Victor - Cooper McKenzie - E-Book

Victor E-Book

Cooper McKenzie

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Beschreibung

Die Barkeeperin Dori James hat Mühe, sich über Wasser zu halten. Mit zwei verschiedenen Jobs ist sie völlig ausgepowert und schafft es kaum, über die Runden zu kommen. Nach einem erneuten Heiratsantrag von einem betrunkenen Barbesucher drängt sich Victor Santi in ihr Leben und sie merkt schnell, dass sie Gefallen daran findet, wie er die Kontrolle übernimmt. Der Daddy-Dom Victor hat Dori seit ihrem ersten Arbeitstag bei Saints im Auge behalten und weiß, dass sie die Richtige für ihn ist. Als sie zusammenbricht, übernimmt er als ihr neuer Daddy das Kommando. Dann wird ihre Wohnung zwangsgeräumt, und er nimmt sie bei sich auf. Victor, der in der Welt der Juristen eine ernstzunehmende Persönlichkeit ist, tut sich schwer damit, seine Pläne und Vorstellungen mit Dori zu besprechen. Findet Victor einen Weg, um mit der kleinen Barkeeperin zu kommunizieren? Wird sie ihm die totale Kontrolle über ihr Leben überlassen, so wie er es sich wünscht? Und passt Dori zum Rest der Littles des Kinky Saints MC? Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und BDSM / Kink-Elementen. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 29.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

Über Cooper McKenzie

LESEPROBE

Victor

Die Barkeeperin Dori James hat Mühe, sich über Wasser zu halten. Mit zwei verschiedenen Jobs ist sie völlig ausgepowert und schafft es kaum, über die Runden zu kommen. Nach einem erneuten Heiratsantrag von einem betrunkenen Barbesucher drängt sich Victor Santi in ihr Leben und sie merkt schnell, dass sie Gefallen daran findet, wie er die Kontrolle übernimmt.

Der Daddy-Dom Victor hat Dori seit ihrem ersten Arbeitstag bei Saints im Auge behalten und weiß, dass sie die Richtige für ihn ist. Als sie zusammenbricht, übernimmt er als ihr neuer Daddy das Kommando. Dann wird ihre Wohnung zwangsgeräumt, und er nimmt sie bei sich auf. Victor, der in der Welt der Juristen eine ernstzunehmende Persönlichkeit ist, tut sich schwer damit, seine Pläne und Vorstellungen mit Dori zu besprechen.

Findet Victor einen Weg, um mit der kleinen Barkeeperin zu kommunizieren? Wird sie ihm die totale Kontrolle über ihr Leben überlassen, so wie er es sich wünscht? Und passt Dori zum Rest der Littles des Kinky Saints MC?

Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und BDSM / Kink-Elementen. Um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände der Serie in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 29.000 Wörter

Cooper McKenzie

Victor

Kinky Saints MC 4

Ein erotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Victor“:

Cooper McKenzie

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

„Dori, willst du mich heiraten?“ Die Frage wurde derart lautstark in den Raum gerufen, dass alle Anwesenden in der Bar verstummten, während sie auf die Antwort der Frau warteten.

Victor Santi beobachtete mit finsterer Miene, wie Andy Marx, ein Stammgast im Saints, nach seinem halb betrunkenen Heiratsantrag über die Bar langte und nach dem Handgelenk der Barkeeperin griff. Das war so dermaßen daneben, dass Victor von seinem Barhocker rutschte, bereit zum Kampf. Er war nicht ganz sicher, was er überhaupt machen sollte, wenn er erst einmal den Bereich der Bar erreicht hatte, in dem sich das kleine Drama abspielte. Nonna hatte schließlich jedem ihrer Enkel beigebracht, dass man als Gentleman keine Schlägereien anzettelt, sondern sie, wenn man provoziert wird, so schnell wie möglich beendet.

Victor rief sich in Erinnerung, dass er ein Anwalt und kein Schläger war. Er half mit seinen juristischen Kenntnissen Menschen aus der Patsche, und auch wenn es Zeiten gegeben hatte, in denen er, sein Bruder Theo und ihre vier Cousins die Situation mit Gewalt lösen mussten, so zog er es doch vor, im Kampf den Wortlaut des Gesetzes zu benutzen und nicht die Fäuste.

Mit knirschenden Zähnen beobachtete er, wie Dori ihren Arm aus der Umklammerung des Mannes befreite. Dann widmete sie sich wieder dem Einschenken von Whiskey für Andy und seine Freunde.

„Es tut mir leid, Andy, aber ich fürchte, du bist nicht mein Typ“, sagte Dori mit einem Lächeln, während sie ihm die Getränke überreichte. „Aber danke, dass du gefragt hast. Du hast mir gerade den Abend versüßt.”

Andy warf seinen Freunden einen Blick zu, dann stießen er und seine Freunde glucksend mit ihren Schnapsgläsern an. Die beiden anderen Männer reichten Andy jeweils Geld, als ob sie eine Wette bezahlen würden. Anschließend händigte Andy Dori mehr als genug Geld aus, um die Getränke zu bezahlen. Als sie ihm das Wechselgeld zurückgeben wollte, winkte Andy ab, woraufhin sie sein Wechselgeld lächelnd in das Trinkgeldglas warf und „Danke“ murmelte.

Dori bewegte sich die Bar entlang, um sich von der Zufriedenheit der anderen Gäste zu überzeugen.

Victor verharrte regungslos und runzelte die Stirn, fassungslos angesichts der Tatsache, dass die Frau nicht nur den offensichtlich beschwipsten Mann in den Griff bekommen hatte, sondern ihn auch noch so zurückließ, dass er sich wie ein Teenager benahm, dessen großer Schwarm in seine Richtung gelächelt hatte. Es dauerte einen weiteren Moment, bis ihm klar wurde, dass er ihre Worte schon einmal gehört hatte. Mit denselben Worten und einem sanften Lächeln wies Dori jeden ab, der sie ansprach, ob Mann oder Frau. Es spielte keine Rolle, ob man sie heiraten, mit ihr ausgehen oder ihr nur einen Drink spendieren wollte, sie ließ jeden abblitzen und brachte sie zum Lächeln.

Er fragte sich, ob der Grund dafür war, dass zu Hause jemand auf sie wartete, oder ob sie wirklich nicht interessiert war. Er wollte die Frau für sich beanspruchen, kämpfte aber gegen seine dominante, selbstbewusste Art an, in der Hoffnung, die Frau würde ihn irgendwann ansprechen. Bisher war das noch nicht geschehen, aber Victor gab die Hoffnung nicht auf.

Die Sache war die, dass er mehr wollte als nur ein Date mit der schönen Rothaarigen. Er wollte das volle Programm. In seiner Vorstellung von ihrer gemeinsamen Zukunft lag Dori in seinen Armen, in seinem Bett, in seinen Seilen, aber nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. Er wollte alles für sie sein.

Ein Schlag gegen seinen Hinterkopf ließ ihn aus seiner Erstarrung aufschrecken. Sein Cousin Lazarus erklärte mit leiser Stimme, damit nur Victor es hören konnte: „Wenn du das kleine Mädchen nicht für dich beanspruchen willst, dann darfst du nicht sauer werden, wenn andere versuchen, sie mit nach Hause zu nehmen.“

Victor knurrte angesichts der allzu scharfsinnigen Bemerkung seines Cousins, obwohl ihm klar war, dass dieser Recht hatte. Es war höchste Zeit, dass er Dori sein Interesse signalisierte, am besten noch bevor jemand anderes sie sich schnappte. Seit dem Tag, an dem sie vor sechs Monaten begonnen hatte, im Saints Bar and Grill zu arbeiten, hatten Victor sein Bauchgefühl und sein Herz gesagt, dass die kleine rothaarige Schönheit für ihn bestimmt war.

Über die Schulter blickend, antwortete Victor zwischen zusammengebissenen Zähnen: „Und wie soll ich sie für mich beanspruchen? Ich kann sie mir doch nicht einfach über die Schulter werfen und sie nach Ladenschluss hier raus tragen, oder?“

Laz’ entspanntes Grinsen wurde breiter und er zuckte lässig mit den Schultern. „Warum nicht? Das würde nicht nur ihre Aufmerksamkeit erregen, sondern auch alle anderen wissen lassen, dass es dir mit dem Mädchen Ernst ist.“

Victors Kiefer verkrampfte sich, als sein Cousin ihm einen Klaps auf die Schulter gab, bevor er seine Runde durch die Bar der Familie fortsetzte. Kaum war Laz verschwunden, richtete Victor seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau hinter der Bar, die ihn auch nach all den Monaten noch nicht losließ. Das war eine echte Überraschung, da die meisten seiner bisherigen Partnerinnen sein Interesse nicht länger als einen Monat hatten fesseln können. Laut Nonna wartete er nur auf die passende Frau. Und seine Cousins fanden, er sei zu wählerisch und warte auf einen weiblichen Engel, den es gar nicht gab.

Anhand der Eindrücke, die Victor in den letzten sechs Monaten gewonnen hatte, schien Dori die Frau zu sein, nach der er gesucht hatte. Angefangen bei den neonorangenen Turnschuhen mit den leuchtend lila Schnürsenkeln, die sie zu ihren schwarzen Jeans und dem Saints B&G T-Shirt trug, bis hin zu dem knallroten Rucksack, an dem ein halbes Dutzend kleiner Stofftiere hingen, war die Frau definitiv eine Little, selbst als Air Force Veteranin.

Victor musste nur noch herausfinden, ob sie bereits einen Daddy hatte oder nicht. Lehnte sie etwa deshalb alle Angebote ab, gleichgültig, was man ihr vorschlug? Oder lebte sie einfach ihre Little-Seite aus und scherte sich einen Dreck darum, was der Rest der Welt dachte, ohne wirklich an einer Beziehung interessiert zu sein?

Victor nippte an seinem Fassbier und verfolgte, wie Dori hinter der Bar zauberte. Sie mixte Drinks mit professioneller Leichtigkeit, begrüßte neue Kunden mit einem unermüdlichen Lächeln und vergewisserte sich, dass jeder, von den Kellnerinnen bis zu Andy und seiner Crew, genau das bekam, was er benötigte.

Im Laufe der letzten Wochen hatte Victor Zweifel daran bekommen, dass Dori überhaupt ein Mensch war. Ihr fröhliches Lächeln, mit dem sie das Gebäude betrat, blieb bis zum Ende ihrer Arbeitszeit unerschütterlich an seinem Platz. Das konnte Victor mit Sicherheit sagen, weil er es sich angewöhnt hatte, freitags nach dem Abendessen der Familie Santi am Ende der Bar zu sitzen und sich von dieser Frau und ihrer Arbeit verzaubern zu lassen.

Victor legte besorgt die Stirn in Falten, als Dori sich zur Kasse drehte und dann erstarrte. Ihr Kopf sackte nach unten, und sie hielt sich an der Kante des Tresens fest, bevor sie wie ein Schilfrohr im Wind schwankte, als wäre ihr schlecht oder schwindlig oder so etwas. Von dort aus, wo Victor saß, sah man, dass sogar ihr allgegenwärtiges Lächeln verschwunden war und sie offenbar Schmerzen hatte.

Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann holte sie tief Luft und zwang ihre Lippen, sich wieder zu ihrem typischen Lächeln zu formen. Sie hob den Kopf und bediente wieder ihre Kunden, als wäre nichts geschehen.

Als Dori sich wieder zu ihm zurückarbeitete, betrachtete Victor die Frau ein wenig genauer. Zum ersten Mal bemerkte er dunkle Ränder unter ihren Augen, die in der Vorwoche noch nicht da gewesen waren. Außerdem entging ihm nicht, dass ihre Jeans um die Hüften und Oberschenkel lockerer saß als bei ihrem ersten Arbeitstag. Irgendetwas war im Gange bei ihr und Victor entschied, dass es an der Zeit war, dem auf den Grund zu gehen.

Als er den Blick von Laz traf, bedachte er seinen Cousin mit einem Stirnrunzeln und legte den Kopf schief. Der Mann lief sofort in seine Richtung, nachdem er sein Gespräch mit einem Gast beendet hatte.

„Du hast gerufen?“, fragte Laz, als er neben Victor Platz genommen hatte.

„Irgendetwas stimmt nicht mit Dori. Übernimm für sie, während ich herausfinde, was los ist“, sagte Victor, während er die Klappe in der Theke neben sich anhob, damit sein Cousin hinter die Theke schlüpfen konnte.

Laz grinste ihn an, als er an ihm vorbeiging. „Dir ist doch klar, dass ich diese Bar betreibe, nicht du, oder? Und dass du ein Anwalt bist, kein Arzt?“

„Dann hättest du merken müssen, dass deine beste Barkeeperin sich zu Tode schuftet“, knurrte Victor leise, als Laz Dori herüberwinkte.

„Ja, Boss. Was gibt’s?“

„Ich übernehme für eine Weile. Du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen“, sagte Laz, nachdem er die Frau einen Moment lang gemustert hatte.

Dann erwiderte Laz Victors besorgten Blick und nickte, um ihm zu signalisieren, dass er das Gleiche sah wie Victor.

Irgendetwas stimmte definitiv nicht mit Dori.

* * * *

„Mir geht es gut“, erwiderte Dori James automatisch.

Gleichzeitig ärgerte sie sich, dass sie das Erdnussbutter-Rosinen-Sandwich, das sie sich für das Abendessen mitgebracht hatte, nicht gegessen hatte. Aber trotz ihrer Bemühungen war sie wie immer zu spät von ihrer Arbeit im Hotel losgekommen, weil ihre Ablösung sich verspätet hatte. Am Ende war sie so schnell sie konnte quer durch die Stadt geeilt. Immerhin hatte Laz heute Abend in seinem Büro gearbeitet und nicht an der Stempeluhr gestanden, um zu prüfen, wie spät es war und sie mit einer hochgezogenen Augenbraue zu begrüßen, als Dori drei Minuten zu spät zur Hintertür hineinschlich, anstelle ihrer üblichen zehn Minuten vor der eigentlichen Zeit.

„Nein, das stimmt nicht, Kleine“, erwiderte Laz’ Cousin Victor mit einem Stirnrunzeln. „Du bist blass und vor einer Minute hast du noch darum gekämpft, auf den Beinen zu bleiben. Du musst eine Pause machen. Na los, wir gehen in die Küche und suchen dir etwas zu essen. Dann kannst du dich für ein paar Minuten hinsetzen und ausruhen.“

Dori starrte auf die große Hand, die der Anwalt ihr entgegenstreckte, ergriff sie aber nicht. In ihrem Kopf schossen so viele Gedanken umher, dass ihr schwindelig wurde. Wie konnte Viktor wissen, dass ihr sehnlichster Wunsch war, wieder eine Kleine, eine Little zu sein? Würde sein Wissen über ihre sexuelle Vorliebe Dori ihren Job kosten?

Sie konnte ihren Job nicht verlieren, nicht jetzt. Sie war bereits aus der Zwei-Zimmer-Wohnung, die ihr ehemaliger Daddy bei ihrem Umzug nach Georgetown angemietet hatte, in eine Studiowohnung in einem heruntergekommenen Stadtteil gezogen. Trotz ihrer Ersparnisse vom Militär, ihren beiden Jobs und möglichst vielen Einsätzen bei dem Caterer, für den sie jobbte, stand sie kurz vor der Zwangsräumung.

Sollte sie diesen Job verlieren, dann musste sie ihre letzten Möbelstücke verkaufen und in ihr Auto ziehen, das aber keineswegs groß genug war, um darin zu leben. Und obwohl es bereits Herbst war, herrschte in Zentraltexas immer noch zu viel Hitze, um auf der Straße zu leben.

Dori runzelte die Stirn, als Victors Hand vor ihr zu verschwimmen und sich zu verformen begann. Urplötzlich hatte sie keine Kraft mehr, um ihre Hand zu heben und in seine zu legen. Innerhalb von Sekunden knickten ihre Knie ein, ihre Augen fielen zu und ihr wurde schwarz vor Augen.

* * * *

Victor hatte sie genau im Auge behalten und als ihre Augen sich in ihrem Kopf verdrehten und ihre Knie nachgaben, konnte er sie auffangen, bevor sie zu Boden stürzte, und in seine Arme ziehen.

Er begegnete Laz’ besorgtem Blick und sagte: „Wir gehen in dein Büro.“

Sein Cousin nickte, dann wandte er sich den Kunden zu, die das Drama mit fassungslosem Schweigen verfolgt hatten.

Victor ging rückwärts durch die Schwingtür, die in den hinteren Bereich des Restaurants führte. Bei der Tür zur Küche blieb er stehen und bellte die Bestellung für zwei Gerichte, die so schnell wie möglich in Laz’ Büro gebracht werden sollten. Der Koch warf einen Blick in seine Richtung, sah Dori in seinen Armen und nickte, bevor er dem Küchenpersonal seine eigenen Befehle zurief.

Als Victor das Büro seines Cousins am Ende des Flurs erreichte, schlug Dori die Augen auf und blickte ihn mit ihren großen, silberblauen Augen an. Er lächelte sie an und drückte sie fester an sich, während sie versuchte, sich frei zu winden.

„Ich kann laufen, weißt du.“

„Entspann dich, kleines Mädchen. Ich habe dich“, sagte er.

Er betrat Laz’ Büro und drückte die Tür hinter sich zu. Dann trug er sie zur Couch auf der anderen Seite des Raumes. Anstatt sie auf die Ledercouch zu legen, setzte er sich hin und bettete sie in seinen Schoß. Es fühlte sich gut an, sie zu halten, aber es war an der Zeit, ein paar Dinge über die Frau herauszufinden.

„Was ist passiert?“, fragte sie, bevor er mit seinem eigenen Verhör beginnen konnte.

„Du bist ohnmächtig geworden. Ich musste dich auffangen. Wir werden jetzt etwas essen und uns unterhalten, während du dir ein wenig Ruhe gönnst“, antwortete Victor ruhig. Er konnte nur hoffen, dass er die Antworten bekommen würde, die er brauchte, damit er endlich den Schritt machen konnte, den er sich in den letzten Monaten ausgemalt hatte.

„Ich kann nicht mit dir essen. Ich muss zurück an die Arbeit“, protestierte Dori, die versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien.

Doch Victor wollte sie nicht loslassen. Er hielt sie auf seinem Schoß fest, bis sie aufhörte zu zappeln und ihn ansah.

„Bitte lass mich los“, sagte sie, und ihre Stimme senkte sich in einen Bereich, der Betrunkene davor warnen könnte, dass sie dabei waren eine Grenze zu überschreiten. Victor hingegen fand, dass dies nur eine zusätzliche Eigenschaft war, durch die die zierliche Barkeeperin niedlich wurde.

---ENDE DER LESEPROBE---