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So unerfahren sie auch als Nanny ist: Seit Bailey ihm und seinen verwaisten Nichten und Neffen hilft, fühlt Gib sich weniger allein mit der Verantwortung für die Kinder. Zwar spürt er, dass sie etwas verheimlicht, dennoch empfindet er immer mehr für Bailey …
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Seitenzahl: 181
Veröffentlichungsjahr: 2016
IMPRESSUM
Viel mehr als eine Sommerliebe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© by Victoria Pade Originaltitel: „Mom For Hire“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRABand 165 - 1999 by CORA Verlag GmbH, Hamburg Übersetzung: Sofia Mendes
Umschlagsmotive: AbimelecOlan/ Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733773878
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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„Ich will ein Baby haben“, verkündete Bailey Coltrain.
Sie und Jean Oslin standen im Waschraum eines Restaurants in der Nähe des medizinischen Zentrums der Universität von Colorado. Sie kamen gerade von einer Konferenz über den Umgang mit Herzproblemen bei schwangeren Frauen. Es war gerade Mittagspause.
„Du willst ein Baby haben?“, fragte Jean sie ungläubig.
Bailey überhörte ihren ironischen Tonfall. Schließlich war Jean ihre beste Freundin. Sie teilten sich zusammen das Haus, in welchem sich auf der einen Seite Baileys Gynäkologie- und Geburtshilfepraxis und auf der anderen Seite die kardiologische Praxis von Jean befanden.
„Genau. Ich möchte ein eigenes Baby haben.“ Sie fuhr sich mit einem Kamm durch ihr kinnlanges walnussbraunes Haar, obwohl jede einzelne Strähne ihrer Frisur bereits tadellos saß.
„Du möchtest ein eigenes Baby haben?“ Jean wiederholte ihre Worte noch ungläubiger als vorher und starrte Bailey im Spiegel an. Ihre dunklen Augen weiteten sich, und sie sah über ihre eigene zerzauste Kurzhaarfrisur hinweg, obwohl diese einen Kamm eher vertragen hätte als Baileys.
„Genau das sagte ich, Jean. Hast du noch das Piepsen von den Kopfhörern in den Ohren oder was?“
„Ich höre dich gut. Ich kann nur nicht glauben, was ich da höre.“
„Ich weiß“, sagte Bailey. Sie ahnte schon, worauf ihre Freundin hinauswollte. „Ich bin nicht verheiratet …“
„Nicht einmal mit jemandem zusammen.“
„Es ist noch nicht einmal eine intimere Beziehung in Sicht. Das ist es ja. Ich bin fünfunddreißig Jahre alt. Ich bringe jeden Tag anderer Leute Babys auf die Welt. Ich will ein Eigenes. Ich denke da an eine künstliche Befruchtung.“
„O Gott.“
„Ich sage doch nur, dass ich eine etablierte Ärztin bin und gutes Geld verdiene. Ich bin gesund, glücklich und bereit. Was kann ich dafür, dass sich mein Traummann noch nicht hat blicken lassen? Und noch länger kann ich nicht mehr auf ihn warten.“ Sie trug sich einen zartrosa Lippenbalsam auf.
Jean starrte sie weiterhin fassungslos an.
„Was ist?“, fragte Bailey ungeduldig.
„Du bist eine gute Ärztin, Bailey. Eine der Besten in der Gegend. Aber sei mal ehrlich – wenn Marguerite morgen aufhören würde, bei dir zu arbeiten, könntest du dir nicht einmal eine Tasse Tee selber zubereiten. Du willst die Verantwortung für ein Kind übernehmen? Du lässt sogar Goldfische sterben.“
„Das waren nur ein paar. Ich war einfach zu beschäftigt, um daran zu denken, sie zu füttern. Außerdem hatte ich gedacht, dass die Sprechstundenhilfe sich um sie kümmern würde.“
„Genau das meine ich.“
„Ich hätte nicht vergessen, sie zu füttern, wenn es Kinder gewesen wären, Jean.“
„Nein? Da bin ich mir nicht so sicher. Manchmal vergisst du sogar, dich selbst zu füttern. Und was glaubst du, wie viel Unordnung ein Kind mit sich bringt? Aufräumen ist nun wirklich nicht gerade deine Stärke. Du hast mir sogar einmal erzählt, dass du es noch nie getan hast. In deinem ganzen Leben noch nicht. Du hast noch nie Staub gewischt, niemals gekocht und nicht einmal die Waschmaschine bedient.“
„Gut, ich bin eben keine Hausfrau.“
„Das kannst du laut sagen.“
„Es ist doch nicht mein Fehler, dass ich so aufgewachsen bin.“
„Ich weiß. Mami Neurologin, Papa Herzchirurg. Als Jugendliche hast du nicht einmal als Babysitter gejobbt. Hast du jemals einem Kind die Windeln gewechselt?“
„Nein, aber …“
„Du hattest keine Geschwister. Als Praktikantin hast du mir gesagt, dass dir der Einsatz auf der Kinderstation am schwersten gefallen ist, weil du mit Kindern nicht umgehen konntest. Du hattest nicht einmal gleichaltrige Freunde. Und nun meinst du, dass du ein Kind alleine großziehen kannst?“
„Okay, ich hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Das ist einer der Gründe, warum ich ein eigenes Kind will. Ich möchte ihm die Kindheit ermöglichen, die ich so vermisst habe.“
„Weißt du, was ich glaube?“
„Du wirst es mir gleich sagen.“
„Ich glaube, du hast eine Art verfrühte Midlife-Crisis. Erst nimmst du keine schwangeren Patientinnen mehr an, damit du keine Geburten hast, um drei Monate ausgerechnet nach Afrika zu fahren. Und jetzt willst du schwanger werden. Das klingt alles irgendwie ein bisschen extrem, Bailey.“
„Okay, ich fühle mich eben unruhig und unzufrieden, seit meine Eltern letztes Jahr gestorben sind. Du hast es selbst gesagt – auf die eine oder andere Weise kreiste mein ganzes Leben um die Medizin. Ich habe kein anderes Leben, besonders jetzt, wo meine Mutter und mein Vater nicht mehr da sind. Du hast Harvey. Du hast Kinder. Du hast mehr als nur deine Arbeit. Das ist es, was ich auch möchte. Mit Männern hatte ich immer nur Pech, aber ein Kind kann ich auch ohne sie bekommen. Ich will eins, und ich werde eins haben!“
Jean zog ihre Augenbrauen zusammen. „Also steht deine Entscheidung fest? Du denkst nicht nur laut nach?“
„Nein, ich denke nicht nur laut nach.“ Tatsächlich hatte sie bereits lange darüber nachgedacht. Danach sehnte sie sich schon so lange. Genau in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie sich entschlossen hatte. Sie würde es tun.
Jeans Gesichtsausdruck veränderte sich. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht verstehe, Bailey“, sagte sie sanft. „Ich habe schon tausendmal zu Harvey gesagt, dass ich glücklich bin, nicht so aufgewachsen zu sein wie du. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn abends niemand außer der Haushälterin auf mich wartet. Aber ein Kind, Bailey. Ein Kind. Du hast überhaupt keine Ahnung, was da auf dich zukommt. Vor allem als alleinerziehende Mutter.“
„Ich habe darüber nachgedacht. Ich komme damit schon klar.“
„Das kannst du doch nicht wissen, solange du keine Ahnung hast, was das mit sich bringt.“
Bailey rollte mit den Augen.
„Ich meine es ernst. Man wird nicht so mir-nichts-dir-nichts über Nacht zu einer guten Hausfrau. Wenn du eine Mutter werden möchtest, solltest du besser wissen, wie du diese süßen Lätzchen wieder sauber kriegst, die es vollsabbern wird, wie du die verschiedenen Gerichte zubereiten kannst, die es sich hinterher in die Haare schmieren wird, und wie du die Toilette von dem Lack befreien kannst, den es hineingeschüttet hat. Und das solltest du lernen, bevor du es bekommst. Du würdest dem Kind keinen großen Gefallen damit tun, wenn du es auf die Welt bringst in der Hoffnung, es wird sich schon jemand finden, der dir die Drecksarbeit abnimmt.“
Jean verschwand in einer der Toiletten, und Bailey puderte sich ihre etwas zu schmal geratene, aber gerade Nase. Während sie die feinen Linien in ihrem Gesicht betrachtete, die in ein paar Jahren als Falten erkennbar sein würden, dachte sie, dass sie nicht vorhatte, ihr ganzes Leben ohne eine eigene Familie zu verbringen.
Sobald die Konferenz zu Ende wäre, würde Jean nach Hause zu ihrem Mann und ihren Kindern fahren. Auf Bailey wartete nur ein Haus, das Marguerite, die Haushälterin, sauber hinterlassen hatte. Sauber und leer. Und bei Weitem zu leise.
Während sie auf Jean wartete, stellte sie sich vor den großen Spiegel und betrachtete sich im Profil. Sie legte die Hände auf ihren flachen Bauch und versuchte die Haltung einer Schwangeren zu imitieren, indem sie sich etwas nach hinten lehnte. Dabei versuchte sie sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, ein Kind in ihrem eigenem Leib heranwachsen zu spüren. Wie es sich bewegte – ihr eigenes Fleisch und Blut.
Wie schwer kann das Leben einer Hausfrau und Mutter wohl sein? Wenn sie ein Baby zur Welt bringen kann, kann sie sich auch um eines kümmern.
Aber vielleicht hatte Jean recht. Vielleicht sollte sie vorher doch etwas Übung darin erlangen. Das war sie ihrem zukünftigen Kind schuldig, wenigstens vorbereitet zu sein, wenn es kam.
Als Jean zurückkehrte, richtete sie sich wieder auf und strich die Falten in ihrem Kleid glatt. So als hätte sie die ganze Zeit nichts anderes getan.
„Also, was schlägst du vor, wo könnte ich alles Notwendige erlernen, bevor ich ein Baby bekomme?“, fragte sie Jean, während sie sich die Hände wusch.
„Woher soll ich das wissen. Vielleicht kannst du dir eines von Marguerites Enkelkindern ausleihen und es überreden, dir Unterricht zu geben.“
Auf Marguerites Hilfe würde sie lange warten müssen, denn sie hatte ihr die nächsten drei Monate freigegeben und ihr obendrein noch ein Ticket gekauft, damit sie ihre Schwester in New Mexico besuchen konnte. Das konnte sie nun nicht mehr rückgängig machen.
Aber plötzlich konnte sie sich selbst nicht mehr mit dem Gedanken anfreunden, die nächsten drei Monate im Urlaub zu vergeuden. Nicht wenn sie die Zeit damit verbringen könnte, sich in ihre neue Rolle einzuarbeiten. Die Rolle, nach der alles in ihr verlangte.
Jean sah auf die Uhr. „Wir sollten besser zurückgehen.“
Aber auf dem Rückweg zum medizinischen Zentrum und während der ganzen Nachmittagsvorträge konnte sich Bailey beim besten Willen nicht auf die Herzprobleme bei schwangeren Patientinnen konzentrieren.
Jetzt ging es darum, ihre Reise abzusagen und eine Möglichkeit zu finden, Erfahrungen als Hausfrau und Mutter zu sammeln.
Sie hatte zwar noch keine Ahnung, wie sie das anstellen wollte, aber feststand, dass sie die nächsten drei Monate freihatte, und Jean hatte sie darauf gebracht, wie sie diese Zeit besser nutzen konnte.
Es war ein älteres, holzverkleidetes Haus mit einer großen überdachten Veranda und einer lang gezogenen Grünfläche, die das Haus auf angenehme Weise von der Straße trennte. Das Einzige, was Bailey in Wheatridge, einem Vorort nordwestlich von Denver, kannte, war das Krankenhaus. Als sie mit Gib Harden am Telefon sprach, hatte sie sich den Weg von dort aus beschreiben lassen. An diesem Samstagnachmittag nun saß sie, anstatt in einem Flugzeug nach Afrika, in ihrem dunkelgrünen Jaguar und betrachtete das Haus.
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