Verliebt in eine Mumie - Leonie von Sandtown - E-Book

Verliebt in eine Mumie E-Book

Leonie von Sandtown

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Beschreibung

Giacomos Eltern sind verschwunden. Um sich auf die Suche nach ihnen begeben zu können, braucht er dringend Geld. Aus diesem Grund schließt er sich der dubiosen Forschungsreise von Prof. Mornigham an, die sie in ein entlegenes Dorf in Ägypten führt. Von dem Moment an, wo sie einen Sarkophag mit einer sich darin befindenden Mumie öffnen, ist nichts mehr wie zuvor.

Eine Mumie, die zum Leben erwacht. Ein junger Mann auf der Suche nach der großen Liebe und einige Schurken, die nichts Gutes im Schilde führen. Die perfekte Mischung für ein Abenteuer der besonderen Art.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Leonie von Sandtown

Verliebt in eine Mumie

Gay Romance

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorwort

 

 

 

 

 

Sämtliche Personen und Ereignisse sind frei erfunden. Ähnlichkeiten wären rein zufällig.

 

Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung der Covermodels aus.

 

Alle Rechte vorbehalten.

 

  Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, sind ohne Rücksprache mit der

Autorin nicht erlaubt.

 

E-Books dürfen nicht übertragen oder weiterveräußert werden.Bitte respektieren Sie die

Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie.

 

Danke!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hiermit möchte ich euch darauf hinweisen, dass diese Geschichte vollständig meiner Fantasie entsprungen ist. Wer realistische Erzählungen sucht, sollte jetzt bitte aufhören zu lesen und die Tageszeitung zur Hand nehmen, wo man mit der manchmal harten Realität konfrontiert wird. Allen anderen, die dem realen Leben für ein paar Augenblicke entkommen wollen, wünsche ich viel Spaß beim Lesen meiner Geschichte. Ich hoffe, dass ich euch in eine fremde Welt entführen kann.

 

Viele Grüße Leonie

Prolog

 

Altes Ägypten

 

Amsu

 

Schon so oft habe ich es ihm gesagt. Fest, viel zu fest pressen sich seine Lippen auf die meinen und sein Körper schmiegt sich an mich. Wie jedes Mal davor, empfinde ich auch jetzt nicht das Geringste dabei. Aus diesem Grund schiebe ich meinen kleinen Bruder Baniti sanft, aber bestimmt von mir fort. „Wie oft muss ich es dir noch sagen, dass du mich nicht auf diese Weise küssen sollst?“

Verführerisch streicht er mit dem Finger über meinen Mund bevor er erwidert: „Weshalb verbietest du es mir? Wir beide lieben uns doch.“ Ich nehme seine Hand von meinem Gesicht und schüttele den Kopf „Ja, ich liebe dich. Jedoch nur wie einen Bruder und in keinster Weise so, wie du es dir erhoffst. Ich begehre dich nicht körperlich.“ Daraufhin drehe ich ihm den Rücken zu und widme mich wieder meiner Arbeit. Ich bin Einbalsamierer und mumifiziere die Toten für ein Leben nach dem Tod. Den Leichnam, dem ich bereits alle Organe entnommen und mit Myrrhepulver gefüllt habe, lege ich gerade in Natron ein.

„Amsu, erkläre es mir. Warum willst du nicht mit mir zusammen sein?“ Ich bin ziemlich bedrückt, da wir dieses Gespräch schon einige Male geführt haben. „Ich erklärte es dir bereits. Natürlich will ich mit dir zusammen sein, aber nur wie Brüder, weil ich nur wie ein Bruder für dich empfinde.“ Er packt mich an der Schulter und dreht mich zu sich um. Wutverzerrt ist sein schönes Antlitz, während er anfängt zu schreien. „Aber ich liebe dich nun mal. Ich möchte meinen Leib an deinen schmiegen, dich küssen und tief in mir spüren. Störst du dich daran, dass ich ein Mann bin?“

Ich seufze hörbar. „Nein, das ist nicht der Grund und das weißt du genau. Ich habe kein Problem damit, dass du Männer begehrst. Es ist einfach …“

„Ich begehre keine Männer, sondern nur dich“, werde ich von ihm barsch unterbrochen.

Von seinen Worten jedoch unbeirrt, verdeutliche ich mein Verhalten: „Es entspricht nun mal der Tatsache, dass ich dich nicht so liebe, wie es ein Liebender tun sollte.“

Wieder kommt er näher und legt die Hände auf meine Brust. „Warst du schon einmal verliebt?“

„Nein.“

„Woher willst du dann wissen, wie es sich anfühlt, wahrhaft zu lieben?“

Verlegen weiche ich seinem Blick aus, denn mir wird bewusst, dass ich ihm keine Antwort darauf geben kann. Bis zum heutigen Tage habe ich noch nie ernsthafte Gefühle für einen anderen Menschen empfunden. Baniti scheint meine Gedanken zu lesen, denn er lässt mir keine Gelegenheit, mich zu äußern.

„Na siehst du, du weißt es nicht. Lass dich auf mich ein“, haucht er an meinen Mund.

Stark presse ich den Mund zusammen.

„Du hattest bis jetzt nur lieblosen Sex mit Frauen, denen du keinerlei Gefühle entgegen gebracht hast. Lass mich dir zeigen, wie schön es mit einem Mann sein wird, den du begehrst.“

Es reicht! Wütend packe ich Baniti fest an den Oberarmen und schreie fast: „Ich begehre dich aber nicht auf diese Weise und ich werde auf keinen Fall mit dir schlafen. Ich flehe dich an, hör endlich auf damit!“

Verärgert reißt er sich los und schreit hysterisch auf: „Warum? Warum kannst du mich nicht lieben?“

Ich erblicke die Tränen auf seinen Wangen, doch was soll ich tun? Ich empfinde nicht so für ihn und kann diese Gefühle nicht herbeizaubern. Er ist mein Bruder und ich ertrage es kaum, ihn so verletzt zu sehen. Immerhin ist er der letzte Verwandte, den ich noch habe und ich möchte ihn nicht verlieren.

Aus diesem Grund trete ich an ihn heran und versuche es im Guten. „Bitte, Baniti, weshalb willst du mich denn nicht verstehen? Du bist für mich der wichtigste Mensch …“

„Dann lass uns endlich zusammen sein.“ Abermals versucht er mich zu küssen, dieses Mal lasse ich es aber nicht geschehen und schiebe ihn von mir. „Baniti, ich dachte, du hättest es verstanden.“ „Nein! Nein, habe ich nicht und werde ich auch nie. Wir gehören zueinander, wann begreifst du das endlich?“ Wütend stürmt er hinaus. Ich folge ihm nach draußen auf die Straße und rufe ihm hinterher: „Baniti, hör mir zu! Wir zwei sind eine Familie, es gibt nur noch uns.“

Er hält inne und dreht sich mit tränenblinden Augen zu mir um. „Ja und genau deshalb verstehe ich dich nicht. Warum willst du nicht mit mir zusammen sein?“

Trauer spiegelt sich in seinem Angesicht wider und es tut mir so unendlich leid. „Bitte, Baniti, komm mit rein und lass uns in Ruhe reden.“

Dickköpfig, wie ich ihn kenne, schüttelt er nur den Kopf. Laute Geräusche lassen mich den Blick von meinem Bruder nehmen und hinter ihn sehen. Oh nein! Ein Streitwagen prescht auf Baniti zu. Panisch schaue ich wieder zu ihm und schreie seinen Namen, doch da ist es schon zu spät. Der Wagen erfasst ihn und schleift ihn ein Stück mit sich mit. Bewegungslos bleibt er liegen.

So schnell es geht, tragen mich meine Beine zu ihm. Voller Angst gehe ich neben ihm auf die Knie und ziehe meinen Bruder auf den Schoß. Bei dieser Bewegung fängt er schmerzerfüllt an zu stöhnen und öffnet ein wenig die Lider. Vorsichtig taste ich ihn ab, dabei entdecke ich überall auf seinem Körper tiefe Wunden.

Flehend bitte ich ihn: „Baniti, verlass mich nicht! Geh nicht!“

Leise ist seine Stimme zu hören: „Amsu, es tut …“

„Nein, nein! Braucht es nicht. Bleib einfach bei mir. Es kommt gleich Hilfe.“ Verzweifelt streichele ich ihm über die Wange. Mein Verstand sagt mir bereits, dass es keine Hilfe mehr für ihn gibt. Blut läuft aus seinem Mundwinkel und er atmet nur noch stoßweise. Tief schaut er mir mit seinen Augen in die meinen, diese werden immer trüber, aber mein Herz will ihn nicht loslassen. Seine Hand klammert sich um meine.

„Bitte halte durch.“

„Amsu, ich liebe dich. Bitte küss mich.“

Sein letzter Wunsch. Im Herzen weiß ich es und so kann ich gar nicht anders als ein „Ich liebe dich auch“ zu erwidern und dann meine Lippen auf seine zu legen. In diesem Moment erfülle ich ihm sein letztes Begehren, indem ich ihm einen Kuss gebe, wie es ihn nur zwischen Liebenden gibt. Nachdem ich mich von ihm löse, sind seine Augen geschlossen und mir ist nur allzu schmerzlich bewusst, dass sie sich nie wieder öffnen werden.

 

***

 

Kummer hält seit dem Tod meines Bruders mein Herz gefangen. Ich kann es niemand anderen machen lassen und so habe ich seinen Leichnam selber mumifiziert. Liebevoll wasche ich ihn und entnehme ihm die inneren Organe. Nur sein Herz, das wie er sagte, nur für mich schlug, belasse ich in der Brust. Nach der Organentnahme wasche ich seinen Körper noch einmal achtsam mit Palmenwein aus.

 In den 40 Tagen, in denen ich Banitis Leichnam nun im Natronsalz liegen lasse, um seinen Leib auszutrocknen, damit er nicht verwest, habe ich das Gefühl, die Zeit bleibt stehen. Tränen laufen mir über die Wangen, während ich ihn in das gut temperierte Balsambad lege. Ich verwende nur die besten Leinentücher, um seinen Körper zu füllen und platziere die schönsten, künstlichen Augen, die ich besitze, in den Augenhöhlen, aber sie leuchten nicht annähernd so schön, wie seine eigenen.

Sorgfältig hülle ich den Leichnam in die Leinenbandagen und lege magische Amulette dazwischen.

Mit blutendem Herzen trage ich Baniti zu Grabe und führe das Mundöffnungsritual durch.

 

***

 

Die Tage vergehen und ich hege nur einen Wunsch, meinen Bruder zurück ins Leben zu bringen. Während ich der Tätigkeit des Einbalsamierens langsam wieder nachgehe, fange ich an, das ‚Buch vom Herausgehen am Tag‘ sowie das ‚Amduat‘ zu studieren.

Von den Büchern inspiriert, experimentiere ich im Verborgenen mit Tieren. Jeden meiner Erfolge oder auch Misserfolge schreibe ich sorgsam auf. Ich schlafe kaum noch, meine Kraft lässt nach, doch ich gebe nicht auf und letztlich gelingt es mir, eine mumifizierte Katze aus dem Reich der Toten zurückzubringen. Endlich, nach all der Zeit, habe ich Erfolg. 

Die Menschen im Dorf wissen von meinen Experimenten, aus diesem Grund meiden sie  mich und gehen mir aus dem Weg. Ich sehe ihnen an, dass sie Angst haben und dass sie hinter meinem Rücken reden. Mir ist das egal, denn die zum Leben erweckte Katze gibt mir recht und ich mache weiter mit meinen Versuchen.

Das Schicksal ist leider gegen mich und mein Glück verlässt mich, bevor ich alles für die Wiedererweckung meines Bruders vorbereiten kann. Ein Fieber, von dem ich mich nicht mehr erhole, zwingt mich in die Knie. Mein Körper ist durch die anstrengende Zeit der Forschungen zu schwach. Umsonst kämpfe ich zahllose Tage vergebens und nur zu deutlich kann ich spüren, wie das Leben aus mir weicht. Mein letzter Gedanke ist bei meinem geliebten Bruder. „Baniti, es tut mir leid.“

Mit diesen Worten schließe ich die Augen.

Kapitel 1

 

England 1912

 

Giacomo

 

Nach einem kurzen Blick auf meine goldene Taschenuhr beschleunige ich meine Schritte, auch Big Ben ermahnt mich, dass ich schon zu spät bin. Trotz der Eile schiebe ich die goldene Taschenuhr meines Vaters sorgsam in die Westentasche zurück. Sie ist eines der wenigen persönlichen Stücke, die ich von ihm erhalten habe, bevor meine Eltern vor zwei Jahren, zu einer Expedition in Richtung Peru aufgebrochen sind. Seitdem habe ich sie leider nicht mehr gesehen und seit sechs Monaten gelten sie als vermisst. Die meisten Bekannten sind der Meinung, dass sie tot sind, aber daran werde ich erst glauben, wenn ich ihre Leichen sehe. Lebendig oder tot, ich werde sie suchen und nach Hause zurückholen. Aus diesem Grund brauche ich eine Anstellung sowie Geld, um mich auf die Suche nach ihnen begeben zu können. Es ist mir bedauerlicherweise nicht gelungen, nach Beendigung des Archäologiestudiums, eine Arbeit zu finden. Meine Hoffnung ruht jetzt auf dem nun folgenden Gespräch.

Zum Glück ist der Kurator des ägyptischen Museums in London ein alter Freund meiner Eltern. Diese Freundschaft ist der Grund, weshalb ich ihn um Hilfe bitten werde. Zu meinem Glück ist er keineswegs ungehalten darüber, dass ich fünf Minuten zu spät sein Büro betrete.

Lord Milstern kommt mit einem heiteren Gesicht auf mich zu, reicht mir förmlich die Hand und bittet mich mit einer Handbewegung gegenüber seines Schreibtisches Platz zu nehmen. Ich kenne ihn seit Kindertagen, da ich viele Stunden hier im Museum, mit meinen Eltern verbracht habe.

Er ist groß, hat eine schlanke Figur und ist für sein Alter, um die Fünfzig, noch recht attraktiv. Außerdem besitzt er leuchtend grüne Augen, die mich fixieren, solange er mit mir spricht:

„Mein Junge, schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“

Während ich antworte, setze ich mich.  „Mir geht es gut, aber ich hoffe, dass du mir behilflich sein kannst, eine Arbeit zu finden.“

Betrübt schaut er mich an. „Es tut mir leid, im Moment hat das Museum keine freie Stelle zu besetzen.“ Er erhebt sich und stellt sich neben seinen massiven Schreibtisch aus Eiche.

In der Hoffnung, dass ihm doch noch etwas einfällt, versuche ich es weiter, denn so leicht gebe ich nicht auf. „Es muss ja keinesfalls im Museum sein. Du hast sicher Kontakte zu Archäologen, die sich auf Expeditionen begeben und vielleicht einen Assistenten oder Hilfe benötigen. Ich brauche das Geld, um nach Peru zu reisen und meine Eltern zu suchen. Sie sind noch am Leben, davon bin ich fest überzeugt. Sie dürfen einfach nicht tot sein. Ich habe doch sonst niemanden mehr.“ Dabei schaue ich ihn flehend an und sein Gesicht nimmt sonderbare Züge an, ich habe das Gefühl, das er angestrengt über eine gewisse Sache nachdenkt, wobei er wie ich vermute, unbeabsichtigt auf der Unterlippe herumkaut.

In Gedanken versunken geht er bedächtig wieder hinter seinen Schreibtisch.

„Ich habe da, glaube ich, etwas für dich.“ Er wühlt durch einige Papiere auf dem Schreibtisch und zieht dann ein Blatt hervor. „Hier ist es ja. Professor Sylvester Mornigham, kennst du ihn?“

Kurz überlege ich. „Ja, er hat einmal einen Vortrag gehalten, bei dem ich zugegen war. Er ist spezialisiert auf Mumifizierung und das Totenreich des Alten Ägyptens.“

Mein Gegenüber nickt, ein weicher Ausdruck schleicht sich über sein Gesicht und ein Funkeln erscheint in seinen Pupillen. „Ja, das ist er und auch ein enger Freund von mir, der dringend einen Assistenten, für eine Reise nach Ägypten, sucht.“ Die Enttäuschung muss mir anzusehen sein, denn Lord Milstern lässt mich nicht zu Wort kommen. „Mir ist durchaus bewusst, dass du dir etwas anderes vorgestellt hast, aber es wird gut bezahlt.  Ich persönlich würde dir danach den Rest der Summe, die du benötigst, um deine Eltern zu suchen, liebend gerne zur Verfügung stellen. Natürlich weiß ich, dass du keine Almosen annehmen möchtest, was sehr ehrenhaft von dir ist, aber mein Freund ist verzweifelt und deshalb ist es mir ein Bedürfnis, mich für deine Hilfe erkenntlich zu zeigen.“

Damit hat er all meine Argumente vom Tisch gefegt, ich habe keine Wahl. „Darf ich erfahren, wie lange Professor Mornigham gedenkt, in Ägypten zu bleiben?“

„Nur wenige Wochen, mein Junge. Du kannst heute Nachmittag herkommen und selber mit ihm reden.“

“Das wird wohl das Beste sein. Ist dir bekannt, wann er vorhat zu fahren?“

„Schon morgen. Also hast du nicht viel Zeit zum überlegen.“

Überrascht starre ich ihn an und stotterte: „Was? Schon morgen?“

Mild schmunzelnd erwidert er: „Aus diesem Grund ist die Verzweiflung von Sylvester, ich meine Professor Mornigham, so groß. Er hat keine Zeit mehr, um länger zu warten.“ Schmerz und Trauer huschen kurz über sein Gesicht, aber es vergeht viel zu schnell, als dass ich davon überzeugt bin, es wirklich gesehen zu haben. Außerdem muss ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Mit einem Seufzer erhebe ich mich.

„Gut, dann werde ich meine Sachen packen.“ Eine andere Wahl bleibt mir ja nicht, um schleunigst an Geld zu kommen.

„Wir sehen uns heute Nachmittag.“ Lord Milstern reicht mir die Hand und ich verabschiede mich.

 

Gedankenversunken betrete ich kurze Zeit später meine kleine Wohnung. Sie ist nichts Besonderes, erfüllt jedoch ihren Zweck. Ein riesiges Himmelbett, mit blauen Vorhängen, dass fast den ganzen Raum einnimmt, ein edler Holzschreibtisch von meinem Vater sowie ein Schrank. Selbst ein schlichtes Bad darf ich mein Eigen nennen. Meine Mutter hat die zwei Zimmer mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet und mir immer, wenn es ihr möglich war, frische Blumen für die Vase auf dem Tisch mitgebracht.