Tschechien - Stefan Stöhr - E-Book

Tschechien E-Book

Stefan Stöhr

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Beschreibung

Unser Nachbarland kann mit einer sehr großen Vielfalt landschaftlicher, kultureller und historischer Sehenswürdigkeiten aufwarten. Neben der weltberühmten Hauptstadt Prag mit dem Hradschin, der Teynkriche und dem Goldenen Gässchen, um nur einige der nahezu unzählbaren Sehenswürdigkeiten zu nennen, laden Städte wie Budweis, Kuttenberg, Pilsen oder das mährische Brünn zu einem Besuch ein. Weltberühmt sind die drei Städte des böhmischen Bäderdreiecks Franzensbad, Karlsbad und Marienbad. Auch landschaftlich hat Tschechien sehr viel zu bieten: Mittelgebirge, ausgedehnte Wälder, Hochmoore und die Uferlandschaften der Moldau, welche Tschechien auf einer Länge von über vierhundert Kilometern durchfließt. Über zweitausend der beeindruckenden mittelalterlichen Bauwerke stehen noch heute im hier und damit so viele, wie in kaum einem anderen Land. Von diesen ist sicherlich die Prager Burg, mit deren Bau im Jahre 880 begonnen wurde die berühmteste und gleichzeitig ist diese auch die größte Burg der Welt. Ferner reicht die bauliche Vielfalt von pittoresken und romantisch anmutenden Wasserschlössern über gut erhaltene Festungsanlagen bis hin zu mystisch in der Landschaft aufragenden Ruinen und Bergfrieden. Jede von diesen hat ihre eigene Geschichte und teilweise auch düstere Legende. In diesem Buch werden die Schönheit und Vielfalt unseres Tschechiens auf zahlreichen Fotografien dargestellt und gezeigt. Besondere Beachtung finden kulturellen Schönheiten der Hauptstadt, die Knochenkirche im östliche von Prag gelegenen Sedlec sowie verschiedene lost places und ihre häufig sehr bewegte Geschichte.

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Seitenzahl: 114

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Adersbacher Felsenstadt Adršpašské skály

Austerlitz

Beroun

Brno

Altes Rathaus

Festung Spielberg (Špilberk)

Freiheitsplatz und die Astronomische Uhr Brünns

Kathedrale Peter und Paul

Krautmarkt

Budweis

Burg Houska

Burg Loket

Burg Karlštejn

Burg Křivoklát

Burg Seeberg (Ostroh)

Cold War Radarstation und Die Kirchenruine St. Jana Křtitele in Maiersgrün

Důl Otto

Eger (Cheb)

Franzensbad

Gottesgaber Torfmoor

Kaiserwald

Bei den drei Kreuzen

Kladska / Naturlehrpfad Glatzener Moor

Popraviště Na Šibeničním Vrchu

Schloss Königswart

Karlsbad

Keilberg

Klattau

Kutná Hora

Alien versus Predator Museum

Die Knochenkirche von Sedlec

Klosterkirche Mariä Himmelfahrt

Pestsäule (Morový sloup)

St. Barbara Kathedrale

Steinkreis bei Kutná Hora

Kyselka

Luková, Manětín

Marienbad

Mělník

Pilsen

Podhradí

Prag

Altstädter Rathaus und die Astronomische Uhr

Altneu-Synagoge und das jüdische Viertel

Goldenes Gässchen

Hradschin

Flussfahrt auf der Moldau

Karlsbrücke

Teynkirche

Wenzelsplatz

Perninské rašeliniště

Přebuzské vřesoviště

Přebuz (Frühbuss)

Rolava Sauersack – das Denkmal für die Zwangsarbeiter

Rolava Sauersack – das ehemalige Gefangenenlager

Rolava Sauersack – das ehemalige Zinnbergwerk

Rolavský rybník

Sankt Joachimsthal

Schloss Červená Lhota

Schloss Hluboká nad Vltavou

Schloss Liebenstein

Sokolov; Transmotel

Sooser Moor

Točník

EINLEITUNG

Mit der Auflösung der Tschechoslowakei am 31.12.1992, die im Rahmen des Falls des Eisernen Vorhangs geschah, ergaben sich neben vielen ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und sozio-kulturellen Veränderungen aus dieser fundamentalen politischen Umwälzung ganz neue Reisemöglichkeiten. So ist es für mich als Jahrgang 1981 ganz normal, ein Europa ohne Grenzen zu kennen. Ich nutze diese Möglichkeiten gerne und oft. Bereits seit Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre bin ich im Rahmen meiner Reisen immer wieder in der Tschechischen Republik unterwegs. Seit 2020 habe ich zusammen mit meiner Lebensgefährtin zahlreiche Tagesausflüge und Kurzurlaube in unser wunderschönes und so facettenreiches Nachbarland unternommen. Bei einigen Exkursionen begleitete mich auch mein guter Freund Florian.

Doch wie kam es zu meinem spezifischen Interesse an diesem faszinierenden Land? Am besten lässt sich dies mit dem vom großen Philosophen Jung beschriebenen Konzept der Gleichzeitigkeit (Synchronizität) erklären, wonach zwei Ereignisse, die zur selben Zeit auftreten, eine völlig andere und damit eine vollkommen neue Bedeutung bekommen. Das erste der beiden Ereignisse war eine Reise in einen Staat, den es heute nicht mehr gibt oder genauer gesagt, den es bereits nicht mehr gibt, seit die Sekundenzeiger der Uhren die erste Sekunde des Jahres 1993 erreichten: die Tschechoslowakei. In diesem Moment verging, wie per Vertrag festgelegt der alte Staat, um damit etwas neuem auf der Bühne der Weltgeschichte Platz zu machen; in diesem Fall den beiden Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei. In den Herbstferien 1992 machte ich mit meinen Eltern meine erste Reise in unser Nachbarland, welches damals noch Tschechoslowakei hieß. Ein überaus spannendes Erlebnis für den damals elf Jahre alten Autor. Zeit meines Lebens interessiere ich mich für Geschichte und so war es auch damals sehr interessant, die Grenzbefestigungen, Wachtürme und noch echte Grenzkontrollen durch Grenztruppen und Polizisten der Tschechoslowakei zu erleben. Die Städte und Ortschaften, durch die wir bei diesem Tagesausflug kamen waren doch in einem erheblichen Maße „run down“ würde man heute sagen. Auf jeden Fall waren die Spuren und fatalen Folgen von fünfundvierzig Jahren sozialistischer Planwirtschaft sichtbar. Das zweite Ereignis ereignet sich im Anschluss an den eben beschriebenen Ausflug. Abends sah ich im Fernsehen den Film „Powerplay“ mit Roy Scheider und Jürgen Prochnov in den Hauptrollen. Dieser Film spielt zur Zeit des Kalten Krieges an der Grenze zwischen der Tschechoslowakei und der Bundesrepublik Deutschland, in dem es um einen den Eisernen Vorhang übergreifenden fiktiven Kleinkrieg zwischen einem amerikanischen Offizier und einem Oberst der Roten Armee geht. Hätte ich abends nur diesen Film gesehen würde ich mich sicher zweiunddreißig Jahre später nicht mehr daran erinnern. Aber da ich erst wenige Stunden vorher von einem Aufenthalt an dem Ort, in dem der Film spielt zurückkam, bekam dieses Ereignis eine vollkommen andere und nachhaltige Bedeutung.

Die tschechische Republik ist das Land mit den meisten Burgen weltweit. Ferner gibt es zahllose Schlösser, Klöster und Herrenhäuser. Da es nahezu keine Zerstörungen während und durch den Zweiten Weltkrieg gegeben hat, sind viele alte Bauwerke noch im Originalzustand und viele Verwahrlosungen, die während der Zeit der kommunistischen Herrschaft entstanden sind, wurden durch aufwendige Restaurierungen wieder behoben. Es ist ein wunderschönes Land mit vielseitigen Landschaften und einem schier endlos reichen kulturellen Erbe. Dieses Buch beinhaltet eine Auswahl der, in meinen Augen, schönsten und spannendsten Orte, die ich (wir) in den vergangenen fünf Jahren dort bereist und besucht haben. Wobei der Fokus auf dem Westen Tschechiens, also in Böhmen liegt. Bei der vorliegenden Auswahl sind sicherlich auch viele bekannte Städte, Orte und Plätze dabei. Dies trifft auf die großen Städte wie Prag, Budweis und Pilsen zu. Ob es schon viele Leserinnen und Leser nach Beroun oder Klattau verschlagen hat bleibt abzuwarten. Weltbekannt dürfte die „Knochenkirche von Sedlec“ sein oder die Adersbacher Felsenstadt. Ob schon jemand etwas von den Geistern in der Kirche von Lukowa oder dem vermeintlichen Portal in eine andere Welt auf der mysteriösen Burg Houska gehört hat?

Ferner habe ich (hoffentlich) vor allem im Bereich der verlassenen und vergessenen Orte und Plätze (lost places) einige besucht und fotografiert, die bisher so noch nicht bekannt sind oder zu denen es keine oder nur wenige Bilder im Netz gibt. Als spannend empfinde ich, dass im Vergleich zu lost places hierzulande, diejenigen in Tschechien weitestgehend frei zugänglich sind, was einerseits den Besuch eines solchen Ortes interessanter und spannender macht, andererseits jedoch zu besonderer Vorsicht mahnt.

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Wirkung der Fotos. Ich habe mich bewusst für Schwarzweiß entschieden, da ich es für die vorliegenden Aufnahmen für passend und deren Aussagekraft akzentuierend empfand. Zu jedem Ort gibt es einen kurzen geschichtlichen Abriss und das persönliche Erleben des Ortes wird beschrieben.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem vorliegenden Buch und der damit verbundenen Fotoreise durch die tschechische Republik.

ADERSBACHER FELSENSTADT ADRŠPAŠSKÉ SKÁLY

Der korrekte Name ist „Adersbacher-Weckelsdorfer Felsenstadt“ und es handelt sich hierbei um zwei große Gruppen von Sandsteinfelsformationen, die durch beeindruckende steile Felswände, Höhlen, Felsnadeln und Plateaus von sich reden machen. Diese werden geographisch durch die Johnsdorfer Wolfsschlucht und den darin fließenden Fluss Metuje voneinander abgetrennt. Wobei die Adersbacher die kleinere der beiden Gesteinsformationen (Felsenstädte) ist. Bereits im 13. Jahrhundert begann hier die menschliche Besiedelung in Form von zwei Burgen und der Tourismus hielt hier schon vor über dreihundert Jahren Einzug. Ende des 17. Jahrhunderts besuchte Goethe das Gebiet. Ungefähr zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden erste Wege angelegt und seit 1933 ist die Felsenstadt ein Naturschutzgebiet. Im März 2024 waren Florian und ich mal wieder „im Osten“ unterwegs. Zuerst in Polen und dann ging es weiter zur Adersbacher Felsenstadt. Man muss hier im Vorfeld des Besuches Tickets und ein Zeitfenster buchen, ab wann man das Naturschutzgebiet erwandern möchte. Wir hatten uns gleich für ab zehn Uhr morgens eingetragen, was den Vorteil mit sich bringt, dass noch relativ wenige anderer Wanderer unterwegs sind und man daher die Natur in Ruhe auf sich wirken lassen kann. Wir entschieden uns für einen ungefähr drei Stunden langen Rundweg. Dieser führt zunächst am Adršpašské jezero Pískovna, einem See entlang. Dies ist sogleich zu Beginn des Weges ein malerischer Anblick, wie sich die Felsformationen und die Bäume in dem klaren und ruhigen Wasser spiegeln. Von hier aus geht es weiter durch Schluchten und Landschaftseinschnitte. Es folgt ein abenteuerlicher Aufstieg auf schmalen Felsstufen, die in einen Felseinschnitt integriert sind. Dieser erweckt den Eindruck, als habe ein Riese mit seiner Axt den sicherlich zwanzig Meter hohen Stein gespalten. Dieser Aufstieg ist nichts für Menschen, die an Platzangst leiden, da es extrem schmal und eng ist. Oben angekommen wird man für die Mühen des Aufstiegs mit einem beeindruckenden Ausblick auf die steinerne Schönheit dieses Ortes belohnt. Auf der folgenden Seite ist der eben beschriebene Aufstieg abgebildet. Von unten ist dieser aufgrund seiner Enge kaum zu erkennen. Es bedarf einer gewissen Überwindung, diesen Durchgang zu betreten, aber es ist den mentalen Kraftakt wert. Auf den Aufstieg folgt ein Stück des Weges, welches relativ ebenerdig verläuft. Immer wieder bieten sich hier neue Blickwinkel und Perspektiven auf die wunderschöne wie von Zauberhand geschaffene und einem Fantasy-Epos entsprungen zu sein scheinende Landschaft aus Felsen und Stein. Dann beginnt ein weiterer und diesmal noch steilerer Aufstieg über enge Stiegen, Steige und Stufen. Zum Glück sind die Wege wirklich gut in Schuss. Besondere Herausforderungen ergeben sich, wenn Gegenverkehr in Sicht kommt. Dann muss man sich irgendwie absprechen und abstimmen, wer nun wohin ausweicht und wie man am besten aneinander vorbeikommt, was jedoch immer und das trotz der Sprachbarriere gut geklappt hat.

Oben angekommen wurden wir mit einem weiteren spektakulären Blick über die Felsformationen und -stelen für die Mühen des Aufstieges belohnt. Schier endlos wirkt die Felsenstadt von diesem Hochplateau aus. Von da an ging es nur noch abwärts und nach einigen Minuten erreichten wir einen kleinen Wasserfall. Dies war ungefähr der Scheitelpunkt des Rundweges. Man hat die Möglichkeit, hier noch auf einen größeren Rundweg abzubiegen. Von hier an verläuft der Weg ebenerdig und an einem Bach namens Metuje entlang dahin. Auf diesem letzten Abschnitt des Rundweges gibt es nochmal eine große Anzahl auffallend beeindruckender Steinformationen und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und so verwundert es nicht, dass ich auf diesem letzten Abschnitt des Weges noch einmal eine große Anzahl Fotos aufgenommen habe. Die Felsformationen tragen fantasievolle und fantastisch anmutende Namen wie zum Beispiel Rübezahlorgel, Rübezahlzahn oder die aufgerollten Teppiche. Hinter jeder Wegbiegung kommen immer neue Monumente aus Stein in Sicht. Auf diesem letzten Abschnitt der Wanderung gelangt man zum Gotischen Tor, der einzigen nicht auf natürliche Weise entstandenen Sehenswürdigkeit der Felsenstadt. Dieses wurde 1839 errichtet und war in früheren Zeiten der Eingang in das Naturschutzgebiet. Von hier aus waren es noch ungefähr zwanzig Minuten zurück zum See und hier schloss sich der Rundweg, der durch dieses wunderschöne und tief beeindruckende steinerne und felsige Naturwunder im äußersten Norden der tschechischen Republik führt.

Dieser Durchgang ist nichts für Menschen mit Platzangst. In eine Spalte im Felsen sind die Stufen eingelassen. Es geht hier ungefähr zwanzig Meter steil nach oben.

Nach einem kurzen ebenerdig verlaufendem Abschnitt des Weges folgt der nächste Aufstieg. Diesmal noch steiler, als dies bei dem Felseinschnitt auf der Seite vorher der Fall war.

Nach einem anstrengenden und schweißtreibenden Aufstieg wird man mit spektakulären Ausblicken auf und über dieses einzigartige Naturwunder belohnt. Der letzte Abschnitt des Weges führt an der Metuje, einem gemächlich dahin plätschernden Bach entlang und ist von zahlreichen Felsformationen geprägt. Diejenige auf dem Bild auf der linken Seite erinnerte den Namensgeber an aufgerollte Teppiche und so erhielt diese auch den Namen. Auf dem Foto unten sieht man im Vordergrund die oft erwähnte Metuje.

Kurz vor dem Ende des Rundwanderwegs gelangt man zum Gotischen Tor. Dieses ist weltbekannt und fand sich auch schon in einem Musikvideo als Kulisse wieder.

AUSTERLITZ

An einem sonnigen Herbsttag im November 2024 besuchten Eva und ich die Gedenkstätte der Drei-Kaiser-Schlacht, wie die militärische Auseinandersetzung, die hier 1805 stattfand, genannt wird. Es standen sich die Heere Frankreichs unter ihrem berühmten Feldherrn Napoleon auf der einen Seite den vereinigten Heeren Österreichs und Russlands auf der andere Seite gegenüber. Aufgrund der Ausgangslage und der numerischen Verhältnisse wäre von einem Sieg der Alliierten auszugehen gewesen, jedoch konnten die unterlegenen französischen Truppen durch geschickte Taktik den zahlenmäßigen Vorteil wettmachen und so errang Napoleon an jenem nebligen Dezembertag auf dem Schlachtfeld bei Austerlitz seinen größten militärischen Erfolg. Auf dem Pratzenhügel wurde das achtundzwanzig Meter hohe Denkmal namens „Grabhügel des Friedens“ errichtet. In einem Nebengebäude befindet sich eine sehr detaillierte Ausstellung über die historischen Ereignisse des Jahres 1805.

Das Denkmal zu Ehren der in der Schlacht bei Austerlitz gefallenen Soldaten aller beteiligten Armeen wurde gut einhundert Jahre nach der militärischen Auseinandersetzung errichtet.

BEROUN

Die alte Königsstadt liegt gerade mal 30 Kilometer von Prag entfernt. An dem heute etwa 20.000 Einwohner zählenden Ort fließen Litavka und Berounka zusammen. Die Geschichte menschlicher Besiedelung in dieser Gegend ist fast ein Jahrtausend alt. Die Siedlung wurde bis zum Ende des 13. Jahrhunderts zu einer befestigten königlichen Stadt erweitert und ausgebaut. Aufgrund der vielen sich dort ansiedelnden Kaufleute und dem damit einhergehenden Handel blühte die Stadt ökonomisch und monetär auf. Durch die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges verlor sie viel von ihrer vorherigen Bedeutung und von ihrem Wohlstand. Wir besuchten Beroun im Februar 2024 auf der Rückfahrt von einem Kurzurlaub in Hluboká nad Vltavou. Einen Parkplatz fanden wir nahe den Resten der Stadtmauer; leider sind von dieser bis heute nur wenige Abschnitte und zwei der einst über dreißig Türme übrig geblieben. Von dort ging es durch malerische Gassen und kleine Straßen der denkmalgeschützten Altstadt (siehe Foto auf der folgenden Seite) weiter zum Marktplatz. Der überaus große Platz wird durch das Pilsener und das Prager Tor eingerahmt. Weitere Augenweiden an den Rändern des Platzes sind das aus dem 16. Jahrhundert stammende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts renovierte Rathaus, welches neben dem Prager Tor steht und die am oberen Ende des Platzes stehende Kirche des Hl. Jakob.

Blick auf das historische Rathaus und rechts etwas nach hinten versetzt ist der Prager Turm.

Die kleinen Straßen und Gassen prägen das Stadtbild Berouns. Die Altstadt steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Vorbei an dieser urig anmutenden Bierbar geht es weiter zum Pilsener Tor, das den Marktplatz an dessen oberem Ende begrenzt.

BRNO