Verschwörungsmelange - Hermann Bauer - E-Book

Verschwörungsmelange E-Book

Hermann Bauer

4,5

Beschreibung

Ganz Florisdorf fiebert dem Derby zwischen den Bezirksfußballvereinen „Floridsdorfer Kickers“ und „Eintracht Floridsdorf“ am kommenden Sonntagvormittag entgegen. Das Café Heller soll extra geöffnet werden, um von dem zu erwartenden Massenansturm zu profitieren - überhaupt nicht zur Freude von Chefober Leopold, der das Spiel selber gerne sehen möchte. Überschattet wird das „Großereignis“ von der beabsichtigten Fusion der beiden traditionsreichen Wiener Fußballvereine. Vor allem die Anhänger der Eintracht können sich damit nicht abfinden und verschwören sich während einer Versammlung im Café Heller einmütig gegen die Pläne. Kampfbereit ziehen sie anschließend zum Eintracht-Platz. Als auch Leopold nach der turbulenten Sitzung am Sportplatz eintrifft, ist die Lage längst eskaliert: Wolfgang Ehrentraut, stärkster Verfechter der Fusion, liegt erstochen hinter dem Fußballtor. Neben ihm seine Aktentasche, in der Leopold eine ganz erstaunliche Entdeckung macht …

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Hermann Bauer

Verschwörungsmelange

Ein Wiener Kaffeehauskrimi

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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www.gmeiner-verlag.de

© 2010 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 07575/2095-0

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Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Korrekturen: Doreen Fröhlich, Katja Ernst

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

1

Übel gelaunt lehnte Leopold an der Theke und ließ seinen Blick mit kleinen, leicht geröteten Augen desinteressiert durchs Café Heller schweifen. Die energische Stimme von Frau Heller weckte ihn aus seinen Träumen: »Schauen Sie nicht ins Narrenkastl[1], Leopold. Die Melange hier ist für die Frau Fürthaler, haben Sie das schon wieder vergessen? Die wird sich was Schönes denken, wenn Sie so teilnahmslos dastehen und ihren Kaffee kalt werden lassen. Was ist denn los mit Ihnen?«

»Bitte sehr, bitte gleich, Frau Chefin.« Mit einem Griff, dem es ein wenig an der gewohnten Souveränität mangelte, nahm Leopold das Tablett an sich. Sein sonst sicherer Gang wirkte etwas ferngesteuert. »Wohl bekomm’s, gnä‹ Frau«, murmelte er und stellte den Kaffee neben Frau Fürthaler ab, die ihre Ungeduld mit einem höflichen Lächeln überspielte.

›Es ist ein Schub‹, dachte Leopold. ›Jahrelang bin ich älter geworden, ohne es zu spüren. Das ist jetzt die Strafe.‹ – In Wahrheit war es nur so, dass er den Alkohol, dem er überhaupt selten zusprach, nun noch weniger vertrug als ehedem. Gestern, an seinem freien Sonntag, hatte er sich mit Theo und Erwin getroffen, zwei Freunden, die er schon lange nicht gesehen hatte. Man war in einem lauschigen Garten beim Heurigen gesessen und hatte die laue Mailuft sowie das eine oder andere Glas genossen. Wie oft würde man einen so unbeschwerten Abend denn zukünftig gemeinsam verbringen können? Schließlich war man in Theos Wohnung bei Kaffee und Hochprozentigem gelandet.

Jetzt, am Morgen danach, spürte Leopold es im Kopf und in allen Gliedmaßen. Während sein Magen die Sache erstaunlich gut überstanden hatte, blieben Arme und Beine schlaff, der Schädel brummte, und die Zunge fühlte sich an wie Löschpapier. Immer wieder musste er einen neuen Anlauf nehmen, um seinen Körper in Gang zu bringen. Dabei rätselte er, ob es nur an seinem trägen Hirn lag, das sich schwer tat, die richtigen Befehle auszuteilen, oder ob ihn tatsächlich schon das Alter packte.

Frau Heller blieb unbarmherzig: »Das Cola hier bewegt sich auch nicht von allein zu dem jungen Mann am Billard«, nörgelte sie. »Mein Gott, muss man Ihnen heute alles wie einem kleinen Kind erklären, Leopold?«

›Sie hat leicht lachen‹, dachte Leopold. ›Ihr geht’s ja gut. Wenn ich wenigstens so anschaffen könnt wie sie und mir nicht alles sagen lassen müsst.‹ Er schleppte sich mit dem Cola die paar Schritte bis zum zweiten Billardtisch. Dabei fiel ihm unangenehm auf, wie gut aufgelegt seine Chefin um diese Zeit schon war. Sie schien den frühsommerlichen Morgen zu genießen und erfreute sich an den Geräuschen, die von der Kaffeemaschine kamen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie Leopold bei der umständlichen Verrichtung seiner Tätigkeiten beobachtete.

»Es ist ein Schub«, erklärte Leopold wie als Antwort auf ihre erheiterten Blicke. »Ich bin gewissermaßen hier im Kaffeehaus gealtert. Leider ist das bis jetzt niemandem so richtig aufgefallen, auch mir nicht. Ich hoffe nur, dass ich meinen Dienst weiterhin ordentlich versehen kann. Derzeit schaut es nicht gut aus.«

»Aber Leopold«, entgegnete Frau Heller belustigt. »Wie äußert sich denn dieser ›Schub‹, von dem Sie da sprechen? Etwa dadurch, dass Ihre Äuglein ganz klein und rot werden? Lassen Sie doch Ihre Spassettln. Sie haben gestern ein wenig zu viel Alkohol erwischt, geben Sie’s zu.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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