1,99 €
Commander Tarik Connar und der Rest seiner alten Crew werden in den Sternenhaufen Ursa Major verschlagen. Eine uralte Gefahr für die Völker ganzer Planetensysteme scheint wieder aktiv geworden zu sein. Connar, Träger der Alten Kraft, Vermächtnisnehmer und Erbe der Ellio’sh startet mit seinem Schiff SORROW zu einem nur 160 Lichtjahre von der Erde entfernten Sonnensystem, als eine unbekannte TOHIKUM Station den Ruf aussendet.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 75
Veröffentlichungsjahr: 2022
Jens Fitscher
STERNEN COMMANDER
Band4
Träger der ‚Alten Kraft‘
© 2022 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-478-2
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt:
Der Weg in die Dunkelheit
Aufstand des Schiffes
Wieder Gefangen
Überlebenskampf
Sterben
Auferstanden
Wayne-Zeno schnüffelte. Es roch nach faulen Eiern. War das jetzt noch ein Traum oder nicht? Sein Rücken schmerzte.
Diese verdammten Wilden, was hatten sie mit ihm angestellt? Die unbequeme Art und Weise, in der er die letzte Nacht verbracht hatte, hing ihm anscheinend noch nach. Es ging doch nichts über ein richtiges Bett.
Es schien noch duster zu sein und es roch jetzt sogar noch stärker nach faulen Eiern.
Er faste instinktiv neben sich, dort sollte eigentlich seine Freundin liegen. Aber sie lag dort nicht. Irritiert setzte es sich auf.
Jetzt erst bemerkte Zeno, dass er nackt war und dass er anscheinend im feuchten Gras lag. Weit und breit waren keine der Eingeborenen zu sehen, und überhaupt war das hier nicht der Ort, an den er sich erinnern konnte.
In seinem Kopf fing es an zu brummen und starke Schmerzen überrollten sein klares Denken.
„Verflucht, was war hier los?“
Vorsichtig stand er auf und blickte jetzt langsam um sich. Ein düsteres Zwielicht hüllte ihn und die nähere Umgebung ein. Immer wieder hörte er klucksende Geräusche und es stank fürchterlich.
Schweiß bildete sich auf seinem nackten Körper. Es schien schwülwarm zu sein.
So ganz anderes, als er es noch von gestern Abend gewohnt war. Wieso war er hier und wo war überhaupt das hier? Und wo war Marah?
„Verdammt und nochmals verdammt, wenn diese Kopfschmerzen nicht wären.“
Zeno ging einiger Schritte vorwärts und rutschte bis zu den Oberschenkeln in eine dunkle, morastige Brühe. Schnell warf er sich mit dem Oberkörper zurück. Es stank jetzt fürchterlich.
„Ein Moor, oder so etwas Ähnliches“, dachte er und zog sich rückwärts robbend aus dem Sumpf.
Schwer atmend blieb er liegen.
„Marah, wo bist du? Melde dich. Marah “, rief er und unterdrückte die aufsteigende Panik.
Seine Stimme schallte über den Sumpf und wurde von einem lauten, aggressiven Schrei beantwortet.
Auf einmal fielen viele andere Tiere in das Gebrüll mit ein und im Nu hörte er eine Vielzahl von Tierlauten, wie man sie selbst in einem großen Zoogehege nicht finden würde. Ruben hörte mehrere Minuten zunächst staunend, dann mehr angstvoll zu.
Wo war er nur hier hingeraten? Sollte das alles ein Spaß von Marah und der Besatzung der SORROW?
Vielleicht spielten sie ja mit einer Tonaufzeichnung ihm diese Stimmen vor, um ihm eine auszuwischen; war er jetzt vielleicht auf dem Holodeck der SORROW?
„Blödsinn“, schallte er sich selbst. „So ein Aufwand wegen nichts.“ Irgendwie fehlten ihm die Erinnerungen der letzten Stunden.
Die Lautstärke der Tierstimmen reduzierte sich etwas, blieb jedoch weiter präsent.
Jedenfalls war das hier nicht die Wiese mit dem Baggersee von gestern. Er blickte erschrocken an sich herunter.
Wieso war er überhaupt nackt? Normalerweise und so auch gestern, schlief er nicht nackt, sondern hatte zumindest seine Shorts und ein Sweatshirt an.
„Der Gestank bringt mich noch um den Verstand.“ Zeno ging jetzt langsam in die genau entgegengesetzte Richtung zu diesem stinkenden Pfuhl.
Nach einigen Metern wurde die Luft bereits besser und der dichte Nebel fing an sich zu lichten.
Auch drangen jetzt die ersten Sonnenstrahlen langsam durch den Nebel und man konnte bereits mehr als zwanzig Meter weit sehen.
Erstaunt drehte Zeno sich einmal um sich selbst und blickte dabei in den Himmel. Die Bäume, die er sah, waren immens groß und ebenso hoch gewachsen.
Sein Blick schweifte über die niedere Flora und er stellte fest, dass selbst die kleinsten Büsche noch mindestens vier bis fünf Meter in die Höhe wuchsen.
Auch das Gras, welches sich jetzt vor ihm ausbreitete, ging ihm bis zum Bauchnabel.
Er kam sich vor, wie Gulliver bei den Riesen. Erschrocken zuckte er zusammen, als wieder ein fürchterlich lautes Brüllen zu hören war.
Was waren das für Tiere, die solche Laute produzierten? Das konnte alles überhaupt nicht wahr sein. Zwei menschenkopfgroße Insekten flogen durch sein Blickfeld. Mit offenem Mund blickte er ihnen hinterher.
Man konnte genau ihre beiden Facettenaugen erkennen, die in verschiedenen Farbtönen schillerten, ebenso, wie die langen Fühler. Zeno fühlte sich mit einem Mal sehr elend. Die Sonnenstrahlen stachen immer stärker auf ihn herunter und es wurde jetzt noch wärmer.
Trotzdem er nackt war und sich nicht bewegte, fing er an zu transpirieren. Er musste erst einmal einen Unterschlupf finden, eine Deckung, von wo aus er sich orientieren konnte und wo er zumindest etwas mehr Schutz hatte.
Wer weiß, was hier so alles herumflog oder sonst noch lebte. Etwa zwei Kilometer weiter östlich von seinem jetzigen Aufenthaltsort stieg der Boden an und dort zeigten sich auch erste Felsformationen.
Das konnte er gerade noch so durch die hohen Bäume und Büsche hindurch erkennen.
Vorsichtig und nach allen Seiten um sich schauend ging Zeno los. Besonders durch das dichte Gras fühlte er sich mehr und mehr unwohl. Man konnte nicht wirklich erkennen, was sich auf dem Boden befand.
Da er barfuß lief, war es nur verständlich, dass jeder Tritt für ihn eine Gefahr darstellen konnte.
Der Boden war immer noch sehr glitschig. Zweimal war er bereits ausgerutscht.
Sein Körper hatte mittlerweile viele blaue aber auch grüne Stellen. Die Beine waren übersät mit kleinen Schnittwunden.
Wieder erschallte ein fürchterlich lautes Brüllen. Zeno war immer noch nicht klar, was überhaupt geschehen war. Seine Gedanken bewegten sich immer noch um den letzten Abend herum.
Er sah Marah, wie sie sich in ihre Decke einkuschelte.
Er stand vor ihr, nur mit seinen Boxershorts bekleidet und hatte das Nachsehen gehabt. Aber schließlich war er selber daran schuld gewesen.
Hätte er nicht die Flasche Schaumwein geköpft, wäre sie auch nicht so schnell betrunken gewesen.
Aber schließlich hatte er ja auch nicht damit rechnen können, dass sie fast die ganze Flasche allein trank. Zeno war so in Gedanken versunken, dass er überhaupt nicht bemerkte, als sich ein dunkles Schemen über ihm befand.
Erst als das laute Krächzen ihn dazu verleitete nach oben zu blicken, schaute er direkt in das kantige Gesicht eines Ungeheuers.
Das Vieh war fast gänzlich schwarz, hatte eine riesige Flügelspannweite und einen noch größeren, spitzen Schnabel.
Mit seinen kleinen, hinterhältig leuchtenden Augen beobachtete es ihn und zog bereits die dritte Runde über Zeno.
In dem Moment, als er sie jetzt bewusst erblickte, beendete die Flugechse ihren Sondierungsflug und ging in den Sturzflug über. Er benötigte zwei Sekunden des Begreifens.
Dann versuchte er zur Seite auszuweichen und stolperte über einen Ast oder Ähnliches. Ein Zischlaut vom Boden her veranlasste ihn zu weiteren Sprüngen. Er überschlug sich mehrmals und rollte noch einiger Meter weiter, bis er zuletzt hinter einem Dornengestrüpp zur Ruhe kam.
Lautes Geschrei drang von der Stelle zu ihm herüber, an der er sich eben noch befunden hatte.
Die Flugechse stach mit ihrem langen, spitzen Schnabel immer wieder auf die Riesenschlange am Boden ein.
Die Schlange ließ ihren Kopf mit dem offenen Maul in schneller Folge auf den Angreifer zuschnellen und versuchte ihn mit den riesigen Giftzähnen zu beißen.
Gleichzeitig hatte sie ihr hinters Teil um den einen Flügel der jetzt am Boden befindlichen Echse gewunden.
In schneller Abfolge überschlug sich die Schlange jetzt und wälzte sich mit ihrem riesigen Körper dabei mehrmals über die Echse, die anscheinend überhaupt nicht mehr zum Zuge kam.
Gebannt schaute Zeno zu, wie die fünf Meter große Flugechse durch die Rotationsbewegungen des Schlangenkörpers immer wieder auf den Boden geschmettert wurde.
Dann mit einem Ruck hielt sie an und die dreißig Zentimeter langen Giftzähne drangen tief in die Halsregion der jetzt hilflosen daliegenden Echse ein.
Das wütende Zischen der Schlange hing triumphierend in der Luft, als die krächzenden Schreie der Flugechse endgültig und für immer verstummten.
Als Zeno vorsichtig aufstand, trat er auf einen am Boden liegenden Zweig. Sofort zuckte der Oberkörper der Schlange von der Beute weg in seine Richtung.
Eine lange Zunge züngelte aus dem Maul und zwei kleine, kreisrunde Augen sahen ihn tückisch an.
Zeno überlegte keine Sekunde und gab Fersengeld. Er lief so schnell er noch konnte in die entgegengesetzte Richtung.
Das Schilfgrass riss weitere Wunden in seine Beine und auch die Füße bluteten bereits stark.
Er bemerkte es nicht. Nur weg von hier. Was war das überhaupt für eine Welt, in der er sich befand.
Das Gras um ihn herum wurde höher. Kurz hielt er an, um sich zu orientieren, aber die Sicht war jetzt stark eingeschränkt. Die Sonne brannte aus dem sonst strahlend blauen Himmel herunter.
Normalerweise ein schöner Tag, um die Natur zu genießen.
Von allen Seiten drangen die merkwürdigsten Laute an ihn heran.
Von der linken Seite her meinte er kurz ein Rascheln zu vernehmen. Das Gras bog sich in seine Richtung, als ein Luftzug ihm entgegenkam.
Dann fing das Gras an, leise zu rauschen. Ein frischer Wind kam auf und wehte ihm ins Gesicht. Der Grasnarbe ging ihm jetzt bis über den Kopf.
Mit beiden Händen teilte er das Elefantengras, als Zeno sich weiter vorwärtsbewegte. Ein stechender Geruch kam ihm auf einmal in die Nase.
Er schnüffelte. Es roch irgendwie stark nach Eisen und Tier. Er blieb kurz stehen.
Außer dem Wind war kein weiterer Laut zu hören. Zeno schaute kurz hinter sich, und als er dann wieder nach vorne blickte, die Grashalme zur Seite bog, stand er keine drei Meter vor den Überresten eines getöteten Tieres.
Ein wildes Fauchen erreichte ihn, als die Raubkatze daneben ihn ebenfalls sofort bemerkte.
Sie fletschte ihre Oberlippe und Ruben konnte sehr deutlich die blutbefleckten Schneidezähne erkennen.
Er erstarrte vor Schreck in seinen Bewegungen und wagte nicht einmal mehr zu atmen.