalisiert. Ähnlichkeiten mit lebenden und verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

INHALT

Kapitel eins

Kapitel zwei

Kapitel drei

Kapitel vier

Kapitel fünf

Kapitel sechs

Epilog

Highland-Hexen-Krimis

Geister im Visier - Leseprobe

KAPITEL EINS

Keuchend blieb Tara auf dem grünen Gipfel stehen, den sie gerade erklommen hatte. Sie stemmte die Hände in die Seiten und versuchte, trotz des großen Rucksacks die Schultern zu entspannen und gerade zu stehen. Am liebsten hätte sie sich von der schweren Last zu Boden ziehen lassen. Sie könnte vielleicht gerade noch genug Kraft aufbringen, den Schlafsack aus der Halterung zu ziehen. Vielleicht würde sie es sich hier einfach an Ort und Stelle gemütlich machen, sich ein wenig ausruhen …

Aber an Ruhe war nicht zu denken. Das war praktisch ein Fremdwort für sie.

Sie hatte für ihren Geschmack noch nicht genug Abstand zwischen sich und die nervigen, zankenden Weiber geschaffen. Obwohl sie wusste, dass diese ihr nicht hinterherkommen konnten, fühlte sie sich von ihnen verfolgt.

Und überhaupt, rechts von ihr, hinter den Bäumen, hörte sie schon wieder Stimmen. Hier musste einmal ein Pfad gewesen sein, den die örtliche Bevölkerung in der Vergangenheit öfter benutzt hatte.

Weg, bloß weg von denen! Fast schon panisch stürmte sie den Hügel in die entgegengesetzte Richtung hinab. Dabei kam sie ins Straucheln und stolperte. Das Gewicht auf dem Rücken machte es ihr unmöglich, die Balance wiederzuerlangen und so fiel sie und rollte ein paar Meter den Hang hinunter.

Tara wurde von etwas aufgehalten, das im Weg lag, und rappelte sich benommen hoch. Da hatte sie noch mal Glück gehabt, dass sie nicht gegen einen Felsen oder einen Baum geprallt war und sich etwas angeschlagen hatte. Was auch immer ihren Fall gestoppt hatte, war verhältnismäßig weich.

Mühevoll versuchte Tara, wieder aufzustehen. Dabei fiel ihr Blick auf das, was ihren Sturz verursacht hatte.

Geschockt ließ sie sich wieder auf den Hintern plumpsen. »Scheiße!«

Tara starrte die nackte Frau an.

Die starrte mit leeren Augen zurück. Mit toten Augen.

Tot. Sie war definitiv tot.

Tara blieb der Atem im Halse stecken. Einen ewig währenden Augenblick lang konnte sie überhaupt nichts denken. Irgendwo hörte sie die leise Stimme ihres Instinkts, der schrie: »Lauf, lauf weg.«

Doch sie konnte den Blick nicht von der Frau lösen, die auf dem Bauch im Gras lag. Die weiße, fast durchsichtig schimmernde Haut war nicht von blauen Flecken oder Wunden verunziert. Es waren keine Gewalteinwirkungen zu sehen und wenn die Augen der Frau geschlossen gewesen wären, dann hätte man meinen können, sie schliefe – aber das war ja absurd. Wer legte sich schon irgendwo im Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark nackt auf einem Abhang schlafen?

Und je länger Tara die Frau betrachtete, desto mehr fiel ihr auf, dass jene nicht einfach das Gesicht in ihre Richtung gewandt hatte, sondern dass der Kopf unnatürlich verdreht schien. Die langen braunen Haare versteckten vielleicht Wunden am Hals.

War die Frau den Abhang hinuntergefallen und hatte sich das Genick gebrochen? Aber warum hatte sie keine Kleider an?

Tara löste sich aus ihrer Starre und bewegte den Kopf, so als wollte sie die Überlegungen abschütteln. Es sollte ihr egal sein. Sie sollte sich keine Gedanken über so etwas machen.

Denn sie wusste, was gleich unweigerlich kommen würde.

Sie würde gleich alles sehen, alles, was hier passiert war. Live und in Farbe.

So als wäre sie Minuten unter Wasser gewesen und gerade wieder aufgetaucht, saugte sie hörbar Luft in ihre Lungen.

Die pure Angst durchdrang sie bis ins Mark und das Adrenalin gab ihr genug Kraft, um aufzuspringen und den Hügel hinunterzulaufen.

Sie rannte, bis ihr der Brustkorb wehtat und ihre zitternden Beine unter ihr nachgaben. Sie ließ sich auf einem Felsen nieder, klickte den Bauchgurt auf und streifte die Schulterriemen ab, sodass der Rucksack herunterfiel.

Dann beugte sie sich vornüber, stützte die Arme auf den Oberschenkeln ab und versuchte, regelmäßig zu atmen.

Sie rollte die schmerzenden Schultern, richtete sich auf und seufzte.

»Scheiße«, sagte sie wieder.

Dann holte sie das Prepaid-Handy aus dem Rucksack, das sie sich extra für Notfälle zugelegt hatte, und schaltete es an.

Sie war froh, dass sie die Nummer des Polizeireviers Helensburgh eingespeichert hatte, obwohl sie natürlich nie im Leben daran gedacht hatte, sie für einen solchen Fall zu benötigen.

»Kenna? Hallo, hier spricht Tara.«

»Tara? Mensch, wo steckst du? Wir suchen dich seit …«

»Das ist jetzt unwichtig«, unterbrach sie die Polizistin. »Es geht nicht um mich. Ich habe eine tote Frau im Trossachs-Nationalpark gefunden. Du musst unbedingt herkommen.« Sie kramte mit einer Hand in der Jackentasche nach dem GPS-Gerät. »Ich gebe dir gleich Koordinaten in der Nähe. Wenn du eine Geländekarte zu Rate ziehst, dann findest du den Hügel mit dem Ort. Dort können wir uns treffen. Aber, Kenna? Bitte komm allein, okay?«

KAPITEL ZWEI

Nachdem Tara sich vergewissert hatte, dass der Ort, an dem sie sich befand, menschenleer war, beschloss sie, dass sie hier genauso gut ihr Zelt aufschlagen konnte wie woanders. Bis Kenna es zu dem Hügel geschafft hatte, auf dessen Abhang die Frau lag, hatte Tara eh noch etwas Zeit totzuschlagen, und die wollte sie lieber nicht in der direkten Nähe des vermutlichen Mordopfers verbringen.

Mittlerweile hatte Tara heraus, wie man das Zelt schnell auf- und wieder abbaute. Das Zusammenpacken und Verstauen ihrer anderen Habseligkeiten war ihr ebenfalls zur Routine geworden. Alles hatte seinen Platz in dem großen Rucksack.

Trotzdem hasste sie Zelten wie die Pest. Sie war nicht unbedingt das, was man einen Outdoor-Typ nannte.

Sich immer nur mit kaltem Wasser auf den Campingplätzen zu waschen, die sie sowieso lieber mied, gab ihr das Gefühl, nie richtig sauber zu werden.

Es gab zwar niemanden, der sich an ihrem üblen Körpergeruch störte, da sie allen Menschen aus dem Weg ging. Trotzdem mochte sie es nicht, dass sie sich so unattraktiv fühlte. Schminke hatte sie gar nicht erst eingepackt und der Ansatz ihrer straßenköterbraunen Haare war am Scheitel bestimmt schon drei Zentimeter breit, was den Rest ihrer überblondierten Mähne noch schrecklicher aussehen ließ.

Dann waren da die Insekten, von denen sie absolut kein Fan war. Dauernd hatte sie das Gefühl, etwas krabbelte auf ihr herum.

Aber das Schlimmste war die Kälte, die ihr immer in den Knochen zu sitzen schien. Kein Wunder, da die Nächte im April in den Highlands noch empfindlich kühl waren. Noch dazu hatte sie keine geeigneten Klamotten.

Es war eine idiotische Idee gewesen, zu dieser Jahreszeit im Trossachs-Nationalpark allein wild zu zelten, besonders für jemanden wie Tara.

Eigentlich war sie eher die Sorte junge Frau, die man im Shoppingcenter oder in einer Bar vermutete. Doch solche Orte, an denen sich viele Menschen tummelten, waren ihr eine Qual.

Seit geraumer Zeit vermied sie alle Menschen – oder besser gesagt, sie suchte Orte, an denen sich Menschen nie oder selten aufhielten. Die nicht vorbelastet waren mit Vergangenheiten. Vergangenheiten, die Tara verfolgten, die sie nicht in Ruhe ließen, die immer ein emotionaler Ansturm auf ihre Sinne waren.

Denn es waren nicht direkt die Leute selbst, die ihr Probleme bereiteten – obwohl Menschen sie für gewöhnlich nicht sonderlich zu mögen schienen.

Wie ein paar andere Frauen in Tarbet und Umgebung hatte Tara eine ungewöhnliche Fähigkeit. Bei jeder der sogenannten Tarbet-Hexen war die magische Begabung anders ausgeprägt, und Tara hatte unglücklicherweise gerade eine sehr passive und leidige Gabe erwischt, wie sie fand.

Sie konnte Ereignisse aus der Vergangenheit sehen. Gefühlsgeladene Begegnungen, so schien es, prägten diese Orte, an denen sie geschahen. Und Tara erlebte sie, ob sie wollte oder nicht, wie pausenlos ablaufende 3-D-Kinofilme um sie herum.

Sie war fast nie allein, wurde immer verfolgt von den Vorleben anderer Menschen. Die ständigen Stimmen und Emotionen empfand sie als unheimlich belastend.

---ENDE DER LESEPROBE---